DE102011115099B3 - Ohradapter, insbesondere für ein Hörgerät - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Ohradapter, insbesondere für ein Hörgerät, beschrieben. Dieser weist ein sich in axialer Richtung (A) von einem ersten zu einem zweiten Ende (12, 14) erstreckendes, rohrartiges Innenteil (10) aus einem formstabilen Kunststoff und ein einstückiges Außenteil (20) aus einem weichen Kunststoff, welches das Innenteil (10) umgibt, welches sich in axialer Richtung (A) über das zweite Ende (14) des Innenteils hinaus erstreckt und welches einen Schirm (24) aufweist, dessen Öffnung vom zweiten Ende (14) des Innenteils (10) weg weist, auf. Um zu verhindern, dass Cerumen in das Innere des Ohradapters eindringt und um den Ohradapter von Cerumen reinigen zu können, weist das Außenteil (20) eine Membran (28) auf, welche in axialer Richtung (A) vor dem zweiten Ende (14) des Innenteils (10) angeordnet ist und welche wenigstens ein Loch (28a) aufweist (1).
Description
- Die Erfindung betrifft einen Ohradapter, insbesondere für ein Hörgerät, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein gattungsgemäßer Ohradapter ist in der Technik bekannt.
- Ein solcher Ohradapter dient dazu, das Gehäuse des Hörgerätes, welches die aktiven Bauteile beinhaltet, mit dem Gehörgang des Hörgerätträgers zu verbinden, wozu es auf ein den Schall leitendes rohr- oder schlauchförmiges Verbindungsstück des Hörgerätes aufsteckbar ist. Um bequem und sicher im Gehörgang zu halten weist der Ohradapter ein aus Silikon bestehendes Außenteil mit mindestens einem zum Ohrausgang hin offenen Schirm auf. Um auf dem rohr- oder schlauchförmigen Verbindungsstück sicher angeordnet werden zu können, weist er weiterhin ein rohrartiges Innenteil aus hartem Kunststoff auf. Das Außenteil ist an das Innenteil angespritzt, so dass Innenteil und Außenteil ohne Zerstörung des Bauteils nicht voneinander getrennt werden können.
- Um zu verhindern, dass Cerumen (Ohrenschmalz) in das Hörgerät eindringt, hat das rohrartige Innenteil im Bereich seines dem Ohr zugewandten Endes (im folgenden als zweites Ende bezeichnet) eine Stirnwand, welche zur Erreichung der Schalldurchlässigkeit eine Mehrzahl von Durchbrechungen mit jeweils kleinem Durchmesser (ca. 0,5 mm) aufweist. Diese kleinen Durchbrechungen sind gut schalldurchlässig, verhindern jedoch ein Eindringen von Cerumen ins innere des rohrartigen Innenteils. Nach einer gewissen Benutzungsdauer setzen sich diese Durchbrechungen mit Cerumen zu, was die Schallübertragung verschlechtert, so dass der Ohradapter nach einer gewissen Benutzungsdauer durch einen neuen ersetzt wird. Der Ohradapter ist somit ein Verschleißteil. Ein gattungsgemäßer Ohradapter wird später nochmals mit Bezug auf die
3 und4 beschrieben. - Der derzeit auf dem Markt befindliche Ohradapter funktioniert sehr gut und hat eine hohe Akzeptanz im Markt erzielt. Von Benutzerseite ist jedoch der Wunsch laut geworden, den Ohradapter reinigen zu können, um die Benutzungsdauer zu verlängern.
- Ein Ohradapter, welcher dem eben beschriebenen gattungsbildenden Ohradapter sehr ähnlich ist, ist in der
DE 10 2008 049 561 A1 beschrieben. Hier sind jedoch das Innenteil und das Außenteil gleich lang. - Auch die
US 2008/0187161 A1 - Die
EP 0 310 866 B1 zeigt unter anderem einen Ohradapter, bei dem auf die Schallausgangsöffnung eines Ohrpasstückes eine Kappe aufgerastet oder aufgeschraubt ist. - Die
DE 601 18 166 T2 zeigt einen Ohrstöpsel, dessen Aufbau dem des Ohradapters derUS 2008/0187161 A1 - Die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die Aufgabe, einen gattungsgemäßen Ohradapter zu schaffen, welcher insbesondere von Cerumen gereinigt werden kann.
