CH644535A5

CH644535A5 - Selektiv konvertierbare vorrichtung zur beschichtung einer sich bewegenden materialbahn.

Info

Publication number: CH644535A5
Application number: CH1122679A
Authority: CH
Inventors: Hans Wallsten
Original assignee: Inventing Ab
Priority date: 1978-12-20
Filing date: 1979-12-18
Publication date: 1984-08-15
Also published as: FI793992A; GB2037623B; FI64411B; AT373169B; SE7813128L; SE427805B; JPS611176B2; JPS5586556A; CA1142747A; US4259921A; FR2444507A1; FI64411C; GB2037623A; DE2949840A1; ATA800479A; DE2949840C2; FR2444507B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es ist bekannt, dass man beide Seiten einer Papierbahn einwandfrei mit einem Überzugsstoff beschichten kann, indem man die Bahn von oben nach unten durch ein den Überzugsstoff enthaltendes Bassin hindurchführt, welches unmittelbar oberhalb der Klemmstelle zwischen einem dünnen biegsamen Beschichtungsblatt und einer in Laufrichtung der Papierbahn sich drehenden Stützwalze ausgebildet ist, wie dies beispielsweise in der US-PS 3 489 592 beschrieben wird. Um die sogenannte Orangenschalen-Musterung zu verhindern, wird die beschichtete Bahn nach Verlassen der Klemmstelle in einem geeigneten Winkel zur Tangente durch die Berührungsstelle mit der Stützwalze abgelenkt. Man kann auch eine doppelseitige Beschichtung mit unterschiedlichen Überzugsstoffen durchführen, indem man auf die Mantelfläche der Stützwalze einen zweiten Überzugsstoff aufbringt, wie dies beispielsweise in der US-PS 3 899 615 beschrieben wird.

Eine derartige Vorrichtung lässt sich auch zur Oberflä-chenbeleimung einer Materialbahn verwenden, indem eine Stärkelösung dem Bassin zugeführt wird, durch welches die Materialbahn hindurchgeführt wird. Da der Druckbereich in Bewegungsrichtung der Materialbahn infolge der äusserst geringen Dicke des Beschichtungsblattes von beispielsweise 0,3 mm extrem kurz ist, dringt die Stärkelösung nicht tief in die Materialbahn ein.

Dies ist oftmals sehr vorteilhaft, wenn nur beabsichtigt wird, eine hohe Oberflächenfestigkeit und einwandfreie Bindung der Fasern an der Oberfläche der Papierbahn zu erreichen. Da der Binder im wesentlichen auf die Oberfläche der Papierbahn beschränkt ist, wird für eine spezielle Oberflächenfestigkeit weniger Binder benötigt. Man kann auch eine Behandlungslösung mit höherer Konzentration verwenden, so dass nur relativ wenig Wasser aufgetrocknet zu werden braucht und infolgedessen für die anschliessende Trocknung der Papierbahn weniger Energie benötigt wird.

Es ist auch bekannt, die Oberflächenfestigkeit einer Papierbahn durch Oberflächenbeleimung in einer Bottich-Leimmaschine zu verbessern, welche zwei unter Druck gegeneinander gepresste umlaufende Walzen besitzt, wobei wenigstens eine dieser Walzen gewöhnlich mit einem Gummiüberzug versehen ist. In der Praxis können die Walzen waagrecht oder diagonal zueinander angeordnet sein, und die Papierbahn läuft durch eine Klemmstelle zwischen den beiden Walzen und durch Überzugsmaterial, welches in einem Bassin enthalten ist, der durch die beiden Seiten der Papierbahn und die anliegenden Walzenmäntel unmittelbar oberhalb der Klemmstelle ausgebildet ist.

Bei der Oberflächenbeleimung in einer Bottich-Leimma-schine entsteht in Laufrichtung der Materialbahn eine relativ lange Druckzone. Infolgedessen wird die Behandlungsflüssigkeit, beispielsweise eine Stärkelösung, zunächst in das Zentrum der Bahn hineingepresst und anschliessend in gewissem Umfange aufgesaugt, wenn die Materialbahn allmählich durch diese Druckzone hindurchläuft.

