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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auszugsführung mit einer festlegbaren Führungsschiene und einer über Wälzkörper verfahrbar gelagerten Laufschiene, zwischen denen optional eine Mittelschiene angeordnet ist, und mindestens eine Rasteinrichtung mit einem biegbaren Federelement zur lösbaren Fixierung der Laufschiene, der Führungsschiene und/oder der optionalen Mittelschiene in einer Rastposition angeordnet ist.
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Die
DE 80 30 718 offenbart einen Backofen, bei dem ein Backwagen über Laufrollen verfahrbar gelagert ist. Die Laufrollen können an Rastfedern mit einer Rastrolle in einer geschlossenen Position des Backwagens gesichert werden. Die Anordnung einer Rastrolle an einem Federelement kann zwar die Reibungskräfte und somit den Verschleiß vermindern, allerdings ist die Montage vergleichsweise aufwändig. Zudem werden die Laufrollen nur in ihrem Lagerbereich geschmiert, so dass an den Stoßflächen der Rollen bei dauerhaftem Gebrauch Verschleißerscheinungen auftreten können.
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Die
WO 2010/060724 offenbart eine Auszugsführung, bei der ein Federelement innerhalb der Auszugsführung angeordnet ist und mit einer Profilierung oder Aussparung an einer Schiene zusammenwirkt, um die Laufschiene in einer vorbestimmten Position zu verrasten. Das Federelement ist dabei beabstandet zu einer Lauffläche eines Wälzkörpers angeordnet, so dass zwar ein kompakter Aufbau erreicht werden kann, wobei allerdings das Problem besteht, dass das Federelement und die Profilierung bzw. Aussparung nicht geschmiert werden, so dass es bei dauerhaftem Gebrauch zu Abnutzungserscheinungen an den Gleitflächen kommen kann, gerade wenn die Rastkräfte etwas größer ausgewählt werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Auszugsführung zu schaffen, die ein sicheres Verrasten der Laufschiene in einer Rastposition ermöglicht und bei der der Verschleiß der Rasteinrichtung reduziert ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Auszugsführung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß greift das biegbare Federelement in der Rastposition zwischen zwei Wälzkörpern ein, um die Laufschiene, die Führungsschiene und/oder die optionale Mittelschiene gegen ein Verschieben zu sichern. Dadurch gelangt ein Teil des Federelementes in Kontakt mit einem Wälzkörper, der an der Oberfläche geschmiert ist. Dadurch ist auch die Kontaktfläche des Federelementes mit einer dünnen Schicht Schmiermittel beschichtet, was die Abnutzung an der Oberfläche der Kontaktfläche deutlich vermindert und die Reibkräfte reduziert. Auch bei einem dauerhaften Betrieb über mehrere Jahre kann somit ein Verschleiß des Federelementes weitgehend vermieden werden.
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Vorzugsweise ist das Federelement an der Laufschiene oder der Führungsschiene festgelegt, insbesondere an einer Außenseite der jeweiligen Schiene. Dadurch ist die Montage des Federelementes einfach durchführbar, wobei die Befestigung des Federelementes vorzugsweise durch Schweißen erfolgt, aber auch durch andere Befestigungsmittel, wie Nieten oder Kleben, erfolgen kann. Die Befestigung des Federelementes kann kraft-, form- oder stoffschlüssig erfolgen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung durchgreift das Federelement eine Aussparung in der Laufschiene oder der Führungsschiene. Die Aussparung kann dabei im Bereich einer Laufbahn eines Wälzkörpers angeordnet sein, so dass eine Spitze des Federelementes in den Bereich der Laufbahn hineinragt und in Kontakt mit einem Wälzkörper gelangen kann. Das Federelement kann dabei eine im Wesentlichen V-förmige Spitze aufweisen, die beidseitig durch eine Bewegung des Wälzkörpers bewegt werden kann. Der Neigungswinkel der V-förmigen Spitze kann abhängig von den Rastkräften gewählt werden, die zum Sichern der Laufschiene in der Rastposition erforderlich sind.
