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Die Erfindung betrifft eine Schneidmaschine zum Ablängen eines aus einer Mehrzahl von Borstenfilamenten gebildeten und zumindest an einem freien Endbereich als flachbandförmiger Strang ausgebildeten Borstenfilament-Vorrats in vereinzelte Borstenfilament-Strangabschnitte, mit einer Vorschubeinrichtung, mittels welcher der freie Endbereich des Borstenfilament-Vorrats in Richtung zu einer Schneidvorrichtung bewegbar ist, die ein Schneidmesser und ein Gegenmesser mit einer Schneidkante hat, welches Schneidmesser und welche Schneidkante zum Abschneiden und Ablängen der Borstenfilament-Strangabschnitte in einer Schneidposition relativ zueinander bewegbar sind.
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DE 10 126 631 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bürste, insbesondere Zahnbürste, mit wenigstens einer einen aufgewickelten Strang eines Borstenfilamentes oder eines Filamentbündels bereithaltenden Spule, einer ersten Führungseinrichtung mit einem Abwickelführungskanal zu jedem Strang, einer der ersten Führungsenrichtungen nachgeordneten zweiten Führungseinrichtung, die einen mit dem Abwickelführungskanal fluchtenden Führungskanal aufweist, einer den zugeführten Strang auf Länge schneidenden Klinge und einer an dem Strang ziehenden Fördereinrichtung zum Abwickeln des Stranges von der Spule. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Druckquelle oder -senke, welche mit dem Abwickelführungskanal und/oder dem Führungskanal kommuniziert und welche in dem Abwickelführungskanal bzw. dem Führungskanal eine in Förderrichtung des Stranges wirkende Luftströmung erzeugt.
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DE 600 02 625 T2 offenbart eine Vorrichtung zur Bildung von Faserblöcken aus einem Faserstrang, mit Zufuhrmitteln für einen Faserstrang, Mitteln zum Entfernen einer Umhüllung von dem Faserstrang, einem Anschlag für ein Ende des Faserstrangs, einer Schneidevorrichtung zum Abschneiden von Teilen von dem Faserstrang, die zwischen den oben erwähnten Mitteln und dem oben erwähnten Anschlag wirkt, und mit einer Klemmvorrichtung zum Festhalten der oben erwähnten Teile.
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Man kennt bereits sogenannte Mascara- oder Interdental-Bürsten, bei denen ein flachbandförmiger Borstenbesatz zwischen zwei wendelförmig miteinander verdrillten Drahtabschnitten derart gehalten ist, dass auch dieser Borstenbesatz eine Helix- oder Wendelform einnimmt. Bei solchen derart eingedrehten Borsten werden die für den Borstenbesatz verwendeten Borstenfilamente immer dünner. Da dabei zunehmend auch Borstenfilamente mit weniger als zwei oder drei mil (1 mil = 1 tausendstel Zoll - 0,0254 mm) verwendet werden, wird zwangsläufig auch die Steifigkeit der einzelnen Borstenfilamente immer geringer.
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Beim Ablängen der für den Borstenbesatz benötigten Borstenfilament-Strangabschnitte von einem als Borstenfilament-Vorrat dienenden flachbandförmigen Borstenfilament-Strang in einer aus Schneidmesser und Gegenmesser bestehenden Schneidvorrichtung ist festzustellen, dass einzelne der derart dünnen Borstenfilamente nach dem Abschneiden oder Abscheren an dem Gegenmesser haften bleiben. Dieses Anhaften kann durch winzige Verschmelzungen, die sich während des Schneidvorgangs bilden, oder durch statische Aufladung der Borstenfilamente entstehen.
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Bei dickeren Borstenfilamenten lösen sich die Anhaftungen, weil die Steifigkeit der Borstenfilamente während des Vorschubs größer ist. Bei dünneren Borstenfilamenten kann es jedoch vorkommen, dass zumindest eines der für den Borstenbesatz verwendeten Borstenfilamente noch nach dem Abschluss des Vorschubs am Gegenmesser anhaftet und dann in einem Bogen vom Gegenmesser absteht, was zu Betriebsstörungen in der Schneidvorrichtung oder zu einem Fehlbesatz an der Bürste führen kann. Begünstigt werden solche unerwünschten Anhaftungen noch dadurch, dass die Borstenfilamente nicht nur einen runden, sondern vielmehr einen dreieckigen, quadratischen, sternförmigen oder auch anderen unrunden Borstenfilament-Querschnitt aufweisen können. Auch die Rauigkeit oder dergleichen Beschaffenheit der Borstenfilamente kann dabei eine Rolle spielen; so können Oberflächenbeschichtungen, wie beispielsweise eine auf die Borstenfilamente aufgebrachte Wachsschicht, zu Verklebungen mit dem Gegenmesser führen.
