DE60026491T2 - Melagatran zur behandlung von entzündungen - Google Patents

Melagatran zur behandlung von entzündungen Download PDF

Info

Publication number
DE60026491T2
DE60026491T2 DE60026491T DE60026491T DE60026491T2 DE 60026491 T2 DE60026491 T2 DE 60026491T2 DE 60026491 T DE60026491 T DE 60026491T DE 60026491 T DE60026491 T DE 60026491T DE 60026491 T2 DE60026491 T2 DE 60026491T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
melagatran
inflammation
prodrug
treatment
pab
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60026491T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60026491D1 (de
Inventor
Ian Loughborough Kirk
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AstraZeneca AB
Original Assignee
AstraZeneca AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AstraZeneca AB filed Critical AstraZeneca AB
Publication of DE60026491D1 publication Critical patent/DE60026491D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60026491T2 publication Critical patent/DE60026491T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/395Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins
    • A61K31/397Heterocyclic compounds having nitrogen as a ring hetero atom, e.g. guanethidine or rifamycins having four-membered rings, e.g. azetidine
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P29/00Non-central analgesic, antipyretic or antiinflammatory agents, e.g. antirheumatic agents; Non-steroidal antiinflammatory drugs [NSAID]
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P37/00Drugs for immunological or allergic disorders
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P7/00Drugs for disorders of the blood or the extracellular fluid
    • A61P7/02Antithrombotic agents; Anticoagulants; Platelet aggregation inhibitors

