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Die
Erfindung betrifft ein Kunstfaserseil mit einem Kraftübertragungselement
zur Übertragung einer am Seil wirkenden Verstellkraft (Zugkraft)
auf ein nachgeordnetes Element, um hierüber ein Verstellteil betätigen
zu können, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
ist bekannt, Seile als flexible Zugmittel einzusetzen, über
die ein von einem Antrieb, z. B. von einem handbetätigten
Antrieb (Kurbelantrieb) oder von einem fremdkraftbetätigten
Antrieb (elektromotorischer Antrieb), erzeugtes Antriebsmoment bzw.
eine hiermit einhergehende Verstellkraft auf ein mit dem Seil gekoppeltes
Verstellteil, wie z. B. ein Verstellteil eines Kraftfahrzeugs übertragbar
ist, um das Verstellteil in eine vorgebbare Einstellposition zu überführen.
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Zur
Anbindung eines Verstellteiles an ein Seil ist es üblich,
an dem Seil ein zusätzliches (vom Seil im engeren Sinne
separates) Element, das hier als Kraftübertragungselement
bezeichnet wird, festzulegen, welches wiederum – direkt
oder indirekt über ein zusätzliches Schnittstellenelement – mit
dem am Seil anzubindenden Verstellteil gekoppelt wird.
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So
ist beispielsweise bei Kraftfahrzeugfensterhebern, bei denen eine
zu verstellende Fensterscheibe eines Kraftfahrzeugs das Verstellteil
bildet, vorgesehen, an einem Seil, das eine von einem Fensterheberantrieb
erzeugte Verstellkraft auf die zu verstellende Fensterscheibe übertragen
soll, einen sogenannten Seilnippel festzulegen, der einen auch als
Verbindungsbereich bezeichneten Seilbereich an dessen Umfang umgreift
und der an dem mit dem Seil zu koppelnden Verstellteil befestigbar
ist, z. B. indem der Seilnippel in jenes Verstellteil (formschlüssig)
eingreift. Letzteres kann hierzu beispielsweise eine sogenannte
Nippelkammer aufweisen, in die der Seilnippel derart einlegbar ist,
dass er im Betrieb des Fensterhebers formschlüssig hierin
gehalten wird. Die Nippelkammer ist dabei regelmäßig
nicht an der zu verstellenden Fensterscheibe selbst ausgebildet sondern
vielmehr an einem mit der Fensterscheibe (im Bereich von deren unterer
Scheibenkante) verbundenen Mitnehmer, der die Fensterscheibe bei
einer jeweiligen Verstellbewegung mitnimmt.
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In
entsprechender Weise ist es bekannt, ein Sitzteil eines Kraftfahrzeugs
unter Verwendung eines flexiblen Zugmittels in Form eines Seiles
zu verstellen, indem das Seil einerseits mit einem zur Erzeugung
einer Verstellkraft dienenden Antrieb im Wirkverbindung steht und
andererseits über ein am Seil vorgesehenes Kraftübertragungselement
mit einem zu verstellenden Sitzteil gekoppelt ist.
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Das
vorliegend betrachtete Seil besteht dabei in bekannter Weise aus
Seilkomponenten, die das Innere des Seiles bilden, also von einer äußeren Oberfläche
des Seiles (welche im Querschnitt umläuft) umgeben werden.
So kann das Seil aus zwei oder mehr Litzen bestehen, die zur Bildung
des Seiles verdreht bzw. verdrillt sind und die in verdrilltem Zustand
ein Seil mit einer im Querschnitt (ringförmig) umlaufenden äußeren
Oberfläche definieren. Die Oberfläche ist dabei
nicht vollständig eben sondern weist eine durch die aneinander
anliegenden Seillitzen vorgegebene Oberflächenstruktur
auf. Die Seillitzen wiederum bestehen aus einer Vielzahl aus Kunstfasern
gesponnener Fäden, die jeweils zur Erzeugung der Seillitzen
zusammengedreht sind.
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Zwischen
den Seilkomponenten, aus denen ein Seil besteht, insbesondere zwischen
benachbarten Litzen bzw. benachbarten Fäden, bestehen dabei im
Inneren des Seiles jeweils Zwischenräume, da wegen der
regelmäßig im Querschnitt in etwa kreisförmigen
Ausgestaltung der Seillitzen bzw. Fäden eine jedwede Zwischenräume
vermeidende Packung der Seilkomponenten nicht möglich ist.
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Bei
Verwendung eines Kunstfaserseiles, also eines aus Kunstfasern hergestellten
Seiles (Kunststoffseil), als Zugmittel zur Übertragung
einer Verstellkraft auf ein Verstellteil hat sich gezeigt, dass ein
zur Anbindung jenes Verstellteiles verwendetes Kraftübertragungselement
in Form eines Seilnippels unter der Wirkung großer Kräfte
im fortdauernden Betrieb der Verstelleinrichtung seine bestimmungsgemäße
Befestigungsposition am hierfür vorgesehenen Seilbereich
unter Umständen nicht beibehalten kann. Dies ist darauf
zurückzuführen, dass die Verbindung zwischen dem
Seilnippel und dem Seil keine hinreichende Stabilität aufweist,
um den im Betrieb der Verstelleinrichtung auftretenden Belastungen dauerhaft
standzuhalten, so dass der Seilnippel (insbesondere durch ein Verrutschen
entlang der Erstreckungsrichtung des Seiles) seine bestimmungsgemäße
Befestigungsposition am Seil verliert.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kunstfaserseil der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass das Kraftübertragungselement
und gegebenenfalls ein weiteres, hiermit verbundenes Schnittstellenelement
im Betrieb der Verstelleinrichtung, auch unter großen Belastungen, seine
bestimmungsgemäße Befestigungsposition am Seil
möglichst beibehält.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch die Schaffung
eines Kunstfaserseiles mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach
weist das Kunstfaserseil in mindestens einem Seilbereich eine Verbreiterung
auf, wobei in diesem Seilbereich Freiräume zwischen Seilkomponenten
bestehen, die größer sind als die Zwischenräume
benachbarter Seilkomponenten außerhalb jenes Seilbereiches
und wobei die Freiräume weiterhin zur Bildung eines am
Seil vorgesehenen Kraftübertragungselementes mit einer
Füllmasse befüllt sind, und zwar insbesondere
derart, dass die Füllmasse die Seilkomponenten innerhalb
des verbreiterten Seilbereiches zumindest teilweise umschließt.