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Die Rastposition der Laufschiene, der Führungsschiene und/oder der optionalen Mittelschiene kann dabei auf der einen Seite durch das Federelement und auf der anderen Seite durch einen Anschlag definiert werden, wobei der Anschlag beispielsweise an der Laufschiene durch eine Prägung ausgebildet sein kann, um einen Wälzkörper, einen Wälzkörperkäfig oder die Mittelschiene an einer weiteren Bewegung zu hindern. Die Rastposition kann dabei die Laufschiene mit einem gewissen Spiel halten, wobei das Spiel vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1 bis 10 mm, insbesondere 3 bis 6 mm, liegt.
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Für einen kompakten Aufbau der Auszugsführung sind die Laufschiene und/ oder die Führungsschiene im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei zumindest ein Schenkel endseitig zur Ausbildung einer Laufbahn für einen Wälzkörper nach innen gekrümmt ausgebildet ist. Dabei können vorzugsweise drei Wälzkörper pro Laufschiene oder Führungsschiene in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung der Laufschiene bzw. der Führungsschiene vorgesehen sein, um eine stabile Längsführung zu gewährleisten. Die Wälzkörper können dabei an einem Wälzkörperkäfig beabstandet zueinander gehalten sein.
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Optional weist die Auszugsführung eine Mittelschiene zwischen der Laufschiene und der Führungsschiene auf, wobei eine zweite Rasteinrichtung an der Führungsschiene festgelegt ist, um die Mittelschiene in einer Rastposition gegen ein Verschieben zu sichern, denn nur dadurch kann auch die Laufschiene in einer Auszugsposition verrastet werden. Die Anzahl der Rastpositionen kann weitgehend beliebig gewählt werden, wobei vorzugsweise eine Verrastung in einer Auszugsposition erfolgt und optional auch eine Verrastung in einer Einzugsposition. Dadurch können zwei, vier oder mehr als vier Rasteinrichtungen an der Auszugsführung vorgesehen werden. Vorzugsweise ist die Auszugsführung als Vollauszug oder als Überauszug ausgebildet, so dass ein Schubelement auch vor einen Korpus oder ein Haushaltsgerät verfahrbar ist.
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Für eine stabile Ausgestaltung des Federelementes ist dieses vorzugsweise aus einem Stahlblech hergestellt, das auch temperaturbeständig ausgebildet ist. Das Federelement kann dabei benachbart zu der Spitze einen Steg aufweisen, der zur Ausbildung einer Laufbahn für den Wälzkörper gekrümmt ausgebildet ist. Gerade wenn der Steg und die Spitze im Bereich einer Laufbahn für einen Wälzkörper angeordnet sind, kann das Federelement durch eine Krümmung senkrecht zur Längsrichtung der Schiene eine gewisse Führung des Wälzkörpers ausbilden, um diesen nicht im Bereich der Aussparung aus der Bewegungsbahn abzulenken.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Rasteinrichtung mehrere biegbare Federelemente auf, die jeweils eine Spitze aufweisen und an einem Wälzkörper verrastbar sind. Die Federelemente können somit an zwei oder drei oder mehr Wälzkörpern gleichzeitig verrastet werden. Dies führt zu dem Vorteil, dass die Rastkräfte höher ausgestaltet sein können und zudem die Belastung des Federelementes in unterschiedliche Richtungen erfolgt, so dass es zu keiner Torsionsbelastung der Laufschiene kommt.
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Die erfindungsgemäße Auszugsführung wird beispielsweise bei einem Auszugssystem eines Backofens verwendet. Aber auch der Einsatz bei anderen Haushaltsgeräten, Fahrzeugen und Möbeln ist möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Auszugsführung in einer Einzugsposition;
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2 eine perspektivische Ansicht der Auszugsführung der 1 in einer Auszugsposition;
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3A bis 3C mehrere schematische Ansichten der Rasteinrichtung in unterschiedlichen Positionen;
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4 eine Querschnittansicht der Auszugsführung der 1 im Bereich der Rasteinrichtung;
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5 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines modifizierten Ausführungsbeispiels;
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6 eine Schnittansicht durch eine Auszugsführung mit einer Rasteinrichtung gemäß 5;
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7A und 7B zwei perspektivische Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Auszugsführung;
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8 eine Rückansicht der Auszugsführung der 7;
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9A und 9B zwei perspektivische Ansichten des Rastmechanismus der Auszugsführung der 7;
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10 eine perspektivische Detailansicht der Auszugsführung der 7;
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11A und 11B zwei perspektivische Ansichten der Auszugsführung der 7 in der ausgefahrenen Position;
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12 eine geschnittene Rückansicht der Auszugsführung der 7;
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13 und 14 mehrere Ansichten eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Auszugsführung, und
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15A bis 15E mehrere Ansichten eines Rastelementes für eine Auszugsführung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Eine Auszugsführung 1 umfasst eine an einem Möbelkorpus oder Haushaltsgerät festlegbare Führungsschiene 2, an der eine Mittelschiene 3 verfahrbar gelagert ist. An der Mittelschiene 3 ist eine Laufschiene 4 verfahrbar gehalten, an der ein Schubelement, beispielsweise ein Gargutträger auflegbar ist. Zwischen der Laufschiene 2 und der Mittelschiene 3 sowie der Laufschiene 4 und der Mittelschiene 3 ist eine Vielzahl von Wälzkörpern 5 in Form von Kugeln vorgesehen, wobei auch andere Wälzkörper in Form von zylinderförmigen Rollen oder anderen Formen eingesetzt werden können.
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Um die Laufschiene 4 in einer vorbestimmten Position zu verrasten, ist eine Rasteinrichtung 6 vorgesehen, die ein biegbares Federelement 7, vorzugsweise aus einem Stahlblech, aufweist. Das Federelement 7 ist an Befestigungspunkten 8 an einer Außenseite der Laufschiene 4 festgelegt, beispielsweise durch Schweißen, wobei auch andere Befestigungsmittel eingesetzt werden können. Ferner ist eine Rasteinrichtung 6 an der Führungsschiene 2 festgelegt, die genauso ausgebildet ist wie die Rasteinrichtung 6 an der Laufschiene 4. Über die Rasteinrichtung 6 an der Führungsschiene 2 ist die Mittelschiene 3 in einer Rastposition verrastbar.
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Das Federelement 7 umfasst eine im Wesentlichen V-förmige Spitze 9, die eine rechteckförmige Aussparung 10 in der Führungsschiene 2 bzw. der Laufschiene 4 durchgreift. Die Aussparung 10 ist dabei in einem mittleren Bereich der Führungsschiene 2 bzw. der Laufschiene 4 angeordnet, wobei die Aussparung 10 auch zu einer Seite hin offen ausgestaltet sein kann.
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Die Spitze 9 durchgreift die Aussparung 10, die im Bereich einer Laufbahn 12 für Wälzkörper angeordnet ist. Die Führungsschiene 2 und die Laufschiene 4 sind dabei im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei ein Schenkel des U nach innen gekrümmt ausgebildet ist, so dass sowohl an der Führungsschiene 2 als auch an der Laufschiene 4 drei Laufbahnen 12 für die kugelförmigen Wälzkörper 5 gebildet sind. Die Schenkel des "U" sind unterschiedlich lang ausgebildet. Die Mittelschiene 3 besitzt zwei kreuzförmige Abschnitte, die über einen Mittelsteg miteinander verbunden sind. An den kreuzförmigen Abschnitten sind drei Laufbahnen 11 für die Wälzkörper 5 ausgebildet.
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In den 3A bis 3C ist die Rasteinrichtung schematisch dargestellt. Mehrere kugelförmige Wälzkörper 5 sind an einem Wälzkörperkä13 gehalten, die sich in 3A der Spitze 9 des Federelementes 7 nähern. Der vorderste Wälzkörper 5 trifft nun auf die Spitze 9 des Federelementes 7 auf, so dass dieses nach außen umgebogen wird, wobei das Federelement 7 durch den Befestigungspunkt 8 an der Laufschiene 4 bzw. der Führungsschiene 2 fixiert ist. Anschließend wird die in 3C gezeigte Position erreicht, bei der der vorderste Wälzkörper 5 die Spitze 9 passiert hat, die nun zwischen dem benachbarten Wälzkörper 5 und dem randseitigen Wälzkörper 5 liegt. Der vorderste Wälzkörper 5 ist nun zwischen einem schematisch dargestellten Anschlag 15 und der Spitze 9 des Federelementes 7 gehalten. Diese Rastposition des Wälzkörpers 5 kann mit Spiel ausgebildet sein, beispielsweise in einem Bereich zwischen 3 mm und 8 mm. Der Abstand der Wälzkörper 5 kann etwas größer ausgebildet sein, als dies in den 3A bis 3C schematisch dargestellt ist.
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In 4 ist eine Schnittansicht der Auszugsführung der 1 im Bereich der Rasteinrichtung 6 an der Laufschiene 4 dargestellt. An der Führungsschiene 2 ist an der Unterseite eine Klammer 20 festgelegt, mittels der die Führungsschiene 2 an einem weiteren Bauteil, beispielsweise einem Seitengitter in einem Backofen, festlegbar ist. An der Mittelschiene 3 sind jeweils drei Laufbahnen 11 mit Wälzkörpern 5 vorgesehen, um die Mittelschiene 3 relativ zu der Führungsschiene 2 und die Mittelschiene 3 relativ zu der Laufschiene 4 verfahrbar zu lagern. Drei Wälzkörper 5 in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung der Mittelschiene bilden einen Satz Wälzkörper, wobei in Längsrichtung mehrere solche Sätze an Wälzkörpern 5 vorgesehen sind. Die Wälzkörper 5 sind dabei an einem Wälzkörperkäfig 13 gehalten, der für jeden Wälzkörper 5 eine Tasche aufweist, an der eine umgebogene Lasche 14 vorgesehen ist, um den Wälzkörper 5 in der Tasche zu führen und den Abstand der Wälzkörper 5 untereinander im Wesentlichen konstant zu halten.
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Das Federelement 7 ist an einer Seite der Laufschiene 4 außen festgelegt und greift mit der Spitze 9 durch die Aussparung 10 ein, bis zu dem Bereich, in den der Wälzkörper 5 verfahrbar gelagert ist. Die Spitze 9 kann dabei in einem Bereich zwischen 0,5 mm und 5 mm, insbesondere 1 bis 2 mm, in den Bereich des Wälzkörpers 5 hineinragen. Der Wälzkörperkäfig 13 behindert dabei die Spitze 9 nicht, da der Wälzkörperkäfig 13 lose zwischen der Laufschiene und der Mittelschiene 3 angeordnet ist und bei Bedarf auch durch die Spitze 9 verschoben werden kann. Wenn der Wälzkörper 5 die Spitze 9 passiert, wird diese nach außen teilweise aus der Aussparung 10 herausgedrückt, um dann hinter dem ersten Wälzkörper 5 zu verrasten, damit die Laufschiene 4 in der Rastposition gehalten wird.
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Die Rastposition ist einerseits durch die Spitze 9 des Federelementes 7 definiert und andererseits sind an der Laufschiene 4 und der Führungsschiene 2 Anschläge in Form von Verprägungen 16 ausgebildet, die verhindern, dass die Wälzkörper 5 über die Verprägung 16 hinaus bewegt werden können. Auch die Laufschiene 4 besitzt solche Verprägungen 16, die in 4 nur für die Führungsschiene 2 dargestellt sind.
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An der Laufschiene 4 ist ferner ein nach oben ragender Stopfen 17 festgelegt, der zur Fixierung eines weiteren Bauteils, beispielsweise eines Gargutträgers, dient.
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In 4 ist lediglich ein Federelement 7 mit einer Spitze 9 pro Laufschiene 4 bzw. Führungsschiene 2 gezeigt. Es ist auch möglich, eine Rasteinrichtung 6 vorzusehen, das gleichzeitig mit zwei oder mehr Wälzkörpern 5 in Eingriff gelangt. In 5 ist der hintere Bereich der Laufschiene 4 gezeigt, an der eine Rasteinrichtung vorgesehen ist, bei der zwei Federelemente 7 vorgesehen sind, die jeweils eine Spitze 9 aufweisen, die ein an gegenüberliegenden Seiten der Laufschiene 4 eine Aussparung 10 durchgreifen. Die Federelemente 7 sind über einen Bügel 18 miteinander verbunden und können beispielsweise auf die Laufschiene 4 aufgeclipst werden. Jede Spitze 9 eines Federelementes 7 gelangt bei einer Schiebebewegung in Eingriff mit einem endseitig angeordneten Wälzkörper 5, um diesen zwischen einer Prägung 16 und der Spitze 9 zu verrasten. Die auf die Federelemente 7 wirkenden Biegekräfte heben einander auf, da die Federelemente 7 in gegenüberliegende Richtungen verbogen werden. Dadurch kommt es zu keinen Biegekräften oder Torsionskräften auf die Laufschiene 4 während der Verrastung.
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In 6 ist die in 5 gezeigte Rasteinrichtung in der montierten Position gezeigt. Der Bügel 18 umgreift die Oberseite der Laufschiene 4 und an gegenüberliegenden Seiten der Laufschiene 4 ragt eine Spitze 9 durch jeweils eine Aussparung 10 in den Bereich der Wälzkörper 5 hinein. Bei einem Überfahren der Spitzen 9 durch die Wälzkörper 5 werden diese nach rechts und links nach außen gedrückt, wobei die auf die Rasteinrichtung wirkenden Rastkräfte einander aufheben.
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In 5 ist eine Rasteinrichtung mit zwei Federelementen 7 gezeigt, die gleichzeitig an einem Wälzkörper 5 verrasten. Es ist natürlich möglich, auch drei Federelemente 7 vorzusehen, die an drei Wälzkörpern 5 eines Satzes an Wälzkörpern 5 verrastet werden.
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Die in den 5 und 6 dargestellte Rasteinrichtung für die Laufschiene 4 kann natürlich auch an der Führungsschiene 2 zum Verrasten der Mittelschiene 3 vorgesehen werden.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen weist die Auszugsführung 1 eine Führungsschiene 2, eine Mittelschiene 3 und eine Laufschiene 4 auf. Es ist natürlich auch möglich, eine Auszugsführung mit nur zwei Schienen oder mehr als drei Schienen mit der erfindungsgemäßen Rasteinrichtung auszustatten.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Spitzen 9 an dem Federelement 7 als dünnwandige Stege dargestellt. Es ist natürlich auch möglich, die Spitzen 9 streifenförmig auszubilden und beispielsweise mit einer Krümmung auszustatten, die im Wesentlichen der Krümmung der Laufbahnen 11 und 12 entspricht. Dadurch können die Wälzkörper 5 im Bereich der Spitze 9 durch diese in einem gewissen Umfang geführt werden. Zudem verteilt sich die Kraft beim Verrasten der Wälzkörper 5 auf eine größere Fläche, was den Verschleiß weiter vermindert. Ferner kann die Spitze 9 am vorderen Ende auch abgerundet oder bogenförmig ausgebildet sein, um sanftere Bewegungen des Federelementes 7 beim Verrasten zu erhalten.
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Durch die erfindungsgemäße Rasteinrichtung können auch Toleranzen beim Zusammenbau der Führungsschiene 2, der Mittelschiene 3 und der Laufschiene 4 ausgeglichen werden. Zudem bleibt der Rasteffekt über die Lebensdauer weitgehend konstant, da die Kontaktfläche an der Spitze 9 in einem geschmierten Bereich liegt, da die Wälzkörper 5 an den Laufbahnen 11 und 12 ebenfalls mit Schmiermittel beschichtet sind.
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In den 7 bis 12 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Auszugsführung 1 gezeigt, wobei dieselben Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Die Auszugsführung 1 umfasst eine an einem Korpus festlegbare Führungsschiene 2, an der eine Mittelschiene 3 verfahrbar gelagert ist, die über eine erste Rasteinrichtung 30 fixierbar ist, und ferner eine zweite Rasteinrichtung 30, mittels der eine Laufschiene 4 an der Mittelschiene 3 fixierbar ist.
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Wie insbesondere auch in 8 erkennbar ist, besitzt die Führungsschiene 2 eine nach innen gerichtete stegförmige Profilierung 22, die als Anschlag für einen Wälzkörperkäfig 13 mit Wälzkörpern 5 zwischen der Führungsschiene 2 und der Mittelschiene 3 dient. Auf ähnliche Weise ist an der Laufschiene 4 ebenfalls eine stegförmige Profilierung 23 als Anschlag ausgebildet. An einem Endabschnitt der Laufschiene 4 benachbart zu dem Stopfen 17 ist eine weitere Profilierung 24 vorgesehen, so dass ein Wälzkörperkäfig 13 mit Wälzkörpern 5 zwischen den beiden Profilierungen 23 und 24 verfahrbar ist.
