CH668922A5

CH668922A5 - Verfahren und vorrichtung fuer die streichbeschichtung einer sich bewegenden materialbahn.

Info

Publication number: CH668922A5
Application number: CH2368/86A
Authority: CH
Inventors: Tore Eriksson
Original assignee: Inventing Ab
Priority date: 1985-06-12
Filing date: 1986-06-11
Publication date: 1989-02-15
Also published as: IT8620767A1; FI84028C; FI862518A; DE3619244A1; SE447545B; CA1252348A; GB2177945A; FR2583313B1; GB8614315D0; IT8620767A0; JPS6242762A; FI862518A0; IT1189164B; FR2583313A1; SE8502927D0; GB2177945B; ATA158486A; FI84028B; US4880672A

Description

BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung einer sich bewegenden Materialbahn, insbesondere einer Papierbahn, bei dem die Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial durch entsprechende Regelung des Anpressdrucks eines Streichblatts auf der an einer Auflagefläche, vorzugswei-

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se einer rotierenden Stützwalze, abgestützten und überschüssiges Beschichtungsmaterial mitführenden Materialbahn verändert wird, wobei das Streichblatt an einer seiner Längskanten in einen Blatthalter eingespannt und die gegenüberliegende Längskante des Streichblattes mittels eines auf die Hauptfläche des Streichblattes wirkenden Einstelldrucks an die Materialbahn angelegt wird, wobei das Streichblatt eine bogenförmige Form annimmt und die Blattspitze des Streichblatts mit der Materialbahn einen vorher festgesetzten Winkel bildet, wodurch eine festgelegte Auflagefläche gebildet wird. Die Erfindung betrifft fernerhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Bei der Streichblattbeschichtung wird die Auftragsmenge des Beschichtungsmaterials durch den Anpressdruck des Streichblattes auf die Papierbahn eingestellt. Der Druck auf die Auflagefläche zwischen Streichblatt und Materialbahn, d. h. auf die Arbeits- oder Kontaktfläche, bestimmt im wesentlichen die aufgetragene Menge an Beschichtungsmaterial. Der Streichblattanpressdruck wird häufig dadurch geregelt, dass der Abstand zwischen Blatthalter und Auflagefläche verändert wird. Üblicherweise erstreckt sich die Arbeitsbzw. Kontaktfläche des Streichblattes parallel zur Materialbahn bzw. zur Walzenoberfläche. Wenn jedoch der Streichblattanpressdruck in der beschriebenen Weise verändert wird, geht diese Parallelität verloren, da sich die Krümmung des Streichblattes ändert. Damit ist eine Änderung der Kontaktfläche zwischen Streichblatt und Materialbahn verbunden. Bei den bekannten Verfahren vergrössert sich der Streichblattanpressdruck an der Walze, wenn der Abstand zwischen Walze und Blatthalter zum Zwecke der Änderung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial verkleinert wird. Gleichzeitig wird der Winkel zwischen Materialbahn und Streichblattspitze kleiner. Das bedeutet anfangs, dass die Arbeitsfläche des Streichblattes einen schrägen Winkel zur Materialbahn einnimmt und nur eine Teilfläche der Arbeitsfläche mit der Materialbahn in Kontakt kommt. Der auf die Kontaktfläche wirkende und die Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial bestimmende Druck nimmt wesentlich zu und bewirkt eine Reduzierung der Auftragsmenge. Durch den Betrieb schleift sich das Streichblatt nach und nach ein. Der mit der Materialbahn in Kontakt stehende Teil der Streichblattarbeitsfläche wird in gleichem Masse grösser bis schliesslich die gesamte Arbeitsfläche mit der Materialbahn in Wechselwirkung steht. Während dieser Anfangsphase nimmt die Auftragsmenge ständig zu. Wenn das Streichblatt wieder eingeschliffen ist, steht die gesamte Kontaktfläche des Streichblattes mit der Materialbahn in Wechselwirkung.

Wie das oben erläuterte Beispiel zeigt, hat diese Art der Regelung zwei Nachteile:

1. Bei jeder Längenänderung zwischen Blatthalter und Walze benötigt das Streichblatt einen Zeitraum zum Ein-schleifen, und während dieser Zeit ist die Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial nicht konstant.

2. Die Änderung der Aufgabemenge wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Solche Faktoren sind die Federeigenschaften des Streichblattmaterials, die vorstehende Blattlänge des Streichblattes, die Dicke des Streichblattes und der Anfangsspitzenwinkel des Streiehblattes.

Abgesehen von dem beschriebenen Verfahren sind weitere Verfahren bekannt zur Einstellung des Streichblattan-pressdruckes. Die Mehrzahl dieser Verfahren weist jedoch die oben beschriebenen Nachteile auf. Fernerhin ist vorgeschlagen worden, das beschriebene Problem dadurch zu lösen, dass man den Blatthalter um den Schnittpunkt dreht, der sich aus der gedachten Verlängerung des geraden, eingespannten Teils des Streichblattes und der gedachten Verlängerung des mit der Papierbahn in Wechselwirkung stehen668922

den Teils des Streichblattes ergibt. Diese bekannte Lösung ist mechanisch allerdings kompliziert und dadurch äusserst störanfällig. Die bekannte Lösung eröffnet allerdings mit gewissen Einschränkungen die Möglichkeit, den Streichblattanpressdruck ohne Veränderung des Blattanstellwinkels zu verändern. Mit dem bekannten Verfahren ist jedoch nur eine gleichförmige Druckregelung über der gesamten Länge des Streichblattes möglich. Eine sogenannte Profilregelung ist bei dem bekannten Verfahren ausgeschlossen. Profilregelung meint die Änderung der Auftragsmenge entlang der Materialbahnbreite. In zunehmendem Masse wird die Forderung nach einer solchen Profilregelung erhoben. Die Notwendigkeit einer solchen Regelung ergibt sich als Folge zunehmender Geschwindigkeiten, mit denen die Materialbahnen bewegt werden, zunehmender Beschichtungsmengen und wachsenden Anforderungen an die Produktqualität.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, die eine einfache und funktionstüchtige Regelung, z. B. eine kontinuierliche Feinanpassung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial ohne Betriebsunterbrechung sowie ohne Änderung der Kontaktfläche zwischen Streichblatt und Materialbahn ermöglicht und gleichzeitig auch zulässt, die Auftragsmenge entlang der Materialbahnbreite zu variieren. Das heisst, es soll die Möglichkeit einer sogenannten Profilregelung bestehen.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil der Ansprüche 1 und 12 gelöst.

