DE686960C

DE686960C - Selbstladepistole

Info

Publication number: DE686960C
Application number: DE1935P0070872
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-03-09
Filing date: 1935-03-06
Publication date: 1940-01-19
Also published as: CH185452A; BE408077A; FR782914A; US2139203A; FR46883E

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Selbstladepistole, in welcher der Schlitten während seines Rücklaufes den von einer herausnehmbaren, im Hinterteil des Griffstückes untergebrachten Schloßstütze, die die Schlittenführungsleistenfortsätze trägt, getragenen Hahn spannt. Bei den Waffen dieser Art wird die Schloßstütze im Griffstück mittels Schrauben, Stifte oder der Drehachse der Sicherungsvorrichtung befestigt. Bei einzelnen Waffen wird die Schloßstütze am Handgriff gleichzeitig durch Schrauben, Stifte und die Sicherungsachse verriegelt. Der Vorteil der absetzbaren Schloßstütze liegt darin, daß man sie als zusammenhängende Einheit herausziehen und durch eine neue ersetzen kann, wenn die Organe, welche mit dem Hahn zusammenwirken, zerstört oder abgenutzt sind. Mit den vorerwähnten bekannten Befestigungen ist jedoch das Auseinandernehmen und der Ersatz der Schloßstütze häufig kompliziert und erfordert deshalb besondere Geschicklichkeit, so daß dies nur durch einen Waffenfachmann vorgenommen werden kann. Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Übelstände durch Schaffung !einer Konstruktion, welche einen leichten Zusammenbau und ein leichtes Auseinandernehmen der Waffe bei deren Pflege sowie bei einem Schaden am Schlagmechanismus ermöglicht, ohne daß dabei die Waffe für längere Zeit in die Waffenwerkstatt gebracht, werden muß. Erreicht wird dies dadurch, daß an einer Selbstladepistole der obenerwähnten Art die Schloßstütze an das Griffstück ohne Befestigung. angesetzt ist. Dabei ist die Schloßstütze genau der Aushöhlung des Handgriffes oder eines rückwärtigen Teiles des Griff Stückes angepaßt und wird an allen ihren Seitenflächen gehalten und geführt. Die o'be-, " ren Ränder der Schloßstütze sind in einer bei Pistolen mit durch Stifte, Schrauben o. dgl. verriegelten Schloßstütze bekannten Weise so angeordnet, daß sie die Schlittenführungsleisten verlängern. Bei einer weiter vervollkommneten Ausführung der Erfindung, bei der die Verlängerungen der Schlittenführungsleisten an zwei seitlichen Wangen der Schloßstütze angeordnet sind, ist eine dieser Wangen in an sich bekannter Weise mit einer Verlängerung versehen, die als Auswerfer dient.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung an einer Selbstladepistole dargestellt. Es zeigt

Fig. ι einen mittleren Längsschnitt durch die gesamte Waffe, ohne Magazin,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B-C-D-E der Fig. 1,

Fig; 3 einen lotrechten Schnitt durch die gesamte Waffe nach der Linie F-H-I-J der Fig. 2,

Fig. 4 die Waffe in Ansicht von hinten mit auf den Schlagbolzen aufgeschlagenem Hahn,

Fig. S einen waagerechten Schnitt nach der Linie O-P der Fig. i.

Wie bei den bekannten Selbstladepistolen besteht das Gehäuse der Waffe aus einem durch _ Fräsen ausgehöhlten Stahlblock mit dem Handgriff i, der Wiege 2 und den schlittenartigen Führungen 3 für den beweglichen Verschlußblock 10.

Bei dem hier betrachteten Ausführungsbeispiel sind die schlittenartigen Führungen 3 hinten unterbrochen, und das Gehäuse ist derart ausgehöhlt, daß es eine Schloßstütze 4 aufnehmen kann. Diese Schloßstütze 4 umfaßt ein Gestell mit zwei seitlichen Wangen 5 (Fig. -i, 3), die durch eine quer dazu verlaufende Rückwand 6 miteinander verbunden sind. An ihrem oberen Ende weisen die Wangen 5 parallel zu den Gehäuserändem7 Kröpfungen, welche sich auf die Ränder 7 auflegen, sowie Führungsleisten 8 auf, welche die Schlittenführungsleisten 3 des Gehäuses verlängern (Fig. 3). Wenn die Schloßstütze in das Gehäuse eingesetzt ist, um den Raum zwischen der Wand 9 (Fig. 1), dem hinteren Schnabel ro* und den Seitenwänden des Gehäuses einzunehmen, wird sie durch den beweglichen Verschlußbock 10, der auf seinen Führungsleisten 3 sitzt, in die Betriebsstellung gebracht. Zwischen den Wangen S der Schloßstütze ist der Hahn 11 angeordnet (Fig. i), der um eine feste Achse 12 schwenkbar und bei 12° mit' dem Auge der Führungsspindel 13 einer Feder 15 gelenkig verbunden ist. Die Feder 15 wird zwischen dem Anschlag 17 des Abzugsstollens 18 und einer als Widerlager dienenden Mutter 16, die auf ein am Ende der Spindel 13 befindliches Gewinde geschraubt ist,' gespannt. Der Abzugsstollen 18 ist bei 19 an den Wangen 5 angelenkt und besitzt zwei Nasen 20 und 21. Die Nase 20 kommt mit dem Quersteg 22 der Abzugsstange 23 in Berührung. An seinem vorderen Teil enthält die Abzugsstange 23 einen Wulstansatz 26, der in einer Ausnehmung 27 des Abzuges 28 liegt, der um die Achse 29 in einer Ausnehmung 30 des Gehäuses und innerhalb des Abzugsbügels 31 beweglich ist. Der Ansatz 26 ist an dem Abzug 28 bei 32 angelenkt, und .zwischen seinem vorderen Ende sowie dem' Boden einer Öffnung 33 des Abzuges ist eine Feder 34 gespannt, 'die, wenn kein Druck auf den Abzug 28 .ausgeübt wird, dahin wirkt, daß der Abzug 28 und die Abzugsstange 23 in die Lage gebracht werden, die sie auf der Zeichnung (Fig. 1.) einnehmen. Durch Drücken mit dem Daumen der Hand, welche die Waffe hält, auf die Fläche 1 i^a mit gewürfelter Oberfläche des Hahns Ii wird dieser nach unten in die gespannte Stellung gebracht, in welcher die Nase 21 des Abzugsstollens 18 in die Rast 35 eingreift; wobei 'die Feder 15 gespannt wird. Wenn auf den Abzug 28 gedrückt wird, wirkt dieser mit dem Quersteg 22 der Abzugsstange 23 auf die Nase 20 ein und schwenkt den Abzugsstollen 18 um die Achse 19. Dabei gleitet die Nase 21 aus der Sperrast35 heraus, und der dadurch freigegebene Hahn 11 schlägt auf den Schlagbolzen 86. Durch den Rückstoß des beweglichen Verschlußblockes 10 wird der Hahn 11 wieder in die gespannte Lage zurückgeschwenkt.

Diese rückläufige Bewegung-des Verschlußblockes 10 hat auch die Unterbrechung der Verbindung des Quersteges 22 und der Nase .20 des Abzugsstollens 18 zur Folge, wobei die Abzugsstange 23 durch den Verschlußblock 10 gesenkt wird. Der Abzugsstollen 18 ist so freigelegt und greift unter dem Einfluß der auf seinen Anschlag einwirkenden Feder 15 mit seiner Nase 21 in die Sperrast 35 des Hahnes 11 ein,

Die Schloßstütze 4 hat an der einen Schiene 8 eine parallel zu dieser und der Mittelachse verlaufende Verlängerung 37, die in eine Längsnut 38 des Verschlußblockes 10 (vgl. Fig. 3) hineinragt, um als Auswerfer für die leere Patronenhülse zu dienen.

Wie bei den bekannten Selbstladepistolen hat der Handgriff bei 50 einen als Magazin dienenden Hohlraum, der durch zwei Seitenwände 51 aus Gußmasse oder Holz o. dgl. abgedeckt ist, die mittels Schrauben befestigt werden und deren Außenfläche geriffelt oder gewürfelt ist. Der rückwärtige Aufnahmeraum für die Schloßstütze 4 im Handgriff 1 des Gehäuses wird nach unten durch einen mittels Stifte 55 befestigten, aus Seitenwänden 54 und einer Querwand 53 bestehenden Füllkörper abgeschlossen und ergänzt.

Wenn der Lauf in den beweglichen Verschlußblock 10, wie auf den Zeichnungen gezeigt, eingesetzt ist, so kann das aus der Vorholfeder 71 -und deren rohrf örmiger Führungsstange 67 gebildete System bequem mit der gegen den ringförmigen Sitz 60 abgestützten Scheibe 73 und dem mit den kleinen Schwenkhebeln 66 auf gleicher Achse sitzenden Kopf 68 in die Führung 2 eingeführt werden. Der Verschlußblock 10 mit dem Lauf 62 und dem Vorholmechanismus wird dabei auf - die Führungsleisten 3 des Gehäuses gesetzt, nachdem die Schloßstütze 4 am hinteren Teil des Handgriffs 1, wie oben dargelegt, eingesetzt worden ist.

Das Entspannen des Hahns 11 wird dadurch gefahrlos gemacht, daß die bekannte Sicherungswalze 90 in Sicberungsstellung gebracht wird; dabei wirkt diese in der Weise,

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daß sie den Schlag auffängt, wenn der Hahn Ii aus Versehen dem Daumen des Schützen entgleitet, während >er den Hahn 11 in die entspannte Lage bringt.

Auch beim Spannen des Hahns 11 kann durch diesen kein ungewolltes Aufschlagen auf die Patrone hervorgerufen werden, wenn der Hahn 11 vor dem Eingreifen der Nase 2i des Abzugsstollens 18 in die Spannrast35

ίο dem Daumen des Schützen entgleitet. In diesem Falle greift die Nase 21 des Abzugsstollens 18 in den" Sicherheitsrast 35« des Hahns 11, und der Hahn 11 kann infolgedessen nicht in Berührung mit dem Schlagbolzen 86 kommen.

Fig. S zeigt den Ausziehhaken 93, der bei 94 an dem Verschlußblock 10 drehbar angebracht ist und durch die Feder 93° zurückgeholt wird. Bei der Rückstoßbewegung des Verschlußblocks 10 zieht der Haken 93 die Patronenhülse aus dem Lauflager heraus und nimmt dieselbe mit, bis sie mit dem an der Schloßstütze 4 sitzenden ortsfesten Auswerfer in Berührung kommt; die Hülse wird dann in bekannter Weise durch die Öffnung des Verschlußblocks 10 nach außen geschleudert.

Claims

Patentansprüche:

1. Selbstladepistole, in welcher der Schlitten während seines Rücklaufs den von einer herausnehmbaren, im Hinterteil des Griffstückes untergebrachten Schloßstütze, die die Schlittenführungsleistenfortsätze trägt, getragenen Hahn spannt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schloßstütze (4) an das Griffstück (1) ohne Befestigung angesetzt ist.

2. Pistole nach Anspruch 1, bei der die Schloßstütze zwei seitliche Wangen mit den oben befindlichen Schlittenführungsleistenfortsätzen hat, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Wangen (5) in bekannter Weise als Auswerfer (37) verlängert ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen