Spreizdübel 1 Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel aus elasti schem Werkstoff, der über einen Teil seiner Länge geschlitzt ist und vom Dübelkern abstehende Vorsprünge und hinten ein hülsenartiges Ende hat.
Derartige Dübel sind in verschiedensten Ausführun gen bekannt. Sie sind im allgemeinen einstückig aus Kunststoff hergestellt und besitzen an ihrem vorderen Ende durch einen Schlitz getrennte Spreizschenkel, deren dem Bohrloch zugewandte Mantelfläche durch Profilie rungen griffig gemacht ist. Derartige Dübel werden in ein Bohrloch eingesteckt. Beim Anbringen eines Befesti gungsmittels, z.B. beim Eindrehen einer Schraube, aber auch beim Einschlagen eines Nagels in den Dübel werden dessen Spreizschenkel gespreizt und sie legen sich dabei fest an die Wandung des Bohrloches an.
Die vorerwähnte Oberflächen-Profilierung, insbesondere im Bereich der Spreizschenkel, bewirkt dabei sowohl in axialer als auch in Umfangsrichtung einen zusätzlichen Halt des Dübels, insbesondere, um sein Verdrehen beim Eindrehen der Schraube zu verhindern. Der Halt, den derartige Dübel durch diese Gestaltung der Mantelfläche erhalten, ist aber begrenzt und oft nicht ausreichend.
Der Erfindung liegt deshalb insbesondere die Aufga be zugrunde, einen Spreizdübel zu schaffen, der einen guten Halt in dem ihn aufnehmenden Bohrloch sowohl in axialer als auch in Umfangsrichtung findet. Dies soll sowohl alsbald bei Beginn des Eindrehens einer Befesti gungsschraube als auch nach Beendigung des Befesti gungsvorganges der Fall sein und der Dübel soll dabei sowohl bei einem harten als auch bei einem etwas weicheren ihn umgebenden Werkstoff einen guten Halt finden.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Dübel wenigstens auf einem Teil seines geschlitzten Bereiches in Längsrichtung aufeinanderfolgende Ab schnitte mit mehreckigem Querschnitt aufweist, die jeweils gegeneinander derart versetzt sind, dass die Vorsprünge eines Abschnitts über die Flachseiten eines benachbarten Abschnittes vorstehen. 2 Zweckmässigerweise können zahlreiche Abschnitte im Querschnitt mehreckig, vorzugsweise fünfeckig ausge bildet sein. Dabei ist es zweckmässig, wenn wenigstens einige der Kanten der mehreckförmigen Abschnitte ver breitert ausgebildet sind.
Eine wichtige, vorteilhafte Weiterbildung besteht dar in, dass der Spreizdübel wenigstens einen Vorsprung aufweist, der als etwas elastische Zunge von einem Dübelmantelabschnitt gebildet ist. Vorzugsweise kann sich diese Zunge im Bereich eines Konusabschnittes der Bohrung des Spreizdübels befinden. Dabei besteht eine zweckmässige Weiterbildung darin, dass die der Dübel bohrung zugewandte Innenfläche der elastischen Zunge in das Profil der Dübelbohrung nach innen vorsteht, wenn die Aussenseite der Zunge sich etwa der Kontur des übrigen Dübel-Querschnittes angepasst hat.
Die Erfindung ist in der Zeichnung mit ihren erfin dungswesentlichen Einzelheiten noch näher erläutert. Es zeigen in unterschiedlichen Massstäben: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Spreizdübels; Fig. 2 einen Querschnitt dadurch gemäss der Schnitt linie II-II in Fig. l; Fig. 3 einen Querschnitt gemäss der Schnittlinie 111- 11I in Fig. 1; Fig. 4 eine Seitenansicht eines gegenüber Fig. 1 etwas abgewandelten Spreizdübels, der eine elastische Zunge aufweist;
Fig.5 eine um 90 verdrehte Seitenansicht des Spreizdübels gemäss Fig. 4; Fig.6 einen Querschnitt durch den Spreizdübel ge- mäss der Schnittlinie VI-VI in Fig. 4; Fig. 7 eine Seitenansicht eines gegenüber Fig. 4 leicht abgewandelten Spreizdübels;
Fig. 8 eine gegenüber Fig. 7 um 90 verdrehte Seiten ansicht dieses Spreizdübels und Fig. 9 einen Querschnitt durch den Spreizdübel ge- mäss der Schnittlinie IX-IX in Fig. 7.
