-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft bei Umgebungsbedingungen stabile
Konzentrate, welche bei Verdünnung
mit einer wässerigen
Flüssigkeit
eine fertige Sauce, Suppe oder Bratensaft ergeben.
-
Hintergrund der Erfindung
-
In
der Vergangenheit wurden viele Produkte entwickelt, die als konzentriertes
Saucen- oder Suppen-Produkt gedacht waren, welches vom Benützer durch
Verdünnen
mit Wasser in eine Suppe oder Sauce verwandelt werden konnte.
-
-
Die
US 3,996,993 und
GB 1355907 beschreiben Suppen-
und Saucen-Konzentrate in Form von festen Barren oder Blöcken. Die
US 3,652.299 beschreibt ähnliche
Zusammensetzungen in Form von Pellets und Kügelchen.
-
Die
US 4,612.197 (oder die äquivalente
EP 166 284 ) beschreibt einen
Saucenverbesserer in Tuben. Das geoffenbarte Produkt ist als Mittel
beabsichtigt, durch welches Butter, Ei, Obers und andere Ingredienzien bereits
zubereiteten Suppen und Saucen zugesetzt werden können, um
Konsistenz, Geschmack und Aussehen zu verbessern. Die geoffenbarten
Zusammensetzungen enthalten Eidotter, Obers, Butterfett, Salz, Geschmacksstoffe.
Einige Zusammensetzungen enthalten Magermilchpulver, kappa-Carrageenan oder
modifizierte Kartoffelstärke.
-
Die
EP 835614 beschreibt eine
Saucenhilfe in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion,
die außer Öl und Wasser
nicht-gelierte Stärke
und ein Gemüsepulver
in feinteiliger Form enthält.
Es ist berichtet, dass Emulgatoren in solchen Formulierungen unerwünscht sind.
-
Die
US-A-4,746,524 beschreibt
ein Verfahren zum Formulieren von Saucen und „Dressings”, die dem Wachstum von Mikroorganismen
darin widerstehen, wobei der pH-Wert und die Wasseraktivität der verwendeten
Ingredienzien herabgesetzt werden, um Saucen und „Dressings” herzustellen.
-
Die
WO 92 07475 offenbart mit
Calcium verstärkte
Saucen und Salat-Dressings mit einem niedrigen pH-Wert, welche Fett,
Stärken,
Eidotter, Geschmacksmaterial und Salz aufweisen.
-
Die
US 4,140,808 offenbart emulgierte Öl-Dressing-Produkte
mit einem niedrigen pH-Wert, welche Fett, Stärke, Eidotter, Ge schmacksstoffe
und Salz umfassen.
-
Die
oben beschriebenen Produkte sind entweder wegen ihrer festen Form
schwer zu dosieren, sie sind keine bei Umgebungsbedingungen stabilen
Produkte oder Produkte, die nur bis zum Moment der Verwendung bei
Umgebungsbedingungen stabil sind, oder sie ergeben keine fertige
Sauce oder Suppe, die ausreichend verdickt ist.
-
Die
WO 96 29894 beschreibt eine
Fett-kontinuierliche Suppe oder Saucen-Konzentrate, die im Wesentlichen
frei von trans-Fettsäuren sind,
welche Fett, Stärken,
Geschmack, Emulgatoren auf Eidotter-Basis und Proteine aufweisen.
Es wird berichtet, dass die Produkte dieser Zusammensetzung nach
teilweiser Verwendung mikrobiell stabil sind, wenn sie bei Kühltemperaturen
gelagert werden.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
besteht ein Bedarf an konzentrierten Basis-Produkten, die praktisch
zu verwenden wären
und lediglich durch Verdünnung
mit Wasser oder einer wässerigen
Flüssigkeit
eine fertige Sauce, Suppe oder Bratensaft ergäben. Die Zusammensetzung sollte
so sein, dass keine Notwendigkeit besteht, außer Wasser andere Bestandteile
zuzusetzen, um eine voll strukturierte und fertige Sauce zu erhalten,
obwohl dies nicht ausgeschlossen sein sollte. Außerdem sollte das Produkt unter
Raumtemperatur mikrobiell stabil sein, vorzugsweise sogar nach dem Öffnen des
abgepackten Produkts. Vorzugsweise sollte das Produkt auch physikalisch unter
Umgebungsbedingungen stabil sein (d. h., keine wesentliche Ölabsonderung
oder Phasentrennung). Das Produkt sollte vorzugsweise gießbar, zusammendrückbar oder
löffelbar
sein.
