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Die
Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zur abisolierfreien
Anzapfkontaktierung eines mehrphasigen Flachkabels, die es ermöglicht,
nur eine der zu den verschiedenen Phasen gehörenden Adern anzuzapfen, also
eine ”Phasenwahl” vorzunehmen.
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Anschlussvorrichtungen,
mit denen ein durchlaufendes Flachkabel mit mehreren, in einer Ebene
liegenden Starkstromadern (z. B. für 380 V Drehstrom) ohne Auftrennung
der Adern und ohne Entfernung von Ader- und Kabelisolierungen angezapft
werden kann, sind seit über
30 Jahren bekannt. Eine frühe
diesbezügliche
Veröffentlichung
aus dem Hause der Anmelderin ist beispielsweise die deutsche Auslegeschrift
DE-AS 2 206 187 . Als Anzapfkontakte
dienen angespitzte Schrauben. Die Herstellung eines Anschlusses
erfolgt, indem die Anschlussvorrichtung mit ihrem Gehäuse – zunächst ohne
die Kontaktschrauben – auf
das Kabel gesetzt und sodann das Kabel auch rückseitig von einer Gehäuseplatte
umschlossen wird. Schließlich
erfolgt die Anzapfung, indem die im Gehäuse mit Innengewinden geführten Kontaktschrauben
in das Flachkabel hineingedreht werden. Sie durchdringen dabei mit
ihrer Spitze zunächst
die äußere Isolierung
des Flachkabels, sodann die jeweilige Aderisolierung, und dringen
schließlich
mit der Spitze in den Leiter der jeweiligen Ader ein. Damit ist
die betreffende Ader kontaktiert.
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Ein
Drehstromverbraucher ist an alle drei Phasenleiter anzuschließen; einphasige
Verbraucher erhalten aber nur Anschluss an einen Phasenleiter (und
den Nullleiter als Rückleiter).
Um das Dreiphasensystem symmetrisch zu belasten, sind die verschiedenen
einphasigen Verbraucher einer Verbrauchseinheit (z. B. eines Gebäudes) mit
ungefähr gleichmäßiger Verteilung
an die drei Phasenleiter anzuschließen.
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Denkbar
wäre es,
hierfür
entsprechend drei verschiedene vorgefertigte Typen von Anschlussvorrichtungen
vorzusehen, wobei jeder Typ jeweils den Anschluss an einen bestimmten
Phasenleiter erlaubt. Um solchen Aufwand zu vermeiden, aber dennoch bei
der Installation vor Ort flexibel einen bestimmten Phasenleiter
wählen
zu können,
ist eine Anschlussvorrichtung wünschenswert,
bei der die anzapfbare Ader nicht fest vorgegeben ist, sondern die
es dem Installateur ermöglicht,
den gewünschten
Phasenleiter erst bei der Installation durch eine entsprechende Einstellung
der Vorrichtung zu wählen.
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Hierfür gibt es
im Stand der Technik bereits verschiedene Vorschläge.
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In
der eingangs genannten
DE-AS
2 206 187 ist bereits die Möglichkeit erwähnt, bedarfsweise
nur die Ader eines der drei Phasenleiter durch Eindrehen nur der
entsprechenden Kontaktschraube anzuzapfen (im folgenden wird die
einen Phasenleiter bildende Ader auch kurz „Phasenader” genannt).
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Bei
einem bekannten Typ von Anschlussvorrichtung ist als Phasenwähler ein
Kontaktschieber vorgesehen. Dieser ist zur Wahl der gewünschten Phase
quer zum Kabel (im 90°-Winkel
oder leicht schräg
zur Kabellängsrichtung)
linear verschiebbar (siehe z. B.
WO
00/41277 ,
DE 196 15
597 ,
DE 197 46 493 ,
DE 41 27 899 ).
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Eine
zweiter bekannter Typ hat zur Phasenwahl hingegen einen brückenartigen
Schwenkarm (siehe z. B.
DE 199
43 734 und
DE 38 18
078 ).
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Aus
dem Gebiet der Steckdosentechnik sind weiterhin Umschalter bekannt,
mit Hilfe dessen eine Steckbuchse einer Steckdose wahlweise mit
einem dauerhaft stromführenden
Stromleiter oder einem Stromleiter, der mittels eines steckdosenexternen Schalters
stromlos- oder stromführend
schaltbar ist, verbunden werden kann. Die Umschalter sind beispielsweise
als Schiebe- oder Drehschalter ausgebildet (siehe
DE 299 17 323 U1 ).
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Diese
bekannten Anschlussvorrichtungen sind teils hinsichtlich der Bedienung
noch nicht als optimal anzusehen, teils sind sie baulich relativ
aufwendig. Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine diesbezüglich fortentwickelte
Anschlussvorrichtung mit Phasenwahl bereit zu stellen.
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Die
erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung
zur abisolierfreien Anzapfkontaktierung eines mehrphasigen Flachkabels
weist ein drehbares Phasenwahlglied und eine Aufnahme für das Phasenwahlglied
auf. An dem Phasenwahlglied ist in exzentrischer Anordnung eine
Anzapfeinrichtung angeordnet. Das Phasenwahlglied und die Aufnahme
sind komplementär
zueinander in einer 120°-Drehsymmetrie
(im Folgenden kurz: ”120°-Symmetrie”) ausgebildet.
Durch diese 120°-Symmetrie
wird ein Kontaktieren einer der mehreren Phasenadern mit einem Anzapfkontakt,
also eine Phasenwahl, in drei vorgegebenen Drehstellungen des Phasenwahlglieds
ermöglicht.
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Die
erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung
ist dazu ausgebildet, die Anzapfung eines durchlaufenden Flachkabel
mit mehreren, in einer Ebene liegenden Starkstromadern (z. B. für 380 V-Drehstrom)
ohne Auftrennung der Adern und ohne Entfernung von Ader- und Kabelisolierungen
zu erlauben. Der Begriff ”Anzapfeinrichtung” steht
hier als Oberbegriff für
verschiedene Möglichkeiten
der Ausgestaltung. Wie unten noch näher ausgeführt wird, kann die Anzapfeinrichtung
z. B. als eine Führung
für einen
in Anzapfrichtung beweglichen Anzapfkontakt ausgebildet sein, in
welche der Anzapfkontakt bereits eingesetzt und zum Anzapfen des
Flachkabels nur noch hineinbewegt werden muss. Denkbar ist aber auch,
dass der Anzapfkontakt noch nicht in die Führung eingesetzt ist, so dass
die Führung
allein die Anzapfeinrichtung bildet. Weiterhin kann die Anzapfeinrichtung
auch als in Anzapfrichtung feststehender Anzapfkontakt oder als
Beaufschlagungselement für einen
Anzapfkontakt ausgestaltet sein. Als in Anzapfrichtung bewegliche
Anzapfkontakte können
beispielsweise angespitzte Schrauben dienen. Die Herstellung eines
Anschlusses erfolgt dann zum Beispiel dadurch, dass die Kontaktschraube
in das Flachkabel hineingedreht wird. Sie durchdringt dabei mit
ihrer Spitze zunächst
die äußere Isolierung
des Flachkabels, sodann die Aderisolierung der gewählten Phasenader,
und dringt schließlich
mit der Spitze in den Leiter der gewählten Phasenader ein und kontaktiert diese
hiermit.