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Bei
den besagten Seilkomponenten handelt es sich um Bestandteile des
Seiles, die das Seil an sich (ohne das zusätzliche Kraftübertragungselement)
definieren, insbesondere um Seilfäden, Seillitzen oder
axiale Teilabschnitte des Seiles. Bei den axialen Teilabschnitten
eines Seiles handelt es sich um Seilkomponenten, die in der Grundkonfiguration eines
Seiles keine Zwischenräume definieren, da benachbarte axiale
Teilabschnitte eines Seiles definitionsgemäß in
axialer Richtung, also in Längsrichtung, des Seiles aufeinander
folgen, so dass diese keine Zwischenräume zwischen sich
einschließen. Allerdings können Freiräume
zwischen axialen Teilabschnitten des Seiles gebildet werden, indem
diese etwa zur Bildung eines erfindungsgemäß verbreiterten
Seilbereiches in mindestens eine Schlaufe gelegt werden.
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Das
Seil ist erfindungsgemäß in einem Seilbereich
so ausgestaltet, dass zwischen den genannten Seilkomponenten, insbesondere
zwischen einzelnen Litzen des Seiles oder einzelnen axialen Teilabschnitten
des Seiles, Freiräume bestehen, die substantiell größer
sind als die Zwischenräume zwischen benachbarten Seilkomponenten,
insbesondere zwischen Seillitzen oder -fäden, außerhalb
des verbreiterten Seilbereiches. Dies kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass in dem besagten Seilbereich das Seil (durch
Stauchen und/oder Verdrehen) aufgespleißt wird, so dass
die Verdrillung der Seillitzen lokal aufgehoben ist und die Seillitzen
lokal einen größeren Abstand voneinander aufweisen
als außerhalb jenes Seilbereiches. Die außerhalb
des Seilbereiches zwischen benachbarten Seillitzen bestehenden Zwischenräume
sind dabei sehr klein, weil die Seillitzen hier unmittelbar aneinander
anliegen und Zwischenräume im Wesentlichen lediglich durch
die nicht vollständige Ausfüllbarkeit des kreisförmigen Seilquerschnittes
durch verdrillte Seillitzen gegeben sind.
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Andererseits
kann es sich bei den Seilkomponenten, zwischen denen in dem verbreiterten
Seilbereich Freiräume bestehen, die größer
sind als die Zwischenräume zwischen benachbarten Seilkomponenten
außerhalb jenes Seilbereiches auch um axiale Teilabschnitte
des Seiles handeln, die in dem einen Seilbereich in mindestens eine
Schlaufe gelegt sind, so dass zwischen den einzelnen Schlaufenabschnitten
entsprechende Freiräume entstehen.
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Bei
einem Kunstfaserseil, bei dem die Fäden nicht zu einzelnen
Litzen verdreht sind, sondern das Seil vielmehr unmittelbar durch
Verdrillen einer Vielzahl Fäden gebildet wird, gelten die
vorstehenden Betrachtungen entsprechend, wobei in erster Linie auf
die Fäden des Seiles (und hierzwischen gebildete Freiräume)
anstelle der Seillitzen abzustellen ist. Ferner können
auch bei einem Seil, dessen Fäden zu Seillitzen zusammengedreht
sind, die mit einer Füllmasse zu befüllenden Freiräume
zwischen einzelnen Seilfäden gebildet werden (alternativ
oder ergänzend zu der Bildung von Freiräumen zwischen
Seillitzen).
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Durch
Befüllen dieser Freiräume mit einer Füllmasse,
z. B. in Form einer Vergussmasse oder eines Klebemittels, welche
sich mit den die Freiräume begrenzenden Seilkomponenten
lokal verbindet und außerdem radial über die äußere
Oberfläche des Seiles hinausragt, wird ein Kraftübertragungselement gebildet,
das einerseits fest mit jenen Seilkomponenten verbunden ist und
das andererseits zur Kraftübertragung über seine
radial von der Oberfläche des Seiles abstehenden Abschnitte
an ein nachgeordnetes Element ankoppelbar ist. (Es ist also nicht
zwingend, dass die zwischen Seilkomponenten geschaffenen Freiräume
jeweils vollständig mit einer Füllmasse ausgefüllt
sind; von Bedeutung ist vielmehr, dass eine hinreichende Menge an
Füllmasse eingebracht wird, um eine feste Verbindung mit
Seilkomponenten herzustellen, insbesondere durch das zumindest teilweise
Umschließen von Seilkomponenten durch das die Füllmasse.)
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Die
Füllmasse ist z. B. ein ausgehärtetes, vor dem
Aushärten fließfähiges Material, das
im fließfähigen Zustand in die in dem verbreiterten
Seilbereich zwischen Seilkomponenten gebildeten fließfähigen Räume
gerät und dabei jene Seilkomponenten umschließt,
so dass im ausgehärteten Zustand der Füllmasse
ein die Seilkomponenten aufnehmender und einschließender
Körper gebildet wird, wobei insbesondere eine form- und/oder
stoffschlüssige Verbindung zwischen der Füllmasse
und den genannten Seilkomponenten besteht.
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Die
Füllmasse kann dabei einerseits dem in einem Seilbereich
aufgeweiteten Seil in fließfähigem Zustand zugeführt
werden, so dass die Füllmasse in die in jenem Seilbereich
bestehenden Freiräume fließt und dabei die dortigen
Seilkomponenten umschließt. Andererseits kann die Füllmasse
auch in festem Zustand zugeführt werden, z. B. indem die Füllmasse
in Form eines Füllkörpers am oder im Seil platziert
wird, insbesondere bei Herstellung des Seiles in dieses integriert
wird. Anschließend wird die Füllmasse durch Erwärmen
in einen fließfähigen Zustand gebracht, wobei
diese wiederum in die in dem einen Seilbereich ausgebildeten Freiräume
fließt und die dortigen Seilkomponenten umschließt.
Die Freiräume können dabei durch die in ursprünglich
festem Zustand in das Seil eingefügte Füllmasse
selbst definiert worden sein.
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Dadurch,
dass die Füllmasse in durch das Seil selbst gebildete Freiräume
eindringt und die dortigen Seilkomponenten aufnimmt und umschließt, wird
eine feste, dauerhafte Verbindung zwischen dem Seil und dem durch
die ausgehärtete Füllmasse gebildeten Kraftübertragungselement
sichergestellt.
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Um
dieses Kraftübertragungselement mit einem nachgeordneten
Element kraftübertragend in Eingriff bringen zu können,
ragt die das Kraftübertragungselement bildende Füllmasse
in radialer Richtung über die äußere
Oberfläche des Seiles hinaus.
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Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung wird die lokale Verbreiterung
des Seiles durch eine Aufweitung des Seilquerschnittes gebildet,
so dass die Litzen des Seiles und/oder die Fäden, aus denen
die Litzen bestehen, lokal einen größeren Abstand
voneinander aufweisen als außerhalb des aufgeweiteten Seilbereiches.
