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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Anzug für einen
Motorradfahrer. Insbesondere bezieht sie sich auf einen Motorradfahreranzug,
der einen elastifizierten Einsatz aufweist.
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Es
ist bekannt, dass Anzüge
für Motorradfahrer,
insbesondere solche für
Wettkämpfe,
eine ausgezeichnete Tragbarkeit haben müssen, so dass sie an dem Körper des
Motorradfahrers während
des Fahrens perfekt haften bleiben und seine/ihre aerodynamischen
Eigenschaften günstig
beeinflussen. Gleichzeitig müssen
diese Anzüge
in der Lage sein, den Motorradfahrer/die Motorradfahrerin im Falle
eines Sturzes zu schützen.
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Um
diese kontrastierenden Forderungen zu erfüllen, werden Anzüge für Motorradfahrer üblicherweise
aus einem äußerst widerstandsfähigen und nichtdehnfähigen Material,
typischerweise Leder, hergestellt und auf den Körper des Motorradfahrers in
der Position, die er einnimmt, wenn er/sie auf dem Motorrad sitzt,
modelliert.
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Um
dem Motorradfahrer eine gewisse Bewegungsfreiheit zu erlauben und
insbesondere die Bewegungen in begrenztem Umfang, die erforderlich sind,
während
das Motorrad gefahren wird, haben die vorgenannten Anzüge auch
Teile mit größerer Nachgiebigkeit,
die mit Hilfe von Einsätzen
aus elastischem Material realisiert werden. Typischerweise finden
sich diese Teile an dem unteren Teil des Rückens, den Schulterblättern und
den Oberschenkeln unmittelbar oberhalb des Knies.
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Die
oben beschriebenen bekannten Anzüge für Motorradfahrer
haben einige Hauptnachteile.
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Der
Hauptnachteil liegt in der Tatsache, dass, wenn der Motorradfahrer
in der typischen Position ist, die er beim Fahren im Wettkampf einnimmt, d.h.
auf seinem/ihrem Motorrad sitzt mit gebeugtem Rücken und nach vorn lehnend,
gibt es in dem Anzug in dem Bauchteil die Tendenz, dass sich Falten und/oder
Ausbuchtungen bilden werden. Letztere sind für den Motorradfahrer ziemlich
lästig,
beschränken
ihn darauf, in einer ziemlich unkomfortablen Position zu fahren
und verschlechtern vor allem die aerodynamischen Eigenschaften.
Aus diesen Gründen kann
eine solche nichtoptimale Tragbarkeit des Anzuges die Leistung des
Motorradfahrers nachteilig beeinflussen.
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Bei
dem Versuch, diesen Nachteil zu vermeiden, tendieren Hersteller
von Anzügen
für Motorradfahrer
dazu, den vorderen Teil des Leibchens des Anzuges selbst in Bezug
auf die Länge,
die der tatsächlichen
Größe des Motorradfahrers
entspricht, zu verkürzen.
Eine solche Maßnahme
bewirkt jedoch, wenn der Motorradfahrer eine mehr aufrechte Position
im Vergleich zu der beim Wettkampffahren einnimmt, dass der Anzug
im Schritt ein lästiges
Ziehen verursacht, das die Bewegungen des Motorradfahrers/der Motorradfahrerin
selbst behindert. Dieser Effekt des Ziehens ist besonders ausgeprägt, wenn
der Motorradfahrer vor oder nach dem Rennen eine normale aufrechte
Haltung einnimmt. Darüber
hinaus erlaubt die vorgenannte Maßnahme auch nicht, eine perfekte
Haftung des Anzuges an dem Körper,
insbesondere in dem Gebiet des Bauches, während des Fahrens zu erzielen.
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Die
DE 28 50 692 offenbart ein
Sportkleidungsstück,
das einen elastischen Hüftteil
mit elastischen Fasern hat, die in der Querrichtung, d.h. parallel
zu der Taille des Kleidungsstücks
dehnbar sind. Die Aufgabe dieser elastischen Taille ist es, die Rumpfkörpermuskeln
des Trägers
während
sportlichen Aktivitäten
abzustützen.
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Die
FR 2 416 657 offenbart ein
Verfahren zum Herstellen eines elastifizierten Einsatzes, das die
Schritte beinhaltet, eine Stück
aus elastischem Material vorzudehnen und es in diesem Vordehnungszustand
auf einem Stück
aus nichtdehnfähigem
Material zu befestigen.
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Die
US-A-3 086 214 offenbart ein Kleidungsstück mit einer elastischen Dehnplatte
zwischen der Schulter und der Taille, das dem Kleidungs stück erlauben
soll, sich unterschiedlich großen
Trägern
anzupassen und Bewegungsfreiheit zu geben.
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Das
technische Problem, das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt,
ist es, einen elastifizierten Anzug für einen Motorradfahrer zu schaffen,
welcher erlaubt, die mit Bezug auf den Stand der Technik erwähnten Nachteile
zu beseitigen.
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Dieses
Problem wird durch einen Motorradfahreranzug nach Anspruch 1 gelöst.
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Gemäß demselben
erfindungsgemäßen Konzept
bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zum
Herstellen eines Motorradfahreranzuges nach Anspruch 11.
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Die
vorliegende Erfindung bietet einige beträchtliche Vorteile.
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Der
Hauptvorteil ist, dass der vorgenannte elastifizierte Einsatz die
Haftung des Anzuges an dem Körper
des Motorradfahrers während
des Fahrens verbessert und seine/ihre aerodynamischen Eigenschaften
steigert.
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Darüber hinaus
ermöglicht
der elastifizierte Einsatz dem Motorradfahrer, aus der gebeugten
Reitposition bequem in eine aufrechte Position zu wechseln, ohne
dass ein lästiges
Ziehen in anderen Teilen des Anzuges auftritt.
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Andere
Vorteile, Eigenschaften und Methoden der Verwendung der vorliegenden
Erfindung werden aus der folgenden ausführlichen Beschreibung von einer
Ausführungsform
derselben deutlich werden, die als ein nicht als Einschränkung zu
verstehendes Beispiel gegeben wird. Es wird auf die Figuren in den
beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen, in denen:
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1 eine
Vorderansicht eines Anzuges für einen
Motorradfahrer nach der Erfindung zeigt;
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die 2A und 2B sich
auf ein Verfahren zum Herstellen eines elastifizierten Einsatzes nach
der Erfindung beziehen, wobei jede eine perspektivische Ansicht
desselben zeigt; und
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3 sich
auf die Möglichkeiten
zum Verbinden des Einsatzes nach den 2A und 2B mit dem übrigen Teil
eines Motorradfahreranzuges bezieht und eine perspektivische Ansicht
des Einsatzes zeigt.
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In 1,
auf die zuerst Bezug genommen wird, ist ein Motorradfahreranzug
insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnet. Gemäß der Erfindung weist
der Anzug 1 einen elastifizierten Einsatz 10 auf, der
in dem Bauchteil des Anzuges 1 selbst angeordnet ist.
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In
der vorliegenden Ausführungsform
hat der Einsatz 10 eine im Wesentlichen viereckige Form. Das
erlaubt dem Anzug 1, sich der Form des Bauches des Motorradfahrers
selbst anzupassen und auf eine optimale Weise daran zu haften, wenn
der Motorradfahrer die vorgenannte Reitposition einnimmt, in welcher
er gebeugt auf dem Motorrad sitzt und der Rumpf nach vorn gelehnt
ist. Zum weiteren Verbessern der Tragbarkeit des Anzuges 1 ist
der Einsatz 10 bei der vorliegenden Ausführungsform
im Wesentlichen rautenförmig.
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Zum
Garantieren einer optimalen elastischen Verformung in Beziehung
zu den verschiedenen Positionen, die durch den Motorradfahrer eingenommen
werden, ist der Einsatz 10 mit zwei Scheiteln angeordnet,
einem oberen Scheitel 11 und einem unteren Scheitel 12,
die längs
der Längsachse
des Anzuges 1, welche in 1 mit A
bezeichnet ist, im Wesentlichen ausgerichtet sind.
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Darüber hinaus
hat, wieder mit dem Ziel des Verbesserns des Sitzes des Anzuges 1 auf
dem Körper
des Motorradfahrers in den verschiedenen Positionen, die er/sie
einnimmt, der elastifizierte Einsatz 10 vorzugsweise eine
anisotrope, d.h. in den verschiedenen Richtungen unterschiedliche
elastische Verformbarkeit, nämlich
einen unterschiedlichen Elastizitätsmodul in den verschiedenen
Richtungen. Insbesondere ist die elastische Verformbarkeit des elastifizierten
Einsatzes 10 vorteilhafterweise in einer Richtung größer, die
zu der Längsachse
A des Anzuges 1 im Wesentlichen parallel ist.