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Die
erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung
erlaubt somit eine Phasenwahl vor Ort (d. h. am Ort der Herstellung
des Anschlusses) mit Hilfe des drehbaren Phasenwahlglieds. Die Anzapfeinrichtung ist
exzentrisch zur Drehachse des Phasenwahlgliedes angeordnet. Bei
der ”Drehachse” kann es
sich um die gedachte Achse handeln, um die das Phasenwahlglied zum
Erreichen der verschiedenen Phasenwahlpositionen zu drehen ist,
oder um eine baulich vorhandene Achse, mit der das Phasenwahlglied
an der Aufnahme gelagert ist. Durch die zur Drehachse des Phasenwahlglieds
exzentrische Anordnung der Anzapfeinrichtung führt die Drehung des Phasenwahlglieds
zu einer Bewegung der Anzapfeinrichtung entlang einer Kreisbahn
um die Drehachse, und damit auch zu der nötigen Versetzung quer zur Kabellängsrichtung,
um die gewünschte
Phasenader kontaktieren zu können.
Dabei ist die Exzentrizität,
also der Abstand dder Anzapfeinrichtung von der Drehachse, so gewählt, dass
die genannte Kreisbahn zumindest an die von der Drehachse am weitesten
entfernte wählbare
Phasenader (oder Adern) heranreicht. Bei einer ungeraden Anzahl
von Phasen (i. a. drei Phasen) ist die Drehachse beispielsweise über der
mittleren Phasenader angeordnet. In diesem Fall hat die Exzentrizität zumindest
die Größe des Abstands
zwischen dem mittleren Phasenleiter und dem davon am weitesten entfernten
Phasenleiter.
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Die
komplementäre
Ausbildung von Phasenwahlglied und Aufnahme in der 120°-Symmetrie
ist derart, dass die Aufnahme das Phasenwahlglied nur in bestimmten
Drehstellungen aufnehmen kann, und zwar nur in drei Drehstellungen,
die winkelmäßig um 120° voneinander
beabstandet sind. Nur in einer dieser Drehstellungen ist es möglich, das
Phasenwahlglied z. B. in die Aufnahme herunterzudrücken und damit
eine Phasenwahl vorzunehmen. Die genannte 120°-Symmetrie bezieht sich funktionell
auf die Fähigkeit
des Phasenwahlglieds, in eine Stellung gebracht zu werden, die es
erlaubt, mit dem Anzapfkontakt in das Flachkabel einzudringen. Die äußere Form
von Phasenwahlglied und/oder Aufnahme kann – soweit sie nicht für diese
Funktion bestimmend ist – von
der 120°-Symetrie
abweichen. Beispielsweise könnte
bei einer Aufnahme in Form eines gleichseitigen Dreiecks bei dem
dazu komplementären
Phasenwahlglied eine der Ecken des Dreiecks abgeschnitten sein.
Was die reine (nicht-funktionell wirksame) Formgebung betrifft,
wäre dabei
angesichts der fehlenden Ecke die 120°-Symmetrie gebrochen. Da aber
auch mit der abgeschnittenen Ecke die besagte Funktion gewahrt wäre, dass
das Phasenwahlglied nur in einer der drei um 120° beabstandeten Winkelstellungen
in Kontaktierungsstellung gebracht werden kann, ist die 120°-Symmetrie
in dem hier zugrunde gelegten funktionellen Sinn gewahrt.
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Genaugenommen
stellt die Tatsache, dass nur eine einzige exzentrisch angeordnete
Anzapfeinrichtung vorhanden ist, eine Brechung der 120°-Symmetrie
dar (bei strenger 120°-Symmetrie müssten drei
derartige Einrichtungen vorgesehen sein). Aber die Tatsache, dass
auf dem 120°-symmetrischen Phasenwahlglied
nur genau eine solche Einrichtung vorhanden ist, führt eben
gerade dazu, dass aus drei möglichen
Phasen nur genau eine ausgewählt
werden kann.
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Auf
andere Teile des Phasenwahlglieds und der Aufnahme, die nicht direkt
deren Zusammenwirken betreffen, bezieht sich die Forderung nach
der 120°-symmetrischer
Ausbildung nicht; diese können also
asymmetrisch bezüglich
120° sein.
So ist beispielsweise bei manchen Ausführungsformen am Phasenwahlglied
eine Handhabe (z. B. eine Art Drehgriff) angeformt, die keine 120°-Symmetrie
aufweist.
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In ähnlich funktioneller
Weise ist der Begriff „komplementär” zu verstehen.
Er soll ausdrücken, dass
Phasenwahlglied und Aufnahme so zusammen passen, dass die besagte
Funktion erreicht wird, also Kontaktierung (nur) in den drei Stellungen
ermöglicht ist. „Komplementär” bedeutet
aber nicht etwa, dass die Formgebung von Phasenwahlglied und Aufnahme
gleich sein muss, wie obiges Beispiel mit der abgeschnittenen Ecke
zeigt.
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Im
Flachkabel sind (zumindest) die zur Kontaktierung wählbaren
Phasenadern untereinander gleich beabstandet. Es ist nämlich eine
Eigenschaft der 120°-Symmetrie,
dass bei einer Anordnung des Phasenwahlglieds, bei der die Drehachse über der mittleren
der drei wählbaren
Phasenadern angeordnet ist und in einer der drei wählbaren
Winkelstellungen die exzentrische Anzapfeinrichtung über der mittleren
Phasenader liegt, die Einrichtung in den beiden anderen möglichen
Winkelstellungen im gleichen Abstand links oder rechts von der Mittelader
zu liegen kommt (die drei Kontaktpositionen liegen nämlich auf
den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks). Die 120°-Symmetrie
des voll (also um 360°)
drehbaren Phasenwahlglieds bildet also geometrisch das Pendant zur
Gleichbeabstandung der Phasenadern im Kabel. Ein Flachkabel der
genannten Art sind beispielsweise aus den eingangs genannten Druckschrift
DE-AS 2 206 187 bekannt.