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung des niedermolekularen Thrombininhibitors Melagatran.
  • Einleitung
  • Entzündungen stellen eine durch Verletzung oder Zerstörung von Geweben ausgelöste lokalisierte Schutzreaktion zwecks Zerstörung, Verdünnung oder Sequestrierung sowohl des Schadstoffs als auch des geschädigten Gewebes dar.
  • Entzündungen können von physischen Verletzungen, Infektionen, manchen chronischen Erkrankungen (z.B. Psoriasis und Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis) und/oder chemischen und/oder physiologischen Reaktionen auf externe Reize (beispielsweise im Rahmen einer allergischen Reaktion) herrühren. Dabei kann eine komplexe Abfolge von Ereignissen zum Tragen kommen, bei der Entzündungsmediatoren den Blutfluss erhöhen und lokale Blutgefäße erweitern, was zu Rötung und Wärmeentwicklung, zur Exsudation von Flüssigkeiten unter häufig auftretender lokaler Schwellung, zur Migration von Leukozyten in den Entzündungsbereich und zur Schmerzentwicklung führt.
  • Derzeit werden zur lokalen und systemischen Behandlung von Entzündungen, in der Regel bei Entzündungen, die eine Fehlreaktion (z.B. bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen) darstellen, Unbehagen verursachen und/oder ungelegen sind, unter anderen nichtsteroidale Antiphlogistika, opioide Analgetika und Corticosteroide verabreicht.
  • Stand der Technik
  • Die internationale Patentanmeldung WO 94/29336 offenbart eine Gruppe von Verbindungen, die sich als Inhibitoren von Serinproteasen wie Thrombin und/oder Kininogenasen wie Kallikrein eignen. So werden Thrombin-hemmende Verbindungen als Antikoagulantien und Kininogenase-hemmende Verbindungen als Antiphlogistika angegeben.
  • Eine der in WO 94/29336 speziell offenbarten Thrombin-hemmenden Verbindungen ist HOOC-CH2-(R)Cgl-Aze-Pab-H, auch als Melagatran bekannt (siehe Beispiel 1 der WO 94/29336 und die in dieser Schrift gelisteten Abkürzungen). Die Verwendung von Melagatran bei der Hemmung von Kininogenasen und folglich bei der Behandlung von Entzündungen wird weder erwähnt noch angedeutet.
  • Offenlegung der Erfindung
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass Melagatran eine wie beispielsweise nachstehend beschriebene, beachtliche entzündungshemmende Wirkung auslöst und daher zur Behandlung von Entzündungen bei Patienten eingesetzt werden kann, vorzugsweise bei Säugern, insbesondere beim Menschen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Verwendung von Melagatran oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder Solvats oder Prodrugs davon bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Entzündungen bereitgestellt.
  • Für den Fachmann umfasst der Begriff „Entzündung" jeglichen durch eine durch zuvor genannte Ursachen herbeigeführte Verletzung oder Zerstörung von Geweben ausgelöste lokalisierte Schutzreaktion charakterisierten Zustand, der sich in Wärmeentwicklung, Schwellung, Schmerzen, Rötung, erweiterten Blutgefäßen und/oder erhöhtem Blutfluss, Migration von weißen Blutkörperchen in den betroffenen Bereich, Funktionsverlust und/oder anderen mit einem Entzündungszustand bekanntlich einhergehenden Symptomen äußert. Daher ist der Begriff dahingehend zu verstehen, dass er unter anderem akute, chronische, ulzerative, spezifische, allergische und nekrotische Entzündungen einschließt, sowie alle anderen Formen von Entzündungen, die dem Fachmann bekannt sind.
  • Melagatran sowie dessen Salze oder Solvate und Prodrugs können daher bei der direkten Behandlung von Entzündungen, die von Verletzungen, viralen oder bakteriellen Infektionen, oder von einer durch Entzündung als eines ihrer Symptome gekennzeichneten Erkrankung herrühren, eingesetzt werden. Zu derartigen Erkrankungen zählen Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Allergie, Asthma, Rhinitis, Pankreatitis, Urticaria und Reizdarmsyndrom.
  • Bevorzugt erfolgt die Behandlung von Entzündungen mit Melagatran sowie dessen Salzen oder Solvaten und Prodrugs jedoch bei Patienten, die an einer Krankheit leiden bzw. dafür gefährdet sind, bei der eine Thrombinhemmung erwünscht oder erforderlich ist (siehe beispielsweise die Auflistung in der internationalen Patentanmeldung WO 97/23499), wie etwa einer Thromboseerkrankung. Wenngleich die Behandlung an Patienten durchgeführt werden kann, bei denen zwischen Entzündungserkrankung und Thromboseerkrankung kein Zusammenhang besteht, so sollte die Behandlung doch bevorzugt an Patienten mit einer Thromboseerkrankung, im Rahmen derer die Entzündung bei der Auslösung der Koagulation eine Rolle spielt, erfolgen. Beispielsweise kann die Entzündung in Blutgefäßwänden auftreten und durch die Anwesenheit und/oder die Wirkung von Mikroorganismen und/oder davon freigesetzten Stoffen, durch physische Schädigung, atherosklerotische Läsionen oder andere entzündungsauslösende Stoffe verursacht werden. Bevorzugt werden Melagatran sowie dessen Salze oder Solvate und Prodrugs zur Behandlung von Entzündungen bei Patienten, die einen Thrombus aufweisen oder thrombusgefährdet sind, eingesetzt.