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Es besteht daher insbesondere die Aufgabe, eine Schneidvorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der sich möglichst alle Borstenfilamente nach dem Schneidvorgang sicher von der Schneidkante des Gegenmessers lösen lassen.
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Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei der Schneidvorrichtung der eingangs erwähnten Art insbesondere darin, dass die Schneidkante zwischen der dem Schneidmesser angenäherten Schneidposition und einer vom Schneidmesser demgegenüber beabstandeten Lösestellung bewegbar ist, und dass das Gegenmesser dazu verschieblich geführt und/oder verdrehbar gelagert ist.
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Zusätzlich oder stattdessen sieht ein weiterer Vorschlag zur Lösung der oben gestellten Aufgabe vor, dass die Vorschubeinrichtung zwischen einer der Schneidkante des Gegenmessers angenäherten Position und einer von der Schneidkante demgegenüber beabstandeten Lösestellung bewegbar ist, und dass die Vorschubeinrichtung dazu verschieblich geführt und/oder verdrehbar gelagert ist.
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Um die am Gegenmesser ursprünglich noch anhaftenden Borstenfilamente nach dem Schneidvorgang vom Gegenmesser lösen zu können, sieht die vorliegende Erfindung übereinstimmend vor, derartige Querkräfte auf die Borstenfilamente einwirken zu lassen, dass sich diese Borstenfilamente vom Gegenmesser und dessen Schneidkante vollständig lösen können. Auf diese Weise werden Funktionsstörungen bei der erfindungsgemäßen Schneidmaschine vermieden, die sich andernfalls durch am Gegenmesser anhaftende Borstenfilamente ergeben könnten. Dabei weist auch die Schneidvorrichtung der erfindungsgemäßen Schneidmaschine ein Schneidmesser und ein Gegenmesser mit einer Schneidkante auf, die zum Abschneiden oder Abscheren oder Ablängen der Borstenfilament-Strangabschnitte in einer Schneidposition relativ zueinander bewegbar sind. Um auf die Bostenfilamente derartige Querkräfte einwirken lassen zu können, ist nach dem einen Vorschlag gemäß der Erfindung vorgesehen, dass die Schneidkante zwischen der dem Schneidmesser angenäherten Schneidposition und einer vom Schneidmesser demgegenüber beabstandeten Lösestellung bewegbar ist, und dass das Gegenmesser dazu verschieblich geführt und/oder verdrehbar gelagert ist. Zusätzlich oder stattdessen ist es aber auch möglich, dass die Vorschubeinrichtung zwischen einer dem Gegenmesser angenäherten Position und einer vom Gegenmesser demgegenüber beabstandeten Lösestellung bewegbar ist, und dass die Vorschubeinrichtung dazu verschieblich geführt und/oder verdrehbar gelagert ist.
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Um die Schneidkante am Gegenmesser vom Schneidmesser auf Abstand zu bringen, kann das Gegenmesser verdrehbar gelagert werden. Möglich ist aber auch, dass das Gegenmesser zusätzlich oder stattdessen verschieblich geführt ist.
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So sieht eine vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass das Gegenmesser in einer quer und vorzugsweise rechtwinklig zur Flachseite des freien Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats angeordneten Bewegungsebene verschieblich geführt ist.
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Eine andere Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, dass das Gegenmesser quer und vorzugsweise rechtwinklig zu den Seiten des freien Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats verschieblich geführt ist.
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Um in der erfindungsgemäßen Schneidmaschine einen möglichst großen Borstenfilament-Vorrat bevorraten zu können, ist es zweckmäßig, wenn der Borstenfilament-Vorrat auf zumindest einer Vorratsrolle bevorratet ist.