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Die
Anschlussvorrichtung hat durch die 120°-Symmetrie des Phasenwahlglieds
einen relativ einfachen Aufbau und erlaubt zugleich eine intuitiv-einfache
und sichere Phasenwahl vor Ort. Im Vergleich zu den genannten vorbekannten
Phasenwahlvorrichtungen, die mit Linearverschiebung arbeiten, wird
bei ihr kein zusätzlicher
Platz in Kabelquerrichtung benötigt.
Die genannten vorbekannten Steckverbindungen mit schwenkbaren Brückern oder
Gabelkontakten sind baulich relativ aufwendig; außerdem werden
bei ihnen alle Phasenader – auch
die letztlich nicht gewählten – mit jeweils
einem Anzapfkontakt angezapft, während
bei der vorliegenden Anschlussvorrichtung nur die Ader des gewählten Phasenleiters
angezapft zu werden braucht; d. h. es erfolgt nur ein Durchstechen
der Isolation einer, nämlich
der tatsächlich
gewählten
Phasenader.
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Bei
einer fakultativen Ausgestaltung der Erfindung wird die Einschränkung der
Anzapfmöglichkeit
auf die nur drei besagten Winkelstellungen dadurch erzielt, dass
die Aufnahme als Vertiefung ausgebildet ist, und das Phasenwahlglied
nur in den drei durch die 120°-Symmetrie
erlaubten Drehstellungen in die Vertiefung einsetzbar ist. Beispielsweise
können
die Vertiefung und das Phasenwahlglied im wesentlichen die Form
eines gleichschenkligen Dreiecks haben, das relativ zum Flachkabel
so orientiert ist, dass die Projektion einer seiner Winkelhalbierenden
senkrecht zum Kabel mit der mittleren der drei Phasenadern zusammenfällt. Dass
hierbei nur jeweils eine der Phasenadern kontaktiert werden kann, beruht
darauf, dass das Phasenwahlglied nur eine Anzapfeinrichtung hat.
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Bei
einer Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung kann es sich bei der
exzentrisch am Phasenwahlglied angeordneten Anzapfeinrichtung beispielsweise
um eine Führung
für einen
Anzapfkontakt sowie den Anzapfkontakt selbst handeln, wobei der
Anzapfkontakt – wie unten
noch näher
erläutert
wird – in Richtung
zur Kabelader beweglich ausgeführt
ist (z. B. nach Art einer hineindrehbaren Kontaktschraube). Die
Anschlussvorrichtung wird also z. B. bereits mit in die Führung eingesetztem
Anzapfkontakt geliefert, so dass der Installateur bei ihrer Installation
den Anzapfkontakt nicht mehr in einem gesonderten Arbeitsgang in
die Führung
einsetzen muss. Damit der Anzapfkontakt – etwa beim Transport der Anschlussvorrichtung
oder während
ihrer Installation – nicht
aus der Führung
herausfällt,
kann hierfür
ein Verlier-Schutz vorgesehen sein. Dieser kann derart ausgestaltet
sein, dass die Innen-Geometrie der Führung in etwa komplementär der Außen-Geometrie des
Anzapfkontakts ist und zudem die Innenfläche der Führung zumindest teilweise aus
einem elastischen Material besteht, so dass durch die hierdurch resultierende
Reibungskraft die Bewegung des Anzapfkontakt in der Führung zu
einem gewissen Grad gehemmt wird, ein Hineindrehen des Anzapfkontakts in
Anzapfrichtung jedoch möglich
ist. Weitere Varianten eines solchen Verlier-Schutz sind aber ebenfalls denkbar,
wie bspw. eine schließbare
Abdeckung der Führung
oder eine sonstige lösbare
Halterung. Diese Varianten könnten
z. B. dann zur Anwendung kommen, wenn Führung und Anzapfkontakt nicht
komplementär
ausgebildet sind, sondern die Innen-Geometrie der Führung größer als
die Außengeometrie des
Anzapfkontakts ist und die Führung
den Anzapfkontakt nicht in eine festgelegte Richtung führt, sondern
dementsprechend nur als ”Durchführung” für den Anzapfkontakt
ausgebildet ist.
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Der
Anzapfkontakt braucht aber noch nicht unbedingt in die exzentrisch
angeordnete Anzapfeinrichtung eingesetzt sein, sondern es kann auch
lediglich dessen Führung
vorgesehen sein. Bei einer solchen Ausführung der Anzapfeinrichtung
würde die Phasenwahl
durch Drehung des Phasenwahlglieds noch ohne eingesetzten Anzapfkontakt
durchgeführt, und
erst im nächsten
Schritt würde
der Anzapfkontakt eingesetzt (z. B. die Kontaktschraube in die Führung eingesetzt).
Die Anschlussvorrichtung wird hier also beispielsweise ohne Anzapfkontakt
geliefert, so dass letzterer erst zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. im Rahmen
der Installation) in die Führung
eingesetzt wird. Dies kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn
die Anschlussvorrichtung für
verschiedene Arten von Anzapfkontakten hergerichtet ist und zunächst offen
bleiben soll, welche Art tatsächlich
verwendet werden soll.
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Alternativ
kann die Anzapfeinrichtung auch als in Anzapfrichtung feststehender
Anzapfkontakt ausgestaltet sein, wobei in diesem Fall keine Führung für diesen
vorgesehen werden muss. Bei einer noch weiteren Alternative ist
in der Anschlussvorrichtung für
jede anzapfbare Phase ein Anzapfkontakt in „Wartestellung” vorhanden.
Nach erfolgter Phasenwahl (d. h. Drehung des Phasenwahlglied in
die betreffende Winkelposition) wird durch Beaufschlagung mit einem
exzentrisch am Phasenwahlglied angeordneten Beaufschlagungselement
nur der zum gewählten
Phasenleiter gehörende
Anzapfkontakt in das Kabel gedrückt,
so dass ebenfalls nur die gewählte Phasenader
kontaktiert wird. Bei dem Beaufschlagungselement handelt es sich
z. B. um einen im Phasenwahlglied geführten Stößel.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung ist die Möglichkeit zum Eindringen des
Anzapfkontakts dadurch auf die drei besagten Drehstellungen beschränkt, dass
die Aufnahme drei Durchtrittsöffnungen
für den Anzapfkontakt
in 120°-Symmetrie
aufweist. Diese können
beispielsweise als Gewindebohrungen ausgestaltet sein und erlauben
den Durchtritt des Anzapfkontakts zum Flachkabel und somit die Kontaktierung
der gewählten
Phasenader nur in einer der drei Drehstellungen. Diese Maßnahme kann
bei Ausführungen
mit Aufnahme in Form einer 120°-symmetrischen
Vertiefung (wie oben ausgeführt)
vorgesehen sein; es ist aber möglich,
dass die hier genannte 120°-symmetrische
Anordnung der Durchtrittsöffnungen
allein dafür
Sorge trägt,
dass die Anzapfung nur in einer der drei besagten Drehstellungen
erfolgen kann.