  • Um jegliche Zweifel auszuräumen, umfasst der Begriff „Behandlung" in der hier verwendeten Bedeutung die therapeutische und/oder prophylaktische Behandlung von Entzündungen.
  • „Pharmazeutisch annehmbare Salze" umfassen pharmazeutisch annehmbare nichttoxische organische oder anorganische Säureadditionssalze.
  • Prodrugs entsprechen der Formel R1O2C-CH2-(R)Cgl-Aze-Pab-OH (siehe die in der WO 97/23499 gelisteten Abkürzungen), worin R1 für lineares oder verzweigtes C1-6-Alkyl (z.B. C1-4-Alkyl, speziell Methyl, Propyl und insbesondere Ethyl) steht und die OH-Gruppe eines der Amidino-Wasserstoffatome in Pab ersetzt.
  • Die Verabreichung von Melagatran sowie dessen Salzen oder Solvaten und Prodrugs unter Verwendung von entsprechenden, dem Fachmann geläufigen Verabreichungsmitteln kann derart erfolgen, dass diese systemisch an den Entzündungsherd gelangen oder direkt (lokal) an jener Stelle zur Anwendung kommen.
  • Erfindungsgemäß kann somit die Verabreichung von Melagatran sowie dessen Salzen oder Solvaten und Prodrugs oral, intravenös, subkutan, bukkal, rektal, dermal, nasal, tracheal, bronchial, topisch, über jeden anderen parenteralen Verabreichungsweg, oder mittels Inhalation, in Form von wirkstoffhaltigen pharmazeutischen Zubereitungen in pharmazeutisch annehmbarer Darreichungsform erfolgen. Die Zubereitungen können in Abhängigkeit von Erkrankung, zu behandelndem Patienten sowie Verabreichungsweg unterschiedlich dosiert werden.
  • Die systemische Abgabe stellt die bevorzugte Methode dar. Für Melagatran und dessen Salze oder Solvate erfolgt die Verabreichung bevorzugt parenteral, besonders bevorzugt intravenös und insbesondere subkutan. Die Prodrugs von Melagatran werden bevorzugt oral verabfolgt.
  • Bei der therapeutischen Behandlung von Säugern, und speziell Menschen, können Melagatran sowie dessen Salze oder Solvate oder Prodrugs alleine verabreicht werden, im allgemeinen geschieht dies jedoch in Form einer pharmazeutischen Formulierung unter Beimengung eines pharmazeutisch annehmbaren Adjuvans, Verdünnungsmittels oder Trägerstoffs, die entsprechend dem vorgesehenen Verabreichungsweg und der etablierten pharmazeutischen Praxis ausgewählt werden. Die Zubereitung von geeigneten Formulierungen zur Verabreichung von Melagatran, dessen Salzen oder Solvaten oder Prodrugs wird in der Literatur beschrieben, beispielsweise unter anderem in den internationalen Patentanmeldungen WO 94/29336, WO 96/14084, WO 96/16671, WO 97/23499, WO 97/39770, WO 97/45138, WO 98/16252, WO 99/27912 und WO 99/27913, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Anderenfalls kann der Fachmann geeignete Formulierungen unter Verwendung routinemäßiger Verfahren ohne jegliche erfinderische Tätigkeit zubereiten.
  • Die Mengen an Melagatran oder dessen Salzen oder Solvaten oder Prodrugs in der Formulierung hängen vom Schweregrad des Zustands, dem zu behandelnden Patienten sowie der/den eingesetzten Verbindung(en) ab und kann ohne jegliche erfinderische Tätigkeit vom Fachmann bestimmt werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine zur Behandlung von Entzündungen eingesetzte pharmazeutische Formulierung bereitgestellt, die eine wirksame Menge an Melagatran oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz oder Solvat oder Prodrug davon unter Beimengung eines pharmazeutisch annehmbaren Adjuvans, Verdünnungsmittels oder Trägerstoffs enthält.
  • Melagatran sowie dessen Salze, Solvate oder Prodrugs können auch mit anderen Therapeutika, die bei der Behandlung von Entzündungen nutzbringend sind (z.B. nichtsteroidale Antiphlogistika, Corticosteroide und Analgetika) und/oder anderen Therapeutika, die bei der Behandlung von einer durch Entzündung als eines ihrer Symptome gekennzeichneten Erkrankung nutzbringend sind, kombiniert werden. Melagatran oder dessen Salze oder Solvate oder Prodrugs können auch mit anderen Therapeutika, die bei Verabreichung bekanntlich als Nebenwirkung Entzündungen hervorrufen, kombiniert werden. Bei derartiger Kombination von Melagatran sowie dessen Salzen oder Solvaten und Prodrugs können die Wirkstoffe gemeinsam in derselben Formulierung oder aber auch getrennt (gleichzeitig oder aufeinanderfolgend) in unterschiedlichen Formulierungen verabreicht werden.
  • Geeignete Dosen an Melagatran, Prodrugs sowie Salzen oder Solvaten davon bei der therapeutischen und/oder prophylaktischen Behandlung von Patienten, und zwar Säugern, im speziellen Menschen, sind jene, die eine mittlere Plasmakonzentration im Bereich von 0,01 bis 5 μmol/l erzielen. Es wird dem Arzt oder dem Fachmann auf jeden Fall möglich sein, die für den einzelnen Patienten konkret geeignetste Dosis zu bestimmen, die aufgrund von Alter, Gewicht und Ansprechen des betreffenden Patienten sehr wohl variieren kann. Die zuvor angeführten Dosierungen stehen beispielhaft für den Durchschnittsfall; allerdings kann es natürlich einzelne Fälle geben, wo höheren oder niedrigeren Dosierungsbereichen der Vorzug gegeben wird, und die gleichfalls in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallen.