- Diese Aufgabe wird durch einen Ohradapter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Erfindungsgemäß ist die Barriere, welche den Gehörgang vom Inneren des Innenteils trennt, vom harten Innenteil zum weichen Außenteil verlagert. Das Außenteil weist eine Membran auf, welche in axialer Richtung vor dem zweiten Ende des Innenteils angeordnet und vorzugsweise etwas von diesem beabstandet ist. Diese Membran weist zumindest ein Loch, vorzugsweise mehrerer Löcher, auf, so dass ebenso wie beim Ohradapter des Standes der Technik ein Durchlässigkeit für Schall und eine Undurchlässigkeit für Cerumen gegeben ist. Aufgrund der Weichheit des vorzugsweise aus Silikon bestehenden Außenteils kann ein oberer Abschnitt des Außenteils in radialer Richtung zusammengedrückt werden, wodurch sich die Membran kalottenförmig nach außen wölbt. Es hat sich herausgestellt, dass diese Auswölbung dazu führt, dass in den Löchern befindliches Cerumen hinreichend aus diesen herausgedrückt wird, um es anschließend abwischen zu können.
- Das Innenteil ist an beiden Enden vorzugsweise vollständig offen, das heißt, dass es ausschließlich aus einem Rohrmantel besteht, also keine Stirnwand aufweist. Hierdurch ist mindestens die gleiche Schalldurchlässigkeit wie im Stand der Technik gegeben. In diesem Fall überspannt die Membran das Innere des Innenteils vorzugsweise vollständig.
- Gegenüber dem Stand der Technik ist das Außenteil etwas komplexer geformt, das Innenteil jedoch weniger komplex. Hinsichtlich des Produktionsaufwandes und der Produktionskosten heben sich diese beiden Effekte im Wesentlichen gegenseitig auf.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie aus dem nachfolgend mit Bezug auf die
1 und2 gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel. - In den Figuren zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Ohradapter, -
2 eine Draufsicht auf den Ohradapter aus1 aus Richtung R1, -
3 einen Ohradapter gemäß dem Stand der Technik in einer der1 entsprechenden Darstellung und -
4 den Ohradapter aus3 in einer der2 entsprechenden Draufsicht. - Zunächst wird mit Bezug auf die
3 und4 nochmals auf den Stand der Technik eingegangen. Hierbei ist die4 eine Draufsicht aus Richtung R2 und3 ist ein Schnitt entlang der Ebene B-B in4 . Die Figuren sind maßstabsgetreu. Man sieht das rohrartige Innenteil10 , welches sich in axialer Richtung A von einem ersten Ende12 zu einem zweiten Ende14 erstreckt. Das erste Ende12 ist offen, weist also eine Öffnung12a auf. In diese Öffnung12a wird ein vom Gehäuse kommendes Verbindungsstück eingesteckt, wozu das Innenteil auf der Innenseite konturiert ist. Im Bereich des zweiten Endes14 befindet sich eine Stirnwand18 , welche das Innenteil bis auf vier Durchbrechungen18a verschließt. Das Innenteil hat in etwa folgende Maße: Länge: 3,8 mm, Außendurchmesser: 3,8 mm, Innendurchmesser: 3,2 mm, Durchmesser der Durchbrechungen: 0,5 mm. Das Innenteil besteht aus einem formstabilen Kunststoff, wie beispielsweise PA, PBT, COC. - An das Innenteil
10 ist ein aus Silikon bestehendes Außenteil20 angespritz, welches das Innenteil axial an beiden Enden überragt und es auch in radialer Richtung vollständig umgibt. Unmittelbar an das Innenteil10 liegt ein innerer Abschnitt22 des Außenteils20 an und von einem oberen Bereich des inneren Abschnitts22 erstreckt sich ein Schirm24 in Richtung des ersten Endes12 des Innenteils10 . Der Ohradapter wird in mehreren Größen angeboten, wobei der maximale Durchmesser des Schirms zwischen 6 mm und 12 mm liegt. Den ohrseitigen Abschluss des Außenteils20 bildet eine Wulst26 mit vier radialen Schlitzen27 , welche für den Druckausgleich notwendig sind. Die Wulst überragt das zweite Ende des Innenteils in axialer Richtung und umläuft dieses vollständig. - Um einen festen Sitz des Außenteils am Innenteil zu gewährleisten, weist das Innenteil eine umlaufende Verdickung
16 auf. - Mit Bezug auf die
1 und2 wird nun der erfindungsgemäße Ohradapter beschrieben: Der grundsätzliche Aufbau ist gleich wie beim eben beschrieben und auch die Abmessungen liegen in der gleichen Größenordnung, beziehungsweise sind teilweise sogar identisch. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird nur auf die Änderungen gegenüber dem Stand der Technik eingegangen werden, im übrigen wird auf das oben gesagte verwiesen, wobei gleichartige Bauteile beziehungsweise Abschnitte derselben mit gleichen Bezugszeichen versehen sind:
Das Innenteil10 weist am zweiten Ende14 keine Stirnwand auf, beide Enden des Innenteils sind offen, weisen also jeweils eine Öffnung12a ,14a auf. Das Innenteil besteht somit ausschließlich aus einer Rohrwandung, weist jedoch (ebenso wie im Stand der Technik) eine Verdickung16 auf. - Das Außenteil
20 überragt das zweite Ende14 des Innenteils in axialer Richtung A wesentlich deutlicher als beim oben beschriebenen Ohradapter des Standes der Technik. Das heißt, es gibt einen Zwischenbereich23 , der sich zwischen dem zweiten Ende14 des Innenteils10 und der hier ebenfalls vorhandenen Wulst26 des Außenteils erstreckt. Am ohrseitigen Ende dieses Zwischenbereich23 erstreckt sich eine Membran28 über die zweite Öffnung14a des Innenteils. In dieser Membran28 , die vorzugsweise eine Dicke zwischen 0,1 mm und 0,5 mm hat, sind Löcher28a , hier 8 Stück, vorgesehen, welche vorzugsweise einen Durchmesser zwischen 0,1 mm und 0,6 mm haben. In axialer Richtung schließt sich auch hier die Wulst26 mit radialen Schlitzen27 an. Es sind auch Ausführungsformen ohne Wulst oder mit einer ungeschlitzten Wulst denkbar. Die Membran liegt somit in axialer Richtung A zwischen dem zweiten Ende14 des Innenteils10 und der Wulst28 . - Aufgrund der Weichheit, aus der das einstückig aus Silikon hergestellte Außenteil hergestellt ist, lässt sich dieser Zwischenbereich
23 – welcher auf seiner Innenseite nicht vom Innenteil abgestützt wird – zusammendrücken, so dass die Membran kalottenartig nach außen gedrückt wird. Hierdurch wird, wie sich herausgestellt hat, Cerumen, welcher sich in den Löchern angesammelt hat, hinreichend nach außen gedrückt, damit er entfernt, insbesondere abgekratzt oder abgewischt werden kann. - Statt eines Schirmes können auch mehrere, insbesondere zwei Schirme, vorhanden sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- Innenteil
- 12
- erstes Ende
- 12a
- Öffnung am ersten Ende
- 14
- zweites Ende
- 14a
- Öffnung am zweiten Ende
- 16
- Verdickung
- 18
- Stirnwand
- 18a
- Durchbrechung
- 20
- Außenteil
- 22
- innerer Abschnitt
- 24
- Schirm
- 26
- Wulst
- 28
- Membran
- 28a
- Loch
Claims (9)
- Ohradapter, insbesondere für ein Hörgerät, mit einem sich in axialer Richtung (A) von einem ersten zu einem zweiten Ende (
12 ,14 ) erstreckenden, rohrartigen Innenteil (10 ) aus einem formstabilen Kunststoff und einem an das Innenteil angespritzten einstückigen Außenteil (20 ) aus einem weichen Kunststoff, welches das Innenteil (10 ) umgibt, welches sich in axialer Richtung (A) über das zweite Ende (14 ) des Innenteils hinaus erstreckt und welches einen Schirm (24 ) aufweist, dessen Öffnung vom zweiten Ende (14 ) des Innenteils (10 ) weg weist, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenteil (20 ) eine Membran (28 ) aufweist, welche in axialer Richtung (A) vor dem zweiten Ende (14 ) des Innenteils (10 ) angeordnet ist und welche wenigstens ein Loch (28a ) aufweist, wobei die Membran in axialer Richtung vom zweiten Ende des Innenteils beabstandet ist. - Ohradapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenteil Weiterhin eine Wulst (
26 ) aufweist, welche die Membran umläuft. - Ohradapter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wulst radial verlaufende Schlitze (
27 ) vorgesehen sind. - Ohradapter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran wenigstens 5 Löcher aufweist.
- Ohradapter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Loch einen Durchmesser zwischen 0,1 mm und 0,6 mm aufweist.
- Ohradapter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran eine Dicke zwischen 0,1 mm und 0,5 mm hat.
- Ohradapter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Enden des rohrartigen Innenteils vollständig offen sind, das rohrartige Innenteil also ausschließlich aus einem Rohrmantel besteht.
- Ohradapter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran die Öffnung (
14a ) des rohrartigen Innenteils an dessen zweitem Ende vollständig überspannt. - Ohradapter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenteil aus Silikon mit einer Shore-Härte zwischen 35 und 70 Shore A besteht.
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