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Verfahren zum Befreien von Metallkörpern von einer sie bedeckenden Bleischichte.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befreien von Metallkörpern, insbesondere von Eisen-oder Stahlstücken von einer sie überdeckenden Schicht aus Blei.
Die Erfindung wird insbesondere im Verein mit dem bekannten Verfahren verwendet, welches in einer Umhüllung von Stangen oder Rohren mit Blei zwecks leichteren Ziehens dieser Artikel besteht. Die einhüllende Bleischicht muss von den Gegenständen vor deren Ausglühen beseitigt werden. Bisher geschah dies-das sogenannte Entbleien-durch elektro- lytische Verfahren. die stets grosser Sorgfalt und Geschicklichkeit bedürfen und verhältnismässig teuer sind.
Gemäss der Erfindung erhält man eine zufriedenstellende Entbleiung ohne allzu ausgeprägtes Angreifen der behandelten Metallgegenstände und mit weniger Schwierigkeit und geringeren Kosten sowie ohne Zuhilfenahme elektrischen Stromes.
Man unterwirft die zu entbleienden Gegenstände der Einwirkung einer heissen, sauren
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von Natriumchlorid (Meersalz) unter Zusatz von Schwefelsäure oder einem sauren Sulfat.
Die Zugabe von Nitraten und Azetaten zu diesem Entbtehmgsbad erhöht dessen Wirk- samkeit ; voraussichtlich wirkt der Säuregehalt des Bades auf die Nitrate und Azetate ein und macht aus ihnen die entsprechenden Säuren frei. welche beide das Blei angreifen.
Die in der Lösung bessndliche Chlorwasserstoffsäure greift gleichfalls das Blei an diese Einwirkung würde normalerweise durch die Bildung von Bleichlorid angehalten werden. welches in der Kälte wenig löslich ist ; die Einwirkung kann aber deshalb weiter vor sich gehen, weil das Bleichlorid in der Wärme und insbesondere in konzentrierten Lösungen von Natriumchlorid ziemlich löslich ist.
Es ist auch wahrscheinlich, dass sich in den Bädern. welche Nitrate enthalten, geringe Mengen von Königswasser bilden, welches ebenfalls Blei angreift.
Bei manchen Zusammensetzungen von Bädern kann sich die Abtrennung des Bleis durch einfaches Lösen vollziehen, bei ändern dagegen kann diese Abtrennung zum Teil auch auf mechanischen Vorgängen beruhen und sich bis zu einem gewissen Masse durch den Angriff des Bades auf die zu entbleienden Metallkörper selbst ergeben, welcher Angriff durch die Haarrisse der Bleischicht hindurch vor sich gehen kann. Die bei diesem Angriffe entstehenden Gase heben das Blei ab und lösen es in Form von Schuppen ab.
Um die Entbleiung zu beschleunigen und damit den Angriff auf den zu entbleienden Körper zu vermindern, kann man dem Entbleiungsbade eine geringe Menge eines Metallsalzes (z. B. eines Nickelsalze) zusetzen, welches nach Art eines Katalysators wirkt. In diesem Falle darf dem Bade kein Körper zugesetzt werden, welcher ihm oxydierende Eigenschaften verleihen könnte.
Die zu entbleienden Metallkörper werden gegebenenfalls zuerst mit Hilfe einer warmen alkalischen Lösung oder mit Hilfe irgendwelcher anderer. reinigend wirkender Stoffe entölt oder entfettet. Dann werden sie in das Entbleiungsbad eingetaucht, genau so, als ob es sich um ein gewöhnliches Beizbad handeln würde. Das Entbleiungsbad wird in der Praxis
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heissem Wasser gewaschen, um das Chlorid oder andere Salze des Bleies, die noch anhalten können, abzuwaschen.
Man kann auch die behandelten, aus dem Entbleiungsbad genommenen und nicht gewaschenen Gegenstände in ein Beizbad einbringen, welches beispielsweise aus 2#5%iger Schwefelsäure und einem Zusatz besteht, welcher die Wirkung verlangsamt.
Beispiele von Zusammensetzungen für erfindungsgemässe Bäder :
1. Eine gesättigte Lösung von Natriumchlorid unter Zusatz von 0#5#10% Schwefel- säure (oder der äquivalenten Menge an saurem Natriumsulfat).
Ein Gemisch von 1#10% Eisenchlorid in wässeriger Lösung und 2#10% Natriumnitrat.
In diesem Falle hat das Eisenchlorid eine so ausreichend saure Reaktion, dass der Zusatz einer Säure zur Lösung überflüssig wird.
3. Eine Lösung, enthaltend 1#10% Natriumchlorid, angesäuert mit Salzsäure und ver- setzt mit 2-100, Natriumnitrat.
4. Eine gesättigte Lösung von Natriumehlorid mit 5 /0 saurem Natriumsulfat. 1-jt 0"/ Schwefelsäure, 2#5% Natriumnitrat und 2#5% Natriumazetat.
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mit ungefähr a"/o Schwefelsäure und 0#01#0#5% Nickelchlorid oder Nickelsulfat als Katalysator.
In diesem Bade kann man die Schwefelsäure auch durch Salzsäure ersetzen, desgleichen auch die Nickelsalze, insbesondere durch Platinsalze, soferne der Preis der letzteren nicht prohibitiv wirkt.
Selbstverständlich ist die Erfindung in keiner Weise auf die vorangegebenen Zusammen- setzungen von Bädern beschränkt, deren Bestandteile innerhalb beträchtlicher Grenzen schrwanken können.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Befreien von Metallkörpern von einer sie bedeckenden Bleischichte, dadurch gekennzeichnet, dass diese Körper in eine saure. heisse Lösung eines oder mehrerer Chloride getaucht werden.