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Verfahren und Einrichtung zum Abbinden von Garngebinden an einer Garnhaspel
I)ie
Erfilldutlg betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Abbinden von Garngebinden
mittels Unterbändern an einer Garnhaspel. Die bekannten Garnhaspeln sind so eingerichtet,
daß eine große Zahl von Gebinden, deren jedes eine bestimmte Garnmenge umfaßt, aufgehaspelt
werden können. Beispielsweise ist es möglich, dreißig Ge-I)inde zu je 50 g herzustellen.
Nach dem Aufhaspeln dieser Gebinde muß jedes Gebinde mit einem vorlreiteten Stück
Unterband abgebunden und das mit der Spule in Verbindung stehende Garn abgeschnitten
werden. Diese Handarbeit, die hei einer Haspel mit dreißig Wickelstellen dreißigmal
vorgenommen werden muß, ist außerordentlich zeitraubend. Mit Hilfe des Verfahrens
und der Einrichtung gemäß der Erfindung können alle Vorgänge bei sämtlichen Wickelstellen
gleichzeitig durchgeführt werden, und außerdem wird das bisher von Hand erfolgende
Abbinden mechanisch vorgenommen.
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Das Verfahren besteht darin, daß gleichzeitig bei jedem der herzustellenden
Gebinde die auf die Haspel herabhängenden Enden von Garn und Unterband durch auf
der Haspel angeordnete Festhaltevorrichtungen erfaßt werden, aus dem Unterband mittels
eines auf der Haspel angeordneten Abziehers eine offene Schlaufe gebildet, das Unterband
am Ende der Schlaufe ebenfalls erfaßt und abgeschnitten, das Garn zu einem in der
offenen Schlaufe liegenden Gebinde aufgehaspelt, das Garnende des Gebindes zu den
anfangs erfaßten Enden von Garn und Unterband geführt und el>enfalls festgehalten
und abgeschnitten wird, daß durch gegenläufige, sich kreuzende Bewegungen
zweier
auf der Haspel angeordneter Finger in Achsrichtung der Haspel von einer Seite her
das Unterband, von der anderen Seite her das Unterband und die beiden Garnenden
über das Gebinde gezogen werden, so daß zwischen den beiden Fingern am Ende einer
Bewegung die Enden des das Gebinde nunmehr umschlingenden Unterbandes und die beiden
Garnenden gespannt sind, die ein Knoter ergreift, der während der Bildung der Knotenschlairfe
die Enden erfaßt und diese nach dem Abschneiden durch die Knotenschlaufe hindurchzieht.
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Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht aus auf dem Haspeltambour vorgesehenen, im wesentlichen durch radial angeordnete
Finger und Anschläge gebildeten Festhalte- und Führungsvorrichtungen für die Garne
und die Unterbänder und auf der Haspelstuhlung angeordneten schwenkbaren Sätzen
von Schneid- und Knotvorrichtungen, deren Zahl der Zahl der abzubindenden Gebinde
entspricht und von denen die einzelnen Vorrichtungen einer Gruppe gemeinsam bedienbar
sind.
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Im einzelnen sind die Teile der erfindungsgemäßen Einrichtung wie
folgt ausgebildet. Jede Wickelstelle auf der Haspel für ein Garngebinde ist zu beiden
Seiten, gesehen in axialer Richtung der Haspel, begrenzt durch einen Anschlag, mit
dem ein in axialer Richtung außerhalb des durch die Anschläge begrenzten Zwischenraums
beweg-I>arer Festhaltefinger zusammenwirkt. Es sind nun einerseits die auf der
einen Seite der Wickelstellen vorgesehenen Festhaltefinger, anderseits die auf der
anderen Seite der Wickelstellen vorgesehenen Festhaltefinger je mit einer in axialer
Richtung der Haspel bewegbaren Stange o. dgl. verbunden, durch die sie gesteuert
werden. Zur Durchführung dieser Steuerung sind an einer Stirnseite des Haspeltambours
Mittel vorgesehen, durch die die Dreh-Bewegung zweier nebeneinander angeordneter
gegenläufiger Hebel in die axiale Bewegung der die Festhaltefinger tragenden Stangen
in an sich bekannter Weise umgesetzt wird. Ferner ist ein entgegen Federwirkung
bewegbarer Bügel vorgesehen, durch den beide Hebel gleichzeitig in die der Freigabestellung
der Festhaltefinger entsprechende Lage gebracht werden können, wobei eine durch
eine Exzenteranordnung o. dgl. bewirkte tSbertotpunktlage überwunden wird.
