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Die
vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet von schalldämpfenden
Ohrstöpseln
und insbesondere einen Ohrstöpsel
eines Typs, welcher einen länglichen
Körper
aus einem elastischen Material aufweist, welcher zum Einführen in
den Gehörgang
eines Ohres ausgebildet ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Ohrstöpsels. Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Beeinflussung
des Verlaufes de Dämpfungskurve
eines solchen Ohrstöpsels.
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Mit
dem Begriff "Stöpsel" ist in diesem Zusammenhang
ein Gehörschützer angesprochen,
welcher bei der Verwendung im Gegensatz zu Ohrenklappen, welche
zum Aufbringen auf das Ohr von außen ausgebildet sind, zumindest
teilweise in den Gehörgang
eines Ohres eingeführt
wird.
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Stand der
Technik
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Auf
dem technischen Gebiet von Ohrstöpseln
ist es bekannt, eine Membran in Verbindung mit einem sich in Längsrichtung
erstreckenden Durchgangskanal eines Ohrstöpsels vorzusehen, um die Dämpfung des
Ohrstöpsels
in demjenigen Bereich zu verringern, in welchem es im Hinblick auf
die Sprachwahrnehmung am wichtigsten ist.
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So
offenbart beispielsweise die SE 8102931-6 (Racal), dass sie auf
eine im Wesentlichen geradlinige Dämpfungscharakteristik bis zu
2 kHz gerichtet ist. Diese Anwendung, welche sich vornehmlich auf
Ohrklappen bezieht, zeigt ferner einen Ohrstöpsel mit einem Durchgangskanal,
in welchem eine Membran an der Wandung des Kanals befestigt ist.
Die Membran dient im Bereich unterhalb ihrer Resonanzfrequenz als
Mittel zur Verringerung der Dämpfung
und ermöglicht
es somit, dass mehr Schall durchgelassen wird. Indes sind die Eigenschaften der
Membran nicht näher
erläutert.
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Ein
weiterer Ohrstöpsel
mit einer Membran ist der
US
5 881 729 A entnehmbar, wobei die Membran derart ausgebildet
ist, dass sie einen Durchlass von hörbaren Tönen ermöglicht.
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Ein
anderer Typ von Ohrstöpsel
ist darüber hinaus
in der
EP 0 955 025
A1 beschrieben. Dieser Ohrstöpsel umfasst ein akustisches
Filter zur Schalldämpfung.
Das akustische Filter besteht aus einem Rohr mit zwei starren Scheiben,
welche jeweils mit wenigstens einer Öffnung ausgestattet sind, um
es Schallwellen zu ermöglichen,
in das bzw. aus dem akustischen Filter hinein bzw. heraus zu wandern, was
zu einer Dämpfung
der Schallwellen führt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen verbesserten
Ohrstöpsel
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welcher mit einer Membran
ausgestattet ist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein einfaches Verfahren
zur Herstellung eines solchen Ohrstöpsels vorzuschlagen.
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Überdies
besteht ein weiteres Ziel der Erfindung darin, die Schallcharakteristika
der Membran auf eine bessere und wirksamere Weise zu nutzen und
zu beeinflussen.
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Diese
Ziele werden mittels eines Ohrstöpsels
sowie mittels Verfahren erreicht, welche die in den unabhängigen Ansprüchen 1,
11 und 19 angegebenen Merkmale aufweisen.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Ohrstöpsel vorgeschlagen, welcher von
einem Basisstöpsel
mit einem Durchgangskanal in Längsrichtung
des Stöpsels
ausgeht. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Anwendung der
Membran und die Möglichkeit
einer Beeinflussung der der Membran eigenen inhärenten Eigenschaften sowie
ihrer Möglichkeiten
zur Beeinflussung des Schalls und der Dämpfung dadurch erheblich vereinfacht
werden, indem die Membran an einem stabilisierenden Befestigungsteil – einem
Membranhalter – angeordnet
wird, wodurch die Membran in dem Kanal gehalten ist. Die Membran
in Verbindung mit dem Membranhalter ist im Folgenden als "Membranelement" bezeichnet.
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Eine
solche Ausgestaltung eines Membranelementes bietet große Vorteile
und Möglichkeiten
im Hinblick auf eine einfache, aber exakte Positionierung der Membran
in dem Kanal. Der Membranhalter erleichtert auf einfache Weise die
Handhabung der Membran. Da der Membranhalter zweckmäßig einen gewissen
Grad an Steifigkeit aufweist, kann er ferner die Membran vorbelasten
oder spannen, welche hierdurch die gewünschte Steifigkeit erhält.
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Der
Ohrstöpsel
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorzugsweise nicht als Einweg-Stöpsel ausgebildet und in diesem
Fall zur mehr als einmaligen Verwendung vorgesehen. Dies macht es
selbstverständlich
erforderlich, dass die Membran derart zuverlässig in dem Kanal angeordnet
ist, dass keine internen Verschiebungen der Membran in dem Kanal oder
andere äußere Einwirkungen
auf dieselbe auftreten, wenn ein Benutzer den Stöpsel wiederholt in das Ohr
einführt
bzw. diesem entnimmt. Der Membranhalter stellt eine solche Stabilität sicher
und trägt zum
Halten der Membran in Position bei. Der Membranhalter, welcher vorzugsweise
eine verlängerte rohrförmige Gestalt
besitzt, steht im Anwendungszustand zweckmäßig mit seiner Umfangsfläche mit
der Wand des Kanals im Eingriff.
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In
bevorzugter Ausführung
kann das Membranelement in dem Durchgangskanal des Basisstöpsels angeordnet
sein und diesen abdichten, nachdem der Basisstöpsel hergestellt worden ist.
Ein unkompliziertes Anbringen der Membran bedeutet lediglich, dass
das Membranelement in den Durchgangskanal in Längsrichtung des Stöpsels bis
in eine vorgegebene Position eingeführt wird, so dass der Membranhalter
mit der Kanalwand oder hieran angeordneten Mitteln in Eingriff steht,
um das Membranelement zu befestigen. Beim Einsetzen des Membranelementes
in den Durchgangskanal wird der Kanal abgegrenzt oder unterteilt,
so dass ein innerer und ein äußerer Kanalabschnitt
erzeugt wird.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Membranelementes besteht auch die Möglichkeit eines Formens eines
Ohrstöpsels
um das Membranelement, indem der Membranhalter an oder in die Kanalwand
an-/eingeformt wird.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der Erfindung sieht vor, dass der Membranhalter im Wesentlichen die
Form eine rohrförmigen
Zylinders, vorzugsweise mit kreisförmiger Grundfläche, aufweist.
Die Membran ist zweckmäßig zum
Abdecken eines Endes des Zylinders ausgebildet.
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Die
Membran und der Membranhalter sind einstückig ausgebildet. Ein solches
Membranelement ist hinsichtlich seiner Form mit einem Krug ohne Griff
oder Hülse
vergleichbar, wobei die Membran dem Boden des Krugs und der Membranhalter
der zylindrischen Wand des Krugs entspricht.
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Die
Membran kann als dünne
Folie mit einer üblichen
Dicke von 0,1 mm ausgebildet sein. Der Membranhalter kann vorzugsweise
eine Wanddicke von etwa 0,5 mm aufweisen.
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Das
Membranelement, welches nach der Anordnung in dem Basisstöpsel den
Kanal in abdichtender Weise in zwei Abschnitte – in einen inneren und in einen äußeren Abschnitt – unterteilt,
besitzt gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine reine Membranfunktion, d.h. das
Membranelement weist keine weiteren Mittel, wie Schall absorbierende
Mittel, auf. Das Membranelement kann jedoch mehr als eine Membran
umfassen, welche von dem Membranhalter gehalten sind. Erfindungsgemäß ist der äußere und
der innere Kanalabschnitt des Ohrstöpsels vorzugsweise gänzlich frei
von weiteren Mitteln, wie weiteren Schall absorbierenden Mitteln.
Indes ist es möglich,
mehrere erfindungsgemäße Membranelemente
in ein und demselben Durchgangskanal des Ohrstöpsels anzuordnen.
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Der
Ohrstöpsel
bietet ein Verfahren zur wirksamen Nutzung und Beeinflussung der
den Schall beeinflussenden Eigenschaften der Membran sowie der schalldämpfenden
Eigen schaften des Ohrstöpsels.
Tatsächlich
wird gar kein Schall durch die Membran in dem Ohrstöpsel "gedämpft". Eindringender Schall
wird lediglich wieder nach außen
reflektiert und erreicht nicht das Trommelfell. Die Funktion der Membran
besteht darin zu "oszillieren", was bedeutet, dass
ein gewisser Anteil an Schall durchgelassen, d.h. nicht reflektiert
wird. Diese Funktion führt dazu,
dass die Schalldämpfung
des Ohrstöpsels
bei einer Frequenz vermindert wird, bei welcher die Membran in Schwingungen
versetzt wird, d.h. bei der Resonanzfrequenz der Membran. Die Wirkung
der Membran hinsichtlich der Dämpfung
ergibt sich eindeutig aus der Dämpfungskurve
eines Ohrstöpsels gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Resonanzfrequenz einer Membran ist unter anderem
durch ihre Masse, ihre Fläche,
ihre Steifigkeit und ihre Vorspannung festgelegt.
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Es
wurde festgestellt, dass z.B. für
den Fall, wenn es erwünscht
ist, eine Membran mit einer verhältnismäßig niedrigen
Resonanzfrequenz auszubilden, eine verhältnismäßig dickere Membran eingesetzt
werden kann. Indes führt
die Verwendung einer dicken Membran zu einigen Nachteilen. So besteht beispielsweise
die Gefahr, dass die Membran zu steif wird, was dann zu einer entgegengesetzten
Wirkung, d.h. zu einer höheren
Resonanzfrequenz führt.
Es wird jedoch nicht nur die Dämpfungskurve
in Bezug auf die Frequenz nach oben gerichtet, sondern die Dämpfung steigt
gleichfalls am Punkt der Resonanzfrequenz an. Wird eine ideale Membran
dicker ausgebildet, so ergibt sich eine erhöhte Schwingungsmasse, was wiederum
zu einer niedrigeren Resonanzfrequenz führt. Wird dagegen eine nicht
ideale Membran dicker ausgebildet, so ergibt sich sowohl eine erhöhte Steifigkeit
als auch eine erhöhte
Masse, was folglich zu einer geringeren Änderung der Resonanzfrequenz
im Vergleich mit einer idealen Membran führt. Eine erhöhte Steifigkeit
und eine erhöhte Masse
resultieren in einer verringerten Tonübertragung, d.h. die Wirkung
der Resonanz ist nicht mehr in gleichem Maße von Bedeutung.
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Darüber hinaus
wurde festgestellt, dass bedeutende Möglichkeiten einer Beeinflussung
der Schallcharakteristika der Membran gegeben sind, indem Luftsäulen verwendet
werden, welche an beiden Seiten der Membran gebildet werden, wenn
das Membranelement in den Durchgangskanal eingesetzt worden ist
den Kanal dichtend in zwei Abschnitte unterteilt. Beide Luftsäulen vermögen die
Membran niederzudrücken
und ihre Resonanz im Hinblick auf die Frequenz nach unten zu richten.
Mit anderen Worten lässt
sich eine verhältnismäßig niedrige
Resonanzfrequenz auch mittels dünner
Membranen erzielen, indem die Länge
und die Fläche
(insbesondere die Mündungsfläche) des
Kanals oder der Luftsäulen
angepasst wird. Eine lange und dünne
Luftsäule in
akustischer Hinsicht schwerer als eine kurze und breite Luftsäule. So
kann z.B. die äußere Luftsäule, d.h.
die Luftsäule
zwischen der Umgebung und der Membran, mit einem engeren Einlassloch
ausgebildet werden, was zu einer "schwereren" Säule
führt. Die
innere Luftsäule,
d.h. die Luftsäule
zwischen dem Trommelfell und der Membran, kann durch verschiedenartige
Ausgestaltungen des Kanals ebenfalls zur Beeinflussung der Resonanzfrequenz
genutzt werden. Im Hinblick auf einen Kanal, welcher sich in Richtung
des Trommelfells verjüngt,
wird die innere Luftsäule
akustisch schwerer als die äußere Luftsäule. Der
Durchgangskanal kann selbstverständlich
in verschiedener Weise ausgestaltet sein, wobei das akustische Gewicht
durch den engsten Bereich des Kanals sowie durch die Länge der
Kanals dominiert wird. Folglich ist es durch entsprechende Wahl
der Position der Membran in dem Durchgangskanal und/oder dem Mündungsbereich,
z.B. in Richtung des Trommelfells, möglich, die Resonanz der Membran
zu einer geeigneten Frequenz hin zu verschieben. Was die Membran
betrifft, so erleichtert ein Membranelement ge mäß der vorliegenden Erfindung die
Möglichkeit
der Auswahl einer genauen Positionierung in dem Kanal erheblich.
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Wie
oben erwähnt,
lässt sich
ein Ohrstöpsel gemäß der vorliegenden
Erfindung auf einfache Weise dadurch herstellen, indem ein Basisstöpsel mit
einem Durchgangskanal geformt wird, woraufhin das Membranelement
in den Kanal eingeführt
wird. Diese erfindungsgemäße Idee
sorgt für
große
Freiheiten im Hinblick auf die Auswahl von und viele Möglichkeiten der
Verwendung von unterschiedlichen Parametern. Da das Membranelement
später
montiert wird, ist es in einem späteren Stadium des Herstellungsverfahrens
möglich
festzulegen, welche Eigenschaften der Ohrstöpsel besitzen soll. So ist
es beispielsweise unabhängig
von den Abmessungen des Kanals möglich,
Membrane mit verschiedenen inhärenten
Eigenschaften zu verwenden. Des Weiteren ist es möglich zu
wählen,
in welche Richtung das Membranelement in den Kanal eingeführt werden
soll, d.h. wie tief die Membran selbst in dem Kanal angeordnet sein
soll, etc.
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Das
Membranelement gemäß der vorliegenden
Erfindung weist gemäß einer
bevorzugten zylindrischen Ausführungsform
zweckmäßig einen
Durchmesser von 2 bis 6 mm, vorzugsweise von 3 bis 4 mm, z.B. 3,4
mm, auf. Die Länge
des Membranelementes beträgt
vorzugsweise 1 bis 8 mm, z.B. 2 mm. Die Dicke der Membran selbst
beträgt
vorzugsweise 0,005 bis 0,5 mm, beispielsweise 0,1 mm, während die
Wandstärke
des Membranhalters vorzugsweise 0,3 bis 2 mm, z.B. 0,6 mm, beträgt. Das
Membranelement ist in vorteilhafter Ausgestaltung aus einem im Allgemeinen
nachgiebigen Material gebildet, welches an den Ohrstöpsel angepasst
werden kann, wobei die Shore-Zahl des Membranelementes vorzugsweise
5° bis 80° A, z.B.
60° A, beträgt.
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Das
Membranelement ist vorzugsweise einstückig durch Silikoninjektion
von LSR (Liquid Silicone Rubber, flüssiges Silikongummi), z.B.
LR 3003 oder dergleichen, geformt. Die Silikoninjektion kann als "umgekehrtes" Spritzgießen bezeichnet
werden. Beim herkömmlichen
Spritzgießen
werden heiße Thermoplaste
eingesetzt, welche geformt, abgekühlt und erstarrt werden. Bei
der Silikoninjektion geht man indes in umgekehrter Weise vor, indem
ein kaltes, flüssiges
Silikonfluid verwendet wird, welches eine Substanz enthält, die
eine Aushärtung
des Materials ermöglicht,
wenn es erhitzt wird. Folglich wird das flüssige, kalte Silikon unter
hohem Druck in eine Form eingespritzt, gepresst und erhitzt, so
dass das Silikonfluid ausgehärtet
wird. Mittels dieser Technik ist es möglich, eine Membran zu formen,
welche aus einer dünnen
Folie von 0,1 mm gebildet ist. Der Membranhalter wird vorzugsweise
mit einer Wanddicke von etwa einem halben Millimeter geformt.
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Der
in dem Ohrstöpsel
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltene Basisstöpsel
kann beispielsweise im Wesentlichen auf dieselbe Weise hergestellt
werden wie der in der
EP
0 847 736 A1 beschriebene Ohrstöpsel. Der Unterschied besteht
darin, dass der Kanal in dem Ohrstöpsel gemäß der vorliegenden Erfindung
ein Durchgangskanal ist und daher das Kernelement, um welches der
Stöpsel
geformt wird, folglich länger
ausgebildet wird, so dass es sich durch den gesamten Hohlraum in
der Formhälfte
erstreckt. Der Basisstöpsel
kann entweder aus einem einzigen Material oder aus mehreren Materialien
(z.B. für
verschiedene Teile des Stöpsels)
geformt werden.
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Im
Zusammenhang mit der Formgebung des Basisstöpsels kann die Kanalwand derart
geformt werden, dass sie beim Anbringen des Membranelementes mit
demselben zusammenwirkt, indem der Membranhalter mit der Kanalwand
in Eingriff gebracht wird. Das Ziel einer solchen Vorgehensweise besteht
darin, dass das Membranelement in Position zu befestigen, wenn es
in den Kanal eingeführt
worden ist. Eine derartige Befestigung kann selbstverständlich auf
verschiedene Weise geschehen, z.B. mittels einer Schulter oder durch
Verwendung eines Formraumes während
der Formgebung, welcher der Kanalwand eine Hinterschneidung verleiht.
Auf diese Weise erhält
man eine einfache Schnapp- bzw. Rastverbindung. Das Membranelement
wird folglich in den Kanal eingeführt, bis es die Hinterschneidung passiert
hat und verrastet worden ist. Selbstverständlich bestehen auch andere
Möglichkeiten
zum Halten des Membranelementes in Position, wie Reibverbindungen,
Klebverbindungen etc., welche sämtlich
unter den Schutzbereich der erfindungsgemäßen Grundidee fallen. Diese
umfasst darüber
hinaus die Möglichkeit
der Anordnung eines speziellen Rückhaltemittels
an der Kanalwand, welches nicht einstückig mit der Wand geformt sein
muss.
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Ferner
ist es möglich,
eine Kanalwand mit einer Mehrzahl an solchen Anschlägen, z.B.
Schultern, Rückhaltemitteln
etc., in verschiedenen Positionen entlang der Kanalwand auszubilden,
so dass die Membran in verschiedenen Positionen angeordnet werden
kann.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 einen
axialen Längsschnitt
durch einen Ohrstöpsel
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine vergrößerte Darstellung eines Teils
des Ohrstöpsels
gemäß 1 mit
dem Membranelement;
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3a bis 3b jeweils
eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Membranelementes
zur Verwendung in einem Ohrstöpsel
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3c bis 3g jeweils
eine alternative Ausführungsform
des Membranelementes gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3h bis 3i verschiedene
Querschnittsansichten des Membranelementes gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Darstellung, wie ein Membranelement in einen Basisstöpsel gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eingesetzt wird;
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5 eine
schematische Ansicht eines in das Ohr eines Benutzers eingeführten erfindungsgemäßen Ohrstöpsels;
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6 einen
axialen Längsschnitt
durch einen Ohrstöpsel
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entsprechend 1;
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7a bis 7c eine
schematische Darstellung des Prinzips eines bevorzugten Verfahrens zur
Herstellung eines Membranelementes gemäß der vorliegenden Erfindung;
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8 einen
entsprechenden elektrischen Schaltkreis für einen Ohrstöpsel gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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9a bis 9d jeweils
ein Schaubild der Dämpfungskurve
eines Ohrstöpsels
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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10 einen
axialen Längsschnitt
durch einen Ohrstöpsel
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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11 eine
alternative Ausführungsform des
Membranelementes gemäß der vorliegenden
Erfindung entsprechend 3c bis 3g.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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In 1 ist
ein axialer Längsschnitt
durch einen Ohrstöpsel 2 gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Der Ohrstöpsel 2 umfasst
einen Kern- oder Körperabschnitt 4,
welcher im Wesentlichen die Form eines verkürzten Konus' besitzt. Der vordere Teil des Kern-
oder Körperabschnittes 4 ist
mit einer/einem ihn umgebenden Hülse
oder Dichtungsteil 6 versehen. Von der Umfangsfläche des
Dichtungsteils 6 stehen vier in dieses integrierte Ringflansche 8, 10, 12, 14 in
Radialrichtung vor, welche sich senkrecht zur Längsrichtung des Kern- oder
Körperabschnittes 4 erstreckt.
Ein erster Flansch 8 steht unmittelbar am vorderen Rand
des Ohrstöpsels 2 vor und
weist den kleinsten Durchmesser auf. Die anderen Flansche 10, 12, 14 sind
gleichmäßig über den Stöpselabschnitt
selbst verteilt und besitzen Durchmesser, welche entlang dem Stöpsel 2 nach
hinten sukzessive ansteigen. Die vordere Fläche der Flansche 8, 10, 12, 14 ist
nach hinten geneigt, während sich
die rückwärtige Fläche der
Flansche senkrecht zur Längs-
oder Axialrichtung des Stöpsels 2 erstreckt.
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Das
hülsenförmige Dichtungsteil 6 deckt
den Teil des Kern- oder Körperabschnittes 4 ab,
welcher zum Einführen
in den Gehörgang
des Ohres vorgesehen ist, d.h. den gesamten eigentlichen Ohrstöpsel. Dies
ist der 5 zu entnehmen, gemäß welcher der
vordere Teil (das hülsenförmige Dichtungsteil 6) des
Ohrstöpsels 2 in
den Gehörgang
H eines Oh res eingesetzt worden ist. Wie hieraus ersichtlich, stoßen die
vier Ringflansche 8, 10, 12, 14 dichtend
gegen die Wand des Gehörgangs
H an. Der rückwärtige Teil des
Kern- oder Körperabschnittes 4 ist
als Griffteil 5 ausgebildet. Der Kern- oder Körperabschnitt 4 weist einen
axialen Durchgangskanal 16 mit kreisförmigem Querschnitt auf, dessen
Durchmesser von dem Griffteil 5 bis zur Spitze hin im Wesentlichen
abnimmt. 1 ist entnehmbar, dass die Kanalwand
des Kern- oder Körperabschnittes 4 etwa
in der Mittel der Erstreckungslänge
des Griffteils 5 mit einem ringförmigen Wulst 18 und
etwas weiter vorn mit einer ringförmig vorstehenden Schulter 20 ausgestattet
ist, welche durch eine Querschnittsverminderung des Kanals gebildet
ist. Der Wulst 18 und die Schulter 20 in der Wand
sind während
des Formens des Kern- oder Körperabschnittes 4 ausgeformt
worden und integral mit dem Kern- oder Körperabschnitt 4 ausgebildet.
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In
dem Durchgangskanal 16 ist ein Membranelement 22 in
einer abdichtenden und definierten Weise zwischen dem Wulst 18 und
der Schulter 20 angebracht. Ein Ausschnitt rund um das
Membranelement 22 herum ist in 2a vergrößert wiedergegeben.
Das Membranelement 22 selbst ist in 3a in
einer perspektivischen Ansicht und in 3b in
einer axialen Querschnittsansicht entlang der Linie A-A gemäß 3a dargestellt.
Aus den Figuren wird deutlich, dass das Membranelement 22 einen
zylindrischen, rohrförmigen
Membranhalter 24 mit einer Wandstärke von etwa 0,5 mm aufweist.
Eine runde Membran 26, welche eine Dicke von etwa 0,1 mm
besitzt, ist ganz vorne an dem Membranhalter 24 quer nach
Art eines Deckels angeordnet. Das Membranelement 22 ist
etwa 2 mm lang und weist einen Durchmesser von etwa 3,4 mm auf.
Der Durchmesser der Membran beträgt
etwa 2,4 mm. Der Membranhalter 24 und die Membran 26 sind
gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform
mittels eines weiter un ten beschriebenen Verfahrens integral geformt
worden. 1 und 2a zeigen
das oben erwähnte
Membranelement 22, wie es zwischen dem Wulst 18 und der
Schulter 20 angeordnet ist. Das vordere Ende des Membranhalters 24 stößt gegen
die ringförmige Schulter 20 an,
welche von der Kanalwand vorsteht, während das rückwärtige Ende des Membranhalters 24 gegen
den Wulst 18 anstößt und die
zylindrische Fläche
des Membranhalters darüber
hinaus mit der Kanalwand im Eingriff steht. Auf diese Weise ist
das Membranelement 22 fixiert. Der Wulst kann verschiedene
Formen besitzen, z.B. ringförmig
sein oder mehrere Vorsprünge
oder Rippen umfassen. Dies ist in 2b bis 2d anhand
von Ausführungsbeispielen
je eines Querschnittes entlang der Linie A-A gemäß 2a dargestellt.
Bei der in 2b wiedergegebenen Ausgestaltung
ist der Wulst 18b ringförmig.
In 2c sind vier Vorsprünge 18c gezeigt, wobei
die Anzahl derselben selbstverständlich
sowohl größer als
auch kleiner sein kann und ihre Form nicht notwendigerweise abgerundet
sein muss. In 2d sind vier Rippen 18d dargestellt,
deren Anzahl ebenfalls größer oder
kleiner sein kann und welche mit unterschiedlichen Formen versehen
sein können.
Darüber
hinaus kann die in 2a angedeutete Länge L bei
verschiedenen Typen von Wülsten
variieren. Der Vorteil von längeren
Wülsten
besteht darin, dass das Membranelement 22 sehr gut verrastet
wird. Indes verursachen solche längeren
Wülste
einen erhöhten Widerstand
während
des Einführens
des Membranelementes 22.
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In 3c bis 3g sind
alternative Ausführungsformen
des Membranelementes 22b–22f zur Verwendung
in einem Ohrstöpsel
gemäß der vorliegenden
Erfindung wiedergegeben. Die Membranelemente sind dabei in Erstreckungsrichtung
des Kanals dargestellt. Abgesehen von der bereits gezeigten kreisförmigen Ausgestaltung
sind im Wesentlichen sämtliche
Formen – sowohl
symmetrische als auch asymmetrische – mög lich. So können beispielsweise N-Ecke
mit einer beliebigen Anzahl an Ecken von drei bis zu einer unendlichen
Anzahl an Ecken, d.h. einer Kreisform, vorgesehen sein. Gleichfalls
sind ovale Formen möglich.
In den Figuren sind lediglich einige Formen zum Zwecke der Veranschaulichung dargestellt. 3c zeigt
eine Kreisform, 3d eine dreieckige Form, 3e eine
rechteckige Form, 3f eine ovale Form und 3g eine
achteckige Form. In all diesen Fällen
bilden die Membrane 26b–26f das innere Teil
und der Membranhalter 24b–24f das dieses umgebende, äußere Teil.
In 3h und 3i sind
zwei möglich
axiale Längsschnitte
der obigen Membranelemente 22b–22f dargestellt.
Selbstverständlich
sind auch alle anderen Querschnitte denkbar. Sämtliche der gezeigten Membrane
können
beispielsweise den bereits erwähnten
U-förmigen
Querschnitt besitzen, wie er in 3h wiedergegeben
ist, oder auch einen H-förmigen
Querschnitt aufweisen, wie er 3i zu
entnehmen ist. Im Falle der dargestellten H-förmigen Querschnittsform umfasst
der Membranhalter 24h zwei parallele Schenkel, wobei die
Membran 26h das zwischen diesen befindliche Querglied bildet.
Wie aus 3i ersichtlich, ist die Membran 26h etwas
nach links bezüglich
der Mitte des Membranhalters 24h verschoben. Eine solche
H-förmige
Ausgestaltung gibt folglich die Möglichkeit einer einfachen Wahl
zwischen zwei verschiedenen Positionen der Membran 26h in
dem Kanal und auf diese Weise auch der Luftsäulen, welche die Resonanz der
Membran unterschiedlich beeinflussen. Verschiedene Typen der Membranresonanz
werden je nach dem, welches Ende des Membranelementes als erstes
in den Durchgangskanal des Stöpsels
eingeführt
wird, auf einfache Weise erhalten. Allgemein können Membranelemente mit verschiedenen
Formen mit einem beliebigen Ende des Membranelementes in Richtung des
Kanals eingeführt
werden, wobei die Position der Membran in dem Durchgangskanal letztendlich
die Form der Dämpfungskurve
festlegt.
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Der
Durchgangskanal in dem Stöpsel
weist zweckmäßig dieselben
Querabmessungen auf wie das Membranelement oder zumindest wie der
Abschnitt, an welchem das Membranelement bei der Verwendung der
Ohrstöpsels
positioniert wird. So kann beispielsweise die Schulter, gegen welche
das Membranelement anstößt, entsprechend
dem Membranelement ausgebildet sein. Es ist von Bedeutung, dass
eine einwandfrei dichte Unterteilung des Kanals gewährleistet
ist, was nach Anbringen des Membranelementes zu einer inneren und
zu einer äußeren Luftsäule führt, und
dass das Membranelement zuverlässig
befestigt ist.
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Aus
den Figuren wird deutlich, dass das Membranelement 22 den
Durchgangskanal 16 in zwei Abschnitte unterteilt. Zwischen
der Membran 26 und dem Trommelfell T (5)
wird in dem Kanalabschnitt vor der Membran 26 eine innere
Luftsäule 28 gebildet,
wobei sich in dem Gehörgang
H zwischen dem vorderen Ende des Ohrstöpsels und dem Trommelfell T
ein Luftvolumen befindet. An der anderen Seite der Membran 26 wird
in dem Kanalabschnitt hinter der Membran 26 eine äußere Luftsäule 30 gebildet,
an die sich das Volumen der Umgebung O, d.h. ein unendliches Volumen,
anschließt.
Die Länge und
die Fläche
der Luftsäulen 28, 30 beeinflussen
die Resonanzfrequenz der Membran 26, wie es oben bereits
erläutert
ist.
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6 zeigt – wie auch 1 – einen
axialen Längsschnitt
durch einen Ohrstöpsel
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die in 6 dargestellte
axiale Anordnung des Wulstes 18 sowie der Schulter 20 und
folglich auch des Membranelementes 22 unterscheidet sich
jedoch von der Ausführungsform
gemäß 1.
Das Membranelement 22 ist in diesem Fall weiter in dem
Kanal ange ordnet, so dass das eingeschlossene Luftvolumen bzw. die
Luftsäule 28 zwischen
der Membran und dem Trommelfell folglich kürzer ist. Die Wirkung besteht
darin, dass die Luftsäule
gemäß 6 die Membran
nicht so sehr niederdrückt
wie die Luftsäule gemäß 1,
wodurch die Resonanzfrequenz nicht in gleichem Ausmaß verschoben
wird. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, durch Auswahl der Position
der Membran in dem Kanal die Resonanzfrequenz derart zu steuern,
dass z.B. Warnsignale mit einer bekannten Frequenz leichter durchgelassen werden
oder Geräusche
von Maschinen, welche sich im Betrieb befinden, in einem größeren Maße durchgelassen
werden.
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Der
Kern- oder Körperabschnitt
sowie das Dichtungsteil können
aus zwei unterschiedlichen Materialien oder aus ein und demselben
Material, vorzugsweise einstückig,
gefertigt sein. Wie bereits erwähnt,
ist ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung dieser Teile in der
EP 0 847 736 A1 beschrieben.
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In 4 ist
das Einbringen eines Membranelementes 22 in den Durchgangskanal 16 eines
Ohrstöpsels 2 dargestellt.