Der äussere Einstelldruck kann entlang einer mit der Bo-genform des Streichblattes im wesentlichen übereinstimmenden Bahnkurve aufgebracht werden. Das Streichblatt hat zweckmässigerweise eine im wesentüchen elliptische oder kreisförmige Gestalt. Ferner kann der äussere Einstelldruck entlang der gesamten Länge des Streichblattes gleichzeitig aufgebracht und durch ein Mittel zum Anpressen oder Abstützen eingeleitet werden, das entlang der konkav gekrümmten Seite des Streichblattes verschiebbar ist. Die Mittel zum Anpressen oder Abstützen können einerseits manuell verschiebbar sein. Die Verschiebung dieser Anpress- oder Abstützmittel kann aber auch in Abhängigkeit der Auftragsmenge computergeregelt sein, deren zeitlicher Verlauf gemessen wird.

Zudem kann ein sich entlang der Streichblattlänge ändernder Einstelldruck durch partiell wirkende Mittel zum Anpressen oder Abstützen aufgebracht werden, die über der gesamten Streichblattlänge gereiht angeordnet sind, wobei die einzelnen Mittel zum Anpressen oder Abstützen unabhängig voneinander regelbar sind. Der sich in Längsrichtung ändernde Einstelldruck kann mittels einer Schiene auf das Streichblatt übertragen werden, die zumindest in einer Ebene flexibel ist und zwischen den Mitteln zum Anpressen und der diesen Mitteln benachbarten Streichblattseite angeordnet ist. Die flexible Schiene ist über der gesamten Streichblattlänge angeordnet und steht in Kontakt mit dem Streichblatt.

Die Anpressmittel können eine schwenkbar angeordnete Stützleiste bzw. drehbar angeordnete Stützwalze mit einem Auflageelement aufweisen, das an eine Bahnkurve anpassbar ist, die im wesentlichen mit der Bogenform des Streichblattes übereinstimmt, wobei die Stützleiste sich über die gesamte Streichblattlänge erstreckt. Die Stützleiste kann an einer drehbar gelagerten Welle befestigt sein, die am Blatthalter angeordnet ist, wobei das Auflageelement an eine im wesentlichen kreisförmige Bahnkurve anpassbar angeordnet ist. Die Vorrichtung kann eine Mehrzahl von partiell wirkenden Mitteln zum Anpressen oder Abstützen aufweisen, die entlang der Streichblattlänge gereiht angeordnet sind und wobei jedes einzelne dieser Mittel in punktförmigen Kontakt mit dem Streichblatt bringbar ist. Bei einer Ausführungsform ist eine Schiene vorgesehen, die zumindest in einer Ebene flexi-

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bel ist, sich über die gesamte Länge des Streichblattes erstreckt und unter Herstellung der mechanischen Verbindung zwischen der konkaven Seite des Streichblattes und den Mitteln zum Anpressen angeordnet ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:

Fig. 1 die Wirkungsweise einer bekannten Regeleinrichtung für den Streichblattanpressdruck,

Fig. 2 die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung,

Fig. 3 die Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung in perspektivischer Darstellung,

Fig. 4 die Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung,

Fig. 5 einen Querschnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung mit spezieller Anpasseinrichtung,

Fig. 6 die Wirkungsweise einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 7 eine tabellarische Zusammenstellung von Versuchsergebnissen, die sich auf Versuche beziehen, die an einer Vorrichtung gemäss der Erfindung durchgeführt worden sind.

In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer bekannten Vorrichtung zur Regelung des Streichblattanpressdrackes in einer Streichblatt-Beschichtungsanlage dargestellt. Das Streichblatt weist eine abgeschrägte Oberfläche auf, die mit einer Papierbahn in Kontakt steht. Zum Aufbringen des Be-schichtungsmittels wird der Anpressdruck des flexiblen Streichblattes auf der Papierbahn verändert. Die Papierbahn 1 wird durch eine in Fig. 1 nicht dargestellte gummierte Antriebstrommel in Pfeilrichtung 2 vorwärtsbewegt. Das überschüssige Beschichtungsmaterial 3 wird in geeigneter Weise einem Klemmspalt zugeführt, der zwischen dem Streichblatt 4 und der Papierbahn 1 gebildet ist. Die Vorrichtung weist fernerhin eine pneumatisch/mechanische Einstellvorrichtung 7 auf. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die Einstellvorrichtung aus einem im Querschnitt gezeigten Gummischlauch, der auf einem feststehenden Träger 8 befestigt ist und an der Stelle 11 an das Streichblatt 4 anpressbar ist. Wenn der Schlauch 7 unter geeignetem Luftüberdruck steht, wird eine Druckkraft auf das Streichblatt ausgeübt, welche das Streichblatt 4 gegen die Papierbahn 1 andrückt. Wenn das Streichblatt 4 an die Papierbahn 1 angepresst ist, geht eine regelbare Menge an Beschichtungsmaterial durch den Klemmspalt hindurch und bildet eine Deckschicht 5 auf der Papierbahn. Das Streichblatt 4 ist im Ausführungsbeispiel als flexibles Stahlblatt ausgeführt und besitzt eine Arbeitsfläche 6, die als Schräge ausgebildet ist und parallel zur Papierbahn ausgerichtet ist. Der Winkel ai bezeichnet den spitzen Eingriffswinkel zwischen Streichblatt und Papierbahn.

Die abgeschrägte Oberfläche des Streichblattes 4 ist vorher eingeschliffen worden. Die Streichblattspitze weist den sogenannten Streichblattspitzenwinkel ß auf, das ist der Winkel zwischen der eingeschliffenen abgeschrägten Oberfläche und der ebenen Oberfläche des Streichblattes. Der Streichblattspitzenwinkel ß sollte so gewählt werden, dass bei einer bestimmten Einstellung der Beschichtungsvorrich-tung die abgeschrägte Oberfläche 6 plan an der Papieroberfläche anliegt. Das bedeutet, dass der Streichblattspitzenwinkel ß mit dem Eingriffswinkel a übereinstimmt. Wenn der Streichblattspitzenwinkel des vorher eingeschliffenen Streichblattes nicht mit der Einstellung übereinstimmt, so verläuft die abgeschrägte Oberfläche 6 des Streichblattes nicht parallel zur Papierbahn 1. Das hat zur Folge, dass das Streichblatt 4 mit der Papierbahn 1 entweder mit der Streichblattspitze 9 oder mit dem Streichblattabsatz 10 in Wechselwirkung steht. Das führt dazu, dass die gewünschte Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial nicht erreicht wird. Die Auftragsmenge wird kleiner wegen des höheren Anpressdruckes, der seinerseits eine Folge der reduzierten Arbeitsoberfläche des Streichblattes ist. An der abgeschrägten Oberfläche des Streichblattes tritt Verschleiss auf. Möglicherweise wird durch Einschieifen eine neu abgeschrägte Oberfläche gebildet, die parallel zu der Papierbahn verläuft. Mit dem Einschieifen einer neuen abgeschrägten Oberfläche ist eine Zunahme der Auftragsmenge verbunden bis sich schliesslich ein neuer Gleichgewichtszustand eingestellt hat. Tatsächlich ist es schwierig, die Auftragsmenge genau vorauszusagen, die sich schliesslich aufgrund des Einschleifens im stationären Zustand einstellen wird. Die sich während des Einschleifens der abgeschrägten Oberfläche laufend ändernde Auftragsmenge bedeutet fernerhin, dass in vielen Fällen ein Teil der Produktion als Ausschuss verworfen werden muss.

Bei der Streichblattbeschichtung ist es aus verschiedenen Gründen oft erforderlich, die Auftragsmenge des Beschich-tungsmaterials zu ändern. Erforderlich ist dies z. B., wenn die Produktion von einer Papierqualität mit geringer Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial auf eine andere Papierqualität mit grösserer Auftragsmenge umgestellt wird. Häufig unterliegt die Auftragsmenge auch Schwankungen während der Herstellung ein und derselben Papierqualität. Solche Schwankungen in der Aufgabemenge sind störend, und das Ziel ist, solche Schwankungen dadurch zu reduzieren, dass die Anpresskraft zwischen Streichblatt und Papierbahn entsprechend kompensiert wird. Die beschriebenen Schwankungen in der Auftragsmenge haben ihre Ursache in verschiedenen Faktoren. Teils beruhen sie auf Änderungen in dem Anteil der Trockensubstanz oder der Viskosität des Beschichtungsmaterials, dem Feuchtegehalt oder der Oberflächenrauhigkeit der Papierbahn und dergleichen.

Die in Fig. 1 dargestellte bekannte Vorrichtung weist wie alle ähnlichen mechanischen Streichblatt-Andruckvorrich-tungen erhebliche Nachteile auf. In der dargestellten Vorrichtung wird die Auftragsmenge durch Änderung der Einstellkraft der Einstellvorrichtung 7 verändert, welche nicht flach andrückbar ist. Wenn beispielsweise die Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial reduziert werden soll, versteht es sich, die auf das Streichblatt wirkende Einstellkraft zu vergrössern. Durch Vergrösserung des Luftüberdrucks im Schlauch 7 wird die Krümmung des Streichblattes 4 vergrös-sert und nimmt das Streichblatt die in Fig. 1 strichpunktierte Lage 13 ein. Gleichzeitig nimmt der Auflagepunkt 11 die Position 12 ein. Die Krümmung des Streichblattes 4 hat zur Folge, dass die Streichblattspitze 9 in die Position 15 bewegt wird und dass der Eingriffswinkel cii sich verkleinert und in ct2 übergeht. Aus Fig. 1 wird deutüch, dass das Streichblatt nunmehr auf seinem Absatz 10 ruht und die wirksame Kontaktfläche zwischen dem Streichblatt und der Papierbahn reduziert worden ist. Dies bedeutet auch eine Reduzierung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial. Wenn die abgeschrägte Oberfläche des Streichblattes möglicherweise wieder eingeschliffen worden ist, nimmt die Auftragsmenge wieder zu. Das bedeutet, dass in dem Zeitraum, in dem das Streichblatt eingeschliffen wird, d. h. von dem Zeitpunkt an, in dem der Streichblattanpressdruck geändert wurde, die bereitgestellte Auftragsmenge fehlerhaft ist. Ähnliche Fehler treten bei allen bekannten Beschichtungsanlagen auf, die mit einer Andruckvorrichtung zur Änderung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial ausgerüstet sind.

Die Erfindung löst das oben beschriebene Problem auf eine neue Weise. In Fig. 2 ist der schematische Aufbau der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Ein Streichblatt 16 ist in einem Blatthalter 17 bekannter Bauart fest ein4

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gespannt. Die abgeschrägte Oberfläche 18 des Streichblattes 16 liegt unter Druck an der Papierbahn 19 an, die ihrerseits mit einer nicht dargestellten rotierenden Walze in Wechselwirkung steht. Die Papierbahn 19 bewegt sich in Pfeilrichtung 20. Aufgrund der auf das Streichblatt wirkenden Kräfte nimmt das Streichblatt 16 eine bogenförmige Gestalt an. Die dargestellte Vorrichtung weist ein mechanisches Auflageele-ment auf, das durch ein Dreieck 21 dargestellt ist und dessen Spitze gegen das Streichblatt gepresst ist. In der in Fig. 2 gezeigten Position des Auflageelementes 21 wirkt auf das Streichblatt eine Kraft, deren Stärke davon abhängt, wie weit das Auflageelement das Streichblatt hochdrückt bis dieses die in der Figur gezeigte bogenförmige Gestalt annimmt. Der Krümmungswinkel des Streichblattes ist in Fig. 2 mit y bezeichnet, und dies ist der Winkel zwischen der Verlängerungslinie der ebenen Oberfläche des Streichblattes im Eingriffspunkt zwischen Streichblatt und Papierbahn sowie zwischen der Verlängerungslinie des geradlinigen in den Blatthalter fest eingespannten Teils des Streichblattes.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass bei einer Beschichtung mittels der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung Änderungen des Streichblattanpressdruckes durchgeführt werden können ohne eine Änderung des Streichblatteingriffwinkels, der in Fig. 2 mit a3 bezeichnet ist. Dies wird dadurch erreicht, dass mittels einer geeigneten mechanischen Vorrichtung das bewegbare Auflageelement 21 in Wechselwirkung und Andruckposition gebracht wird und an dem Streichblatt entlang einer Bahnkurve gleitet, die im wesentlichen der Bogenform des Streichblattes folgt, die das Streichblatt im eingespannten Zustand einnimmt. Die Vorrichtung arbeitet in der Weise, dass die Auftragsmenge kleiner wird, wenn das Auflageelement in die Position B überführt wird und die Auftragsmenge grösser wird, wenn das Auflageelement die Position A einnimmt. Die Änderung der Auftragsmenge wird durch eine Verschiebung des Druckangriffpunktes entlang der konkaven Seite des Streichblattes herbeigeführt.

Versuche mit der erfindungsgemässen Vorrichtung haben ergeben, dass das neue Verfahren erhebliche Vorteile bezüglich der Regelung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial aufweist. Die geeignete Wahl der Bahnkurve, die das Auflageelement 21 im wesentlichen entlang dem gebogenen Profil des Streichblattes beschreibt, bewirkt, dass auch bei relativ grossen Änderungen der auf das Streichblatt einwirkenden Kraft mit entsprechender Änderung der Auftragsmenge der Eingriffswinkel a3 nicht oder höchstens in einem völlig vernachlässigbaren Masse verändert wird. Das führt zu der überraschenden Wirkung, dass eine Änderung der Position des Auflageelementes 21, d. h. eine Verschiebung des Druckangriffspunktes des Auflageelementes 21 entlang des Streichblattes, unmittelbar den gewünschten Effekt herbeiführt. Mit anderen Worten bewirkt eine Änderung der Position des Auflageelementes 21 unmittelbar eine Veränderung der Auftragsmenge, wobei sofort der gewünschte Sollwert erreicht wird. Eine Verlustzeit, in der sich die abgeschrägte Oberfläche des Streichblattes einschleift, tritt nicht mehr auf. Damit ist der grösste Nachteil der bekannten Anlagen, wie sie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt sind, beseitigt. Fernerhin hat es sich herausgestellt, dass die eingestellten Werte reproduzierbar sind. Einer bestimmten Stellung des Auflageelementes 21 auf der vorgegebenen Verschiebekurve entspricht unter ansonsten konstanten Betriebsbedingungen eine ganz bestimmte und definierte Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial.

Die Erfindung weist eine Reihe wesentlicher Vorteile auf. Zum einen besteht die Möglichkeit, durch Änderung der Stellung des Auflageelementes 21 sofort die angestrebte Änderung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial her668 922

beizuführen. Dadurch werden Produktionsverluste aufgrund unzureichender Qualität des beschichteten Papiers auf einfache Weise beseitigt. Ein anderer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die angestrebte neue Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial durch Verschieben des Auflageelementes 21, d. h. durch Verschieben des Druckpunktes, erreicht wird und der Zusammenhang zwischen der Stellung des Auflageelementes 21 und der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial vorher genau bekannt ist. Der Umstand, dass durch das erfindungsgemässe Verfahren reproduzierbare Ergebnisse möglich sind, ist natürlich von grossem Wert, um mögliche Schwankungen in der Auftragsmenge aufgrund äusserer Störfaktoren zu kompensieren. Es hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung durch einen Regelkreis gesteuert werden kann, der eine Vorrichtung zur Messung der Beschichtungsmittelmenge in der Beschickungsanlage, einen Mikroprozessor sowie Stellsmittel aufweist. In einer solchen Vorrichtung kann eine vorgegebene Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial nahezu konstant gehalten werden. Wenn beispielsweise aufgrund äusserer Störfaktoren die Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial anzusteigen beginnt, wird durch die Messvorrichtung ein Signal erzeugt, das dann im Mikroprozessor transformiert wird und auf die Stellmittel arbeitet. Die Stellmittel regeln die Auftragsmenge wieder ein, indem sie eine entsprechende Verschiebung des Auflageelementes 21 herbeiführen.

Wie oben erwähnt, folgt die Bahnkurve, entlang welcher das Auflageelement 21 seine Druckwirkung auf das Streichblatt auswirkt, im wesentlichen der Bogenform des Streichblattes in dessen eingebautem Zustand. Überraschenderweise wurde festgestellt, dass sich der Streichblatteingriffswinkel nicht oder höchstens in einem völlig vernachlässigbaren Masse ändert wenn die Bahnkurve des Auflageelementes 21 als ellipsenförmiger Bogen oder kreisförmiger Bogen ausgebildet ist. Dies gilt auch dann, wenn das Auflageelement zwischen seinen Endpositionen entlang der Bahnkurve verschoben wird. Es hat sich auch gezeigt, dass sich viele bauliche Vorteile ergeben, insbesondere wenn die Bahnkurve kreisförmig ausgebildet ist. In Fig. 2 ist ein x-y-Koordinatensystem dargestellt worden, um später die Wirkung verschiedener Lagen des Kreismittelpunktes als auch verschiedener Werte für den korrespondierenden Durchmesser verdeutlichen zu können. Der Koordinatenursprung ist in den vorderen Teil des Blatthalters 17 gelegt worden und durch «0» gekennzeichnet. Die x-Achse erstreckt sich parallel zu dem fest eingespannten Teil des Streichblattes, und die y-Achse erstreckt sich senkrecht zu der x-Achse. Der Kreisradius ist mit «R» und der Kreismittelpunkt mit «C» bezeichnet.

Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung gemäss der Erfindung, in der die Bahnkurve des Auflageelementes kreisförmig ist. In der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der Blatthalter in einer Beschichtungsvorrichtung angeordnet, die nach dem sogenannten «BILLBLADE»-Verfahren arbeitet. Ein Streichblatt 20 ist in einem Blatthalter 21 eingespannt. Das freie Ende des Streichblattes 20 ist zwischen dem vorderen Teil 22 des Blatthalters und dem Anlagepunkt 23 an der Papierbahn 24 bogenförmig eingespannt. Die Papierbahn 24 umschlingt teilweise eine sich in Pfeilrichtung 26 drehende Walze 25. Die Anordnung weist zwei Materialstaus 27,28 für überschüssiges Beschichtungsmaterial an beiden Seiten der Papierbahn 24 auf. An dem unteren Teil des Blatthalters 21 sind beidseitig Endplatten 29 an dem Blatthalter befestigt, wobei in Fig. 3 allerdings nur eine Seite des Blatthalters dargestellt ist. Ein Lagergehäuse 30 ist an der Endplatte 29 befestigt, und eine Welle 31 ist im Lagergehäuse 30 drehbar angeordnet. Die Welle 31 erstreckt sich parallel zu der Vorderkante 22 des Blatthalters. Ein ex-zenterförmiger Vorsprung, eine sogenannte Stützleiste 32, ist

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auf der Welle 31 befestigt. Die Stützleiste ist an dem freien äusseren Ende als Auflageelement 33 mit punktförmiger Auflagefläche bzw. schmaler Auflagekante ausgebildet. Das Auflageelement 33 erzeugt einen gewissen Druck gegen das Streichblatt 20. Die Stützleiste 32 kann gedreht werden und beschreibt dabei einen kreisförmigen Bogen in Pfeilrichtung 34.

Die Vorrichtung gemäss Fig. 3 entspricht dem grundsätzlichen Aufbau gemäss Fig. 2. In der in Fig. 3 gezeigten sehr einfachen Ausführung der Erfindung lässt sich die gewünschte Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial einstellen, indem die Welle 31 der Einstellvorrichtung so gedreht wird, dass das Auflageelement 33 eine geeignete Andruckposition an dem Streichblatt 20 einnimmt. Wie oben erläutert, hängt das damit zusammen, dass der Eingriffswinkel a des Streichblattes sich bei verschiedenen Stellungen des Auflageelementes 33 nicht oder nur unwesentüch ändert. Eine Vorbedingung ist jedoch, dass die abgeschrägte Oberfläche des Streichblattes auf der gesamten Fläche mit der Papierbahn in Wechselwirkung steht, d. h. dass der Streichblattspitzenwinkel ß, wie in Fig. 1 gezeigt, mit dem Eingriffswinkel a übereinstimmt. Entsprechend den obigen Erläuterungen lässt sich dies durch Einschieifen des Streichblattes erreichen. Die geeignetste Möglichkeit besteht jedoch darin, vorgeschliffene Streichblätter mit einer Abschrägung einzusetzen, die bereits einen geeigneten Streichblattspitzenwinkel aufweisen.

Bei der Beschichtung mittels der erfindungsgemässen Vorrichtung wird das Streichblatt in geeigneter Weise mit vorgeschliffener Abschrägung ausgewählt, wobei der Winkel der Lage des Streichblattes angepasst ist. Die Vorrichtung gemäss Fig. 3 ist so ausgeführt worden, dass eine Beschichtung mit Streichblättern unterschiedlicher Abschrägung möglich ist, wie dies manchmal wünschenswert sein kann. Dadurch, dass der Blatthalter um den Streichblattangriffspunkt mit der Papierbahn herumgedreht wird, ist es möglich, das Streichblatt so einzustellen, dass die vorgeschliffene Abschrägung des Streichblattes auf der gesamten Streichblattlänge mit der Papierbahn in Wechselwirkung tritt. Diese Möglichkeit hat Vorteile. Bei der Beschichtung ist es aus verschiedenen Gründen manchmal wünschenswert, z. B. mit einem spitzen Streichblattspitzenwinkel zu arbeiten. In einem solchen Fall nimmt das Streichblatt eine etwas nachschleppende Stellung ein. Wenn in einem solchen Fall ein Blattspitzenwinkel von beispielsweise 10° gewählt werden soll, wird ein solches Streichblatt in dem Blatthalter befestigt und das den Blatthalter aufnehmende Gehäuse anschliessend um den Angriffspunkt zwischen Streichblatt und Papierbahn herumgedreht, bis die Streichblattabschrägung parallel zur Papierbahn verläuft. Dies geschieht in der folgenden Weise: An dem Blatthalter 21 sind zwei Wellenzapfen angeordnet, von denen ein Wellenzapfen 35a in der Fig. 3 zu sehen ist. Der Wellenzapfen ist drehbar im Lager 35 an einem Arm 37 gelagert. An dem anderen Ende des Armes 37 ist ein Lager 36 angeordnet. Das Lager 36 sowie der Arm 37 sind schwenkbar um den Wellenzapfen 38 gelagert, der in einem Gestell 39 angeordnet ist. Die gedachte verlängerte Lagerachse der Welle 38 fällt mit der Eingriffslinie der Blattspitze 23 auf der Papierbahn zusammen. Wenn der Blatthalter 21 mit dem Arm 37 um den Wellenzapfen 38 gedreht wird, kann die Blattspitze 20 in eine Stellung gebracht werden, bei der die abgeschrägte Oberfläche des Streichblattes an der Papierbahn anhegt und parallel zur Papierbahn ausgerichtet ist.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung gemäss Fig. 3 wird wie folgt betrieben: Zunächst wird ein Streichblatt mit geeignetem Blattspitzenwinkel und geeigneter, auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmter Blattdicke ausgewählt. Das Streichblatt wird in den Blatthalter 21 eingesetzt und dieser wird so justiert, dass das Streichblatt in seiner Arbeitsstellung mit der abgeschrägten Oberfläche parallel an der Papierbahn wie oben beschrieben anliegt. Gleichzeitig mit der Einstellung des Blatthalters, beispielsweise durch Drehung um den Wellenzapfen 35a, wird die Spitze der schwenkbaren Stützleiste 32 gegen das Streichblatt angedrückt und bewirkt den festgelegten Anpressdruck des Streichblattes gegen die Papierbahn. Bei der Beschichtung kann die Auftragsmenge an Beschichtungsmittel jederzeit durch einfache Drehung der Stützleiste 32 geregelt werden. Die Drehung der Stützleiste 32 geschieht durch geeignete Vorrichtungen, die jedoch in Fig. 3 nicht im Detail dargestellt sind.

Die Fig. 4 zeigt eine entsprechende Vorrichtung gemäss der Erfindung in einer einseitigen Streichblattbeschichtungs-anlage herkömmlicher Bauart, einen sogenannten «umgekehrten» Streichblattbeschichter (inverted bladecoater). Eine Papierbahn 40 wird von einer Walze 41 in Pfeilrichtung 42 geführt. Ein Streichblatt 43 ist in einem Blatthalter 44 eingespannt. Im Überschuss vorliegendes Beschichtungsmittel, das von unten in nicht näher dargestellter Weise der Papierbahn zugeführt wird, wird mittels des Streichblattes 43 abgeschabt. An den beiden Seiten des Blatthalters 44 sind Endplatten angeordnet, von denen aber nur die Endplatte 45 in Fig. 4 dargestellt ist. In der Endplatte 45 ist ein Exzenter bzw. eine Stützleiste 46 drehbar angeordnet, und die Stirnseite 47 des Exzenters übt auf das Streichblatt einen Druck aus, so dass die Streichplatte eine bogenförmige Form annimmt. Der Exzenter 46 ist an einer drehbaren Welle 48 befestigt. Zur Einstellung der gewünschten Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial wird die Vorrichtung gemäss Fig. 4 in der gleichen Weise betrieben, wie oben im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben wurde.

In Fig. 5 ist eine andere Ausführung der Erfindung zur Einstellung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial dargestellt. Ein Streichblatt 50 ist in einem Blatthalter 49 eingespannt, und das Streichblatt liegt an einer Papierbahn 51 an, die durch eine nicht gezeigte Walze abgestützt ist. Im Unterteil 52 des Blatthalters 49 ist eine Einstellvorrichtung 53 angeordnet, die eine Mehrzahl von Abstützmitteln 54 aufweist, von denen allerdings nur eines in der Fig. 5 dargestellt ist. Die Abstützmittel sind in Reihe nebeneinander angeordnet. Das Abstützmittel 54 sowie die anderen nicht gezeigten Abstützmittel haben punktförmigen Kontakt mit dem Streichblatt 50. Sie sind parallel zur vorderen Kante des Blatthalters 49 hintereinandergereiht angeordnet. Die Abstützmittel 54 sind kreisförmig ausgebildet und axial beweglich in einem Lagergehäuse 55 angeordnet und können durch Betätigung der Schraube 56 in dem inneren Schraubengewinde 57 vertikal auf und ab in Pfeilrichtung 59 bewegt werden. Die vertikale hin- und hergehende Bewegung wird von einem Schrittmotor 60 erzeugt, der über eine Kupplung 61 die Schraube 56 in der einen oder anderen Richtung dreht. Das Lagergehäuse 55 ist rechtwinklig mit einem Lagerteil 62 verbunden, das in einem Lagergehäuse 63 verschiebbar gelagert ist. Das Abstützelement 54 kann durch Drehung der Schraube 64 in dem Gewinde 65 mittels eines Schrittmotors 66 auch in horizontale Bewegung in Pfeilrichtung 67 gebracht werden.

Das Abstützelement 54 sowie die anderen, in Reihe hintereinander angeordneten, aber nicht gezeigten Abstützelemente könnnen in eine gleitende Bewegung entlang einer bogenförmigen Bahnkurve versetzt werden, während sie mit dem Streichblatt 50 in Kontakt stehen und auf das Streichblatt einen Einstelldruck aufbringen. Indem auf die Schrittmotoren geeignete Signale aufgeprägt werden, kann eine Bahnkurve gemäss der Lehre der Erfindung erzeugt werden. Wie beschrieben, mag die Bewegung als kreisförmige Bewegung eingerichtet sein oder auch als andere Bahnkurve ähn6

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licher Gestalt ausgebildet sein, z. B. als ellipsenförmige Bahnkurve. In Sonderfallen wird ein akzeptables Ergebnis auch erreicht mit einer zumindest angenäherten geraden Bahnkurve.

Ein anderer Vorteil der Vorrichtung gemäss Fig. 5 besteht darin, dass die Längen der verschiedenen Abstützmittel unabhängig voneinander geregelt werden können und dadurch z. B. Nichtlinearitäten des Blatthalters oder Abweichungen der Papierbahn, was manchmal zu einer ungleich-mässigen Beschichtung der Materialbahn führt, ausgeglichen werden können.

Auch die Vorrichtungen gemäss den Fig. 3 und 4 mit schwenkbaren Stützleisten 32 bzw. 46 können durch eine Mehrzahl von nebeneinander gereihten Mitteln zum Anpressen ersetzt werden.

In manchen Fällen ist es vorteilhaft, wenn die einzelnen nebeneinander gereihten Mittel zum Anpressen auf eine Schiene arbeiten, die zumindest in einer Ebene flexibel ist, sich über die gesamte Streichblattlänge erstreckt und gegen das Streichblatt angedrückt ist. Geeignete Mittel zum Anpressen sind an die Schiene z. B. durch Schraubverbindungen angeschlossen.

In Fig. 6 ist eine Ausführung gezeigt, die eine Vorrichtung zur Regelung des Streichblattanpressdruckes gemäss der Erfindung aufweist, mit getrennt einstellbaren Andruckmitteln, die auf eine gemeinsame Andruckschiene arbeiten. Ein Streichblatt 68 ist in einem Blatthalter 69 eingespannt. Der untere Teil des Blatthalters besteht aus einer Spannvorrichtung 70 mit einer Klemmbacke 71. Mittels einer Andruckeinrichtung mit Presszylinder 72, Schwinge 73 und Lagerträger 74 ist das Streichblatt in der Klemmbacke 71 festsetzbar. Ein Schwenkarm 76 ist drehbar an einem anderen Lagerträger 75 befestigt. Der Lagerträger 75 ist am vorderen Teil der Spannvorrichtung 70 angeordnet. Der obere Teil des Schwenkarmes ist an eine Andruckschiene 77 angeschlossen, und der gegenüberliegende Teil des Schwenkarmes ist als Verbindungselement 78 ausgebildet, welches an ein Verbindungsglied 79 angeschlossen ist. In dem Verbindungsglied 79 ist auch das vordere Ende 80 einer Einstellschraube 81 eingeschraubt. Die Einstellschraube ist in dem Pendellager 82 gehalten, wobei das Pendellager 82 an einem Querriegel 83 befestigt ist. Der Querriegel 83 ist mittels einer Zahnstangenwinde 84 an der Klemmbacke 71 in Pfeilrichtung 85 verschiebbar angeschlossen. Die Andruckschiene 77 mit zugeordneter Schwenkarmanordnung und Einstellschrauben ist parallel zur vorderen Kante des Streichblatthalters angeordnet. Ein geeigneter Abstand zwischen jedem einzelnen Schwenkarm ist 150 mm.

Die Betriebsweise der in Fig. 6 dargestellten Vorrichtung geht folgendermassen: Zunächst wird ein neues Streichblatt 68 eingesetzt und in der Klemmbacke 71 mittels des nach unten arbeitenden Presszylinders 72 eingespannt. Wenn der Blatthalter in die Arbeitsposition gebracht ist, wird auch die Andruckschiene 77 in Kontakt mit dem Streichblatt gebracht. Dieses wird entsprechend der in der Figur angedeuteten Kurve gebogen, weil es gleichzeitig unter Druck an einer nicht dargestellten Beschichtungswalze anliegt. Bei der Beschichtung kann die Auftragsmenge gemäss der vorhergehenden Beschreibung eingestellt werden. Dies wird dadurch erreicht, dass der Querriegel 83 mittels der Zahnstangenwinde 84 horizontal verschoben wird, bis die richtige Auftragsmenge erreicht ist. Wenn beispielsweise der Schwenkarm 76 unabhängig eingestellt werden soll, wird die Einstellschraube 81 gedreht, wodurch der Schwenkarm 76 so beeinflusst wird, dass zugehörige Teile relativ zu den anderen Teilen der Andruckschiene verschoben werden.

