DE750345C

DE750345C - Verfahren zum Schaerfen von Feilen, Raspeln u. dgl.

Info

Publication number: DE750345C
Application number: DEZ23562D
Authority: DE
Priority date: 1936-11-28
Filing date: 1936-11-28
Publication date: 1945-01-09

Description

Verfahren zum Schärfen von Feilen, Raspeln u. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schärfen von Feilen, Raspeln u. dgl. durch Behandeln der Feilen usw. in verschiedenen Bädern. Bei dieser Art der Schärfung von Feilen ist es bekannt, zunächst eine Entfettung mittels eines alkälischen Bades durchzuführen. Des weiteren ist es bekannt, vor der eigentlichen Schärfungsbehandlung eine Behandlung mit schwacher Salzsäure vorzunehmen, um Rost bzw. Eisenoxyd zu weichen und dann entfernen zu können. Die schärfende Erneuerungsbehandlung erfolgte. dabei mit Hilfe eines Säuregemisches, welches außer Salpetersäure Salzsäure enthielt, während einer Behandlungsdauer .von 30 Minuten und länger.
Bei einer solchen Behandlung verlieren die Feilen erheblich an Gewicht und ist die Schärfung nicht befriedigend.
Man hat zur Beseitigung dieser übelstände vorgeschlagen, durch Zusatz von Salzen solcher Metalle, die elektropositiver sind als Eisen, während des Ätzens einen metallischen Überzug entstehen zu lassen und diesen durch Abbürsten zu entfernen, bevor oder sobald er Risse -bekommt.
Erfindungsgemäß wird zur Beseitigung der erwähnten Nachteile zum Schärfen von Feilen, Raspeln u. dgl. ein Entfetten der Feilen in einem alkalischen Bad, eine vorbereitende Behandlung in einer Säurelösung, dann die schärfende Behandlung mit einer Säurelösung und schließlich eine Nachbehandlung in einem Neutralisierbad in der Weise vorgenommen, daß nach der Entfettung in einem kochenden alkalischen Bad die Feilen bei Raumtemperatur ungefähr i z Stunden in einem Bad belassen werden; welches aus etwa gleichen Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure und Wasser bereitet ist, dann etwa S bis io Minuten -lang in eine mit etwa der vierfachen Gewichtsmenge Wasser verdünnte Salpetersäure von q.2° B6 hineingehängt werden und darauf nach Spülung die noch anhaftende Säure durch Kalkmilch neutralisiert wird.
Auf diese Weise ist 'es möglich, mit nur einfachen Lösungen die Behandlung der Feilen durchzuführen. Insbesondere für die Schärfung bedarf es nur der Verwendung einer einfachen Salpetersäurelösung, welche außerdem nur kurze Zeit währt. Dabei verlieren die Feilen nur wenig an Gewicht und erhalten eine gute und brauchbare Neuschärfe und Leistungsfähigkeit.
Zum Zwecke einer möglichsten Unterbindung von Rostansatz empfiehlt es sich, eine Nachbehandlung der Feilen mit einer Salzsäurelösung gleicher Art, wie sie für die Vorbehandlung zur Anwendung kommt.
Das Verfahren kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden: Man benutzt zum Entfetten eine Natronlauge, enthaltend 50.-. Ätznatron (N a O H ) auf einen Liter Wasser. In dieser Lauge werden die Feilen etwa eine halbe Stunde lang gekocht. Alsdann werden die Feilen in Wasser gespült und gebürstet.
Darauf beläßt man die Feilen in einem Bad, das aus 5o Gewichtsteilen Industriesalzsäure und 5o Gewichtsteilen Wasser besteht, während 12 Stunden ohne Wärmezuführung.
Nach abermaligem Waschen und Bürsten werden dann die Feilen in das Erneuerungsbad gehängt. Dieses Bad besteht aus 2o Gewichtsteilen Salpetersäure von 42° BE und So Gewichtsteilen Wasser. Hier verbleiben die Feilen etwa 5 bis i o Minuten ohne Wärmezuführung.
In diesem Bad bilden sich zunächst feine Blasen an den Zahnspitzen. Nach 2 bis 3 Minuten verschwinden die Blasen. Die Feilen werden während dieser Behandlung zweckmäßig wiederholt herausgehoben und wieder eingetaucht.
Nach der Behandlung im Erneuerungsbad erfolgt abermals Waschen und Bürsten der Feilen und anschließend eine Nachbehandlung während 5 bis i o Minuten in einem Bad, welches in gleicher Weise wie das zweite Bad zusammengesetzt ist.
Nach Abspülen und Abbürsten werden die Feilen zur Neutralisierung der noch anhaftenden Säure während io bis 2o Minuten oder beliebig länger in einem fünften Bad behandelt, welches auf 51 Wasser etwa i oo g ungelöschten Kalk (Ca0) enthält.
Zum Schluß werden die Feilen wiederum gewaschen und gebürstet, alsdann werden sie z. B. in Sägespänen oder mittels eines Luftstromes getrocknet und schließlich, am besten mit Mineralöl, eingefettet. Das Waschen der Feilen zwischen der Behandlung in den einzelnen Bädern erfolgt zweckmäßig in warmem Wasser.
Am besten befinden sich die Feilen in den Bädern in senkrechter Lage.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schärfen von Feilen, Raspeln u. dgI., wobei die Feilen in einem alkalischen Bad entfettet, in einer Säurelösung vorbereitet, in einer weiteren Säurelösung geschärft und schließlich in ein Neutralisierbad gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Entfettung in einem kochenden alkalischen Bad die Feilen bei Raumtemperatur ungefähr 12 Stunden in einem Bad belassen werden, welches aus etwa gleichen Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure und Wasser bereitet ist, dann etwa 5 bis i o Minuten lang in eine mit etwa der vierfachen Gewichtsmenge Wasser verdünnte Salpetersäure von 42° B6 hineingehängt werden und darauf nach Spülung die noch anhaftende Säure durch Kalkmilch neutralisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Behandlung der Feilen mit der Schärfelösung eine Nachbehandlung mit Salzsäurelösung gleicher Art stattfindet, wie für die vorbereitende Behandlung benutzt ist. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr.301 886, 586232, 403413, 38o665, 371 267, 304 195; britische Patentschriften .... Nr. 334 517, 130272, 110340, 565/v. Jahre 1864; USA.-Patentschriften ...... Nr. 1 384 550, 685 299, 318 597, 1 314 842; Spitzer: »Rezepte für die Werkstatt«, 1927, S. 7; Dinglers »Polytechnisches Journal«, Bd.88, S.318; Buxbaum: »Feilen«, 1932, S.32; »Leipziger Illustrierte Schuhmacherzeitung«, Nr. 4 vom 10. 11. 1927; »Umschau«, 1938, S. 28o bis 283.