  • Dem Fachmann ist ebenfalls ersichtlich, dass Melagatran oder ein Salz oder Solvat oder Prodrug davon in entsprechender Dosis auf „Bedarfsbasis", also falls benötigt oder nach Wunsch, verabreicht werden kann.
  • Der Vorteil der hier beschriebenen Verwendung und Methode mag darin liegen, dass die Behandlung von Entzündungen mit Melagatran sowie dessen Salzen oder Solvaten und Prodrugs nicht mit den Nachteilen bekannter Antiphlogistika behaftet sind. Die hier beschriebene Verwendung kann ferner den Vorteil haben, dass Melagatran sowie dessen Salze oder Solvate und Prodrugs im Vergleich zu den im Stand der Technik für die Behandlung von Entzündungen bekannten Verbindungen wirksamer und weniger toxisch sind, über ein größeres Wirkspektrum verfügen und stärkere Wirksamkeit aufweisen, weniger Nebenwirkungen hervorrufen, leichter absorbiert werden oder andere nützliche pharmakologische Eigenschaften besitzen.
  • Die Erfindung wird durch das nachstehende, nicht als limitierend anzusehende Beispiel veranschaulicht.
  • Beispiel 1
  • Es wurden Gruppen von fünf männlichen Charles River CD-Ratten mit einem Gewicht zwischen 180 und 240 g eingesetzt. Nach Eintreffen wurden die Ratten vor deren Verwendung mindestens eine Woche lang unter kontrollierten Umgebungsbedingungen untergebracht und mit Standardfutter versorgt.
  • Vor der Untersuchung wurde den Ratten über Nacht das Futter entzogen, Wasser stand jedoch nach Bedarf zur Verfügung. Bei jeder Ratte wurde am Tag vor der Untersuchung am Sprunggelenk eine Markierung, an der das Pfotenvolumen zu messen war, angebracht.
  • Die Verbindungen wurden in der für die subkutane (s.c.), intravenöse (i.v.) oder orale (p.o.) Verabreichung entsprechenden Trägersubstanz aufbereitet. Melagatran wurde für die orale Gabe in Wasser (20 μmol/kg) und für die subkutane Gabe in Kochsalzlösung sowie Cyclodextrin (40%) (0,7 bis 2 μmol/kg) dosiert. Das oral bzw. subkutan verabreichte Dosisvolumen betrug 5 ml/kg KG bzw. 1 bis 2 ml/kg KG. Die als Kontrolle dienenden Ratten erhielten ein äquivalentes Volumen an Trägersubstanz.
  • Am Tag vor der Untersuchung wurde eine 1%ige Lösung von Carrageenan in Kochsalzlösung vorbereitet. Das Carrageenan wurde durch einstündiges kräftiges Rühren in einem Magnetrührer in der Kochsalzlösung suspendiert. Danach wurde es bis zur Verwendung bei 4°C aufbewahrt. Jede Ratte erhielt 30 Minuten nach Präparategabe subkutan 0,1 ml 1%iges Carrageenan plantar in die linke Hinterpfote injiziert.
  • Um einerseits den Ratten möglichst wenig Unbehagen zu bereiten und andererseits die Variabilität der Untersuchung zu reduzieren, wurden die Ratten in Käfigen mit festem mit Holzspänen bedecktem Boden gehalten. Die Ratten hatten während der gesamten Untersuchung Zugang zu einer 5%igen Glukoselösung.
  • Die Messung der Pfotenvolumina erfolgte mittels eines Wasserplethysmographen, die Ausgabe der Ergebnisse unter Verwendung eines digitalen Voltmeters und die Aufzeichnung mit einem Mac-Lab-Programm. Kalibriert wurde der Plethysmograph zu jedem Zeitpunkt jeweils vor der ersten und der letzten Messung mittels 2 ml und 4 ml großen Blöcken.
  • Die Messungen der Pfotenvolumina wurden vor Präparategabe und bis zu 6 Stunden nach der subplantaren Injektion von Carrageenan durchgeführt. Die Zunahme des Pfotenvolumens (Ödematisierung) errechnete sich für jede Ratte aus der Differenz zwischen dem Pfotenvolumen zum Zeitpunkt 0 und den verschiedenen Zeitpunkten. Die durch die Behandlung erzielte Hemmung wurde als die Hemmung der mittleren absoluten Ödematisierung bei behandelten Tieren im Vergleich zu Kontrolltieren in Prozent ausgedrückt. Oral zu 10 mg/kg verabreichtes Indomethacin wurde stets als interner Standard mitgeführt. Zeigte sich für Indomethacin zu Stunde 4 eine Hemmung von weniger als 30%, so wurde die Untersuchung als ungültig erachtet.
  • Es wurde eine Reihe von Standardverbindungen untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
  • Tabelle 1
    Figure 00090001
  • Bei oraler Verabreichung von Melagatran in Wasser (20 μmol/kg) 30 Minuten vor der subplantaren Injektion von Carrageenan zeigte dieses bis zu 6 h nach Gabe keine die Ödembildung an der Pfote hemmende Wirkung. Bei subkutaner Gabe in Cyclodextrin (2 μmol/kg) war zu Stunde 1 eine 29%ige Hemmung der Ödembildung zu beobachten (Tabelle 2).
  • Tabelle 2
    Figure 00090002
  • Bei subkutaner Verabreichung von Melagatran in Kochsalzlösung in einer Dosis von 24 μmol/kg war zu Stunde 1 eine 39%ige Hemmung der Ödembildung zu beobachten (Tabelle 3).
  • Tabelle 3
    Figure 00090003
  • Figure 00100001
  • Diese Ergebnisse wurden eingehender untersucht: dazu wurde Melagatran in Kochsalzlösung in Dosen von 0,7, 1,4 und 2 μmol/kg 30 Minuten vor der subplantaren Injektion von Carrageenan subkutan verabreicht und die Ödembildung an der Pfote zu den Zeitpunkten Stunde 1, 1,5, 2 und 3 gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgeführt.
  • Tabelle 4
    Figure 00110001
  • Wegen der kurz angesetzten Dauer der Untersuchung wurden keine Indomethacin-Kontrollen mitgeführt.
  • Es ist deutlich zu erkennen, dass die Hemmung der Ödembildung an der Pfote durch Melagatran sowohl dosisabhängig als auch zeitabhängig war.