Ein gutes Eindringen des Bindemittels ist wichtig, wenn bei bestimmten Papierqualitäten und bei Karton eine einwandfreie innere Festigkeit erreicht werden soll. Dies kann beispielsweise bei der Herstellung von Karton wichtig sein, der gefaltet werden soll und infolgedessen im Zentrum der Materialbahn Spannungen ausgesetzt wird. Eine unzureichende Innenbindung kann zu einem Reissen oder Platzen des Papiers oder Kartons führen. Eine einwandfreie Imprägnierung ist auch dann erwünscht, wenn Papier oder Karton in sehr steifer Ausbildung hergestellt werden soll, wobei dies dadurch erreicht wird, dass man die Stärkelösung dazu bringt, bis zum Zentrum der Materialbahn einzudringen.

Bisher benötigte ein Betrieb, welcher sowohl Produkte mit hoher Oberflächenfestigkeit wie auch Produkte wie Karton herstellt, welche eine einwandfreie Bindemittel-Imprägnierung zur Erzielung einer ausreichenden inneren Festigkeit erfordern, für jedes dieser Verfahren eine besondere Maschine. Wenn derartige Maschinen auf dem Gebiet, für wel2

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ches sie speziell entwickelt sind, auch durchaus leistungsfähig sind, so wird hierfür doch viel Raum bei hohen Investitionskosten benötigt, und diese Investitionskosten zahlen sich nicht aus, wenn nicht alle Maschinen gleichzeitig eingesetzt werden können.

Angesichts der offenkundigen Nachteile der bisher üblichen Verfahren und Vorrichtungen der vorgenannten Art hat die Erfindung sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zur Behandlung einer Materialbahn wie einer Papierbahn o. dgl. zu schaffen, welche ohne weiteres selektiv konvertierbar ist, um auf einer derartigen sich bewegenden Materialbahn eine oder mehrere unterschiedliche Behandlungsvorgänge durchzuführen. Dabei soll eine derartige Vorrichtung kostengünstig sein und eine gute Raumausnutzung haben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Weitere Besonderheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnungen; es zeigen

Fig. 1 eine schematische Prinzip-Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Prinzip-Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels;

Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer erfindungs-gemässen Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten beider Seiten einer Papierbahn;

Fig. 4 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 3 als Bottich-Beleimungspresse; und

Fig. 5 eine schematische Seitenansicht der erfindungsge-mässen Vorrichtung in der Einstellung zur Beschichtung der beiden Seiten der Bahn mit unterschiedlichem Überzugsstoff.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 wird eine Papierbahn 101 über eine Führungswalze 102 und von dieser im wesentlichen senkrecht nach unten durch ein Bassin 103 geführt, welches den Überzugsstoff enthält und zwischen einem Beschichtungsblatt 104 in einem Blatthalter 105 und der Klemmstelle 106 zwischen der Blattkante und dem Mantel 107 einer umlaufenden ersten Stützwalze 108 ausgebildet ist, so dass beide Seiten der Papierbahn mit Überzugsstoff beschichtet werden. Die Papierbahn wird dann in Richtung des Pfeiles 109 abgezogen und läuft über eine Papierführungswalze 110a. Unmittelbar nach Verlassen der Klemmstelle kann die Papierbahn 101 über die Kante des Blattes im Winkel zur Tangente durch die Berührungsstelle zwischen dem Blatt 104 und der Stützwalze 108 schräg nach aussen abgezogen werden. Die Stützwalze 108 ist zweckmässigerweise mit Gummi überzogen und wird durch geeignete Einrichtungen verdreht, welche vorzugsweise derart ausgebildet sind, dass sie am Wellenansatz 110 der Walze 108 angreifen. Die normale Drehrichtung dieser Walze bei dem vorbeschriebenen Beschichtungsprozess zeigt der Pfeil III.

Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besitzt ausserdem eine zweite Stützwalze 112, welche, falls erforderlich, mit der ersten Stützwalze zusammenwirken kann, wie dies im einzelnen noch zu beschreiben sein wird. Die zweite Stützwalze 112 ist über eine bestimmte, relativ kurze Distanz von der Walze 108 verschiebbar angeordnet, kann etwa den gleichen Durchmesser wie die Walze 108 haben und ist in irgendwie geeigneter Weise parallel zur Schwenkachse der Walze 108 verschwenkbar gelagert. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 ist die Walze 112 auch derart angeordnet, dass sie über geeignete Organe gegen die Walze 108 gepresst werden kann. Wenn sie gegen die Walze 108 gepresst ist, nimmt sie die strichpunktiert dargestellte Position 113 ein, wobei diese Anordnung dann als Bottich-Beleimungspresse verwendet werden kann, so dass die Papierbahn infolge dieser einfachen Umwandlung imprägniert werden kann. Für eine derartige Imprägnierung mittels einer Oberflächenbeleimung wird die Papierbahn 101 durch einen Stau 108a in Laufrichtung vor der Klemmstelle zwischen den beiden Walzen 108 und 112 geführt. Die Papierbahn läuft infolgedessen längs der strichpunktierten Linie 101a. Gleichzeitig bringen geeignete Einrichtungen die Walzen 108 und 112 dazu, in der durch die Pfeile 114 und 115 dargestellten Weise zu rotieren. Die erste Stützwalze 108 dreht sich infolgedessen in entgegengesetzter Richtung zur Drehrichtung 111 für die Beschichtung mit dem Beschichtungsblatt. Die Papierbahn wird dann zweckmässigerweise um die Führungswalze 108a und dann durch geeignete Trockeneinrichtungen geführt. Wenn die Vorrichtung auf diese Weise als «Bottich-Beleimungspresse» verwendet wird, muss der Blatthalter 105 naturgemäss auf irgendwie geeignete Weise ausgeschaltet werden.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung wird eine Papierbahn 116, welche sich in Richtung des Pfeiles 117 bewegt, über eine Führungswalze 118 und dann teilweise um eine erste Stützwalze 119 herumgeführt. Die Stützwalze 119 arbeitet mit einem Beschichtungsblatt 120 zusammen, welches in einem geeigneten Blatthalter 121 befestigt ist. Zwischen dem Bereich der Stützwalze 119, welcher von der Papierbahn 116 bedeckt ist, und dem Blatthalter 121 mit seinem Blatt 120 ist ein Stau 122 aus einer Beschichtungsver-bindung oder einem anderen geeigneten Überzugsstoff ausgebildet. Nach Durchlaufen der Klemmstelle zwischen der Kante des Blattes 120 und der Stützwalze 119 läuft die Papierbahn 116 schräg nach unten über eine Führungswalze 123 und zu einer Trockenstation. Die Walze 119, welche zweckmässigerweise mit Gummi bekleidet ist, dreht sich in Richtung des Pfeiles 124.

Der Walzenmantel 123 der Stützwalze 119 wird über eine oder zwei besondere Stütz- oder Verteilerwalzen 131 und/ oder 132 mit einer Schicht aus einer entsprechenden Behandlungsmischung versehen, wobei in der Figur die Walzen 131 und 132 in strichpunktierten Linien in Betriebslage dargestellt sind. Diese beiden Walzen 131 und 132 dienen dazu, den Überzugsstoff gleichzeitig auf die Mantelfläche 123 der ersten Stützwalze 121 zu verteilen und zu übertragen. Dies lässt sich zweckmässigerweise dadurch erreichen, dass in der Zeichnung nicht dargestellte geeignete Zufuhreinrichtungen vorgesehen werden sowie Antriebe für die Walzen 131 und/ oder 132. Geeignete Drehzahlen und Druckwerte zwischen den Walzen 131 und 132 und den Walzen 132 und 119 werden in an sich bekannter Weise ausgewählt, um eine optimale Beschichtung der Mantelfläche 123 der Stützwalze 119 für jeden speziellen Fall zu erreichen. Je nach den Betriebsum-ständen können auch unterschiedliche Drehrichtungen der Verteilerwalzen vorgesehen werden.

