Einrichtung zur Rehabilitation oder zum Training der unteren Extremitäten
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Rehabilitation oder zum Training der unteren Extremitäten, insbesondere des Sprunggelenks, mit zwei beweglich nebeneinander angeordneten Aufnahmen für die Füße der zu behandelnden Person, welche Fußaufnahmen miteinander gekoppelt sind, so dass die Bewegung eines Fußes auf die Bewegung des anderen Fußes übertragbar ist, wobei jede Fußaufnahme um eine im Wesentlichen mit dem jeweiligen Unterschenkel übereinstimmende Achse und um eine im Wesentlichen mit dem jeweiligen Sprunggelenk übereinstimmende Achse schwenkbar angeordnet ist. Derartige Rehabilitations- oder Trainingseinrichtungen werden beispielsweise nach Verletzungen der Muskel, Sehnen, Bänder oder nach Brüchen der unteren Extremität, insbesondere im Sprunggelenksbereich eingesetzt, um die Beweglichkeit des verletzten Fußes wieder herzustellen und zum Muskelaufbau des verletzten Fußes beizutragen. Eine weitere Verwendung besteht auch bei der Neurorehabilitation, beispielsweise bei partiellen Lähmungen nach einem Schlaganfall. Zur Bewegungstherapie des Fußgelenks sind verschiedene Produkte bekannt, welche meist sehr kompliziert oder nur sehr eingeschränkt anwendbar und beispielsweise nicht für die Neurorehabilitation geeignet sind. Derartige Geräte weisen eine Aufnahme zumindest für den zu trainierenden bzw. zu rehabilitierenden Fuß auf und ermöglichen einen Bewegungsablauf in bestimmten Grenzen, welcher durch entsprechende Schienen unterstützt wird. Dabei sind einerseits antriebslose Einrichtungen zur aktiven Mobilisation der Extremität und auch motorisierte Geräte zur passiven Mobilisation der Extremität bekannt. Im Falle der motorisierten Bewegungsschienen od. dgl . werden bestimmte Bewegungen von einem Motor vorgenommen und somit die Extremität einer bestimmten Zwangsbewegung ausgesetzt. Durch die Bewegung werden Immobilisationsschäden vermieden und die inter- und intramuskuläre Koordination gefördert sowie Muskelmasse aufgebaut. Zur Steigerung der Motivation des Patienten können an der Rehabilitationseinrichtung Bewegungssensoren angebracht sein, welche entsprechend verwertet werden und dem Patienten beispielsweise optisch oder akustisch Information über die
Bewegung übermittelt werden. Dadurch kann dem Patienten eine Rückmeldung über den Trainingsverlauf gegeben werden. Beispielsweise beschreibt die EP 270 734 AI ein Gymnastikgerät zur Durchführung von Bein- und/oder Fußgymnastik mit zumindest einer Aufnahme für einen Fuß, welche um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert angeordnet und mit einem Schwenkantrieb verbunden ist. Durch diese passive Gymnastik kann die Gefahr einer Thrombosebildung bei operativen Eingriffen gemindert werden. Abgesehen vom relativ komplexen Aufbau der Einrichtung, sind damit auch nur bestimmte Bewegungsabläufe möglich, welche sich zur Rehabilitation von Verletzungen, insbesondere des Sprunggelenkes, nicht eignen. Die DE 39 22 538 C2 beschreibt eine Bewegungsvorrichtung mit einer Kurbel und einer pedalartigen Fußschale, mit der Fehlstellungen des Sprunggelenks bei gleichzeitiger Verbesserung der Beweglichkeit gezielt behandelt werden können. Zu diesem Zweck werden elastische Bänder zwischen Fußaufnahmen und einem Festpunkt gespannt, so dass gegen den Widerstand des elastischen Bands Tretbewegungen durchgeführt werden können. Dabei befindet sich der Patient in einer im Wesentlichen sitzenden Position. Durch die pedalartige Konstruktion muss jedoch auch der zu trainierende Fuß oft unzulässige Kräfte überwinden, wodurch Überbelastungen möglich sind. Eine Rehabilitationsvorrichtung zur Anwendung bei liegenden Patienten ist beispielsweise aus der GB 2 347 873 A bekannt, bei der zwei Fußaufnahmen entsprechend gekoppelt sind und die verletzte Extremität durch aktive Bewegung der gesunden Extremität trainiert wird. Dabei führen die Fußaufnahmen eine gegensinnige Bewegung aus. Der Widerstand der Bewegung kann eingestellt werden. Die Konstruktion eignet sich zur Rehabilitation von Verletzungen, insbesondere des Sprunggelenkes, nicht sehr gut, da kontrollierte Bewegungen um die Achse des Sprunggelenks nicht unterstützt werden. Eine ähnliche Einrichtung wird auch in der DE 100 41 016 AI beschrieben, bei der insbesondere für teilweise gelähmte Schlaganfallpatienten die geschädigte Seite mit Hilfe der gesunden Körperhälfte bewegt werden kann, wodurch der Muskelabbau der geschädigten Körperhälfte reduziert werden kann. Auch dabei ist der Trainigseffekt, insbesondere bei Verletzungen des Sprunggelenks, nicht hoch.
Die DE 44 13 327 AI zeigt ein Gerät, welches am liegenden Patienten durch einen motorgetriebenen Mechanismus eine definierte Bewegung der Füße und Unterschenkel analog einer natürlichen Gehbewegung erzwingt und somit Gelenk- und Muskelbewegungen erzeugt, die eine Förderung des Blutstromes in den unteren Extremitäten zur Folge haben. Das Gerät dient insbesondere der physikalischen Thrombose-Prophylaxe. Die US 6 042 521 A zeigt ein Gerät zum Training der unteren Extremitäten, wobei jedoch eine unkontrollierte Kopplung der beiden Fußauflagen gegeben ist, wodurch sich die Einrichtung nicht zur Rehabilitation nach Verletzungen insbesondere im Sprunggelenksbereich eignet. Die EP 1 350 500 AI zeigt ebenfalls eine Einrichtung zum Training der unteren Extremitäten, wobei ein motorischer Antrieb die Füße bewegt, wobei jedoch keine Rücksicht auf die anatomische Lage des Sprunggelenks genommen wird, weshalb sich die Einrichtung nicht zur Rehabilitation nach Verletzungen insbesondere im Sprunggelenksbereich eignet. Eine Einrichtung der gegenständlichen Art ist aus der US 4 306 714 A bekannt. Dabei sind zwei Fußaufnahmen vorgesehen, welche Bewegungen des Fußes in allen drei Dimensionen zulassen. Durch eine Kopplung der Fußaufnahmen kann der verletzte Fuß mit Hilfe der gesunden Extremität trainiert werden. Der hauptsächliche Nachteil dabei besteht darin, dass die Fußaufnahmen derart gekoppelt sind, dass jeweils eine gegensinnige Bewegung des linken und rechten Fußes stattfindet. Dies bedeutet, dass ein Kippen eines Fußes um die Längsachse des Fußes nach innen ein Kippen des anderen Fußes nach außen bewirkt. Dies kann sich insbesondere bei Verletzungen des Sprunggelenkes sehr nachteilig auf den Therapieerfolg auswirken. Darüber hinaus besteht ein weiterer Nachteil in der Konstruktion gemäß der US 4 306 714 A darin, dass die Drehachse für die Kippbewegung um die Längsachse des Fußes weit unterhalb der Fußsohle liegt. Jede Abweichung von der tatsächlichen Drehachse des Fußgelenkes ruft bei Gewichtsbelastung ein Moment hervor, das vom Patienten zusätzlich ausgeglichen werden muss. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung einer oben angegebenen Rehabilitations- oder Trainingseinrichtung zur Behandlung der unteren Extremität, welche möglichst einfach und kostengünstig herstellbar ist, und
insbesondere bei Verletzungen des Sprunggelenks einen optimalen Therapieerfolg bewirkt. Nachteile bekannter Systeme sollen vermieden oder zumindest reduziert werden. Gelöst wird die vorliegende Erfindung dadurch, dass die miteinander gekoppelten Fußaufnahmen um die mit dem jeweiligen Sprunggelenk übereinstimmende Achse gleichsinnig und um die mit dem jeweiligen Unterschenkel übereinstimmende Achse gleichsinnig oder gegensinnig bewegbar sind. Durch eine derartige Konstruktion wird eine optimale Bewegung der kranken Extremität durch die gesunde Extremität unterstützt und somit ein optimaler Therapieerfolg erzielt. Insbesondere die Bewegungen der Füße um die mit dem jeweiligen Sprunggelenk übereinstimmende Achse soll gleichsinnig erfolgen, um zu vermeiden, dass beispielsweise durch einen Druck des gesunden Fußes nach unten eine zu extreme Beugung des anderen Fußes nach oben stattfindet. Bei der Bewegung der Füße um die dem Unterschenkel entsprechende Achse ist die Gleichsinnigkeit nicht zwingend erforderlich, da das Gelenk in Bezug auf die Drehung etwa symmetrisch aufgebaut ist. Optimal ist jedoch, dass bei Bewegung des gesunden Fußes genau dieselbe Bewegung mit dem kranken Fuß vollzogen wird. Zur Schaffung einer möglichst kostengünstigen Einrichtung ist diese vorzugsweise aus Metall oder auch aus einem robusten Kunststoff hergestellt, wobei die schwenkbare Bewegung durch entsprechende Gelenke od. dgl . gebildet wird. Die Einrichtung oder zumindest Teile davon können aber auch aus Holz hergestellt sein. Dazu sind verschiedenste Konstruktionen denkbar. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Fußaufnahme um eine im Wesentlichen mit der jeweiligen Fußlängsachse übereinstimmende Achse schwenkbar angeordnet ist. Dabei ist erfindungsgemäß darauf zu achten, dass die Schwenkachse wirklich im Wesentlichen mit der Fußlängsachse übereinstimmt und im Wesentlichen durch das Fußgelenk läuft. Dadurch werden die bereits oben erwähnten Momente, welche bei Anordnung der Drehachse in einem Abstand von der Gelenksachse auftreten, vermieden. Somit wird durch diese Konstruktion ein optimaler Therapieerfolg bewirkt. Dabei sind die miteinander gekoppelten Fußaufnahmen vorzugsweise um die mit der jeweiligen Fußlängsachse übereinstimmende Achsen im anatomischen Sinn gleichsinnig bewegbar. Dies bedeutet, dass ein Kippen des einen Fußes nach außen ein Kippen des
anderen Fußes ebenso nach außen bewirkt. Dabei kann die Kopplung der Fußaufnahmen durch gelenkig gelagerte Hebel oder Stangen gebildet sein. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Kopplung der Fußaufnahmen auch durch Seilzüge, Kettenzüge od. dgl. gebildet werden. Schließlich kann die Kopplung der Fußaufnahmen auch durch Zahnräder oder Reibscheiben od. dgl. gebildet sein. Den verschiedensten Konstruktionen sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt. Theoretisch sind auch elektromechanische Varianten denkbar, bei welchen die Bewegung des einen Fußes erfasst und auf einen Antrieb des anderen Fußes umgelegt wird. Allerdings ist es Zweck der vorliegenden Erfindung, die Rehabilitations- oder Trainingseinrichtung möglichst einfach und kostengünstig zu gestalten, so dass eine Verwendung nicht nur in Spitälern oder Rehabilitationszentren, sondern auch zu Hause möglich und finanziell erschwinglich ist. Um eine Überbeanspruchung des Gelenkes zu vermeiden, sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung Einrichtungen zur Begrenzung des Schwenkbereichs der Schwenkbewegungen der Fußaufnahmen vorgesehen. Diese Einrichtungen können durch verschiedene konstruktive Maßnahmen, wie z.B. Anschlägen, gebildet sein, welche einen bestimmten Winkelbereich festlegen, innerhalb welchem die Schwenkbewegung um die jeweilige Achse vorgenommen werden kann. Um eine Anpassung der Einrichtung an verschiedene Personen einerseits, aber auch an die jeweilige Verletzung und den Verletzungsgrad der Extremität zuzulassen, ist die Begrenzungseinrichtung zur Veränderung des Schwenkbereichs vorzugsweise einstellbar ausgebildet. Somit kann je nach Therapieziel der Winkel des Schwenkbereichs entsprechend eingestellt und allenfalls während des Therapieverlaufs variiert werden. Um, wie bereits oben erwähnt, eine optimale Lage aller Schwenkachsen in Bezug auf das Fußgelenk zu erzielen, können die Fußaufnahmen Mittel zur Anpassung der Lage des Fußes innerhalb der Fußaufnahme aufweisen. Diese Mittel können beispielsweise durch entsprechende Einsätze gebildet sein, die die Höhe des Fußes innerhalb der Fußaufnahme, aber auch die Lage des Fußes in Richtung der Längsachse definieren und festlegen. Dabei können verschieden abgestufte Einsätze vorgesehen sein oder auch Vari-