Das Aufweiten des Seiles entspricht in diesem Fall einem Aufspleißen,
indem die Fäden bzw. Litzen, aus denen das Seil besteht aus
einem verdrillten Zustand, indem sie eng aneinander anliegen, in
einen aufgeweiteten Zustand überführt werden,
welche zwischen Fäden bzw. Litzen vergrößerte
Abstände bestehen. Dies kann beispielsweise durch lokales
Stauchen oder Verdrehen des Seiles oder eine Kombination hiervon
erreicht werden. Auch kann mit einem Werkzeug in das Seil eingegriffen
werden, um Litzen bzw. Fäden des Seiles lokal voneinander
zu trennen. Schließlich kann die Aufweitung des Seiles
durch lokales Einfügen eines Aufweitungskörpers,
wie z. B. einer in festem Zustand befindlichen Füllmasse,
vorgenommen werden.
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Nach
einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird die Verbreiterung
des Seiles in einem Seilbereich dadurch gebildet, dass das Seil
in jenem Seilbereich in mindestens eine Schlaufe gelegt wird, so
dass axiale Teilabschnitte des Seiles in Form von Schlaufenabschnitten
die zu befüllenden Freiräume begrenzen. Die Schlaufe
kann dabei insbesondere einen Knoten des Seiles bilden.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, das Seil zur Bildung mindestens einer Schlaufe
lokal auf einen Träger zu wickeln, welcher hierzu einen
geeigneten, z. B. längserstreckten, Verlauf aufweist. Dabei
kann das Trägerelement so gekrümmt sein, dass
das Trägerelement entlang mindestens einer Raumrichtung von
einer gedachten Geraden mehrfach, also zumindest zweifach, vorzugsweise
mehr als zweimal, geschnitten wird. Als Material für den
Träger eignen sich beispielsweise Metall oder Kunststoff.
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Beim
Befüllen der durch Bewickeln des Trägers gebildeten
Freiräume zwischen Seilkomponenten, insbesondere axialen
Teilabschnitten des Seiles, wird neben diesen Seilkomponenten zumindest
auch ein Teil des Trägers von der Füllmasse umschlossen und
fest aufgenommen. Hierdurch wird die Verbindung zwischen dem durch
die Füllmasse gebildeten Kraftübertragungselement
und dem Seil nochmals verstärkt.
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Gemäß einer
Variante der Erfindung bildet die ausgehärtete Füllmasse
unmittelbar ein Kraftübertragungselement, das mit einem
nachgeordneten Element in Eingriff bringbar ist, um eine am Seil
wirkende Verstellkraft hierauf zu übertragen. Bei dieser Erfindungsvariante
wird der mit den zu befüllenden Freiräumen versehene
Seilbereich in einem Werkzeug angeordnet, während fließfähige
Füllmasse zugeführt wird und das Werkzeug nach
dem Aushärten der Füllmasse wieder von dem Seil
getrennt.
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Nach
einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der mit
den zu befüllenden Freiräumen versehene Seilbereich
während des Zuführens der fließfähigen
Füllmasse in einer Aufnahme platziert, die mit der Füllmasse
eine dauerhafte (stoff- und/oder formschlüssige) Verbindung
eingeht, so dass das Kraftübertragungselement durch eine
Kombination der ausgehärteten Füllmasse und die
Aufnahme gebildet wird.
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Die
ausgehärtete Füllmasse bzw. die Kombination aus
ausgehärteter Füllmasse und zugehöriger Aufnahme
bildet in diesem Fall ein Koppelelement, das mit einem nachgeordenten
Element zur Kraftübertragung in Eingriff bringbar ist.
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Bei
dem nachgeordneten Element kann es sich einerseits unmittelbar um
ein zu Verstellteil, insbesondere ein verstellbares Teil des Kraftfahrzeugs, wie
z. B. eine Fensterscheibe oder ein Sitzteil, handeln; oder es kann
sich um ein zusätzliches Schnittstellenelement handeln,
an welches das eigentliche Verstellteil anzubinden ist. Ein Beispiel
hierfür ist ein sogenannter Mitnehmer für eine
Fensterscheibe eines Kraftfahrzeugs, der einerseits kraftübertragend mit
dem Seil zu koppeln ist und an den andererseits die zu verstellende
Fensterscheibe angebunden wird. Die Kopplung des Mitnehmers mit
dem Seil kann z. B. dadurch erfolgen, dass das Kraftübertragungselement
in eine hierfür vorgesehene Nippelkammer des Mitnehmers
eingegossen wird, in welche der mit dem zu befüllenden
Freiräumen versehene Seilbereich vor dem Einleiten der
fließfähigen Füllmasse eingefügt
wurde. Alternativ kann das bereits fertig hergestellte seilseitige
Kraftübertragungselement in eine Nippelkammer des Mitnehmers
eingelegt werden. Andere Beispiele für dem Kraftübertragungselement
nachgeordnete Elemente sind beispielsweise eine Seiltrommel eines
Kraftfahrzeugfensterhebers, ein Verstellelement an einer Sitzverstelleinrichtung
und dergleichen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Kunstfaserseiles ist durch die Merkmale des Anspruchs 24 charakterisiert.
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Gemäß Weiterbildungen
dieses Verfahrens kann ein verbreiterter Seilbereich insbesondere durch
lokales Aufdrillen, Aufstauchen, Umflechten und/oder eine lokale
Oberflächenbehandlung eines Kunstfaserseiles erzeugt werden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen innerhalb der Figuren deutlich
werden.