Auch die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung kann im Rahmen der Erfindung für einen Imprägnierungsprozess verwendet werden. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Papierbahn 116 durch eine Klemmstelle zwischen der ersten Stützwalze 119 und der in ihrer Betriebslage 126 liegenden Walze 132 geführt wird, wobei beide Walzen durch nicht dargestellte Einrichtungen gegeneinander gepresst werden. Die Papierbahn wird in der durch die gestrichelte Linie 116a in Richtung des Pfeiles 127 geführt. Die Walze 119 wird durch dargestellte Einrichtungen angetrieben, um sich in Richtung des Pfeiles 128, d. h. in entgegengesetzter Richtung zu drehen. Die Walze 132 dreht sich in Richtung des Pfeiles 129. Vor der Klemmstelle zwischen der Papierbahn 116a und den Mantelflächen der beiden Walzen ist auf einer oder auf beiden Seiten der Papierbahn ein Stau um 130 ausgebildet. Eine geeignete Imprägnierungs5

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tiefe lässt sich durch entsprechende Wahl des Walzendruckes zwischen den beiden Walzen 132 und 119 erreichen. Bei Einsatz der erfmdungsgemässen Vorrichtung zur Imprägnierung sollte die Verteilerwalze 131 vorzugsweise nicht an der Walze 132 anliegen.

Die Anordnung gemäss Fig. 2 lässt sich naturgemäss sowohl für einseitige wie für zweiseitige Beschichtung oder Oberflächenbeleimung in der in Fig. 1 dargestellten Weise mittels eines Beschichtungsblattes einsetzen (Laufrichtung 109 der Papierbahn). In diesem Fall sollten die Walzen 131 und 132 aus dem Kontakt mit der ersten Stützwalze 119 herausgeschwenkt werden.

Die in Fig. 3 dargestellte praktische Ausführung einer erfmdungsgemässen Vorrichtung zur Beschichtung einer Materialbahn besitzt eine Stützwalze 10, welche vorzugsweise einen Gummimantel aufweist und mit einer Welle 11 drehbar in Lagern 12 im Maschinengestell 13 gelagert ist. Dabei lässt sich diese Welle 11 wahlweise in entgegengesetzten Richtungen durch herkömmliche Umschalteinrichtungen antreiben, welche allerdings in der Figur nicht dargestellt sind. Im Maschinengestell 13 gelagerte Schwenkzapfen 14, welche an beiden Seiten zwei Arme 15 tragen, von denen in Fig. 3 nur einer sichtbar ist, tragen an ihren oberen Enden Halter 16, in denen Schwenkzapfen 17 für einen Blatthalter 18 gelagert sind, in welchem ein herkömmliches Beschichtungsblatt 19 befestigt ist. Vorzugsweise ist die Masse des Blatthalters 18 derart verteilt, dass die normale Ruhelage des Halters im wesentlichen der in Fig. 3 dargestellten Lage entspricht, in welcher das Blatt 19 an der Walze 10 anliegt.

Der Blatthalter 18 ist zur Walze 10 hin bzw. von ihr fort bewegbar, wodurch das Blatt 19 mit der Walze zusammenwirkt bzw. aus der Wirkungslage herausgeschwenkt ist und wobei der Druck in der Klemmstelle zwischen Walze und Blatt einstellbar ist. Zu diesem Zweck sind zwischen einem Betätigungsglied 21 am unteren Ende eines jeden Armes 15 und am Maschinenunterbau befestigten Anschlägen 22 Dehnbälge 20 angeordnet. Die Dehnbälge können durch irgendein Arbeitsmedium wie Pressluft betätigt werden, welche über ein herkömmliches Steuergerät 23 zugeführt wird. Eine Betätigung des Steuergerätes 23 zur Bewegung des Blattes 19 in Besichtungslage an der Stützwalze 10 bringt letztere auch im Zusammenwirken mit nicht dargestellten Einrichtungen zur Ausbildung eines Bassins 24 zur Beschichtung einer oder beider Seiten der Papierbahn in der allgemein bekannten Weise. Das Bassin 24 kann mit Überzugsstoff in herkömmlicher Weise beschickt werden.