anten, welche eine stufenlose Anpassung zulassen, angewendet werden. Für die Verbesserung des Trainingserfolgs können Einrichtungen zur Erzeugung eines den Schwenkbewegungen der Fußaufnahmen entgegengesetzten Widerstandes vorgesehen sein. Diese Einrichtungen zur Erzeugung eines Widerstandes können durch verschiedene konstruktive Maßnahmen, wie z.B. Federn, elastische Elemente, Reibungselemente od. dgl., gebildet werden. Dabei sind die Einrichtungen zur Erzeugung eines Widerstandes vorzugsweise einstellbar ausgeführt. Zum Ausgleich der Masse während der Schwenkbewegungen in den verschiedenen Richtungen können an der Rehabilitations- bzw. Trainingseinrichtung mit den Fußaufnahmen verbundene Gewichte zum Ausgleich der Masse während der Schwenkbewegungen der Fußaufnahmen vorgesehen sein. Dadurch wird eine im Wesentlichen kraftfreie Bewegung der unteren Extremitäten möglich, welche insbesondere nach Verletzungen der unteren Extremitäten, insbesondere im Sprunggelenksbereich für einen raschen Heilungserfolg von Bedeutung ist. Zur Aufnahme des zeitlichen Verlaufs der Schwenkbewegungen der Fußaufnahmen können entsprechende Sensoren angeordnet sein. Die Sensoren können durch verschiedene vorzugsweise elektronische oder elektrooptische Sensoren, wie z.B. Winkelgeber, aber auch Dehnungsmessstreifen od. dgl., gebildet sein. Um die Bewegung auch optisch und/oder akustisch dem Patienten oder einem behandelnden Personal darstellen oder dokumentieren zu können, sind die Sensoren vorzugsweise mit einer Auswerteeinrichtung, beispielsweise einem Rechner, verbunden. Dadurch können die Bewegungsverläufe grafisch dargestellt und ein bestimmtes Trainingsziel während der Therapie durch den Patienten und/oder einem Arzt oder auch nach der Therapie durch den Arzt od. dgl. besser bewertet und dadurch der Therapieerfolg optimiert werden. Um die Bewegung durch herumhängende Kabel nicht zu behindern, kann die Verbindung der Sensoren mit der Auswerteeinrichtung auch drahtlos erfolgen. Dabei können die Sensorsignale über Hochfrequenzsignale an einen Empfänger, der mit der Auswerteeinrichtung verbunden ist, übertragen werden, oder auch beispielsweise über Infrarotsignale. Zur Unterstützung der Therapie kann zumindest ein moto-
rischer Antrieb zur Durchführung der Schwenkbewegung der Fußaufnahme um zumindest eine Schwenkachse vorgesehen sein. Ein derartiger Antrieb kann beispielsweise durch einen Elektromotor gebildet sein. Durch diese Variante wird der Konstruktionsaufwand der Rehabilitations- bzw. Trainingseinrichtung jedoch erhöht, wodurch sich eine derartige Variante mehr für Spitäler oder Rehabilitationszentren als für den Heimgebrauch eignen wird. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, welche mit der Einrichtung zur Erzeugung eines Widerstandes und bzw. oder mit den allfälligen Sensoren und bzw. oder mit dem allfälligen Antrieb verbunden ist. Durch eine derartige Steuereinrichtung, welche vorzugsweise durch einen Rechner gebildet wird, können Regelkreise geschaffen werden, welche die Einrichtung automatisch auf den jeweiligen Therapieerfolg anpassen und nachstellen. Anstelle einer starren Kopplung der Fußaufnahmen kann diese auch elastisch ausgebildet sein. Die Realisierung einer elatischen Kopplung kann auf verschiedenste Art, beispielsweise durch Zwischenschaltung elastischer Elemente, wie z.B. Federn, erfolgen. Es sei erwähnt, dass sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zur Rehabilitation oder zum Training der unteren Extremität, insbesondere des Sprunggelenkes, bezieht. Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen, welche Ausführungsbeispiele zeigen, näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 schematisch das Bild eines Fußes zur Definition der Bewegungsachsen; Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Grundvariante einer erfindungsgemäßen Einrichtung; Fig. 3a und 3b Prinzipansichten zur Veranschaulichung der Bewegungskopplung; Fig. 4a und 4b Prinzipansichten einer möglichen konstruktiven Realisierung der Bewegungskopplungen gemäß den Fig. 3a und 3b; Fig. 5 eine Prinzipansicht einer Kopplungsvariante über Seilzüge; Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Einrichtung, welche die Bewegung in allen Bewegungsachsen des
Fußgelenkes zulässt; Fig. 7 das Detail einer Fußaufnahme in einer gegenüber Fig. 6 abgeänderten Art in perspektivischer Ansicht; Fig. 8 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Rehabilitationseinrichtung mit einer Auswerteeinrichtung zur optischen Darstellung der Bewegungsverläufe; und Fig. 9 das Beispiel einer derartigen optischen Bewegungsanzeige. Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Fußes 1, welcher im Bereich des Sprunggelenks 2 um die Unterschenkellängsachse I bewegt werden kann. Eine weitere Bewegung ist um die Sprunggelenksachse II möglich. Schließlich ist eine Schwenkbewegung innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs auch um die Fußlängsachse III möglich. Nach Verletzungen des Sprunggelenks ist eine Rehabilitation und ein Training des verletzten Fußes für eine rasche Genesung erforderlich. Nach einer Diagnose der Beweglichkeit wird ein bestimmter Therapieverlauf definiert und es werden bestimmte Bewegungen des kranken Fußes vorgeschrieben. Die Bewegungen werden durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Einrichtung durch den gesunden Fuß unterstützt. Dabei sollen die Bewegungen um die genannten Achsen I, II und III derart erfolgen, dass die Drehachse wirklich mit den genannten anatomischen Achsen übereinstimmt, so dass kein Gegenmoment erzeugt wird, gegen welches die Bewegung vorgenommen werden muss. Mit Hilfe der unten beschriebenen Einrichtung kann neben der Rehabilitation auch mit beiden Füßen Trainingsarbeit entgegen individuell einstellbarer Widerstände vorgenommen werden. Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Grundvariante der Einrichtung 3 zur Rehabilitation oder zum Training der unteren Extremität, insbesondere des Sprunggelenkes 2. Die Einrichtung 3 besteht aus einem Rahmen 4, an dem zwei Fußaufnahmen 5 derart über gelenkig gelagerte Hebel 6 oder Stangen 7 od. dgl. befestigt sind, so dass eine Bewegung der Füße 1 um die Achse I, welche im Wesentlichen mit dem jeweiligen Unterschenkel übereinstimmt, und um die Achse II, welche im Wesentlichen dem jeweiligen Sprunggelenk 2 entspricht, möglich ist. Die Fußaufnahmen 5 können eine Schlaufe 8 und einen Rand 9 im Fersenbereich aufweisen, welche zur Anpassung an verschiedene Fußgrößen vorzugsweise einstellbar sind. Um zu erreichen, dass die Drehachsen I
und II mit den jeweiligen anatomischen Achsen zusammenfallen, muss die Höhe und Lage des Fußes 1 in jeder Fußaufnahme 5 entsprechend einstellbar sein. Dies kann beispielsweise durch entsprechende Einsteileinrichtungen 10 zur Verstellung und Fixierung der Lage der Stangen 7 realisiert werden. Alternativ dazu können auch Einsätze in den Fußaufnahmen 5 vorgesehen sein, welche den Fuß 1 in eine derartige Höhe bringen, in der die Drehachse II der Einrichtung mit der Sprunggelenksachse zusammenfällt (nicht dargestellt) . Die Übereinstimmung der Drehachse I entlang der Stange 7 mit der Längsausdehnung des Unterschenkels kann durch Verschieben des Fußes 1 in der Fußaufnahme 5 eingestellt werden. Zu diesem Zweck können verschiedene Mechanismen vorgesehen sein. Die dargestellte Form der Einrichtung 3 zur Rehabilitation bzw. zum Training der unteren Extremität stellt die einfachste und kostengünstigste Variante dar, welche für verschiedene Anwendungen, insbesondere auch im Heimgebrauch, geeignet ist. Die Kopplung der Bewegung der Füße 1 um die Achse I ist der Einfachheit halber nicht dargestellt und kann beispielsweise gemäß den Prinzipien, welche weiter unten an Hand der Fig. 3a, 3b, 4a und 4b beschrieben werden, vorgenommen werden. Idealerweise werden die Bewegungen um die Drehachsen I gleichsinnig gekoppelt, so dass eine Bewegung des einen Fußes 1 eine anatomisch identische Bewegung des anderen Fußes 1 bewirkt. Die Bewegung um die Drehachse II erfolgt ebenfalls synchron, und nicht wie bei Geräten des Standes der Technik in Form von Pedalen gegengleich. Um die Belastung bei der Rehabilitation oder dem Training genau einstellen zu können, kann ein Gewicht 11 als Ausgleichsmasse angeordnet sein, welche das Gewicht der zur Verschwenkung notwendigen Hebel 6 und Stangen 7 od. dgl. entsprechend ausgleicht. Die Kopplung der Fußaufnahmen 5 muss nicht zwingend starr sein, sondern kann auch elastisch, beispielsweise durch Zwischenschaltung elastischer Elemente, wie z.B. Federn, ausgebildet sein. Fig. 3a zeigt die Draufsicht auf zwei Füße 1, wobei die Bewegung um die Achse I, welche im Wesentlichen der Achse des Unterschenkels entspricht, gleichsinnig erfolgt. Dies bedeutet, dass bei einer Drehung des rechten Fußes 1 in Richtung des Pfeiles X, also in Richtung des linken Fußes 1, eine Bewegung des linken Fußes 1 in dieselbe Richtung entsprechend dem Pfeil X erfolgt, also eine gleichsinnige Bewegung vollzogen wird. Während
jedoch der rechte Fuß 1 eine Drehbewegung nach innen vollzieht, führt der linke Fuß 1 eine Drehbewegung nach außen aus. Bei der Prinzipskizze gemäß Fig. 3b wird eine gegensinnige Kopplung dargestellt, bei der bei Bewegung des rechten Fußes 1 in Richtung des Pfeils Y der linke Fuß 1 eine Bewegung in Richtung des rechten Fußes 1 gemäß dem Pfeil Y vollzieht. Somit führen beide Füße 1 eine Drehbewegung um die jeweilige Achse I nach innen aus . Die Fig. 4a und 4b zeigen zwei Realisierungsmöglichkeiten für eine derartige Bewegungskopplung zur Kopplung der Drehbewegung um die Achse I, welche mit entsprechenden Hebeln oder Stangen oder Zahnrändern erfolgen kann. Fig. 5 zeigt eine Prinzipansicht einer Kopplung der Drehbwe- gungen um eine Drehachse I mit Hilfe von Seilzügen 12, welche über entsprechende Rollen 13 laufen und somit bei Drehbwegung der rechten Rolle 13 in Richtung des Pfeiles X eine Drehbwegung der linken Rolle 13 in Richtung des Pfeiles X, und bei entsprechender Drehung in Richtung der Pfeile Y eine entsprechende Kopplung bewirken. In Fig. 5 ist die Kopplungsvariante gemäß Fig. 3a bzw. Fig. 4b dargestellt, welche im anatomischen Sinn gleichsinnig und aus kinematischer Sicht gegenläufig bezeichnet werden kann. Werden die Seilzüge 12 nicht überkreuz geführt, kann die Kopplung gemäß den Fig. 3a und 4a erzeugt werden, welche im anatomischen Sinn gegensinnig und aus kinematischer Sicht gleichsinnig bezeichnet wird. Es sind verschiedenste Varianten der Bewegungskopplung möglich, weshalb hier nicht auf weitere Realisierungsvarianten näher eingegangen wird. Fig. 6 zeigt eine