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Um den freien Endbereich dieses Borstenfilament-Vorrats der Schneidvorrichtung in der erfindungsgemäßen Schneidmaschine zuführen zu können, ist die Vorschubeinrichtung notwendig, die der Schneidvorrichtung in Vorschubrichtung vorgeschaltet ist. Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass die Vorschubeinrichtung zwei Klemmelemente hat, die zum Einspannen eines Teilbereiches des Borstenfilament-Vorrats relativ zueinander verfahrbar und in Vorschubrichtung bewegbar sind. Durch Verfahren der beiden Klemmelemente relativ zueinander kann der zum Ablängen bestimmte freie Endbereich des Borstenfilament-Vorrats zwischen den Klemmelementen eingespannt und anschließend in Vorschubrichtung zur Schneidvorrichtung bewegt werden.
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Bei einer Ausführungsform, bei der die Vorschubeinrichtung gegenüber dem Gegenmesser verdrehbar gelagert und/oder verschieblich geführt ist, kann es vorteilhaft sein, wenn die Klemmelemente der Vorschubeinrichtung, insbesondere bei von der Greifeinrichtung erfassten Borstenfilament-Strangabschnitten, in die von der Schneidkante beabstandete Lösestellung verfahrbar sind. Dabei sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, dass die in ihrer Haltestellung befindlichen Klemmelemente der Vorschubeinrichtung nach oben in die vom Gegenmesser und insbesondere seiner Schneidkante beabstandete Lösestellung verfahrbar sind.
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Insbesondere bei einer Ausführung, bei der demgegenüber das Gegenmesser verschieblich geführt und/oder verdrehbar gelagert ist, kann es vorteilhaft sein, wenn von den beiden, in Vorschubrichtung bewegbaren Klemmelementen der Vorschubeinrichtung ein erstes Klemmelement quer zur Vorschubrichtung unverrückbar gehalten und ein zweites Klemmelement in Richtung zum ersten Klemmelement und von diesem weg verfahrbar ist. Um den freien Endbereich des Borstenfilament-Vorrates in Richtung zur Schneidvorrichtung bewegen zu können, sind die beiden Klemmelemente der Vorschubeinrichtung in Vorschubrichtung bewegbar. Um den freien Endbereich des Borstenfilament-Vorrats ergreifen und zwischen den Klemmelementen einspannen zu können, ist das zweite Klemmelement in Richtung zum ersten Klemmelement und von diesem weg verfahrbar.
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Eine bevorzugte Weiterbildung gemäß der Erfindung sieht vor, dass das erste und vorzugsweise unterhalb des Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats angeordnete Klemmelement platten- oder stegförmig ausgestaltet ist und dass das zweite und insbesondere oberhalb des freien Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats angeordnete Klemmelement zumindest einen Gummieinsatz hat. Ist das erste Klemmelement unterhalb des Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats angeordnet, wird der Borstenfilament-Vorrat funktionssicher durch die Vorschubeinrichtung verschoben. Durch Verfahren des zweiten Klemmelements in Richtung zum ersten Klemmelement der Vorschubeinrichtung kann der abzulängende Endbereich des Borstenfilament-Vorrats gut erfasst und in Richtung zur Schneidvorrichtung bewegt werden. Dabei wird ein gutes Ergreifen des Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats noch dadurch sichergestellt, dass das in Richtung zum ersten Klemmelement verfahrbare zweite Klemmelement der Vorschubeinrichtung zumindest einen Gummieinsatz hat.
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Eine funktionssichere Betriebsweise der erfindungsgemäßen Schneidmaschine wird zusätzlich gewährleistet, wenn der freie Endbereich des Borstenfilament-Vorrats unterhalb eines oberen und/oder zwischen zwei seitlichen Begrenzungselementen geführt ist.
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Um ein Anhaften einzelner Borstenfilamente an den Begrenzungselementen der erfindungsgemäßen Schneidmaschine zu vermeiden, ist es zweckmäßig, wenn von den seitlichen Begrenzungselementen zumindest eines quer zur Vorschubrichtung des freien Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats bewegbar ist.
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Um den für eine verdrehte Bürste benötigten Borstenbesatz bereitstellen zu können, ist es zweckmäßig, wenn eine Greifeinrichtung vorgesehen ist, welche den als Borstenfilament-Strangabschnitt bestimmten Teilbereich des freien Endbereichs des Borstenfilament-Vorrats vorzugsweise in Vorschubrichtung vor der Schneidvorrichtung zwischen zwei Drahtabschnitten einspannt und ergreift. Dabei wird der als Borstenfilament-Strangabschnitt bestimmte Teilbereich am freien Ende des Borstenfilament-Vorrats zwischen zwei Drahtabschnitten erfasst und auch nach dem Ablängen des benötigten Borstenfilament-Strangabschnittes zunächst noch zwischen diesen Drahtabschnitten gehalten.