Das Maschinengestell 13 trägt ausserdem eine zweite verdrehbare Stützwalze 25 mit etwa dem gleichen Durchmesser wie die Walze 10, welche zur Walze 10 hin und von derselben fort bewegbar ist und deren Drehachse parallel zu der der Stützwalze 10 verläuft. Dabei ist die Walze 25 auf einer Achse 26 montiert, welche in Lagern 27 an den oberen Enden von Hebelarmen 28 gelagert ist, von denen jedoch in Fig. 3 nur einer sichtbar ist, wobei sie wahlweise in der einen oder anderen Richtung antreibbar ist. Zu diesem Zweck kann sie mit ihrer eigenen steuerbaren, nicht dargestellten Antriebseinrichtung versehen werden, oder sie kann durch die gleiche Antriebseinrichtung wie die Stützwalze 10 über eine geeignete, nicht dargestellte Umschaltsteuerung angetrieben werden.

Die Hebelarme 28 sind auf Schwenkzapfen 29 im Maschinengestell 13 gelagert und können über entsprechende Einrichtungen wie die Dehnbälge 30 zwischen dem Maschinengestell und Betätigungsorganen 30' an den unteren Endender Arme 28 betätigt werden. Diese Dehnbälge können durch irgendein Arbeitsmedium wie Pressluft betätigt werden, welche ihnen über ein herkömmliches Steuerorgan

31 zugeführt wird. Durch entsprechende Einstellung des Steuerorgans 31 können die Arme 28 in der Weise betätigt werden, dass die Walze 25 unter Ausbildung einer Klemmstelle mit der Walze 10 gegen diese geschwenkt wird, wobei der Druck in der Klemmstelle je nach Bedarf einstellbar sein kann, während sie ausserdem aus dem Kontakt mit der Walze 10 herausschwenkbar ist.

Zwei dritte Hebelarme 32 sind auf Zapfen 33 an den Hebelarmen 28 gelagert und tragen an ihren oberen Enden Lager 34, in denen die Enden einer Welle 35 gelagert sind, welche eine dritte Walze 36 tragen. Diese Walze 36 kann mittels Dehnbälgen 37 zur Ausbildung einer Klemmstelle mit der Walze 25 oder aus einer derartigen Klemmstelle herausbewegt werden, welche zwischen dem Maschinengestell und Betätigungsorganen 38 an den unteren Enden der Arme 32 angeordnet sind. Diese Bälge 37 können durch ein entsprechendes Arbeitsmedium wie beispielsweise Pressluft gedehnt und zusammengezogen werden, welches ihnen vom Steuerorgan 31, wenn letzteres sich in einer gewählten Kontrolleinstellung befindet, zugeleitet wird.

Wenn eine Bahn unter Verwendung der Technik gemäss der Patentschrift 3 489 592 mittels Beschichtungsblatt und Stützwalze beschichtet werden soll, werden die Steuerorgane 23 und 31 derart eingestellt, dass der Blatthalter 18 und das Blatt 19 in ihre Beschichtungsstellung zur Walze 10 bewegt werden, während die zweite Stützwalze 25 von der Stützwalze 10 fortgeschwenkt ist, wie Fig. 3 zeigt. Die Materialbahn W läuft über eine Führungswalze 40 im wesentlichen senkrecht nach unten durch die Klemmstelle zwischen dem Blatt 19 und der Stützwalze 10, wobei dem Bassin 24 ein geeigneter Überzugsstoff zugeführt wird. Eine geeignete Anordnung wie beispielsweise eine die Bahn ablenkende Walze, welche allerdings nicht dargestellt ist, kann vorgesehen werden, um die Bahn über die Kante des Blattes in einem zur Tangente durch die Berührungsstelle zwischen Blatt und Stützwalze schrägen Winkel nach aussen abzuziehen, wie dies in der Patentschrift 3 489 592 beschrieben ist. Auf diese Weise kann eine oder können beide Seiten der Materialbahn mit dem gleichen Überzugsstoff beschichtet werden.