aufwendigere Variante einer Rehabilitations- bzw. Trainingseinrichtung 3, bei der gegenüber der Variante gemäß Fig. 2 auch eine Schwenkbewegung um die Längsachse III des Fußes 1 möglich ist. Dabei ist zusätzlich zur Variante gemäß Fig. 2 ein Rahmen 14 angeordnet, in welchem U-förmige Träger 15 mit darin schwenkbar um die Achse III des Fußes 1 angeordnete Fußaufnahmen 5 vorgesehen sind. Diese aufwendigere Version der Einrichtung 3 bewirkt eine Bewegungskopplung bei Bewegungen um alle drei Achsen I, II und III, wobei die Bewegung um die Drehachse I vorzugsweise spiegelverkehrt gekoppelt, und die Drehung um die Achse III ebenso vorzugsweise spiegelverkehrt gekoppelt sein soll, um bei einer Bewegung des einen Fußes 1, anatomisch gesehen, die selbe Bewegung des anderen Fußes zu er-
zielen. Bei der Variante gemäß Fig. 7 ist im U-förmigen Träger 15 ein weiterer, U-förmiger Träger 21 mit der Fußaufnahme 5, schwenkbar um die Längsachse III des Fußes 1 gelagert. Die Bewegung um die Fußlängsachse III wird in vielen Fällen nicht notwendig sein, weshalb auch die einfachere Variante gemäß Fig. 2 verwendet werden kann. Vorzugsweise sind die Schwenkbewegungen um die Achsen I, II und III begrenzbar, wozu verschiedene Einrichtungen, wie mechanische Anschläge od. dgl., vorgesehen sein können. Ebenso ist es möglich, manche Bewegungen komplett zu blockieren. Um eine Anpassung an den jeweiligen Therapieverlauf erzielen zu können, sind diese Begrenzungseinrichtungen (nicht dargestellt) vorzugsweise einstellbar ausgebildet. Für die Ausbildung als Trainingsgerät können verschiedene Einrichtungen zur Erzeugung eines den Schwenkbewegungen der Fußaufnahmen entgegengesetzten Widerstands vorgesehen sein (nicht dargestellt) . Fig. 8 zeigt ein Blockschaltbild einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Einrichtung 3 zur Rehabilitation oder zum Training der unteren Extremität, wobei zur Aufnahme der Drehbewegungen Sensoren 16 vorgesehen sind. Die Sensoren 16 sind mit einer Auswerteeinrichtung 17 verbunden, welche die entsprechend ausgewerteten Signale der Sensoren 16 an einem Bildschirm 18 od. dgl. darstellen. Dies stellt eine Möglichkeit dar, die Therapie zu überwachen bzw. zu dokumentieren. Wie aus Fig. 9 besser ersichtlich, kann ein bestimmter Trainingsbereich in Form einer bestimmten Fläche 19 definiert werden, und während der Rehabilitation oder des Trainings soll das Sensorsignal immer innerhalb dieser Fläche 19 angeordnet sein. Dieser Arbeitsbereich 20 ist in der Abbildung innerhalb der Fläche 19 dargestellt. Dies hilft dem Patienten, die Bewegungen innerhalb des vom Arzt oder des Therapeuten empfohlenen Bereichs 19 zu vollziehen. Die vorliegende Einrichtung zur Rehabilitation oder zum Training der unteren Extremität ermöglicht ein selbständiges Aufbautraining der verletzten Extremität oder eines nach einem Schlaganfall gelähmten Fußes durch den Patienten selbst, ohne dass ein Physiotherapeut oder ein Arzt anwesend sein muss. Dadurch ist eine wesentliche Beschleunigung des Therapiefortschritts zu erwarten. Da das Gerät in einer einfachen Version sehr preisgünstig hergestellt werden kann, steht diese als Trainings- und
Rehabilitationsbehelf einer Vielzahl von Patienten zur Verfügung. Es bedarf keiner aufwendigen Steuerung oder Elektronik, obgleich für bestimmte aufwendigere Varianten dies möglich ist. Das Verletzungs- oder Überbelastungsrisiko ist sehr gering, da das zu trainierende Gelenk vom Patienten selbst über den gesunden Fuß und vor allem im gleichen Ausmaß bewegt wird.