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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Luftreifen mit semiradialer oder
radialer Karkassenbewehrung, mit dem insbesondere, jedoch nicht
ausschließlich,
Kraftfahrzeuge ausgerüstet
werden können,
die mit großer
Geschwindigkeit fahren können.
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Bei
der Kurvenfahrt mit einem Fahrzeug, das mit Luftreifen mit semiradialer
oder radialer Karkassenbewehrung ausgestattet ist, treten Veränderungen
der Fahrbedingungen auf und insbesondere kann der Kontakt (d.h.
die Kontaktfläche
zwischen dem Laufstreifen des Luftreifens und der Fahrbahn, auf
der das Fahrzeug fährt)
in Bezug auf die Kontur und die Oberfläche sehr deutlich modifiziert
sein. Dies führt
wegen der Kontaktkräfte,
die zwischen dem Luftreifen und der Fahrbahn vorhanden sind, zu einem
Fahrverhalten, gegebenenfalls mit Schwellenphänomenen, die für den Fahrer
insbesondere bei hoher Geschwindigkeit schwierig zu beherrschen sein
können.
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Bei
der Kurvenfahrt erfahren die Reifen eines Fahrzeuges, die sich an
der Außenseite
der Kurve befinden, Querkräfte
von mehr oder weniger großer Intensität; diese
Kräfte
resultieren aus dem Kontakt von Boden und Laufstreifen und großem senkrechten Belastungskräften, die
die anfängliche
Last auf den Reifen und zusätzliche
Lasten umfassen (bestimmte Luftreifen des Fahrzeugs sind auf Kosten
der anderen von einem Teil ihrer Last befreit). Unter der Außenseite
der Kurve wird die Seite des Fahrzeugs verstanden, die weiter von
dem augenblicklichen Rotationszentrum des Fahrzeugs in der Kurve
entfernt ist. Außerdem
werden die Luftreifen/Montageräder-Einhei ten,
die sich an der Außenseite
der Kurve befinden, in Bezug auf ihren Bodenkontakt transversal
in Richtung der Außenseite
der Kurve getragen, wobei die äußere Flanke
der Luftreifen unter den von der Fahrbahn auf den Laufstreifen ausgeübten Kontaktkräften stark
gespannt wird, wobei der Laufstreifen in Richtung der Innenseite
der Kurve gezogen wird (insgesamt gleitet der Teil des Laufstreifens
des Luftreifens in Kontakt mit dem Boden nicht und folgt einer entsprechend
der Kurve gekrümmten
Bahn). Unter diesen Bedingungen verändert sich die Kontaktflächengeometrie
und wird in etwa trapezoidal, wobei sich die kürzere Seite an der Innenseite
der Kurve befindet. Dies hat die Konsequenz, dass der Kontaktdruck
an dem Teil des Laufstreifens in der Nähe der äußeren Flanke im Vergleich mit
dem axial an dem gleichen Laufstreifen gegenüberliegenden Bereich steigt.
Diese neue Druckverteilung stört
das Funktionieren des Luftreifens bei Kurvenfahrt.
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Bei
Luftreifen, die Personenkraftwagen ausstatten, besteht das Bedürfnis, technische
Lösungen angeben
zu können,
mit denen die Änderung
der Geometrie der Kontaktfläche
der Luftreifen bei einer Kurvenfahrt so weitgehend wie möglich reduziert
und die Änderungen
der Kontaktdruckverteilung unter diesen Bedingungen so weit wie
möglich
beschränkt werden
können.
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In
der Druckschrift US-A-2 186 178 wird ein symmetrischer Luftreifen
beschrieben, der eine Karkassenbewehrung aufweist, die eine Vielzahl
von Lagen umfasst, die gleichzeitig an den Wulstkernen und Verstärkungsringen
verankert sind, die in jeder Flanke positioniert sind.
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Die
unter der Nummer WO 02/09955 veröffentlichte
Patentanmeldung der Anmelderin beschreibt eine neue Architektur
von Luftreifen, die mit großer
Geschwindigkeit fahren können
und Antriebsmomenten oder Bremsmomenten ausgesetzt sein können, die
mehr oder weniger enorm sind. Um die Festigkeit der Karkassenbewehrung
gegenüber
diesen Momenten zu steigern, wurde als Lösung die Vergrößerung der
transversalen und longitudinalen Steifigkeit der Flanken vorgeschlagen,
die auf dem Prinzip von zusätzlichen
Verstärkungsringen
in mindestens einer Flanke in Kombination mit der Gegenwart eines
Profilteils aus einer Kautschukmischung basiert, das sich radial
zwischen dem zusätzlichen Ring
und einem Verankerungselement für
die Karkassenbewehrung in jedem Wulst befindet.
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Um
gleichzeitig die Eigenschaften der Haftung des Luftreifens bei Kurvenfahrt
und der Momentübertragung
zu verbessern und gleichzeitig eine bessere Stabilität in der
Kurve zu gewährleisten,
unabhängig
von der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit, weist der erfindungsgemäße Luftreifen
die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf. Der Luftreifen besitzt zwei
Wülste,
einen Scheitel, der mit einem Laufstreifen versehen ist, und Flanken,
die den Scheitel mit den Wülsten
verbinden. Jeder Wulst des Luftreifens weist radial an der Innenseite
einen geneigten Bereich auf, der mit einem Sitz einer Montagefelge
in Kontakt kommen soll, wobei der Sitz so vorliegt, dass die Punkte
des Sitzes, die axial am weitesten außen liegen, sich auf einem
Kreis mit einem Durchmesser befinden, der größer ist als die Punkte des
Sitzes, die axial weiter innen liegen. Die Montagefelge weist axial
außen
an den Sitzen Ränder
auf, um das axiale Verschieben der Wülste während des Aufziehens auf die
Felge zu begrenzen.
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Der
erfindungsgemäße Luftreifen
ist mit einer Karkassenbewehrung verstärkt, die mindestens eine Verstärkungslage
aufweist, die aus zueinander in der Lage parallelen Verstärkungen
gebildet wird, die mit der Umfangsrichtung einen Winkel von 60 bis 90° bilden,
wobei die Bewehrung in jedem Wulst an mindestens einem ringförmigen Verstärkungselement
verankert ist. Radial außen
befindet sich an der Karkassenbewehrung eine Scheitelbewehrung, über der
sich wiederum ein Laufstreifen befindet.
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Der
Luftreifen weist eine erste und eine zweite Flanke auf, wobei die
Flanken jeweils einen zusätzlichen
nichtdehnbaren Ring aufweisen, der sich axial an der Innenseite
der Karkassenlage des Luftreifens befindet. Der gerade Abschnitt,
der durch den Schwerpunkt des Querschnitts des Rings der zweiten
Flanke und durch den Verankerungsring des Wulstes, der sich in der
Verlängerung
der zweiten Flanke befindet, hindurchgeht, bildet mit der Drehachse
einen in Richtung der Außenseite
des Luftreifens offenen Winkel β2.
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Jede
Flanke enthält
ein Verbindungsprofilteil, das sich radial zwischen dem zusätzlichen
Ring und dem ringförmigen
Verstärkungselement
des Wulstes befindet, um eine mechanische Kupplung zwischen dem
zusätzlichen
Ring und dem Verankerungselement zu schaffen.
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Der
Luftreifen liegt so vor, dass der Winkel β1 von
dem Winkel β2 verschieden ist.
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Die
erste Flanke des Luftreifens ist vorteilhaft dazu vorgesehen, an
der Außenseite
eines Kraftfahrzeugs angebracht zu werden, das mit dem Luftreifen ausgestattet
ist, und der an der ersten Flanke gemes sene Winkel β1 ist
kleiner als der an der zweiten Flanke gemessene Winkel β2.
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Der
Winkel β1 für
die äußere Flanke
beträgt vorzugsweise
höchstens
70° und
der Winkel β2 an der inneren Flanke ist größer als
70°.
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Der
Winkel β2, der an der inneren Flanke gemessen wird,
ist vorzugsweise in Richtung der Außenseite des Luftreifens offen
und liegt im Bereich von 75 bis 100°.
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Unter
einem ringförmigen
Wulstverankerungselement sind alle Elemente zu verstehen, die die
unter der Wirkung des Aufpumpdrucks entstehenden Spannungskräfte der
Karkassenbewehrung aufzunehmen vermögen. Das ringförmige Wulstelement
kann, wie an sich bekannt ist, ein Wulstkern sein, der im Allgemeinen
aus umlaufenden Drähten oder
Seilen oder allgemeiner aus einem Stapel von mehreren Gruppen von
Drähten
oder Seilen gebildet ist, die mit der Umfangsrichtung einen Winkel
Null oder einen Winkel von höchstens
10° bilden.