Die Vorrichtung gemäss Fig. 3 kann in eine Bottich-Beleimungspresse umgewandelt werden, indem das Kontrollorgan 23 derart betätigt wird, dass der Blatthalter 18 mit seinem Blatt 19 von der Stützwalze 10 in die in Fig. 4 dargestellte Lage abgeschwenkt wird, das Kontrollorgan 31 zur Verschwenkung der Stützwalze 25 gegen die Stützwalze 10 zur Ausbildung einer Klemmstelle zwischen beiden, während die dritte Walze 35 den Kontakt mit der Walze 25 verliert, betätigt wird, ferner ein Bassin 41 unmittelbar über der Klemmstelle zwischen den Walzen 10 und 25 zur Beschichtung einer oder beider Seiten einer Materialbahn in herkömmlicher Weise ausgebildet wird, während sie durch die Klemmstelle hindurchläuft, und indem die Führungswalze 40 derart eingestellt wird, dass die Materialbahn W durch die Klemmstelle zwischen den Walzen 10 und 25 unter Beschichtung im Bassin 41 läuft und die Antriebsorgane für die Walzen 25 und 10 derart eingestellt sind, dass die Walzen in entgegengesetztem Drehsinn verdreht werden, wie dies Fig. 4 zeigt.

Wenn die Stützwalzen 10 und 25 mit geeignetem Überzugsstoff überzogen sind, lässt sich die Umwandlung der Vorrichtung zur Beschichtung und Oberflächenbeleimung bis zur Imprägnierung und umgekehrt einfach dadurch erreichen, dass die Laufbahn der Papierbahn verändert wird und die Drehrichtung der Stützwalze 10 umgeschaltet wird. Um die erste Bedingung zu erleichtern, ist die Führungswalze 40 in Lagern 42 drehbar gelagert, welche in einem aufschienen 44 verschiebbaren Organ 43 sitzen, welches an verschiedenen Stellen der Schienen verriegelbar ist. Der in der Klemmstelle

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41 erforderliche Walzendruck ist naturgemäss für die beiden Behandlungsarten unterschiedlich und muss in jedem Fall durch Einstellung des Steuerorgans 31 auf einen geeigneten Wert eingestellt werden.

Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung ist äusserst einfach aufgebaut und kompakt und preiswert. Durch einfache Umschaltung in der beschriebenen Weise lässt sie sich für einseitige oder doppelseitige Beschichtung mit Beschichtungsblatt und Stützwalze einsetzen oder auch als Bottich-Beleimungspresse zur Oberflächenbeleimung und Imprägnierung der Materialbahn. Dies ist äusserst vorteilhaft insbesondere in einer Papiermühle, in welcher die Platzbedingungen oftmals kritisch sind.

Falls die beiden Seiten einer Materialbahn mit unterschiedlichem Überzugsstoff beschichtet werden sollen, werden die Steuerorgane 23 und 31 derart eingestellt, dass der Blatthalter 18 und die Walzen 10, 25 und 36 die in Fig. 5 dargestellte Position einnehmen. Auch die Führungswalze 14 sollte in die dargestellte Position gebracht werden, so dass die nach unten laufende Materialbahn W über einem Um-fangssegment an der Stütz walze 10 anliegt. Wie bei den Fig. 3 und 4 kann eine Seite der Materialbahn W durch das Beschichtungsblatt 19 mit Überzugsstoff im Stau 24 beschichtet werden.