Gemäß diesem
bevorzugten Verfahren wird ein Membranelement 22 separat
hergestellt, wie es auch hinsichtlich des Ohrstöpsels 2 mit seinem
Kern- oder Körperabschnitt
und dem Dichtungsteil der Fall ist. Das patronenförmige Membranelement 22 wird
sodann mit der Membran 26 ganz vorne mittels eines Kolbens 40 in
den Durchgangskanal 16 des Ohrstöpsels 2 eingeführt, wie
es in 4 durch Pfeile angedeutet ist. Der Ohrstöpsel 2 ist
vorzugsweise aus einem Material gefertigt, welches hinreichend nachgiebig
ist, um ein einfaches Einführen
des Membranelementes 22 zu ermöglichen. Wie aus 4 ersichtlich,
besitzt der Kolben 40 vorzugsweise eine Kontur, welche
supplementär der Kontur
des Membranelementes 22 entspricht. Ein zentraler Abschnitt 42,
welcher von dem vorderen Ende des Kolbens 40 vorsteht,
passt somit in den Membranhalter 24, wobei ein Umfangsabschnitt 44 während des
Einführens
gegen den hinteren Rand des Membranelementes 22 anstößt. Das
Membranelement 22 wird auf diese Weise vorwärts in den
Kanal 16 bewegt und erreicht mit seinem vorderen Abschnitt
schließlich
den Wulst 18 (d.h. die Membran 26 und der vordere
Abschnitt des Membranhalters 24). Das Membranelement 22 wird
kontinuierlich mit einer Kraft vorwärts bewegt, welche es seinem
vorderen Abschnitt ermöglicht,
den Wulst 18 zu passieren. Erreicht der vordere Abschnitt
des Membranelementes 22 oder des Membranhalters 24 letztendlich
die Schulter 20, so hat der rückwärtige Abschnitt des Membranhalters 24 den
Wulst 18 passiert und ist durch Einschnappen bzw. Verrasten
fixiert worden. In dieser Position ist das Membranelement 22 folglich mittels
des Membranhalters 24 verriegelt, wobei seine Enden gegen
den Wulst 18 bzw. gegen die Schulter 20 anstoßen. Wie
aus den Figuren ersichtlich, ist der Membranhalter 24 derart
dimensioniert, dass seine Quererstreckung im Wesentlichen den Abmessungen
des Durchgangskanals 16 entspricht, um das Membranelement 22 zurückzuhalten,
wenn es in den Durchgangskanal des Ohrstöpsels eingebracht worden ist,
während
der Kanal zugleich abgedichtet wird.
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In 7a bis 7c ist
ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines Membranelementes 22 gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die Figuren sind nicht maßstabsgetreu und dienen lediglich
zur schematischen Veranschaulichung des Herstellungsprinzips.
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7a zeigt
eine Querschnittsansicht eines Form 50 sowie eines hieran
befestigten Eingusses 52. In 7b ist
eine Querschnittsansicht entlang einer Trennlinie einer Form wiedergegeben.
In 7c ist eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnittes
der 7a dargestellt.
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Wie
oben erwähnt,
ist das Membranelement 22 vorzugsweise durch Silikoninjektion
von LSR ("Liquid
Silicone Rubber",
flüssiges
Silikongummi) gefertigt. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein
Silikongummi von Silopren® LSR der Serie 20xx oder dergleichen
eingesetzt werden. Nachdem die korrekte Zusammensetzung des flüssigen Silikongummis erhalten
worden ist, wird es aus einer Tube einem Schneckenförderer oder
alternativ einem Kolben (nicht dargestellt) aufgegeben. Mittels
des Schraubenförderers
wird die Flüssigkeit – kaltes
Silikongummi – über den
Einguss 52 in die Form eingespritzt (7a).
Ein Injektionsdruck von 50 bis 150 bar reicht in der Regel für LSR aus.
Der Druck hängt
von dem Durchmesser des Einlasskanals ab.
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Der
Zweck der Form 50 besteht darin, das Silikongummi in ihrem
Formraum aufzunehmen, es zu verteilen, zu formen und auszuhärten, wodurch das
Silikongummi in einen festen Zustand überführt wird, wonach das fertige
Material der Form 50 entnommen werden kann. In 7a ist
die Form 50 im Querschnitt entlang der Linie A-A gemäß 7b wiedergegeben.
Gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Form 50 zwei Formhälften: ein Oberwerkzeug 54 und
ein Unterwerkzeug 56, welche einen kreisförmigen Formraum
bilden. 7b zeigt eine Querschnittsansicht
entlang der Trennlinie der Form 50, d.h. entlang der Grenze
zwischen den beiden Formhälften.
Der Einguss 52 steht mit dem Zentrum der kreisförmigen Form 50 in
Verbindung, wobei der Formraum am Umfang der Form 50 Membranausnehmungen 58 aufweist,
welche gemeinsam mit einem Führungsstift 60 einen
Ring bilden. Der auch in 7a dargestellte
Führungsstift 60 kann
als Hilfsmittel zur Positionierung im Zusammenhang mit der anschließenden Handhabung
des Formproduktes verwendet werden. Wird das flüssige Silikongummi über den
Einguss 52 in den Formraum überführt, so fließt das Silikongummi über den
gesamten kreisförmigen
Bereich und auch in die Membranausnehmungen 58 hinein.
Durch die Formgebung der Membranelemente am Umfang des kreisförmigen Formraums wird
eine gleichmäßige Verteilung
der flüssigen
Silikongummis erreicht. Ist der Formvorgang abgeschlossen, so wird
folglich eine Scheibe erhalten, welche an ihrem Umfang das Membranelement
aufweist. Die Membranelemente können
zugleich heraus gepresst werden, oder sie können auch nacheinander heraus
gepresst werden. Vorzugsweise kann ein Ohrstöpsel mit einem Durchgangskanal
derart an der Oberseite eines Membranelementes angeordnet werden,
dass es, wenn das Membranelement heraus gepresst wird, ohne Zwischenstufen
direkt in den Stöpsel
eingeführt
wird.
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Um
das Herauspressen der Membranelemente zu erleichtern, kann die Form 50 in
einer Weise ausgestaltet sein, dass die Formscheibe um die Membranelemente
herum dünn
ausgebildet ist. In 7c, welche einen vergrößerten Ausschnitt
des Abschnittes um die Membranausnehmung 58 gemäß 7a rechts
zeigt, ist ein Trennrand 62 mittels Pfeilen angedeutet.
Darüber
hinaus ist der unmittelbar an den Trennrand 62 angrenzende
Bereich dicker als der übrige
Umgebungsbereich, um ein einfaches Herauspressen des Membranelementes
sicherzustellen. In 7c ist ebenfalls die Trennlinie
zwischen den beiden Teilen der Form mittels der Strichlinie B-B wiedergegeben.
Hieraus ergibt sich folglich, dass im Wesentlichen das gesamte Membranelement
in dem Unterwerkzeug der Form geformt wird.
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Die
Form 50 ist üblicherweise
elektrisch beheizt (im Allgemeinen auf 150°C bis 230°C in Abhängigkeit des jewei ligen Typs
von LSR), wofür
z.B. Heizstäbe
oder -drähte
vorgesehen sind. Das flüssige
Silikongummi wird in die erhitzte Form eingespritzt. Das Silikongummi
wird bei einer Formtemperatur von 170°C bis 230°C ausgehärtet.
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Ist
das eingespritzte flüssige
Silikongummi auf eine hohe Temperatur erhitzt worden, so versucht es
zu quellen und wieder aus der Einspritzdüse auszutreten. Um dies zu
verhindern, wird die Düse
auf einem Druck von 5.000 kPa (50 bar) gehalten, bis die Flüssigkeit
in der Umgebung begonnen hat auszuhärten.
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Die
Erhitzung und die anschließende
Volumenzunahme des Silikongummis in der Form erhöhen den Druck in dem Formraum,
welcher etwa 30.000 kPa (300 bar) erreichen kann.
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Selbstverständlich existieren
verschiedene Typen von Silikongummis, von welchen einige (z.B. solche
aus der Serie Silopren® LSR 26xx) reaktiver sind
und folglich schneller aushärten. Überdies
ist es möglich,
bereits vorher, z.B. in dem Schneckenförderer, mit dem Erhitzen des
Silikongummis zu beginnen, um den Vorgang des Aushärtens zu
beschleunigen.
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Wie
bereits im einleitenden Teil der vorliegenden Beschreibung erwähnt, ist
es mittels einer solchen Technik möglich, ein Membranelement zu formen,
bei welchem die Membran selbst von einer 0,1 mm dünnen Folie
gebildet ist, während
der Membranhalter eine Dicke von etwa 0,5 mm besitzt.
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Ein
gewöhnliches "offenes" Ohr, d.h. ohne einen
hierin eingeführten
Stöpsel,
besitzt eine natürliche
Verstärkung
für Schall
von etwa 3 kHz, d.h. im Frequenzbereich der menschlichen Sprache.
Wird ein Stöpsel
eingeführt,
so wird das Luftvolumen in dem Ohr verändert und folglich die natürliche Resonanzverstärkung unterbunden
oder verändert,
was somit bedeutet, dass die Sprachwahrnehmung beeinträchtigt wird. 8 zeigt
einen äquivalenten elektrischen
Schaltkreis für
einen erfindungsgemäßen Ohrstöpsel, wobei
eine Spannungsquelle P dem empfangenen Schalldruckpegel entspricht,
eine Spule LP der akustischen Masse des
Stöpsels
entspricht, ein Kondensator CP der akustischen
Steifigkeit des Stöpsels
entspricht, ein Widerstand RP der akustischen
Dämpfung
des Stöpsels
entspricht und ein Kondensator C1 der akustischen
Steifigkeit des enthaltenen Luftvolumens entspricht. Ferner entspricht die
Spule Lm der akustischen Masse der Membran, der
Kondensator Cm entspricht der akustischen
Steifigkeit der Membran und die akustische Dämpfung ist durch den Widerstand
Rm repräsentiert.
Die akustische Masse der eingeschlossenen Luftsäule entspricht der Spule L1, welche mit der Spule Lm in
Reihe geschaltet ist. Selbstverständlich kann auch für die äußere Luftsäule eine
Spule mit den anderen Spulen in Reihe geschaltet werden, doch ist
in diesem Fall ein äquivalenter
Schaltkreis für
einen Stöpsel
mit einem sich nach innen verjüngenden
Durchgangskanal gezeigt (die Luftsäulen weisen etwa dieselbe Länge auf),
so dass aus diesem Grund die akustische Masse der dünneren Luftsäule überwiegt.
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Der
Scheinwiderstand einer Spule variiert bekanntlich mit der Frequenz
als jωL,
während
der Scheinwiderstand eines Kondensators als 1/jωC variiert. Der Widerstand
ist von der Frequenz unabhängig.
Die akustische Steifigkeit der Membran, d.h. der Wert des entsprechenden äquivalenten
Kondensators Cm, ist derart gewählt, dass
der Scheinwiderstand 1/jωCm in Verbindung mit niedrigen Frequenzen
größer ist
als der Scheinwiderstand 1/jωCp, so dass die Membran auf diese Weise bei
solchen geringen Frequenzen keine nennens werte Wirkung auf die Dämpfung des
Ohrstöpsels
besitzt. Bei hohen Frequenzen herrscht der Scheinwiderstand jω(Lm+ L1) der Spulen
Lm und L1 (die akustische
Masse der Membran sowie des eingeschlossenen Luftvolumens) vor,
so dass in diesem Fall Schall mit bestimmten Frequenzen in einem
hohen Maße
gedämpft wird.
Zwischen solchen niedrigen und hohen Frequenzen liegt ein Resonanzbereich,
in welchem die Kondensatoren und die Spulen zusammenwirken, so dass
der Gesamtwiderstand verringert und folglich Schall durchgelassen
wird. Der Ohrstöpsel
gemäß der vorliegenden
Erfindung wirkt folglich als ein Bandpassfilter, welches Schall
mit Frequenzen innerhalb eines vorherbestimmten Bereiches durchlässt. Innerhalb
dieses Bereiches liegt somit die Resonanz. Durch die Wahl einer
geeigneten Position der Membran in dem Kanal ist es möglich, eine
gewünschte Luftsäule mit
einer gewünschten
akustischen Masse zu erhalten, so dass die Resonanzfrequenz der Membran
beeinflusst wird. Mit anderen Worten ist es möglich, durch die Wahl der Position
der Membran den Scheinwiderstand der Spule L1 und
folglich die Dämpfungskurve
des Ohrstöpsels
zu variieren. Der Scheinwiderstand kann ferner durch die Wahl der Querschnittsfläche oder
des Mündungsbereiches
der Luftsäule
variiert werden.
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In 9a bis 9d sind
Schaubilder von Dämpfungskurven
von Ohrstöpseln
gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt.
