-
Die Erfindung betrifft eine Scharnier- oder Gelenkanordnung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Im Stand der Technik sind Gelenkanordnungen für die
schwenkbare Anbringung eines Schiebe- oder Gleitelements bekannt,
das durch ein stationäres Paar Führungsabschnitte bewegt und
abgestützt geführt werden kann, daß es um eine an dem
Schiebeelement befestigte Scharnierachse drehbar ist. Ein
typisches System verschiebbarer Elemente umfaßt eine Mehrzahl
rechteckiger Verschiebeelemente, wobei jedes Element eine
erste Seite und eine zweite Seite umfaßt, die im wesentlichen
parallel zueinander sind. An der ersten Seite und an der
zweiten Seite des Verschiebeelements sind Führungsrollensätze
befestigt. Das System umfaßt weiterhin ein Paar
Führungsabschnitte, die stationär angebracht werden und einen ersten,
nahe der ersten Seite des Verschiebeelements angeordneten
Führungsabschnitt, sowie einen zweiten, der zweiten Seite des
Verschiebeelements benachbarten Führungsabschnitt umfassen,
wobei die Führungsrollensätze in diesen Führungsteilen
geführt laufen. Die Verschiebeelemente werden nacheinander
durch die Führungsabschnitte getragen und können in
gewünschter Weise unter Führungen in besagten Führungen bewegt
werden
-
Da die beweglichen Gleit- oder Verschiebeelemente keine
eigentlich feste Gelenkstelle aufweisen, wie es beispielsweise
bei gewöhnlichen Fenstern der Fall ist, bereitet deren
gelenkige Anbringung in bezug auf eine ausreichende Abstützung des
Glases und im Hinblick auf eine einfache und zweckmäßige
Anwendung Schwierigkeiten.
-
Aus dem Stand der Technik sind zum Beispiel in Verbindung mit
Balkonfensterscheibensystemen Führungen bekannt, die von dem
eigentlichen Führungssegment ausgebogen sind und das
verschiebbare Glaselement führen und tragen, mit deren Hilfe das
Element in seine Öffnungsstellung gedreht werden kann, in der
das Verschiebeelement in einem Winkel entgegen der
grundsätzlichen Transportrichtung, die entlang der Führungsabschnitte
stattfindet, angeordnet ist.
-
Der Einbau separater gekrümmter Führungen führt zu
Einschränkungen bei der Montage des Verschiebeelements, zum Beispiel
von Balkonglasscheiben, da die gekrümmte Führung der Teil des
Systems ist, der das Glas trägt. Die gekrümmte Führung muß
daher unveränderlich an einem Punkt abgestützt werden, der
das Gewicht des Glases aufnehmen kann. Bei Balkons, bei denen
sich die Verglasung nicht bis oberhalb der Balkonplatte
erstreckt, oder bei Balkons, die insgesamt kein Dach haben, ist
der Einbau des in Betracht stehenden Systems gegenwärtig
schwierig oder absolut unmöglich. Das Bewegen und Öffnen der
Scheiben entlang der gekrümmten Führung ist schwierig und
mit einem ziemlich sorgfältigen Bewegen der Glasscheiben
entlang der Kurve verbunden. Selbst dann finden Glasscheiben
großer Höhe nicht immer genügend Abstützung und müssen daher
beim Öffnen mit der Hand gestützt werden. Die Herstellung der
gebogenen Führung ist eine zusätzliche kostenverursachende
Komponente. Die Richtung, in der die Bolkonscheibe sich
öffnet, kann nachträglich nicht geändert werden, da die gebogene
Führung dauerhaft angebracht ist. Das führt zu einem
Risikofaktor einiger Bedeutung bei der dimensionsgerechten
Konstruktion von Balkonfensterscheiben, da die Handhabbarkeit
besonders beachtet werden muß.