Die andere Seite der Materialbahn W kann jedoch ebenfalls beschichtet werden, indem ein entsprechender Überzugsstoff auf die Mantelfläche der Walze 10 aufgetragen wird. Zu diesem Zweck kann die zweite Stützwalze 25 als Applikatorwalze dienen, welche entweder mit ihrer Unterseite in einen Behälter 45 eintaucht, der mit dem Überzugs-stofF angefüllt ist, oder indem die Unterseite der dritten Walze 36, die an der Walze 25 anliegt, in einen entsprechenden Behälter 45 eintaucht. Durch geeignete Einstellung der nicht dargestellten Drehtriebe für die Walzen 25 und 26 können letztere mit geeigneten Drehzahlen zur effektiven Beschichtung der Walze 10 angetrieben werden. Durch Einstellung des Steuerorganes 31 kann auch der Druck auf einen geeigneten Wert zur effektiven Beschichtung der Walze 10, welche den Überzugsstoff auf die anliegende Seite der Materialbahn 10 aufträgt, eingestellt werden. Auf diese Weise können beide Seiten der Materialbahn mit ein und demselben oder auch mit unterschiedlichen Überzugsstoffen beschichtet werden.

Wie bereits erwähnt, werden vorzugsweise mit Gummi überzogene Walzen verwendet, wenn dies auch nicht überall erforderlich ist.

Bei einer praxisgerechten Maschine kann die Walze 10 in Fig. 3 einen Gummiüberzug mit einer Härte von etwa 20-30 P&J aufweisen und die Walze 25 eine Oberflächenhärte zwischen 0 und 20 P&J. In bestimmten Fällen kann die Walze 25 aus Stahl hergestellt sein. Vorzugsweise sollte die Walze 10 eine Gummiwalze mit einer Härte zwischen 20 und 100 P&J sein.

Der Durchmesser der Walze 10 kann zwischen 400 und 1200 mm liegen, und zwar je nach der Breite und der Geschwindigkeit der Maschine. Wie bereits erwähnt, sollte der Durchmesser der Walze 25 nicht allzusehr vom Durchmesser der Walze 10 abweichen. Vorzugsweise ist die Verteilerwalze

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35 kleiner als die beiden anderen Walzen. Ausserdem kann die Walze 36 entfallen und die Walze 25 als Verteilerwalze verwendet werden, wobei ihre Unterseite in einen Behälter mit Überzugsstoff eintaucht.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung wurde effektiv zur Behandlung von beiderseitig beleimtem oder auch unbeleim-tem, Holz enthaltendem und holzfreiem Druckpapier durch Oberflächenbeleimung mit Stärke auf einer oder beiden Seiten oder durch Beschichtung mit einer Ton-Dispersion auf einer oder beiden Seiten verwendet. Auch Druckpapier wurde imprägniert, um eine einwandfreie Innenbindung der Fasern zu erreichen. Die Erfindung wurde auch für die Behandlung von Papier zu Handelszwecken eingesetzt, z. B. für Papier, welches in der Herstellung von kohlenstofffreien Papieren verwendet wird. Auch Karton, welcher gefaltet oder geknickt werden soll, und Karton zur Herstellung von Wellpappe, der äusserst steif sein muss, wurden imprägniert.

Die Erfindung schafft infolgedessen ein einfaches und dennoch äusserst effektives Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, welche ohne weiteres selektiv konvertierbar sind, um eine Papierbahn auf die verschiedenste Art und Weise zu behandeln. Die Vorrichtung ist äusserst kompakt und besitzt nur wenige Bauteile, so dass sie preisgünstig herstellbar ist und in der Platzausnutzung äusserst wirtschaftlich ist. Infolge der Einfachheit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird kein Fachpersonal benötigt, und die Standzeit der Maschine ist sehr gering, so dass erhebliche Einsparungen erzielbar sind.

Die Einzelheiten der Bassins für die Beschichtungsmittel oder Überzugsstoffe wurden nicht dargestellt, da sie allgemein bekannt sind. In der Praxis wird der Überzugsstoff gewöhnlich durch Leitungen zugeführt und tropft ungehindert in eine Klemmstelle zwischen Walzen oder zwischen ein Beschichtungsblatt und eine Walze. Gewöhnlich wird ein Über-schuss an Überzugsstoff zugeführt, und der Überschuss fliesst an den Wänden der Walzen in eine Walzenklemmstelle aus, wo er aufgefangen und der Zufuhrstelle wieder zugeführt wird.

Die verschiedenen vorbeschriebenen Ausführungen sind naturgemäss lediglich als Ausführungsbeispiele zu werten, und im Rahmen der Erfindung sind die verschiedensten Abwandlungen in der Form und im Detail möglich. So braucht beispielsweise die Walze 25 nicht immer getrennt angetrieben zu werden, sondern sie kann ihren Antrieb von der Walze 10 abnehmen, wenn sie mit dieser in Reibkontakt steht. Auch die erforderlichen Bewegungen des Beschichtungsblattes und der Walzen können durch andere Einrichtungen wie beispielsweise Nockentriebe oder Pressluftzylinder statt der dargestellten Dehnbälge erreicht werden. Ausserdem kann die Walze 10 wahlweise durch irgendwelche geeigneten Einrichtungen wie beispielsweise einen umschaltbaren Elektromotor oder ein Umschaltgetriebe in der einen oder anderen Richtung verdreht werden. All diese Abwandlungen und weitere sich aus den Betriebsverhältnissen ergebende Abwandlungen sind naturgemäss im Rahmen der Erfindung ohne weiteres möglich.

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3 Blatt Zeichnungen

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PATENTANSPRÜCHE

1. Selektiv konvertierbare Vorrichtung zur Durchführung eines oder mehrerer Beschichtungsvorgänge auf einer Materialbahn, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine erste verdrehbare Stützwalze (10) aufweist, ferner ein zwischen einer ersten feststehenden Position in bezug auf die Mantelfläche dieser Stützwalze zur Bahnbeschichtung und einer zweiten von dieser Stützwalze entfernten feststehenden Position bewegbares Beschichtungsblatt (19), eine steuerbare Einrichtung (14-18,20-23) zur wahlweisen Einstellung dieses Be-schichtungsblattes in der ersten und der zweiten Position, eine mit diesem Beschichtungsblatt in der ersten feststehenden Position und mit der Stützwalze zusammenwirkende Anordnung zur Ausbildung eines Bassins (24) mit Überzugsstoff, welcher auf eine durch die Klemmstelle zwischen dem Beschichtungsblatt und der Stützwalze hindurchlaufende Materialbahn (W) aufgebracht werden soll, eine zweite verdrehbare Stützwalze (25), welche mit ihrer Drehachse (26) parallel zur ersten Stützwalze angeordnet ist und aus einer aktiven Position, in welcher sie mit der ersten Stützwalze eine Klemmstelle bildet, in eine inaktive Position von der ersten Stützwalze fortbewegbar ist, eine steuerbare Einrichtung (27-31) zur selektiven Einstellung dieser zweiten Stützwalze in ihrer aktiven und inaktiven Position, und eine mit den Stützwalzen in der aktiven Position zur Ausbildung eines Bassins mit Überzugsstoff zusammenwirkende Anordnung und Antriebe für die erste und die zweite Stützwalze.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb selektiv steuerbar ist, um die erste Stützwalze (10) in einer Richtung zur Beschichtung einer durch die Klemmstelle zwischen ihr und dem Beschichtungsblatt (19) hindurchlaufenden Materialbahn (W) zu verdrehen, oder die erste und die zweite Stützwalze (25) in Laufrichtung einer durch die Klemmstelle zwischen ihnen hindurchlaufenden Materialbahn zu verdrehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Verteilerwalze (36) für Überzugsstoff selektiv gegen die Mantelfläche der zweiten Stützwalze (25) drückbar oder von derselben ablösbar ist, dass steuerbare Einrichtungen (32, 33, 37, 38) zur Einstellung der dritten Walze selektiv in beiden Positionen vorgesehen sind und Vorrichtungen zum Aufbringen von Überzugsstoff auf die dritte Walze.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ausserdem selektiv einstellbare Führungsorgane (40,42,43,44) für eine sich bewegende Materialbahn vorgesehen sind, durch welche diese in nach unten verlaufender Bahn entweder zwischen das Beschichtungsblatt (19) und die erste Stützwalze (10) oder zwischen die erste und die zweite Stützwalze (25) führbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stützwalze (10) mit einer weichen Gummibahn überzogen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummibahn eine Härte zwischen 20 und 100 P&J besitzt.