Claims (11)

  1. Verwendung von Melagatran oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder Solvats oder Prodrugs davon, wobei das Prodrug der Formel R1O2C-CH2-(R)Cgl-Aze-Pab-OH entspricht, worin R1 für lineares oder verzweigtes C1-6-Alkyl steht und die OH-Gruppe eines der Amidino-Wasserstoffatome in Pab ersetzt, bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Entzündungen.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Behandlung von Entzündungen bei Patienten erfolgt, die an einer Krankheit leiden bzw. dafür gefährdet sind, bei der eine Thrombinhemmung erwünscht oder erforderlich ist.
  3. Verwendung nach Anspruch 2, wobei es sich um eine Krankheit handelt, im Rahmen derer die Entzündung bei der Auslösung der Koagulation eine Rolle spielt.
  4. Verwendung nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Patient einen Thrombus aufweist oder thrombusgefährdet ist.
  5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei R1 für Methyl, Ethyl oder Propyl steht.
  6. Verwendung nach Anspruch 5, wobei R1 für Ethyl steht.
  7. Arzneimittelkombination enthaltend Melagatran oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Solvat oder Prodrug davon, wobei das Prodrug der Formel R1O2C-CH2-(R)Cgl-Aze-Pab-OH entspricht, worin R1 für lineares oder verzweigtes C1-6-Alkyl steht und die OH-Gruppe eines der Amidino-Wasserstoffatome in Pab ersetzt, sowie ein nichtsteroidales Antiphlogistikum oder ein Corticosteroid.
  8. Kombination nach Anspruch 7, wobei das Melagatran, Salz oder Solvat oder Prodrug mit dem anderen Therapeutikum in der selben Formulierung kombiniert vorliegt.
  9. Kombination nach Anspruch 7, wobei die Verabreichung von Melagatran, des Salzes oder Solvats oder Prodrugs sowie des anderen Therapeutikums getrennt (gleichzeitig oder aufeinanderfolgend) in unterschiedlichen Formulierungen zu erfolgen hat.
  10. Kombination nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei R1 für Methyl, Ethyl oder Propyl steht.
  11. Kombination nach Anspruch 10, wobei R1 für Ethyl steht.
DE60026491T 1999-01-13 2000-01-13 Melagatran zur behandlung von entzündungen Expired - Lifetime DE60026491T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE9900070 1999-01-13
SE9900070A SE9900070D0 (sv) 1999-01-13 1999-01-13 New use
PCT/SE2000/000051 WO2000041716A1 (en) 1999-01-13 2000-01-13 New use of melagatran