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Um den zwischen zwei Drahtabschnitten gehaltenen Borstenbesatz zu einer verdrehten Mascara- oder Interdental-Bürste formen und fertigstellen zu können, ist es zweckmäßig, wenn der zwischen zwei Drahtabschnitten gehaltene Borstenfilament-Strangabschnitt nach dem Ablängen vom Borstenfilament-Vorrat mittels der Greifeinrichtung zu einer Verdrilleinrichtung bewegbar ist, in welcher Verdrilleinrichtung die Drahtabschnitte paarweise miteinander verdreh- oder verdrillbar sind.
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Weiterbildungen gemäß der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung in Verbindung mit den Ansprüchen sowie der Zeichnung. Nachstehend wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele noch näher beschrieben.
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Es zeigt:
- 1 eine in einer perspektivischen Darstellung gezeigte Schneidmaschine, die eine Schneidvorrichtung mit einem Schneidmesser sowie mit einem Gegenmesser mit Schneidkante hat, wobei das Gegenmesser von einer dem Schneidmesser angenäherten Schneidposition in eine demgegenüber beabstandete Lösestellung verdrehbar ist,
- 2 die Schneidmaschine aus 1 unmittelbar nach dem Schneidvorgang während des Wegdrehens der am Gegenmesser vorgesehenen Schneidkante,
- 3 den über die Schneidvorrichtung vorstehenden und als Borstenfilament-Strangabschnitt abzuschneidenden Teilbereich des Borstenfilament-Vorrats,
- 4 den als Borstenfilament-Strangabschnitt bestimmten Teilbereich des Borstenfilament-Vorrats unmittelbar vor dem Schneidvorgang, wobei der über die Schneidvorrichtung bereits vorstehende und als Strangabschnitt bestimmte Teilbereich des Borstenfilament-Vorrats zwischen zwei Drahtabschnitten eingespannt und gehalten wird,
- 5 eine mit 1 bis 4 vergleichbar ausgestaltete Schneidmaschine mit einer Schneidvorrichtung, wobei das mit dem Schneidmesser zusammenwirkende Gegenmesser hier block- oder plattenförmig ausgebildet und in einer quer und insbesondere rechtwinklig zur Bewegungsebene des Borstenfilament-Vorrates verfahrbar ist,
- 6 die nach dem Schneidvorgang in gegensätzliche Richtungen verschieblich geführten Schneidmesser und Gegenmesser der Schneidmaschine aus 5,
- 7 die Schneidmaschine aus 5 und 6 unmittelbar vor dem Abschneiden eines Borstenfilament-Strangabschnittes in der Schneidvorrichtung, und
- 8 die Schneidmaschine aus 5 bis 7 mit dem zwischen zwei Drahtabschnitten gehaltenen und als Borstenfilament-Strangabschnitt bestimmten freien Endbereich des Borstenfilament-Vorrats unmittelbar vor dem Schneidvorgang.
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In den 1 bis 8 sind zwei Ausführungen 1, 10 einer Schneidmaschine dargestellt, die zum Ablängen eines aus einer Mehrzahl von Borstenfilamenten gebildeten Borstenfilament-Vorrats 2 in vereinzelte flache Borstenfilament-Strangabschnitte bestimmt ist. Dieser Borstenfilament-Vorrat 2, der hier auf zumindest einer Vorratsrolle 3 bevorratet ist, ist zumindest an seinem einen, zum Ablängen bestimmten freien Endbereich 4 als flachbandförmiger Strang ausgebildet.
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Die Schneidmaschinen 1, 10 weisen eine Vorschubeinrichtung 5 auf, mittels welcher der freie Endbereich 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 in Richtung zu einer Schneideinrichtung 6 bewegbar ist. Die Schneideinrichtung 6 weist ein Schneidmesser 7 und ein Gegenmesser 8 mit einer Schneidkante 9 auf. Schneidmesser 7 und Schneidkante 9 sind zum Abschneiden oder Abscheren und zum Ablängen der Borstenfilament-Strangabschnitte in einer Schneidposition relativ zueinander bewegbar.
