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Verfahren zum Bedrucken von Celluloseestergeweben mit Azofarbstoffen
Es, wurde gefunden, daß Mono- oder Dialkylaminoazobenzolmonosulfonsäuren, die nur
eine Nitrogruppe enthalten, oder deren Halogen- und Alkylsubstitutionsprodukte ausgezeichnet
zum Drucken von Celluloseestergeweben geeignet sind.
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Es ist von einigen dieser Farbstoffe bekannt, daß sie Affinität zur
Celluloseesterfaser aufweisen (s. die britische Patentschrift 22o 303 und die deutsche
Patentschrift 418 989). Aus dieser Kenntnis konnte noch nicht die vorzügliche Eignung
dieser Farbstoffe für den Druck von Celluloseestergeweben geschlossen werden.
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Es gibt Farbstoffe, die wohl Affinität zur genannten Faser aufweisen
und zum Färben derselben verwendet werden können, zum Bedrucken von Acetatseide
jedoch ganz ungeeignet sind. Letzteres kann daran liegen, daß ihre Löslichkeit in
Wasser ungenügend ist oder daß sie im Dämpfprozeß auf der Celluloseesterfaser ungenügend
fixiert werden, nur auf der Oberfläche haften und daher ganz reibunechte Drucke
geben. Dieser Übelstand kann oft auch bei Verwendung aller zu Gebote stehenden Hilfsmittel,
wie von besonderen Lösungsmitteln für den Farbstoff, Quelluhgsmitteln für die Faser
usw., nicht behoben werden. Bei andern zum Färben der Celluloseester geeigneten
Farbstoffen genügt wohl die Löslichkeit. Sie geben aber trotzdem keine brauchbaren
Drucke, da sie beim Waschen oder Seifen in die weißen Stellen ausbluten.
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Umgekehrt gibt es auch Farbstoffe, und zu diesen gehören verschiedene
der beim vorliegenden Verfahren verwendeten Farbstoffe, die zum Färben von Acetatseide
wenig geeignet sind, weil die Färbebäder höchst mangelhaft ausziehen, zum Bedrucken
dieser Faser aber trotzdem gut verwendbar sind.
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Die besondere Eignung der obengenannten Alkylaminoazobenzolsulfonsäuren
für den Druck von Celluloseesterfasern konnte demnach nicht vorausgesehen werden.
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In der Patentschrift 461647 und in der britischen Patentschrift 273
82o ist die Herstellung von Farbstoffen beschrieben, welche sich zum Färben und
Bedrucken von Acetatseide ebenfalls eignen sollen. Die dort beschriebenen Farbstoffe
sind nun aber nicht sulfoniert und in Wasser schwer bis unlöslich. Sie können nur
mit Hilfe von Lösungsmitteln üi druckfähige Form gebracht werden.
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Ein wesentliches Merkmal des vorliegenden Verfahrens liegt nun aber
gerade in der Verwendung von Farbstoffen, die ohne Ausnahme
Sulfonsäuregruppen
enthalten, in Wasser sehr gut löslich sind und besonderer Lösungsmittel und Vorbereitung
zur Löslichmachung nicht bedürfen. Da, wo in den Druckvorschriften solche angegeben
sind, dienen sie nur zur besseren Egalisierung.
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Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiele |
I 2 3 |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Aininobenzol-3-sulfonsäure |
und I-Diäthylamino-3-methylbenzol nachträglich nitriert 20
g |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino-4-nitrobenzol-3-sul- |
fonsäure und I-Diäthylamino-3-methylbenzol......... 2o g |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino-3-nitrobenzol-4-sul- |
fonsäure und I-Diäthylamino-3-methylbenzol.......... 20 g |
Wasser ....... ................................ .. 36og 36og
36o g |
Gummilösung i : i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 6oo g 6oo g 6oo g |
Terpentinöl ........................................ 20 g 20
g 20 g |
Iooo g Iooo g Ioo g. |
Man druckt auf Acetatseide, trocknet, dämpft 3o bis 40 Minuten, wäscht und seift
schwach.
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Die nach diesen Beispielen erhaltenen Drucke weisen die folgenden
Farbtöne auf. Beispiel i: ein rotstichiges Orange, - 2: - lebhaftes - , - 3: , Alle
haben gute Echtheitseigenschaften. Die nachträgliche Nitrierung des im Beispiel
i verwendeten Farbstoffes und der in den folgenden Beispielen verwendeten nachträglich
nitrierten Farbstoffe erfolgt mit so viel Salpetersäure, wie für die Einführung
nur einer Nitrogruppe in das Farbstoffmolekul erforderlich ist.
Beispiele |
4 5 b 7 |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino-2-nitrobenzol- |
4- sulfonsäure und i - Monoäthylamino - 2- methyl- |
benzol...................................... Io g |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino-2-nitrobenzol- |
4-sulfonsäure und I-Diäthylamino-3-methylbenzol Io g |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino-3-nitrobenzol- |
4-sulfonsäure und I-Monoäthylamino-2-methyl- |
benzol...................................... Io g |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino-4-nitrobenzol- |
3-sulfonsäure und I-Monoäthylamino-2-methyl- |
benzol ............................... . ...... Io g |
Harnstoff ..................................... 50g 509 509
50 g |
Benzylsulfanilsaures Natrium . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . Io g Io g Io g Io g |
Wasser ...................................... 3109 3109 3109
310g |
Gummilösung i : i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 6oo g 6oo g 6oo g 6oo g |
Terpentinöl ....................:... , ........ 20 g 20 g 20
g 20 g |
iooo g iooo g iooo g iooo g. |
Man druckt auf Acetatseide, trocknet, dämpft 3o bis q.o Minuten, wäscht und seift
schwach. Druck gemäß Beispiel q.: Orange, - - - 5: lebhaft Rotorange, Druck gemäß
Beispiel 6: rein Gelbsticbigorange, - - - 7: rötliches reines Orange. Alle Drucke
zeigen gute Echtheiten.
In ganz ähnlicher Weise können folgende
Farbstoffe verwendet werden: Azofarbstoff aus dianotiertem I-Amino-2 . 5-dichlorbenzol
und I-Dimethylaminobenzol-3-sulfonsäure, nachträglich nitriert.
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Azofarbstoff aus dianotiertem I-Amino-3-chlorbenzol und i-Dimethylaminobenzol-3-sulfonsäure,
nachträglich nitriert.
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Diese geben auf Acetatseide gelbstichigrote echte Drucke.
Beispie18 |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino- |
4.-nitrobenzol-2-sulfonsäure und I-Di- |
äthylamino-3-methylbenzol . . 20 g |
Monoäthylglykol . . . . . . . . . . . . . 509 |
Wasser .................... 310g |
Gummilösung i : i . . . . . . . . . . . 6oo g |
Terpentinöl . . . . . . . . . . . . . . 20 g |
Iooo g. |
Man druckt auf Acetatseide, trocknet, dämpft 3o bis 40 Minuten, wäscht und seift
schwach.
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Der so erhaltene Druck ist blaurot und besitzt Echtheitseigenschaften.
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Der in diesem Beispiel verwendete Farbstoff zieht aus dem Färbebad
schlecht auf Acetatseidefaser auf und egalisiert schlecht, so daß er sich für Färbereizwecke
nicht eignet.
Beispiel 9 |
Azofarbstoff aus dianotierter I-Amino- |
4-nitrobenzol-2-sulfonsäure und I-Di- |
äthylaminobenzol . . . . . . . . . . . 20 g |
Monoäthylglykol . . . . . . . . . . . . . 509 |
Gummilösung i : i . . . . . . . 6oo g |
auf 65' C erwärmen bis zu voll- |
ständiger Lösung. Hiernach |
Zusatz von |
Terpentinöl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 g |
Wasser ..................... 3109 |
iooo g. |
Man druckt auf Acetatseide, trocknet, dämpft 3o bis 40 Minuten, wäscht und seift
schwach.
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Der so erhaltene Druck ist ein lebhaftes, tiefes Bordeaux von guten
Echtheiten.