-
Verfahren beim Verschweißen von Stückkettengliedern in fortlaufendem
Hergange Bei Stückketten mit abgepaßten mehr oder weniger kurzen Längen sowie auch
bei einzelnen Gliedern erfordert das Herstellen sauberer Schweißungen an den Gliedschenkeln
einschließlich Entfernens der Schweißwulste und Glättens der Schweißstellen viel
Handarbeit und dadurch bedingten großen Zeitverlust. Man hat sich deshalb damit
beholfen, daß man größere Längen von Ketten auf selbsttätigen Kettenschweißmaschinen
fortlaufend verschweißt, abgratet und glättet und alsdann die benötigten Stücklängen
durch Ausschneiden von einzelnen Gliedern aus der Länge sich beschafft hat, was
aber, abgesehen vom Werkstoffverlust, noch immer viel Zeit und Arbeit erfordert.
Es ist ferner eine selbsttätige Kettengliederbiegemaschinr, bekannt, auf der Stückketten
dadurch hergestellt werden, daß sie nach Erreichen einer bestimmten Länge bzw. Gliederzahl
ein Glied aus dem Wirkbereich der Maschinenwerkzeuge herauszieht, um sein Verschweißen
zu verhindern, was aber sehr verwickelte, umfangreiche und kostspielige Anordnungen
an der Maschine erfordert. Diese bekannten Maßnahmen sind somit unwirtschaftlich.
-
Gemäß dem Verfahren der Erfindung sollen fertige Stückkettenlängen
ohne Änderungen an der
bekannten Maschine verschweißt werden, indem
das ununterbrochene, schnell durchzuführende Verschweißen der -Glieder als Langketten,
die durchlaufend und in ununterbrochener Aufeinanderfolge in den üblichen Schweißmaschinen
nach selbsttätigem schrittweisem Vorrücken je für sich verschweißt werden, auch
ohne weiteres bei Stückketten und einzelnen Gliedern in größerer Zahl in einem Zuge
und in einer Länge ohne Zeit- und @-@'erkstofverlust und ohne Veränderung der üblichen
Maschine für beliebige Stückkettenlängen und für Einzelglieder möglich gemacht wird.
Dieses Verfahren besteht darin, daß Stückketten kurzer Längen und auch Einzelglieder
miteinander zu einer verhältnismäßig großen Länge vereinigt bzw. verbunden werden,
und zwar durch Mittel, die weder den Schweißvorgang noch das selbsttätige schrittweise
Vorrücken der Kettenlänge stören, noch durch den Schweißvorgang selbst gestört oder
beschädigt werden, die sich schnell einfügen lassen und sich nach beendetem Schweißvorgang
schnell und ohne die Kette selbst zu benachteiligen oder zu beschädigen wieder auslösen
lassen, so daß man alsdann die Einzellängen verschweißt und fertig vorliegen hat,
ohne daß es weiterer Bearbeitung bedürfte. Zu diesem Zweck muß das Verbindungsmittel
auch etwa die gleiche Größe und den gleichen Umfang halben wie die zu verschweißenden
Kettenglieder.
-
Hierfür eignet sich besonders gut ein Hilfsglied, etwa nach Art eines
an sich bekannten sogenannten Notgliedes, das jedoch in :diesem Fall ein Falbrika
tionsmittel ist und seinem Zweck als solches angepaßt werden und besonders in seinem
einen Seitenschenkel eine größere Öffnung oder Lücke haben und behalten muß, die
nicht nur ein. einr faches und schnelles Ein- und Auslösen dieses Hilfsgliedes aus
der Kettenlänge gestattet, sondern auch ein Verschweißen dieses Hilfsgliedes sicher
verhindert. Zu diesem Zweck muß die Weite der Öffnung im Schenkel des Hilfsgliedes
etwas größer als der Schenkeldurchmesser sein.
-
Das Hilfsglied mit derartigen Eigenschaften wird je in das Anfangs-
und Schlußkettenglied einer Stückkette eingehängt, wodurch diese und in gleicher
Weise weitere Stückketten zu einer größeren Länge miteinander verbunden werden.
Es überschreitet jeweilig den Umfang der übrigen Glieder der Ketten nicht. Die auf
diese Weise hergestellte größere Kettenlänge aus einzelnen Stückketten wird dann
wie üblich in die durchlaufend arbeitende Schweißmaschine eingeführt und selbsttätig
vorgerückt, ohne irgendeine Beeinträchtigung oder Behinderung der Arbeit. Nach Fertigung
werden die unv erschweißt gebliebenen Hilfsglieder in bekannter- einfacher Weise
ausgelöst, ohne daß sie irgendeine Veränderung erlitten hätten, so däß sie immer
wieder als Fabrikationshilfsmittel benutzt werden können; und man hat dann die Stückkettenlänge
fertig vorliegen.
-
Eine selbsttätige Kettenschweißmaschine bekannter Bauart für Meterketten,
welche die in dieser Weise verbundenen kurzen Stückketten oder Einzelglieder wirtschaftlich
und in möglichst einfacher Weise verschweißen kann, wenn sie ihr zu größeren Längen
verbunden zugeführt werden, ist in Abb. i in Vorderansicht gezeigt. Abb. 2 zeigt
das zwischen zwei Kettenenden eingehängte Hilfsglied mit großer Lücke.
-
Abb. i zeigt, wie die unverschweißten Kettenglieder in. der Führungsschiene
ä zugeführt werden. Idas jeweilig zu verschweißende Kettenglied liegt in dem Sattel
b und wird durch die Halter c' und c" festgehalten und nach Erhitzung zugedrückt.
Der Schweißstrom wird durch die Elektroden g zugeführt. Die Schweißlücke im Kettenglied
ist höchstens i mm weit, und auf diesen Scshweißhub ist,der beim Schweißen benötigte
Vorschub der Zudrückstähle eingestellt. Nach erfolgtem Schweißen geben die Werkzeuge
das bei b gelagerte Kettenglied frei, und die Kette wird mit den verschweißten Kettengliedern
ruckweise durch eine Transporteinrichtung über die Führungsschiene ä' um zwei Gliedlängen
nach rechts weitergezogen, bis das nächste in gleicher Lage stehende, noch uriverschweißte
Kettenglied sich auf den Sattel b aufgelegt hat, worauf die Vorgänge sich wiederholen.
Zum Schweißen auch der im rechten Winkel dazu stehenden Glieder muß die Kette dann
noch ein zweites Mal durch die Schweißvorrichtung gehen.
-
In Abb. 2 sind A und B Einzelglieder oder die Anfangs-
bzw. Schlußendglieder von Stückketten, die gemäß dem Verfahren behandelt werden
sollen. C ist das Hilfsglied mit der Öffnung X' in dem sonst glatten Schenkel, das
in die Endglieder eingehängt wird. um beide Stückketten miteinander zu .verbinden.
Dile weite Öffnung X im Hilf sgliede C verhindert, daß es verschweißt wird.
-
Ist nun dieses mit weiter Zwischenlücke im Seitenschenkel versehene
Hilfsglied gemäß der Erfindung zwischen zwei zu behandelnde Stückketten eingesetzt,
wie in Ab'b. 2 gezeigt, und kommt dieses auf dem Sattel b nach Abb. i zu liegen,
dann kann der Schweißvorgang nicht wirken, weil infolge der weiten Abstandslücke
X in Größe mehr als Drahtdurchmesser die Endendes Gliedes nicht zusammenstoßen können.
Die Maschine aber schaltet nach Umdrehung der Steuerwelle weiter und zieht das nächste
Kettenglied auf den Sattel, das nun wieder normal verschweißt wird. An der gebräuchlichen
Vorrichtung werden also keinerlei Vorkehrungen zum Durchführen des beschriebenen
Verfahrens getroffen. Lediglich durch Einschalten des Hilfsgliedes wird die gewünschte
Wirkung erzielt.
-
Es ist nun auf einem anderen Gebiete bekannt, beispielsweise Blechstreifen
mit ihren Enden durch Ausstanzen oder Ausstechen zu einer größeren Arbeitslänge
zu verbinden, wobei aber hinderlich vorstehende Endteile entstehen, die später als
Abfäll abgeschnitten werden müssen, was Werkstoffvertust verursacht und Zeit und
Arbeit erfordert. Ferner ist es gebräuchlich, zum notfallweisen Verbinden auseinandergernssener
Kettenteile oder zwecks Zusammenhängens von Ketten für Beförderungszwecke,Ausbesserungen
u. dgl. Kettenstüeke aushilfsweise durch Notglieder zu verbinden, Bei
diesen
muß jedoch, damit sie ihren Zweck erfüllen, nicht herausfallen oder aufgezogen werden
können, die Fugenöffnung im Notgliedschenkel sorgfältig verschlossen werden. Es
wird also keine Rücksicht auf einen Vers,chweißvorgang genommen, und ferner ist
dieses Zusammenhängen durch Notglieder immer nur für Einzelfälle und vorübergehend
gebräuchlich. !auf keinen Fall sind solche Notglieder bei der Herstellung von seitengeschweißten
Kettengliedern anwendbar, weil sie nicht störungsfrei durch die Schweißelektroden
laufen könnten. Das Hilfsglied gemäß der Erfindung soll jedoch als Fabrikationshilfsmittel
dauernd angewandt werden und muß daher seinem Zweck angepaßt sein und insbesondere
eine entsprechend weite Öffnung im Gliedschenkel haben und behalten.