DE102006001304A1 - Klimatisierungsvorrichtung zum Heizen und/oder Kühlen des Innenraums eines Fahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klimatisierungsvorrichtung zum Heizen und/oder Kühlen des Innenraums eines Fahrzeugs mit einem thermoelektrischen Element (1), das eine erste Fläche (1a) zum Klimatisieren des Innenraums und eine zweite Fläche (1b) aufweist, wobei beim Anlegen einer elektrischen Spannung an das thermoelektrische Element (1) eine Tempeeraturdifferenz zwischen den beiden Flächen (1a, 1b) auftritt. Die erfindungsgemäße Klimatisierungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fläche (1b) thermisch mit der Luft gekoppelt ist, die durch einen Abluftkanal (8) aus dem Innenraum abgeführt wird.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klimatisierungsvorrichtung zum Heizen und/oder Kühlen des Innenraums eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, mit einem thermoelektrischen Element, das eine erste Fläche zum Klimatisieren des Innenraums und eine zweite Fläche aufweist, wobei beim Anlegen einer elektrischen Spannung an das thermoelektrische Element eine Temperaturdifferenz zwischen den beiden Flächen auftritt.
- Es ist bekannt, den Fahrzeuginnenraum durch die Zufuhr von Luft zu heizen oder zu kühlen, welche wärmer bzw. kälter als die im Innenraum befindliche Luft ist. Zum Erwärmen des Innenraums wird die zugeführte Luft üblicherweise durch die Abwärme des Motors erwärmt und dann dem Fahrzeuginnenraum zugeführt. Soll dem Innenraum kühlere Luft zugeführt werden, werden üblicherweise Kompressionskälteanlagen verwendet, welche die dem Innenraum zugeführte Luft abkühlen.
- Aus der
DE 195 49 185 C2 ist eine Vorrichtung zum Klimatisieren des Fahrzeuginnenraums mit Hilfe eines Peltierelements bekannt. Das Peltierelement ist mit seiner dem Fahrzeug zugewandten Seite mit Kühlrippen und einem Ventilator versehen. Die andere Seite des Peltierelements ist wärmeleitend mit einem Metallbügel verbunden, über welchen es in die geschlossene Fahrzeugscheibe eingehängt werden kann. An dem Abschnitt des Metallbügels, der außerhalb des Fahrzeuginnenraums liegt, sind Kühlrippen angeordnet, welche für einen Wärmeaustausch mit der Außenluft sorgen. - Aus der
DE 102 18 343 A1 ist eine elektrische Temperiervorrichtung für Fahrzeuge bekannt, die ein Peltierelement aufweist, dessen eine Seite dem in dem Innenraum des Fahrzeugs einzuleitenden Luftstrom ausgesetzt ist. Die andere Seite des Peltierelements kann Leistungsbauteile, wie z. B. Transistoren, einer Ansteuereinheit kühlen. Die kühle Seite des Peltierelements kann ferner thermisch mit dem Kühl- bzw. Motorwasser, den Auspuffgasen oder aufgeheizter Umgebungsluft gekoppelt werden. Außerdem kann die Temperiervorrichtung zum Kühlen des Fahrzeuginnenraums verwendet werden, indem die Polung der Betriebsspannung umgekehrt wird. - Aus der
DE 198 29 440 A1 ist eine Klimatisierungsvorrichtung für ein Fahrzeug bekannt, dessen Innenraum über einen Luftaustritt wahlweise Frischluft aus der Umgebung und/oder Umluft aus dem Fahrzeuginnenraum zuführbar ist. Dabei ist im zum Luftaustritt führenden Luftkanal die zweite Seite eines Peltiereffekt-Wärmetauschers angeordnet, dessen erste Seite sich in einem Umluft-Ansaug-Kanal befindet, der die Umluft aus dem Fahrzeuginnenraum abführt. Wird bei dieser Vorrichtung das Peltierelement mit elektrischem Strom beschickt, so dass bei der zweiten Seite Wärme frei wird, wird die über den Luftkanal zugeführte Luft erwärmt, so dass die Klimatisierungsvorrichtung als Zusatzwärmetauscher fungiert. Andererseits wird die Umluft durch die erste Seite des Peltierelements abgekühlt, wodurch eine Entfeuchtung, d.h. Trocknung, des Umluft-Luftstroms erfolgt. Auf diese Weise wird sowohl die Heißseite als auch die Kaltseite des Peltierelements genutzt. - Schließlich ist aus der