Die Verankerung erfolgt bekanntlich durch Haftung der Karkassenbewehrung
an dem ringförmigen
Element über
eine ausreichende Fläche,
wobei die Haftfläche die
Form eines halben Torus aufweisen (dies ist der Fall beim Hochschlag
der Karkassenbewehrung um einen mit einer Kautschukmischung umhüllten Wulstkern)
oder eine zylindrische Fläche
bilden oder die Form eines ringförmigen
Kranzes haben kann (dies ist bei einer Karkassenbewehrung der Fall,
die sich neben einer oder mehreren Gruppen von umlaufenden oder
quasi umlaufenden Drähten
oder Seilen befindet oder zwischen eine oder mehrere Gruppen von umlaufenden
oder quasi umlaufenden Seilen oder Kabeln eingefügt ist). Wegen der Montage
auf geneigte Sitze erfährt
jedes ringförmige
Wulstelement außerdem
Klemmkräfte
an den Sitzen.
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Der
zusätzliche
Ring der Flanke kann in unterschiedlichen Formen vorliegen: Es kann
sich um ein Monofilament mit einem Querschnitt mit mehr oder weniger
großen
Abmessungen handeln; er kann in Form einer Seileinheit vorliegen,
wobei es sich um einen Wulstkern oder ein eigentliches Seil handeln kann;
er kann als Stapel von Gruppen von umlaufenden Drähten oder
Seilen vorliegen, wobei die Stapel parallel zur Äquatorialebene oder parallel
zu einer radialen Ebene verlaufen können.
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In
gleicher Weise kann der zusätzliche
Ring aus einem einzigen Material realisiert sein, das eine geeignete
Steifigkeit gegenüber
Dehnung besitzt, die auf jeden Fall größer ist als die mittlere Steifigkeit
der Kautschukmischungen; dieser zusätzliche Ring kann insbesondere
aus Kunststoff, Polyurethan, einem aromatischen Polyamid, einem
mit verschiedenen Fasern (Kohlenstoff, Glas) verstärkten Harz
oder sogar Metall bestehen. Dieser zusätzliche Ring kann außerdem aus
zwei oder mehr Materialien aufgebaut sein.
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Der
zusätzliche
Ring kann hohl sein, damit die Gewichtserhöhung, die sich aus seiner Gegenwart
in jeder Flanke ergibt, begrenzt bleibt.
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In
gleicher Weise können
der zusätzliche Ring
der Flanke und das Profilteil zur Verbindung in einem einzigen Element
integriert sein, das beispielsweise unabhängig von der eigentlichen Herstellung des
Luftreifens hergestellt wird und dann bei der Herstellung des Luftreifens
in den Luftreifen eingebracht wird.
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Dieses
einzige Element kann aus einem einzigen Material oder auch aus einem
Verbundmaterial realisiert sein (d.h., einem Material, das eine
Matrix aufweist, die mit Verstärkungen
verstärkt
ist, damit das Element geeignete Steifigkeiten erhält). Wenn das
einzige Element einen zusätzlichen
Ring und ein Profilteil aus einer Kautschukmischung ersetzt, ist der
Querschnitt geeignet gewählt,
damit die gewünschte
Steifigkeit erhalten wird und dadurch die gewünschte mechanische Wirkung
in dem Luftreifen. Um eine gute Verbindung zwischen dem einzigen Element
und den Kautschukmischungen des Luftreifens zu erhalten, kann natürlich eine
Oberflächenbehandlung
des Elements erfolgen, damit die Haftung verbessert wird. Außerdem können Öffnungen
realisiert werden, die durch das Element hindurchgehen, damit im
Laufe des Formens und der Vulkanisation die Kautschukmischungen
des Luftreifens hindurchgehen können.
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Ein
wesentlicher Faktor bei der Funktion der Flanken des erfindungsgemäßen Luftreifens
besteht in der mechanischen Kopplung zwischen dem zusätzlichen
Ring der Flanke und dem Wulst über
das Profilteil zur Verbindung, das den Ring radial nach innen fortsetzt.
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Das
Profilteil zur Verbindung axial an der Innenseite der axial an der
Außenseite
liegenden Karkassenlage kann beispielsweise aus einem Elastomermaterial
bestehen und die Eigenschaft besitzen, zumindest die Temperatur
beim Formen und bei der Vulkanisation des Luftreifens aushalten
zu können. Das
Profilteil hat in dem geformten Luftreifen vorzugsweise eine Shore
A-Härte
von mindestens 65, so dass es gegenüber den Kompressionskräften sehr
beständig
ist, damit die mechanische Kopplungswirkung, die oben angegeben
wurde, besser realisiert werden kann.
