DE620307C - Werkzeugmaschine mit hydraulischem Schlittenantrieb - Google Patents

Description

Es ist bekannt, an Werkzeugmaschinen, bei denen der Arbeitstisch, oder ein anderer Schlitten hydraulisch angetrieben wird, eine von Hand zu betätigende Feineinstellvorrichtung anzubringen, da sich die Bewegungen des Arbeitskolbens nicht mit der für Präzisionsmaschinen wünschbaren Feinheit abstufen lassen. Diese FeinemsteEvorrichtung kann als Stützpunkt den festgestellten Antriebskolben des Schlittens benutzen; -bei einer bekannten Maschine dieser Art wird diese Feststellung dadurch erreicht, daß die Zuführungsleitungen für das Druckmittel in die Zylinderräume zu beiden Seiten des Arbeitskolbens geschlossen werden. Diese Art der Feststellung ist aber deshalb unvollkommen, weil die das Druckmittel umgebenden Wandungen infolge ihrer Elastizität und schließlich auch das Druckmittel selbst infolge seiner wenn auch schwachen Zusammendrückbarkeit kleine Verschiebungen des Arbeitskolbens immer noch zulassen, die die durch die Handverstellvorrichtung an sich erreichbare Genauigkeit beeinträchtigen. Damit eine hohe Genauigkeit bei der !Einstellung des Schlittens gewährleistet wird, ist es erforderlich, daß der Schlitten mit dem Maschinengestell mechanisch fest verbunden wird.
Die mechanische Feststellung von hydraulisch angetriebenen Organen ist schon bekannt, z. B. bei der hydraulischen Spitzenverstellung von Reitstöcken bei Drehbänken für Massenarbeit. Bei einer solchen Einrichtung tritt die Blockiervorrichtung selbsttätig in Wirkung, sobald die Spitzte gegen das Wirkstück stößt, wobei der hydraulische Druck, der auf die Spitze wirkt, die Blockiervorrichtung auslöst, sobald die Spitze sich nicht mehr weiterbewegen kann.

Wird aber ein hydraulischer Antrieb zum Einstellen des Arbeitstisches einer Werkzeugmaschine oder eines Bohrschlittens benutzt, so muß die Blodkiervorrichtung in jeder Lage des hydraulisch verstellten Organs in Wirkung treten können. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch err.eicht, daß die von der Stellung- des Arbeitskolbens unabhängig hydraulisch angetriebene, an der Kolbenstange 18 angreifende Blockier vorrichtung mit von den Kolbendruckräumen getrenntem Druckraum zur mechanischen Feststellung des Arbeitskolbens mittels eines gemeinsamen Steuerorganes für den hydraulischen Antrieb des Schlittens bzw. des Kolbens und den hydraulischen Antrieb der Blockiervorrichtung in Wirkung gesetzt wird, welches Steuerorgan in jeder beliebigen Kolbenstellung bedienbar ist und bei seiner Verstellung in die Elockierungslage zunächst die Druckmittelzufuhr nach der jeweiligen Zylinderseite abstellt und dann den Druckraum der Blockiervorrichtung mit der DruckmittelM-

tung verbindet unter gleichzeitiger Freigabe beider Zylinderseiten für den Abfluß des Druckmittels zur Entlastung des Kolbens.

Die Zeichnung zeigt beispielsweise und schematisch ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes .

Fig. ι und 2 sind Vertikalschnitte durch die Maschine, Fig. ι längs der Tischachse, Fig. 2 quer dazu.

Der Arbeitstisch 41 trägt das zu bearbeitende Werkstück und ist längs der Gleitbahnen 42, 42' des Maschinenunterbaues verschiebbar. Dieser Tisch kann ungefähr in die gewünschte Stellung gebracht werden, und zwar durch-einen hydraulischen Antrieb, der einen am Maschinenuntierbau befestigten Zylinder 8 aufweist, in. welchem ein doppelt wirkender Kolben 19 verschiebbar ist, dessen Stange 18 mit dem Arbeitstisch 41 verbunden ist.

Das Druckmittel für die Beaufschlagung des Kolbens gelangt durch die Leitung 1 in ein Steuerorgan; es wird durch eine_: nicht dargestellte Pumpe gefördert und kehrt durch die Leitung 2 zu derselben zurück. Das. Steuerorgan besteht aus einem Drehschieber 3 mit ■einem Steuergrifr 40. Der Drehschieber 3 hat eine Öffnung 4, welche das Druckmittel in die Leitung 5 einläßt, wenn der Schieber seine Mittelstellung einnimmt. Bei dieser Schieber-Stellung stehen die Leitungen 6 und 7, die zu den. Endräumen des Zylinders 8 führen, in freier Verbindung mit der Rückleitung 2. In diesem Augenblick herrscht infolgedessen kein - 35 Druck-im Zylinder. Diese Stellung des Schiebers 3 !entspricht der Ruhestellung des hydraulischen Antriebs für den Tisch 41, der nun unbeweglich ist. Man wird den Steuergriff 40 also immer in diese Stellung bringen, nachdem der hydraulische Antrieb den Tisch ungefähr in die gewünschte Lage gebracht hat; dann wird die Feineinstellung mittels des Handantriebes vorgenommen.

