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Antrieb für lotrecht und waagerecht bewegliche Fenster, insbesondere
für Kraftwagen Die Erfindung betrifft einen Antrieb für lotrecht und waagerecht
bewegliche Fenster, insbesondere für Kraftwagen, nach Patent 657 868. Der
Antrieb nach dem Hauptpatent ist gekennzeichnet dutch einen Antrieb, welcher das
Fenster durch Bewegen eines einzigen Treibgliedes sowohl hebt und senkt als auch
waagerecht in Richtung der Fensterebene zur Bildung oder Schließung eines Belüftungsschlitzes
an einer lotrechten Fensterkante verschiebt. DieErfindung besteht in der weiteren
Ausbildung eines solchen Äntriebes, , und zwar eines Antriebes mit zwei Schwingarmen.
Antriebe mit zwei Schwingarmen für Fenster, die nur lotrecht auf und ab beweglich
sind, sind bekannt.
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DerAntrieb nach derErfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
für den einen Kurbelzapfen am einen Ende im Winkel (in etwa lotrechterRichtung)
aufgebogen ist, derart, daß der Zapfen beim Eingriff in den aufgebogenen Schlitzteil
das in seiner Hochlage befindliche Fenster waagerecht verschiebt. Diese Ausbildung
des Fensterantriebes gestattet die waagerechte Verschiebung des Fensters sowohl
in der öffnungs- als auch in der Schließrichtung mit besonders einfachen Mitteln.
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Um ein öffnen des Fensters von außen her durch Herunterschieben der,
geschlossenen Fensterscheibe zu verhüten, sind. erfindungsgemäß kreisförmige oder
angenähert kreisförmige Teile (um die Drehachse der Schwingarme als Mittelpunkt)
in den Fenstertreibschlitzen zum Verriegeln des Fensters in seiner Hochlage angebracht,
in welchen sich die Kurbelzapfen der Schwingarme nach Heben des Fensters in die
Höchstlage eine Zeitlang verschieben können, ohne claß sich das Fenster bewegt.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein am Fensterträger -gelagertes
Sperrglied mit Schlitzen, in welche die Kurbelzapfen der Schwingarme ebenfalls eingreifen.
Dieses Sperrglied unterstützt den Antrieb zum Heben und Senken und waagerechten
Verschieben des Fensters in der Atifrcchterlialtung des Zwanglaufes und dient ebenfalls
zur Verriegelung
des Fensters gegen Bewegungen, die nicht durch
den Fensterantrieb leervorgerufen sind, also Bewegungen, die durch Einwirkungen
von außen her *auf die Fensterscheibe hervorgerufen werden könnten.
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Durch die Schlitze in dem am Fensterträger gelagerten Sperrglied wird
außerdem erreicht, daß sie ein Kippen des Fensters um eine waagerechte Achse verhindern,
während sich der eine Kurbelzapfen der Schwingarme im aufgebogenen Teil des zugehörigen
Treibschlitzes befindet. Auf diese `'eise wird es ermöglicht, mit iveniger genauen
Fensterführungen auskommen zu können. Das Fenster kann auch dann genau auf der gewünschten
lotrechten und waagerechten Bahn verschoben werden, wenn die Führungen, insbesondere
an den Übergangsstellen von der lotrechten zur waagerechten Bewegung, das Fenster
nicht dicht anliegend umschließen.
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Die Schlitze im Sperrglied sind ferner erfindungsgemäß derart angeordnet,
daß der eine einen im Winkel zu dem einen Hubschlitz des Fensterträgers verlaufenden
Schlitzteil hat, der eine waagerechte Verschiebung des Fensters in der Hochlage
von außen her verhindert, während der andere Schlitz das Sperrglied steuert. Diese
Schlitzanordnung bewirkt, daß eine willkürliche, von außen her eingeleitete Verschiebung
des Fensters in waagerechter Richtung in seiner Hochlage unmögkich ist. Das Fenster
ist also, wenn es geschlossen ist, gegen jeden unerwünschten Eingriff von außen
her gesperrt, d. h. es ist gegen alle Bewegungen mit' Ausnahme der durch den Fensterantrieb
vom Innern des Wagens her hervorgerufenen Bewegungen verriegelt. Hierdurch wird
ein unerlaubter Zugang zum Wageninnern bei geschlossenen Fenstern und verriegelten
Wagentüren verhindert.
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Die Eigenart des den-Zwanglauf des Fensters unterstützenden und das
Fenster Segen ungewollte-Bewegungen verriegelnden Sperrgliedes besteht darin, daß
es selbst während des Laufes des Fensterantriebes gegenüber dem Fensterträger beweglich
ist. Die Schlitze in dem Sperrglied sind eben so geformt; daß einerseits die Bewegung
der das Fenster lotrecht und waagerecht verschiebenden Schwingarme nicht behindert
wird und daß alidererseits andere als die durch den Antrieb selbst hervorrufbaren
Bewegungen ausgeschlossen werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Fensterantriebes
dargestellt. Fig. i ist eine Ansicht einer Wagentür mit einer Verstellvorrichtung
nach der Erfindung und mit fortgenommenem Außenblech.