-
Aus dem Stand der Technik SE-A-469 482 ist auch ein separates
Verriegelungsteil in Verbindung mit dem oberen
Führungsrollensatz bekannt, der sich mit dem Verschiebeelement in
Längsrichtung bewegt, wobei dieses Verriegelungsteil an dem
Führungsrollensatz
der anderen Glasscheibe befestigt wird, wenn
sie zusammentreffen. Bei Balkonscheibensystemen, die ein
derartiges separates Verriegelungsteil innerhalb des tragendes
Abschnitts verwenden, wird die Verriegelung durch Schieben
des Teils vor oder hinter die bewegliche Glasscheibe
ausgeführt. Da sich das Teil immer entlang der Glasscheibe bewegt,
bremst es die Bewegung der Scheiben und ist ein sich
abnutzender Gegenstand. Das Durchlaufen spitzer Winkel durch das
Teil ist nicht möglich, und daher sind sie nicht geeignet,
bei winkligen Balkons verwendet zu werden. Es ist
nichtsdestoweniger richtig, daß viele der auf dem Markt
befindlichen Balkonglasscheibensysteme schon auf andere Art
ungeeignet sind, über Winkel zu durchlaufen, und stattdessen muß das
Öffnen der Glasscheiben in zwei Richtungen erfolgen.
-
Keines der besprochenen Gelenksysteme kann in Ausführungen
verwendet werden, bei denen es erwünscht ist, das Verriegeln
der Fensterscheiben gegen Drehen in der Weise durchzuführen,
daß ein Teil des Elements sichan einem Punkt etwa in der
Mitte des Führungsabschnitts oder an einem anderen willkürlich
ausgewählten Punkt relativ zum Führungsabschnitt öffnen
würde. Es ist daher verständlich, daß die Verriegelung des
Elements, um es unbeweglich zu machen, und sein Gelenk immer am
Ende der Abschnitte angeordnet werden müssen.
-
Ein anderer Mangel vorhandener Gelenkanordnungen ist deren
Inflexibilität bezüglich der Öffnungspunkte und daher des
Punktes, an dem die Gelenke vorgesehen sind. Darüber hinaus
erfordern die besagten Gelenkanordnungen eine derartige
Stabilität der Befestigung der oberen Abschnitte, daß an erster
Stelle das Öffnen der Verschiebeelemente möglich wird. Bei
den Anordnungen, die gegenwärtig benutzt werden, ist das
Verriegeln der unteren Teile der Elemente nicht in gleicher
Weise möglich: Sie blleiben entweder ohne Abstützung, oder in
ihrem Fall muß eine andere Anordnung angewendet werden. Wenn
das Verschiebeelement, wie bei Balkonverglasungssystemen,
eine Glastafel ist, können die Gelenksysteme des Standes der
Technik keine ausreichende Abstützung für die Scheiben
bieten, wenn sie geöffnet werden, und die Scheiben machen immer
einen etwas dürftigen Eindruck.
-
Ein weiteres Problem besteht darin, daß die Herstellung und
Montage der gegenwärtig verwendeten Gelenksysteme mehrere
getrennte Arbeitsschritte erfordert.
-
Die erfindungsgemäße Gelenkanordnung ist durch das im
Anspruch 1 Angegebene gekennzeichnet.
-
Erfindungsgemäß umfaßt die Gelenkanordnung ein erstes
Kupplungsteil, das mit dem Führungsabschnitt verbunden ist.
Dieses erste Kupplungsteil und ein zweites Kupplungsteil sind
angeordnet, um miteinander gekoppelt zu werden, wenn das
erste Kupplungsteil zu dem zweiten Kupplungsteil Register
hält, und um dadurch die Gelenkachse im wesentlichen
unbeweglich im Verhältnis zu den Führungsabschnitten zu verriegeln,
um das Schiebeelement zu drehen.
-
Ein Verschiebeelement wird als irgendein Bauelement
verstanden, das - getragen von Führungen - beweglich angeordnet
wurde. Derartige Elemente sind zum Beispiel verschiebliche oder
gleitende Fensterteile, verschiebbare Türelemente od.dgl..
Die Verschiebeelemente können vertikal, horizontal oder in
irgendeinem gewünschten Winkel angeordnet sein. Gleichermaßen
kann ihr Verschieben vertikal, horizontal oder - je nach
Anwendung - in einer anderen Richtung stattfinden. Eine
spezifische Anwendung ist die der Balkoneinfassungssysteme, bei
denen ein Balkon mittels verschiebbarer und zu öffnender
Glaselemente von der Umgebungsluft isoliert ist.
-
Das erfindungsgemäße Gelenksystem leitet eine entscheidende
Verbesserung hinsichtlich der Stabilität der Verriegelung und
einer freien Auswahl des Schwenkpunktes ein. Die Arbeit, die
sowohl die Herstellung als auch die Montage mit sich bringt,
wird einfacher und schneller, wenn Gelenkkomponenten gemäß
der Erfindung angewendet werden, da die Komponenten schon bei
der Produktion an den Abschnitten angebracht werden können.