Fig. 7 zeigt tabellarisch Ergebnisse aus Versuchsreihen, die an erfindungsgemässen Vorrichtungen durchgeführt worden sind. Teilweise beziehen sich die Versuche auf eine sogenannte «Billblade»-Beschichtungsanlage entsprechend der Vorrichtung gemäss Fig. 3, teilweise auf die sogenannte umgekehrte Streichblattbeschichtungsanlage (inverted bla-decoater) gemäss der Vorrichtung nach Fig. 4. Die in Fig. 7 angegebenen Bezeichnungen für den Radius R, die x-y-Koordinaten, die Kraft F und die Winkel y und 013 stimmen mit den Bezeichnungen in Fig. 2 überein. Die Spalten in Fig. 7 sind mit A bis M bezeichnet. Hierin bedeuten A = die Streichblattdicke in mm,

B = der Krümmungswinkel y in Grad,

C = die Bahnkurve des Auflageelementes,

D = der Radius R der Bahnkurve in mm,

E = der Mittelpunkt des Kreisbogens in x-y-Koordi-

naten, angegeben in mm,

F = der Druckangriffspunkt der Kraft F in x-y-Koor-

dinaten, angegeben in mm,

G = die Stellung des Auflageelementes in x-y-Koordi-

naten, angegeben in mm,

H = der Streichblattanpressdruck F in N/cm, I = die Art des Beschichtungsverfahrens,

J = der Streichblattanpresswinkel 013 zur Materialführungswalze in Grad,

K = die Vorschubgeschwindigkeit der Materialbahn in m/min.,

L = die Zähigkeitseigenschaften, und zwar den Trok-

kenanteil in % und die Viskosität in cP,

M = die Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial in g/m2.

Die Versuche zeigen, dass die erhaltenen Auftragsmengen reproduzierbar sind. Während eines Versuchslaufes war es möglich, die Auftragsmenge von grossen Werten zu kleinen Werten und umgekehrt zum wiederholten Male zu verändern. Bei einer bestimmten Einstellung ergab sich immer dieselbe Auftragsmenge. Es wurde fernerhin festgestellt, dass bei jeder Veränderung die neue Auftragsmenge sich sofort einstellte und anschliessend konstant blieb.

Die Erfindung ist in Verbindung mit unterschiedlichen Streichblattbeschichtungsanlagen jeweils mit einem aktiven Streichblatt beschrieben worden. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Die Erfindung ist beispielsweise auch einsetzbar in Streichblattbeschichtungsvorrichtungen mit zwei gegeneinander arbeitenden Abstreichblättern, beispielsweise gemäss dem sogenannten «Twinblade»-Verfah-ren.

Das erfindungsgemässe Verfahren kann auf verschiedene Weise erklärt werden. Das Streichblatt hat federnde Eigenschaften und ist an einer Kante abgestützt. Die gegenüberliegende Streichkante des Streichblattes steht über die Materialbahn mit der Auflagefläche in Wechselwirkung. Eine durch ein Andruckmittel ausgeübte Kraft arbeitet auf eine der Hauptseiten des Streichblattes, und zwar an einer Stelle zwischen dem Blatthalter und der freien Streichblattkante. Dadurch nimmt das Streichblatt eine konkave Gestalt an, und dadurch ist der Anpressdruck, der von dem Streichblatt auf die Materialbahn ausgeübt wird, abhängig von dieser Einstellkraft. Durch Änderung der Grösse dieser Einstellkraft kann der Anpressdruck des Streichblattes auf der Materialbahn verändert werden. In diesem Fall wird aber auch der Winkel zwischen der freien Streichblattkante und der Materialbahn verändert, was zu den beschriebenen Nachteilen führt. Gemäss der Erfindung wird der gewünschte Anpressdruck zwischen Streichblatt und der Materialbahn dadurch eingestellt, dass sowohl die Grösse der Einstellkraft als auch der Kraftangriffspunkt dieser Kraft an dem Streichblatt in Querrichtung des Streichblattes (auf die Materialbahn zubewegend oder von dieser wegbewegend) verändert wird, und zwar in der Weise, dass der zwischen der freien

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Streichblattkante und der Materialbahn gebildete Winkel im wesentlichen beibehalten wird. Prinzipiell ist jedem Kraftangriffspunkt genau eine Kraft zugeordnet, bei der sich die gewünschte Streichblattanpresskraft an der Materialbahn einstellt. Andererseits gibt es aber auch nur eine einzige Stellung für den Kraftangriffspunkt, bei der der Streichblattspitzenwinkel mit der Materialbahn konstant bleibt. Weil das Streichblatt elastisch ist, ist es nicht erforderlich, die von dem Streichblatt ausgeübte Kraft direkt zu messen oder genau zu bestimmen, weil Einstellkräfte unterschiedlicher Grösse in jeder Kraftangriffsstellung bestimmten Streichblattkrümmungen zugeordnet sind. Es ist daher möglich, eine Bahnkurve für die Wechselwirkungspunkte zwischen den Mitteln für die Krafteinleitung und der konkav gekrümmten Oberfläche zu berechnen oder empirisch zu ermitteln. Dadurch kann die Erfindung sehr leicht ausgeführt werden. Es sollte erwartet werden, dass diese Kurve in einer zu der Ebene der Materialbahn senkrechten Ebene liegt und parallel ist zur Laufrichtung der Materialbahn. Diese Kurve hat dann eine solche Krümmung, dass die Anpresskraft des Streichblattes an der Materialbahn mit der Positionsänderung der Krafteinstellmittel entlang dieser Kurve sich verändert und gleichzeitig der Streichblatteingriffswinkel im wesentlichen konstant bleibt. Bei einer maschinentechnischen Betrachtungsweise könnte man die Vorrichtung im wesentlichen als Mittel ansehen, um einen im wesentlichen konstanten Streichblatteingriffswinkel mit der Materialbahn beizubehalten, wenn sich die Anpresskraft des Streichblattes an der Materialbahn ändert. Diese Mittel weisen dann Mittel auf zur Verschiebung von Druckeinstellmitteln an der konkav gekrümmten Seite des Streichblattes in Richtung auf die freie Streichlängskante des Streichblattes zu oder von dieser weg, und zwar entlang einer Kurve, die eine solche Krümmung aufweist, dass die Anpresskraft zwischen Streichblatt und Materialbahn ansteigt, wenn der Kraftangriffspunkt näher an die Materialbahn verschoben wird, wobei der Streichblatteingriffswinkel gleichzeitig im wesentlichen konstant bleibt. Somit ist es möglich, eine Korrelation des Anpressdruckes zwischen Streichblatt und Materialbahn einerseits, und dem Kraftangriffspunkt der Druckeinstellmittel auf das Streichblatt in Querrichtung des Streichblattes andererseits aufzufinden. Der gewünschte Streichblattanpressdruck oder die gewünschte Änderung des Streichblattanpressdruckes kann man dann leicht durch eine vorbestimmte Verschiebung der Druckeinstellmittel entlang dieser Einstellkurve erreichen.

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3 Blatt Zeichnungen

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PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Beschichtung einer sich bewegenden Materialbahn, bei dem die Auftragsmenge an Beschich-tungsmaterial durch entsprechende Regelung des Anpressdruckes eines Streichblattes auf der an einer Auflagefläche abgestützten und überschüssiges Beschichtungsmaterial mitführenden Materialbahn verändert wird, wobei das Streichblatt an einer seiner Längskanten in einen Blatthalter eingespannt und die gegenüberliegende Längskante des Streichblattes mittels eines auf die Hauptfläche des Streichblattes wirkenden Einstelldruckes an die Materialbahn angelegt wird, wobei das Streichblatt eine bogenförmige Form annimmt und die Blattspitze des Streichblattes mit der Materialbahn einen vorher festgesetzten Winkel bildet, wodurch eine festgelegte Auflagefläche gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Angriffspunkt des auf die Hauptoberfläche des Streichblattes wirkenden Einstelldruckes in Querrichtung des Streichblattes auf die Materialbahn zu oder von dieser fort verschoben wird, und dass die Höhe des Einstelldruckes dabei angepasst wird, teils um den erforderlichen Anpressdruck auf die Materialbahn aufzubringen und teils um den Winkel zwischen Materialbahn und Blattspitze im wesentlichen beizubehalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der ortsabhängige Einstelldruck bereitgestellt wird durch Andruckmittel, die auf das Streichblatt arbeiten und entlang einer vorbestimmten Bahn in Querrichtung des Streichblattes verschoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn im wesentlichen kreisförmig ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn im wesentlichen ellipsenförmig ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstelldruck entlang der gesamten Streichblattlänge gleichzeitig aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstelldruck durch Andruckmittel oder Abstützmittel bereitgestellt wird, die entlang der konkav gekrümmten Seite des Streichblattes verschiebbar sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung der Andruckmittel oder Abstützmittel in Abhängigkeit der pro Zeiteinheit gemessenen Auftragsmenge prozessdatengesteuert wird.
B. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein sich entlang der Streichblattlänge ändernder Einstelldruck angewandt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der sich ändernde Einstelldruck durch eine Mehrzahl von partiell wirkenden und entlang der gesamten Streichblattlänge nebeneinandergereiht angeordneten Andruckmit-teln oder-Abstützmitteln aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die partiell wirkenden Andruckmittel oder Abstützmittel unabhängig voneinander regelbar sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der sich ändernde Einstelldruck des Streichblattes unter Zwischenschaltung einer Schiene aufgebracht wird, die zumindest in eine Ebene flexibel ist und zwischen den Andruckmitteln und der den Andruckmitteln benachbarten Streichblattseite angeordnet ist und auf das Streichblatt arbeitet.
12. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Veränderung der Auftragsmenge an Beschichtungsmaterial bei der Streichblattbeschichtung einer sich bewegenden Materialbahn durch Einstellung des Anpressdruckes des Streichblattes (20,43, 50,68) auf der Materialbahn (24,40, 51), die an einer Auflagefläche abgestützt ist und überschüssiges Beschichtungsmaterial mitführt, wobei das Streichblatt an einer seiner Längskanten in einem Blatthalter (21,44,49, 69) eingespannt und die gegenüberliegende Längskante des Streichblattes (20,43, 50,68) unter Vorspannung an die Materialbahn (24,40, 51) anlegbar ist, wobei die Streichblattspitze einen bestimmten vorgegebenen Winkel mit der Materialbahn bildet, gekennzeichnet durch • Mittel zur Verschiebung von Andruck- oder Abstützmitteln, die auf die Hauptoberfläche des Streichblattes zu arbeiten vermögen und in Querrichtung des Streichblattes auf die Materialbahn zu oder von dieser fort bewegbar sind und fernerhin gekennzeichnet durch Mittel zur Regelung, die das Andruckmittel in die verschiedenen Verschiebepositionen zu bringen vermögen, wobei das Andruckmittel einen Druck auszuüben vermag, durch welchen der Winkel zwischen der Streichblattspitze und der Materialbahn in den verschiedenen Verschiebepositionen des Andruckmitteis im wesentlichen konstant bleibt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Regelung eine Regelkurve aufweist, durch welche die Krümmung des Streichblattes unter Wirkung des Andruckmittels genau festlegbar ist, wobei die Krümmung des Streichblattes den durch das Andruckmittel bewirkten Druck bestimmt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruck- oder Abstützmittel eine schwenkbar angeordnete Stützleiste (32,46) mit Auflageele-ment (33,47) aufweist, das entlang einer im wesentlichen mit der Bogenform des Streichblattes zusammenfallenden Bahnkurve einstellbar angeordnet ist, dass die Stützleiste sich entlang der gesamten Länge des Streichblattes (20,43) erstreckt, und dass die Stützleiste (32,46) an eine Welle (31, 48) angeschlossen ist, welche drehbar an dem Blatthalter befestigt ist, wobei die Auflagefläche (33,47) entlang einer hauptsächlich kreisförmigen Bahn einstellbar angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von partiell wirkenden Andruck- und Abstützmitteln nebeneinander in Reihe entlang der Länge des Streichblattes (50) angeordnet sind und jedes dieser Mittel in punktförmigen Kontakt mit dem Streichblatt (50) bringbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine zumindest in einer Ebene flexible Schiene, die sich entlang der gesamten Länge des Streichblattes erstreckt und mit beidseitigem mechanischen Kontakt zwischen der konkaven Seite des Streichblattes einerseits und den Andruckmitteln andererseits angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckmittel an die Schiene fest angeschlossen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die partiell wirkenden Andruckmittel und Abstützmittel als Schwenkarme (76) ausgebildet sind, die zur Beschreibung der bogenförmigen Bewegung durch eine erste und allen Schwenkarmen gemeinsame Ein-stellvorrichtung bewegbar angeordnet sind, wobei jeder einzelne Schwenkarm (76) mittels separater Einstellmittel unabhängig und relativ zu den anderen Schwenkarmen einstellbar ist.