-
Es
hat sich gezeigt, dass die obigen Ziele (vollständig oder teilweise) durch
eine konzentrierte Suppen- oder Saucen-Basis erfüllt werden konnten, welche
(in Gewichts-Prozent) umfasst:
- a. Fett oder Öl, in einer
Menge zwischen 20 und 60%,
- b. Verdickungsmittel auf Stärke-Basis,
in einer Menge von 1–30%,
- c. Wasser in einer Menge von 10–55%
- d. Emulgator auf Eidotter-Basis, in einer Menge von 0,5–6%
- e. mindestens einen die Wasseraktivität senkenden Bestandteil
- f. Geschmacksstoffzusammensetzung in einer Menge von 1–35%
- g. gegebenenfalls Säuren
wobei
die Menge des (der) die Wasseraktivität senkenden Bestandteils (Bestandteile)
derart ist, dass die Zusammensetzung eine Wasseraktivität von unter
0,92 hat und worin Salz und Stärke
in einem Verhältnis
von 1:0,5 bis 1:7 vorliegen, und wobei die Zusammensetzung eine Öl-in-Wasser-Emulsion
(O/W) ist.
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
Die
obigen konzentrierten Zusammensetzungen können einfach durch Verdünnen mit
heißem
oder kaltem Wasser oder mit einer wässerigen Flüssigkeit, wie beispielsweise
Wein, Milch, Wasser, welches zum Kochen von Fleisch oder Gemüsen verwendet
wird, oder Mischungen davon in eine Sauce oder Suppe umgewandelt
werden. Etwas Umrühren
wird im Allgemeinen notwendig sein, um eine homogene Mischung zu
erhalten. Das Erwärmen
wird im Allgemeinen erwünscht
sein, um die richtige Konsistenz zu erhalten.
-
Obwohl
mehrere die Wasseraktivität
verringernde Verbindungen, die auf dem Gebiet bekannt sind, zum
Erreichen der gewünschten
Wasseraktivität
verwendet werden können,
ist es bevorzugt (z. B. vom Standpunkt des Geschmacks aus), dass
mindestens eine gewisse Menge an Salz vorhanden ist. Fertige Suppen und
Saucen enthalten im Allgemeinen dieselbe Menge an Salz (etwa 0,5–1,5%).
Folglich bestimmt die Menge des vorhandenen Salzes den Verdünnungsfaktor,
um eine fertige Suppe oder Sauce mit der richtigen Menge Salz zu
erhalten. Beispielsweise wird ein konzentriertes Basis-Produkt,
das 4% Salz enthält,
verdünnt,
indem ein Teil konzentrierte Basis-Zusammensetzung und drei Teile
Wasser verwendet werden.
-
Neben
Salz können
verschiedene Zucker verwendet werden, um die Wasseraktivität zu verringern. Die
Menge an zu verwendenden Zuckern und Salz hängt, abgesehen von der gewünschten
Wasseraktivität, auch
vom zu erzielenden Geschmack ab. Zucker (wie Saccharose) können in
Mengen von 0,1–25%,
vorzugsweise 1–15%,
verwendet werden.
-
Der
Verdünnungsfaktor
und die Menge an Verdickungsmittel auf Stärke-Basis bestimmen dann, ob eine
dicke, cremige Suppe erhalten wird oder eine dicke, cremige Sauce.
Die fertige Suppe erfordert typischerweise 0,25–3% Stärke, wogegen eine Sauce typischerweise
1–6% Stärke erfordert,
je nach der Art der verwendeten Stärke. Die Menge an Verdickungsmittel
auf Stärke-Basis
im konzentrierten Basis-Produkt ist vorzugsweise mindestens 2 Gew.-%
und höchstens
25 Gew.-%.
-
Unter
Befolgung von Obigem ist in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen das Verhältnis Salz:Stärke für Suppen
typischer weise von 1:0,5, bis 1:4, vorzugsweise von 1:1 bis 1:3.
Für Saucen
ist das Verhältnis
Salz:Stärke
typischerweise für
Suppen von 1:2 bis 1:7, vorzugsweise von 1:3 bis 1:5.
-
Um
den gewünschten
Salzgehalt nach dem Verdünnen
der erfindungsgemäßen Konzentrate
zu erreichen, enthalten diese Konzentrate vorzugsweise mindestens
3% Salz, oder sogar 5% Salz, je nach der gewünschten Dicke in Verbindung
mit dem Verdünnungsfaktor.
Der hohe Salzgehalt verringert die Wasseraktivität Aw, wodurch die mikrobielle
Stabilität
bei Umgebungsbedingungen erhöht
wird. Die Bedingungen sind so gewählt, dass die Wasseraktivität weniger
als 0,92, mehr bevorzugt weniger als 0,9 ist. Die Aw sollte vorzugsweise
mindestens 0,65 sein. Am meisten bevorzugt ist eine Wasseraktivität von zwischen
0,70 und 0,90.
-
Die
mikrobielle Stabilität
wird auch verbessert, indem der pH-Wert reduziert wird. Vorzugsweise
ist der pH-Wert weniger als 5,5, mehr bevorzugt weniger als 5,0.
Der pH-Wert ist vorzugsweise mindestens 3,5, mehr bevorzugt mindestens
4,0. Ein solcher pH-Wert kann durch Einarbeiten von Säuren, wie
Essigsäure,
Milchsäure,
Zitronensäure
u. dgl. in diese Zusammensetzungen in einer zum Erhalt des gewünschten
pH-Werts ausreichenden Menge erhalten werden.
-
In
der erfindungsgemäßen, konzentrierten
Suppen- oder Saucen-Basis beträgt
die Menge an Fett oder Öl
mindestens 20 Gew.-% und höchstens
60 Gew.-%. Allgemein gesagt gilt: je höher die Menge an vorhandenem Öl oder Fett
ist, desto niedriger ist die Menge an Wasser. Wasser ist vorzugsweise
in einer Menge von mindestens 15 Gew.-% und höchstens 40 Gew.-% vorhanden.
-
Um
den gewünschten
Geschmack, die Konsistenz und Homogenität zu erhalten, beträgt die Menge an
Emulgator auf Eidotter-Basis in der konzentrierten Suppen- oder
Saucen-Basis vorzugsweise mindestens 2 Gew.-% und höchstens
6 Gew.-%.
-
Der
Endverbraucher kann seine eigenen Geschmackssubstanzen zusetzen,
es ist jedoch notwendig, eine Substanz, die Geschmack und/oder Aroma
verleiht, bereits in die konzentrierte Suppen- oder Saucen-Basis einzuarbeiten. Dies
können
die bekannten Substanzen, wie Kräuter
und Gewürze,
(gemahlene) Nüsse
und Samen, Sojasauce, Würzmittel,
geschmacksspendende Öle,
gehacktes Gemüse
(z. B. Zwiebel und Knoblauch), Wein usw. sein. Zum Erhalt einer
speziellen Sauce oder Suppe, wie z. B. Pilz-, Tomaten-, Senf-Suppe oder
-Sauce können
auch die (gehackten) Bestandteile wie Pil ze, Tomaten, Tomatenpaste,
Obers, Senf usw. in die Zusammensetzungen eingearbeitet sein. Im
Allgemeinen sind solche Verbindungen in Mengen von 4 und 15 Gew.-%
zugesetzt, doch im Fall von beispielsweise Sojasauce kann diese
in der Zusammensetzung in Mengen von 1–25% eingearbeitet sein.
-
Obwohl
es nicht bevorzugt ist, dass die gesamte Stärke bereits in gequollenem
Zustand im konzentrierten Basis-Produkt vorhanden ist, da es für eine praktische
Verwendung eine zu dicke Konsistenz hätte, kann es je nach der Menge
an verwendetem Öl
und Wasser und der verwendeten Verpackung bevorzugt sein, dass mindestens
ein Teil der Stärke
(z. B. 0,5–5%
der Stärke)
in gequollenem Zustand vorliegt. Der Rest der Stärke wird beim Erhitzen des
konzentrierten Basen-Produkts bei Verwendung gequollen, gleichzeitig
mit oder vor dem Verdünnen
des konzentrierten Basen-Produkts.
-
Zwecks
maximaler Bequemlichkeit hat die erfindungsgemäße Suppen- oder Saucen-Basis
vorzugsweise eine gießbare
oder löffelbare
Form. Dies ermöglicht
eine Verpackung des Produkts in (Glas)gefäßen, Flaschen (Plastik und
Glas), Tuben usw.
-
Da
sowohl Öl/Fett
als auch Wasser vorhanden sind und ein homogenes Produkt erwünscht ist,
liegt das Produkt in Form einer Emulsion vor. Die Zusammensetzung
eine Öl-in-Wasser-Emulsion
(O/W) ist.
-
Die
erfindungsgemäßen, konzentrierten
Basis-Produkte wie oben beschrieben können verwendet werden, um eine
essbereite, fertige Sauce herzustellen, indem sie mit einer wässerigen
Flüssigkeit
in einem Verhältnis
von 1 Teil Saucen-Basis und zwischen 2 und 7 Teilen wässeriger
Flüssigkeit
gemischt werden. Das tatsächliche
Verhältnis
hängt von
Faktoren, wie oben beschrieben, ab (Menge an vorhandenem Salz und
Verdickungsmittel und gewünschtes
Endergebnis). Die Verdünnung
kann unter Verwendung einer wässerigen Flüssigkeit,
wie Wasser, Wein, Milch, Obers, Frucht- und Gemüsesäfte, Flüssigkeit, in welcher Gemüse, Fleisch
oder Fisch gekocht wurde usw., oder jede Mischung davon bewirkt
werden. Andere Verdünnungsraten können gewünschtenfalls
verwendet werden.
-
Ebenso
können
die erfindungsgemäßen, konzentrierten
Basis-Produkte wie
oben beschrieben verwendet werden, um eine essbereite, fertige Suppe
herzustellen, indem sie mit einer wässerigen Flüssigkeit in einem Verhältnis von
1 Teil Saucen-Basis und zwischen 4 und 10 Teilen wässeriger
Flüssigkeit
gemischt werden. Das tatsächliche
Verhältnis
hängt von
Faktoren, wie oben beschrieben, ab (Menge an vorhandenem Salz und
Verdickungsmittel und gewünschtes
Endergebnis). Die Verdünnung
kann so wie bei den oben beschriebenen Saucen vorgenommen werden.
Andere Verdünnungsraten
können
gewünschtenfalls
verwendet werden.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, die als nicht einschränkend zu
verstehen sind, weiter erläutert.
-
Beispiele
-
Öl-in-Wasser-Emulsionen
mit den folgenden Zusammensetzungen (in Gewichtsprozent) wurden
hergestellt:
| Zus.
A | Zus.
B | Zus.
C |
Pflanzenöl | 20 | 40 | 60 |
Stärke | 24 | 18 | 12 |
Geschmacksstoffmischung | 8 | 6 | 4 |
Eidotter
(92/8) | 2 | 4 | 6 |
Salz | 6 | 4,5 | 3 |
Wasser | 40 | 27,5 | 15 |
| 100% | 100% | 100% |
-
Bei
Obigem war das verwendete Pflanzenöl Sojaöl. Die Stärke war modifizierte Maisstärke (Colflo
67, ex National Starch).
-
Die
Geschmacksstoffmischung war aus Pflanzengeschmacksstoffen, Zucker,
Weißweingeschmack, Knoblauchpulver,
weißem
Pfeffer und Zitronensäure
zusammengesetzt.
-
Der
Eidotter war pasteurisierter, stabilisierter Eidotter (mit Lecithase
L-10 behandelt, wie auf dem Gebiet bekannt) und bestand aus 92%
Eidotter und 8% Salz.
-
Das
Salz war gewöhnliches
Küchensalz.
-
Die
Zusammensetzung A wurde hergestellt durch:
- – Mischen
aller Ingredienzien (außer Öl und Stärke), Erhitzen
auf 85°C,
3 Minuten langes Halten und Abkühlen
auf weniger als 20°C;
- – Öl und Stärke wurden
zur Bildung einer Aufschlämmung
gemischt und unter konstantem Mischen zugesetzt;
- – das
Produkt wurde in einer Kolloidmühle
homogenisiert.
-
Die
Zusammensetzungen B und C wurden hergestellt durch:
- – Mischen
aller Ingredienzien (außer Öl und Stärke), Erhitzen
auf 85°C,
3 Minuten langes Halten und Abkühlen
auf weniger als 20°C;
- – Zugeben
der Hälfte
des Öls
unter konstantem Mischen;
- – Homogenisieren
in einer Kolloidmühle;
- – der
Rest des Öls
wurde mit der Stärke
zur Bildung einer Aufschlämmung
gemischt und zum Rest der Formulierung unter konstantem Mischen
zugegeben.
-
Die
obigen Zusammensetzungen schienen eine Wasseraktivität von rund
0,85 und einen pH-Wert von 4,7–4,8
zu haben. Alle Zusammensetzungen A, B und C erschienen mindestens
einen Monat lang physikalisch und mikrobiell stabil. Die Zusammensetzungen
B und C hatten eine pastenartige Konsistenz, die Zusammensetzung
A hatte eine flüssige
Konsistenz.
-
Die
Zusammensetzungen konnten in essfertige Saucen hoher Qualität umgewandelt
werden, indem sie mit Wasser unter Erhitzen verdünnt und einige Minuten lang
gerührt
wurden.
-
Verdünnungsfaktoren:
-
- ein Teil Zusammensetzung A in 5 Teilen Wasser
- ein Teil Zusammensetzung B in 3,5 Teilen Wasser
- ein Teil Zusammensetzung C in 2 Teilen Wasser.