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Die Rasteinrichtungen 30 sind aus einem biegbaren Metallblech gebildet, wobei ein abgewinkelter Vorsprung 31 vorgesehen ist, der eine Aussparung 10 durchgreift und in die Bewegungsbahn eines Wälzkörpers 5 eingreift. Wenn der Wälzkörper 5 entlang der Laufbahnen 11 und 12 verfahren wird, kann der Vorsprung 31 der Rasteinrichtung 30 nach außen bewegt werden, wobei die Rasteinrichtung 30 einen biegbaren Abschnitt 32 umfasst. Die Auslenkung des Vorsprungs 31 der Rasteinrichtung 30 kann in einem Bereich zwischen 0,1 mm und 6 mm, insbesondere 1 mm bis 3 mm, liegen. Der Vorsprung 31 kann dabei spitz zulaufend V-förmig ausgebildet sein, so dass der Wälzkörper 5 jeweils über eine Anlaufschräge an dem Vorsprung 31 geführt wird.
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In den 9A und 9B ist die Rasteinrichtung 30 an der Laufschiene 4 gezeigt, bei der der Vorsprung 31 die Aussparung 10 durchgreift. In 10 ist die Rasteinrichtung 30 an der Führungsschiene 2 dargestellt, die den gleichen Aufbau besitzt wie die Rasteinrichtung 30 an der Laufschiene 4. In einem Befestigungsbereich 33 ist die Rasteinrichtung 30 kraft-, form- oder stoffschlüssig mit der Schiene 2, 4 verbunden.
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In der 10 ist eine Platte 21 als vorderer Abschluss der Auszugsführung 1 gezeigt.
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In den 11A und 11B ist die Auszugsführung 1 in der ausgefahrenen Position gezeigt. Die Laufschiene 4 ist beabstandet von der Führungsschiene 2 angeordnet, wobei im ausgefahrenen Zustand die Profilierungen 25 und 26 an der Mittelschiene sichtbar sind. Die Profilierung 25 bildet einen Anschlag für den Wälzkörperkäfig 13 zwischen der Führungsschiene 2 und der Mittelschiene 3 aus, während die Profilierung 26 einen Anschlag für den Wälzkörperkäfig 13 zwischen der Mittelschiene 3 und der Laufschiene 4 ausbildet. In der ausgefahrenen Position befinden sich die Rasteinrichtungen 30 jeweils in der verrasteten Position, so dass die Laufschiene 4 nur nach Überwindung vorbestimmter Rastkräfte in die eingefahrene Position eingeschoben werden kann.
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In 12 ist ein Schnitt durch die Auszugsführung 1 in der verrasteten Position gezeigt. Die Rasteinrichtung 30 greift mit einem Vorsprung 31 in die Bewegungsbahn des Wälzkörpers 5 ein und ist durch die Aussparung 10 an der Führungsschiene 2 durchgeführt. Im Bereich der Laufschiene 4 sind die Profilierungen 26 und 23 erkennbar, wobei in der Schnittansicht kein Wälzkörperkäfig 13 mit Wälzkörpern 5 gezeigt ist.
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In den 13 und 14 ist ein Ausführungsbeispiel eines weiteren Rastmechanismus 100 gezeigt. Der Rastmechanismus 100 ist aus einem biegbaren Metallblech gebildet, das an Befestigungsabschnitten 102 und 103 an der Schiene 4 festgelegt ist. In einem mittleren Bereich des Rastmechanismus 100 ist ein abgewinkelter Vorsprung 112 ausgebildet ist, der in eine Öffnung der Schiene 4 eingreift und dort hinter einem Wälzkörper 5 oder zwischen zwei Wälzkörpern 5 verrastet werden kann. Der Vorsprung 112 weist an gegenüberliegenden Seiten Anlaufschrägen auf, um ein Einrasten und ein Lösen der Verrastung zu ermöglichen. An den Vorsprung 112 schließt sich ein Federsteg 113 an, welcher quer zur Längsrichtung der Schiene 4 ausgelenkt werden kann. Eine Auslenkung A des biegbaren Federsteges ist durch einen Pfeil dargestellt, sie erfolgt um in etwa 90° zur Auszugsrichtung. Die Federrichtung ist somit quer zur Schiene 4 gerichtet. Ein Bereich 101 dient zur Abstützung des Federsteges 113 und verlängert diesen auf der vom Vorsprung 112 abgewandten Seite. Dadurch kann die Federrate erhöht werden, bzw. die Federwirkung weicher ausgeführt werden. Weiterhin bietet der Bereich 101 werkzeugtechnische Vorteile durch Symmetrie zum benachbarten Bereich bei der Fertigung linker und rechter Teile, wobei über viele Prozessschritte identische Werkzeuge eingesetzt werden können. Weiterhin kann eine exaktere Positionierung des Bauteils vor dem Anschweißen erfolgen, der Bereich 101 dient somit als Positionierhilfe vor der Festlegung an der Schiene 4. Auf der zu dem Bereich 101 diametral gegenüberliegenden Seite ist ein plattenförmiger Abschnitt 103 ausgebildet, der mit einem Entriegelungselement 75 mit Anlaufschrägen 76 an gegenüberliegenden Seiten verbunden ist. Der Bereich 101 ist dabei nicht mit der Schiene 4 verbunden, sondern liegt frei an ihr an.
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Die zuvor beschriebenen Maßnahmen an dem Rastmechanismus 100 im Vergleich zu dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel führen zu einer Erhöhung der Lebensdauer und zur Verringerung der Gefahr einer Fehlbedienung bzw. Beschädigung des Rastmechanismus.
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Die 15A bis 15E zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Rastmechanismus 200. Ein Bereich 201 kommt zur Anlage an der Schiene 4 und dient als Träger für Anlaufschrägen 76 und ein Entriegelungselement 75 für einen Sperrmechanismus. An einem Befestigungsabschnitt 202 erfolgt die Festlegung des Rastmechanismus 200 an der Schiene 4, bevorzugt durch Schweißen. Der Befestigungsabschnitt 202 wird von einer Entlastungsöffnung 204 umgeben, die nahezu nieren- oder halbkreisförmig ausgebildet ist. Die Entlastungsöffnung 204 wurde durch Ermittlung der Spannungsverläufe innerhalb des Rastmechanismus dimensioniert. Auf beiden Seiten der Entlastungsöffnung 204 ist jeweils ein Federsteg 203 angeordnet, der den Befestigungsabschnitt 202 mit dem Vorsprung 112 verbindet. Der Vorsprung 112 weist eine bogenförmige, nahezu nierenförmige Kontur 114 auf. Durch die Kontur 114 wird ein sanfter Ablauf des Rast- bzw. Entrastvorganges gewährleistet. Durch die Einbringung und Ausgestaltung der Entlastungsöffnung 204 werden Spannungsbrüche vermieden.
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Die Auszugsführung 1 und der jeweilige Rastmechanismus können vollständig aus metallischen Bauteilen hergestellt sein, vorzugsweise aus gestanzten und gebogenen Metallblechen. Dadurch kann die Auszugsführung 1 bevorzugt für Haushaltsgeräte, wie Backöfen, eingesetzt werden, insbesondere weisen sie eine hohe Temperaturbeständigkeit auf. Auch ein Einsatz für andere Bereiche, wie Möbel, Kühlgeräte oder andere Einsatzzwecke, ist möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auszugsführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Mittelschiene
- 4
- Laufschiene
- 5
- Wälzkörper
- 6
- Rasteinrichtung
- 7
- Federelement
- 8
- Befestigungspunkt
- 9
- Spitze
- 10
- Aussparung
- 11
- Laufbahn
- 12
- Laufbahn
- 13
- Wälzkörperkäfig
- 14
- Lasche
- 15
- Anschlag
- 16
- Verprägung
- 17
- Stopfen
- 18
- Bügel
- 20
- Klammer
- 21
- Platte
- 22
- Profilierung
- 23
- Profilierung
- 24
- Profilierung
- 25
- Profilierung
- 26
- Profilierung
- 30
- Rasteinrichtung
- 31
- Vorsprung
- 32
- Abschnitt
- 33
- Befestigungsbereich
- 100
- Rastmechanismus
- 101
- Bereich
- 102
- Befestigungsabschnitt
- 103
- Befestigungsabschnitt
- 112
- Vorsprung
- 113
- Federsteg
- 114
- Kontur
- 200
- Rastmechanismus
- 201
- Bereich
- 202
- Befestigungsabschnitt
- 203
- Federsteg
- 204
- Entlastungsöffnung
- A
- Auslenkung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8030718 [0002]
- WO 2010/060724 [0003]