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Es
zeigen:
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1A einen
Ausschnitt eines Kunstfaserseiles;
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1B den
Ausschnitt aus 1A nach einem lokalen Aufweiten
des Seiles;
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1C den
Ausschnitt aus 1A nach einem Einlegen des lokal
aufgeweiteten Seilbereiches in eine Aufnahme;
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1D die
Anordnung aus 1C nach einem Befüllen
der Aufnahme mit einer Füllmasse;
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2A einen
Ausschnitt eines Kunstfaserseiles;
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2B den
Ausschnitt aus 2A nach einem lokalen Aufweiten
des Seiles;
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2C den
Ausschnitt aus 2A nach Anordnung des aufgeweiteten
Seilbereiches in einem Werkzeug;
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2D die
Anordnung aus 2C nach einem Befüllen
des Werkzeugs mit einer Füllmasse;
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2E die
Anordnung aus 2D nach einem Entfernen des
Werkzeugs;
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3A einen
Ausschnitt eines Kunstfaserseiles;
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3B den
Ausschnitt aus 3A nach einem lokalen Aufweiten
des Seiles;
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3C den
Ausschnitt aus 3A nach einem Einlegen des aufgeweiteten
Seilbereiches in eine Kammer eines nachgeordneten Schnittstellenelementes;
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3D die
Anordnung aus 3C nach einem Befüllen
der Kammer mit einer Füllmasse;
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4A einen
Ausschnitt eines Kunstfaserseiles mit einem in das Seil integrierten
Füllkörper;
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4B die
Anordnung aus 4A, wobei ein aufgeweiteter
Seilbereich zusammen mit dem Füllkörper in einer
Aufnahme angeordnet ist und der Füllkörper zur
Bildung einer fließfähigen Füllmasse erwärmt
wird;
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4C die
Anordnung aus 4B nach einem Aushärten
der Füllmasse;
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5A einen
Ausschnitt eines Kunstfaserseiles;
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5B den
Ausschnitt aus 5A nach einem lokalen Aufweiten
des Seiles;
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5C den
Ausschnitt aus 5A während einer Oberflächenbehandlung
des aufgeweiteten Seilbereiches;
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5D den
Ausschnitt aus 5A nach Anordnung des aufgeweiteten
Seilbereiches in einem Werkzeug;
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5E die
Anordnung aus 5D nach einem Befüllen
des Werkzeugs mit Füllmasse;
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5F die
Anordnung aus 5E nach einem Aushärten
der Füllmasse und einem Entfernen des Formwerkzeugs;
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6A einen
Träger zur Bewicklung mit einem Seilbereich;
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6B den
Träger aus 6A, bewickelt mit einem Seilbereich;
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6C die
Anordnung aus 6B mit weiteren Wicklungen;
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6D die
Anordnung aus den 6C nach dem Einlegen des bewickelten
Trägers in ein Formwerkzeug und dem Einfüllen
einer fließfähigen Füllmasse;
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6E die
Anordnung aus 6D nach dem Aushärten
der Füllmasse und dem Entfernen des Formwerkzeugs;
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7A–7C ein
Beispiel für die Bildung einer Seilschlaufe zur Bewicklung
eines Trägers gemäß 6A;
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8A ein
weitres Ausführungsbeispiel eines Trägers zur
Bewicklung mit einem Seilbereich;
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8B den
Träger aus 8A, bewickelt mit einem Seilbereich;
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8C die
Anordnung aus 8B, wobei das Seil durch eine Öffnung
des Trägers geführt ist;
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9 eine
schematische Darstellung einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs
in Form eines Fensterhebers;
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10 eine
schematische Darstellung eines Seiles mit einem Kraftübertragungselement
zur Anwendung in einer Verstelleinrichtung;
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11 einen
Querschnitt durch ein Seil gemäß 10.
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9 zeigt
schematisch einen auf einem tragenden Kraftfahrzeugteil T, wie einem
Aggregateträger einer Kraftfahrzeugtür, angeordneten
Fensterheber mit einem Antrieb A, z. B. in Form eines elektromotorischen
Antriebs aber alternativ auch in Form eines handbetätigten
Antriebs, der ein flexibles Zugmittel Z antreibt, welches hierzu
um ein abtriebsseitiges Getriebeelement des Antriebs A geschlungen
ist, so dass bei einer (durch den Antrieb A bewirkten) Drehbewegung
jenes Getriebeelementes das flexible Zugmittel Z entlang seiner
Erstreckungsrichtung bewegt wird.
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Das
flexible Zugmittel Z ist mittels zweier Umlenkelemente U1, U2 derart
umgelenkt und geführt, dass sich ein Zugmittelabschnitt
ZA entlang einer Führungsschiene S des Fensterhebers erstreckt, welche
wiederum entlang der Verstellrichtung V der mittels des Fensterhebers
zu verstellenden Fensterscheibe F verläuft. An der Führungsschiene
S ist ein Mitnehmer M entlang der Verstellrichtung V der Fensterscheibe
F beweglich geführt, der einerseits über einen
Seilnippel N an dem flexiblen Zugmittel Z, genauer an dessen Zugmittelabschnitt
ZA, angebunden ist und der andererseits die zu verstellende Fensterscheibe
F trägt. Hierzu kann einerseits der am flexiblen Zugmittel
Z festgelegte Seilnippel N formschlüssig in einer zugeordneten
Nippelkammer NK des Mitnehmers M aufgenommen sein und andererseits
der Mitnehmer M die Fensterscheibe F im Bereich von deren Unterkante
U klemmend aufnehmen.
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Eine
derartige Verstelleinrichtung für ein Kraftfahrzeug in
Form eines sogenannten Seilfensterhebers ist allgemein bekannt,
vergleiche etwa
DE 196
19 057 A1 ,
DE
196 54 851 C1 ,
DE
101 47 452 A1 ,
DE
103 31 001 A1 und
DE
103 31 003 A1 . Verstelleinrichtungen mit einem Zugmittel
als Kraftübertragungselement werden in Kraftfahrzeugen
weiterhin zur Verstellung von Schiebedächern, Sitzteilen, Schlossteilen
usw. angewandt. Darüber hinaus werden flexible Zugmittel
zur Übertragung von Zugkräften auf ein Verstellteil
auch außerhalb des Kraftfahrzeugbereiches genutzt.
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Vorliegend
soll es sich bei dem flexiblen Zugmittel Z um ein Seil, und zwar
insbesondere ein Kunstfaser- bzw. Kunststoffseil handeln, das auf
der Basis von Kunstfasern hergestellt ist. Geeignete Materialien
hierfür sind etwa Polyester, Polyamid, Polypropylen und
Polyäthylen.
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Ein
Kunststoffseil hat dabei verglichen mit einem Metallseil, insbesondere
einem Stahlseil, wie es sich typischerweise bei Verstelleinrichtungen
in Kraftfahrzeugen verwendet wird, den Vorteil, dass es aufgrund
seiner vergleichsweise größeren Flexibilität bzw.
Elastizität mit einem sehr kleinen Krümmungsradius
um ein Wickelelement mit entsprechend kleinen Durchmesser wickeln
lässt, während Metallseile, insbesondere Stahlseile,
um Seiltrommeln gewickelt werden, die einen vergleichsweise großen
Durchmesser aufweisen. Hierdurch kann bei Verwendung eines Kunststoffseiles
als flexiblem Zugmittel – verglichen mit der Verwendung
eines Metall-, insbesondere Stahlseiles – ausgehend vom
Antriebsmotor eines Verstellantriebs eine Getriebestufe eingespart
werden, da das Kunststoffseil antriebsseitig um ein vergleichsweise
schnell drehendes (z. B. auf einer Motorwelle angeordnetes) Wickelelement
kleinen Durchmessers gewickelt werden kann, während das Metall-
bzw. Stahlseil antriebsseitig um ein vergleichsweise langsamer drehendes
Wickelelement (Seiltrommel) mit entsprechend größerem
Durchmesser zu wickeln ist.