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Für jede Wickelstelle ist je eine Zuführung für das Garn und das
Unterband, vorzugsweise in Form von kurzen Rohrstücken, vorgesehen. Es sind nun
die Garnzuführungen einerseits und die Unterbandzuffihrungen anderseits je auf einer
axial bewegl>aren Stange 0. dgl. angeordnet.
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Für die Schlaufenbildung ist seitlich von jeder durch die Anschläge
bestimmten Wickelstelle und in der Wickelrichtung im Abstand von ihr ein Abzieher
für das Garn und das Unterband federnd gelagert, der entgegen Federwirkung der Wickelstelle
genähert werden kann. Zwischen jeder Wickelstelle und dem zugehörigen Abzieher,
unmittelbar neben der Wickelstelle, sind zwei gegenläufig in Achsrichtung der Haspel
bewegbare Finger zur Führung von Garn und Unterband vorgesehen.
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Jede der beiden Gruppen gegenläufiger Finger ist auf einer in Achsrichtung
der Haspel bewegbaren Stange o. dgl. angeordnet. Diese Finger sind derart abgekröpft,
daß ihre Verbindungsstellen mit den innerhalb der Gebinde verlaufenden Stangen o.
dgl. die Gebinde nicht berühren, auch wenn die Finger über die Gebinde hinweglaufen.
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Auf der Haspelstuhlung ist ein der Anzahl der Wickelstellen entsprechender
Satz mittels einer in Achsrichtung der Haspel bewegbaren Schiene gemeinsam bedienbarer
Scheren derart schwenkbar angeordnet, daß die Scheren zwischen die Zuführungen für
die Garne und die Unterbänder und die Festhaltevorrichtungen eingeschwenkt werden
können. Ferner ist auf der Haspelstuhlung ein der Anzahl der Wickelstellen entsprechender
Satz mittels einer in Achsrichtung der Haspel angeordneten Welle gemeinsam angetriebener
Knotvorrichtungen derart schwenkbar angeordnet, daß jede Knoterspitze die zwischen
den f iihrungsfingerll nach deren Kreuzung gespannten Garne und Unterbandfäden ergreifen
kann. Alit dem schwenkbaren Satz Knotvorrichtungen ist ein zweiter Satz mittels
einer in Achsrichtung der Haspel bewegbaren Schiene gemeinsam bedienbarer Scheren
so verbunden, daß jede Schere das Garn und den Unterbandfaden zwischen dem einen
Führungsfinger und der Knotvorrichtung erfassen kann.
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In der Zeichnung sind die erfindungsgemäße Einrichtung und im Zusammenhang
mit ihr die wichtigsten Stadien des erfindungsgemäßell Verfahrens beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. I eine schematische l)arstellung der Haspel mit der erfindungsgemäl3en
Einrichtung, Fig. 2 ein Schaubild einer Gruppe der auf dem Haspeltamhour angeordneten
Vorrichtungen, Fig. 3 eine Darstellung der Steuerung für die Festhaltevorrichtungen,
Fig. 4 und 5 Ansicht und Seitenansicht eines Teiles eines Scherensatzes und Fig.
6 bis 19 eine schematische Darstellung der wesentlichen Stadien des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtung ergibt sich am
besten aus der nachstehend beschriebenen Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Der Haspeltambour I ist in an sich bekannter und daher nicht dargestellter
Weise in einer Stuhlung 2 der Haspel so gelagert, daß die fertiggestellten Gebinde
abgezogen werden können. Auf der Stuhlung 2 sind ferner Spulen 3 und 4 für das Garn
und das Unterband angeordnet, von denen die Fäden 5 bzw. 6 zu den Zuführungen 7
bzw. 8 geleitet sind. Aus den Garnzuführungen 7 und den Unterbandzuführungen 8 hängen
die Fäden 5 bzw. 6 zu Beginn der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens herunter,
wie in Fig. I dargestellt ist.
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Der Haspeltambour 1 weist zwei schwenkbare Segmente g auf die nach
dem Aufhaspeln und
nach Drehung des Haspeltambours so, daß sie oben
stehen, verschwenkt werden, so daß das Gebinde entspannt wird. Auf der bei Betrachtung
des Haspelquerschnittes durch die schwenkbaren Segmenge 9 bestimmten Symmetrieachse
sind, jedoch auf der entgegengesetzten Seite des Tambours, Festhalte- und Führungsvorrichtungen
10 mit ihren im wesentlichen radial angeordneten Fingern und Anschlägen vorgesehen.
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Im folgenden wird nun im allgemeinen nur der Vorgang an einer der
Wickelstellen, d. h. also das Herstellen und Abbinden nur eines der Gebinde, betrachtet.
Eine zum Herstellen und Abbinden eines Gebindes erforderliche Festhaltevorrichtung
besteht im wesentlichen (Fig. 2) aus zwei Anschlägen I I, die die Wickelstelle I2
zu beiden Seiten, gesehen in axialer Richtung der Haspel, begrenzen. Mit jedem Anschlag
1 1 wirkt ein in axialer Richtung außerhalb des durch die Anschläge begrenzten,
die Wickelstelle 12 bildenden Zwischenraums bewegbarer Festhaltefinger I3 bzw. 14
zusammen. Sämtliche Festhaltefinger I3 sind auf einer sich über die ganze Länge
des Haspeltambours I erstreckenden Stange 15 0. dgl., sämtliche Festhaltefinger
14 auf einer ebensolchen Stange I6 0. dgl. hefestigt. Die Stangen 15 und I6 sind
in axialer Richtung der Haspel verschiebbar.
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Für die Festhaltefinger I3 und 14 sind zweckmäßig Führungen I7 vorgesehen.
Im dargestellten Beispiel ist ein mit einem Festhaltefinger 14 zusammenarbeitender
Anschlag 1 1 für eine Wickelstelle I2 mit dem mit dem Festhaltefinger 13 zusammenwirkenden
Anschlag II der benachbarten Wickelstelle I2 zusammengebaut (Fig. 2). Sämtliche
Festhaltevorrichtungen 10 sind auf einer Längsleiste I8 des Haspeltambours I angeordnet.
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Bei Beginn des Verfahrens wird der Haspeltambour 1 von Hand so weit
gedreht (Fig. 6), daß die Festhalte- und Führungsvorrichtungen 10 die aus der Garuzuführung
7 und der Unterbandzuführung 8 herabhängenden Fäden 5 bzw. 6 berühren.
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In diesem Stadium liegen die Fäden 5 und 6 an der Führung I7 des
Fingers 14 an. Durch axiale Verschiel>ung der Stange I6 wird nun der Finger 14
dem zugehörigen Aiischlag II so genähert, daß die Fäden 5 und 6 zwischen dem Finger
14 und dem zugehörigen Anschlag 1 1 eingeklemmt werden (Fig. 7).
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Sodann erfolgt eine weitere Teildrehung des lÄaspeltaml>ours I,
entgegengesetzt seiner Bewegungsrichtung beim Aufhaspeln, so weit, daß ein ebenfalls
auf dem Haspeltambour angeordneter Abzieher 19 in den Bereich der Fäden 5 und 6
gelangt (Fig. 8). Jeder Abzieher 19 ist auf einer beispielsweise an der Leiste I8
des Haspeltambours 1 befestigten Stange 20 drehbar gelagert und mit einer an ein
ebenfalls an der Leiste 18 hefestigtes Rohr 22 0. dgl. anschlagenden Feder 21 versehen.
Die Feder 21 bewirkt, daß der Abzieher 19 der zugehörigen Festhaltevorrichtung 10
entgegen der Federwirkung genähert werden kann.
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Zur Bildung einer Schlaufe werden anschließend die auf in der Achsrichtung
der Haspel verschiebbaren Stangen 23 bzw. 24 befestigten Zuführungen 7 und 8 für
das Garn und das Unterband in Achsrichtung der Haspel so weit verschoben (Fig. 8
und 9), daß die Zuführungen 7 und 8 in einer Zone stehen, die durch senkrecht durch
den Anschlag II und den Finger 13 hindurchlaufende Ebenen bestimmt ist. Auf diese
Weise werden die Fäden 5 und 6 an den Abzieher 19 angelegt.
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Wird nun die Haspel wieder so weit zurückgedreht, daß die Festhaltevorrichtungen
Io wieder oben stehen (Fig. 10), so werden die Fäden 5 und 6 von dem Abzieher 19
mit seinem abgebogenen Ende erfaßt und Faden von den Spulen 3, 4 abgezogen.
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Gleichzeitig bildet sich infolge der vorangegangenen axialen Verschiebung
der Zuführungen 7 und 8 eine offene Schlaufe aus den Fäden 5 und 6.
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Danach wird die Garnzuführung 7 durch axiale Verschiebung der Stange
23 so weit entgegengesetzt der vorangegangenen Verschiebungsbewegung wieder zurückbewegt,
daß das von der Zuführung 7 zum Abzieher 19 laufende Stück des Garnfadens über die
Wickelstelle 12 läuft (Fig. II). Ferner wird der Festhaltefinger 13 durch axiale
Verschiebung der Stange 15 gegen den zugehörigen Anschlag II gedrückt, so daß das
von der Zuführung 8 zum Abzieher 19 laufende Stück des Unterbandes 6 festgeklemmt
wird (Fig. 12). Anschließend wird dieses Stück des Unterbandes zwischen der Zuführung
8 und dem Finger I3 zerschnitten (Fig. 13).
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Dazu dient ein auf der Haspelstuhlung 2 vorgesehener, um eine Achse
25 schwenkbarer Satz Scheren 26, der auf derselben Seite der Haspelstuhlung 2 angeordnet
ist wie die Zuführungen 7 und 8 für Garn und Unterband (Fig. I). Der Scherensatz
besteht aus einer Schiene 27 o. dgl., an der die festen Scherenmesser 28 befestigt
sind.
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Schwenkbar um einen Niet 29 sind auf den festen Scherenmessern 28
und damit auch auf der Schiene 27 die bewegLichen Scherenmesser 30 angeordnet, die
durch eine in axialer Richtung der Haspel bewegliare Schiene 3I gemeinsam in der
Weise bedient werden können, daß das Schließen der Scheren entgegen Federwirkung
erfolgt (Fig. 4 und 5).
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Danach erfolgt das Aufhaspeln der bestimmten Garnmenge, wobei das
Abschalten der Drehbewegung des Haspeltambours nach Erreichung der bestimmten Garnmenge
in an sich bekannter Weise selbsttätig erfolgt. Das aufgehaspelte Gebinde 32 liegt
in der Wickelstelle 12 und in der durch den Abzieher 19 gebildeten Schlaufe aus
Garn und Unterband (Fig. 14). Am Ende der Aufhaspelbewegung wird der Haspeltambour
I SO eingestellt, daß die Festhaltevorrichtungen 10 wieder oben stehen. Zur Sicherung
dieser Stellung kann an der Antriebsseite des Haspeltambours I auf seiner Achse
eine auf ihrem Umfang mit einer Nut oder einem Kerb versehene Scheibe angeordnet
sein, in die ein federnd an der Stuhlung 2 angeordneter Nocken eingreift.
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Nach dem Aufhaspeln wird die Zuführung 7 für den Garn faden 5 in
axialer Richtung entgegen der
ursprünglichen Verschiebungsrichtung
mittels der Stange 23 so weit verschoben, daß der Garnfaden 5 über dem Bereich der
Führung 17 des Festhaltefingers 14 verläuft (Fig. 15).
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Zur Bildung einer Schlaufe sind außer den Festhaltefingern I3, 14
zwischen jeder Wickelstelle 12 und dem zugehörigen Abzieher 19 unmittelbar neben
der Wickelstelle 12 zwei gegenläufig in Achsrichtung der Haspel bewegbare Führungsfinger
33 und 34 für das Garn und das Unterband vorgesehen.
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Diese Führungsfinger 33 und 34 befinden sich in ihrer Ausgangsstellung
rechts und links der Wickelstelle 12. Die Führungsfinger 33 sind auf einer axial
bewegbaren Stange 35 o. dgl. und die Führungsfinger 34 auf einer ebensolchen Stange
36 o. dgl. angeordnet, die an der Leiste I8 geführt sind (Fig. 2 und 8). Ferner
sind die Führungsfinger 33 und 34 derart abgekröpft (Fig. 2), daß ihre Verbindungsstellen
mit den innerhalb der Gebinde 32 verlaufenden Stangen 35, 36 die Gebinde 32 nicht
berühren, auch wenn die Finger 33, 34 über die Gebinde 32 hinweglaufen.
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Nach dem bereits erwähnten Verschieben der Zuführung 7 für den Garnfaden
5 in der Weise, daß der Garnfaden 5 über dem Bereich der Führung 17 des Festhaltefingers
14 steht, wird der Festhaltefinger 14 durch axiale Verschiebung der Stange I6 gelöst.
Anschließend erfolgt eine Teildrehung des Haspeltambours in der Haspelrichtung,
so daß sich der Garnfaden 5 zwischen den in der Öffnungsstellung befindlichen Festhaltefinger
14 und den zugehörigen Anschlag 11 einlegt, worauf der Festhaltefinger 14 durch
axiale Verschiebung der Stange I6 wieder in Klemmstellung gebracht wird. Darauf
wird der Garnfaden 5 mittels der eingeschwenkten Scheren 28,30 abgeschnitten (Fig.
15).
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Gleichzeitig mit der Verschiebung der Zuführung 7 für den Garnfaden
5 mittels der Stange 23 ist auch die Zuführung 8 für das Unterband 6 mittels der
Stange 24 wieder in seine Anfangsstellung zurückbewegt worden.
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Es erfolgt dann mittels der Stangen 35 und 36 eine gegenläufige Verschiebung
der Führungsfinger 33 und 34 aneinander vorbei und über das Gel>inde 32 hinweg,
bis der Führungsfinger 33 etwa beim Festhaltefinger I4 und der Führungsfinger 34
etwa beim Festhaltefinger I3 steht (Fig. I6). Bei dieser Bewegung der Führungsfinger
33, 34 sind vom Führungsfinger 34 erfaßt worden: der Garnfaden und der Unterbandfaden,
die vom Festhaltefinger 14 zum Abzieher 19 laufen, und der Garnfaden, der vom Festhaltefinger
14 zum Gebinde 32 läuft, während vom Festhaltefinger 33 der vom Festhaltefinger
13 zum Abzieher 19 laufende Unterbandfaden erfaßt wurde. Da bei der Bewegung der
Führungsfinger 33, 34 von einer Seite her das Unterband, von der anderen Seite her
das Unterband und die beiden Garnenden über das Gebinde 32 hinweggezogen werden,
hat sich dabei zum Ausgleich der Längen der Abzieher 19 entgegen der Wirkung seiner
Feder 21 den Festhaltefingern 33, 34 genähert (Fig. I6).
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Auf der Haspelstuhlung 2 ist nun auf der den Zuführungen 7 und 8
von Garn 5 und Unterband 6 entgegengesetzten Seite ein der Anzahl der Wickelstellen
entsprechender Satz mittels einer in Achsrichtung der Haspel angeordneten Welle
37 gemeinsam mittels einer Kurbel 38 angetriebener Knotvorrichtungen 39 schwenkbar
um zwei Achsen 40, 4I angeordnet.
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Mit diesem Satz von Knotvorrichtungen 39 ist ein mit diesem zusammen
schwenkbarer Satz Scheren 42 verbunden, der in gleicher Weise ausgebildet ist wie
der Scherensatz 26 (Fig. I).
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Die Haspel wird nun in der Aufwickelrichtung um eine Teildrehung
so weit weitergedreht, daß beim Einschwenken der Knotvorrichtungen 39 um die Achse
40 die einzelnen Knoterspitzen 43 gerade die zwischen den Führungsfingern 33,34
gespannten vier Fäden berühren, die einen Strang44 bilden.
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Durch eine zweite kleine Schwenkung um die Achse 41 greift die Knoterspitze
43 in den Strang 44 so ein, daß der Strang zwischen den Führungsfingern 33, 34 einen
Winkel bildet, so daß nunmehr der Knotvorgang hinsichtlich der Stellung des zu knotenden
Stranges 44 vorbereitet ist (Fig. 17).
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Die darauf erfolgende Bildung eines Knotens mit einer Knotvorrichtung
der dargestellten Art ist an sich bekannt. Der Knoter und damit insbesondere seine
Spitze 43 vollführt eine Umdrehung um seine Achse und wickelt dabei den Strang 44
einmal um die Knoterspitze 43 herum.
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Während dieser Umdrehung erfaßt ein in der geschlitzten Spitze 43
angeordneter Haken 45 den von der Knoterspitze 43 zu dem Führungsfinger 33 laufenden
Teil des Stranges 44 und zieht ihn zwischen die beiden Schenkel der geschlitzten
Knoterspitze 43 hinein, so daß der Knoten vorbereitet ist (Fig. I8).
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Der Haken 45 wird dabei durch eine Scheibe 46 bewegt, die in dem
Schlitz der Knoterspitze 43 um eine Achse 47 schwenkbar gelagert ist und von einer
die Knoterspitze 43 an ihrem einen Ende kelchartig umgebenden Sclaraubenfläche 48
gesteuert wird.
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Anschließend werden die vier Fäden zwischen dem Führungsfinger 33
und der Knoterspitze 43 durch eine Schere des mit den Knotvorrichtungen 39 eingeschwenkten
Scherensatzes 42 zerschnitten, und die Knotvorrichtungen werden zusammen mit dem
Scherensatz 42 in ihre Ruhestellung zurückgeschwenkt. Dabei zieht sich die Knoterspitze
43 aus der aus dem Strang 44 gebildeten und auf ihrer Oberfläche aufgewickelten
Schlaufe 49 heraus, wobei der Haken 45 das von ihm bei der Umdrehung der Knoterspitze
43 erfaßt, ursprünglich zwischen Knoterspitze 43 und Führungsfinger 33 gespannte
Stück des Stranges 44 durch die Schlaufe 49 hindurchzieht, wodurch der Knoten 50
vollendet ist (Fig. I9).
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Nachdem der Haspeltamhour so weit gedreht worden ist, daß die schwenkbaren
Segmente g oben stehen, und nachdem diese Segmente g zur Entspannung der Gebinde
umgeklappt worden sind, können die Gebinde vom Haspeltambour I ab gezogen werden.
In dieser Stellung des Haspel-
tambours I werden nun auch die Festhaltefinger
I3, 14 von den zugehörigen Anschlägen II durch axiale Bewegung der Stangen I5, I6
entfernt, damit die noch festgeklemmten Fadenreste nach unten herausfallen können.
Nachdem die schwenkbaren Segmente g wieder aufgerichtet worden sind, kann der Vorgang
von neuem beginnen.
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Damit die Festhaltefinger I3, 14 sich nicht selbsttätig aus ihrer
Klemmstellung lösen und andererseits mit einem Handgriff in ihre Ausgangsstellung
zurückgebracht werden können, sind an einer Stirnseite des Haspeltambours I, zweckmäßig
an der Antriebsseite, Mittel vorgesehen, durch die die Drehbewegung zweier nebeneinander
angeordneter gegenläufiger Hebel 5I, 52 in die axiale Bewegung der die Festhaltefinger
I3, 14 tragenden Stangen 15, I6 in an sich bekannter Weise umgesetzt wird.
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Und ferner ist ein entgegen einer Feder 53 bewegbarer, mittels eines
Knopfes 54 bedienbarer Bügel 55 vorgesehen, durch den beide Hebel 5I, 52 in die
der Freigabestellung der Festhaltefinger I3, 14 entsprechende Lage gebracht werden
können, wobei eine durch eine Exzenteranordnung o. dgl. bewirkte Übertotpunktlage
überwunden wird (Fig. 3).
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Hinsichtlich der Gruppen gemeinsam bedienbarer Einzelvorrichtungen
kann die Anordnung entweder so getroffen sein, daß die Gruppen mittels der Stangen,
Schienen, Welle o. dgl. je von Hand bedient werden, die Einzelvorrichtungen also
halbautomatisch arbeiten, oder so, daß der gesamte Antrieb einschließlich der Steuerungen
automatisch erfolgt.
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PATEN TA N 5 ii C H E: 1. Verfahren zum Abbinden von Garngebinden
mittels Unterbändern an einer Garnhaspel, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig
bei jedem der herzustellenden Gebinde die auf die Haspel herabhängenden Enden von
Garn und Unterband durch auf der Haspel angeordnete Festhaltevorrichtungen erfaßt
werden, aus dem Unterband mittels eines auf der Haspel angeordneten Abziehers eine
offene Schlaufe gebildet, das Unterband am Ende der Schlaufe ebenfalls erfaßt und
abgeschnitten, das Garn zu einem in der offenen Schlaufe liegenden Gebinde aufgehaspelt,
das Garnende des Gebindes zu den anfangs erfaßten Enden von Garn und Unterband geführt
und ebenfalls festgehalten und abgeschnitten wird, daß durch gegenläufige Bewegung
zweier auf der Haspel angeordneter Führungsfinger in Achsrichtung der Haspel von
einer Seite her das Unterband, von der anderen Seite her das Unterband und die beiden
Garnenden über das Gebinde gezogen werden, so daß zwischen den beiden Fingern am
Ende ihrer Bewegung die Enden des das Gebinde nunmehr umschlingenden Unterbandes
und die beiden Garnenden gespannt sind, die ein Knoter ergreift, der während der
Bildung der Knotenschlaufe die Enden erfaßt und diese nach dem Abschneiden durch
die Knotenschlaufe hindurchzieht.