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Allgemein
gesagt, der Einsatz 10 wird bevorzugt gemäß einer
Hauptrichtung gedehnt, die zu der vorgenannten Vorzugsrichtung der
elastischen Verformbarkeit im Wesentlichen parallel ist, wozu es
im vorliegenden Fall aufgrund der vorgenannten Rautenform kommt.
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Die
vorgenannte Vorzugsrichtung der elastischen Verformbarkeit des Einsatzes 10,
zusammen mit dessen Anordnung, verleiht ihm, wenn der Anzug 1 angezogen
wird, die Fähigkeit,
seine eigene Längsausdehnung
und deshalb die Längsausdehnung
des gesamten oberen Teils des Anzuges 1 der Position anzupassen,
die durch den Motorradfahrer eingenommen wird, insbesondere der
vorgenannten Wettkampfreitposition und der aufrechten Haltung.
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Die
besonderen Verfahren zum Herstellen des Einsatzes 10 der
vorliegenden Ausführungsform werden
unter Bezugnahme auf die 2A und 2B weiter
veranschaulicht.
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Der
Einsatz 10 wird an einem vorderen Teil des Leibchens 2 des
Anzuges 1, das aus Leder besteht, angebracht. Dieser vordere
Teil des Leibchens 2 ist in seinem oberen Teil mit einer
Einrichtung zur Verbindung mit einem hinteren Teil des Anzuges versehen.
Diese umfasst insbesondere zwei Reißverschlüsse 3, von denen sich
jeder seitlich von dem Hals des Anzuges 1 aus aufwärts zu einem
Armteil des Anzuges erstreckt. Diese Verbindungseinrichtung ermöglicht ein
bequemes Anziehen des Anzuges 1 und ein optimales Positionieren
des Einsatzes 10 auf dem Bauch des Motorradfahrers.
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Der
Anzug 1 hat darüber
hinaus in seinen Schulter- und Knieteilen eine Schutzeinrichtung 4, die
in der vorliegenden Ausführungsform
Schutzteile aus Titan beinhaltet, welche ebenfalls mit der Bezugszahl 4 versehen
sind. Da dieses letztgenannte Material einen niedrigen Reibungskoeffizienten
mit Asphalt hat, im Vergleich zu Schutzvorrichtungen aus Kohlenstoff,
die herkömmlicherweise
benutzt werden, verhindern die Schutzteile 4 im Falle eines
Sturzes, dass der Motorradfahrer auf dem Asphalt rollt und sich
aufgrund dieses Rollens selbst verletzt. Gemäß Varianten der vorliegenden
Ausführungsform können diese
Schutzteile aus Titan 4 zusätzlich oder in Verbindung mit
den bereits bekannten Schutzvorrichtungen aus Kohlenstoff verwendet
und in anderen Gebieten des Anzuges im Vergleich zu denjenigen, die
oben erwähnt
sind, angeordnet werden.
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Die übrigen Teile
des Anzuges 1 bestehen aus Leder und können Schutzpolster und/oder
Einsätze
aus elastischem Material haben, die in dem unteren Teil des Rückens angeordnet
sind, an den Schulterblättern
und an den Oberschenkeln, so wie es bereits mit Bezug auf den Stand
der Technik beschrieben worden ist. Da diese übrigen Teile des Anzuges von
herkömmlichem
Typ und einem einschlägigen
Fachmann gut bekannt sind, erübrigt
sich eine weitere Beschreibung derselben.
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Die
Möglichkeiten
zum Herstellen des elastifizierten Einsatzes 10 werden
nun mit Bezug auf die 2A und 2B beschrieben.
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Gemäß 2A,
auf die zuerst Bezug genommen wird, umfasst der elastifizierte Einsatz 10 eine
Stück 101 aus
elastischem Material und ein Stück 102 aus
im Wesentlichem nichtdehnfähigem Material.
Der Ausdruck „im
Wesentlichen nichtdehnfähig" ist hier so zu verstehen,
dass er ein Material mit einer elastischen Verformbarkeit bedeutet,
die fast null oder auf jeden Fall sehr begrenzt ist, verglichen
mit derjenigen des elastischen Materials. Vorteilhafterweise wird
das im Wesentlichen nichtdehnfähige
Material, das verwendet wird, Leder sein, welches die Eigenschaften
Widerstandsfähigkeit
und Erleichtern des Anziehens hat, welche sich auf dem Gebiet des
Motorradfahrens umfangreich bewiesen haben.
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Der
Einfachheit halber werden die vorgenannten Stücke im Folgenden als elastisches
Stück 101 und
nichtdehnfähiges
Stück 102 bezeichnet.
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Gemäß der Darstellung
in 2A wird zu allererst das elastische Stück 101 in
einen Vordehnzustand versetzt. Dieser Zustand des Vordehnens kann erzeugt
werden durch Ausüben
einer gleichförmigen Vordehnzugspannung
in allen Richtungen, wie es in 2A schematisch
gezeigt ist, oder einer Vordehnzugspannung, die in unterschiedlichen
Richtungen unterschiedlich ist. Wenn das elastische Material eine
oder mehrere Vorzugsrichtungen der elastischen Verformbarkeit hat,
wird das einem gleichförmigen
Dehnen mit einer unterschiedlichen Verformung in den verschiedenen
Richtungen entsprechen.
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Es
ist jedoch klar, dass die Vordehnzugspannung, die ausgeübt wird,
und die elastischen Eigenschaften des Materials so gewählt und
einander zugeordnet werden können,
dass auf eine optimale Art und Weise jede spezielle Forderung an
die Tragbarkeit des Anzuges 1 erfüllt wird.
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Gemäß der Darstellung
in 2B wird das elastische Stück 101 in dem vorgenannten
Vordehnzustand auf dem nichtdehnfähigen Stück 102 befestigt.
Diese Verbindung wird vorzugsweise mit Hilfe eines sogenannten Heft- und anschließenden Nähvorganges
hergestellt.
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Es
dürfte
klar sein, dass das soeben beschriebene Verfahren erlaubt, einen
Einsatz zu erzielen, der gleichzeitig sowohl widerstandsfähig als auch
elastisch ist und der daher in der Lage ist, die kontrastierenden
Forderungen des Schutzes und der Nachgiebigkeit, die mit Bezug auf
den Stand der Technik erwähnt
worden sind, zu erfüllen.
Insbesondere das Vordehnen, das in dem elastischen Material vorgenommen
wird, führt
dazu, dass der Einsatz eine gewisse elastische Verformbarkeit hat,
wohingegen das nichtdehnfähige
Material dem Einsatz selbst die verlangte Widerstandsfähigkeit
gibt.
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Das
vorgenannte Verfahren ist auch extrem schnell und wirtschaftlich.
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Gemäß der Darstellung
in 3 kann der so erzielte Einsatz 10 dann
auf den übrigen
Teil des Anzuges 1 genäht
werden, und zwar in der bereits beschriebenen Anordnung. Vorteilhafterweise
wird dieser übrige
Teil des Anzuges 1 nach herkömmlichen Techniken bereits
vollständig
hergestellt und zusammengefügt
worden sein.
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Ein
einschlägiger
Fachmann wird verstehen, dass bei der Ausführungsform des Anzuges nach
der Erfindung, die hier beschrieben ist, viele Vari anten benutzt
werden können.
Insbesondere könnte
der Anzug nicht einen einzelnen elastifizierten Einsatz aufweisen,
sondern zwei oder mehr als zwei verschiedene Einsätze, die
auf dem Bauch angebracht werden. Eine solche Lösung könnte die Tragbarkeit des Anzuges 1 und
den Bereich von Bewegungen, die dem Motorradfahrer erlaubt sind,
weiter verbessern.
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Auf
der Basis der hier beschriebenen Überlegungen wird klar sein,
dass die vorliegende Erfindung sich auch auf ein Verfahren zum Herstellen
eines elastifizierten Einsatzes für einen Motorradfahreranzug
bezieht, welches die Schritte beinhaltet:
- – Bereitstellen
eines Stückes
elastischen Materials, wie es oben beschrieben ist;
- – Bereitstellen
eines Stückes
im Wesentlichen nichtdehnfähigen
Materials, wie es oben beschrieben ist;
- – Vordehnen
des elastischen Materialstückes
gemäß den oben
veranschaulichten Möglichkeiten; und
- – Befestigen
des Stückes
elastischen Materials in dem oben erwähnten Vordehnzustand auf dem Stück nichtdehnfähigen Materials
gemäß den bereits
beschriebenen Möglichkeiten.
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Die
vorliegende Erfindung ist bis hierher mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben worden. Es ist klar, dass es andere Ausführungsformen
geben kann, die dasselbe erfinderische Konzept beinhalten und alle
in den Schutzbereich der im Folgenden angegebenen Ansprüche fallen.