Druckluftbremse ndt Dreidrucksteuerventil, insbesondere für Schienenfahrzeuge Druclzluftbremsen mit Dreidrucksteuer- ventil nehmen ihre Vollösestellung normaler weise erst ein, wenn der Druck in der Haupt luftleitung auf den höchsten Regeldruck (5 atü) angestiegen ist und damit dem Druck in der Steuerkammer des Dreidrucksteuerven- iils das Gleichgewicht hält.
Es wurde schon vorgesehlagen, bei diesen Druckluftbremsen eine Löseerleichterung dadurch zu schaffen, dass eine die sogenannte Empfindlichkeits öffnung enthaltende Verbindungsleitung zwi schen der Steuerkammer und der Hauptluft leitung bereits bei einem geringeren Druck in der letzteren, z. B. bei 4,8 atü, geöffnet wird, so dass ein Druckausgleich zwischen der Kam mer und der Hauptluftleitung unter gerin gem Druekabfall in der ersteren stattfinden kann und damit die Lösetendenz des Steuer ventils verstärkt wird.
Bei dieseln Vorgang ist beim Öffnen der Empfindlichkeitsöffnung noch ein dem Lei- tungsdruclz von 4,8 atü entsprechender Rest druck im Bremszylinder vorhanden und die ser auf den Rückführkolben des Steuerventils lastende Druck hat zur Folge, dass dasselbe bei einem sofortigen neuen Einbremsen so unempfindlich ist, dass vor allem am Ende langer Züge der langsame Druckabfall in der Hauptluftleitung nicht ausreicht, die um den Bremszylinderdruck vermehrten Widerstände im Steuerventil zu überwinden und dasselbe zu einer seinen Einlass öffnenden Bewegung zu veranlassen.
Nachdem aber das Über wachungsventil für die in der Verbindungs leitung zwischen der Steuerkammer und der Hauptluftleitung vorgesehene Empfindlich keitsöffnung offen ist und nur bei ansteigen dem Bremszylinderdruck wieder geschlossen würde, entleert sich über dieses offene Ventil die Steuerkammer laufend nach der Haupt luftleitung hin, was den Betrieb der Bremse gefährdet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil zu vermeiden und die Druckluft- breinse mit dem Dreidrucksteuerventil auch bei Vorhandensein eines Restdruckes auf dem Rückführkolben des Steuerventils zum siche ren Anspringen zu bringen. Diese Aufgabe soll durch eine derartige Ausbildung der Überwachungseinrichtung für die Empfind lichkeitsöffnung gelöst sein, dass nach Beginn der Freigabe der letzteren Öffnung bei einem bestimmten Wert des Steuerdruckes mit fort schreitendem Lösen der Bremse die Erreichung des Gesamtströmungsquerschnittes durch be sondere Mittel zeitlich verzögert erfolgt.
Es wurde bei einer Druckluftbremse vor geschlagen, die Verbindung zwischen der Hauptluftleitung und dem Steuerluftbehälter durch ein Organ abzuschliessen, welches durch den Druck der mittels eines Beschleunigers aus der Hauptluftleitung abgezapften und in eine Abzapfkammer fliessenden Luft betätigt wird. Es soll damit die Aufgabe gelöst wer den, die völlige Abtrennung des Steuerluft behälters von der Hauptluftleitung so weit gehend als möglich mit der zu Beginn einer Bremsung in der Hauptluftleitung stattfin denden Drucksenkung zusammenfallen zu lassen.
Im Gegensatz hierzu ist die erfindungs gemässe Aufgabe die völlig andere, am Ende des Lösevorganges kurz vor der Vollösung eine Wirkung zu erzielen. Selbst wenn hierbei als Beaufschlagungsmittel für die Überwachungs einrichtung der Druck der vom Beschleuni ger aus der Hauptluftleitung in die Abzapf- kammer abgezapften Luft verwendet wird, wird diese Massnahme also von dem älteren Vorschlag nicht berührt.
In der Zeichnung sind verschiedene Aus führungsbeispiele der Erfindung in schemati scher Weise dargestellt, und zwar zeigen die Fig.1 bis 4 die Bremsen je im Schnitt.
In Fig.1. ist mit 1 ein Dreidrucksteuer- ventil üblicher Bauart bezeichnet. In diesem Steuerventil ist ein Kolben 3 beweglich ge lagert, der auf seiner in der Zeichnung obern Seite im Raum 5 vom Druck in der Haupt luftleitung 7 und auf seiner in der Zeieh- nung untern Seite vom Druck in der Steuer kammer 9 (in welcher ein annähernd kon stanter, dem höchsten Regeldruck in der Hauptluftleitung entsprechender Überdruek aufrechterhalten wird) beaufschlagt wird. Der Kolben 3 betätigt eine Hülse 11, die einen Auslass 13 besitzt.
Ausserdem dient sie als Sitz 15 für ein Ventil 17, das mit einem wei teren Ventil 19 zu einem federbelasteten Dop pelventil vereinigt ist. Die Hülse 11 trägt des weiteren den Rückführkolben 21, welcher ausser durch eine Feder 23 durch den Druck im Bremszylinder 25 beaufschlagt wird. Das Ventil 1.9 überwacht im Zusammenwirken mit seinem Sitz 27 die Leitung 29, welche vom Druckluftvorratsbehälter 31 zum Bremszylin der 25 führt. Der Behälter 31 füllt sich über ein Rückschlagv entil 33 aus der Hauptluftlei- tung 7.
In die letztere Leitung ist eine Über wachungseinrichtung 35 eingesetzt, an welcher ausserdem eine von der Steuerkammer 9 kon stanten Druckes kommende Leitung 37 mün det. Zwischen dieser Leitung 37 und der zum Raum 5 des Dreidrucksteuerventils 1 führen den Hauptleitung 7 ist die die Anspringemp- findlichkeit des Steuerventils bestimmende Empfindlichkeitsöffnung 39 vorhanden, wel che gleichzeitig als Füllöffnung zwischen der Kammer 9 und der Hauptluftleitung 7 dient.
Der Strömungsquerschnitt der Empfindlich keitsöffnung 39 kann mittels einer zylindri schen Nadel 41 verändert werden, die zusam men mit einem zur Sperrung der Verbindung dienenden Ventil 43 von. einem Kolben 45 be tätigt wird, der seinerseits über die Leitung 47 vom Druck im Bremszylinder 25 beauf- schlagt wird. Der Kolben 45 wirkt ausser gegen eine seinen gesamten Hub beeinflussende schwächere Feder 49 gegen eine zweite stär kere Feder 51, welche aber durch Anschlag 53 und Gegenanschlag 55 so abgefangen wird, dass sie nur auf einem Teilhub des Kolbens 45 zur Wirkung kommen kann. Das Absperrven til 43 wirkt. mit einem Sitz 57 zusammen.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Bremse ist folgende Im gelösten Zustand der Bremse nehmen die einzelnen Teile die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung ein. Hierbei steht die Oberseite des Kolbens 3 unter dem Höchstdruck in der Hauptluftleitung 7, mit welchem Druck über die Empfindlichkeitsöffnung 39 und die Lei tung 37 auch die Steuerkammer 9 aufgefüllt ist, so dass zu beiden Seiten des Kolbens Druckgleichheit herrscht. Die Feder 23 hält die Kolben 3, 21 in ihrer Endlage, in welcher das Auslassventil 17 geöffnet und das Einlass- ventil 19 geschlossen ist.
Der Bremszylinder 25 ist also über den Auslass 13 entlüftet, so dass auch der Kolben 45 der Überwachungs einrichtung 35 nicht unter Überdruck steht. Er wird durch die Feder 49 in seiner End- stellung gehalten, in welcher die Nadel 41 aus der Empfindliehkeitsöffnung 39 herausgezo gen ist, so dass der volle Querschnitt der letz teren einer etwaigen Strömung zwischen den Leitungen 7 und 37 zur Verfügung steht.
Bei ungewollten Druckschwankungen Inder Haupt- luftleitung 7 bestimmt der Querschnitt dieser Öffnung 39 den Grad der Unempfindlichkeit des Steuerventils , 1; solange sich Druck schwankungen in der Hauptluftleitung 7 zeit lieh so vollziehen, dass der Druck in der Steuerkammer 9 diesen über die Empfindlich keitsöffnung 39 folgen kann, findet keine Re aktion des Steuerventils statt.
Wird dagegen zum Beispiel bei Einleitung einer Bremsung der Druck in der Hauptluft- leitung 7 schneller verringert, so dass die Öffnung 39 den Ausgleich nicht mehr ermög licht und damit ein Überdruck in der Kam mer 9 gegenüber dem Raum 5 entsteht, so bewegen sich die Kolben 3, 21 entgegen der Kraft der Feder 23 nach oben, und die Hülse <B>1.1.</B> schliesst dabei das Auslassventil 17 und öffnet das federbelastete Ventil 19, womit die Entlüftung des Bremszylinders 25 beendet ist und seine Beaufschlagung aus dem Be hälter 31 beginnt.
Der entstehende Überdruck im Bremszylinder teilt sich über die Leitung 47 auch dem Kolben 45 der überwachungs- einriehtung 35 für die Empfindliehkeitsöff- nung 39 mit, und dieser bewegt, zunächst ent gegen der schwächeren Feder 49, das Ventil 43 unter Eindringen der Nadel 41 in die Empfindlichkeitsöffnung 39 nach unten. Mit weiter steigendem Bremszylinderdruck über windet der Kolben 45, nachdem er zur An lage an dem einen Teil des Anschlages 55 bil denden Kragen gekommen ist, auch die stär kere Feder 51 und schliesst das Ventil 43, womit die Verbindung zwischen der Steuer kammer 9 und der Hauptluftleitung 7 bzw. dem Raum 5 gesperrt ist.
Während der fol genden Brems- und Lösestufen, die im ein zelnen nicht näher beschrieben sind, bleibt das Ventil 43 geschlossen.
Erst wenn beim Lösen. der Bremse der Druck im Bremszylinder 25 wieder auf einen Wert abgesunken ist, bei welchem die ver einigte Kraft der Federn 49 und 51 die Be- aufschlagung des Kolbens 45 überwindet, wird der letztere nach oben geschoben, bis die Feder 51 durch Kraftschluss der Anschläge 55, 53 abgefangen wird. Die allein weiter wirkende schwächere Kraft der Feder 49 kommt gegen die Beaufschlagung des Kolbens 45 durch den verbliebenen Bremszylinder druck bis auf weiteres nicht auf, und der Kolben 45 verharrt in einer Stellung, in wel cher das Ventil 43 zwar geöffnet ist, die Nadel 41 aber noch in die Empfindlichkeitsöffnung 39 hineinragt.
Der Strömungsquerschnitt der letzteren ist damit so verringert, dass wenn bei einem etwaigen Wiedereinbremsen der Druck in der Hauptluftleitung 7, insbeson dere an den letzten ;Vagen eines langen Zuges, auch nur sehr langsam abfällt, das Steuer ventil 1 infolge seiner erhöhten Empfindlich keit sich trotz des noch auf seinem Rückführ- kolben 27 lastenden Bremszylinderdruckes so fort eindeutig in die neue Bremsstellung be wegt, in welcher das Einlassventil 19 wieder geöffnet ist, worauf der ansteigende Brems zylinderdruck über den Kolben 45 den erneu ten Abschluss des Ventils 43 herbeiführt.
Ein zu starkes Abströmen von Druckluft aus der Steuerkammer 9 in die Hauptluftleitung 7 kann also nicht stattfinden.