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Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i.
Fig.3 ist ein waagerechter Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. i.
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I@ ig. .l ist eine Einzeldarstellung im Schnitt nach der Linie 4-4
der Fig. i.
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Fig.5 und 6 sind gleiche Darstellungen wie Fig. i und zeigen <las
Fenster in vollkominen geschlossener und in etwas zurückgezogener Stellung mit Lüftungsschlitz.
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Fig. 7 zeigt für sich allein die Tragplatte für die Fensterscheibe.
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Fig:8 zeigt ebenfalls für sich allein ein die Fensterführung unterstützendes
Sperrglied. .
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Die Tür hat innere und äußere Beläge 15 und 16, die in ihrem oberen
Teil die Fensteröfnung i; enthalten. Die Fensterscheibe ib kann in lptrechten Führungen
ig und 2o auf und ab bewegt werden, .die zwischen den Belägen 15 und 16 liegen.
An der geneigten Vorderkante der Tür ist ein zusätzlicher Kanal 2,1 vorgesehen,
der den oberen Teil der Vorderkante der Glasscheibe 18 aufnimmt, wenn diese voll
gehoben ist. An der Oberkante der Fensteröffnung 17 befindet sich ein waagerechter
Kanal 22 zur Führung der Scheibe 18 bei der Rückwärtsbewegung in die Lüftungsstellung
hinein (Feg. 6). Der Kanal 2o hat einen vertieften Teil 23 zur Aufnahme der .hinteren
Kante der Scheibe, und der Kanal ig ist mit Führungslappen 24 versehen, welche die
untere vordere Ecke der Scheibe umfassen und halten, wenn diese rückwärts bewegt
wird.
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An der unteren Kante der Scheibe 18 ist mittels einer Rinne 25 eine
Tragplatte 26 befestigt, in welche die Stellarme eingreifen. Die Stellvorrichtung
wird, wie üblich, von einer Grundplatte 27 getragen, die mittels Schrauben 28 am
inneren Türbelag 15 befestigt ist. Zu der Verstellvorrichtung gehört eine Kurbel
29 an der inneren Seite der Tür, deren Welle mittels Übersetzungsräder
30 mit dem einen eines Paares von miteinander in Eingriff stehenden Zahnrädern
31 und 32 verbunden ist, an denen wiederum je ein Arm 33 und 34 befestigt
ist. Die Arme 33 und 34 haben an ihrem freien Ende je einen Zapfen 35 und 36, der
in im wesentlichen waagerecht verlaufende Schlitze 37 und 38 in der Tragplatte 26
eingreift (vgl. Fig. 7). Auf den Zapfen sitzen Rollen 39 (Feg. 4) zur Verringerung
der Reibung. Der Schlitz 37 hat einen waagerechten Teil 4o, an den sich ein kurzer
geneigter oder auch gekrümmter Teil 41 anschließt, der in einen ebenfalls kurzen
lotrechten Teil .42 mündet. Der Schlitz 38 hat einen geraden waagerechten Teil 43,
dessen Länge .ungefähr mit der des waagerechten Teiles 4o des Schlitzes 37 übereinstimmt,
und an den Schlitzteil .43 schließt sich ein bogenförmiger 'feil 44 von erheblich
größerer
1_ängc als der schräge oder bogenförmige Teil 41 des Schlitzes
37 a11.
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In Fig. i zeigen die vollen Linien das Fenster bei teilweise gesenkter
Scheibe, während die strichpunktierten Linien einige "Feile -des Fensters bei tiefster
Stellung der Scheibe erkennen lassen.
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Zunl Heben der Scheibe iß und Schließen des Fensters wird die Kurbel
29 in bestiiililltem Sinne gedreht, wobei sie die Zahnräder 34 32 je in entgegengesetzter
Richtung in Umdrehung versetzt, ebenso die init den Zahnrädern 31 und 32 verbundenen
Schwingarme 33 und 34. Die Arme bewegen sich, ausgehend von der strichpunktierten
untersten Lage,, zunächst nach außen voneinander fort und dann aufeinander zu. Die
Zapfen 35 und 36 bewegen sich entsprechend auswärts und dann einwärts in den Schlitzen
37 und 38, wobei sie die Tragplatte 26 und mit ihr die Scheibe iß anheben.
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Wenn die Scheibe iß voll gehoben und so das Fenster geschlossen, ist,
nehmen die Teile die in Fig. 5 dargestellte Lage ein. Dann steht der Zapfen 35 am
Schnittpunkt der Schlitzteile 40 und 41, während der Zapfen 36 am Schnittpunkt der
Schlitzteile 43 und 44: stellt. Eine fortgesetzte'I)rehung der Kurbel 29 in der
gleichen Richtung bewirkt, daß die Zapfen 35 und 36 sich wirkungslos in- den schrägen
bzw. bogenförmigen Teilen 41 und 44 der Schlitze 37 und 38 bewegen, bis der Zapfen
35 die Hinterkante 45 des lotrechten Teiles 42 des Schlitzes 4o erreicht. Von jetzt
an bewegt der Zapfen 35 bei fortgesetzter Kurbeldrehung die Tragplatte 26 und mit
ihr die Scheibe iß rückwärts in die in Fig. 6 dargestellte Lage, wodurch ein Lüftungsschlitz
46 an ihrer Vorderkante zwischen dieser Kante und der Innenkante der Fensteröffnung
in Gier Tür entsteht. Während dieser Bewegung des Zapfens 35 kann sich der Zapfen
36 in entgegengesetzter Richtung weiterbewegen, weil der bogenförmige Teil 4.4 des
Schlitzes 38 entsprechend länger ausgebildet ist. Die lotrechte Bewegung des Zapfens
35 bleibt wirkungslos, da er sich in dieser Richtung in dem lotrechten Schlitzteil
42 frei bewegen kann.
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Infolge des Zurückliegens derFensterscheibe gegenülner der Außenwand
der Tür entsteht unmittelbar hinter der vorderen Leiste der Fensteröffnung während
der Fahrt ein Unterdruckbereich; denn die vordere vorspringende Fensterrahmenleiste
bildet gleichsam eine Ablenkungsplatte, welche den Luftstrom an der Lüftungsöffnung
46 vorbeiführt, und infolge desUnterdruckes an dieser üffnung wird Luft durch die
Üffnung aus dem Innern des Wagens leerausgesaugt.
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Man ersieht aus der Zeichnung, claß die 1,, cllsterscheibe während
der Bewegung der Z<<hfen 35 und 36 in dein waagerechten Sc111itzteil 4o und
4'3 im wesentlichen voll gehoben wird. Befindet sich die Scheibe in voll geliobener
Stellung, so i'st trotzdem eine erheblich freie weitere Bewegung der Kurbel
--9,
also in -hezug auf das Anheben des Fensters eine Leerlaufbewegung, möglich,
da die `'Weiterbewegung des Zapfens 35 im Schlitz 41 und des Zapfens 36 in dem entsprechenden
".feil des Schlitzes 44 die Fensterscheibe infolge der dann konzentrischen Lage
dieser Schlitzteile zu den Drehpunkten der Arme 33 und 34 nicht,verschiebt. Die
Schlitze 41 und .14 und die Zapfen 35 und 36 bilden so eine paarschlüssige Verriegelung
des Fensters gegen eine willkürliche lotrechte Verschiebung. Eine solche ist vielmehr
nur durch Drehen der Kurbel 29 möglich.
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Um aber auch einen unerlaubten Zugang zum Wageninnern durch seitliches
Verschieben des Fensters von außen auszuschließen; was infolge der im wesentlichen
waagerechten Anordnung, der Schlitze 37 und 38 au sich möglich wäre, ist eine Sperrvorrichtung
vorgesehen. Hierzu dient eine Riegelplatte 47, die etwa in ihrer Mitte mittels eines
Bolzens 48 in der Tragplatte 26 drehbar gelagert ist. Die Riegelplatte 47 hat Schlitze
49 und 5o, in welche. die Zapfen 35 und 36 ebenfalls eingreifen. Wie Fig. 8 besonders
deutlich zeigt, hat der Schlitz 49 einen äußeren und inneren geradlinigen Teil 51
und 52, die im wesentlichen radial zum Zapfen 48 gerichtet, aber gegeneinander versetzt
und durch ein schräges Stück 53 verbunden sind. Der Schlitz 5o hat einen V-förmigen
Mittelteil 54, an dessen inneres und äußeres Ende sich ein gerader Schlitzteil 55
und ein gebogener Schlitzteil 56 anschließen. Wenn das Fenster vollkommen geschlossen
ist (s. Fig. 5), steht der Zapfen 36 am tiefsten Punkt des V-förmigen Teiles 54
des Schlitzes 5o, während der Zapfen@35 an der Schnittstelle des geneigten Schlitzteiles
53 und des' radialen Schlitzteiles 52 des Schlitzes 49 steht. Ein waagerechtes Verschieben
der Scheibe von außen her ist daher nicht möglich. Es .ist hierzu vielmehr erforderlich,
mit Hilfe der Kurbel 29 den Zapfen 35 so lange in dem Schlitz 52 weiterzuschieben,
bis das Sperrglied so weit iili Uhrzeigersinn verschwenkt ist, claß Gier Zapfen
36 in cien im wesentlichen waagerechten Schlitz 56
eingetreten ist.
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Die schwenkbare Sperrplatte 47 verhindert ferner ein Kippen und Ecken
der Scheibe, wenn diese aus den Führungen i9 und 2o leerausgetreten ist. Durch die
Schlitze in dieser Platte wird ein gewisser Zwanglauf erzielt, indem die Zapfen
in ihren richtigen Stellungen zueinander gehalten werden. Auf
diese
Weise ist die Fensterscheibe, wenn sie aus den seitlichen Führungen herausgetreten
ist, sowohl gegen ungewollte waagerechte als auch gegen Kippbewegungen gesichert.