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In 9a sind
vier Kurven gezeigt, von welchen eine einen herkömmlichen Ohrstöpsel ohne Durchgangskanal
und ohne Membran repräsentiert, während die
anderen drei erfindungsgemäße Ohrstöpsel repräsentieren,
welche mit ein und demselben Membranelement (mit einer Membranfläche von 3,8
mm2 und einer Membrandicke von 1 mm) ausgestattet
sind, welches mit verschiedenen Abständen von der Oberseite des Ohrstöpsels angeordnet
ist (jeweils mit 17, 19 und 21 mm von der Oberseite). Wie sich aus
dem Schaubild ergibt, ist die Dämpfung bei
einem herkömmlichen
Ohrstöpsel
für Frequenzen von
oberhalb 1000 Hz hoch. Mittels eines erfindungsgemäßen Ohrstöpsels, welcher
mit einem in dem Durchgangskanal des Stöpsels angeordneten Membranelement
ausgestattet ist, ist es demgegenüber möglich, für eine bessere Schallübertragung
in der Nähe
der Frequenzen für
die Sprachwahrnehmung zu sorgen. Wie aus dem Schaubild ersichtlich,
ist die Dämpfung
bei den erfindungsgemäßen Ohrstöpseln bei
etwa 3 kHz geringer. Den Kurven ist entnehmbar, dass die Membran
durch eine größere Luftsäule um so
mehr niedergedrückt
wird, je weiter weg sie von der Oberseite platziert ist, was in
einer Absenkung der Resonanzfrequenz resultiert. Den Kurven ist
ferner zu entnehmen, dass die Schallübertragung im fraglichen Resonanzbereich
um so besser ist, je näher
die Membran an der Oberseite platziert ist.
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In 9b sind
Kurven für
vier Ohrstöpsel
mit oberen Löchern
mit verschiedenen Flächen
(mit einem Durchmesser von jeweils 0,8 mm, 1,0 mm, 1,4 mm und 2,0
mm) wiedergegeben. Aus 9b ist ersichtlich, dass die
akustische Masse der Luftsäule
erhöht
wird, wenn das obere Loch schmaler ausgebildet wird, wobei die Resonanzfrequenz
abnimmt und die Dämpfung
zunimmt. Das Membranelement ist dem gemäß 9a ähnlich.
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9c zeigt
zwei Kurven für
Ohrstöpsel,
bei welchen Membrane mit unterschiedlicher Dicke (jeweils 0,1 mm
und 0,3 mm) in derselben Position (17 mm von der Oberseite) in den
Durchgangskanal zweier ähnlicher
Stöpsel
eingebracht sind. Wird eine dickere Membran eingesetzt, so wird
sowohl eine größere Masse
als auch eine erhöhte
Steifigkeit der nicht idealen Membran erhalten. Dem Schaubild ist zu
entnehmen, dass dies im Hinblick auf die Frequenz keine Wirkung
hat, doch ist bei der dünneren Membran
die Dämpfung
geringer und die Schallübertragung
folglich höher.
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In 9d sind
zwei Kurven für
Ohrstöpsel wiedergegeben,
bei welchen die eingesetzte Membran verschiedene Flächen aufweist
(jeweils 3,8 mm2 und 1,5 mm2).
Die Abmessungen des Durchgangskanals sind bei beiden Ohrstöpseln dieselben,
wobei beide Membrane mit einem Abstand von 17 mm von der Oberseite
angeordnet sind. Wie dem Schaubild zu entnehmen ist, wird die Frequenz
in diesem Fall in nicht nennenswertem Maße beeinflusst, doch wird die
Schallübertragung
mittels der Membran mit der größeren Fläche verbessert.
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In 10 ist
ein axialer Längsschnitt
durch einen Ohrstöpsel
gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Aus 10 ist
erkennbar, dass mehr als ein Membranelement in den Ohrstöpsel eingeführt werden kann.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
zwei Membranelemente 70, 72 vorgesehen, von welchen
ein Membranelement 70 tiefer in dem Kanal angeordnet ist
als das andere Membranelement 72. Die Membrane sind jeweils
zwischen einem Wulst 74, 76 und einer Schulter 78, 80 festgelegt.
Mittels zweier Membrane, welche dieselbe Resonanzfrequenz besitzen,
wird bei einer solchen Anordnung eine Resonanzfrequenz erhalten,
welche etwa der ursprünglichen
Resonanzfrequenz entspricht, da sowohl die Masse als auch die Steifigkeit
ansteigt. Indes wird die Dämpfung
bei einer solchen Doppelanordnung im Resonanzfall größer als
bei einem Ohrstöpsel
mit nur einem einzigen Membranelement.
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Selbstverständlich ist
es gleichfalls möglich, anstelle
von zwei Membranelementen nur ein Membranelement vorzusehen, welches
einen Membranhalter umfasst, an welchem zwei Membrane hintereinander
angeordnet sind.
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In 10 ist
jedoch die Möglichkeit
einer Wahl von zwei verschiedenen Positionen eines einzigen Membranelementes
dargestellt. Soll bei dem Ohrstöpsel
gemäß 10 nur
ein einziges Membranelement verwendet werden, so lassen sich Luftsäulen mit
verschiedener Größe (und
folglich mit verschiedenen Resonanzfrequenzen) erzeugen, je nach dem,
zwischen welchem Wulst und welcher Schulter ein Membranelement platziert
wird.
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Entsprechend 3c bis 3g zeigt 11 eine
alternative Ausführungsform
eines Membranelementes gemäß der vorliegenden
Erfindung. Entsprechend den weiter oben beschriebenen Figuren ist
das Membranelement 82 in Erstrekkungsrichtung des Kanals
betrachtet. 11 ist zu entnehmen, dass das
Membranelement 82 mehrere Membrane 86, 88 aufweisen
kann, welche nebeneinander an einem Membranhalter 84 angeordnet
sind. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Membranhalter 84 von einem Kreiszylinder gebildet
(vgl. auch 3c), welcher ferner eine Querverbindung 85 besitzt,
welche sich entlang dem Durchmesser des Zylinders erstreckt. Auf
diese Weise werden zwei Membrane 86, 88 zur Verfügung gestellt,
welche durch die Querverbindung 85 getrennt sind. Weisen
die Membrane 86, 88 jeweils unterschiedliche Resonanzfrequenzen
auf, so werden zwei Resonanzpeaks erhalten, welche es ermöglichen,
die Dämpfung
in einem breiteren Frequenzbereich zu verringern.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
be schränkt,
welche lediglich exemplarisch gezeigt sind. Es sind selbstverständlich eine Vielzahl
an Modifikationen und Abänderungen
möglich,
ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen, wie
er durch die beigefügten
Ansprüche
bestimmt ist.