Wird jedoch die Bremse unter Ansteigen des Hauptluftleitungsdruckes weiter gelöst, so sinkt der Bremszylinderdruck schliesslich praktisch auf Null ab, womit die schwächere Feder 49 den Kolben 45 schliesslich so weit nach oben bewegt, dass die Nadel 41 völlig aus der Öffnung 39 herausgezogen ist. Damit steht im voll gelösten Zustand der Bremse wieder der volle Strömungsquerschnitt der Öffnung 39 für die Bestimmung der Empfindlichkeit des Steuerventils 1 zur Verfügung.
Die er höhte Anspringempfindlichkeit ist damit wie der auf den Normalwert abgesunken, Die Einrichtung gemäss Fig. 2 unterschei det sich von derjenigen nach Fig.1 durch die andere Gestaltung der überwachungseinrich- tung 35. Die letztere enthält nunmehr eine kegelförmige Nadel 59, welche je nach dem Grade ihres Hineinragens in die Empfindlich keitsöffnung 39 einen mehr oder weniger gro ssen Strömungsquerschnitt der letzteren frei gibt.
Die Nadel 59 wird wiederum durch den vom Bremszylinderdruck beaufschlagten Kol ben 45 betätigt, auf welchen aber an Stelle der beiden stufenweise zur Wirkung kommenden Gegenfedern gemäss Fig.1 nur eine Feder 61 einwirkt.
Im voll gelösten Zustand der Bremse ist die Nadel 59 so weit aus der Empfindlich keitsöffnung 39 herausgezogen, dass der volle Querschnitt der letzteren freigegeben ist. Steigt bei Durchführung einer Bremsung der Druck im Bremszylinder und damit auf dem Kolben 45 an, so bewegt sich die Nadel 59 entgegen der Kraft der Feder 61 stetig nach unten in die Öffnung 39 hinein, bis sie die letztere bei Unterbrechung der Verbindung zwischen der Steuerkammer 9 und der Haupt luftleitung 7 abschliesst. Dieser Zustand bleibt erhalten, bis beim Lösen der Bremse der Druek im Zylinder 25 wieder auf einen Wert abgesunken ist, bei welchem die Freilegung der Empfindlichkeitsöffnung 39 durch Her ausbewegen der Nadel 59 unter der Kraft der Feder 61 beginnt.
Hierbei verbleibt zunächst infolge der Kleinheit des freigelegten Strö mungsquerschnittes die Empfindlichkeit des Steuerventils 1 so hoch, dass sie in jedem Fall zum erneuten Anspringen des letzteren aus reicht. Erst bei Vollösung erreicht der Strö mungsquerschnitt wieder seine volle Grösse, womit die Empfindlichkeit des Steuerventils auf ihren Normalbetrag abgesunken ist.
Im Vollösezustand, bei welchem also der Druck in der Hauptluftleitung 7 seinen höch sten Regelwert erreicht hat, dient auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 die frei gelegte Empfindlichkeitsöffnung 39 zugleich als Füllöffnung, um etwaige Druckverluste in der Kammer 9 aus der Hauptluftleitung 7 auszugleichen.
Nach Fig. 3 sind im Dreidrucksteuerven- til 1 wieder die Kolben 3, 21 gelagert, wobei der R.üekführkolben 21 von der Hülse 11 ge tragen wird. An diese Hülse schliesst sich eine Kolbenstange 63 an, welche sowohl bei 65 als auch bei 67 im Ventilgehäuse dicht ge führt ist. Die Kolbenstange 63 enthält einen Kanal 69, der die Leitung 71 überwacht, wel che eine Empfindlichkeitsöffnung 73 aufweist und, angeschlossen an die Leitung 72, eine von zwei parallel geschalteten Verbindungen zwi schen der Steuerkammer 9 konstanten Druk- kes und der Hauptluftleitung 7 bildet.
Die andere Verbindungsleitung 74 führt, ebenfalls als Fortsetzung der Leitung 72, von der Kammer 9 über eine Empfindlichkeitsöffnung 75, deren Strömungsquersehnitt kleiner ist als derjenige der Öffnung 73, zu einer Über wachungseinrichtung 77, in deren Gehäuse ein von einem Kolben 79 entgegen der Kraft einer Feder 81 zu schliessendes Ventil 83 vorgesehen ist. Die Überwachungseinriehtung 77 ist in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise in die Ilauptluftleitung 7 eingesetzt.
Die Wirkungsweise der zuletztbeschrie- benen Bremse ist folgende Im vollgelösten Zustand nehmen die Kol ben 3, 21 des Steuerventils 1 wieder ihre un terste Endlage ein, in welcher der Kanal 69 in der Kolbenstange 63 den Raum 5 mit einem weiteren Raum 85 verbindet, in welchen die Leitung 71 mündet. Der seinerseits an die Hauptluftleitung 7 angeschlossene Raum 5 des Steuerventils ist somit über den Kanal 69, den Raum 85, die Leitungen 71, 72 und die Empfindlichkeitsöffnung 73 mit der Steuer kammer 9 verbunden.
Der Strömungsquer schnitt der Empfindliehkeitsöffnung 73 ist grösser als derjenige der Empfindlichkeits öffnung 75 und beträgt zum Beispiel zwei Drittel des sich aus beiden Öffnungen zusam mensetzenden Gesamtquerschnittes. Nachdem der Zylinder 25 über das geöffnete Ventil 17 und den Auslass 7.3 entlüftet ist, fehlt der Überdruck auf den Kolben 79 der Einrich tung 77, und deren Feder 81 hält das Ventil 83 offen. Damit ist auch der zweite Verbin dungsweg von der Steuerkammer 9 über die Leitungen 72, 74 und die Empfindlichkeits öffnung 75 zu Hauptluftleitung 7 geöffnet.
Die Empfindlichkeitsöffnung 75 ist, wie be reits erwähnt, kleiner als die Öffnung 73, ihr Querschnitt beträgt zum Beispiel einen Drittel des Gesamtquerschnittes. Die gelöste Bremse wird also durch das Zusammenwirken der bei den Öffnungen 73 und 75 gegen ungewolltes Anspringen bei Druckschwankungen ge schützt.
Wird durch Verringerung des Druckes in der Hauptluftleitung 7 eine Bremsung ein- geleitet, so bewegen sich die Kolben 3, 21 un ter dem entstehenden Überdruck in der Steuerkammer 9 nach oben, und es wird dabei der Kanal 69 unter Absperrung der über die Empfindlichkeitsöffnung 73 führenden Ver bindung verschoben. Das Ventil 19 wird ge öffnet und Druckluft aus dem Behälter 31 gelangt über die Leitung 29 zum Bremszylin der 25 und bewirkt einen Druckanstieg in demselben. Der angestiegene Bremszylinder druck beaufsehlagt auch den Kolben 79 und führt nach Überwindung der Feder 81 auch zum Abschluss des Ventils 83, womit beide Verbindungswege zwischen der Steuerkammer 9 und der Hauptluftleitung 7 gesperrt sind.
Diese Sperrung bleibt bei allen folgenden Brems- und Lösestufen erhalten, bis bei den letzteren der Druck im Bremszylinder sich wieder so weit verringert hat, dass die Feder 81 das Ventil 83 erneut öffnet. Damit ist die über die engere Öffnung 75 führende Verbin dung zwsichen der Steuerkammer 9 und der Hauptluftleitung 7 wieder geöffnet, und die Drücke können sich ausgleichen.
Würde aus dieser Lösestufe heraus wieder eingebremst, so ist die Anspringempfindlichkeit des Steuer ventils 1 infolge des kleineren Strömungsquer- sehnittes der Öffnung 75 so hoch, dass auch bei langsamer Erniedrigung des Druckes in der Hauptluftleitung 7 und damit im Raum 5 die Kolben 3, 21 aus der Löseabschlussstellung heraus eine eindeutige Bewegung unter Öff nen des Ventils 19 ausführen.
Wird aber nach Öffnen des Ventils 83 das Lösen der Bremse weiter fortgesetzt, so gelan gen - infolge des vorangegangenen Druck ausgleiches zwischen der Kammer 9 und der Hauptluftleitung 7 bereits kurz vor der Er reichung des höchsten Regeldruckes in letz terer Leitung - die Kolben des Dreidruck steuerventils wieder in ihre Endlage, in wel cher der Kanal 69 die zweite Verbindung über die Empfindlichkeitsöffnung 73 öffnet, womit die Ansprechempfindlichkeit des Steuerven tils wieder auf ihren Normalwert verringert ist.
In Fig. 4 ist eine Bremse gezeigt, bei wel- eher ebenfalls zwei die Empfindlichkeitsöff- nungen 73 bzw. 75 enthaltenden Verbindungs wege zwischen der Steuerkammer konstanten Druckes und der Hauptluftleitung parallel geschaltet sind. Der eine Weg über die Lei tungen 89, 91, welcher die im Querschnitt kleinere Empfindlichkeitsöffnung 75 enthält, wird wieder von der Ventileinrichtung 77 überwacht, während der andere Weg über die grössere Empfindlichkeitsöffnung 73 und die Leitungen 89, 93 mittels einer Ventileinrich tung 95 gesteuert wird, deren Ventil 97 ein von einer Feder 99 belasteter Kolben 101 be tätigt.
Der Raum über dem Kolben 101 steht über eine Leitung 103 mit der sogenannten Abzapfkammer 105 in Verbindung, in welche zu Beginn der Bremsung aus Beschleunigungs gründen Druckluft aus der Hauptluftleitung abgezapft wird. Zur Abzapfkammer 105 führt eine Leitung 107, welche von der sie zur Hauptluftleitung 7 fortsetzenden Leitung 109 durch einen Schieber 111 getrennt ist, wel cher in einem gegenüber der Kammer 9 ab gedichteten Gehäuse 113 des Dreidrucksteuer- ventils durch die Kolben 3, 21 bewegt wird. Am Gehäuse 113 ist ein Auslass 115 vorgese hen, der ebenfalls der Überwachung durch den Schieber 111 unterliegt.
Die Wirkungsweise der zületztbeschriebe- nen Bremse ist folgende Im vollgelösten Zustand der Bremse nimmt der Schieber 111 infolge der Endstellung der Kolben 3, 21 eine Lage ein, in welcher die Abzapfkammer 105. mit ihrer Leitung 107 unter Absperrung von der Leitung 109 über den Auslass 115 entlüftet ist. Infolgedessen fehlt auch die Beaufschlagung des Kolbens 101, und derselbe wird durch die Feder 99 in seiner dem geöffneten Ventil 97 entsprechen den Stellung gehalten.
Der Verbindungsweg zwischen der Kammer 9 und der Hauptluft leitung 7 über die Leitungen 89, 83 und die Empfindlichkeitsöffnung 73 ist also freigege ben. Ausserdem fehlt aber infolge des entlüf teten Bremszylinders 25 auch die Beaufschla- gung des Kolbens 79 der zweiten über wachungseinriehtung 77, deren Ventil 83 so mit den Weg über die Leitungen 89, 91 und die kleinere Empfindlichkeitsöffnung 75 zur Hauptluftleitung 7 offenhält.
Die beiden Öff nungen 73 und 75 ergeben zusammen wieder den Gesamtströmungsquerschnitt, welcher zur Erzielung des im gelösten Zustand der Bremse vorgesehenen Empfindlichkeitsgrades des Steuerventils 1 notwendig ist.
Bei Einleitung einer Bremsung bewegen die nach oben gehenden Kolben des Dreidruek- steuerv entils 1 den Schieber 111 in eine Stel lung, in welcher unter Abschluss des Auslas- ses 115 die Verbindung zwischen den Leitun gen 109 und 107 hergestellt ist. Damit kann Druckluft - verzögert durch eine nicht dar gestellte, aus betrieblichen Gründen vorgese hene Drosseldüse - aus der Hauptluftleitung in die Abzapfkammer 105 einströmen und der in dieser Kammer sich aufbauende Überdruck beaufschlagt den Kolben 101 entgegen der Kraft der Feder 99.
Das Ventil 97 wird ge schlossen und der über die grössere Öffnung 73 führende Weg somit gesperrt. Infolge der Wirkung der Drosseldüse und der für den Druckaufbau in der Kammer 105 notwendi gen Zeit erfolgt diese Sperrung jedoch erst, nachdem der Zugang zu der Empfindlich keitsöffnung 75 infolge des -durch den anstei genden Bremszylinderdruck bedingten Ab schlusses des Ventils 83 bereits geschlossen wurde. Beide Verbindungen zwischen der Kammer konstanten Druckes und der Haupt luftleitung sind nun für die Dauer der wei teren Brems- und Lösevorgänge abgesperrt.
Der späte Abschluss des vom Druck in der Abzapfkammer 105 betätigten Ventils 97 ist bedeutungslos, da, wie nachstehend erläutert wird, dieser Abschluss erst kurz vor dem Voll- lösen der Bremse, wenn die Strömung durch die Empfindlichkeitsöffnung 75 bereits wie der freigegeben ist, seine Aufgabe zu erfül len hat. Wenn beim Lösen. der Bremse der Druck im Bremszylinder wieder auf einen Restwert abgesunken ist, öffnet das Ventil 83 und gibt die Strömung durch die Empfind lichkeitsöffnung 75 frei, während die Strö mung durch die grössere Öffnung 73 durch das Ventil 97 weiter gesperrt bleibt.
Die Emp findlichkeit ist infolgedessen so hoch getrie ben, dass auch vor dem völligen Verschwin- den des Bremszylinderdruckes das Steuerven til. in jedem Fall sofort zur Einleitung einer neuen Bremsung anspringt. Wird eine solche nicht durchgeführt, sondern der Lösevorgang fortgesetzt, so veranlasst der ansteigende Druck der Hauptluftleitung die Kolben des Dreidril.eksteuerventils 1 - infolge des über die Drosselöffnung 75 stattgefundenen Druck ausgleiches zwischen der Kammer 9 und der Leitung 7 wiederum bereits kurz vor Errei chung des höchsten Regeldruckes in der letz teren --, in ihre in der Zeichnung untere Endlage zurückzukehren, in welcher das Ven til 17 geöffnet bleibt,
so dass sich der Zj-Lin- der 25 über den Auslass 13 völlig entlüften kann. Mit der Endstellung der Kolben 3, 21 hat aber auch der Schieber 111 wieder eine Lage erreicht, in welcher er die Leitung 109 absperrt und die Leitung 107 mit dem Aus lass 115 verbindet. Die Abzapfkammer 105 entlüftet sich, und der Kolben 101 der über- wachungseinrichtung 85 wird durch die Feder 99 in seine der Öffnung des Ventils 97 ent sprechende Stellung zurückbewegt.
Damit ist nun auch die zweite Verbindung zwischen der Steuerkammer 9 und der Hauptl.uftlei- tung 7 wieder geöffnet und der gesamte Strö mungsquerschnitt über die beiden Empfind lichkeitsöffnungen 73 und 75 bestimmt nun wieder die Anspringempfindlichkeit des Steuerventils.
Die Betätigung der Überwachungseinrich tung 95 könnte anstatt durch den Druck in der Abzapfkammer 105 auch durch den Druck in einem andern, zeitweise mit dieser Kammer verbundenen Raum erfolgen.