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Der
grundsätzliche Aufbau eines Seiles, insbesondere Kunstfaserseiles,
ist in 10 angedeutet. Das Seil 1 ist
hergestellt aus Kunstfasern, aus denen Fäden 14a, 14b gebildet
(gesponnen) sind, deren Durchmesser z. B. bei etwa 1 mm liegen kann. Die
einzelnen Fäden 14a, 14b sind wiederum
zu mehreren sogenannten Litzen 15zusammengefasst (zusammengedreht),
die zur Bildung des Seiles verdrillt werden. Typischerweise werden
zur Bildung eines Seiles drei oder vier Seillitzen 15 miteinander verdrillt.
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Vorliegend
ist in 10 rein beispielhaft ein Seil
mit gegenläufigen Litzen gezeigt, bei dem die Fäden 14a, 14b benachbarter
Litzen 15 jeweils in unterschiedlicher Richtung zusammengedreht
sind. Dies erfolgte hier lediglich zu dem Zweck, benachbarte Seillitzen 15 anschaulich
besser voneinander abgrenzen zu können. Es kann sich bei
dem Seil 1 ebenso um ein Gleichschlagseil handeln, bei
dem die Fäden benachbarter Litzen die gleiche räumliche
Orientierung aufweisen. Gleichschlagseile sind allgemein geschmeidiger
und biegsamer als sogenannte Gegenschlagseile.
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Im
Folgenden wird allgemein zugrunde gelegt werden, dass es sich bei
dem verwendeten Seil 1 jeweils um ein Kunstfaserseil handelt,
dessen Komponenten 14a, 14b, 15 aus Kunstfasern
bestehen, unabhängig davon, wie die einzelnen Komponenten 14a, 14b, 15 im
Einzelnen ausgestaltet sind. Nur beispielhaft handelt es sich hierbei
um aus den Kunstfasern gesponnene Fäden, die wiederum zu
mehreren Seillitzen 15 zusammengelegt sind, durch deren
Verdrillen das Seil 1 gebildet ist.
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Anhand
der in 11 gezeigten schematischen Querschnittsdarstellung
eines aus verdrillten Seillitzen 15 gebildeten Seiles 1,
dessen Litzen 15 wiederum aus Fäden 14 zusammengedreht
sind und eine (im Querschnitt umlaufende) äußere
Oberfläche 12 des Seiles definieren, wird deutlich,
dass im Inneren des Seiles 1, also in dem von der äußeren
Oberfläche 12 umgebenen Innenraum des Seiles 1,
Zwischenräume R zwischen benachbarten Seillitzen 15 sowie
weiterhin Zwischenräume R' zwischen benachbarten Fäden 15 des
Seiles 1 bestehen. Diese – in der Praxis wegen
einer gewissen Elastizität bzw. Flexibilität der
Seilkomponenten 14, 15 nur sehr kleinen – Zwischenräume
R, R' bstehen, weil aufgrund der im Querschnitt im Wesentlichen
kreisförmigen Gestalt der Fäden 14 und
Litzen 15 des Seiles eine vollkommen dichte Packung (ohne
jedwede Zwischenräume) nicht möglich ist.
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Wie
in 10 weiterhin schematisch angedeutet wird, ist
es zur Anbindung eines Verstellteiles, hier in Form eines eine Fensterscheibe
tragenden Mitnehmers M, am Seil 1 möglich, an
jenem Seil 1 einen sogenannten Seilnippel N als Kraftübertragungselement
festzulegen, der das Seil 1 an dessen äußerem
Umfang, also dessen äußerer Oberfläche 12, umgreift
und beispielsweise formschlüssig in eine sogenannte Nippelkammer
K des Mitnehmers M eingreift, um eine formschlüssige Verbindung zwischen Mitnehmer
M und Seilnippel N herzustellen. Hierdurch ist der Mitnehmer M über
den (in seine Nippelkammer K eingreifenden) Seilnippel N am Seil 1 angebunden.
Der Seilbereich 10, an dem der Seilnippel N bzw. ein sonstiges
Koppelelement festgelegt ist, wird hier auch als Verbindungsabschnitt
bezeichnet.
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In
der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass es gerade bei Kunstfaserseilen
im Betrieb, d. h. bei Wirkung großer Zugkräfte,
dazu kommen kann, dass die Verbindung zwischen dem Seilnippel N
und dem Seil 1 nicht hinreichend stabil ist, um den beim
Wirken großer Zugkräfte auftretenden Belastungen standzuhalten,
so dass der Seilnippel N in Seillängsrichtung x bezüglich
des Seiles 1 verrutschen kann.
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Nachfolgend
sind daher Maßnahmen dargestellt, wie an einem Seil 1 in
Form eines Kunstfaserseiles ein – zur Kopplung des Seiles
an ein nachgeordnetes Verstellteil (eines Kraftfahrzeugs) dienendes – Kraftübertragungs-
bzw. Koppelelement, festgelegt werden kann, welches auch bei großen
Belastungen seine bestimmungsgemäße Befestigungsposition
am Seil 1, genauer an einem hierfür vorgesehenen
Seilbereich 10, beibehält.
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1A zeigt
einen Ausschnitt eines Seiles 1 der vorstehend anhand 10 beschriebenen
Art, dessen Litzen 15 aus auf der Grundlage von Kunstfasern
hergestellten Fäden bestehen und derart verdrillt sind,
dass ein Kunstfaserseil (Kunststoffseil) mit einer im Querschnitt
ringförmig umlaufenden äußeren Oberfläche 12 gebildet
ist, das entlang seiner Längserstreckung x eine im Wesentlichen
konstante Dicke d (Durchmesser) in radialer Richtung r aufweist.
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1B zeigt
den Seilausschnitt aus 1A, nachdem das Seil 1 in
einem Seilbereich 10 zur Bildung einer Verdickung aufgeweitet
worden ist. Das Aufweiten kann insbesondere durch Aufspleißen
erfolgen, indem auf das Seil 1 lokal in dem aufzuweitenden
Seilbereich 10 Druckkräfte K ausgeübt
werden, gegebenenfalls in Kombination mit (exzentrisch wirkenden)
Drehkräften, wie in 5B angedeutet. Alternativ
kann mit einem Werkzeug gezielt zwischen die Litzen 15 des
Seiles 1 gegriffen werden, um die Verdrillung der Litzen 15 lokal
in dem einen Seilbereich 10 aufzulösen und das
Seil 1 dort lokal aufzuweiten. Weitere Möglichkeiten
zur Erzeugung eines verbreiterten Seilbereiches 10 sind
beispielsweise Aufdrillen, Aufstauchen, Umflechten und/oder Oberflächenbehandeln
des Seiles 1.