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Um ein Anhaften einzelner dünner Borstenfilamente am Gegenmesser 8 zu verhindern, ist dessen Schneidkante 9 zwischen der dem Schneidmesser 7 angenäherten Schneidposition (vgl. 1 und 5) und einer vom Schneidmesser 7 demgegenüber beabstandeten Lösestellung (vgl. 2 und 6) bewegbar. Aus einem Vergleich der 1 und 2 einerseits sowie der 5 und 6 andererseits wird deutlich, dass das Gegenmesser 8 dazu verschieblich geführt und/oder verdrehbar gelagert ist. Nach dem Schneidvorgang kann das Gegenmesser 8 somit derart verdreht und/oder verschoben werden, dass sich die Schneidkante 9 am Gegenmesser 8 von der dem Schneidmesser 7 angenäherten Schneidposition in eine demgegenüber beabstandete Lösestellung bewegt, in welcher Lösestellung auch einzelne, ursprünglich noch am Gegenmesser 8 anhaftende Borstenfilamente sich gelöst haben. Durch die Schiebe- oder Drehbewegung des Gegenmessers 8 wirken auf die Borstenfilamente derartige Querkräfte ein, dass sich auch die ursprünglich noch anhaftenden Borstenfilamente von der Schneidkante 8 des Gegenmessers 8 lösen. Auf diese Weise werden Funktionsstörungen bei der Schneidmaschine 1, 10 vermieden, die sich andernfalls durch am Gegenmesser 8 anhaftende Borstenfilamente ergeben könnten.
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Bei der in den 1 bis 4 gezeigten Ausführung 1 der Schneidmaschine ist das Gegenmesser 8 drehbar gelagert. Wie in 2 erkennbar ist, kann sich das Gegenmesser 8 nach dem Entfernen des Schneidmessers 7 derart um seine Längsachse verdrehen, dass sich dessen Schneidkante 9 vom Schneidmesser 7 entfernt.
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Anhand der in den 5 bis 8 gezeigten Schneidmaschine 10 wird deutlich, dass ein unerwünschtes Anhaften von Borstenfilamenten auch durch Verschieben des Gegenmessers 8 vermieden werden kann. Wie aus einem Vergleich der 5 bis 8 deutlich wird, ist das Gegenmesser 8 der Schneidmaschine 10 hier in einer quer und vorzugsweise rechtwinklig zur Flachseite des freien Endbereichs 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 angeordneten Bewegungsebene verschieblich geführt. Bei einer demgegenüber nicht dargestellten Ausführung der Schneidmaschine kann das Gegenmesser 8 auch quer und vorzugsweise rechtwinklig zu den (Schmal-)Seiten des freien Endbereichs 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 verschieblich geführt sein.
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In den 4 und 8 ist erkennbar, dass die Schneidmaschinen 1, 10 eine Greifeinrichtung 11 haben, welche den als Borstenfilament-Strangabschnitt bestimmten Teilbereich des freien Endbereichs 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 zwischen zwei Drahtabschnitten 12, 13 einspannt und ergreift. Der zwischen den zwei Drahtabschnitten 12, 13 eingespannte und ergriffene und vom Borstenfilament-Vorrat 2 abgelängte Borstenfilament-Strangabschnitt wird nach dem Ablängen vom Borstenfilament-Vorrat 2 mittels der Greifeinrichtung 11 zu einer hier nicht dargestellten Verdrilleinrichtung bewegt, in welcher die Drahtabschnitte 12, 13 paarweise derart miteinander verdrillt oder verdreht werden, dass auch der flachbandförmige Borstenfilament-Strangabschnitt zwischen diesen verdrillten Drahtabschnitten 12, 13 eine helix- oder wendelförmige Kontur einnimmt, wie sie für Mascara- oder auch für Interdentalbürsten üblich ist.
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Die Drahtabschnitte 12, 13 können voneinander vereinzelt oder auch an einem ihrer Enden noch miteinander verbunden sein.