-
Die Gelenkanordnung umfaßt ein Kupplungsstück, das an dem
Führungsabschnitt befestigt ist, wobei an dem Kupplungsstück
eines der beiden Kupplungsteile vorgesehen ist. Das
Kupplungsstück kann zum Beispiel über die Länge des Abscnitts an
jedem gewünschten Punkt befestigt werden.
-
Das erste Kupplungsteil umfaßt ein Gleitelement an der
Gelenkachse, und das Kupplungsstück umfaßt eine Führung, die
zusammen mit dem Gleitelement ein Führungspaar zum Führen der
Gelenkachse in Kupplungseingriff mit dem anderen
Kupplungsteil bildet. Das Gleitelement ist ein vorteilhafterweise an
dem Ende der Gelenkachse gebildetes pflug- oder
meißelförmiges Teilstück, und die Führung ist ein besagtes
meißelförmiges Teilstück in sich aufnehmender Schlitz. Wenn die
Gelenkachse im Querschnitt rund ist, wird das meißelformige
Teilstück am Ende der Gelenkachse durch Entfernen von Teilen mit
segmentförmigem Querschnitt davon an symmetrisch
gegenüberliegenden Seiten mit Bezug auf die Mittelachse der Gelenk-/
Scharnierachse und über eine gegebene Länge am Ende der
Scharnierachse erhalten.
-
Das Kupplungsstück umfaßt aufeinanderfolgend zwei oder mehr
zweite Kupplungsteile. Es können mehrere Kupplungsstücke in
Aufeinanderfolge vorgesehen sein, und dafür können
verbindende Befestigungselemente vorgesehen sein.
-
In einer Ausführungsform der Anordnung umfaßt das zweite
Kupplungsteil eine runde Drehhülse mit einem durch diese
verlaufenden diametralen Schlitz, um darin passend das
Gleitelement aufzunehmen; die Drehhülse ist drehbar in einem ersten
Rezeß des Kupplungsteils angeordnet.
-
Die Gelenkanordnung kann in Verbindung mit jeglichen
Verschiebeelementen, gleich welcher Art, die in Führungen
beweglich geführt und durch Führungen gehalten sind, verwendet
werden, beispielsweise bei Fenstern, Türen, Glastüren,
Füllungs- oder Rahmentüren, Wänden, leichten Trennwänden,
Dachelementen, Schutzdächern, Klappen usw. in Wohn- und
Industriegebäuden, Landfahrzeugen und bei Seetransportmitteln.
-
Der wichtigste Vorteil der Erfindung kann in der Tatsache
gesehen werden, daß das Öffnen und die Anwendung
verschiebbarer Elemente erleichtert und sicherer als zuvor wird, da
die verschiebbaren Elemente nicht entlang irgendeines
Führungsabschnitts, zum Beispiel eines gebogenen, transportiert
werden müssen, wenn sie geöffnet werden. Falls erforderlich
kann das gleiche Verriegelungssystem an beiden Abschnitten
des Paares von Führungsabschnitte verwendet werden, wobei ein
hochstabiler Aufbau erreicht wird. Da das Verriegelungsteil
vorteilhafterweise fest angebracht ist, behindert es
ebenfalls nicht die Bewegung der Elemente über Eck- oder
Winkelpunkte hinweg.
-
Im folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die beigefügte
Zeichnung im einzelnen beschrieben, in der
-
Fig. 1 ein Balkonglasscheibensystem, schematisch und in
Vorderansicht des Balkons, zeigt;
-
Fig. 2 einen Horizontalschnitt des
Balkonglasscheibensystems zeigt, wobei zwei Glasscheiben gezeigt
werden, die an Seitengelenken geöffnet wurden;
-
Fig. 3 einen Vertikalschnitt eines verschiebbaren
Elements eines Balkonglasscheibensystems und
einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Gelenkanordnung zeigt;
-
Fig. 4 das verschiebbare Element nach Fig. 3 in einer
Ansicht in der Richtung IV-IV in Fig. 3 zeigt;
-
Fig. 5 den Schnitt V-V der Fig. 4 zeigt;
-
Fig. 6 einen Schnitt wie den der Fig. 5 zeigt, wenn das
verschiebbare Element um einen Winkel α gedreht
worden ist;
-
Fig. 7 eine Draufsicht des Kupplungsstücks zeigt, das eine
andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Gelenkanordnung umfaßt;
-
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht des Kupplungsstücks
nach Fig. 7 zeigt;
-
Fig. 9 eine andere praktische Anwendung der
erfindungsgemäßen Gelenkanordnung zeigt;
-
Fig. 10 eine schematische Ansicht der Anwendungsform gemäß
Fig. 9 zeigt.
-
In Fig. 1 ist ein Balkonglasscheibensystem gezeigt, bei dem
von einem oberen Führungsabschnitt oder -teil 1¹ und von
einem unteren Führungsabschnitt oder -teil 1² zwischen diesen
Abschnitten/Teilen getragene verschiebbare Elemente 2, d.h.
in diesem Fall Balkonglasscheibenelemente 2, angebracht sind.
Das obere Führungsteil 1¹ kann an der Balkonplatte 27 des
Balkons unmittelbar darüber, direkt von unten oder an einer
Verlängerung des Geländers des oberen Balkons, das teilweise
in die Lichtöffnung des unteren Balkons ragt, befestigt
werden. Das untere Führungsteil 1² ist am Geländer des unteren
Balkons befestigt.
-
Das Balkonglasscheibenelement 2 ist ein rechteckiges
Gleitelement, bei dem angrenzend an die Ecken von dessen oberer
Seite 28 und dessen unterer Seite 29 Führungsrollensätze 100
und 101 befestigt sind, wobei der Rollensatz 100 an der
Gelenkseite in den Figuren 3 und 4 im größeren Detail
dargestellt ist. Die Führungsrollensätze 100 und 101 ermöglichen
den Glaselementen 2 - getragen durch das Paar Führungsteile
1¹, 1² - in der durch die Führungsteile bestimmten Richtung
bewegt zu werden.
-
Jedes Glaselement 2 kann durch Drehen/Schwenken des
Glaselements 2 um seine Scharnier- oder Gelenkachse 3 seitlich
gelenkig geöffnet werden, so daß der Führungsrollensatz 101
durch die in den Führungsteilen 1¹ und 1² vorgesehenen
Öffnungen 30 herauskommt. Die Gelenkachsen 3 halten an der
oberen und der unteren Seite Register und befinden sich rechten
Winkel zu diesen Seiten. Die Gelenkachse bildet zusätzlich zu
ihrer Gelenkachsenfunktion die Achse des Führungsrollensatzes
100, und daher drehen sich die Rollen des
Führungsrollensatzes 100 in einer Ebene, die im rechten Winkel zur Ebene
des Glaselements 2 steht. Wenn die Führungsteile 1¹ und 1²
horizontal sind und das Glaselement 2 vertikal ist und sich
daher horizontal bewegt, befindet sich die Gelenkachse 3, die
zur gleichen Zeit die Rotationsachse des Führungsrollensatzes
100 ist, in vertikaler Anordnung. Eine vorteilhafte Anordnung
des Führungsteils und der Führungsrollensätze dieser Art ist
im folgenden mit Bezug auf die Figuren 3 und 4 näher
beschrieben.
-
Die horizontale Schnittansicht gemäß Fig. 2 läßt erkennen,
daß die Glaselemente 2 gedreht werden, um nebeneinander
positioniert zu werden, wobei sie durch den Betrag ihrer Stärke
jedesmal näher zu den Öffnungsausnehmungen 30 gelangen. Aus
diesem Grund werden die Rollen 101 an der Öffnungsseite, die
an den Rahmenabschnitten 31 und 32 der Glaselemente
angebracht sind, bei jedem Mal um diesen Betrag zu der
Gelenkseite
hin vorbewegt. Die vorhergehend beschriebene Anordung der
Führungsrollensätze 100, 101 schafft die Möglichkeit, daß die
Glaselemente 2 auch, wie in Fig. 2 dargestellt, über spitze
Winkel geführt werden können.
-
In Fig. 3 wird in einem Vertikalschnitt eines der
verschiebbaren Elemente 2 des Balkonglasscheibensystems mit seinen
Führungsteilen gezeigt. Fig. 4 zeigt das gleiche, gesehen in
der in Fig. 3 angedeuteten Richtung IV-IV, wobei zum besseren
Verständnis ein Teil der Führungsteile weggeschnitten wurde.
Aus den Figuren 3 und 4 ist ersichtlich, daß die oberen und
unteren Teile 1¹ und 1² zueinander spiegelbildlich und die
oberen und unteren Führungsrollensätze 100 identisch sind.
Der Führungsrollensatz 100 umfaßt drei Rollen 33, 34 und 35
und eine Rollensatzachse 3, die unbeweglich an der Seite 28,
29 des verschiebbaren Elements 2, d. h. senkrecht zum
Rahmenabschnitt 31, 32, befestigt ist. Die Rollen 33, 34 und 35
sind drehbar auf der Achse 3 gehalten, die - entsprechend der
Bauart - auch die Gelenkachse ist, um die das Element
gedreht/geschwenkt werden kann. Innerhalb der kastenartigen
Führungsteile 1¹, 1², d.h. an deren Wänden, sind parallel zum
Führungsteil Führungskanäle 36, 37 und 38 vorgesehen, gegen
die die Rollen 33, 34 und 35 abwechselnd mit ihren
gegenüberliegenden Seiten ruhen. Es ist daher verständlich, daß sich
der Rollensatz 100 innerhalb des Führungsteils 1¹, 1² und von
diesem umgeben bewegt. Die Führungsteile 1¹, 1² sind
vorteilhafterweise im Strangpreßverfahren hergestellte
Aluminiumprofile.
-
In den Figuren 3 bis 6 ist eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Gelenkanordnung gezeigt. Die Gelenkanordnung
umfaßt ein erstes Kupplungsteil 4, das mit der Gelenkachse 3
verbunden ist, und ein zweites Kupplungsteil 5, das an dem
Führungsteil 1¹, 1² befestigt ist. Wenn das erste
Kupplungsteil 4 mit dem zweiten Kupplungsteil 5 Register hält, werden
diese Kupplungsteile 4 und 5 miteinander gekoppelt, wobei die
Kupplungsteile 4 und 5 die Gelenkachse 3 verriegeln, so daß
diese im Verhältnis zum Führungsteil 1¹ unbeweglich wird,
damit das verschiebbare Element 2 geschwenkt werden kann.
Obwohl in dieser beispielhaften Ausführung die
Gelenkanordnung als an beiden gegenüberliegenden Seiten des
verschiebbaren Elements 2 implementiert dargestellt ist, ist das in
keiner Weise bei jeder Ausführung obligatorisch: Die
Gelenkanordnung kann gleichermaßen an nur einer Seite vorgesehen
sein.
-
In der Ausführungsform gemäß den Figuren 3 bis 6 umfaßt die
Gelenkanordnung ein an dem Führungsteil 1¹, 1² befestigtes
Kupplungsstück 6. Ein zweites Kupplungsstück 5 ist in diesem
Kupplungsstück 6 vorgesehen. Das erste Kupplungsstück 6
umfaßt ein Gleitelement 7 an der Gelenkachse, wobei dieses
Gleitelement aus einen Ende der Gelenkachse 3 gebildeten
pflug- oder meißelförmigen Abschnitt 7 besteht. Das
Kupplungsstück umfaßt einen langgestreckten Führungsschlitz 8,
der zusammen mit dem Gleitelement ein Führungspaar zur
Führung der Gelenkachse in Kupplungseingriff mit dem zweiten
Kupplungsteil 5 bildet. Das zweite Kupplungsteil 5 umfaßt
eine runde Drehhülse 9 mit einem diametralen, durchgehenden
Schlitz 10, der zur Aufnahme des Gleitelements 7 darin
vorgesehen ist. Das Kupplungsstück 6 umfaßt einen Rezeß bzw.
eine Vertiefung 11, in der die Drehhülse 9 drehbar angeordnet
ist.
-
In den Figuren 3, 4 und 5 ist die Gelenkanordnung in einer
Situation dargestellt, in der die Kupplungsteile 4 und 5
gekuppelt sind, so daß - wenn man beginnt, das verschiebbare
Element 2 aus dieser Lage senkrecht zur Zeichnungsebene zu
schwenken - die Gelenkachse 3 während der Schwenkbewegung
fest an Ort und Stelle gehalten wird, um jede Querbewegung
der verschiebbaren Elemente 2 in der Öffnungsphase zu
verhindern. Vorteilhafterweise ist an dem unteren Führungsteil 1²
eine Konsole 39 angebracht, die das verschiebbare Element 2
zu Beginn seines Öffnens abstützt und sicherstellt, daß das
meißelartige Ende 7 der Achse 3 in der Drehhülse 9 bleibt,
bis die Wände der Vertiefung 11 den Seiten des meißelartigen
Endes 7 der Gelenkachse 3 eine Stütze geben. Wie in Fig. 6
gezeigt ist, stützt sich die Gelenkachse 3 im weiteren
Verlauf der Öffnungsbewegung fest an den Wänden der Vertiefung
11 ab und kann sich nicht seitwärts bewegen.
-
Fig. 7 zeigt in einer Draufsicht das Kupplungsstück 6 einer
anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Gelenkanordnung.
-
Fig. 8 zeigt in perspektivischer Darstellung das gleiche
Kupplungsstück 6 ohne Drehhülsen. Das Kupplungsstück 6 umfaßt
hier zwei zweite Kupplungsteile 5. Natürlich kann an dem
Kupplungsstück 6 jede geeignete Anzahl derartiger Elemente
vorgesehen werden. In der Mitte des Kupplungsstücks 6 ist ein
Führungsschlitz 8 für das Gleitelement 7, das heißt für das
meißelartige Ende 7 der Gelenkachse 3, vorgesehen. Die
Drehhülsen 9 sind in Fig. 7 in einer Stellung zu sehen, in der
das meißelartige Ende 7 der Gelenkachse 3 sich entlang des
Führungsschlitzes 8 in die Kupplungsposition in dem Schlitz
10 der Drehhülse 9 bewegen kann. Der Führungsschlitz 8
verläuft über die gesamte Länge durch das Kupplungsstück 6, so
daß das verschiebbare Element 2 - falls erwünscht - an dem
Gelenkpunkt vorbei bewegbar ist. An den Enden des
Kupplungsstücks 6 können vorteilhafterweise Schwalbenschwänze 40 und
41 ausgebildet sein, mit deren Hilfe Kupplungsstück 6, eines
nach dem anderen, in einer gewünschten Anzahl verbunden
werden können und die dann sicher an dem Führungsteil 1¹, 1²
befestigt werden.
-
Fig. 9 zeigt eine praktische Anwendung, bei der die
erfindungsgemäße Gelenkanordnung eingesetzt wird, um geneigt in
einer horizontalen Ebene angebrachte Glaselemente 2 aus einer
Überdachung zur Seite in geöffneter Stellung zu schwenken.
-
Fig. 10 stellt eine praktische Anwendung zum Verschwenken in
einer waagerechten Ebene installierter Glaselemente 2 aus
einer Überdachung zur Seite in geöffneter Position dar. Um
ein seitliches Weggleiten der Glasscheiben 2 auszuschließen,
ist es empfehlenswert, an den Seiten der Glaselemente 2
- benachbart zu beiden Führungsteilen 1¹, 1² -
Gelenkanordnungen anzubringen.
-
Die erfindungsgemäße Gelenkanordnung kann vorzugsweise auch
angewendet werden, um die Funktion von Gleitelementsystemen
zu erleichtern, die einer Hubtür für solche derartige Räume
ähneln, bei denen der Dach-/Geschoßdeckenbereich zu kurz ist,
um es zu ermöglichen, den ganzen Wandabschnitt in eine
Position parallel zum Dach bzw. zur Geschoßdecke zu bringen. Ihre
Anwendung ist auch geeignet, das Öffnen von Hubtüren in dem
Fall zu erleichtern, in dem das Dach/die Decke ziemlich hoch
angeordnet ist und andernfalls komplizierte
Abstützkonstruktionen erforderlich wären, um die Laufschienen für die Hubtür
zu halten, damit die Türschienen an ihrem richtigen Platz
gesichert werden. In diesen Fällen ist nur ein kurzer Satz
Schienen in Verlängerung der Tür erforderlich, der für das
Öffnen der Mehrfach-Elemente auf einer Seite mit einer
seitlichen gelenkigen Anordnung ausreichend ist. In diesem Fall
bleiben die Elemente - getragen an den Führungsschienen durch
die Verriegelungsstücke ihrer Gelenke - an einer Seite frei
aufgehängt.
-
Die Erfindung ist nicht ausschließlich auf die vorhergehend
dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt: Zahlreiche
Modifikationen innerhalb des durch die Ansprüche bestimmten
Bereichs der Erfindungsidee sind möglich. Insbesondere ist
festzuhalten, daß die der Gelenkanordnung nach der Erfindung
entsprechenden Kupplungsteile innerhalb verschiedener Arten
von Teilen angeordnet werden können, unabhängig von dem
Verfahren und der Art der Rollensätze, mit deren Hilfe die
Elemente bewegt werden. Das Kupplungsteil kann - falls
erforderlich
- auch teilweise oder vollständig in den Teilen bewegbar
vorgesehen sein.