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Im
Ergebnis bildet der aufgeweitete Seilbereich 10 eine lokale
Verbreiterung bzw. Verdickung des Seiles 1, mit einer Ausdehnung
in radialer Richtung r, die größer ist als die
Dicke d bzw. der Durchmesser des Seiles 1 außerhalb
jenes Seilbereiches 10. Dadurch sind die Seillitzen 15 in
dem aufgeweiteten Seilbereich 10 voneinander beabstandet
und es bestehen Freiräume 16 zwischen jenen Litzen 15, wie
anhand 1B erkennbar.
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Jene
Freiräume 16 sind substantiell größer als
die Zwischenräume zwischen den Litzen 15 außerhalb
des aufgeweiteten Seilbereiches 10. Denn außerhalb
jenes Seilbereiches 10 liegen die Litzen 15 in
verdrilltem Zustand eng aneinander an und es bestehen lediglich
kleine Zwischenräume, da der kreisförmige Querschnitt
des Seiles 1 durch die im Querschnitt ebenfalls kreisförmigen
Litzen 15 auch im verdrillten Zustand nicht vollständig
ausfüllbar ist.
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Die
(maximale) Ausdehnung des Seiles 1 in radialer Richtung
r ist im verbreiterten Seilbereich 10 mindestens 25% größer,
insbesondere mindestens 50% oder sogar mindestens 100% größer
als außerhalb jenes Seilbereiches 10, wo das Seil 1 einen
konstanten Durchmesser d aufweist.
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Gemäß 1C wird
auf dem Seil 1 eine Aufnahme 2 angeordnet, die
in einem Hohlraum 20 den aufgeweiteten Seilbereich 10 aufnimmt
und die diesen zu mehreren Seiten hin begrenzt, und zwar vorliegend
konkret mit einer Basis 21 und einem hiervon abstehenden
(umlaufenden) Mantel 22. In der Basis 21 ist eine Öffnung
für einen Durchtritt des Seiles 1 vorgesehen.
-
Anschließend
wird gemäß 1D der
Hohlraum 20 der Aufnahme 2 mit einer fließfähigen
Füllmasse 7, z. B. in Form eines Klebstoffs oder
in Form einer Gussmasse, gefüllt, wobei diese Füllmasse 7 einerseits
in die Freiräume 16 zwischen den Litzen 15 eindringt
und andererseits die Litzen 15 selbst umschließt
und in ausgehärtetem Zustand fest aufnimmt. Weiterhin geht
die Füllmasse 7 eine stoffschlüssige
Verbindung mit der Innenwand der Aufnahme 20 ein, so dass
im Ergebnis die Füllmasse 7 eine feste Verbindung
zwischen dem Seil 1, genauer dem aufgeweiteten Seilbereich 10,
und der Aufnahme 2 herstellt, die auf Stoffschluss sowie
Formschluss beruht.
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Der
aufgeweitete Seilbereich 10, die Füllmasse 7 und
die Aufnahme 2 bilden ein Kraftübertragungselement
in Form eines sogenannten Seilnippels, über den eine am
Seil 1 wirkende Zugkraft auf ein nachgeordnetes Element übertragbar
ist, um hiermit ein Verstellteil, z. B. ein Verstellteil eines Kraftfahrzeugs,
zu betätigen und in eine bestimmte (vorgebbare) Einstellposition
zu überführen.
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Hierzu
kann das Kraftübertragungselement 2, 7 beispielsweise
in der oben näher erläuterten Weise in eine Nippelkammer
eines Mitnehmers oder eine Nippelkammer einer Seiltrommel eines
Kraftfahrzeugfensterhebers eingelegt werden, so dass am Seil wirkende
Kräfte auf einen (längsverschiebbaren) Mitnehmer
oder eine (drehbare) Seiltrommel übertragen werden.
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Der
Seilnippel 2, 7 bildet also ein Kraftübertragungs-
und Koppelelement, mit dem eine am Seil 1 wirkende Kraft
(Zugkraft) auf ein nachgeordnetes Element übertragen wird,
indem der Seilnippel 2, 7 mit dem nachgeordneten
Element gekoppelt wird.
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In
den 2A bis 2E ist
eine Abwandlung der Ausführungsform aus den 1A bis 1D dargestellt,
wobei die ersten beiden Herstellungsschritte, nämlich das
Bereitstellen eines Seiles 1 (2A) sowie
das lokale Aufweiten des Seiles 1 in einem Seilbereich 10 (2B)
mit den entsprechenden Schritten gemäß 1A und 1B übereinstimmen.
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Anschließend
wird jedoch gemäß 2C nicht
eine zur Bildung eines Seilnippels dauerhaft am Seil 1 verbleibende
Aufnahme sondern vielmehr ein Werkzeug 9 zugeführt,
welches den aufgeweiteten Seilbereich 10 in einem Werkzeuginnenraum 90 aufnimmt,
der durch das Werkzeug 9 nach mehreren Seiten begrenzt
ist, und zwar vorliegend durch eine einen Boden des Formwerkzeugs 9 bildende
Basis 91 und einen hiervon abstehenden umlaufenden Mantel 92.
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Sodann
wird das Formwerkzeug mit einer fließfähigen Füllmasse,
z. B. in Form einer Gussmasse, bestehend aus einem thermoplastischen
Kunststoff, wie Polyamid (PA), befüllt. Diese Füllmasse 8 gelangt
insbesondere in die Freiräume 16 zwischen den
Litzen 15 des Seiles 1 und nimmt zudem die Litzen 15 auf,
so dass nach dem Aushärten der Füllmasse 8 die
Litzen 15 des Seiles 1 hiervon umschlossen und
fest hierin aufgenommen sind, vergl. 2D.
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Abschließend
wird gemäß 2E das
Formwerkzeug 9 vom dem nun in einer ausgehärteten Gussmasse
aufgenommenen, aufgeweiteten Seilbereich 10 abgezogen und
vom Seil 1 insgesamt abgenommen. Somit resultiert ein Kraftübertragungselement 3, 8,
welches durch die mittels des Formwerkzeugs 90 konturierte
und fest mit dem aufgeweiteten Seilbereich 10 verbundene
Füllmasse 8 gebildet wird.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel der 3A bis 3D wird
ein gemäß den 3A und 3B aufgeweiteter
Seilbereich 10 eines Seiles 1 in eine Nippelkammer 40 eines
mit einem Durchgang 41 für das Seil 1 versehenen
Mitnehmers 4 eingefügt, vergleiche 3C,
und anschließend die Kammer 40 mit einer Füllmasse
in Form eines Klebemittels 7 oder einer Gussmasse 8 befüllt,
vergl. 3D. Hierbei gerät die
fließfähige Füllmasse in die Freiräume 16 zwischen
den Litzen 15 des aufgeweiteten Seilbereiches 10 und
nimmt gleichzeitig die Litzen 15 des Seiles 1 auf,
so dass im ausgehärteten Zustand der Füllmasse
das Seil 1 mit seinem Seilbereich 10 in der Kammer 40 des
Mitnehmers 4 formschlüssig – und je nach
Art der verwendeten Füllmasse 7, 8 gegebenenfalls
auch stoffschlüssig – aufgenommen ist. In diesem
Fall dient also die Füllmasse (Klebemittel 7 oder
Gussmasse 8) in Kombination mit der Kammer 40 als
Kraftübertragungs- und Koppelelement, mit dem eine Kraftübertragung
auf ein nachgeordnetes Element, hier beispielhaft in Form eines
Mitnehmers 4 eines Kraftfahrzeugfensterhebers, erfolgt.
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Alternativ
kann die Kammer 40 beispielsweise in einer drehbar gelagerten
Seiltrommel einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer
Seiltrommel eines Fensterhebers, oder auch in einem sonstigen verstellbaren
Kraftfahrzeugteil, wie beispielsweise einem Sitzteil, vorgesehen
sein.
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In
den 4A bis 4C ist
eine Abwandlung des Ausführungsbeispieles aus den 1A bis 1D dargestellt,
gemäß welcher Abwandlung eine Füllmasse 7' in
zunächst festem Zustand als Füllkörper
in einen Seilbereich 10 eines Seiles 1 integriert ist.
Hierzu wird die in festem Zustand vorliegende Füllmasse 7' beispielsweise
bei Herstellung des Seiles in den einen Seilbereich 10 eingefügt,
so dass die Seillitzen 15 lokal in dem Seilbereich 10 die
Füllmasse 7' umfassen, wodurch gleichzeitig eine
Verbreiterung jenes Seilbereiches 10 hervorgerufen wird,
was mit einem vergrößerten Abstand zwischen den
Seillitzen 15 in jenem Seilbereich 10 einhergeht,
unter Bildung entsprechender Freiräume zwischen den Seillitzen 15,
vergleiche 4A.
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Anschließend
wird der mit dem festen Füllkörper 7' versehene
verbreiterte Seilbereich 10 gemäß 2B in
den Innenraum 20 einer Aufnahme 2 eingelegt, die
den besagten Seilbereich 10 – abgesehen von Durchgangsöffnungen
für das Seil 1 – vollständig
umschließt, nämlich mit einer Basisfläche 21 als
Boden, einer hiervon abstehenden, umlaufenden Mantelfläche 22 sowie
einer der Basisfläche 21 gegenüberliegenden Deckfläche 23.
Sodann wird die Füllmasse 7', z. B. in Form eines
Klebstoffs, erwärmt, so dass sie in einen fließfähigen
Zustand übergeht und lokal in dem aufgeweiteten Seilbereich 10 einerseits
die dortigen Seillitzen 15 umschließt und andererseits
den Innenraum 20 der Aufnahme 2 ausfüllt. Bei
einer durch ein Klebemittel gebildeten Füllmasse 7' erfolgt
zudem noch eine stoffschlüssige Verbindung zwischen der
Füllmasse und der Innenwand der Aufnahme 2.
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Im
Ergebnis liegt nach 4C ein Kraftübertragungs-
und Koppelelement 2, 7' vor, welches durch die
Aufnahme 2 sowie die nach dem vorherigen Erwärmen
ausgehärtete Füllmasse 7' gebildet wird,
die einerseits lokal in einem Seilbereich 10 die Seillitzen 15 fest
aufnimmt und andererseits in dem Innenraum 20 der Aufnahme 2 aufgenommen
ist.
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Gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 5A bis 5F wird
ein durch Aufspleißen aufgeweiteter Seilbereich 10,
vergleiche 5A und 5B, anschließend
gemäß 5C einer
Oberflächenbehandlung mittels einer Behandlungsvorrichtung
B unterzogen. Ziel ist eine Aktivierung der Oberfläche
des aufgeweiteten Seilbereiches 10, um die Erzeugung einer
stoffschlüssigen Verbindung zwischen dem aufgeweiteten
Seilbereich 10 und einer Füllmasse zu unterstützen.
Die Behandlung der Oberfläche kann beispielsweise mit Plasma,
mit Lösungsmittel oder durch Ätzen erfolgen.
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Anschließend
wird – entsprechend dem Vorgehen beim Ausführungsbeispiel
der 2A bis 2E – der
aufgeweitete (und oberflächenbehandelte) Seilbereich 10 in
ein Formwerkzeug 9 eingelegt, vergleiche 5D,
sowie das Formwerkzeug 9 mit einer fließfähigen
Füllmasse 7, z. B. in Form eines Klebemittels,
befüllt, vergleiche 5E. Nach
dem Aushärten der Füllmasse 7 wird das
Formwerkzeug 9 abgenommen und es liegt ein durch die Füllmasse 7 (Klebstoff)
gebildetes Kraftübertragungs- und Koppelelement 3, 7 in
Form eines Seilnippels vor.
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Bei
den beschriebenen Ausführungsbeispielen wird ein Kraftübertragungs-
bzw. Koppelelement stets jeweils in einem Seilbereich 10 gebildet,
der von den Seilenden des jeweiligen Seiles 1 beabstandet ist.
Sofern ein Seil 1 mit einem Kraftübertragungselement
an einem oder beiden Enden herzustellen sein sollte, könnte
hierzu ein Seil der in 1D, 2E, 3D, 4C oder 5F dargestellten
Art im Bereich des jeweiligen Kraftübertragungselementes
geteilt werden.
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Gemäß dem
Ausführungsbeispiel der 6A bis 6E wird
ein verbreiterter Seilbereich 10 nicht durch lokales Aufweiten
bzw. Aufspleißen des Seiles 1, sondern vielmehr dadurch,
dass das Seil 1 lokal in mindestens eine Schlaufe gelegt
wird. Hierdurch entstehen zwischen den in eine Schlaufe gelegten
axialen Teilabschnitten des Seiles (Schlaufenabschnitten) Freiräume,
die mit einer fließfähigen Füllmasse
befüllt werden können, wobei die Füllmasse
die die Freiräume begrenzenden axialen Teilabschnitte des
Seiles aufnimmt.
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Dabei
wird vorliegend zur Bildung definierter Schlaufen des Seiles 1 ein
in 6A dargestellter Träger 5 verwendet,
bei dem es sich um ein gekrümmt verlaufendes, länglich
erstrecktes Trägerelement handelt, das im Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen S-förmig ausgestaltet ist – mit
zwei halbkreisartigen Endabschnitten 51, 52, die über
einen Verbindungsabschnitt 50 miteinander verbunden sind.
Der Träger 5 kann aus Metall, z. B. Stahl oder Aludruckguss,
oder auch aus einem geeigneten (hinreichend festen) Kunststoff bestehen.
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Die
drei Abschnitte 50, 51, 52 des Trägers 5 sind
derart ausgebildet und angeordnet, dass sie als entlang einer gedachten
Geraden g, welche den Träger 5 in jedem der Abschnitte 50, 51, 52 einmal schneidet,
hintereinander liegend angesehen werden können.
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Anschließend
wird gemäß den 6B und 6C ein
Seil 1 auf den Träger 5 gewickelt, und zwar
zunächst unter Bildung eines Wurfknotens 17 auf
den Verbindungsabschnitt 50 und anschließend mit
jeweils einer Umschlingung 18 bzw. 19 um die beiden
Endabschnitte 51, 52, und zwar derart, dass das
Seil 1 von den Endabschnitten 51, 52 des
Trägers 5 im Wesentlichen entlang einer Richtung
(repräsentiert durch die Gerade g aus 6A)
abgeht, entlang der die drei Abschnitte 50, 51, 52 des
Trägers 5 hintereinander angeordnet sind.
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Im
Bereich der Schlaufen bzw. Umschlingungen 17, 18, 19 des
Seiles 1 sind zwischen dortigen axialen Teilabschnitten 13a, 13b des
Seiles (Schlaufenabschnitten) Freiräume 16 gebildet,
die mit einer Füllmasse befüllt werden können.
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Ein
Vorgehen bei der Bildung eines Wurfknotens 17 in einem
Seilbereich 10 unter Erzeugung von Freiräumen 16 zwischen
axialen Teilabschnitten 13a, 13b des Seiles (Schlaufenabschnitten)
ist beispielhaft in den 7A bis 7C in
größerem Detail dargestellt.
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Unter
axialen Teilabschnitten 13a, 13b des Seiles 1 werden
dabei Seilabschnitte verstanden, die – bezogen auf eine
langgestreckte Positionierung des Seiles, also vor dem Bilden von
Seilschlaufen – in Seillängsrichtung x, also der
axialen Richtung, hintereinander angeordnet sind (und die jeweils
den vollen Querschnitt des Seiles 1 einnehmen). Im Unterschied
zu den Seillitzen 15 bilden also die axialen Teilabschnitte 13a, 13b des
Seiles 1 jeweils Seilabschnitte aus, die die volle Querschnittsfläche
des Seiles 1 aufweisen.
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Die 6D zeigt
den Träger 5 zusammen mit dem durch Schlaufenbildung
verbreiterten Seilbereich 10 nach dem Einfügen
in ein Formwerkzeug 9, dessen – abgesehen von
Durchgängen für das Seil 1 – allseitig
umschlossener Hohlraum 90, welcher durch eine Basisfläche 91,
eine Mantelfläche 92 sowie eine Deckfläche 93 begrenzt
ist, mit einer Füllmasse 8, z. B. in Form einer
Gussmasse (bestehend aus fließfähigem thermoplastischen
Kunststoff) befüllt worden ist.
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Nach
dem Aushärten der Gussmasse 8, die in die Freiräume 16 zwischen
Schlaufenabschnitten des Seiles 1 eingedrungen ist und
die sowohl den in Schlaufen 17, 18, 19 gelegten
verbreiterten Seilbereich 10 als auch den Träger 5 aufnimmt,
wird das Formwerkzeug 9 abgenommen, so dass schließlich der
in 6E gezeigte Seilnippel als Kraftübertragungs-
und Koppelelement 3, 5, 8 vorliegt, welches durch
den Träger 5 zusammen mit der Gussmasse 8 gebildet
wird.
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Der
Träger 5 erhöht dabei nicht nur die Prozesssicherheit
bei der Erzeugung des verbreiterten Seilbereiches 10 unter
Bildung von Schlaufen 17, 18, 19 (Vereinfachung
der Herstellung), sondern der Träger 5 bewirkt
zudem eine Versteifung und damit erhöhte Festigkeit des
resultierenden Kraftübertragungs- und Koppelelementes 3, 5, 8.
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Alternativ
zu einem annähernd S-förmigen Träger,
wie in den 6A bis 6E dargestellt, können
auch geometrisch einfacher ausgestaltete Träger verwendet
werden, wie nachfolgend anhand der 8A bis 8C gezeigt
werden wird.
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Eine
weitere Alternative zur Herstellung eines durch Schlaufenbildung
verbreiterten Seilbereiches 10 besteht darin, in einer
(z. B. aus Kunststoff bestehenden) Aufnahme, durch die das Seil
hindurchführbar ist, eine Führung derart auszugestalten, dass
bei Durchführung des Seiles durch die Aufnahme das Seil
zwangsgeführt in mindestens eine Schlaufe gelegt wird.
Anschließend wird dann eine geeignete fließfähige
Füllmasse in die Aufnahme eingespritzt.
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8A zeigt
ein Trägerelement 6, das in Abwandlung des Trägerelementes 5 aus 7A im
Wesentlichen geradlinig erstreckt ausgebildet ist und eine im Querschnitt
ringförmig umlaufende Mantelfläche 60 aufweist,
die beispielsweise einen zylinderförmigen Träger 6 definiert.
Auf der Mantelfläche 60 sind einerseits Führungskanäle
bzw. -rillen 61 zur Führung eines Seiles in einer
definierten Schlaufe vorgesehen; und zum anderen weist der Träger 6 eine Durchgangsöffnung 62 zum
Durchführen eines Seilabschnittes auf.
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Wie
anhand 8B deutlich wird, kann das Seil 1 mittels
der Führungskanäle bzw. -rillen 61 derart
geführt werden, dass es – beispielsweise unter Ausbildung
eines Wurfknotens 17 – einen verbreiterten Seilbereich 10 mit
mindestens einem Freiraum 16 zwischen voneinander beabstandeten
axialen Teilabschnitten bzw. Schlaufenabschnitten 13a, 13b aufweist.
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Nach
Bildung mindestens einer Schlaufe 17 des Seiles 1,
z. B. in Form eines Wurfknotens, durch Führung eines Seilbereiches 10 entlang
der hierfür vorgesehenen Führungskanäle
bzw. -rillen 61 des Trägers 6 wird das
Seil mit einem Abschnitt durch die Durchgangsöffnung 62 des
Trägers 6 hindurchgeführt, welche sich
senkrecht zur Zylinderachse erstreckt. Das Seil 1 geht
somit im Resultat senkrecht zur Zylinderachse von dem Träger 6 ab,
wie anhand 8C erkennbar.
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Abschließend
kann dann der Träger 6 zusammen mit dem dort unter
Bildung einer Schlaufe 17 aufgewickelten Seilbereich 10,
z. B. in einem Formwerkzeug, mit einer Füllmasse umschlossen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19619057
A1 [0069]
- - DE 19654851 C1 [0069]
- - DE 10147452 A1 [0069]
- - DE 10331001 A1 [0069]
- - DE 10331003 A1 [0069]