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Es
hat sich herausgestellt, dass, wenn der Scheitel eines erfindungsgemäßen Luftreifens
in Querrichtung beansprucht wird, die Neigungsänderungen der geraden Abschnitte,
die durch die Schwerpunkte der Querschnitte der zusätzlichen Ringe
der Flanken und der Verankerungselemente des Wulstes hindurchgehen,
in Abhängigkeit
von der jeweiligen Flanke deutlich verschieden sind. Die auf der
Seite der ersten Flanke auftretende Änderung (anfänglicher
Winkel β1 kleiner 70°) ist wesentlich kleiner als
die Änderung,
die auf der Seite der ersten Flanke auftritt (anfänglicher
Winkel β2 über
70°).
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Wenn
die erste Flanke sich auf der Außenseite eines Kraftfahrzeugs
befindet und wenn dieses durch eine Kurve fährt, ist die Winkeländerung
auf der Innenseite der Kurve wesentlich größer, d.h. auf der Seite der
zweiten Flanke des Luftreifens, die anfänglich mit einem Winkel β2 geneigt
ist. Dieser Unterschied der Neigung bewirkt, dass der axiale Abstand
D zwischen den Schwerpunkten oder Baryzentren der Querschnitte der
Ringe der Flanke in etwa konstant bleibt oder sogar bei der Kurvenfahrt
steigt, und zwar bereits am Anfang der Kurvenfahrt.
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Es
ist daher bei der Kurvenfahrt möglich, eine
zu große
Verminderung der Breite der Kontaktfläche im Vergleich mit dem Kontakt
bei Geradeausfahrt zu vermeiden und die Übertragung der Kontaktdrücke von
der Innenseite der Auflagefläche
(die dem Teil der Kontaktfläche
an der Innenseite der Kurve entspricht) in Richtung der Außenseite
der Luftreifen zu reduzieren, die sich an der Kurvenaußenseite
befinden, um das Fahrverhalten des mit den erfindungsgemäßen Luftreifen
ausgestatteten Fahrzeugs im Vergleich mit dem bekannten Stand der
Technik zu verbessern. In Abhängigkeit
von dem Niveau der Dyssymmetrie der Neigung der geraden Abschnitte, die durch
die zusätzlichen
Ringe der Flanke und die Verstärkungselemente
des Wulstes hindurchgehen, ist es möglich, die Modifikation der
Form der Kontaktfläche
und die Verteilung der Kontaktdrücke
besser einzustellen.
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Der
zusätzliche
Ring jeder Flanke befindet sich vorzugsweise in radialer Richtung
in einem Abstand von der Basis jedes Wulstes von H1 bzw.
H2, wobei diese beiden Werte kleiner sind
als zwei Drittel der Höhe
H des Luftreifens auf der Felge (gemessen zwischen der Basis des
Wulstes mit dem kleinsten Durchmesser und dem Punkt des Laufstreifens
auf der Äquatorialebene
des aufgepumpten Luftreifens), um das Meridianprofil der Karkassenbewehrung
insbesondere im Schulterbereich des Luftreifens modifizieren und
anpassen zu können.
Die Höhen
H1 und H2 werden
zwischen der Basis jedes Wulstes und den Schwerpunkten der zusätzlichen
Ringe gemessen.
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Die
Höhe H1 der ersten Flanke an der Außenseite
des Kraftfahrzeugs ist vorzugsweise größer als die Höhe H2 der zweiten Flanke. Um die Steifigkeit
der ersten Flanke modifizieren zu können, ist es günstig, wenn
die Höhe
H1 der ersten Flanke größer ist als ein Drittel der
Höhe H.
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Um
die Wirksamkeit der Übertragung
der Motorkräfte
oder Bremskräfte
und Motormomente oder Bremsmomente noch zu steigern, enthält die Karkassenbewehrung
vorzugsweise mindestens zwei Lagen von Verstärkungselementen, die in jeder Lage
parallel zueinander verlaufen und mit der Umfangsrichtung einen
Winkel von 60 bis 90° bilden,
wobei mindestens eine Lage in jedem Wulst durch Hochschlag um ein
Verankerungselement verankert ist und sich die so genannte axial
innere zweite Lage axial an der Innenseite des zusätz lichen
Rings der Flanke und des Profilteils aus Kautschuk zwischen dem
zusätzlichen
Ring und dem Verankerungselement des Wulstes befindet.
