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Hubwerk zum Aufnehmen von Wasserflugzeugen aus bewegtem Wasser Die
Erfindung betrifft ein Hubwerk zum Aufnehmen von Wasserflugzeugen aus bewegtem Wasser,
beidem für .das Lasthubseil eine Seil.spannvorrichtung an sich bekannter Art verwendet
wird, die das Hubseil ständig mit einer geringen Spannung straff hält, bis die Verbindung
zwischen dem Lastgeschirr und -dem Flugzeug hergestellt ist und bis der eigentliche
Hubvorgang beginnt. Die geringe Spannung des Seiles reicht nicht .aus, um das Flugzeug
aus dem Wasser zu heben. Das Flugzeug bewegt sich also bis zum Beginn des Hubvorgangs
im Seegang aufwärts und abwärts, und die Seils:pannvorrichtung sorgt lediglich dafür,
daß bei allen diesen Bewegungen das Seil .straff bleibt und dementsprechend keine
Beschädigungen am Flugzeug auftreten können. Wenn dann das Herausheben des Flugzeugs
aus dem Wasser erfolgen soll, wird durch eine Schaltvorrichtung gleichzeitig mit
dem Einschalten der eigentlichen Lastwinde die Seilspannvorrichtung so eingestellt,
daß eine Seilverlängerung unmöglich gemacht wird, während eine Seilkürzung noch
möglich bleibt, was in bekannter Weise etwa .durch das Einschalten einer Sperrklinke
an einem Sperrade .durchführbar ist.
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Bei den bekannten Einrichtungen der geschilderten Art beginnt die
Wirkung .der Spannvorrichtung erst nach der Herstellung der Verbindung zwischen
dem Flugzeug und dem Lastgeschirr; erst wenn diese Verbindung
hergestellt
ist, wird die Hubeinrichtung eingeschaltet. Es werden also lediglich diejenigen
Gefahren beseitigt, die nach .der Herstellung der Verbindung eintreten können; bis
zur Herstellung der Verbindung bleibt die Gefahr eines Zusammenstoßes zwischen dem
Lasthaken und dem Flugzeug unverändert bestehen.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt also in der Schaffung eines Hubwerkes,
welches eine bestimmte Arbeitsweise nach dem folgenden Grundgedanken ermöglicht.
Um die Arbeiten zur Herstellung der Verbindung möglichst gefahrlos durchführen zu
können, soll das Lastgeschirr schon vor .der Herstellung der Verbindung durch die
Spuleinrichtung so beeinflußt werden, daß es das Bestreben hat, sich in unbelastetem
Zustande zu heben. Ein geringer, von Hand ausgeübter Zug am Lastgeschirr oder einer
daran angebrachten Fangleine soll aber genügen, um .das Geschirr gegen die Kraft
der Spuleinrichtung abzusenken. Ein auf dein Flugzeug befindlicher Bedienungsmann
soll auf diese Weise also den Lasthaken an das Flugzeug heranholen und die Verbindung
herstellen können, ohne daß dabei die Gefahr eines Zusammenstoßes zwischen Flugzeug
und Lasthaken infolge des Bestrebens des Hakens, sich im Hubsinne zu bewegen, besteht.
Der Kern der Aufgabe liegt also darin, eine Gesamtanordnung zu schaffen, bei der
für die Spuleinrichtung die Möglichkeit zu einer genauen Einstellung der am Lasthaken
sich auswirkenden Spulkraft gegeben ist und auch bei allen in Frage kommenden Entfernungen
zwischen der Spitzenrolle des Kranauslegers und dein Lasthaken die zur Bewegung
des Lasthakens im Senksinne erforderliche Kraft den gleichen verhältnismäßig geringen
Wert beibehält.
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lach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch erreicht, daß das in
dem zwischen der Spitzenrolle des Auslegers und dem Flugzeug liegenden Zwischengeschirr
angeordnete Spulw:erk auf das in seiner ganzen Länge zum Tragen der vollen Last
ausreichend bemessene, zum Flugzeug führende Seilstück einwirkt und mit einer Sperrvorrichtung
zum Ausschalten der Ausgleichswirkung im Senksinne bei beliebiger Länge .des genannten
Seilstückes versehen ist. Zweckmäßig wird dabei ein Spulwerk mit veränderlicher
Zugkraft verwendet, bei dem in an sich bekannter Weise beispielsweise ein Elektromotor
eine kegelförmig ausgebildete Seiltrommel antreibt oder das Hubwerk durch die Kraft
einer Feder .angetrieben wird, wobei die Veränderung der Zugkraft derart eingestellt
wird, daß bei jeder beliebigen Höhenlage des Lasthakens der gleiche Widerstand gegen
eine Bewegung im Senksinne erzielt wird. Der geschilderte Lösungsweg besteht also
im Zusammenwirken zweier Maßnahmen. Zunächst wird durch die Unterbringung des Hubwerkes
in einem Zwischengeschirr zwischen dem Ausleger und dem Flugzeug erreicht, daß das
vom Spullverk beeinflußte Seilstück verhältnismäßig kurz ist und nicht über besondere
Umlenkrollen geführt zii werden braucht. Diese erste Maßnahme ist mit der für die
Erfindung besonders bedeutsamen zweiten Maßnahme kombiniert, die in der besonderen
Ausbildung des Spulwerkes und des vom Spulwerk beeinflußten Seiles besteht. Es handelt
sich nämlich, wie bereits erwähnt wurde, um ein Seilstück, das in seiner ganzen
Länge zum Tragen der vollen Last ausreichend bemessen ist, und um ein Spulw@erk
mit einer schaltbaren Sperrvorrichtung zum Ausschalten der Ausgleichswirkung im
Senksinne bei beliebiger Länge des g nannten Seilstückes.
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Die Handhabung der Gesamteinrichtung ergibt sich dementsprechend folgendermaßen:
Zunächst wird. das Flugzeug durch eine Fangleine mit dem Lasthaken verbunden. Dann
wird das Zwischengeschirr so weit abgesenkt, bis es in einer Entfernung über der
Wasseroberfläche hängt, in .der es zwar dein Flugzeug möglichst nahe ist, aber in
der trotzdem keine Möglichkeit eines Zusammenstoßes mehr gegeben ist. An der Fangleine
wird dann von der Flugzeugbesatzung der Lastliaken bei eingeschalteter Spuleinrichtung
heruntergezogen und danach die Verbindung hergestellt. Die Spuleinrichtu.ng bleibt
in beiden Richtungen in Wirksamkeit, bis sich ein günstiger Augenblick für das Anheben
aus dem Wasser ergibt. In diesem Augenblick wird durch die genannte Schalteinrichtung
die Spulanlage gegen eine Bewegung des Lastseiles im Senksinne gesperrt und gleichzeitig
das Hubwerk in Tätigkeit gesetzt, welches das Zwischengeschirr und damit das Flugzeug
anhebt. Sollte auch in diesem Arbeitszustand das Flugzeug von der nächsten ankommenden
größeren Welle noch getroffen werden, so arbeitet die Spuleinrichtung infolge der
Eiltlastung sofort im Hubsinne weiter.
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Weitere Einzelheiten und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich
aus der Zeichnung, in der einige besondere Ausführungsformen dargestellt sind.
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Abb. I zeigt schematisch den Grundgedanken der Erfindung, und zwar
ist hier die Auslegerspitze eines Flugzeugkranes dargestellt. Das von der Hubseiltrommel
kommende Hubseil a ist über die Spitzenrolle b des Auslegers c geführt und
läuft über die Rolle d am Zwischengewicht e zur Auslegerspitze zurück. Im Zwischenge-,vicht
e ist eine von einem Elektromotor angetriebene Spultrommel ,f
untergebracht,
von der das Seil g über das Lastgeschirr lt zum Zwischengewicht e zurückläuft.
Die Bewegung der Seiltrommel f im Senksinne kann durch ein einschaltbares Klinkensperrwerk
verhindert werden. Dieses Sperrwerk ist ;durch die Klinke i angedeutet. Die Betätigung
des Spulmotors und die.Schaltung .des Klinkensperrwerkeserfolgt vom Führerstand
des Kranes aus durch ein nachgiebiges Kabel k. Auf dem Bilde ist der Bedienungsmann
m des Flugzeugs n. gerade damit beschäftigt, .das Lastgeschirr h mit Hilfe der Fangleine
o zum Flugzeug heranzuziehen. Es ist dabei eine doppelte Fangleine verwendet, die
.als Sehlaufe über dem Karabinerhaken eines Lastgeschirres liegt. Das eine Ende
der Fangleine ist am Flugzeug beim Punkt p befestigt worden, das andere Ende holt
der Bedienungsmann in über ein Auge q
ein, und er erreicht auf diese Weise,
daß die von ihm zu überwindende Spulkraft ihn nicht von Deck abzuheben sucht, sondern
ihn noch zusätzlich an Deck festhält. Seine Arbeit ist also auch bei schwerem Seegang
leicht und einfach. Die gesamte Wirkungsweise der Einrichtung ist bereits oben beschrieben
und ergibt sich im übrigen auch aus der Zeichnung von selbst.
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In Abb. z ist ein OOuerschnitt durch .das Zwischengewicht nach Abb.
r in vergrößertem Maßstabe dargestellt. Man sieht aus dieser Darstellung, @daß das
Gehäuse e kastenförmig ausgebildet ist. In diesem Kasten ist die Seiltrommel f untergebracht,
deren Durchmesser so gewählt ist, daß der Elektromotor und das zugehörige Getriebe
im Innern der Trommel untergebracht werden können. Neben der Seiltrommel f ist lediglich
das Klinkenrad il sichtbar, in welches die Klinke i eingreift. Aus der Abbildung
ist ersichtlich, daß .die Seiltrommel zweckmäßig kegelförmig ausgebildet ist. Auf
diese Weise läßt sich erreichen, daß die vom Lastgeschirr lt auf die Fangleine
o ausgeübte Spulkraft tatsächlich bei allen Höhenlagen des Lastgeschirres h gleichbleibend
ist, daß also der E.influß des Gewichtes ,des jeweils ausgelassenen Teiles des Seiles.
g ausgeschaltet ist. Ist nämlich das Seil g vollständig ausgelassen, so wirkt das
vom Motor ausgeübte Drehmoment an einem kleinen Hebelarm und vermag nicht nur die
Fangleine o mit einem bestimmten Zuge straff zu halten, sondern zusätzlich auch
das Seilgewicht zu heben. Je geringer die Länge des ausgelassenen Seiles beim Spulvorgang
wird, um so größer wird auch der Hebelarm auf der Seiltrommel und um so geringer
die vom Motor auf das Seil g ausgeübte Kraft. Äuf diese Weise kann auch bei schweren
Seilen das scheinbare negative Gewicht des Lastgeschirres lt bei allen Höhenlagen
gleichbleibend auf dem gewünschten geringen Wert gehalten werden.
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In den beiden Abb. 3 und 4. ist eine weitere neuartige Ausführungsmöglichk
eit für die Spuleinrichtung durch ein Ausführungsbeispiel ggez eigt, und zwar in
Abb. 3 in einem Querschnitt und in Abb.4 in einem Längsschnitt. Es handelt sich
hier um eine motorlose Spuleinrichtung, bei der als Antriebs-' kraft eine Feder
angewendet wird. Als Tragmittel für die Last ist eine Kette g1 vorgesehen, ,die
Über ein Kettenrad f1 läuft. Die Achse f= .des Kettenrades ist in dem Gehäuse
e
gelagert. Auf beiden Enden dieser Achse ist je eine starke Schneckenfeder
s angebracht, und zwar in der Weise, daß das Außenende der Feder am Gehäuse e und
das innere Ende der Feder an der Achse fz befestigt ist. Durch einen Zug an der
Kette g1 wird die Feder mehr und mehr gespannt; gleichzeitig vergrößert sich aber
auch das Übergewicht des zum Lasthaken h führenden Kettenendes. Die Feder kann also
auch hier so bemessen werden, ,daß das scheinbare negative Gewicht des Hakens
lt, also die Kraft, die er nach oben auf einen angehängten Gegenstand ausübt,
bei jeder Hakenstellung den gleichen Wert hat. Das Ausführungsbeispiel zeigt also,
daß die gestelltenBedingungenmitganz einfachenbaulichen Maßnahmen erreicht werden
können, insbesondere auch bei leichteren Ausführungen. Bei dem in Abb. 3 und q.
dargestellten Beispiel ist von außen her lediglich die Klinke i zu betätigen. Die
Klinkenbetätigung kann wie bei dem in Abb. t dargestellten Beispiel elektromagnetisch,
also durch Vermittlung ein-es zum Führerstand führenden Kabels erfolgen, ferner
aber auch durch Seilzug in ähnlicher Weise, wie die Betätigung von Klappkübeln und
Greifern erfolgt. Zu bemerken ist noch, daß es bei allen beschrieb°-n.en Ausführungsformen
auch möglich ist, die Betätigung der Sperreinrichtung und gegebenenfalls auch,die
Einschaltungdes Spu.lmotors vom Flugzeug .aus etwa mit Hilfe von Handsteuerleinen
oder ähnlichen Einrichtungen durchzuführen.