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Bei
einer fakultativen Ausgestaltung ist das Phasenwahlglied im Zuge
der Phasenwahl, und zwar nach der Drehung des Phasenwahlglieds und
ggf. dessen Herunterdrücken
in die Aufnahme in einer der drei besagten Drehstellungen arretierbar.
Die Arretierung stellt sicher, dass sich das Phasenwahlglied nicht
wieder aus der gewählten
Position löst.
Mit ihr wird also eine Arretierung hinsichtlich der Phasenwahl getroffen.
Außerdem
kann sie bei manchen Ausgestaltungen eine Möglichkeit darstellen, wie das Phasenwahlglied
die Reaktionskraft aufnehmen kann, die das Flachkabel dem Anzapfkontakt
beim Eindrücken
entgegensetzt.
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Bei
einer Ausgestaltung erfolgt die Arretierung durch Verrastung des
Phasenwahlglieds in der Aufnahme. Hierzu kann zum Beispiel an Phasenwahlglied
und Aufnahme eine Raste-Hinterschneidungs-Anordnung
vorgesehen sein, die sich beim Einsetzen des Phasenwahlglieds in
die Phasenwahlvertiefung der Aufnahme zunächst elastisch verformt und
dann einrastet.
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Bei
einer fakultativen weiteren Ausgestaltung ist die Arretierung zerstörungsfrei
nicht lösbar, so
dass die einmal getroffene Phasenwahl zerstörungsfrei nicht reversibel
ist. Das heißt beispielsweise,
dass das Phasenwahlglied nach getroffener Phasenwahl nicht mehr
aus der Aufnahme herausgenommen werden kann, ohne dass die Anschlussvorrichtung
dabei zerstört
(d. h. hinsichtlich ihrer Funktionalität wesentlich beeinträchtigt oder
unbrauchbar gemacht) wird. Bei Ausgestaltungen mit Verrastung ist
beispielsweise eine Raste-Hinterschneidungs-Anordnung selbsthemmend ausgeführt, so
dass die Raste beim gewaltsamen Herausziehen des Phasenwahlglieds
bricht und somit bei einem etwaigen Versuch, es wieder in die Aufnahme
einzusetzen, die Arretierungsfunktion nicht mehr vorhanden ist.
Durch diese Maßnahmen
wird (weitgehend) verhindert, dass am Ort einer einmal erfolgten
Anzapfung einer bestimmten Phasenader – mit der damit einhergehenden
Verletzung der Isolation dieser Ader – eine andere Phasenader angezapft
werden kann. Dies hilft vermeiden, dass in der Nähe einer Anzapfung einer Phasenader
die Isolation einer anderen Phasenader verletzt sein kann (ganz
ausschließen
kann diese Maßnahme
eine derartige ”Phasenwahländerung” aber nicht,
da ein Installateur nach einem ersten Anzapfungsversuch eine jungfräuliche Anschlussvorrichtung
für die
wiederholte Installation verwenden könnte, und dabei eine andere
Phase als beim ersten Versuch wählen
könnte;
aber zumindest ist diese Möglichkeit
mit der zuerst verwendeten Anschlussvorrichtung ausgeschlossen).
Diese Maßnahme dient
der Sicherheit, da eine solche Isolationsverletzung eine Verringerung
der effektiven Kriechstrecke darstellen würde.
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Trotz
der Irreversibilität
der Phasenwahl ist bei manchen Ausgestaltungen nicht etwa die Anschlussvorrichtung
unbrauchbar, wenn einmal die Phase gewählt wurde (z. B. das Phasenwahlglied
in die Aufnahme gedrückt
und darin arretiert wurde. Vielmehr kann die Anschlussvorrichtung
auch nach vorgenommener Phasenwahl zerstörungsfrei vom Flachkabel abgenommen
werden und z. B. an einer anderen, in Längsrichtung versetzten Stelle
des Flachkabels – unter
Beibehaltung der bereits getroffenen Phasenwahl – wiederverwendet werden. Beispielsweise
weist das Phasenwahlglied eine in die drei Winkelstellungen rotierbare
Führung
und die Aufnahme in den besagten Winkelstellungen drei Durchtrittsöffnungen
mit Innengewindefassungen für das
Anzapfelement in Form einer Kontaktschraube auf. Die eigentliche
Anzapfkontaktierung erfolgt nach der (ersten) Phasenwahl, bei der
das Phasenwahlglied irreversibel in einer der drei Drehstellungen
in der Aufnahme arretiert wurde, durch Hineindrehen der Kontaktschraube.
Die Anschlussvorrichtung kann nach Herausdrehen der Kontaktschraube
wieder vom Flachkabel abgenommen und an einer anderen Stelle in
Kabellängsrichtung
wieder an diesem angebracht werden. Um an dieser neuen Stelle dann
wieder dieselbe Phasenader zu kontaktieren, bedarf es nur des neuerlichen
Hineindrehens der Kontaktschraube (keiner neuerlichen Phasenwahl).
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Gemäß einer
fakultativen Ausgestaltung ist der zur Aufnahme komplementäre Teil
des Phasenwahlglieds hauptsächlich
als drehbare Platte ausgebildet, die senkrecht zur Drehachse orientiert
ist.
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Bei
der Drehachse kann es sich – wie
oben bereits erwähnt
wurde, um eine nur gedachte Achse handeln. Der Installateur würde in diesem
Fall das Phasenwahlglied ”frei
fliegend” in
diejenige Winkelposition drehen, die der gewünschten Phase entspricht, und
es in dieser Position in die Aufnahme einsetzen.
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Um
die Phasenwahl zu erleichtern gibt es jedoch Ausgestaltungen, bei
denen die Drehachse baulich definiert ist. Es handelt sich bei Ausgestaltungen,
bei denen das Phasenwahlglied in die Aufnahme einsetzbar ist, um
eine axial verschiebbare Drehlagerung. Zum Beispiel ist bei einer
dieser Ausgestaltungen zur Definition der Drehachse des Phasenwahlglieds
eine axial verschiebliche Achsstummel-Achsstummellager-Anordnung
zwischen Phasenwahlglied und Aufnahme vorgesehen. Beispielsweise
kann der Achsstummel am Boden der Aufnahme in deren Mittelpunkt
zum Phasenwahlglied gerichtet angeordnet sein; das Lager für diesen
Achsstummel z. B. in Form einer zum Achsstummel komplementären Bohrung
mit für
die Axialverschiebung ausreichender Länge findet sich dann im Phasenwahlglied.
Bei anderen Ausführungen
ist umgekehrt das Phasenwahlglied mit dem Achsstummel ausgerüstet; im
Boden der Aufnahme findet sich dann z. B. eine das Lager bildende
Bohrung.