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Die
Karkassenbewehrung hat vorteilhaft drei Karkassenlagen:
- – die
axial äußere Lage,
die vorzugsweise diskontinuierlich und aus zwei halben Lagen von
radialen textilen Verstärkungselementen
zusammengesetzt ist, die zueinander in jeder halben Lage parallel
verlaufen und mit der Umfangsrichtung einen Winkel von 60 bis 90° bilden können, wobei jede
Lage einerseits ein radial äußeres Ende
unter dem Rand der Scheitelbewehrung und andererseits einen radial
inneren Rand mit einem Ende auf der Höhe des Verstärkungselementes
des Wulstes aufweist und axial an der Außenseite des Profilteils zwischen
dem Verankerungselement und dem Ring der Flanke an der Außenseite
des Rings der Flanke und an der Außenseite in dem oberen Bereich
der Flanke angeordnet ist,
- – zwei
hauptsächliche
Karkassenlagen, axial innen, die aus textilen Verstärkungslagen
gebildet sind, die von einer Lage zur nächsten gekreuzt sind und mit
der Umfangsrichtung Winkel von 60 bis 90° bilden und in jedem Wulst um
ein Verankerungselement zur Bildung von Hochschlägen axial an der Außenseite
des Randes der axial außen liegenden
Karkassenlage umgeschlagen sind.
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Die
Lagen der Karkassenbewehrung sind vorzugsweise aus textilen Verstärkungselementen gebildet,
wie einem aliphatischen oder aromatischen Polyamid, einem Polyester,
Rayon, die in jeder Lage parallel zueinander verlaufen.
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Mindestens
eine weitere Verstärkungsbewehrung
kann die Struktur jedes Wulstes vervollständigen und sich mehr oder weniger
in eine Flanke erstrecken. Diese zusätzliche Bewehrung, die aus
mindestens einer Lage von textilen und/oder metallischen Elementen
zusammengesetzt ist und mit der Umfangsrichtung einen Winkel von
0 bis 45° bildet, kann
axial an der Außenseite
oder an der Innenseite der hauptsächlichen Lagen der Karkassenbewehrung
angeordnet sein, an der Innenseite oder an der Außenseite
der axial äußeren Lage.
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Die
Dicke des Profilteils aus einem elastomeren Material, das sich zwischen
der Hauptkarkassenbewehrung und der zusätzlichen Lage befindet, die
in jeder Flanke senkrecht zu einer Geraden gemessen wird, die die
Schwerpunkte des Verankerungselements und des zusätzlichen
Elements verbindet, kann in etwa auf der Höhe des Elements und des Rings
minimal und etwa zwei Drittel über
der Höhe des
Profilteils maximal sein, wobei es eine quasi längliche Form aufweist und die
maximale Dicke mindestens 3% der Höhe H des Luftreifens auf der
Felge beträgt.
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Es
ist möglich,
eine Verminderung des Gewichts zu realisieren, indem die Dicke des
Profilteils in seinem Bereich in der Nähe des Verankerungselements
der Karkassenbewehrung vermindert wird, wobei dabei dennoch die
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Luftreifens
erhalten bleiben.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung hervor, die in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen angegeben
wird, welche als nicht einschränkendes
Beispiel eine Ausführungsform
des Gegenstands der Erfindung zeigen.
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Die 1 zeigt
einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Luftreifens, der auf seine
Montagefelge aufgezogen und auf seinen Betriebsdruck aufgepumpt
ist;
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2 zeigt
einen Querschnitt des Luftreifens der 1 in dem
Bereich in Kontakt mit der Fahrbahn, wobei der Luftreifen Querkräften ausgesetzt ist,
die an dem Laufstreifen angreifen und eine Kurvenfahrt simulieren.
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In
der 1 ist ein erfindungsgemäßer Luftreifen 1 dargestellt,
der auf seine Betriebsfelge 2 montiert und aufgepumpt ist
und der einen Personenkraftwagen ausstatten soll. Der Luftreifen
weist im Meridianschnitt einen Scheitel 9 auf, der mit
zwei Wülsten 3 und 3' des Luftreifens 1 über zwei
Flanken 4 und 4' verbunden
ist, eine erste so genannte äußere Flanke 4 und
eine so genannte innere zweite Flanke 4', und Bereiche, die in einem axial
und radial nach außen
offenen Winkel geneigt sind (dieser Winkel ist wie alle Winkel in
dieser Beschreibung bezogen auf die Drehachse angegeben); die geneigten Bereiche
sind dazu vorgesehen, mit den Sitzen 21, 21' der Felge 2 in
Kontakt zu kommen, die ebenfalls mit dem gleichen axial und radial
nach außen
offenen Winkel γ geneigt
sind. Nach der Montage des Luftreifens auf seine Betriebsfelge werden
die Felgensitze und die Wülste
des Luftreifens hauptsächlich
durch das Aufpumpen des Luftreifens mechanisch festgeklemmt. Außerdem weisen
die Felgensitze in bekannter Weise einen Rand 22 und 22' auf, der die
axiale Verschiebung der Wülste
des Luftreifens bei der Montage und dem Aufpumpen beschränkt.
