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Verfahren zur Herstellung von Büchsen, Rollen od. dgl. aus Bandmaterial
Bei der Herstellung von Büchsen u. dgl. ist man bisliei- so \-orgcgaiigeil. (laß
man Band zunächst U-förmig vorgebogen und dann durch Schermesser und Gegenmesser
inmitten der Rundung radial durchschnitten liat. Das abgeschnittene Stück wurde
weiter einem drehbaren Runddorn zugeführt und um (fiesen fertig gebogen. Zur Ausübung
dieses Verfahrens bedient man sich eines zweiteiligen Vorf» egedornes, dessen beide
aneinanderliegende Flacheisenteile an ihrer Biegeseite den Innenhalbmesser der fertigen
Büchse und die gleiche Stärke aufweisen. Der eine (lein Band zugewandte Teil bleibt
4eiin Vorgehen des Gegenmessers fest stehen, während der andere Teil sich zusammen
mit der Seherbew-egung zurückziehen kann, um dem Messer Platz zu geben. Diese Anordnung
wurde auch ersetzt durch (las teilweise Herausziehen des Vorbiegedornes aus der
\-orgel)ogenen Bandschlaufe, wobei nunmehr eine :\usnehmung vorgesehen war, die
dieselbe Form hatte, wie sie sich im ersten Falle durch (las Zurückziehen des beweglichen
Teiles des Vorbiegedornes ergab, so daß wiederum Raum für die Bewegung des Schermessers
geschaffen wurde.
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Dieses Verfahren weist den Nachteil auf, daß zum Vorbiegen des Hülsenabschnittes
zumindest zwei Stößel nötig sind, weil bei diesem bekannten Verfahren, das in Patent
622688 beschrieben ist, das Bandmaterial entgegen der Scherbewegung des Messers,
aber parallel zu dieser vorgeschoben wird, so daß eine Biegung um r-8o° nötig wird,
die sich nicht durch Verwendung nur eines Stößels erreichen läßt. Es wird bei diesem
Verfahren also zunächst um 9o° gebogen und alsdann durch eine Biegung um weitere
9o° die Vorbiegung beendet.
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Man hat nun versucht, die Nachteile dieses Verfahrens dadurch zu beseitigen,
daß man, wie in Patent 695 6i9 gezeigt; das Bandmaterial nicht
mehr
parallel zur Scherbewegung des -Messers, sonclern unter einem Winkel zuführt. Man
glaubte, auf diese Weise mit nur einem Stößel auszukomnien, da es durch die Schrägzuführung
möglich ist, (las Ende des Bandabschnittes in den Bereich des parallel zum Messer
arbeitenden Stößels hineinzubringen. Indessen ergibt sich aus dieser Anordnung zwangsläufig,
daß der Bandabschnitt nicht mehr uni i8o° vorgebogen werden kann, sondern lediglich
uni einen Betrag, der um den Winkel zwischen eingeführtem Bandstreifen und I3ewegtingsriclitung
des Stößels geringer ist. Da aber zuin sauberen Einrollen der Hülsenabschnitte ein
uni annähernd i8o° gebogener Abschnitt Voraussetzung ist, muß in diesem Falle ein
weiterer Stößel zuin Nachliegen gewählt werden, so daß der scheinbare Vorteil dieser
Anordnung aufgehoben wird.
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L)er vorliegenden Erfindung liegt nun dieselbe Aufgalw zugrunde wie
der Patentschrift 695 61g, indessen geht sie von der Erkenntnis aus, daß
eine 1@iegung um i8o° nur dann unter Einsparung eines Arlieitsg,anges gegenüber
dem bisher bekannten \"erfahren erreicht werden kann, wenn man das ßand beim Vorschub
durch Eigensteifigkeit und Führung sogleich vorbiegt, d. h. also, wenn man dieses
Vorbiegen ohne Zuhilfenahme,irgendwelcher bewegter Vorrichtungsteile durchführt.
Hieran schließt sich dann als zweiter Arbeitsgang zu gleicher Zeit und in an sich
bekannter Weise das Fertigbiegen zum Halboval und das Abtrenpen an, wobei vorrichtungsmäßig
diese Arbeitsgänge in Gier Weise verwirklicht werden sollen, daß das Band entgegen
der Messerbewegung und parallel zu dieser zugeführt wird und an einer gekrümmten
Führungsfläche in der ersten Arbeitsstufe so vorgebogen wird, daß es durch den Bereich
des Messers hindurch in den des bekannten, aber nunniehr alleinigen Stößels gelangt,
von dem es um den Vorbiegedorn um 18o° gegenüber der Einfiihrrichtung des Bandes
abgebogen und gleichzeitig abgetrennt wird.