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Alternativ
oder ergänzend
zur Achsstummel-Achsstummellager-Anordnung weist bei anderen Ausgestaltungen
die Anschlussvorrichtung zur Definition der Drehachse des Phasenwahlglieds
eine Kreisvertiefung auf. Diese führt das Phasenwahlglied drehbar über die
Aufnahme. Der Innenradius der Kreisvertiefung entspricht vorzugsweise
der größten radialen
Erstreckung des mit der Vertiefung zusammenwirkenden Bereichs des
Phasenwahlglieds (also bei einem Phasenwahlglied in Form eines gleichseitigen
Dreiecks beispielsweise des Abstands der Ecken des Dreiecks vom
Drehpunkt). Derartiges bewirkt eine Achsdefinition, analog zur Achsstummel-Achsstummellager-Anordnung.
Zudem erleichtert die Kreisvertiefung aber die Führung des Phasenwahlglieds über der
Aufnahme bei der Drehbewegung.
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Bei
einer fakultativen Ausgestaltung ist am Phasenwahlglied eine Handhabe
vorgesehen. Diese erleichtert es dem Installateur, das Phasenwahlglied drehen
und ggf. in die Aufnahme einsetzen zu können. Vorteilhaft weist die
Handhabe in jeder der drei möglichen
Drehstellungen auf eine Markierung auf, die die betreffende Phase
kennzeichnet. Hieraus ist die jeweils wählbare oder bereits gewählte Phase
ablesbar, was hilft, Verwechslungen bei der Phasenwahl zu vermeiden
bzw. die getroffene Phasenwahl zu überprüfen. Beispielsweise kann die
Handhabe eine Form haben, die an einen Zeiger erinnert (oder es
kann auf ihr ein Zeigersymbol angebracht sein). Der Zeiger zeigt
je nach Drehstellung des Phasenwahlglieds auf die betreffende Phasenmarkierung.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung hat die – aus isolierendem Material
gefertigte – Handhabe
alternativ oder ergänzend
die Funktion eines Berührschutzes.
Und zwar umschließt
sie den Anzapfkontakt wenigstens teilweise. Insbesondere bei Ausführungen
mit einem Anzapfkontakt in Form einer Kontaktschraube umschließt sie den
Schraubenkopf, z. B. nach Art einer Röhre. Beim Eindrehen senkt sich der
Schraubekopf ein, so dass er im Moment der Kontaktierung von einer überstehenden
isolierenden Schürze
umgeben ist. Dies bietet einen gewissen Schutz vor ungewollter Berührung des
dann ggf. spannungsführenden
Schraubenkopfs. Im Übrigen hat
die Schürze
auch die Funktion, die Kontaktschraube beim Eindrehen zu führen.
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Bei
manchen Ausgestaltungen ist – wie
bereits erwähnt
wurde – der
Anzapfkontakt eine in Anzapfrichtung hineindrehbare Kontaktschraube
aus leitendem Material (z. B. Metall). Das Gewinde der Schraube
gerät bei
ihrem Hineindrehen in Kontakt mit dem ebenfalls elektrisch leitenden
Innengewinde der jeweiligen Durchtrittsöffnung. Die Innengewinde der
Durchtrittsöffnungen
wiederum sind elektrisch leitend z. B. mit einem durch die Anschlussvorrichtung führenden
Verbindungssteg verbunden. Der Verbindungssteg sorgt für den Stromübergang
z. B. zu einem Abgangsanschluss am Gehäuse der Anschlussvorrichtung.
Das Innengewinde der Durchtrittsöffnung
nimmt zudem die Reaktionskraft auf, die das Flachkabel dem Anzapfkontakt
bei seinem Hineindrehen entgegensetzt (so dass bei dieser Variante diese
Funktion nicht von der o. g. Einrastvorrichtung wahrgenommen wird).
Alternativ zu Gewinden in den Durchtrittöffnungen kann auch bereits
in der Führung für den Anzapfkontakt
ein Innengewinde vorgesehen sein, welches elektrisch leitend z.
B. mit dem Achsstummel des Phasenwahlglieds verbunden ist. In diesem
Fall ist die Achsstummel-Achsstummellager-Anordnung
als elektrische Drehverbindung ausgebildet, so dass der Stromübergang
vom drehbaren Phasenwahlglied zu einem Abgangsanschluss erfolgt.
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Bei
einer Ausgestaltung mit Kontaktschraube gibt es verschiedene Möglichkeiten
für die
Reihenfolge der einzelnen Arbeitsgänge bei der Installation der
Anschlussvorrichtung. Beispielsweise kann zunächst die Anschlussvorrichtung
auf das anzuzapfende Flachkabel an der für den Anschluss vorgesehenen
Stelle des Flachkabels aufgesetzt werden. Dann kann der Installateur
durch Drehung des Phasenwahlglieds, Hineindrücken und ggf. Verrasten in der
Aufnahme die Phasenwahl vornehmen. Die Reihenfolge dieser beiden
Schritte kann aber auch umgekehrt sein. Im Allgemeinen wird erst
anschließend die
Kontaktschraube hineingedreht und damit die gewählte Phasenader angezapft.
Denn wenn sich das Phasenwahlglied bereits in seiner endgültigen Position
unmittelbar über
der Phasenader befindet, ist die Kontaktschraube gut geführt und
wird daher die Ader genau mittig treffen. Das Anzapfen des Flachkabels ist
also von der Phasenwahl entkoppelt. Alternativ sind aber auch Ausführungen
möglich,
bei denen zuerst die Kontaktschraube eingedreht wird und dann das
Phasenwahlglied heruntergedrückt
wird. In diesem Fall erfolgt das Anzapfen der gewählten Phasenader
gleichzeitig mit der Phasenwahl (dies entspricht dem Ablauf bei
Ausgestaltungen mit feststehendem Anzapfkontakts – siehe
unten). Schließlich ist
es auch möglich,
bei noch nicht auf das Kabel aufgesetzter Anschlussvorrichtung bereits
die Phasenwahl vorzunehmen (und bei Ausführungen mit Kontaktschraube
diese bereits hineinzudrehen), und das Gehäuseteil mit der hinaus stehenden
Kontaktschraube (oder dem hinaus stehenden festen Messerkontakt)
auf das Flachkabel zu drücken,
und hierdurch die Kontaktierung vorzunehmen.
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Bei
der De-Installation der Anschlussvorrichtung kann dann zunächst die
Kontaktschraube herausgedreht und danach die Anschlussvorrichtung vom
Flachkabel entfernt werden. Wie bereits oben erwähnt wurde, kann die Anschlussvorrichtung
bei denjenigen Ausgestaltungen, bei denen die Phasenwahl zerstörungsfrei
nicht reversibel ist, an einer anderen Stelle des Flachkabels erneut
aufgesetzt und die Kontaktschraube unter Beibehaltung der einmal gewählten Phase
erneut zum Anzapfen hineingedreht werden. Ist hingegen vorgesehen,
dass die Phasenwahl reversibel ist, so kann das Phasenwahlglied
aus der Aufnahme wieder herausgenommen werden und eine andere Phase
gewählt
werden. In diesem Fall kann die erneute Installation analog zur ersten
Installation erfolgen.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung ist der Anzapfkontakt
hingegen als relativ zum Phasenwahlglied feststehendes Kontaktmesser
ausgebildet (das hier als ”Kontaktmesser” bezeichnete
feststehende Anzapfelement kann auch kegelförmig sein, also mehr die Form
eines ”Kontaktdorns” haben).
Abisolierfreie Anzapfung mit Hilfe von derartigen, zumindest in
Anzapfrichtung feststehenden Kontaktmessern ist beispielsweise aus
der
EP 0 726 623 A1 bekannt,
auf die hiermit hinsichtlich weiterer Details der Kontaktmesser
Bezug genommen wird. Bei dieser Ausgestaltung wird das Anzapfen
des Flachkabels z. B. im Zuge der Phasenwahl mit dem Herunterdrücken und
Einrasten des Phasenwahlgliedes vorgenommen. Alternativ kann – wie oben
erwähnt
wurde – die
Phasenwahl bei noch nicht auf das Kabel aufgedrückter Anschlussvorrichtung
vorgenommen und erst dann die Anschlussvorrichtung auf das Kabel
gedrückt
werden. Eine Führung
sorgt (ähnlich
wie die Führung
für die
Kontaktschraube) auch bei diesen beiden Ausgestaltungen dafür, dass
das feststehende Kontaktmesser nicht nur genau über der zu kontaktierenden
Ader eindringt, sondern auch genau in Richtung zur Ader fortbewegt
wird, um den Leiter mittig zu treffen. Beispielsweise bildet bei
einem schwenkbar aufdrückbaren
Kontakt-Gehäuseteil
gemäß der
EP 0 726 623 A1 das
Gehäuse-Schwenklager
eine solche Führung.
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Theoretisch
braucht ein Drehstromkabel nur drei Phaseneiter, so dass ein anzuzapfendes
Flachkabel mit lediglich drei Starkstromadern und eine hierfür ausgebildete
Anschlussvorrichtung denkbar sind. In der Regel ist aber ein Neutralleiter
(auch Nullleiter) erforderlich, und meist auch ein gesonderter Schutzleiter,
so dass das anzuzapfende Flachkabel vier oder fünf Starkstromadern hat. Entsprechend
hat die Anschlussvorrichtung bei solchen Ausführungsformen neben der Anzapfeinrichtung
am Phasenwahlglied weitere Anzapfkontakte zur Kontaktierung des
Neutral- und des Schutzleiters.
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Bei
manchen Ausgestaltungen umfasst das Flachkabel schließlich zusätzlich einen
oder mehrere Datenleitungen, wie dies beispielsweise in der
EP 0 665 608 B1 beschrieben
ist. Zur abisolierfreien Anzapfung auch der Datenleitung ist diese
Ausgestaltung zusätzlich
mit speziellen Anzapfkontakten für die
Datenleitung ausgestattet.
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Die
beschriebene Anschlussvorrichtung eignet sich besonders für Großinstallationen,
z. B. bei großen
Bürogebäuden, bei
denen es besonders auf möglichst
geringen Arbeitsaufwand bei der Erstinstallation und auf Flexibilität hinsichtlich
möglicher Nachinstallationen
ankommt.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung werden nun beispielhaft unter Bezugnahme auf die angefügte Zeichnung
beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht einer ersten Ausführungsform der Anschlussvorrichtung
mit Verrastung an den Ecken des Phasenwahlglieds, wobei das Phasenwahlglied
in einer die Kontaktierung einer Phasenader erlaubenden Drehstellung
ist;
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2 eine
Draufsicht auf die Anschlussvorrichtung von 1, wobei
das Phasenwahlglied in der gleichen Stellung wie in 1 ist;
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3 eine
Draufsicht entsprechend 2, wobei das Phasenwahlglied
jedoch in einer Drehstellung zwischen zwei eine Kontaktierung erlaubenden Drehstellungen
ist;
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4 eine
perspektivische Gesamtansicht der Anschlussvorrichtung von 1 nach
dem Eindrücken
und Verrasten des Phasenwahlglieds in der Aufnahme;
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5 einen
Querschnitt durch die Anschlussvorrichtung von 1,
wobei das Phasenwahlglied in einer die Kontaktierung erlaubenden Drehstellung
ist, aber noch nicht in die Aufnahme eingedrückt ist;
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6 einen
Querschnitt entsprechend 5, aber nun mit in die Aufnahme
eingedrücktem und
in dieser arretiertem Phasenwahlglied;
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7 einen
Querschnitt entsprechend 6, aber nun mit hineingedrehter
Kontaktschraube;
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8 eine
perspektivische Gesamtansicht einer anderen Ausführungsform mit einer kreisförmigen Vertiefung
zur Führung
des drehbaren Phasenwahlglieds und Verrastung an dessen Schenkelpartien;
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9 eine
Draufsicht auf die Anschlussvorrichtung von 8, mit einer
Stellung des Phasenwahlglieds entsprechend 8;
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10 einen
Querschnitt durch eine Anschlussvorrichtung gemäß 8 mit einer
Darstellung der Stromführung
von der kontaktierten Flachkabelader bis zum Abgangsanschluss;
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11 einen
vergrößerten Querschnitt
einer Anschlussvorrichtung entsprechend 10.
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Beide
Ausführungsformen
der Anschlussvorrichtung 1 gemäß 1 bis 9 weisen
ein Phasenwahlglied 2 in Form einer drehbaren Platte auf. Auf
dieser ist eine Hülse 12 angeordnet,
in welcher ein Phasenwahl-Anzapfkontakt 3 untergebracht
ist. Letzterer ist bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beispielhaft als bewegliche, in Anzapfrichtung hineindrehbare Kontaktschraube
ausgeführt.
Der Anzapfkontakt 3 ist exzentrisch zur bei 11 liegenden
Drehachse (2, 3, 5–7, 9)
parallel zu dieser und zunächst oberhalb
der drehbaren Platte angeordnet, und zwar bei der hier dargestellten
Schrauben-Ausführungsform
in einer Führung
im Phasenwahlglied 2. Bei einer Drehung des Phasenwahlglieds 2 bewegt
sich der Anzapfkontakt auf einer Kreisbahn um die Drehachse 11 des
Phasenwahlglieds 2. Die Hülse 12 ist zur Drehachse
hin erweitert und läuft
zum gegenüberliegenden
Schenkel des Phasenwahlglieds 2 spitz zusammen. Sie bildet
so einen Griff, oder eine ”Handhabe”, die für eine einfache
Betätigung
(Drehen, Hineindrücken)
des Phasenwahlglieds 2 dienen.
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Das
Phasenwahlglied 2 und die Aufnahme 4 sind komplementär zueinander
in 120°-Symmetrie geformt.
Diese Symmetrie bedingt, dass das Phasenwahlglied 2 zwecks
Phasenwahl in genau drei Drehstellungen in die Aufnahme 4 heruntergedrückt werden
kann. Vor dem Eindrücken
liegt das Phasenwahlglied 2 noch oberhalb der Aufnahme 4 (1, 3, 5, 8);
es ist dann noch drehbar. Nur in einer der drei von der 120°-Symmetrie
erlaubten Drehstellungen kann es aber in die Aufnahme 4 gedrückt werden.
Die 1, 2, 8, 9 zeigen
eine solchen Drehstellung, jedoch mit noch nicht eingedrücktem Phasenwahlglied 2.
Dies ist in den 1 und 8 daran
erkennbar, dass das Phasenwahlglied 2 noch nicht in die
Aufnahme für
das Phasenwahlglied 4 heruntergedrückt worden ist. 3 zeigt
hingegen eine Drehstellung, in der das Phasenwahlglied 2 nicht
hineingedrückt
werden kann.
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Die
in den Figuren dargestellte Formgebung von Phasenwahlglied 2 und
Aufnahme 4 spiegelt die 120°-Symmetrie wider: Die drehbare
Platte hat die Form eines gleichseitigen Dreiecks mit abgeschnittenen
(1–4)
bzw. abgerundeten (8, 9) Ecken.
Die Aufnahme 4 hat die hierzu komplementäre Form.
Eine solche Komplementarität
im strengen Sinn ist zur Erzielung der Phasenwahlfunktion jedoch
nicht unbedingt erforderlich. Beispielsweise wäre es ohne Beeinträchtigung
der Funktion möglich,
eine der Ecken des Phasenwahlglieds 2 zu kürzen.
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Bei
der ersten Ausführungsform (1–4)
sind an den abgeschnittenen Ecken der dreieckförmigen Platte des Phasenwahlglieds 2 Rastnasen 6 angeordnet.
Bei einem Herunterdrücken
des Phasenwahlglieds 2 greifen diese in entsprechende Hinterschneidungen 10 (5–7) an
der Aufnahme 4 ein und verrasten so Phasenwahlglied 2 und
Aufnahme 4.
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Das
Phasenwahlglied 2 ist mit einer axial verschiebbaren Drehlagerung
in der Anschlussvorrichtung 1 gelagert. Und zwar dient
hierzu eine Achsstummel-Achsstummellager-Anordnung 17, 18 an der
Aufnahme 4. Diese definiert die Drehachse 11. Bei
den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen (5–7)
erstreckt sich der Achsstummel 17 vom Boden im Zentrum
der Aufnahme 4. Das Achsstummellager 18 ist eine
Bohrung durch das Zentrum des Phasenwahlglieds 2, die ausreichend
lang ist, um die Axialverschiebung des Phasenwahlglieds 2 beim
Eindrücken
in die Aufnahme 4 zu erlauben. Der Achsstummel 17 erstreckt
sich so weit über
den Boden der Aufnahme 4 hinaus, dass er auch bei noch
nicht in die Aufnahme 4 eingedrücktem Phasenwahlglied 2 in
die Bohrung des Achstummellagers 18 eingreift und hiermit
die Drehachse für
das Phasenwahlglied 2 im noch nicht eingedrückten Zustand
definiert.
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Ein
im Querschnitt der 5–7 dargestellter
Ring mit konisch zulaufendem Querschnitt sorgt im Verein mit einer
ausgangsseitigen Verengung der Achstummellagerbohrung 18 dafür, dass Phasenwahlglied 2 auch
im noch nicht in die Aufnahme 4 eingedrückten Zustand unverlierbar
mit der Anschlussvorrichtung verbunden ist.
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An
der Aufnahme 4 sind Beschriftungen 7 zur Kennzeichnung
der zu den verschiedenen Drehstellungen gehörenden Phasenleiter aufgebracht. Die
spitz zulaufende Hülse 12 dient
auch als Zeiger, der je nach gewählter
Drehstellung auf die betreffende Kennzeichnung 7 weist.
In 1 wurde also die Phase L2, und in 11 die
Phase L3 gewählt.
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Die
Anschlussvorrichtung
1 weist einen Aufnahmeraum
5 für das Flachkabel
auf. Das Flachkabel selbst ist in den Figuren nicht dargestellt,
aber die Innenkontur des Aufnahmeraums
5 ist komplementär zur Außenkontur
des Flachkabels geformt, zu dessen Kontaktierung die Anschlussvorrichtung
bestimmt ist. Bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
handelt es sich um die Kontur eines Flachkabels mit fünf gleichmäßig beabstandeten Starkstromadern
und einer zweiadrigen abgeschirmten Datenleitung, die alle in einer
Ebene liegen. Auf einer Seite des Kabels sind die drei Phasenadern versammelt,
auf der anderen Seite befindet sich die Datenleitung, und dazwischen
befinden sich der Neutralleiter und der Schutzleiter (bei dieser
Anordnung ist der Abstand zwischen den stromführenden Phasenadern und der
Datenleitung an größten, wodurch Überkopplungen
in die Datenleitung relativ gering sind). Ein derartiges Flachkabel
ist beispielsweise aus der
EP
0 665 608 B1 bekannt. Das zu kontaktierende Flachkabel
weist keine Symmetrie gegen Verdrehung um 180° auf (siehe
DE-AS 2 206 187 und
EP 0 665 608 B1 ), so dass
es nur in einer der beiden grundsätzlich möglichen Orientierungen kontaktierbar
ist. Dies vermeidet unbeabsichtigtes Vertauschen von beispielsweise
Phasen-, Schutz-, Neutral- und ggf. Datenleitern.
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Die
Anschlussvorrichtung 1 weist auch jeweils einen Anzapfkontakt 8, 9,
für den
Neutralleiter und den Schutzleiter auf. Beide Kontakte – die z.
B. wiederum die Form von Kontaktschrauben haben – sind jeweils in einer isolierenden
Hülse untergebracht.
Diese Kontakte 8, 9 sind nicht drehbar auf einem
Phasenwahlglied o. ä.,
sondern fest im Gehäuse der
Anschlussvorrichtung 1 angeordnet, denn Neutralleiter und
Schutzleiter werden stets – unabhängig von
der zu wählenden
Phase kontaktiert.
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Schließlich weist
die Anschlussvorrichtung 1 drei Abgangsanschlüsse 16 auf,
die mit der gewählten
Phase, dem Neutralleiter bzw. dem Schutzleiter elektrisch verbunden
sind. Die Abgangsanschlüsse 16 erlauben
somit z. B. den Anschluss eines einphasigen elektrischen Verbrauchers.
Der in den 10 und 11 dargestellte
Strompfad führt
vom gewählten
Phasenleiter 19 über
die Spitze des durch die Kontaktschraube gebildeten Anzapfkontakts 3 durch diesen,
sodann über
das Außengewinde
der Kontaktschraube und das in dieses eingreifende Innengewinde
der Gewindebohrung 13, von dort über den Verbindungssteg 20 zu
dem Phasenleiter-Abgangskontakt (einer der drei 16).
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Im
Folgenden beschreiben wir nun die verschiedenen Stellungen, die
die Anschlussvorrichtung im Verlauf einer Phasenwahl durchläuft. Zunächst sei aber
auf die exzentrische Anordnung des einzigen Anzapfkontakts 3 bezüglich der
Drehachse 11 hingewiesen, die besonders gut in den Draufsichten
der 2 und 9 sichtbar ist.
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Zunächst wird
der Installateur das Phasenwahlglied 2 i. a. in diejenige
Stellung drehen, die der gewünschten
Phase entspricht. In 3 ist beispielsweise eine solche
Drehung veranschaulicht, die den Zeiger in die Position ”L2” bringen
soll. In der Darstellung befindet sich das Phasenwahlglied 2 gerade
in einer Winkelposition zwischen zwei ”erlaubten” Positionen, und kann daher
dort nicht in die Aufnahme 4 eingedrückt werden (weil die abgeschnittenen
Ecken des Phasenwahlglied 2 nicht über den entsprechenden Ecken
der Aufnahme 4 liegen).
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Dann
sei eine von der 120°-Symmetrie
erlaubte Drehstellung erreicht, z. B. die in den 1 und 2 dargestellte
Position „L2”. Das Phasenwahlglied 2 ist
zunächst
noch nicht in die Aufnahme 4 eingedrückt, befindet sich also noch
in einer Ebene oberhalb der Aufnahme 4, wie in den 1, 2, 5 und 8 dargestellt
ist.
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Dann
drückt
es der Installateur in die Aufnahme 4. Die Rastnasen 6 verformen
sich dabei elastisch, um die Hinterschneidungen 10 zu passieren, und
untergreifen diese schließlich
(4 und 6). Dadurch ist das Phasenwahlglied 2 in
der Aufnahme 4 verrastet. Der Anzapfkontakt 3 liegt
nun über
einer der drei Gewindebohrungen 13 (aufgrund der 120°-Symmetrie
der Gewindebohrungen 13 ist in den Querschnitten der 5–7 nur
jeweils eine Öffnung
zu sehen).
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Schließlich dreht
der Installateur die den Anzapfkontakt 3 bildende Kontaktschraube
ein. Dabei greift sie in das in der Gewindebohrung 13 angeordnete
Innengewinde hinein. Ihre Spitze durchdringt dann den Kabelmantel
und die Aderisolation der gewählten
Phasenader und dringt schließlich
in deren Leiter ein. Dabei nimmt das Innengewinde der Gewindebohrungen 13 die
Reaktionskraft der die Kontaktschraube in das Flachkabel drückenden
Kraft auf. 7 zeigt die entsprechende Endstellung
der Kontaktschraube.
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Bei
den gezeigten Ausführungsformen
sind die Rastnasen 6 und Hinterschneidungen 10 so
geformt, dass sich das Phasenwahlglied 2 und/oder die Aufnahme 4 beim
Eindrücken
elastisch verformen, um das Einrasten zu ermöglichen, beim Versuch die Verrastung
z. B. durch Zug am Phasenwahlglied 2 wieder zu lösen, jedoch
brechen. Dies liegt an unterschiedlichen Winkeln zwischen den Flächen, die beim
Einrasten und (versuchten) Ausrasten miteinander in Eingriff kommen.
Wie z. B. die 5 und 6 zeigen,
sorgen beim Einrasten relativ spitze Winkel relativ zur Bewegungsrichtung
dafür,
dass die Eingriffsflächen
aneinander vorbei gleiten; beim (versuchten) Ausrasten kommen hingegen
Flächen
mit Winkeln zum Eingriff, die nahezu rechtwinklig zur Bewegungsrichtung
stehen, so dass dann Selbsthemmung vorliegt. Bei Selbsthemmung gleiten
die Flächen
nicht aneinander vorbei, gleich wie groß die Kraftbeaufschlagung ist.
Mit zunehmender Kraft brechen die Rastnasen 6 und/oder
Hinterschneidungen 10, so dass die Verrastung bei einem
etwaigen weiteren Phasenwahlversuch nicht mehr funktionieren könnte. Die
Anschlussvorrichtung 1 ist damit nicht mehr brauchbar.
Eine einmal getroffene Phasenwahl ist also zerstörungsfrei nicht reversibel.
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Bei
der zweiten in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform (8–11)
der Anschlussvorrichtung 1 ist an der Aufnahme 4 eine
kreisrunde Vertiefung 14 gegenüber dem umgebenden Niveau des
Gehäusebodens
vorgesehen. Die abgeschnittenen Ecken des Phasenwahlglieds 2 sind
komplementär
hierzu abgerundet. Die Vertiefung 14 bildet eine Führungsfläche, die
das Drehen des Phasenwahlglieds 2 und Erreichen der erlaubten
Winkelpositionen erleichtert. Die eigentliche 120°-symmetrische
Aufnahme 4 liegt im Boden der Vertiefung 14.
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Ein
weiterer Unterschied zur ersten Ausführungsform liegt in der Anordnung
und Ausführung
der Rastnasen 6. Diese sind hier nicht an den (abgeschnittenen)
Ecken, sondern an den Schenkelpartien des gleichseitigen Dreiecks
des Phasenwahlglieds 2 angeordnet. Komplementär hierzu
weist die Aufnahme 4 an ihren Schenkelpartien Ausnehmungen 15 auf,
durch die die Rastnasen 6 unter elastischer Verformung
hindurchtreten, dann elastisch in ihre Ausgangsform zurückkehren
und hierdurch die Wandung der Aufnahme 4 an deren Schenkelpartien
hintergreifen.
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Die
Rastnasen 6 sind bei dieser zweiten Ausführungsform
im Querschnitt hakenförmig
mit Öffnung
zu der hintergriffenen Wandung. An diese schließt sich beispielweise ein komplementärer Wulst an,
in den der Haken einrastet. Bei einem Versuch, nach Verrastung das
Phasenwahlglied 2 wieder aus der Aufnahme 4 heraus
zu ziehen, bricht die hakenförmige
Rastnase 6 ab. Eine neuerliche Phasenwahl wird hierdurch
vermieden.