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Vorrichtung zum Zuführen einer Stoffbahn auf einen Gewebeförderer,
insbesondere auf die Nadelketten von Spannmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Zuführen einer Stoffbahn, auch in Bandform, auf einen Gewebeförderer,
insbesondere auf die Nadelketten von Spannmaschinen o. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Vorrichtung zum Zuführen
eines Bandes oder einer Stoffbahn auf einen Förderer, von dem eine Ausführungsform
im deutschen Patent 656 425 dargestellt und beschrieben ist.
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Es ist in der Textilindustrie bekannt, daß bei einem gewebten Stoff,
insbesondere nachdem er dem Fertigungsverfahren, wie Reinigen, Bleichen o. dgl.,
ausgesetzt war, die Fäden gezählt werden, d. h. es wird die Anzahl der Schußfäden
und Kettenfäden im Verhältnis zu einer Einheitslänge des Stoffes festgestellt. Wenn
beispielsweise ein Stoff zuviel Einschußfäden auf der Einheitslänge aufweist, so
muß er in der Kette gestreckt werden. Wenn andererseits beim Herübernehmen einer
Stoffbahn auf die Nadelketten er zuwenig Schußfäden auf der Einheitslänge aufweist,
so muß er auf den Nadelketten in seiner Länge zusammengedrückt werden. Um dies zu
erreichen, ist es notwendig, die Stoffbahn auf die Nadeln der Nadelketten in einem
Überschuß aufzubringen, indem man auf die Nadelketten eine Länge des Gewebes aufbringt,
die größer ist, als der Länge der Nadelketten entspricht. Dies wird nach der deutschen
Patentschrift 656 425 dadurch erreicht, daß man eine Stoffbahn auf einen endlosen
Nadelträger an einer Stelle aufbringt, wo dieser gekrümmt ist, so daß die Enden
der Nadeln voneinander
abstehen, worauf man das Gewebe von dem
Nadelträger auf eine Nadelkette überführt, und zwar an einer Stelle, wo der Nadelträger
gerade liegt, so daß die Spitzen der Nadeln dichter zusammenliegen. Auf diese Weise
erlangt man eine wirkungsvolle Überförderung auf die Nadelketten. Bei der Vorrichtung
nach der deutschen Patentschrift wird die Stoffbahn auf den Förderer, nämlich auf
die Nadeln der Nadelketten, durch eine sich bewegende Fläche überführt, die durch
die äußeren Enden der Borsten eines Bürstenrades und durch Nadeln gebildet wird,
die so angeordnet sind, daß sie sich in einer geschlossenen und die sich bewegende
Fläche schneidenden Bahn bewegen können. Hierbei müssen die in einer geschlossenen
Bahn geführten Nadeln im gleichen Maße wie die Nadeln der Nadelketten verschoben
werden, weil ihre Spitzen sich auf einem Wege bewegen, der nicht nur den Weg der
Nadeln der Nadelketten schneidet, sondern ihn auch beträchtlich überlappt.
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Infolgedessen muß nach der Beschreibung der genannten Patentschrift
genügend Zeit vorhanden sein, um das Band nicht nur auf den Nadeln der Nadelträger,
sondern gleichzeitig auf den Nadeln der Nadelketten festzulegen. Deshalb muß die
Umfangsgeschwindigkeit beider Vorrichtungen gleich sein. Um jede Überförderung sicher
zu erreichen, muß das Gewebe zunächst auf den Nadelträger überführt werden.
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Die Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht, eine Stoffbahn
auf einen Gewebeförderer, z. B. auf die Nadelketten, in einfacherer Weise mittels
einer einfachen Förderoperation zu überfordern.
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Es ist bekannt, ein Bürstenrad zum Aufdrücken eines Stoffes auf Nadeln
zu benutzen. Hierfür gibt das deutsche Patent zwei Bürstenräder an, eins zum Rufpressen
des Gewebes auf die Nadelndes Nadelträgers und das andere zum Abziehen des Gewebes
von den Nadeln des Nadelträgers und zum Rufpressen auf die Nadeln einer Nadelkette.
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In der britischen Patentschrift 542 323, die sich auf eine Gewebeführungsvorrichtung
bezieht, ist ein Bürstenrad zum Festlegen des geförderten Gewebes auf den Nadeln
eines Gewebeförderers vorgesehen, und ein Überfordern mit jenem Bürstenrad ist möglich,
aber der Betrag der Überförderung kann nicht genau eingestellt und nicht innerhalb
bestimmter Grenzen durch ein einzelnes Bürstenrad überwacht werden.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung weist zum Erfassen einer Stoffbahn
eine sich bewegende Fläche und Nadeln auf, deren Spitzen so angeordnet sind, daß
sie in einer geschlossenen Bahn bewegt werden, die die Bewegungsfläche schneidet.
Diese Nadeln bringen die Stoffbahn in Berührung mit einem Gewebeförderer. Diese
Vorrichtung ist durch die Maßnahme gekennzeichnet, daß die Spitzen der Nadeln von
der sich bewegenden Fläche auswärts gerichtet sind und daß sie durch ihre Verschiebung
in einer geschlossenen Bahn selbst die Stoffbahn erfassen, während diese sich auf
der bewegenden Fläche befindet und später von der Gewebebahn durch die normale Bewegung
des Bandes an oder unmittelbar vor der Stelle abgezogen werden, wo die Gewebebahn
von dem Gewebeförderer erfaßt wird.
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Zweckmäßigerweise werden die Nadeln durch die Bürstenborsten, deren
Enden die sich bewegende Fläche bilden, eingehüllt.
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Es ist klar, daß das Gewebe nicht verschoben werden kann, solange
die Stifte es während ihres Weges rund um das Rad und bis zum Übergang auf die Nadeln
der Nadelkette festhalten. Die Gewebezuführvorrichtung kann derart mit Kraft betrieben
werden, daß ihre Fördergeschwindigkeit etwas geringer, gleich oder beträchtlich
schneller ist als die der Nadelketten.
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Die Wirkung dieser Geschwindigkeiten ist die, daß das Gewebe entweder
im gewissen Maße gestreckt wird, eine normale Kettenspannung aufweist oder zusammengeschoben
wird, um das besondere Zusammenschrumpfen auszugleichen. Wenn der Antrieb innerhalb
der angegebenen Grenzen veränderlich ist, so kann allen Anforderungen für die meisten
Gewebearten Rechnung getragen «-erden.
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Es ist klar, daß die Vorrichtung nach der Erfindung genaue und. veränderliche
Mittel zum Regeln des Vorschubes der Stoffbahn auf den Gewebeförderer, wie die Nadeln
einer Nadelkette, \-orsieht. Die Erfindung ist auch einfacher als die Vorrichtung
nach (lern deutschen Patent 656 425. Die Vorrichtung nach dieser deutschen Patentschrift
sieht zwei getrennte t berführungsmaßhahmen vor, eine auf einen endlosen Nadelträger
und eine auf die Nadelkette. Überdies erfordert die Überführung eine Verschiebung
eines dieser Förderglieder, und der Betrag der Überförderung ist nach der Krümmung
des Nadelträgers zu berechnen. Der Umfang der zu erreichenden Überförderung ist
ziemlich beschränkt. Außerdem ist die Überführung einer Stoffbahn auf eine Nadelkette
unter Druck mit der Vorrichtung, die in der deutschen Patentschrift gezeichnet ist,
unmöglich. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung kann der gewünschte Betrag der
Überförderung oder Unterförderung einfach durch Änderung der Geschwindigkeit der
Drehung des Fördergliedes erreicht werden, und die Vorrichtung kann ohne Schwierigkeiten
dazu benutzt werden, um eine Stoffbahn auf einen Gewebeförderer mit derselben Geschwindigkeit
zu überführen, mit der der Stoff herangeführt wird.
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Die Erfindung kann an allen bekannten Stiftstentermaschinen mit oder
ohne selbsttätige Tuchführung, besonders an einer Vorrichtung nach der britischen
Patentschrift 542 323, benutzt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht eines Rades zum Zuführen eines Gewebes
auf die Nadelketten einer Spannmaschine, und Abb. 2 ist eine entsprechende, teilweise
geschnittene Ansicht eines Rades ohne Gewebe.
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Ein Gewebe oder Tuch i, das auf die Nadeln 2 einer laufenden Spannmaschire
3 gebracht werden soll, wird von einer selbsttätig arbeitenden Vorschubeinrichtung,
die z. B. aus einem um eine senkrechte oder waagerechte Achse frei drehbaren Nadelrade
bestehen kann, zugeführt.
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Zum Aufbringen des Gewebes auf die Nadel 2 dient ein drehbares Rad
4, in dem im gleichen Abstande voneinander auf dem Umfang eine Anzahl radial angeordneter
Kolben 5 in entsprechenden Führungen gelagert sind. Am Außenende der Kolben 5 befinden
sich scharfe
Stifte 6 und am hinteren Ende Führungsköpfe 7, die
unter der Wirkung von Federn 8 an dem Steuerrad einer ortsfesten Kurvenscheibe 9
anliegen. Wenn das Rad 4 gedreht wird, so erfassen die Stifte 6 unter der Wirkung
der Kurvenscheibe 9 das Tuch i und nehmen es zu den Nadeln 2 der Spannmaschinenkette
mit. Sobald das Gewebe i an die Nadeln 2 abgegeben ist, werden die Stifte 6 aus
dem Tuch i herausgezogen, da die Führungsköpfe 7 der Stifte 6 unter der Wirkung
der Federn 8 in den ausgeschnittenen Teil der Kurvenscheibe 9 eintreten können.
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Erforderlichenfalls können im Stiftenrade vier Lagen von radial gestellten
Borsten io eingesetzt sein, die im Winkel zu der Drehebene des Rades 4 stehen und
symmetrisch auf jeder Seite der Stiftenreihe 6 liegen. Diese Borsten io pressen
das Gewebe gleichmäßig nieder auf die Nadeln 2, ohne es zu beschädigen.
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In gewissen Fällen ist es erwünscht, das Rad 4 mit höhererUmfangsgeschwindigkeit,
als die Laufgeschwindigkeit der Spannmaschinennadeln 2 beträgt, anzutreiben, so
daß das Gewebe mit Voreilung zugeführt und gefältelt aufgenadelt wird, um ein Schrumpfen
des Gewebes in der Spannmaschine zu ermöglichen. In diesem Falle wird bei dem Herausziehen
der Stifte aus dem Stoff ein Zerreißen verhindert.
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Man kann das Gewebe, statt es durch die Borsten io am Rade 6 auf einmal
ganz auf die Nadeln 2 der Spannmaschine zu drücken, zunächst durch ein Rad 4 nur
lose aufhaken und es dann durch eine hinter dem Rade 4 frei drehbare Bürstenwalze
bis zur endgültigen Tiefe einpressen.
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Die vorstehend beschriebene Gewebezuführvorrichtung ist auf jeder
Kante des Gewebes unmittelbar auf der Sahlleiste angeordnet, und zwar zu gleicher
Zeit in derselben Ebene des Laufs der Nadeln der Spannkette und unmittelbar darüber
in solcher Höhe, daß die Borsten am Rade das Gewebe auf die Spannkettennadeln mit
der erforderlichen, dem Betrag der Schrumpfung entsprechenden Fältelung aufdrücken.