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Vorrichtungsmäßig bedient man sich am besten zur Ausübung dieses Verfahrens
eines an dem Vorseitlich angefügten seitlich angefügten geschlossenen Führungskanals
an Stelle der bisher bekannten Führungen, die nicht unbedingt geschlossen zu sein
liraachten. .\in Ende dieses Führungskanals ordnet inan dann ein Führungsstück an,
dessen gekrümmte Führungsfläche einen Halbmesser aufweist, dervorzugsweise größer
sein soll als der Innenhalbmesser des Röllchens, d. 1i. also auch als der Halbmesser
des Vorbiegedornes. Laie Größe des Halbmessers richtet sich in der Hauptsache danach,
dalß bei einer festliegenden Länge der Bandabschnitte zur Verstellung der Hülsen
das Ende des Bandes nach dein Vorschub jeweils ein den Bereich des Stößels gelangen
muß, damit die Biegearbeit von diesem vorgenommen werden kann. Da die Arbeitsfläche
des Stößels aber vom Zuführungskanal, der sich seitlich unmittelbar an den Vorbiegedorn
anschließt, ebenfalls auf der anderen Seite sich nur so weit voni Vorhiegedorn entfernt
bewegt, daß die Blechst;irke des Bandabschnittes zwischen beiden Teilen Platz. findet,
ist somit das li('>clistnial3 für den Halbniesser der Fiilirungsfläche unter 13erücksichtigun,g
der benötigten Betriebssicherheit gegeben. Außer diesen genannten Maschinenelementen
wird kein weiterer Stößel mehr lwnötigt. 1)ie übrigen Teile der Maschine sind ell"nfalls
entweder so auszuwählen wie sie bisher waren, oder aber der Ausbilduug dieser beschrieheneii
"heile sinngemäß anzupassen. So ist es beispielsweise auch hier von untergeordneter
Bedeutung, ob ein zweiteiliger Biegedorn verwendet wird, dessen einer "heil bei
der Bewegung des Messers ausweicht, oder aber ob der 13ie,gedorn seitlich aus der
Schlaufe herausgezogen wird, so dal3 (las Messer in eine damit vorgesehene Ausnehinung
eingreifen kann und die nötige Gegenkante am stehengehlielr:nen Teil des Vorbiegedornes
findet.
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In weiterer Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll das
Schei-niesser eine Stärke haben, die dein @ußenhallimesser der fertigen Hülse entspricht.
Auf diese Weise ist es möglich, die parallel zueinander liegenden Maschinenelemente,
nämlich -.Messer, Stößel und einen zuin nächsten Arbeitsgang, aber nicht zur 1?rtindung
gehörenden Rollstahl in einem Schlitten gelagert vorgehen zu lassen, wodurch die
Maschine sehr einfach ist.
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In der Zeichnung ist eine beispielhafte JXusführting der Erfindung
winilergegehen, und zwar ist in Abb. i der für die _\tisiiliting des Verfahrens
wichtige Teil der Maschine sclieniatiscli im Grundriß dargestellt; Abb. 2 zeigt
Hierzu den Aufriß.
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Bei (lein hier zweiteilig aasgeführten Vorbiegedorn 1-2 ist das gleichzeitig
als feststehendes Messer dienende "heil i verlängert und durch ein Gegengstück 3
und an diesem vorgesehene entsprechende :\usnelinitiiigeii zu einem Kanal. ergänzt.
Der bewegliche "feil 2 des Vorbiegedornes läßt sich in lotrecht zur Zeichenebene
stehender Richtung aus der Schlaufe herausziehen und weist in der herausgezogenen
Stellung die punktiert angedeutete Ausneliinung 5 auf, die dein Schermesser6 Rauin
gibt. leas Gegenstück 3 ist aii seinem oberen linde 7 finit einer Fülirungsfläclie
S versehen, deren Radius größer ist als der des Vorbiege-dornes 1, 2. 13nini Vorschub
des Bandes g gleitet dieses an dieserFührungsfläche 8 Lind biegt sich infolgedessen
gemäß dein Kriiminungsverlauf io. Dal@ei ist das Ende ii des Bandes naturgemäß entsprechend
dein Halbmesser des Vorbiegedornes durch den vorhergehenden Bliegevorgang gekrümmt.
Durch die Kriüninung io gelangt trotz der parallelen Zuführung des Bandes g dessen
Ende i i in den Bereich des einzigen Stößels 12 der für den Biegevorgang erforderlich
ist und der in vorgeschobener Stellung die gestrichelte Lage 13 ninniinmt und das
Band in seine endgültig vorgelogene Lage 14 bringt. Diese Lage vollständig zu erreichen,
ist bei ausreichendem I-Itrli des Stößels 12, d. 1i. wenn dieser an der I_ängsflliclie
des beweglichen Teiles des Vorbiegedornes entlang gleitet, ohne weiteres möglich.
Nach
(lern Abschneiden des vorgebogenen Abschnittes 14 wird dieser durch Hochgehen der
Dornhälfte 2 über das blaterialführungsstück 3 mit dem festen N-lesser i hinausgehoben
und zwischen die Transporteure 15 und 16 gebracht, wobei sich die Gabelenden des
Transporteurs 16 gegen die angebogenen Enden des Abschnittes 1.4 setzen und diesen
etwas vom Dorn 2 lüften. Der Dorn 2 zieht sich aus dem Abschnitt, welcher nunmehr
zwischen den leiden Transporteuren 15 und 16 gehalten und zum Durchziehdorn 17 transportiert
wird, gegen welchen er vorn Transporteur 15 angedrückt und gehalten wird, während
der Transporteur 16 weiter zurückgeht, um den Rollstählen i8 und i9 Platz zu machen.
Die beiden Rollstähle 18 und i9 gehen nun vor und biegen den Abschnitt zur Büchse,
welche anschließend noch von dem Dorn i; durch eine Vfatrize geschoben wird.