EP 1 429 089 A2 eine Sitzheizung bzw. -kühlung bekannt, welche einen thermoelektrischen Wärmetauscher verwendet. - Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Klimatisierungsvorrichtung zum Heizen und/oder Kühlen des Innenraums eines Fahrzeugs der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass der Fahrzeuginnenraum mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad klimatisiert wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Klimatisierungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die erfindungsgemäße Klimatisierungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fläche thermisch mit der Luft gekoppelt ist, die durch einen Abluftkanal aus dem Innenraum abgeführt wird. Auf diese Weise kann ein sehr hoher Systemwirkungsgrad realisiert werden. Soll nämlich der Fahrzeuginnenraum gekühlt werden, so dass die erste Fläche des thermoelektrischen Elements die kalte Fläche darstellt und die zweite Fläche die heiße Fläche, wird die heiße Fläche mit der schon abgekühlten Innenraumabluft gekühlt. Diese Anordnung hat somit einen besseren Wirkungsgrad als bei einer Anordnung, bei der die heiße Fläche thermisch mit dem warmen Motorraum oder der wärmeren Außenluft gekoppelt ist. Soll andererseits der Fahrzeuginnenraum erwärmt werden, so dass die erste Fläche des thermoelektrischen Elements die heiße Fläche ist und die zweite Fläche die kalte Fläche ist, wird die kalte Fläche, statt üblicherweise mit der kalten Außenluft, mit der bereits erwärmten Innenraumabluft thermisch gekoppelt, so dass der Systemwirkungsgrad erhöht wird.
- Bei dem thermoelektrischen Element handelt es sich insbesondere um ein Peltierelement. Die beiden Flächen des thermoelektrischen Elements sind jeweils mit einem Wärmetauscher thermisch gekoppelt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung weist diese einen ersten Flüssigkeitskreislauf auf, der einerseits über einen ersten Wärmetauscher mit der zweiten Fläche thermisch gekoppelt ist und andererseits über einen zweiten Wärmetauscher thermisch mit der Luft gekoppelt ist, die durch einen Abluftkanal aus dem Innenraum abgeführt wird.
- Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist die erste Fläche mit einem Luftwärmetauscher thermisch gekoppelt. Der Luftwärmetauscher ist vorzugsweise im Innenraum des Fahrzeugs angeordnet.
- Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung weist die Klimatisierungsvorrichtung einen zweiten Flüssigkeitskreislauf auf der einerseits über einen dritten Wärmetauscher mit der ersten Fläche thermisch gekoppelt ist und andererseits über einen vierten Wärmetauscher thermisch mit dem Innenraum gekoppelt ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das thermoelektrische Element sehr variabel platziert werden kann. Es muss insbesondere nicht in unmittelbarer Nähe des Fahrzeuginnenraums angeordnet sein, da die thermische Kopplung des thermoelektrischen Elements mit dem Fahrzeuginnenraum über den zweiten Flüssigkeitskreislauf erfolgt.
- Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung ist der erste Flüssigkeitskreislauf mit einem Motorkühlkreislauf thermisch gekoppelt. Diese zusätzliche Kopplung an den Motorkühlkreislauf kann über Ventile erfolgen, so dass dem System eine alternative Wärmequelle bzw. -senke zur Verfügung steht, die insbesondere wahlweise zugeschaltet werden kann.
- Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
-
1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung und -
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung. - Das erste Ausführungsbeispiel der Klimatisierungsvorrichtung wird mit Bezug zu
1 erläutert:
Die Klimatisierungsvorrichtung weist ein thermoelektrisches Element1 auf. Dieses umfasst eine aus zwei verschiedenen Metallplatten bestehende dünne Platte, die unter Anlegung einer elektrischen Spannung auf der einen Seite wärmer und auf der anderen Seite kälter wird. Durch ein Umkehren der Spannungsrichtung lassen sich heiße und kalte Seite vertauschen. Das thermo elektrische Element besitzt somit eine erste Fläche1a und eine zweite Fläche1b , wobei beim Anlegen einer elektrischen Spannung an das thermoelektrische Element1 eine Temperaturdifferenz zwischen den beiden Flächen1a ,1b auftritt. - Die Fläche
1a stellt die Nutzenergieseite des thermoelektrischen Elements1 dar. Sie ist thermisch mit dem Innenraum des Fahrzeugs gekoppelt und soll diesen klimatisieren, d.h. entweder heizen oder kühlen. Im Kühlfall wird die Fläche1a , d.h. die Nutzenergieseite des thermoelektrischen Elements1 , heruntergekühlt, so dass auf der anderen Seite mit der zweiten Fläche1b ein Wärmestrom abgeführt werden muss. Im Heizfall wird die erste Fläche1a , d.h. die Nutzenergieseite, erwärmt, so dass auf der zweiten Fläche1b ein Wärmestrom zugeführt werden muss. - Die erste Fläche
1a ist mit einem Wärmetauscher thermisch gekoppelt, der einen Wärmestrom von der ersten Fläche1a in Richtung der in dem Fahrzeuginnenraum befindlichen Luft oder umgekehrt herstellt. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Wärmetauscher ein Luftwärmetauscher, der Lamellen2 aufweist, die in Kontakt mit der im Fahrzeuginnenraum befindlichen Luft oder mit der dem Fahrzeuginnenraum zugeführten Luft stehen. - Die zweite Fläche
1b des thermoelektrischen Elements1 ist mit einem weiteren Wärmetauscher3 thermisch gekoppelt. In diesem Ausführungsbeispiel ist dieser Wärmetauscher3 im Fahrzeuginnenraum angeordnet. Er ist ferner thermisch mit einem Flüssigkeitskreislauf4 thermisch gekoppelt, in dem Wasser/Glykol oder Sole mittels einer Pumpe5 zirkuliert. Auf der anderen Seite des Flüssigkeitskreislaufs4 ist dieser mit einem Wärmetauscher6 thermisch gekoppelt, der mit Lamellen7 versehen ist, die in einem Abluftkanal8 angeordnet sind, durch welchen Luft aus dem Innenraum abgeführt wird. - Zusätzlich kann die zweite Fläche
1b z.B. über den Flüssigkeitskreislauf4 auch über einen Wärmetauscher an der Vorderseite des Fahrzeugs mit Außenluft beaufschlagt werden. Ferner kann über Ventile der Motorkühlkreislauf angekoppelt werden, wenn die Fläche1b zu kühlen ist. - Im Heizfall wird somit die kalte Fläche
1b des thermoelektrischen Elements1 über den Wärmetauscher3 , den Flüssigkeitskreislauf4 und den Wärmetauscher6 durch die warme Abluft aus dem Fahrzeuginnenraum erwärmt. Andererseits wird im Kühlfall die warme Fläche1b des thermoelektrischen Elements1 mittels der bereits abgekühlten Abluft aus dem Fahrzeuginnenraum gekühlt. - Das zweite Ausführungsbeispiel der Klimatisierungsvorrichtung wird mit Bezug zu
2 erläutert:
Die thermische Kopplung der zweiten Fläche1b des thermoelektrischen Elements1 mit der über den Abluftkanal8 aus dem Innenraum des Fahrzeugs abgeführten Luft erfolgt in gleicher Weise wie bei dem vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel, so dass auf eine weitere Erläuterung verzichtet wird. Die erste Fläche1a des thermoelektrischen Elements1 ist im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel mit einem Wärmetauscher10 thermisch gekoppelt, der wiederum mit einem zweiten Flüssigkeitskreislauf11 thermisch gekoppelt ist. In diesem zweiten Flüssigkeitskreislauf zirkuliert Wasser/Glykol oder Sole mittels einer Pumpe12 . Auf der anderen Seite dieses zweiten Flüssigkeitskreislaufs11 befindet sich ein Wärmetauscher9 mit den Lamellen2 , welche den Lamellen2 des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen. Sie sind in thermischem Kontakt mit der Luft des Fahrzeuginnenraums oder mit der dem Fahrzeuginnenraum zugeführten Luft. - Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel erfolgt somit der Wärmestrom von der ersten Fläche
1a zur Luft des Fahrzeuginnenraums über den Wärmetauscher10 , den Flüssigkeitskreislauf11 , den Wärmetauscher9 und die Lamellen2 . In diesem Fall braucht somit das thermoelektrische Element1 nicht im Fahrzeuginnenraum oder benachbart zu diesem platziert sein. Es kann an einer beliebigen anderen Stelle im Fahrzeug platziert sein, wodurch der Bauraum des Fahrzeugs besser ausgenutzt werden kann. - In beiden Ausführungsbeispielen ist das thermoelektrische Element insbesondere ein Peltierelement.
-
- 1
- thermoelektrisches Element
- 1a
- erste
Fläche
des thermoelektrischen Elements
1 - 1b
- zweite
Fläche
des thermoelektrischen Elements
1 - 2
- Lamellen
- 3
- Wärmetauscher
- 4
- erster Flüssigkeitskreislauf
- 5
- Pumpe
- 6
- Wärmetauscher
- 7
- Lamellen
- 8
- Abluftkanal
- 9
- Wärmetauscher
- 10
- Wärmetauscher
- 11
- zweiter Flüssigkeitskreislauf
- 12
- Pumpe
Claims (8)
- Klimatisierungsvorrichtung zum Heizen und/oder Kühlen des Innenraums eines Fahrzeugs mit einem thermoelektrischen Element (
1 ), das eine erste Fläche (1a ) zum Klimatisieren des Innenraums und eine zweite Fläche (1b ) aufweist, wobei beim Anlegen einer elektrischen Spannung an das thermoelektrische Element (1 ) eine Temperaturdifferenz zwischen den beiden Flächen (1a ,1b ) auftritt, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fläche (1b ) thermisch mit der Luft gekoppelt ist, die durch einen Abluftkanal (8 ) aus dem Innenraum abgeführt wird. - Klimatisierungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoelektrische Element (
1 ) ein Peltierelement ist. - Klimatisierungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Flächen (
1a ,1b ) des thermoelektrischen Elements (1 ) jeweils mit einem Wärmetauscher (2 ,3 ;10 ,3 ) thermisch gekoppelt sind. - Klimatisierungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klimatisierungsvorrichtung einen ersten Flüssigkeitskreislauf (
4 ) aufweist, der einerseits über einen ersten Wärmetauscher (3 ) mit der zweiten Fläche (1b ) thermisch gekoppelt ist und andererseits über einen zweiten Wärmetauscher (6 ) thermisch mit der Luft gekoppelt ist, die durch einen Abluftkanal (8 ) aus dem Innenraum abgeführt wird. - Klimatisierungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fläche (
1a ) mit einem Luftwärmetauscher (2 ) thermisch gekoppelt ist. - Klimatisierungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftwärmetauscher im Innenraum angeordnet ist.
- Klimatisierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klimatisierungsvorrichtung einen zweiten Flüssigkeitskreislauf (
11 ) aufweist, der einerseits über einen dritten Wärmetauscher (10 ) mit der ersten Fläche (1a ) thermisch gekoppelt ist und andererseits über einen vierten Wärmetauscher (9 ) thermisch mit dem Innenraum gekoppelt ist. - Klimatisierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Flüssigkeitskreislauf (
4 ) mit einem Motorkühlkreislauf thermisch gekoppelt ist.
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