DE108054C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 52: Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. November 1897 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung für Schuhwerk-Nähmaschinen, mittelst welcher es ermöglicht wird, beim Aufzwicken des Oberleders und beim Befestigen des Rahmens an demselben dieses gleichmäfsig um den Leisten herum anzuziehen, so dafs Faltenbildung oder ein Ausbauchen vermieden werden. Dabei wird von der Vorrichtung auf alle Theile des Oberleders ein gleichmäfsiger Druck ausgeübt und die Wirkung der Aufzwickvorrichtung durch den sofort durchgezogenen Stich, wie dies auch bei der Handarbeit geschieht, unterstützt, indem dieser Stich das einmal angeprefste Leder noch fester anzieht.

In den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in Fig. ι in der Ansicht in Verbindung mit dem den Stich bildenden Theile der Maschine dargestellt; Fig. 2 ist eine Seitenansicht der ganzen Maschine zur Verdeutlichung des Antriebes der Aufzwickvor-. richtung.

Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einer drehbaren Rolle C³, deren Achse C⁴ in dem umgebogenen Ende des Schlittens C befestigt ist. Dieser hat auf seiner unteren Seite einen Vorsprung c ^x, an welchem eine mit ihrem anderen Ende an der Platte A sitzende Feder c² angebracht ist, die den Schlitten C nach aufsen gegen das Werkstück drückt. Die Drehbewegung der Rolle wird durch eine im Lager i3!² des Schlittens ruhende Welle B¹⁰ hervorgebracht, welche ihren Antrieb durch das auf ihr verschiebliche Zahnradgetriebe 5⁹⁰ erhält, " so dafs die Welle in der Längenrichtung beweglich bleibt, · aber bei der Drehung des Getriebes £>^B0 von diesem gedreht wird. Der Schlitten C ist ferner mit einer Anzahl Sperrzä'hne C⁵ versehen, in welche eine von der Antriebwelle aus bewegte Klinke C⁸ eingreifen kann, welche hier durch eine Feder C⁹ in die Bahn des seitlichen Ansatzes c einer der Curvenscheiben der Maschine gezogen und durch denselben periodisch aus den Sperrza'hnen C⁵ herausgehoben wird. Die Anordnung ist dabei so getroffen, dafs der Ansatz c die Klinke C⁶, gerade unmittelbar bevor die Ahle den Einstich vollführt, losläfst und diese durch die Feder C⁹ in Eingriff mit den Sperrzähnen C⁵ gezogen wird und dadurch die Rolle C³ feststellt.

Das Arbeitsstück wird, wie dies Fig. 1 verdeutlicht, so gegen die Rolle C³ geprefst, dafs die letztere unter der Einwirkung der Federe² sich fest gegen das Oberleder legt. Durch eine entsprechende Wendung des Schuhwerkes wird das Oberleder durch die ständig dagegen drückende Rolle C³ so fest über die Brandsohle gezogen, dafs es derselben gleichmäfsig anliegt und Falten nicht entstehen können. Ist nun das Oberleder unter dem Drucke der sich drehenden Rolle C³ umgebogen und fest an die Brandsohle geprefst, so tritt die Ahle in Wirksamkeit. Dabei aber tritt gleichzeitig die Klinke C⁶ in Eingriff mit den Sperrzähnen C⁵, so dafs die Rolle in einer bestimmten Stellung so lange festgehalten wird, bis nach Vollendung des Stiches die Ahle wieder zurückgeht. Die zwangläufige Führung der Rolle C³, welche durch die .Feder c² stets fest an das Werkstück angedrückt wird, ermöglicht es, an den breitesten sowohl, wie an den engsten

Theilen des Schuhes das Oberleder fest auf die Brandsohle anzuziehen, worauf dann das Aufspannen durch den Stich selbst vollendet wird.

In der die Anwendung der Erfindung verdeutlichenden Fig. ι bezeichnet b³ die Nadel, welche durch Führung, b⁵ in den Rifs der Brandsohle eintritt, um durch den oberen Theil derselben und das Oberleder, sowie durch das im Halter G geführte Rahmenleder hindurchzutreten. Ein Gegenhalter F dient dabei zum Zusammenhalten der Brandsohle mit dem Rahmen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Aufzwickvorrichtung für Schuhwerk - Nähmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs das Oberleder durch eine in der Längsrichtung zwanglä'ufig geführte, sich stetig drehende Druckrolle (C³) fest gegen die Brandsohle angezogen und während des Stiches in, bestimmter Lage unverrückbar festgehalten wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.