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60026491D1 DE60026491D1 (de) 2006-05-04
DE60026491T2 true DE60026491T2 (de) 2006-11-02

Family

ID=20414074

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60026491T Expired - Lifetime DE60026491T2 (de) 1999-01-13 2000-01-13 Melagatran zur behandlung von entzündungen

Country Status (20)

Country Link
US (3) US6683054B1 (de)
EP (1) EP1150704B1 (de)
JP (1) JP2002534477A (de)
KR (1) KR100701539B1 (de)
CN (1) CN1170592C (de)
AT (1) ATE319473T1 (de)
AU (1) AU767077B2 (de)
BR (1) BR0007452A (de)
CA (1) CA2356611A1 (de)
CY (1) CY1107465T1 (de)
DE (1) DE60026491T2 (de)
DK (1) DK1150704T3 (de)
ES (1) ES2257282T3 (de)
IL (1) IL143985A0 (de)
NO (1) NO20013414D0 (de)
NZ (1) NZ512713A (de)
PT (1) PT1150704E (de)
SE (1) SE9900070D0 (de)
WO (1) WO2000041716A1 (de)
ZA (1) ZA200105275B (de)

Families Citing this family (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
SE9900070D0 (sv) * 1999-01-13 1999-01-13 Astra Ab New use
US6462021B1 (en) 2000-11-06 2002-10-08 Astrazeneca Ab Use of low molecular weight thrombin inhibitor
DE10064797A1 (de) * 2000-12-22 2002-06-27 Knoll Ag Orale und parenterale pharmazeutische Formulierung, umfassend eine niedermolekulare Thrombininhibitor-Pro-Pharmakon
SE0101762D0 (sv) * 2001-05-18 2001-05-18 Astrazeneca Ab New use
DE10133786A1 (de) * 2001-07-16 2003-02-06 Boehringer Ingelheim Pharma Verwendung von Thrombin-Inhibitoren zur Behandlung von Arthritis
SE0103590D0 (sv) * 2001-10-26 2001-10-26 Astrazeneca Ab New Combination
SE0200198D0 (sv) * 2002-01-23 2002-01-23 Astrazeneca Ab New use
SE0203349D0 (sv) * 2002-11-12 2002-11-12 Astrazeneca Ab New use
SG10201502484SA (en) 2010-03-30 2015-05-28 Verseon Corp Multisubstituted aromatic compounds as inhibitors of thrombin
MX2015012867A (es) 2013-03-15 2016-06-10 Verseon Corp Compuestos aromaticos multisustituidos como inhibidores de serina proteasa.
AU2014238478B2 (en) 2013-03-15 2018-07-19 Verseon Corporation Halogenopyrazoles as inhibitors of thrombin
CA2960790A1 (en) 2014-09-17 2016-03-24 Verseon Corporation Pyrazolyl-substituted pyridone compounds as serine protease inhibitors
CN107405333A (zh) 2015-02-27 2017-11-28 维颂公司 作为丝氨酸蛋白酶抑制剂的被取代的吡唑化合物
KR20210080347A (ko) 2018-07-13 2021-06-30 베르선 인터내셔널 코포레이션 트롬빈 억제제, 제제, 및 그의 용도

Family Cites Families (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
SE9301916D0 (sv) 1993-06-03 1993-06-03 Ab Astra New peptides derivatives
US6042821A (en) * 1995-11-21 2000-03-28 Smithkline Beecham Corporation Method of treating sepsis with chemokines
TWI238827B (en) 1995-12-21 2005-09-01 Astrazeneca Ab Prodrugs of thrombin inhibitors
SE9600216D0 (sv) 1996-01-18 1996-01-18 Hans Arne Hansson Styrning av läkningsprocesser
US5669754A (en) * 1996-04-22 1997-09-23 Advanced Dynamics Corporation Ltd. Method and apparatus for collecting plates
SE9601556D0 (sv) * 1996-04-24 1996-04-24 Astra Ab New pharmaceutical formulation of a thrombin inhibitor for parenteral use
SE9603724D0 (sv) * 1996-10-11 1996-10-11 Astra Ab New pharmaceutical parenteral formulation of a thrombin inhibitor
SE9802974D0 (sv) 1998-09-03 1998-09-03 Astra Ab New crystalline forms
CA2345641A1 (en) 1998-09-28 2000-04-06 Merck & Co., Inc. A method for treating inflammatory diseases by administering a thrombin inhibitor
SE9900070D0 (sv) * 1999-01-13 1999-01-13 Astra Ab New use
AR023510A1 (es) 1999-04-21 2002-09-04 Astrazeneca Ab Un equipo de partes, formulacion farmaceutica y uso de un inhibidor de trombina.

