DE757556C - Verfahren zur Gewinnung von Schmieroel aus Rueckstandsoel - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Schmieroel aus RueckstandsoelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G73/00—Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax
- C10G73/02—Recovery of petroleum waxes from hydrocarbon oils; Dewaxing of hydrocarbon oils
- C10G73/06—Recovery of petroleum waxes from hydrocarbon oils; Dewaxing of hydrocarbon oils with the use of solvents
- C10G73/08—Organic compounds
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Description
Bei der Erzeugung von Schmierölen aus Erdölen usw. geht man zweckmäßig vom sog.
getoppten öl aus, bei welchem durch Destillation bereits die leichten Bestandteile bis einschließlich schweres Gasöl abgetrieben sind.
Die Aufarbeitung dieses Rückstandsöle geschieht schon seit langer Zeit auf verschiedene
Weise, im wesentlichen- aber durch einen Destillations- und einen Raffinationsprozeß.
Der letztere bringt, wenn er in üblicher Weise mit konzentrierter Schwefelsäure durchgeführt
wird, mehr oder weniger große, unerwünschte Raffinationsverluste mit sich.
Um eine schonende Auf arbeitung des Rückstandsöls zu ermöglichen, wird bei einem
bekannten Verfahren (vgl. Patentschrift 630 538) die Aufarbeitung auf kaltem Wege
mittels verflüssigter, bei normaler Temperatur gasförmiger Kohlenwasserstoffe durchgeführt,
um in dieser Weise eine Abscheidung des Asphalts und.Paraffins zu erzielen. Diese
Arbeitsweise ist jedoch verhältnismäßig umständlich, da man entweder von vornherein
bei so tiefen Temperaturen arbeiten muß, daß das Propan od. dgl. flüssig bleibt, oder unter as
entsprechendem Überdruck arbeiten muß. Außerdem muß das bei der Behandlung entspannte
Gas anschließend durch Verdichtung wieder in den flüssigen Zustand übergeführt
werden.
Die Erfindung ermöglicht es demgegenüber, die Aufarbeitung des Rückstandsöls unter
Verwendung von Benzin zu erreichen. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung das
Rückstandsöl zunächst mit etwa der doppelten Menge an Benzin versetzt, die Hauptmenge
des abgeschiedenen Asphalts abgetrennt, dann die zurückbleibende Lösung ohne äußere
Wärmezufuhr unter einem hohen Vakuum so weit vom Benzin befreit, bis eine zum Auskristallisieren
des Paraffins geeignete Temperatur von etwa —io° oder tiefer erreicht ist
und nach Abtrennung des ausgeschiedenen Paraffins die Öllösung im Vakuum unter Zuführung
von Wärme auf Schmieröl destilliert. Durch dieses Verfahren wird insofern schon
eine wesentliche Verbesserung gegenüber der bekannten mit Propan od. dgl. arbeitenden
Arbeitsweise erzielt, als man von dem billigeren Benzin ausgehen kann und infolgedessen
die unvermeidlichen Lösungsmittelverluste die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
nicht so ungünstig beeinflussen wie bei Verwendung von Flüssiggas. Außerdem wird aber auch eine wesentliche Vereinfachung
in apparativer Hinsicht erzielt, da es im Gegensatz zur Verwendung von Propan od. dgl. nicht erforderlich ist, mit hohem
Überdruck zu arbeiten. Die bei Verwendung von Propan od. dgl. erforderliche anschließende
Kompression des entspannten Gases fällt fort. Allerdings muß dafür das Benzin bis zur Erzielung
des gewünschten Vakuums abgesaugt werden, doch ist eine derartige Absaugung einfacher und wirtschaftlicher als eine Verflüssigung
des entspannten Gases durch Verdichtung.
Die zur Erzielung der gewünschten Temperaturabsenkung abzusaugenden Benzinmengen
halten sich durchaus im tragbaren Rahmen, wie aus dem folgenden Rechnungsbeispiel
hervorgeht.
loookg Rückstandsöl werden mit 2000 kg
Leichtbenzin (Siedegrenzen 60 bis 8o°) vollständig vermischt. Für eine Abkühlung dieser
Flüssigkeitsmenge um 200 sind abzuführen: 45
1000X0,45X20= 9000 kcal
2000 X o,S X 20 = 20 000 kcal
Zusammen 29 000 kcal
Die im Verlaufe des Vorganges eintretende Abnahme! der Flüssigkeitsmenge soll bei der
Berechnung unberücksichtigt bleiben, ebenso auch der an sich geringe Strahlungsverlust
der gut isolierten Destillationsblase.
Es sind demnach rund 30000 kcal abzuführen. Zu ihrer Bindung müssen verdampft
werden: 30000 175 = 400 kg Leichtbenzin. Der mittlere Siedepunkt dieser Leichbenzinfraktion
beträgt rund 700 und entspricht daher etwa einem Hexan (Siedepunkt von
n-Hexan?!0).
Bei Anwendung eines Vakuums von 20 mm Hg abs. sinkt der Siedepunkt von 700
auf etwa io° ab. Bei einem Vakuum von 10 mm Hg abs. würde der Siedepunkt dieses
Leichtbenzins sogar auf unter —200 absinken (s. auch »Öl und Kohle«, Jahrgang 12
[1936], Heft 25, S. 554). Wie ersichtlich, beginnt schon bald nach Einschaltung der
Vakuumpumpe die Verdampfung des Benzins und schreitet unter allmählichem Absinken
der Temperatur des Gemisches fort.
Das Molekulargewicht des Hexans beträgt 86 (C6H14). ι kg Hexan besitzt ein Dämpfevolumen
von rund 2601, umgerechnet auf o° und 760 mm Hg. Um 400 kg des Leichtbenzins
zu verdampfen, müssen daher 400X260= 1040001 oder rund 105 m3, umgerechnet
auf o° und 760 mm Hg, Dämpfe abgesaugt werden. Diese Benzindämpfe werden
hinter der Vakuumpumpe unter Kühlung wieder kondensiert und können für den gleichen Zweck wiederum benutzt werden.
Die in dem Gemisch verbliebene Hauptmenge des Benzins von rund 1600 kg wird nach Abscheidung
des Paraffins anschließend durch Destillation unter Wärmezufuhr und unter Verwendung eines schwachen Vakuums aus
dem Öl entfernt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß auch durch eine stärkere Vakuumverdampfung des Benzins ohne äußere
Wärmezufuhr eine entsprechende tiefere Temperatur für das Öl-Benzin-Gemisch erzielt
werden kann, falls dies für die Abscheidung des Paraffins erforderlich ist.
Bei der vorstehenden Rechnung war für das öl eine spezifische Wärme von 0,45 und
für das Benzin eine solche von 0,5 eingesetzt worden, während als Verdampfungswärme
für das Benzin 75 kcal/kg zugrunde gelegt worden war.
In den meisten Fällen ist für das nach der Erfindung behandelte öl bzw. die einzelnen
Fraktionen eine, wenn auch gelinde Schwefelsäureraffination erforderlich, um zu einwandfreien
Endprodukten zu gelangen.
Diese Schwefelsäure- und Laugenbehandlung wird zweckmäßig mit dem noch benzinhaltigen
Öl durchgeführt, das ist vor der Destillation.
Besser noch, besonders wenn man ein weißes, gut kristallisierendes und damit auch
gut vom Öl abtrennbares Paraffin erzeugen will, legt man die Schwefelsäure- und
Laugenbehandlung des benzinhaltigen Öls schon vor die Abkühlung (in der Vakuumblase).
Es muß dann an dieser Stelle ein geeigneter Agiteur für die Raffination eineschaltet
werden.
Das durch das vorstehend beschriebene Verfahren gewonnene Schmieröl wird nach
dem Ablassen aus der Destillationsblase unter
Bleicherdezusatz einer Feinfiltration unterzogen und ist dann verkaufsfertig oder für
den Verschnitt mit anderen Schmierölarten geeignet.
Zur Sicherung eines tiefen Stockpunktes können dem fertigen: Öl schließlich noch zu
diesem Zweck geeignete an sich bekannte Mittel zugesetzt werden.
In der Patentschrift 630 538 ist zwar auch vorgeschlagen, an Stelle von Propan od. dgl.
Petroläther zu verwenden. In diesem Fall erfolgt jedoch die Abkühlung offenbar nicht
■durch Verdampfung, sondern durch äußere Kühlung.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Gewinnung von Schmieröl aus Rückstandsöl durch Behandlung desselben mit Benzin zwecks Abscheidung zunächst des Asphalts sind alsdann durch Abkühlung auch des Paraffins, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rückstandsöl zunächst mit etwa der doppelten Menge an Benzin versetzt, die Hauptmenge des abgeschiedenen Asphalts abtrennt, dann die zurückbleibende Lösung ohne äußere Wärmezufuhr unter einem hohen Vakuum von etwa 20 mm Hg oder tiefer so< weit vom Benzin befreit, bis eine zum Auskristallisieren des Paraffins ausreichende tiefe Temperatur von etwa —io° oder tiefer erreicht ist, und nach Abtrennung des ausgeschiedenen Paraffins die öllösung im Vakuum unter Zuführung von Wärme auf Schmieröl destilliert.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschriften Nr. 185 690,340074, 362458, 630538;
französische Patentschriften Nr. 727 255,782 914;
USA.-Patentschriften Nr. 1 755 810,1978 361, 2041277, 2100662, 2 141622; Kalichewsky, Modern Methods Refining Lubricating Oils, 1938, S. 43, 44, 96 und 99;Hausbrand, Verdampfen, Kondensieren und Kühlen, 1912, 5. Aufl., S. 376 und377;
Engler-Höfer, Das Erdöl, Bd.3, S.579.1 5640 12.53
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP78650D DE757556C (de) | 1939-02-08 | 1939-02-08 | Verfahren zur Gewinnung von Schmieroel aus Rueckstandsoel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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---|---|
DE757556C true DE757556C (de) | 1953-12-14 |
Family
ID=7393399
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE757556C (de) |
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- 1939-02-08 DE DEP78650D patent/DE757556C/de not_active Expired
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