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In
dem gezeigten Fall weisen die Felgensitze den gleichen Radius Rs
auf, aber diese Art von Lösung
kann natürlich
auf einen Luftreifen übertragen werden,
der eine Felge mit Sitzen unterschiedlicher Radien aufweist (der
Luftreifen weist dann entsprechend dimensionierte Wülste auf).
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Der
Luftreifen 1 ist mit einer Karkassenbewehrung 5 verstärkt, die
axial innen aus einer ersten Lage 51 besteht, die von einem
Wulst zum anderen kontinuierlich ist und in jedem Wulst an einem
Wulstkern 30, 30' vom
Litzentyp verankert ist, und so Hochschläge 510 und 510' bildet. Die
erste Lage 51 wird aus einer Kautschukmatrix gebildet,
die aus Seilen aus einem aliphatischen Polyamid verstärkt ist, welche
in einer Richtung verlegt sind, die mit der Umfangsrichtung einen
Winkel von etwa 90° bildet,
wobei der Winkel in der Äquatorialebene
des Luftreifens gemessen wird. Eine zweite Karkassenlage 52 axial außen vervollständigt die
Bewehrung 5 und wird aus den Elementen gebildet, die auch
die hauptsächliche Lage 51 bilden;
die Lage 52 hat zwei innere Enden 520, 520', die gegen
die Hochschläge 510, 510' der Lage 51 gepresst
werden und befindet sich in radialer Richtung unterhalb einer Geraden,
die parallel zur Drehachse verläuft
und in radialer Richtung außen die
Kontur der Wulstkerne 30 und 30' berührt.
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Radial
an der Außenseite
der Karkassenbewehrung 5 ist eine Scheitelbewehrung 6 vorgesehen, über der
wiederum ein Laufstreifen 7 liegt. Die Scheitelbewehrung 6 umfasst
zwei Lagen 61 und 62, so genannte Funktionslagen,
wobei jede Funktionslage eine Vielzahl von Metallseilen enthält, die
mit der Umfangsrichtung einen Winkel von 15 bis 25° bilden,
wobei die Seile einer Lage 61 mit den Seilen der anderen
Lage 62 gekreuzt sind. Die Funktionslagen haben ungleiche axiale
Breiten, die in etwa der Breite W des Laufstreifens 7 entsprechen;
eine Lage 63 mit einer Breite, die größer ist als die Breiten der
Lagen 61, 62, und die durch Wickeln eines Seils
aus einem aromatischen Polyamid erhalten wird, so dass dieses Seil
in etwa in Umfangsrichtung des Luftreifens verläuft, befindet sich radial über den
Funktionslagen 61 und 62.
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Die äußere Flanke 4,
die an der Außenseite des
Kraftfahrzeugs angeordnet werden soll, an dem der Luftreifen 1 montiert
wird, enthält
einen zusätzlichen
Verstärkungsring 8,
der nicht dehnbar ist und so in der Flanke positioniert ist, dass
der Schwerpunkt G8 seines Meridianschnitts sich in radialer Richtung in
einem Abstand H1 von der Basis des Wulstes gleich 59% der Höhe H des
Luftreifens befindet (an dem auf die Felge aufgezogenen und auf
den empfohlenen Druck aufgepumpten Luftreifen in Bezug auf die Basis
des Wulstes gemessen, die auch die Basis der Felge ist).
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In
gleicher Weise weist die innere Flanke 4', die an der Innenseite des Fahrzeugs
angebracht werden soll, einen zusätzlichen nicht dehnbaren Verstärkungsring 8' auf, der in
der Flanke so positioniert ist, dass der Schwerpunkt G8' seines Meridianschnitts
in radialer Richtung in einem Abstand H2 von der Basis des Wulstes
von 48% der Höhe
H des Luftreifens liegt. Die Ringe 8 und 8' sind in jeder
Flanke zwischen den Karkassenlagen 51 und 52 angeordnet.
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Unter
einem nicht dehnbaren Ring wird ein Ring verstanden, der unter einer
Spannung in Umfangsrichtung von 10% seiner Reißspannung eine relative Dehnung
von höchstens
1% aufweist. Die Basis eines Wulstes ist übereinkunftsgemäß die Gerade parallel
zur Drehachse des Luftreifens, die durch den Schnittpunkt des Verlaufs
der axial außen
liegenden senkrechten Wand jedes Wulstes und der Erzeugenden des
Wulstsitzes hindurchgeht.
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Jeder
zusätzliche
Ring 8, 8' teilt
in axialer Richtung jede mit der Karkassenbewehrung verstärkte Flanke
in einen axial inneren Teil und einen axial äußeren Teil; der axial innere
Teil ist der Bereich der mit der Karkassenlage 51 verstärkten Flanke,
wohingegen der axial äußere Teil
mit der anderen Karkassenlage 52 verstärkt ist.
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In
gleicher Weise teilt der zusätzliche
Ring 8, 8' in
radialer Richtung jede Flanke in einen radial oberen und einen radial
unteren Bereich; der radial obere Bereich von radial geringer Höhe ist der
radiale Bereich an der Außenseite
der zusätzlichen
Ringe 8, 8',
wo die Karkassenlagen 51, 52 praktisch übereinander
liegen, was einer Konfiguration entspricht, die gewöhnlich als "pneumatischer" Teil der Flanke
bezeichnet wird. Der radial innere Bereich ist der Bereich radial
an der Innenseite der zusätzlichen
Ringe 8, 8',
wo die Karkassenlagen 51 und 52 axial durch ein
Profilteil aus einer Kautschukmischung 80, 80' von großer Dicke
und hoher Shore A-Härte
getrennt sind, die einen so hohen Wert von 80 aufweist, was einem
Bereich entspricht, der gewöhnlich
als struktureller Bereich bezeichnet wird. Die Shore A-Härte wird
gemäß der Norm
ASTM D2240 ermittelt.
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Eine
zusätzliche
Verstärkungsbewehrung 53 vervollständigt die
Struktur des Wulstes, die die erste Flanke 4 verlängert. Diese
zusätzliche
Bewehrung 53 setzt sich aus einer Lage aus textilen Elementen
zusammen, die mit der Umfangsrichtung einen Winkel von 0 bis 45° bilden,
wobei die Lage in axialer Richtung zwischen der ersten und der zweiten
Lage 51, 52 der Karkassenbewehrung an der axial äußeren Karkassenlage 52 angeordnet
ist.
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Die
Dicke jedes Profilteils 80, 80', die in etwa in der Mitte maximal
ist, beträgt
in dem dargestellten Fall etwa 6% der Höhe H. Der radial innere zweite Bereich
ist in Bezug auf die axiale Richtung stark geneigt. Es ist zu sehen,
dass die Neigung des zweiten radial inneren Bereichs für die äußere Flanke 4 durch die
Richtung der Geraden T dargestellt ist, die die Schwerpunkte der
Meridianschnitte G30 des Kerns zur Verankerung 30 und G8
des zusätzlichen
Rings 8 verbindet. Diese Gerade bildet mit der axialen
Richtung einen in Richtung des Luftreifens außen axial und radial offenen
Winkel β1 von höchstens
70° und im
beschriebenen Fall von 56°.
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Die
Neigung des radial inneren zweiten Bereichs wird für die innere
Flanke 4' durch
die Richtung der Geraden T' dargestellt,
die die Schwerpunkte der Meridianschnitte G30' des Kerns zur Verankerung 30' und G8' des zusätzlichen
Rings 8' vereinigt.
Die Gerade T' bildet
mit der axialen Richtung einen axial und radial nach außen offenen
Winkel β2 im Bereich von 75 bis 100°, im beschriebenen
Fall von 85°.
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Das
Kautschukprofilteil 80 in der äußeren Flanke 4, das
in axialer Richtung zwischen den Karkassenlagen 51 und 52 in
einem Winkel β1 geneigt ist, bietet gegenüber den
Kompressionskräften
eine hohe Beständigkeit
und vermindert daher die Amplitude der möglichen axialen Verschiebung
des Rings der Flanke 8 insbesondere nach innen (d.h. in
Richtung des Rings 8')
sehr stark.
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Die
pneumatische Struktur des oberen Bereichs jeder Flanke hat die Fähigkeit,
das Flachwerden des Laufstreifens auf der Fahrbahn zu erleichtern
und so die Breite der Kontaktfläche
zwischen Luftreifen und Boden zu vergrößern, wobei die Dimensionen
des Luftreifens erhalten bleiben. Die Vergrößerung des Kautschukvolumens
des Laufstreifens, das arbeitet, hat viele Vorteile und insbesondere
eine Verbesserung aller Eigenschaften, die mit dem Kontakt zwischen
Luftreifen und Boden zusammenhängen:
Haftung, Abrieb, Erwärmen,
Verhalten, um nur die Eigenschaften zu nennen, die am stärksten beeinflusst
werden.
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Außerdem kann
durch die Unsymmetrie der Neigungen und der radialen Positionen
der Kautschukprofilteile 80 und 80' bei der Kurvenfahrt der axiale
Abstand (parallel zur Drehachse gemessen), der die beiden zusätzlichen
Ringe der Flanken trennt, erhöht
werden, wie aus der 2 zu sehen ist, die den gleichen
Luftreifen im Meridianschnitt in seinem Bereich in Kontakt mit der
Fahrbahn zeigt.
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In
der 2 ist der Luftreifen aufgepumpt und zusammengedrückt bei
der Kurvenfahrt auf einem Boden S dargestellt, wobei der Pfeil F
in der Zeichnung die Richtung der Querkräfte anzeigt, die von dem Boden
auf die Kontaktfläche
des Laufstreifens 7 ausgeübt werden. Die dargestellte
Position entspricht einem Luftreifen links vorne an einem Fahrzeug,
das nach rechts fährt.
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An
der ersten Flanke 4 an der Kurvenaußenseite ist zu sehen, dass
die Gerade T, die die Schwerpunkte der Meridianschnitte G30 des
Kerns zur Verankerung 30 und G8 des zusätzlichen Punktes 8 verbindet,
von einer Neigung β11 (gemessen bei Geradeausfahrt) in eine
Neigung β11' (gemessen
bei Kurvenfahrt) übergegangen
ist, die etwas über β11 liegt. Gleichzeitig
ist die Gerade T',
die die Schwerpunkte der Meridianschnitte G30' des Kerns zur Verankerung 30' und G8' des zusätzlichen
Kerns 8' in
der zweiten Flanke 4' von
einer Neigung β22 (bei Geradeausfahrt gemessen) in eine
Neigung β22' (bei
Kurvenfahrt gemessen) übergegangen,
die kleiner als β22 ist. Es kann überraschend festgestellt werden,
dass die Änderung
der Neigung der Geraden T' zwischen
der zusammengedrückten
Position bei Geradeausfahrt und der Position bei Kurvenfahrt deutlich
größer ist als
die Variation der Neigung der Geraden T unter den gleichen Bedingungen.
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Dies
zeigt sich in einer deutlichen Erhöhung des Abstandes, der die
zusätzlichen
Ringe 8 und 8' trennt,
zwischen der Position bei Geradeausfahrt (durch D0 gezeigt)
und bei Kurvenfahrt (durch D1 dargestellt).
Diese Erhöhung
des axialen Abstandes zwischen den Ringen ermöglicht es, dass die Breite
W der Kontaktfläche
bei der Kurvenfahrt erhalten bleibt oder sogar größer wird
und es grundsätzlich
ermöglicht,
dass ein Ungleichgewicht bei der Druckverteilung zwischen dem Luftreifen
und dem Boden während
den Phasen der Kurvenfahrt vermieden wird.
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In
dem in Bezug auf die 1 und 2 beschriebenen
Beispiel sind die Durchmesser der Wülste in etwa identisch und
ermöglichen
die Montage des Luftreifens auf eine Felge, deren Felgensitze identische
Durchmesser haben. Es kann jedoch vorteilhaft sein, die Charakteristika
der Erfindung damit zu kombinieren, dass der Wulst des Luftreifens,
der die erste Flanke verlängert
und außen
an dem Fahrzeug angebracht werden soll, einen Durchmesser aufweist,
der kleiner ist als der Durchmesser des anderen Wulstes. In gleicher
Weise kann mindestens ein Felgensitz eine Erzeugende aufweisen,
deren axial am weitesten innenliegenden Punkte auf einem Kreis mit
einem Durchmesser liegen, der größer ist als
der Durchmesser des Kreises, auf dem sich die Punkte der gleichen
Erzeugenden axial am weitesten außen befinden.
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Es
liegt im Umfang der Erfindung, wenn weitere zusätzliche Verstärkungsbewehrungen
in den Flanken des Luftreifens zugefügt werden, beispielsweise eine
Lage aus Verstärkungselementen,
die um mindestens einen zusätzlichen
Ring der Flanke umgeschlagen sind, damit über dem Ring zwei Stränge gebildet
werden, Stränge,
die axial angrenzen und vorteilhaft mindestens ein Kautschukprofilteil 80, 80' ersetzen können.