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Die Erfindung betrifft einen Arbeitswagen für einen kontinuierlich auf dem Gleis sich vorwärts bewegenden Arbeitszug zum Erneuern des Gleisunterbaus sowie ggf. des Gleises bei Bahnstrecken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bahnstrecken bestehen grundsätzlich aus einem Gleisunterbau und einem Gleisoberbau. Der Gleisunterbau besteht aus wenigstens zwei Schichten, nämlich beispielsweise einer Schotterschicht sowie einer Planungsschutzschicht und/oder Frostschutzschicht. Dieser Gleisunterbau muß von Zeit zu Zeit erneuert werden. Der Gleisoberbau besteht aus dem Gleis, nämlich den Schwellen und den Schienen/Joche. Auch dieser Gleisoberbau muß von Zeit zu Zeit erneuert werden.
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Bei den bisher bekannten Verfahren zur Erneuerung des Gleisunterbaus sowie des Gleisoberbaus müssen die Arbeiten unter Verwendung von unterschiedlichen Arbeitszügen immer nacheinander ausgeführt werden. Eine Gesamterneuerung im Rahmen eines Gesamtarbeitsprozesses in ein und derselben Anlage ist nicht möglich. Auch existiert immer das Problem des Zu- und Abtransportes der notwendigen Baumaterialien. Es besteht somit eine arbeitstechnische Zäsur zwischen der Erneuerung des Gleisunterbaus sowie der arbeitstechnisch nachfolgenden Erneuerung des Gleises.
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Die
US 4 307 667 A zeigt einen Arbeitszug zum Erneuern des Gleisunterbaus sowie ggf. des Gleises bei Bahnstrecken. Dabei weist der Arbeitszug eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Arbeitswagen der eingangs angegebenen Art auf. Mit dem Arbeitszug werden zunächst die Schwellen sowie die Schienen des Gleises entfernt. Dabei werden die Schwellen zunächst auf ein erstes Förderband gelegt, von wo aus sie nach Durchlaufen einer Hebeeinrichtung mittels eines zweiten Förderbandes vom zugeordneten Arbeitswagen längs des Arbeitszuges abtransportiert werden. Anschließend werden die zu erneuernden Materialien des Gleisunterbaus mittels einer Kratzeinrichtung entfernt und mittels Förderbändern abtransportiert. Stattdessen werden neue Materialien zugeführt und eingebaut. Anschließend erfolgt der Einbau der neuen Schwellen sowie Schienen. Der Transport der Materialien des Gleisunterbaus sowie der Transport der Schwellen längs des Arbeitswagens erfolgt dabei auf unterschiedlichen Förderbahnen.
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Die
AT 003 917 U2 zeigt eine Maschine zur Erneuerung eines Gleises. Zum Transport der Materialien auf einem Arbeitswagen ist ein Portalkran vorgesehen.
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Die
AT 359 114 B zeigt ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Erneuern der Bahnstrecke. Dabei wird vorgeschlagen, die Schienen des Gleises auszuspreizen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Arbeitswagen der eingangs angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, daß mit ihm der Verfahrensablauf mit dem Ausbau und anschließenden Einbau der Schwellen rationeller durchführbar ist.
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Die technische Lösung ist gekennzeichnet durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Dadurch ist ein Arbeitswagen zum Erneuern des Gleisunterbaus sowie ggf. des Gleisoberbaus bei Bahnstrecken geschaffen, bei dem ohne das Auftreten von logistischen Transportproblemen für die Materialien für den Gleisunterbau sowie der Schwellen und Schienen/Joche für den Gleisoberbau in einem Gesamtarbeitsablauf eine Erneuerung in einem kontinuierlichen Arbeitsverfahren durchgeführt werden kann. Denn um alle technischen Schritte für die Erneuerung des Gleisunterbaus mit dem gleichzeitigen maschinellen Umbau des Gleisoberbaus zu ermöglichen, ist es erforderlich, die Schwellen oder Schienen/Joche auf geeigneten Bahnwagen in der Maschinenbestückung entsprechend zu reihen. Hierbei darf während des Vortriebs des Arbeitszuges kein Stillstand entstehen. Da während des Umbaus die auszubauenden sowie einzubauenden Materialien des Gleisunterbaus aus der gleichen Richtung zugeführt werden wie die Schwellen sowie Schienen/Joche, ist es hier erforderlich und durch die Erfindung gelöst, durch geeignete Transportwege eine Kreuzung der Schwellen sowie Schienen/Joche mit den auszubauenden/einzubauenden Materialien des Gleisunterbaus zu ermöglichen. Die Grundidee liegt dabei darin, daß für diesen Transport der entsprechenden Baumaterialien unterschiedliche Förderbahnen längs des Arbeitswagens vorgesehen sind. Somit ist erfindungsgemäß eine Kombination der Erneuerung des Gleisunterbaus mit gleichzeitiger Erneuerung des Gleisoberbaus geschaffen. Somit besteht die erfindungsgemäße Grundidee darin, den Arbeitszug mit wenigstens einem sogenannten Schwellenwagen mit Förderbandtechnik auszurüsten. Die Grundidee bei diesem Arbeitswagen besteht darin, daß er zum einen die Möglichkeit schafft, die alten sowie die neuen Schwellen darauf zu deponieren, daß zum anderen aber auch aufgrund der Förderbänder ein Ab- sowie Zutransport der Materialien des Gleisunterbaus möglich ist. In der Regel werden mehrere Arbeitswagen hintereinander angeordnet. Dies bedeutet, daß die Förderbänder zwischen den Arbeitswagen einen nahtlosen Übergang schaffen. Dieser spezielle Arbeitswagen besitzt somit die Eigenschaft, daß die auszubauenden bzw. einzubauenden Materialien des Gleisunterbaus unterhalb oder oberhalb der zu transportierenden Schwellen transportiert bzw. durchgefahren werden können. Die Anzahl der Arbeitswagen ist variabel und hängt von der Gleisumbaulänge pro Schicht ab. Die Förderbänder dieser Arbeitswagen sind in Laufrichtung variabel einstellbar, d. h. sie können vorwärts laufen oder rückwärts laufen. Wie zuvor erwähnt, werden die Förderbänder der einzelnen Arbeitswagen während der Arbeit gekoppelt, so daß ein Transport der Materialien über eine längere Kolonne von Arbeitswagen möglich ist. Bei Bedarf kann ein Aufnahmewagen vor die Arbeitswagen oder hinter die Arbeitswagen angehängt werden. Dieser Aufnahmewagen erlaubt die Zuführung/Abführung von Übergabebändern mit oder ohne Zwischenpufferungsmöglichkeit.
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Oftmals besteht keine Notwendigkeit, die vorhandenen Schwellen durch neue Schwellen zu ersetzen. Diese können nach der Erneuerung weiterverwendet werden. Hierzu wird die Zwischenlagerung dieser wiederzuverwendenden Schwellen vorgeschlagen. So können vor der Erneuerung des Gleisunterbaus in einem kontinuierlichen Arbeitsablauf die Schienen (Langschienen) neben der Maschine ausgespreizt und anschließend wieder unter der Maschine eingespreizt werden. Dabei können die Schwellen bei ausgespreizten Schienen ausgebaut und eingebaut werden. Weiterhin ist die Erneuerung des Gleisunterbaus während diesem ausgespreizten Zustand der Schienen möglich. Dieser Gleisumbau erfolgt somit erfindungsgemäß nunmehr im Zusammenhang mit der Sanierung des Gleisunterbaus in einem Arbeitsschritt.
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In der bisher bekannten und bewährten Technik können die alten Schienen nach ihrem Ausbau und/oder die neuen Schienen vor ihrem Einbau seitlich der Bahnstrecke gelegt werden. Dieses Plazieren der Schienen erfolgt vor bzw. nach den vorbeschriebenen Erneuerungsarbeiten.
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Wie zuvor bereits erwähnt, ist es statt des kompletten Ausbaus der Schienen/Joche auch möglich, daß bei der Verwendung der alten Schienen diese ausgespreizt und anschließend wieder eingespreizt werden.
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Die Grundidee besteht somit darin, den Arbeitszug mit wenigstens einem sogenannten Schwellenwagen mit Förderbandtechnik auszurüsten. Die Grundidee bei diesem Arbeitswagen besteht darin, daß er zum einen die Möglichkeit schafft, die alten sowie die neuen Schwellen darauf zu deponieren, daß zum anderen aber auch aufgrund der Förderbänder ein Ab- sowie Zutransport der Materialen des Gleisunterbaus möglich ist. In der Regel werden mehrere Arbeitswagen hintereinander angeordnet. Dies bedeutet, daß die Förderbänder zwischen den Arbeitswagen einen nahtlosen Übergang schaffen. Diese spezielle Arbeitswagen besitzt somit die Eigenschaft, daß die auszubauenden bzw. einzubauenden Materialien des Gleisunterbaus unterhalb oder oberhalb der zu transportierenden Schwellen transportiert bzw. durchgefahren werden können. Die Anzahl der Arbeitswagen ist variabel und hängt von der Gleisumbaulänge pro Schicht ab. Die Förderbänder dieser Arbeitswagen sind in Laufrichtung variabel einstellbar, d. h. sie können vorwärts laufen oder rückwärts laufen. Wie zuvor erwähnt, werden die Förderbänder der einzelnen Arbeitswagen während der Arbeit gekoppelt, so daß ein Transport der Materialien über eine längere Kolonne von Arbeitswagen möglich ist. Bei Bedarf kann ein Aufnahmewagen vor die Arbeitswagen oder hinter die Arbeitswagen angehängt werden. Dieser Aufnahmewagen erlaubt die Zuführung/Abführung von Übergabebändern mit oder ohne Zwischenpufferungsmöglichkeit.
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Um die ausgebauten Schwellen sowie die neuen, einzubauenden Schwellen problemlos transportieren zu können, ist gemäß der Weiterbildung in Anspruch 2 ein längs des Arbeitswagens verfahrbarer Portalkran vorgesehen. Zu diesem Zweck weisen die Arbeitswagen seitlich Schienen auf. Hierfür können die Portalkräne der Untergrundsanierungsmaschine verwendet werden. Sie können in der vorbeschriebenen Weise über die Arbeitswagen hinwegfahren, um die Bestückung dieser Arbeitswagen mit alten Jochen/Einzelschwellen zu ermöglichen.
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Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 schlägt verschiedene Möglichkeiten der Anordnung der Förderbänder längs der Arbeitswagen vor. Grundsätzlich können die Materialien des Gleisunterbaus unterhalb und/oder oberhalb der zu transportierenden Schwellen während des Vorbaus transportiert bzw. durchgefahren werden. Die Variationsänderung der Förderbänder ist hierbei frei wählbar. Es ist lediglich gefordert, daß sich die Transportwege der Schwellen einerseits und der Materialien für den Gleisunterbau andererseits nicht stören.
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Ausführungsbeispiele eines Arbeitszuges mit dem erfindungsgemäßen Arbeitswagen zum Erneuern des Gleisunterbaus sowie ggf. des Gleises bei Bahnstrecken werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
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1 eine erste Ausführungsform des Arbeitszuges in einer schematischen Seitenansicht, bei welchem unter Verwendung der alten Schwellen der Gleisunterbau erneuert wird;
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2 eine Darstellung entsprechend der in 1, wobei jedoch zur Erneuerung des Gleisoberbaus neue Schwellen verwendet werden;
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3 eine Ansicht des Arbeitswagens des Arbeitszuges in einer ersten Ausführungsform;
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4 eine Ansicht des Arbeitswagens des Arbeitszuges in einer zweiten Ausführungsform;
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5 eine Ansicht des Arbeitswagens des Arbeitszuges in einer dritten Ausführungsform;
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6 eine Ansicht des Arbeitswagens des Arbeitszuges in einer vierten Ausführungsform.
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1 zeigt einen Arbeitszug 1 in einer ersten Auführungsform zur Erneuerung des Gleisunterbaus 2 einer Bahnstrecke. Dieser Gleisunterbau 2 besteht aus Schotter sowie ggf. einer Planungsschutzschicht und/oder einer Frostschutzschicht.
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Auf diesem Gleisunterbau 2 befindet sich das Gleis 3 bestehend aus Schwellen 4 und Schienen 5/Joche.
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Die Funktionsweise ist wie folgt:
Mittels des Arbeitszuges 1, welcher kontinuierlich vorwärtsbewegt wird, wird zunächst das Gleis 3 mit seinen Schwellen 4 und Schienen 5 derart entfernt, daß der Gleisunterbau 2 zugänglich ist. Zu diesem Zweck können die Schienen 5 im Arbeitsbereich entweder vollständig entfernt oder aber – bei Langschienen – seitlich ausgespreizt werden, so daß anschließend die Schwellen 4 mittels entsprechender Maschinen ausgebaut werden können. Diese Schwellen 4 werden auf dem Arbeitszug 1 zwischengelagert. Danach kann der Gleisunterbau 2 erneuert werden, indem zunächst das alte Material entfernt und durch neues Material ersetzt wird. Anschließend erfolgt wieder die Aufbringung des Gleises 3. Der Transport des Materials des Gleisunterbaus 2 erfolgt längs des Arbeitszuges 1 mittels Förderbändern 8.
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Die – erweiterte – Ausführungsform in 2 zeigt wiederum einen Arbeitszug 1, jedoch dieses Mal unter gezieltem Einsatz von speziellen Arbeitswagen 6, wie sie im Detail in den 3 bis 6 dargestellt sind. Diese Arbeitswagen 6 weisen grundsätzlich eine Lagerfläche 7 für Schwellen 4 auf sowie weiterhin Förderbänder 8, welche sich in Längsrichtung des Arbeitswagens 6 erstrecken. Weiterhin sind den Arbeitswagen 6 Schienen 9 für einen Portalkran des Arbeitszuges 1 zum Transport der Schwellen 4 zugeordnet.
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Die Funktionsweise ist wie folgt:
Wie bei der ersten Ausführungsform werden während des kontinuierlichen Vortriebs des Arbeitszuges 1 zunächst die Schienen 5 sowie die Schwellen 4 des Gleises 3 des Gleisoberbaus aus dem Bereich des Gleisunterbaus 2 entfernt. Zu diesem Zweck werden die Schienen 5 entweder vollständig herausgebaut oder ausgespreizt. Die Schwellen 4 werden mittels des zuvor beschriebenen Portalkrans auf den Arbeitswagen 6 deponiert.
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Nachdem der Gleisunterbau 2 nunmehr frei ist, können mit entsprechenden Arbeitsgeräten die Materialien 2 dieses Gleisunterbaus ausgebaut und mittels der Förderbänder 8 der Arbeitswagen 6 abtransportiert werden. Mit den anderen Förderbändern 8 der Arbeitswagen 6 kann neues Material zugeführt und im entsprechenden Arbeitsbereich eingebracht werden.
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Nachdem der Gleisunterbau 2 mit neuem Material wiederhergestellt ist, werden anschließend neue Schwellen 4, welche auf den Arbeitswagen 6 lagern, mittels des Portalkranes transportiert und durch entsprechende Geräte auf dem Gleisunterbau 2 abgesetzt. Anschließend können die Schienen 5 aufmontiert werden.
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Wesentlich ist somit, daß sich der Transport der Schwellen 4 auf und längs des Arbeitswagens 6 sowie ihre Lagerung auf der Lagerfläche 7 nicht mit dem Transport der Materialien längs der Förderbänder 8 für den Gleisunterbau 2 stören.
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3 zeigt einen erste Variante des Arbeitswagens 6. Dabei verlaufen die beiden Förderbänder 9 unterhalb der Lagerfläche 7 für die Schwellen 4.
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4 zeigt die Variante, daß das eine Förderband 8 unterhalb der Lagerfläche 7 und das andere Förderband 8 oberhalb der Schwellen 4 verläuft.
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Die Ausführungsvariante in 5 zeigt, daß beide Förderbänder oberhalb der Schwellen 4 verlaufen.
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Die Ausführungsvariante in 6 schließlich ähnelt der in 3, wonach beide Förderbänder 8 unterhalb der Lagerfläche 7 laufen.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Förderbänder 8 vorgesehen. Selbstverständlich können auch mehr als zwei Förderbänder vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Arbeitszug
- 2
- Gleisunterbau
- 3
- Gleis
- 4
- Schwelle
- 5
- Schiene
- 6
- Arbeitswagen
- 7
- Lagerfläche
- 8
- Förderband
- 9
- Schiene