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Aus einem Vergleich der 1 bis 4 einerseits und der 5 bis 8 andererseits wird deutlich, dass die Vorschubeinrichtung 5 der Schneidmaschinen 1, 10 zwei Klemmelemente 14, 15 hat, die zum Einspannen eines Teilbereichs des Borstenfilament-Vorrats 2 relativ zueinander verfahrbar und in Vorschubrichtung bewegbar sind. Bei den hier dargestellten Schneidmaschinen 1, 10 sind von den beiden, in Vorschubrichtung bewegbaren Klemmelementen 14, 15 der Vorschubeinrichtung 5 ein erstes Klemmelement 14 quer zur Vorschubrichtung unverrückbar und ein zweites Klemmelement 15 in Richtung zum ersten Klemmelement 14 und von diesem weg verfahrbar. Durch Verfahren der beiden Klemmelemente 14, 15 relativ zueinander kann der zum Ablängen bestimmte freie Endbereich 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 zwischen den Klemmelementen 14, 15 eingespannt und anschließend - wie aus einem Vergleich beispielsweise der 1 und 4 sowie 5 und 8 deutlich wird - in Richtung zur Schneidvorrichtung 6 bewegt werden. Dabei wird ein gutes Ergreifen des Endbereichs 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 noch dadurch sichergestellt, dass das in Richtung zum ersten Klemmelement 14 verfahrbare zweite Klemmelement 15 der Vorschubeinrichtung zumindest einen Gummieinsatz hat. Das erste Klemmelement 14 ist platten- oder stegförmig ausgebildet, um eine hohe Positionsgenauigkeit zu gewährleisten. Während das erste Klemmelement 14 unterhalb des freien Endbereichs 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 angeordnet ist, ist das zweite Klemmelement 15 oberhalb des freien Endbereichs 4 vorgesehen. Der freie Endbereich 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 kann zudem zwischen zwei seitlichen Begrenzungselementen geführt sein, von denen zumindest eines quer zur Vorschubrichtung des freien Endbereichs 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 bewegbar ist.
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Bei der in den 5 bis 8 gezeigten Schneidmaschine 10 ist das Gegenmesser 8 linear verschieblich geführt. Zum Ablängen der benötigten Borstenfilament-Strangabschnitte kann bei den Schneidmaschinen 1, 10 das Schneidmesser 7 von oben in Richtung gegen die Schneidkante 9 des Gegenmessers 8 verfahren werden. In den 1 bis 4 und 5 bis 8 ist erkennbar, dass bei den hier dargestellten Schneidmaschinen 1, 10 die Greifeinrichtung 11 in Vorschubrichtung hinter der Schneideinrichtung 6 angeordnet ist. Möglich ist aber auch, dass die Greifvorrichtung den freien Endbereich 4 des Borstenfilament-Vorrats 2 schon in Vorschubrichtung vor der Schneideinrichtung 6 erfasst und dass dazu die Greifeinrichtung 11 in Vorschubrichtung vor der Schneideinrichtung 6 angeordnet ist. In den 1 bis 4 ist erkennbar, dass das Gegenmesser 8 in Vorschubrichtung nach vorne in die Lösestellung verdreht werden kann, während demgegenüber der als Borstenbesatz bestimmte Borstenfilament-Strangabschnitt zunächst noch stehen bleibt; dadurch löst sich dieser Borstenbesatz von der Schneidkante 9 des Gegenmessers 8, während die Schneidkante 9 sich durch die Drehbewegung des Gegenmessers 8 nach unten bewegt. Bei der in den 5 bis 8 gezeigten Schneidmaschine 10 wird das Gegenmesser 8 demgegenüber aus der Schneidposition heraus nach unten in die Lösestellung gezogen, während die Greifeinrichtung 11 den als Borstenbesatz bestimmten Borstenfilament-Strangabschnitt noch hält. Der Borstenfilament-Strangabschnitt wird zwischen den Drahtabschnitten 12, 13 vorzugsweise mittig gehalten. Bei einem größeren Borstenbesatz kann der Borstenfilament-Vorrat 2 auch auf mehreren Vorratsrollen 3 bevorratet werden. Dabei werden die Borstenfilamente von der zumindest einen Vorratsrolle 3 über die Vorschubeinrichtung 5 abgezogen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidmaschine (gemäß den 1 bis 4)
- 2
- Borstenfilament-Vorrat
- 3
- Vorratsrolle
- 4
- freier Endbereich
- 5
- Vorschubeinrichtung
- 6
- Schneideinrichtung
- 7
- Schneidmesser
- 8
- Gegenmesser
- 9
- Schneidkante
- 10
- Schneidmaschine (gemäß den 5 bis 8)
- 11
- Greifeinrichtung
- 12
- Drahtabschnitt
- 13
- Drahtabschnitt
- 14
- (erstes) Klemmelement
- 15
- (zweites) Klemmelement