Der im Ganzen mit 1 bezeichnete Spreizdübel, der hier auch kurz Dübel 1 genannt wird, besitzt ein hülsenartiges hinteres Ende 2. In seinem vorderen Teil ist ein Schlitz 3 vorgesehen, der zwei etwa halbzylindrische Spreizschenkel 4 und 5 voneinander trennt. Der Dübel 1 besitzt dabei ein Längsloch 6, das in üblicher Weise derartig ausgebildet ist, dass eine Schraube oder ein Nagel in den Dübel 1 eingebracht werden kann, wobei dadurch die Spreizschenkel 4 und 5 auseinandergedrückt werden.
Der von den Spreizschenkeln 4 und 5 gebildete Vorderteil des Dübels 1 weist mehrere, in Dübel-Längs- richtung aufeinanderfolgende. im Querschnitt fünfeckige oder in anderer Weise mehrweckig ausgebildete Ab schnitte 7 bis 14 auf, wobei benachbarte Abschnitte winkelmässig gegeneinander verdreht angeordnet sind. Dadurch ergibt sich, dass die Längskanten 15 eines Abschnittes über die Flachseiten 16 eines benachbarten Abschnittes vorstehen (Fig.2). Dabei ergeben sich zahl reiche, über die Umrissform der benachbarten Abschnitte hervorragende Vorsprünge 17, die gleichmässig über dem Bereich der Spreizschenkel 4 und 5 verteilt sind.
Beim Einführen einer Befestigungsschraube oder dgl. in den Deibel und dem dabei auftretenden Spreizen dieser Schenkel 4 und 5 finden diese Vorsprünge 17 einen festen Halt im Bohrloch. Die Vorsprünge 17 sind verhältnis- mässig starr und können sich bis zu einem gewissen Grade in die Innenwandung des Bohrloches eindrücken; dies gilt im besonderen Masse für den Fall, dass der den Dübel umgebende Werkstoff verhältnismässig weich ist, also der Dübel 1 selbst härter ist als der Werkstoff des Teiles, in das er eingesetzt ist.
Auch schon unmittelbar nach dem Einstecken des Dübels 1 in das Bohrloch legen sich die Vorsprünge 17 gegen dessen Innenwand, wo durch sich noch vor Beginn des Einschraubens der Befestigungsschraube eine gewisse Verdrehsicherung des Dübels ergibt. Mit tiefer in den Dübel 1 eindringender Befestigungsschraube vergrössert sich diese Wirkung durch das Auseinandergehen der Spreizschenkel 4 und 5.
Der erfindungsgemäss ausgestaltete Dübel 1 ist aber nicht nur gut anwendbar für Wände und dgl., deren Material weicher als der Dübel 1 selbst ist, sondern auch für die Anbringung in Materialien grosser Festigkeit, wie z.B. Granit. Da ein Bohrloch nie exakt zylindrisch ist und seine Wandung kleine Vorsprünge und Unebenheiten enthält, können sich dort die Vorsprünge 17 bzw. ihre Kanten 15 verhaken und festlegen. Dazu trägt bei, dass die Spreizschenkel 4 und 5 des Dübels 1 im uneingesteck- ten Zustand bereits etwas vorgespreizt sind, wie z.B. Fig. 1 gut zeigt.
Zum Einbringen des Dübels 1 in eine Bohrung mit geeigneten Abmessungen werden dann die vorgespreizten Schenkel 4, 5 etwas zusammengedrückt. Dies und das Einführen des Dübels 1 wird dadurch erleichtert, dass er am Einsteckende im Bereich 18, 19 kegelförmig zugespitzt ist. Die Kanten 20 aller Abschnit te 7 bis 14, die in einer Ebene liegen, die senkrecht auf der Ebene des Schlitzes 3 steht, sind verbreitert ausge führt, so dass die Stirnseiten 21 dieser verbreiterten Kanten 20 etwa parallel zur Schlitzebene verlaufen (vgl. Fig.2 und 3). Auch durch die verbreiterten Kanten 20 wird das Einschieben des Dübels 1 in sein Bohrloch erleichtert.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung stehen die Spreizschenkel 4 und 5 über einen Steg 22 elastisch in Verbindung; dieser wirkt einem zu starken Spreizen der Spreizschenkel 4, 5 entgegen. Dies ist besonders vorteil haft bei sogenannten Durchsteckrnontagen , d.h., wenn der Dübel 1 bei seiner Befestigung zunächst durch zumindest ein Teil hindurchgesteckt werden muss, bevor er zumindest mit seinem Befestigungsteil im eigentlichen Bohrloch in seine Befestigungsposition gelangt.
Während des Durchsteckens könnten die Spreizschenkel 4, 5 sich in unerwünschter Weise zu weit aufspreizen, z.B. durch Reibung oder Verhaken an der Lochung des Teiles, wo der Dübel 1 nur hindurchgesteckt wird. Dübel 1 mit zu weit aufgespreizten Spreizschenkeln 4 können dann nicht mehr ohne weiteres in die für sie vorgesehene Befesti gungsbohrung eingebracht werden und gerade die an sich erwünschte, erfindungsgemässe Ausbildung der Oberflä che der Spreizschenkel 4, 5 kann unter Umständen diesen Nachteil fördern. Dies wird durch den V-förmigen, elastischen Steg 22 verhindert.
Diesen kann man auf einfache Weise aus dem Anspritz-Ansatz des Dübels herstellen. Dies erfolgt dadurch, dass man in dem Spritzguss-Formteil, in dem der Dübel 1 hergestellt wird, den zu beiden Spreizschenkeln 4 und 5 führenden Anspritzkanal gabelt und diesen Gabelwinkel und ggf. seinen lichten Querschnitt so dimensioniert, dass der sich im gegabelten Anspritzkanal bildende Steg 17 entspre chende Abmessungen hat und dementsprechende Kräfte auf die Spreizschenkel 4 und 5 ausübt.
Eine Weiterbildung des Spreizdübels 1 besteht noch darin, dass der lichte Querschnitt des Schlitzes 3 in der Gegend des Dübeleinsteckendes sich von der Dübelman- telfläche zum Längsloch 6 hin verengt. Dies ist gut aus der Fig. 1 und aus einem Vergleich der Umrissform des Schlitzes 3 zwischen den Fig. 2 und 3 zu erkennen. Dort ist ein zur Mitte des Längsloches 6 und zur Längsmittel ebene des Schlitzes 3 hin vorspringender Wulstabschnitt 23 zu sehen.
Dies bringt den Vorteil mit sich, dass gerade in dem für die Befestigung des Dübels 1 sehr wichtigen Bereich der Umschlingungswinkel für das Gewinde einer eingedrehten Holzschraube oder dgl. nicht unerheblich vergrössert wird. Ausserdem wird durch diese wulstarti- gen Teile 23 das Aufspreizen und damit das Wirksam werden der Vorsprünge 17 zusätzlich etwas günstig beeinflusst.
Eine wesentliche Weiterbildung der Erfindung ist in den Fig. 4 bis 9 dargestellt. Der dort mit 101 bzw. 201 bezeichnete Dübel, der im übrigen im wesentlichen dem bereits beschriebenen Dübel 1 gemäss den Fig. 1 bis 3 entspricht, weist erfindungsgemäss wenigstens einen, bei der Ausführung 101 gemäss den Fig.4 bis 6 zwei Vorsprünge 131 auf, die jeweils als etwas elastische Zungen von einem Dübelwandbereich gebildet sind. In den Fig. 5 und 6 ist gut zu erkennen, wie zwei etwa gegenüberliegende, dem Schlitz 3 des Dübels 101 benach barte Zungen 130 diese besonderen Vorsprünge bilden.
Sie sind mit dem gesamten Dübel 101 einstückig aus etwas elastischem Kunststoff hergestellt. Nach einer Weiterbildung sind die Zungen wenigstens teilweise im Bereich eines Konusabschnittes <B>106</B> der Bohrung 6 des Dübels 101 angeordnet und sie stehen mit ihrer Aussen seite 132 etwas über die übrige Umrisskontur des Dübels 1 radial vor. Wenn man den Dübel 101 in ein Bohrloch einführt, passen sich diese als Zungen<B>130</B> ausgebildeten Vorsprünge dadurch dem lichten Durchmesser dieses Bohrloches an, dass sie etwas zum Dübelinneren hin ausweichen können, wie es z.B. in Fig. 6 strichpunktiert bei 130' angedeutet ist.
Wenn man nun eine Befestigungs schraube in den Dübel 101 einschrauben will, haben sich die Zungen 130 aufgrund ihrer Elastizität schon etwas gegen die Bohrlochwandung angelegt. Vor allem trifft diese Befestigungsschraube aber beim ersten Beginn des Einschraubvorganges auf die in die Bohrung 6 nach innen vorstehenden Zungen gemäss der Stellung 130' und die Zungen 130 werden beim ersten Beginn des Eindre- hens der Befestigungsschraube nach aussen herausge drückt, so dass dadurch der Dübel 101 im Bohrloch sehr gut festgelegt und insbesondere gegen Verdrehen gesi chert wird. Praktisch können diese Zungen 130 wie die schon beschriebenen Vorsprünge 17 und 20 sich im Bohrloch festklemmen und verhaken, wenn die Befesti gungsschraube eingedreht wird.
Es findet der für die Vorsprünge 17 und 20 beim Aufspreizen des Dübels beschriebene Vorgang zusätzlich mit besonderen, elasti schen, beim ersten Eindrehen der Befestigungsschraube ansprechenden Dübelteilen, nämlich den Zungen 130 statt. Diese ersetzen ein Stück der Dübel-Wandung, so dass eine Befestigungsschraube vom Längsloch 6 aus auf die Zungen 130 ähnlich wie auf die Spreizwinkel 4 und 5 wirken kann.
Während bei der Ausführung 101 des Dübels gemäss Fig. 4 bis 6 am hinteren Ende jedes Schlitzes 3 auf beiden Dübelseiten je eine axial zur Dübellängsrichtung orien tierte, mit ihrem freien Ende nach hinten weisende Zunge 130 vorgesehen ist, zeigt das Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 7 bis 9 eine geringfügige Abwandlung. An dem dort gezeichneten Dübel 201 ist jede Zunge 230 zweiteilig ausgeführt und beidseitig des Schlitzes 3 angeordnet, wobei die beiden Zungenteile 230a und 230b über einen Steg 235 in Verbindung stehen.
Die Zungen 230 sind also bei dem Dübel 201 etwa symmetrisch zur Längsmittel ebene des Schlitzes 3 ausgebildet. Vorteilhaft ist erfin- dungsgemäss, wenn die Zungen 130 bzw. 230 haken- bzw. widerhakenartig ausgebildet sind, wie es in den Fig. 5 und 8 angedeutet ist. Dadurch können die Zungen sich besonders gut verhaken und den Dübel zusätzlich gegen Herausziehen sichern. Entsprechendes gilt für die scharfkantige Ausführung bezüglich der Querschnitts form der Zungen 130 und 230, wie es aus Fig. 6 und 9 gut zu ersehen ist.
Dadurch ergibt sich eine gute Drehsiche rung. Wie gut aus den Fig. 6 und 9 zu erkennen ist, steht die der Dübelbohrung 6 zugewandte Innenfläche jeder Zunge in das lichte Profil dieser Dübelbohrung nach innen vor, wenn die Aussenseite der Zunge sich etwa der Kontur des übrigen Dübelquerschnittes angepasst hat, was strichpunktiert bei 130' und 230' angedeutet ist.
Erwähnt sei noch, dass die Vorsprünge 17, 20,<B>130</B> und 230 nicht nur über die Flachseiten eines benachbar ten Abschnittes mit mehreckförmigem Querschnitt, son dern auch über andere Wandungsteile des Dübels 1, 101 bzw. 201, z.B. über die Aussenwandung des hülsenartigen Dübelmantels bei 2a vorstehen können. Alle vorbeschrie- benen Merkmale können einzeln oder in beliebigen Konbinationen miteinander erfinderische Bedeutung ha ben.