Bei Mittelstellung des Steuergriffes ist die Leitung 5 unter Druck - und infolgedessen ebenso die Blockiervorrichtung für die Kolbenstange 18, zu welcher die Leitung 5 führt. Diese Blockiervorrichtung besteht aus einem geschlossenen Gehäuse 9, das am Zylinder 8 befestigt ist und zwei lose auf der Kolbenstange 18 verschiebbare Kolben to. und 11 'enthält. Wird die von diesen Kolben begrenzte Kammer 12 unter Druck gesetzt, so werden die beiden Kolben auseinandergedrängt und pressen konische Teile 13, 14 in konische Lager 15, 16 des Gehäuses 9. Diese Teile sind wie ein Spannfutter- mit axialen Spalten 17 (Fig. 2) versehen und können daher die Stange 18 kräftig festklemmen, um sie zu blockieren. Dadurch wird der Kolben im Zylinder 8 in der einmal eingenommenen Stellung sicher und unverdrückbar festgehalten.

Die Kolbenstange 18 ist am Ende mit Gewinde 20 versehen; darauf sitzt eine drehbare Mutter 21, die in axialer Richtung in einem mit dem Tisch 41 fest verbundenen Gehäuse 22 festgehalten wird. Die Mutter 21 trägt ein Schneckenrad 23, mit welchem eine Schnecke 24 im Eingriff ist, welche bei der Benutzung des Handantriebs durch ein nicht dargestelltes Trieborgan in Bewegung gesetzt wird.

Dreht man die Schraube 24, so dreht sich die Mutter 21 auf dem Gewinde 20 der KoI-henstange 18, und da diese letztere durch die Klemmstücke 13 und 14 blockiert ist, verschiebt -sich der Arbeitstisch unter der Einwirkung der dem Handantrieb mitgeteilten Bewegung.

Verstellt man dagegen den Schieber 3 im einen Oder im anderen Sinn, so gelangt seine Öffnung 4 (Fig. 1) mit der einen oder der anderen der Leitungen 6 und 7 in Verbindung, während die Leitung 5 -gleichzeitig mit der Rückleitung 2 verbunden wird. Hierdurch wird die Leitung 5 und die Kammer 12 vom Druck entlastet; die Teile 13 und 14 werden lose, und die Stange des Kolbens ist wieder freigegeben. Das in den Zylinder 8 beispielsweise durch die Leitung 6 eingedrungene Druckmittel drangt den Kolben 19 nach rechts, während die durch die Bewegung des Kolbens verdrängte Flüssigkeit frei durch die Leitung 7 in das Rückleitrohr 2 entweichen kann. Bei der Verschiebung des Kolbens wird auch der Tisch 41 mitgenommen.

Um den Tisch auf seinen Gleitbahnen 42 und 42' zu befestigen (Fig. 2), zieht man die Mutter 25 mittels des Griffes 26 an; hierbei übt die Zugstange 27 in der Nut 28 des Tisches 41 eine kräftig blockierende Wirkung aus, indem sie den Tisch gegen die Gleitbahn preßt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Werkzeugmaschine mit hydraulischem Schlittenantrieb und bei festgestelltem Arbeitskolben diesen als Stützpunkt benutzendem Handantrieb zum Feineinstellen des Schlittens, gekennzeichnet durch eine von der Kolbenstellung unabhängig hydraulisch angetriebene, an der Kolbenstange (18) angreifende Blockiervorrichtung (13, 14, 15, 16) mit von den Kolhendruckräumen getrenntem Druckraum (12) zur mechanischen Feststellung des Arbeitskolbens (18, 19) und durch ein gemein- sames Steuerorgan (3, 4) für den hydraulischen Antrieb des Schlittens (41) bzw.

   des Kolbens (19) und den hydraulischen Antrieb der Blockiervorrichtung, welches bei jeder beliebigen Kolbenstellung bedienbar ist und bei seiner Verstellung in die Blockierungslage zunächst die Druckmittelzufuhr nach der jeweiligen Zylinderserbe abstellt und dann den Druckraum. (12) der Blockiervorrichtung mit der Druckmittelleitung verbindet unter gleichzeitiger Freigabe beider Zylinders eiten für den Abfluß des Druckmittels zur Entlastung des Kolbens (19).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen