DE8817169U1

DE8817169U1 - Etikettenspender

Info

Publication number: DE8817169U1
Application number: DE8817169U
Authority: DE
Original assignee: SCHIPS AG NAEHAUTOMATION TUEBA
Current assignee: SCHIPS AG NAEHAUTOMATION TUEBA
Priority date: 1988-07-15
Filing date: 1988-07-15
Publication date: 1993-11-04
Anticipated expiration: 1998-07-16
Also published as: EP0350778A2; JPH03191985A; JP2720903B2; ES2042891T3; DE3824090A1; EP0350778B1; EP0350778A3; US5040472A

Description

pd-921/ES/nm

Etikettenspender

Die Erfindung betrifft einen Etikettenspender für Nähmaschinen mit photoelektrisch gesteuertem Dosierantrieb samt zugeordnetem Messer,

Es ist bereits ein Etikettenspender bekannt geworden, bei dem der Vorschub des bandförmigen Etikettenvorrates mit Hilfe eines elektrischen Spaltpolmotors erfolgt, dem zur möglichst genauen Einhaltung der erforderlichen Vorschubsschritte eine Bremse zugeordnet ist. Ein mechanisch positionierbarer Lichtsensor, dessen Lesestrahl jeweils vorgängig genau auf eine auf der Etikette vorgesehene Lesemarke eingestellt werden muss, führt in Abhängigkeit von der Erfassung der Lesemarken den Betrieb des Dosierantriebes und steuert die Funktionen von Messer und Falzeinrichtung. Das Falzen der Etiketten wird um eine vorschiebbare und zurückziehbare Zunge durchgeführt.

Ein gewichtiger Nachteil des bekannten Etikettenspenders ist, daß bei einer Aenderung der verwendeten Etiketten eine zeitraubende Neueinstellung von Anschlägen entsprechend der jeweiligen Etikettenlänge sowie eine ebenfalls aufwendige erneute Positionierung des Lichtsensors erforderlich ist.

Als weitere Nachteile sind ausserdem ein ungenaues Falzen der Etiketten infolge Verkantens derselben und die Gefahr für das Verrutschen der Etiketten feststellbar.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Etikettenspender eingangs geschilderter Art zu schaffen, der unter Vermeidung der Nachteile des bekannten eine vereinfachte dennoch schnellere und zuverlässigere Handhabung in das Nähgut einzusetzender Etiketten ermöglicht.

Die Aufgabe wird mittels der Ausbildungsmerkmale gemäss dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.

Durch Wegfall der mechanischen Bremse beim Dosierantrieb mit Schrittmotor kann die Ungenauigkeit in der Vorschubsrichtung der Etiketten behoben werden. Am elektronischen Regler sind sämtliche Angaben für den Etikettentransport wie Etikettenlänge und Position der Lesemarke sowie für die Folgefunktionen wie Falzen und Abschneiden der Etiketten programmierbar. Es sind hierbei Lesemarken beliebiger Form verwendbar und es ist keine Positionierung des Lichtsensors mehr erforderlich. Dieser kann in einem festen Abstand von der Messerkante angeordnet sein.

Merkmale einer besonders vorteilhaften Weiterausbildung der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen entnehmbar. Dank dem Aufbau der Falzvorrichtung gemäss den vorgenannten Ansprüchen wird ein Falzen der Etiketten

möglich, das unabhängig von deren Länge ohne Verrutschgefahr und Verkanten derselben immer genau mittig vollziehbar ist.

Der Vorschub von Etiketten mit Hilfe des Schrittmotors und das Falzen derselben an der Falzvorrichtung sind gleichzeitig durchführbar. Ob dabei die Beschriftung der Etiketten dem Mähgut zu- oder abgewandt sein soll, spielt keine Rolle.

Die Erfindung wird beispielsweise anhand einer bevorzugten Ausführungesform gemäss der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 Gesamtansicht eines an einer Nähmaschine angebrachten Etikettenspenders gemäss der

Erfindung,
Figur 2 schematisch einen Längsschnitt durch die Falzeinrichtung des Etikettenspenders nach Figur

1 in der in Figur 3 angedeuteten Schnittebene A-A, Figur 3 eine Einzelheit der Falzeinrichtung gemäss der

Figur 2 und
Figur 4 schematische Darstellung der Arbeitsweise der Falzeinrichtung gemäss der Figur 2 in 6 Schritten a - f.

In der Figur 1 ist ein erfindungsgemasser Etikettenspender

1 mittels eines mehrere Freiheitsgrade aufweisenden Gestells

2 unmittelbar an der Rückseite einer Nähmaschine N

angeordnet. An der Vorderseite der letzteren befindet sich eine bekannte, durch einen Schwenkantrieb A^ betätigbare Zuführvorrichtung Z. Diese führt der Nähmaschine N die vom Etikettenspender 1 bereitgestellten Etiketten in einer für das Einnähen in das jeweilige Nähgut geeigneten Lage zu. Im Gehäuse 3 des Etikettenspenders 1 ist ein elektrischer Schrittmotor 4 vorgesehen, der zum Vorschieben eines von einer ausserhalb des Gehäuses 3 angeordneten Vorratstrommel 5 zulaufenden Etikettenbandes 6 über einen Treibriemen 7 Transportrollen 8, 9 antreibt.

Die zum korrekten Etikettenvorschub erforderlichen Einstelldaten, nämlich die Länge der verwendeten Etikette und der Abstand der darauf vorgesehenen Lesemarke von der Vorderkante der Etikette werden einem programmierbaren, elektronischen Regler vorgegeben. Dieser kann entweder ebenfalls im Gehäuse 3 oder ausserhalb des Etikettenspender 1 untergebracht sein und ist in der Figur 1 nicht dargestellt.

Zur Erfassung der Lesemarken dient ein ortsfest im Gehäuse 3 gelagerter Lichtsensor an sich bekannter Art. Im Bereiche der rechtsseitigen, unteren Ecke des Gehäuses 3 ist ferner eine Falzeinrichtung 11 in Figur 1 angedeutet (vgl. auch Fig. 2), in der die Etiketten, die gemäss dem programmierten Einstelldaten durch die Transportrollen 8, zudosiert werden, unter Umständen nach vollzogenem Falzen, durch ein Messer 12 vom Etikettenband 7 abgeschnitten und sodann an den bereitstehenden Greifer G^ der

Zuführvorrichtung Z übertragen meiden. Der Lesestrahl des Lichtsensors 10 ist in einem festen Abstand a von der Schneide des Messers 12 fixiert.

Dank der erfindungsgemassen Anordnung können die zeitaufwendige Einstellerei von Anschlägen zur Vorgabe geänderter Etikettenlänge und eine minutiöse Ausrichtung des Lichtsensors 10 auf eine neue Lesermarke jeweils vor Verwendung andersartiger Etiketten entfallen. Obwohl die Lesermarke durch den Lichtsensor 10 bereits während des Etikettentransportes abgetastet wird, lässt der Regler zunächst den programmierten Vorschub zurücklegen und veranlasst sodann selbsttätig die Durchführung der notwendigen weiteren Funktionsschritte.

Eine nochmalige, vergrösserte Darstellung der Falzeinrichtung 11 ist aus der Figur 2 ersichtlich. Unter dem Messer 12 befindet sich im Innern der Falzeinrichtung 11 eine pneumatische Blaseinheit 14. Messer 12 und Blaseinheit 14 sind von einer Klemmvorrichtung 15 umschlossen. Die letztere weist eine anhand eines zweifach angewinkelten Armes 15.1 fest mit dem Gehäuse 3 verbundene, obere Klemmbacke 15.2 und eine bewegliche, untere Klemmbacke 15.3 auf, die mittels eines einfach angewinkelten Armes 15.4 exzentrisch drehbar einem Drehantrieb 16 angelenkt ist. Zur Führung der Kreiselbewegung der unteren Klemmbacke 15.3 in Betrieb ist ferner der angelenkte Schenkel des einfach angewinkelten Armes 15.4 mit einer Bohrung 15.5 ausgebildet, in der der

eine Endabschnitt einer Führungsstange 15.6 verfahrbar aufgenommen ist. Der mit einem grösseren Durchmesser ausgestaltete andere Endabschnitt der Führungsstange 15.6 ist am Gehäuse 3 schwenkbar gelagert. Die pneumatische Blaseinheit 14 weist die Form eines ebenfalls angewinkelten Flachkanals und an ihrem sich etwa bis zur Höhe des zulaufenden Etikettenbandes erstreckenden Ende eine Mehrzahl in die Vorschubsrichtung des Etikettenbandes 6 ausgerichteter Düsenöffnungen 14.1 auf (vgl. auch Fig. 3). Das Messer 12 ist in für sich bekannter Weise an einer Welle befestigt, die parallel zur Zeichnungsebene verlaufend angeordnet und daher in der Figur 2 nicht sichtbar ist. Die Schwenkbewegung des Messers 12 wird dann mit Hilfe eines einfachen Druckzylinders über einen Hebel betätigt, die in der Figur 2 ebenfalls nicht sichtbar sind.

Gegenüber der Klemmvorrichtung 15 sind in der Figur 2 die Umrisse der Zangenbacken des Greifers G der Zuführvorrichtung Z mittels gestrichelten Linien angedeutet.

Die Wirkungsweise der Falzeinrichtung 11 wird anhand der Figur 4 erläutert, die ausser der in Frage stehenden Einrichtung lediglich die beiden Transportrollen 8, 9, das zwischen diese zulaufende Etikettenband 6 und die Wirkungslinie des Messers 12 darstellt. Vor Betriebsbeginn liegt die Vorderkante einer Etikette auf der Höhe der Messerschneide und die Klemmvorrichtung 15 ist bei ausgefahrener Lager der Führungsstange 15.6 geschlossen.

Die ersten drei Bilder a bis c saiger. den nach der Inbetriebnahme der Falzeinrichtung 11 anlaufenden Transport des Etikettenbandes· 6. Zunächst erfolgt ein Vorschub des letzteren um einen bestimmten Teilabschnitt der vorprogrammierten Gesamtstrecke als ein erster Arbeitsschritt, gegen dessen Ende sich die Klemmvorrichtung 15 infolge der nach unten einsetzenden Kreiselbewegung der beweglichen, unteren Klemmbacke 15.3 zu öffnen beginnt (vgl. Bild a). Im Verlaufe eines nachfolgenden zweiten Arbeitsschrittes wird das Etikettenband 6 um einen weiteren Teilabschnitt der erforderlichen Gesamtstrecke vorgeschoben und gleichzeitig weitet sich auch die Oeffnung zwischen den Klemmbacken 15.2, 15.3 der Klemmvorrichtung 15 weiter auf (vgl. Bild b). Die Führungsstange 15.6 der beweglichen Klemmbacke 15.3 bleibt während der beschriebenen beiden Arbeitsschritte gemäss den Bildern a und b im wesentlichen in ihrer ausgefahrenen Position. Dies ändert sich mit dem dritten Arbeitsschritt nach dem Bild c dahingehend, dass sich die bewegliche, untere Klemmbacke 15.3 unter Einfahren der Führungsstange 15.6 in ihre Bohrung 15.5 an die zugewandte Seitenfläche der pneumatischen Blaseinheit 14 anlegt und dadurch der daran überhängende Vorderabschnitt einer Etikette zwischen diesen beiden Teilen eingeklemmt wird.

Wenn das Falzen der eingeklemmten Etikette erforderlich ist, wird in einem vierten Arbeitsschritt bei unverändert eingefahrenen Zustand der Führungsstange 15.6 aus jeder der Düsenöffnungen 14.1 je ein Luftstrahl gegen die diese

Oeffnungen 14.1 umspannend« Etikette gerichtet und gleichzeitig das Etikettenband 6 vorgeschoben (vgl. Bild d). Durch dieses Vorgehen kann eine Etikette unabhängig von ihrer Länge immer genau in der Mitte gefaltet werden.

Im nachfolgenden fünften Arbeitsschritt wird die Klemmvorrichtung 15 geschlossen, indem sich die untere, bewegliche Klemmbacke 15.3 unter gleichzeitigem Wiedereinfahren der Führungsstange 15.6 in ihre Bohrung 15.5 an die feststehende, obere Klemmbacke 15.2 anlegt. Dadurch wird die gefalzte Etikette zwecks Abtrennung derselben vom Etikettenband 6 mittels des Messers 12 festgehalten. Zugleich dringt der aus der Klemmvorrichtung 15 ragende Vorderteil der gefalzten Etikette in den bereitstehenden Greifer G^ der Zuführvorrichtung Z hinein (vgl. Bild e).

In einem sechsten Arbeitsschritt schliesst der Greifer G und nimmt die gefalzte Etikette aus der sich zu öffnen beginnenden Klemmvorrichtung 15. Es kann ein neuer Arbeitszyklus anlaufen (vgl. Bild f).

Der Etikettenspender gemäss der Erfindung gestattet eine Bereitstellung von Etiketten für das Einnähen in das Nähgut in allen drei möglichen Nähpositionen, nämlich mit dem Nähgut zu- oder abgewandter Beschriftung oder in gefaltetem Zustand.

Falls kein Falzen erforderlich ist, wird die über die

Blaseinheit 14 vorgeschobene Etikette nach cem Einklemmen gemäss Bild c durch das Messer 12 vom Etikettenband 6 abgetrennt und anschliessend durch Anblasen aus den Düsenöffnungen 14.1 unter Umkehrung ihrer beiden Seiten an den Greifer Qz weiterbefördert.

Claims

SCHUTZANSPRUCHE

1. Etikettenspender (1) für mittels einer Nähmaschine (N) an Nähgut anzunähende Etiketten,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
(a) eine Halterung für eine Etikettenband-Vorratstrommel;

(b) einen Schrittmotor (4) zum abschnittsweisen Vorschieben des

Etikettenbandes (6);

(c) einen Lichtsensor (10) zum Erfassen von Lesemarken auf dem Etikettenband (6);

(d) eine elektronische Steuerung (17) für den Schrittmotor (4), die mit für die jeweils anzunähenden Etiketten spezifischen Einstelldaten programmierbar ist und an die der Lichtsensor (10) angeschlossen ist;

(e) ein Messer (12) zum Abschneiden jeweils eines Etiketts von dem Etikettenband (6); und

(f) eine Zuführvorrichtung (Z), mit der das jeweilige Etikett zu der Nähmaschine (N) zum Annähen an das Nähgut überführbar ist.

2. Etikettenspender nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch

eine Klemmvorrichtung (15) zum Einklemmen des vorgeschobenen Etikettenbandes (6).

3. Etikettenspender nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß er eine Falzeinrichtung (11) zum Falzen des jeweiligen Etiketts aufweist.

4. Etikettenspender nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Falzeinrichtung (11) eine Klemmvorrichtung (15) und eine pneumatische Blaseinheit (14) aufweist.

5. Etikettenspender nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Klemmvorrichtung (15) eine feststehende obere Klemmbacke (15.2) und eine bewegbare, an einem Winkelarm (15.4) angebrachte, untere Klemmbacke (15.3) aufweist, und daß ein Drehantrieb (16) mit Exzenter für die Winkelarmbewegungen vorgesehen ist.

6. Etikettenspender nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

daß für den Winkelarm (15.4) eine Führungsstange (15.6) vorgesehen ist, die mit einem Ende schwenkbar an dem Gehäuse (3) des Etiketten spenders (1) befestigt ist und sich mit dem anderen Ende längsverschieblich in eine Bohrung (15.6) des Winkelarms (15.4) erstreckt.

7. Etikettenspender nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch

eine pneumatische Blaseinheit (14) mit einer Mehrzahl von in Vorschubrichtung der Etiketten ausgerichteten Düsenöffnungen (14.1).

8. Etikettenspender nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Zuführvorrichtung (Z) einen Greifer (G₂) aufweist.

9. Etikettenspender nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Zuführvorrichtung (Z) einen Schwenkantrieb (A_s) aufweist.

10. Etikettenspender nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,

daß er für ein wahlweises Bereitstellen von gefalzten und von ungefalzten Etiketten ausgebildet ist.
5

11. Etikettenspender nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,

daß er für ein wahlweises Bereitstellen von Etiketten mit dem Nähgut zugewandter Beschriftung, von Etiketten mit dem Nähgut abgewandter Beschriftung, und von gefalzten Etiketten ausgebildet ist.

12. Etikettenspender nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,

daß die elektronische Steuerung (17) für den Schrittmotor (4) so ausgebildet ist, daß das Vorschieben des Etikettenbandes (6) um eine Etikettenlänge in mehreren Teilschritten erfolgt.