DE98867C

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Publication number: DE98867C
Application number: DENDAT98867D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegenden Verbesserungen der durch das Patent Nr. 87876 geschützten Vorrichtung zum Abwickeln und Abschneiden von Bindfaden bestehen darin, dafs der Bindfadenbehä'lter gleichzeitig zum Führen bezw. Halten des Knäuels mit zwei je nach der Gröfse des letzteren verstellbaren Böden ausgerüstet ist, dafs ein besonderes Rohr zum Leiten des Fadens von dem Knäuel nach. der Ausläfsöffnung vorgesehen ist, dafs das Herausfördern und Einziehen des Bindfadens von ein und derselben Stelle der Vorrichtung aus bewirkt wird, und dafs die scharfen Theile der Abschneidevorrichtung auf eine solche Weise beweglich bezw. verstellbar sind, dafs der Schnitt stets an verschiedenen Punkten der Schneide erfolgt.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Vorrichtung in Fig. ι und 2 in zwei zu einander rechtwinkligen Verticalschnitten. und in Fig. 3 im Grundrifs dargestellt. ■ Fig. 4, 5 und 6 zeigen in ähnlichen Darstellungen die Vorrichtung mit etwas abgeänderter Förder- und Abschneideeinrichtung.

Das in dem Behälter 4 befindliche Bindfadenknäuel wird von den beiden mit federnden Rändern versehenen und senkrecht verschiebbaren Böden 5 festgehalten. Letztere greifen mit kegelförmigen Hohlzapfen in den Hohlraum des Knäuels ein und sichern diesem dadurch eine bestimmte Lage in dem Bindfadenbehälter 4 (Fig. ι und 2). Zum Führen des von dem Knäuel kommenden Fadens ist unter dem Deckel der Vorrichtung ein bis fast auf das Knäuel hinabreichendes Rohr 6 befestigt. Das genannte Rohr ist mit Seitenöffnungen oder Schlitzen für das Förderrad 10 und das Gegenlager 11 versehen, welches letztere, von einer Feder 12 bethätigt, den Faden mit einem geringen Druck gegen das Förderrad andrückt. Auf der Achse 21 des Förderrades 10 ist ein geripptes Rad 13 befestigt, welches in eine Oeffnung im Deckel 3 hineinragt und durch einen geringen Schub mit dem Finger in der einen oder · anderen Richtung «umgedreht werden kann, je nachdem der Faden ausgeschoben oder eingezogen werden soll. Eine andere Weise zur Bewegung des Rades 10 wird in Fig. 4 und 5 gezeigt und besteht darin, dafs im Deckel 3 eine Scheibe angebracht ist, welche mit einem Knopf 19, Griff, Kurbel oder dergl. versehen ist und durch ihre Umdrehung mittelst Reibungs- oder Zahnrädergetriebe 20, 22 die Achse 21 des Förderrades 10 bethätigt.

Eine Feder 20, welche auf die Achse 17 wirkt, hält das Getriebe für gewöhnlich äufser Eingriff, so dafs man den Bindfaden, ohne das Getriebe umzudrehen, herausziehen kann. Die Verwendung der Vorrichtung ist infolge der vorbeschriebenen Anordnung sehr einfach und bequem, indem der Faden mit einem und demselben Förderrade herausgeschoben bezw. wieder eingezogen werden kann, im Gegen-

satz zu den im Haupt-Patente erforderlichen besonderen Druckknöpfen.

Die Abschneideeinrichtung besteht aus dem beweglichen Arm ι 5 mit dem drehbaren Kreismesser 14, welches bei der Schwingung des Armes in Zusammenwirkung mit der Rohrschneide 8 den Faden abschneidet, wobei das Messer 14 sich etwas dreht, so dafs stets ein anderer Theil desselben beim nächsten Abschneiden zur Wirkung kommt. Man kann auch zu demselben Zweck die Mutter, 7 lösen und die Rohrschneide 8 etwas drehen. Die Abschneideeinrichtung kann auch so ausgeführt werden, dafs man das Kreismesser 14 durch ein ringförmiges, ebenfalls drehbares Messer 24 mit innerer Schneide (Fig. 6) ersetzt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. An der durch Patent Nr. 87876 geschützten Vorrichtung zum Abwickeln und Abschneiden vo'n Bindfaden die Anordnung, dafs der Bindfadenbehälter (4) zum Umfassen bezw. Festhalten des Knäuels mit gegen einander verstellbaren, erforderlichenfalls mit in die Endvertiefungen dieses letzteren einfassenden Ausbuchtungen versehenen Böden (5) ausgerüstet und für die Führung des Fadens vom Knäuel nach der Auslafsöffnung im Deckel ein besonderes Leitungsrohr (6) vorgesehen ist, welches für die Fördervorrichtung geeignete Schlitze aufweist. ■ ' .

An der durch Anspruch 1 und Patent Nr. 87876 gekennzeichneten Vorrichtung der Ersatz der den Faden leitenden Rollen durch ein Förderrad (10), gegen welches der Faden von einem geeigneten Gegenhalter angedrückt wird, und welches Förderrad sowohl in der einen als in der anderen Richtung mittelst eines und desselben Antrieborganes (Rad, Scheibe etc.) (13), erforderlichenfalls mit Zuhülfenahme geeigneter Getriebe u. s. w. zum Zwecke des Herausschiebens und Einziehens des Fadens umgedreht werden kann.
Bei der durch Patent Nr. 87876 gekennzeichneten Vorrichtung zum Abschneiden des Bindfadens die Anordnung, dafs die mittelst eines Hebels oder dergl. bewegliche Oberschneide in dem Hebel drehbar und die feststehende Unterschneide erforderlichenfalls verstellbar ist, so dafs die Berührungspunkte der Schneiden mit dem Faden stets wechseln können.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.