Also Published As

Publication number Publication date
JP2002534477A (ja) 2002-10-15
CN1341028A (zh) 2002-03-20
DE60026491D1 (de) 2006-05-04
ZA200105275B (en) 2002-09-26
US6683054B1 (en) 2004-01-27
AU767077B2 (en) 2003-10-30
ATE319473T1 (de) 2006-03-15
CA2356611A1 (en) 2000-07-20
NO20013414L (no) 2001-07-10
US20080058303A1 (en) 2008-03-06
PT1150704E (pt) 2006-06-30
BR0007452A (pt) 2001-10-16
KR20010101492A (ko) 2001-11-14
NO20013414D0 (no) 2001-07-10
NZ512713A (en) 2004-10-29
CN1170592C (zh) 2004-10-13
IL143985A0 (en) 2002-04-21
CY1107465T1 (el) 2012-12-19
US20040082518A1 (en) 2004-04-29
WO2000041716A1 (en) 2000-07-20
SE9900070D0 (sv) 1999-01-13
EP1150704B1 (de) 2006-03-08
KR100701539B1 (ko) 2007-03-30
AU2336100A (en) 2000-08-01
ES2257282T3 (es) 2006-08-01
DK1150704T3 (da) 2006-06-12
EP1150704A1 (de) 2001-11-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60026491T2 (de) Melagatran zur behandlung von entzündungen
DE69735552T2 (de) Pharmazeutische zubereitung zur behandlung der analinkontinenz und analem juckreiz
EP0501205B1 (de) Antiphlogistisches Mittel
EP0065747A1 (de) Nonapeptid zur Behandlung von Suchtmittelentzugserscheinungen
DE3115383A1 (de) Antiallergisches mittel
EP0193056A1 (de) Kombination von Flupirtin und anticholinergisch wirkenden Spasmolytika
DE2823174A1 (de) Arzneimittel fuer die prophylaktische behandlung postoperativer tiefer venenthrombose
DE3201865A1 (de) Pharmazeutisches mittel und dessen verwendung fuer die behandlung der osteopathie
EP1397128B1 (de) Kappa-opiatagonist für die behandlung der reizblase
DE2206570B2 (de) Verwendung von ( + ) - Catechin
EP0450123B1 (de) Diclofenac-Natrium enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung zur topischen Anwendung
DE69907387T2 (de) Verwendung von Hydantoin-Derivaten zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von refraktärer Vasculitis.
DE19726871C1 (de) Synergistisch wirkende Zusammensetzungen zur selektiven Bekämpfung von Tumorgewebe
EP0028660B1 (de) Xanthinoxydasehemmer und Verwendung von Benztriazinderivaten
EP0401653A2 (de) Verwendung von Naftopidil zur Therapie der Dysurie bei benigner Prostata-Hyperthrophie
DE2318784A1 (de) N-(2,4-dihydroxybenzoyl)-4-aminosalizylsaeure
DE60012183T2 (de) Verwendung einer makrolid-verbindung zur herstellung eines medikaments zur behandlung von gehirnschäden aufgrund von ischämie oder blutungen
DE2842091A1 (de) Verfahren zur inaktivierung behuellter viren
RU2742879C1 (ru) Фармацевтическая композиция для лечения псориаза
DE4436127A1 (de) Verwendung von aromatischen Amiden und Säuren zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen
DE2235348A1 (de) Heilmittel zur behandlung der gonorrhoe sowie dessen verwendung
DE3228007A1 (de) Arzneimittel zur behandlung von systemischem lupus erythematodes und primaerer glomerulonephritis
DE2403752A1 (de) Cis-(2,4-dimethoxyphenyl)-3-crotonsaeure, salze dieser saeure, und diese verbindungen enthaltende pharmazeutische mittel
EP0442063B1 (de) Verwendung von 2',4',6'-Trimethoxy-4-(1-pyrrolidinyl)butyrophenon zur lokalen Behandlung von trophischen Erkrankungen
DE2116214A1 (de) Zahnputzmittel

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition