DE3413100A1

DE3413100A1 - Seil-fensterheber

Info

Publication number: DE3413100A1
Application number: DE19843413100
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Current assignee: Brose Fahrzeugteile SE and Co KG
Priority date: 1984-04-06
Filing date: 1984-04-06
Publication date: 1985-10-17

Description

Seil-Fensterheber
Die Erfindung betrifft einen Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem über eine Seiltrommel laufende, an einen Mitnehmer angreifenden Seil.
Die bekannten Seil-Fensterheber werden von Stahldrahtseilen gebildet, welche überwiegend geschlagen sind, d.h.
aus schraubenlinienförmig um eine Seilseele gewundenen Drähten oder Litzen bestehen. Aufgrund der hohen Steifigkeit des Stahldrahts kommt ein Verflechten im allgemeinen nicht in Frage. Aufgrund der hohen Zugbeanspruchung und dem geforderten geringen Abrieb kommt auch kein weicheres Drahtmaterial in Frage. Nachteilig an diesen Stahldrahtseilen ist deren nicht völlig zufriedenstellende Korrosionsfestigkeit, insbesondere gegenüber streusalzhaltigem Spritzwasser sowie ein merklicher Verschleiß aufgrund des spiralförmig um die Mittelachse des Drahtseiles verlaufenden Kraftflusses. Das geschlagene Stahlseil wird in beiden Zugrichtungen (linker bzw. rechter Fensterheber) maximal belastet. In einer der beiden Zugrichtungen (Richtung entgegen der Herstellungsrichtung (Drallrichtung) des Seiles) ist der Verschleiß erhöht.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Seil eines Seil-Fensterhebers mit verbesserten Korrosions- und Verschleißeigenschaften bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird durch ein Kunststoffseil gelöst.
Dieses Seil ist gegen Regen-, Salzwasser und Detergentien resistent. Aufgrund der größeren Flexibilität des Kunststoffs im Vergleich zu Stahl, ist es nicht erforderlich, daß das Kunststoffseil geschlagen wird.
Besonders bevorzugt ist ein Kunststoffseil mit geflochtenen Kunststoff-Fäden. Erfindungsgemäß wird die wesentlich erhöhte Dehnbarkeit (wesentlich geringerer E-Modul) von geflochtenen Kunststoffseilen gegenüber geschlagenen Stahlseilen in Kauf genommen. Diese hat sich sogar als vorteilhaft herausqestellt, da in Verbindung mit dem guten Dämpfungsverhalten des Kunststoffseiles die bisher üblichen, besonders soliden Festanschläge zur beidseitigen Begrenzung der Fensterheber-Bewegung wesentlich leichter gebaut werden können, wenn nicht gar entfallen können. Der Konstruktions-und Montageaufwand kann auch noch dadurch verringert werden, daß in vielen Fällen die beim Stahlseil zum Ausgleich von Toleranzen und Seillängung erforderliche Ausgleichsfeder entfallen kann. Schließlich ermöglicht die hohe Biegefestigkeit des Kunststofe; wesentlich geringere Umlenkradien, so daß dementsprechend Umlenkrollen, Umlenkstücke oder Umlenkbögen kleiner als bei Stahlseilen ausgebildet sein können. Ein weiterer Vorteil des Kunststoff seils liegt darin, daß Laufgeräusche nicht mehr erzeugt werden, im Gegensatz zu Stahlseilen, welche schräg über Umlenkrollen bzw. Seiltrommeln laufen. Die Zuverlässigkeit des Seil-Fensterhebers wird durch die Erfindung auch noch deshalb verbessert, da das Kunststoffseil bei Reißen einzelner dünner Kunststoff-Fasern seine mechanische Eigenschaften im wesentlichen nicht verändert, wohingegen bei Reißen eines Drahtes beim Stahlseil die Drahtenden sich zu Knoten zusammenschieben, was zu verstärkter Reibung an dieser Stelle, zu weiteren Drahtbrüchen und schließlich zur Zerstörung des Seiles führt. Schließlich führt das niedrigere Gewicht des Kunststoffseiles in Verbindung mit den angegebenen Korstruktionserleichterungen zu einer Reduzierung des Fensterheber-Gewichts. Das Kunststoffseil zeichnet sich durch hohe Biegeknickfähigkeit, hohen Ermüdungswiderstand sowie niedrige innere Reibung aus.
Eine besonders hohe Zugfestigkeit sowie extreme Temperaturbeständigkeit (minus 400 C bis plus 800 C) wird durch Seilfäden aus Aramid (Anspruch 2) sowie Seilfäden aus Polyester, vorzugsweise zusätzlich zu Seilfäden aus Aramid (Anspruch 3) gewährleistet.
Besonders hohe Zugfestigkeit bei vergleichsweise geringer Elastizität erhält man bei einem Seilaufbau gemäß den Ansprüchen 4 und 5.
Eine größere Dehnbarkeit (Elastizität) erhält man bei einem gemäß den Ansprüchen 6 und 7 durchgeflochtenen Seil. Ein derartiges Seil kann Bewegungsanschläge sowie ggf. Ausgleichsfedern in Wegfall bringen.
Zur Verbesserung des Walkverhaltens und zur weiteren Verringerung des Abriebes kann das Kunststoffseil gemäß Anspruch 8 imprägniert sein.
Zur kraftschlüssigen Verbindung des Seils mit Fensterheber-Elementen, insbesondere dem Mitnehmer oder der Seiltrommel, kann dieses gemäß den Ansprüchen 9 - 11 in besonders einfacher Weise entweder mit angespritzten oder angepreßten Nippeln versehen sein oder unmittelbar mit dementsprechenden Teilen verschweißt sein.
Im folgenden seien kurz besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele erläutert: Beispiel 1 Das Seil für den Seil-Fensterheber besteht aus einer mehrfädigen, leicht gezwirnten Seele aus Aramid (aromatisches Polyamid) mit einer Umflechtung aus Polyesterfäden zum Schutz gegen Abrieb. Jeder Strang der Umflechtung besteht aus zwei Polyesterfäden. Die Seele besteht aus 4, 6, 8, 10 oder 12 vielfasrigen Aramidfäden.
Beispiel 2 Das Seil ist mehrfädig durchflochten (ohne Seele). Hierbei sind 4, 6, 8 oder 10 mehrfädige Stränge miteinander verflochten.
Beispiel 3 Das Seil ist mit einer Aramidfaser-Seele gemäß Beispiel 1 versehen und mit einer Umflechtung aus Aramidfasern, wobei jeder Strang der Umflechtung eine Vielzahl von Aramidfäden aufweist.
Die beigefügte einzige Figur soll den prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen Runststoffseils erläutern. Das mit 10 bezeichnete Kunststoffseil steht aus einer Seele 12 sowie einer die Seele 12 umschließenden Umflechtung 14. Die Seele 12 besteht aus beispielsweise 8 vielfasrigen Fäden 18, welche leicht gezwirnt sind, d.h.
gemeinsam um die Seilachse 20 schraubenförmig gedreht sind. Die Fäden 18 bestehen aus einer Vielzahl von Aramid-Fasern.
Die Umflechtung 16 besteht aus 8 einzelnen Strängen 22, von denen jeweils 4 Stränge 22 im einen Schraubensinn um die Seele 12 verlaufen und die anderen 4 Stränge 24 im anderen Schraubensinn. Die einzelnen Stränge 22,24 bestehen ebenfalls aus Aramidfasern (Beispiel 3).
Bei der im Beispiel 2 beschriebenen Ausführungsform entfällt die Seele 12; das Seil besteht demnach ausschließlich aus durchgeflochtenen Strängen.
Anstelle der dargestellten Umflechtung 16 mit jeweils vielfasrigen Strängen 22,24 aus Aramid-Fasern kommt gemäß dem Beispiel 1 auch eine aus Polyesterfäden in Frage, wobei in diesem Falle jeder Strang der Umflechtung nur wenige Polyesterfäden umfaßt.
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Claims

Seil-Fensterheber Patentansprüche 1. Seil-Fensterheber, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem über eine Seiltrommel laufenden, an einem Mitnehmer angreifenden Seil, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß das Seil von einem Kunststoffseil (10), vorzugsweise mit geflochtenen Kunststofffäden (18,22,24) gebildet ist.
2. Seil-Fensterheber nach Anspruch 1 g e k e n n -z e i c h n e t durch Seilfäden (18,22,24) aus Aramid.
3. Seil-Fensterheber nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, g e k e n n z e i c h n e t durch Seilfäden aus Polyester, vorzugsweise zusätzlich zu Seilfäden (18,22,24) aus Aramid.
4. Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, g e k e n n z e i c h n e t durch eine mit einer vorzugsweise litzenartigen Umflechtung (16) versehene mehrfädige , vorzugsweise leicht gezwirnten Seele (12).
5. Seil-Fensterheber nach Anspruch 4, g e k e n n -z e i c h n e t durch eine Seele aus vorzugsweise 4 - 12 Aramidfäden (18) und eine Umflechtung aus Polyesterfäden oder Aramidfäden (22,24).
6. Seil-Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Seil aus mehreren, vorzugsweise 6 - 10, am besten 8 durchgeflochtenen Strängen besteht.
7. Seil-Fensterheber nach Anspruch 6, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die vorzugsweise mehrfädigen Stränge aus Aramidfäden bestehen.
8. Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß das Seil imprägniert ist, vorzugsweise mit Fett oder mit einem silikonhaltigen Imprägnierungsmittel.
g. Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß an das Seil ein Kunststoffnippel angespritzt ist.
10. Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß an das Seil ein Kunststoff- oder Metallnippel angepreßt ist.
11. Seil-Fensterheber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Seil mit dem Mitnehmer und/oder der Seiltrommel verschweißt ist, vorzugsweise ultraschallverschweißt ist.