DE588683C - Steuervorrichtung fuer auf Luftfahrzeugen angeordnete Bombenabwurfvorrichtungen - Google Patents
Steuervorrichtung fuer auf Luftfahrzeugen angeordnete BombenabwurfvorrichtungenInfo
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Description
Abwurfvorrichtungen auf Luftfahrzeugen für Bomben und andere Lasten, die durch
Abwurfhebel verschiedenartigster Ausführung und Bedienungsmöglichkeiten ausgelöst
werden können, sind bekannt.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Auslöseautomaten, bei dem alle sonst von dem
Bombenwerfer vorzunehmenden Betätigungen durch ein Steuergetriebe ausgeführt werden,
wobei im Gegensatz zu Bekanntem jede Rechenarbeit, die gedankliche Benutzung von
Tabellen usw. ausgeschaltet ist. Vielmehr ergibt sich durch unmittelbar am Automaten
vorzunehmende Einstellungen selbsttätig der für die Auslösung der Bomben nötige Zeitwert
ganz genau für jede Fluggeschwindigkeit und für jeden verlangten Einschlagabstand
auf dem Boden entsprechend den Bombengrößen.
Bei der Einrichtung des Automaten haben die gestellten taktischen Forderungen (Verschiedenartigkeit
der anzugreifenden Ziele u. dgl.) und die aus der Verwendung unterschiedlicher Bombengrößen und -arten sich
ergebenden Verhältnisse Berücksichtigung gefunden. Hingegen sind die Flughöhen nicht
berücksichtigt, weil deren Einfluß auf das Auftreffen der Bomben auf dan Boden sich
durch entsprechende Einstellung der Vorhalte- und Abtriftwinkel an den Zielgeräten
erfassen läßt.
Wenn beispielsweise von einem Flugzeuge mit 30 m/Sek. Fluggeschwindigkeit Bomben
von je ioo kg Gewicht geworfen werden und am Ziel in einem gegenseitigen Abstand von
20 m einschlagen sollen, dann wird am Auslöseautomaten eine Skala so eingestellt, daß
sie den Geschwindigkeitswert 30 m/Sek. sichtbar werden läßt. Zu dieser Skala gehört
eine weitere Skala mit Angaben über Ein-Schlagentfernung, die dazu dient, die Einschlagentfernung
20 m einzustellen; es bedarf dann beim Abwurf nur einer einfachen Steuerbetätigung, um die Auslösevorrichtung
des Automaten in Gang zu setzen und die Bomben in den erforderlichen genauen Zeitabständen
zum Fallen zu bringen.
Der von einem Automat bestimmter Ausführung erfaßte Bereich der Fluggeschwindigkeiten
und der Einschlagabstände ist ziemlich groß, wodurch der Automat zu'einem auf verschieden
schnellen Flugzeugen und für verschieden große Bomben verwendbaren Einheitsgefät
wird, das zudem große Unempfindlichkeit mit geringem Raumbedarf verbindet
und bei Abwurfvorrichtungen verschiedener Bauarten und Auslösesysteme benutzt werden
kann. Ferner läßt es sich in jeder Lage im Flugzeug anordnen.
Die Erfindung kennzeichnet sich durch Ausbildung der Steuervorrichtung als Auslöseautomat
in der Weise, daß einer etwa verstellbar gelagerten Skala mit Angaben über Fluggeschwindigkeiten von Luftfahrzeugen
und gegenseitigen Abstand der Born- 6g beneinschläge eine mit Skalenzeiger ver-
sehene Einrichtung zum Einstellen von untereinander gleich weit 'entfernten. Bombenhakenauslösesteilen
zugeordnet ist, mit denen ein mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegter,
durch einfache Steuerbetätigung in Gang zu setzender Steuerkörper zusammenarbeitet.
Auf der Zeichnung, welche die Erfindung beispielsweise darstellt, zeigt Abb. ι ein Diagramm,
Abb. 2 eine Skala, Abb. 3 die Steuer-Torrichtung in Vorderansicht, Abb. 4 und das Innere der Vorrichtung in Seiten- und
Rückansicht, Abb. 6 eine Einzelheit, Abb. 7 und 8 Schaltungsschemen und Abb. 9 einen
Schalter.
Die Erfindung geht bei der Anpassung der Steuervorrichtung an veränderliche Fluggeschwindigkeiten
und verschieden große Lasten von den Werten eines in Abb. 1 dargestellten Diagramme 1 aus, in dem die Fluggeschwindigkeiten
von Luftfahrzeugen in Metern je Sekunde (oder Kilometer je Stunde) als Abszisse und die gegenseitige Entfernung
der Einschlagstellen der Bomben auf der Erde in Metern als Ordinaten eingetragen
sind. Die unter sich gleichen Abstände der zu einer Geschwindigkeitsangabe gehörenden
Punkte 2 der Kurven 3 sind ein genaues Maß für die Zeitabstände zum Freigeben der
Lasten bzw. zur Betätigung der die Lasthaken lösenden Steuervorrichtung.
Da sich das vollständige Diagramm nicht besonders gut zur unmittelbaren Verwendung
in dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Automaten eignet, ist es in die Form der
in Abb. 2 veranschaulichten Skala 4 gebracht, die im Fußteil die Angaben über Fluggeschwindigkeiten
von 20 bis 80 m/Sek. enthält, während über jeder Geschwindigkeitsangabe sich die zugehörigen, den Punkten 2
entsprechenden Zeitwerte für die Auslösung der Bomben vorfinden, die aber als unmittelbar
ablesbare Meterwerte eingetragen sind und in einem Bereich von ο bis 40 m die
gegenseitige Entfernung der Einschlagstellen bezeichnen. Es können aber auch umgekehrt
die Geschwindigkeitsangaben senkrecht und die Einschlagabstände waagerecht angeordnet
sein.
Der Auslöseautomat wird von einem verhältnismäßig
kleinen Kasten 5 gebildet, in dem eine mittels- Kordelrad 6 drehbare
Walze 7 mit auf ihr fest oder lösbar angeordneter Skala 4 gelagert ist. An Stelle einer
Walze können auch zwei von der Skala als endloses Band umschlungene Walzen verwendet
werden. Durch ein Fenster 8 der Kastenvorderwand ersieht man immer nur eine Skalenangabe. Das Festhalten der Walze
in den verschiedenen Stellungen erfolgt durch eine nicht dargestellte federnde Raste. Hin-
- weise auf Fluggeschwindigkeit und Abstand der Einschlagstellen befinden sich unterhalb
und seitlich des Fensters. Über oder neben den Meterangaben spielt der Zeiger 9 einer
Vorrichtung zum Einstellen der Bombenhakenauslösestellen.
Die beispielsweise veranschaulichte Einstellvorrichtung ist für eine elektrische Bombenhakensteuerung
bestimmt. Die Erfindung erstreckt sich jedoch auch auf mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch betätigte Einstellvorrichtungen.
Die Auslösestellen bestehen aus Kontakten I, II, III, IV, V, von denen die Kontakte II bis V von einer vor
einer Kastenseitenwand angeordneten Nürnbergerschere 10 getragen werden und sich
etwa an den die Schere doppelt führenden Gelenkverbindungen 11 befinden. An einem
Scherenende ist der Gelenkpunkt 12 der einen Hebelreihe ortsfest, der Gelenkpunkt 13 der
andern Hebelreihe verstellbar gelagert. Die Verstellung der Schere erfolgt mittels eines
Drehknopfes 14 und wird genau von dem Zeiger 9 angezeigt. Kontakt I befindet sich
unterhalb der Walze 7 (Abb. 4) und wird gesondert elektrisch gesteuert.
Mit den Kontakten II bis V arbeitet ein mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegter
Nocken 15 eines Bandes 16 (Draht, Kette) zusammen, das in Bereitschaftsstellung teilweise
auf eine Trommel 17 aufgewickelt ist, von welcher es vor den Kontakten II bis V
vorbei über Umlenkrollen 18 um die Walze 7 herum und zu einer Aufwickeltrommel 19 geführt
ist. Diese Trommel wird durch eine Feder 0. dgl. angetrieben und beginnt in dem Augenblick sich zu drehen und das Band 16
zu ziehen, wenn sie durch einen unter dem Einfluß eines Magneten 20 stehenden Sperrhebel
freigegeben wird. Zur Erzielung des gleichmäßig schnellen Ablaufens des Bandes von der Trommel 17, deren Außenumfang der
Laufstrecke des Bandes entspricht, dient ein mit der Trommel verbundenes, in geeigneter
Weise genau gesteuertes Federwerk o. dgl. 21. Der Magnet 20 kann auch sperrend auf die
Trommel 17 oder die Trommelsteuerung einwirken. Der Nocken 15 ist im Ausführungsbeispiel für jeden der Kontakte II bis V gesondert
vorgesehen.
22 bezeichnet ein Rädchen zur Verstellung eines mit Zeiger versehenen Kontaktes
23, der zur Einstellung der Anzahl der abzuwerfenden Bomben dient und durch das Band 16 von seinem weiter unten erwähnten
Gegenkontakt 24 (Abb. 7) getrennt werden kann, wodurch der Stromfluß zum Magneten
unterbrochen und das Laufwerk 21 selbsttätig gesperrt wird. Zur besseren Übersicht
sind von den Kontakten I bis V dem Zeiger zugeordnete Markierungen 25 nach der
Kastenvorderwand geführt.
Die einzelnen elektrischen Leitungen, die in den Abb. 3 Ms 6 fehlen, sind in den Schaltungsschemen
zeigenden Abb. 7, 8 erkennbar. An dem Gehäuse 5 befinden sich noch die
folgenden, auch im Schaltungsschema ersichtlichen Teile: Ein Hauptschalter 26, Auslösekontakt
27 zum Ingangsetzen des Automaten, Massen- bzw. Notwurfschalter 28, um gewünschtenfalls sämtliche Bomben ohne
Benutzung des Laufwerkes auf einmal abwerfen zu können, eine weiße.Netzlampe 29,
welche anzeigt, daß der Automat unter Strom steht, fünf rote, zu den einzelnen Bomben gehörende
Signallampen 30, die so lange brennen, wie die Bomben noch hängen, eine grüne Kontrollampe 31 zur Prüfung des Automaten
auf einwandfreies Arbeiten, zwei mit ihren Leitungen an die Bombentragstellen angeschlossene
Siebenfachstecker 32, 33, Steckkontakt 34, Vier fach drehschalter 35 und Klemmen 36, 37 zum Anschließen des Automaten
an eine im Flugzeug vorgesehene Stromquelle 38.
Die Kontakte 1 bis V und das Leitungsnetz sind so ausgebildet, daß sowohl mit
Stromunterbrechung wie auch mit Stromstoß gearbeitet werden kann. Stromunterbrechung
kommt in Frage, wenn zu den Bombenhaken Haftmagnete, Relais o. dgl. gehören, während
Stromstöße benötigt werden, wenn das Öffnen der Lasthaken durch Spulen oder elektrisch
gezündete Pulverpatronen erfolgt. Die Kontakte I bis V bestehen je aus drei Lamellen
39, 40, 41 (Abb. 7), von denen die mittlere Lamelle 40 bei der Steuerung des Bombenabwurfes
von Lamelle 39 abgehoben und gegen Lamelle 41 gedrückt wird. Bei dem
Kontakt I erfolgt diese Steuerung elektrisch, bei den Kontakten II bis V mechanisch durch
Nocken 15.
Hauptschalter 26 ist durch Leitung 42 mit der Klemme 36, durch Leitung 43 mit der
Netzlampe 29 und mit dem Punkt a des Steckerfußes 33 verbunden. Die Lampe 29
liegt ferner mit den Signallampen 30 und der Kontrollampe 31 an der von der Klemme 37
ausgehenden Minusleitung 44, von der eine Abzweigung 45 zum Punkt h des Steckerfußes
32, eine weitere Abzweigung 46 über Einstellkontakte 23, 24 nach dem Magnet 20 läuft, welcher über Auslösekontakt 27 und
Leitung 48 mit dem Hauptschalter 26 in Verbindung steht. Der an den Auslösekontakt 27
angeschlossene Steckkontakt 34 dient der Fernsteuerung, um, mit Hilfe einer auswechselbar
anzubringenden, nicht dargestellten Leitung die Schaltung des Automaten auch
von einer 'entfernten Stelle vornehmen zu können.
Der Drehschalter 35 kann vier verschiedene
Stellungen einnehmen. Bei der Stellung r-t arbeitet der Automat mit Stromstoß,
bei der Stellung s-t erfolgt ein Arbeiten mit Stromunterbrechung; bei der Stellung q-s ist
das gesamte eigentliche Steuernetz abgeschaltet, während die Stellung q-r die Kontrolle
der Steuereinrichtung des Automaten durch die Lampe 31 ermöglicht.
Die Kontaktstelle q steht durch Leitung 49 mit der Kontrollampe 31 in Verbindung.
Ferner sind verbunden die Kontaktstelle r durch Leitungen 50 mit der Lamelle 41 der
Kontakte I bis V, die Lamelle 40 dieser Kontakte durch die Leitung 51 mit dem
Auslösekontakt 27, die Kontaktstelle ί durch Leitungen 52 mit der Lamelle 39 der Kontakte
I bis V, die Kontaktstelle t durch Leitungen 53 mit den Kontakten i, k, m, η, ο des
Steckerfußes 32, die Signallampen 30 durch Leitungen 54 mit den Kontakten b, C1 d, e, f
des Steckerfußes 33; g und p sind ■Reservekontakte in den Steckern 33, 32.
Abb. 8 zeigt schematisch die Köpfe der Stecker 32, 33 und das zu ihnen gehörende
Leitungsnetz. Kontakt h ist durch Leitung 45a je mit dem einen Kontakt der Spulen I6,
11[,, IIIι,, IVj, Vb verbunden, während die
andern Kontakte durch Leitungen 53^ -an die
Kontakte i, k, m, η, ο angeschlossen sind.
Beim Unterstromsetzen der Spulen werden die Abzugshebel 55 der schematisch und verzerrt
dargestellten Abwurfvorrichtungen freigegeben und die Bomben zum Abfallen gebracht.
Mit 43a, 54a sind die von dem
Steckerknopf 33 zu den Fallsignalkontakten 56 geführten Leitungen bezeichnet.
Die Wirkungsweise des Automaten ergibt sich aus folgendem: Wird der Hauptschalter
26 eingeschaltet, bekommt das Netz Strom, was durch Brennen der weißen Netzlampe 29
angezeigt wird. Wünscht der Bombenwerfer den Automaten vor der Benutzung zu kontrollieren,
stellt er mit dem Drehschalter 35 die Verbindung q-r her. Ferner bringt er durch
Drehen am Rädchen 22 den Zeiger 23 und damit die Kontakte 23, 24 in eine der Stellungen
I bis V, z.B. StellungV (Abb. 5). Drückt er nun auf den Auslösekontakt 27, dann fließt
der Strom vom Hauptschalter 26 durch Leitung 48, Kontakt 27 zum Magneten 20 und von dort über die Kontakte 24,23 zur Klemme
37. Hierbei wird der Kontakt I elektrisch gesteuert, und es löst der Magnet 20 den Sperrhebel
der Trommel 19, welche sofort beginnt das Band 16 zu ziehen und aufzuwickeln.
Durch diese elektrische Steuerung und durch den Nocken 15 des laufenden Bandes 16
werden nacheinander die Lamellen 40 der einzelnen Kontakte I bis V in der Weise betätigt,
daß sie von den Lamellen 39 abgehoben Und' mit Lamellen 41 in Kontakt gebracht werden.
Es fließt dann bei der Steuerung der einzelnen
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Kontakte der Strom durch Leitung 48, 51, Lamellen 40, 41, Leitung 50, Kontaktstellen
r-q, Leitung 49, Kontrollampe 31 und Leitung
44 zur Klemme 37. Das jedesmalige Aufleuchten der Lampe 31 zeigt an, daß der Automat
in Ordnung ist. Hat der Nocken 15 den Kontakt V gesteuert, dann wird durch das
Band 16 der Kontakt 23, 24 geöffnet, was das Stromloswerden des Magneten 20 und das sofortige
Sperren des Bandantriebes zur Folge hat.
Sollen beispielsweise bei einer Fluggeschwindigkeit von 30 m/Sek. drei durch
Stromstoß zu lösende Bomben im gegenseitigen Abstand von 20 m auf dem Boden aufschlagen,
dann stellt man, wie eingangs angedeutet, die Skala 4 und den Zeiger 9 ein (Abb. 3); ferner bringt man den Zeiger 23 in
die Höhe der Markierung III und den Drehschalter 35 in die Stellung r-t. Schließt man
jetzt den Auslösekontakt 27, beginnt der Automat sofort in der beschriebenen Weise die
Kontakte I bis III zu steuern. Der Strom fließt jetzt beim Schließen der Lamellen 40, 41
des Kontaktes I über Leitung 50, Kontaktstelle r-t, Leitung 53, Kontaktstelle i, Leitung
S3a zur Spule I6 und zurück durch Leitung
45a, Kontaktstelle h und Leitungen 45, 44 zur
Klemme 37. Hierbei wird die Spule I6 .gesteuert
und die Bombe zur Auslösung gebracht. Entsprechend den eingestellten Abständen folgt in genau abgemessenen Zeiten die
Einwirkung des Bandnockens 15 auf die Kontakte II, III und das Lösen der zugehörigen
Bomben. Bei der Steuerung des Kontaktes III wird der Automat wieder stillgesetzt. Nach
weiterer Einstellung, insbesondere des Zeigers 23, kann man die beiden andern Bomben
zum Abfallen bringen. Mit dem Rädchen 47 wird das Band 16 zurückgeholt.
Bei den Signallampen 30 ist der einfachen Darstellung wegen angenommen, daß die Leitungen
43ß, 54a zu an den Bomben anliegenden
Fallsignalkontakten 56 geführt sind, während man in der Praxis jedenfalls andere Kontaktstellen
wählen wird. Bei unter Spannung stehendem Netz und eingehängten Bomben
fließt der Lampenstrom von Hauptschalter 26 durch Leitung 43, Kontaktstelle α des Stekkers
33, Leitung 43O, Fallsignalkontakt 56,
Leitungen S4ß, Kontaktstellen b, c, d, r, f, Leitungen
54, Lampen 30 und Leitung 44 zur Klemme 37. Ist beispielsweise die erste
Bombe gefallen und damit der Fallsignalkontakt 56 unterbrochen, erlischt die Signallampe
Iß.
Statt der Spulen I6 usw. kann man auch durch Stromstoß zu betätigende Pulverpatronen
verwenden.
Bei mit Stromunterbrechung arbeitendem Automat treten an die Stelle der Spulen oder
Patronen Haftmagnete, die bei eingehängten Bomben unter Strom stehen und die Bomben
halten. Der Strom fließt dann bei Drehschalterstellung s-t durch die sich berührenden Lamellen
40, 39 der Kontakte I bis V, Leitungen 52, Kontaktstellen s-t, Leitungen 53 und
weiter wie vorstehend beschrieben. Beim Abwerfen erhält man die benötigte Stromunterbrechung durch Steuern und Trennen der La-
mellen 39, 40.
Die Anordnung kann auch derart sein, daß Kontakt I mechanisch gesteuert wird, vorzugsweise
gleichzeitig mit mechanischer Auslösung des Bandantriebes.
Stellt man mit dem Drehschalter 35 die Verbindung q-s her, dann ist das im Steuerbereich
der Kontakte I bis V liegende Netz ausgeschaltet.
Der in Abb. 9 dargestellte, für Stromstoß und Stromunterbrechung eingerichtete Massen-
oder Notwurfschalter 28 besteht aus zwei in geringer gegenseitiger Entfernung abgestützten
Isolationsscheiben 57, 58. Zwischen ihnen befindet sich auf einem durch die Scheiben
hindurchgeführten Metallbolzen 59 ein Metallkegel 60, der in seiner oberen Lage einen an die Leitung 51 angeschlossenen Kontakt
berührt. Unterhalb der Scheibe 58 befindet sich eine ebenfalls an die Leitung 51 angeschlossene
Metallplatte 61, die über den Bolzen 59 mit dem Kegel 60 leitend verbunden
ist. Diese Anordnung stellt den in Abb. 7 mit 62 bezeichneten Kontakt dar.
Wird der Kegel 60 durch Niederdrücken so viel tiefer bewegt, daß er die obere Leitung
51 nicht mehr berührt, dann ist die Kontaktstelle 62 unterbrochen, was bei Verwendung
von Haftmagneten bedeutet, daß sie gleichzeitig alle stromlos werden und die Bomben fallen
lassen, ohne daß das Laufwerk des Automaten in Gang gesetzt wurde.
Drückt man den Kegel 60 in die strichpunktiert eingezeichnete unterste Stellung, dann
legt er sich gegen fünf isolierte Kontakte 63, die durch Leitungen 64 an die Leitungen 53
angeschlossen sind. Hierbei geht ein Stromstoß von der Leitung 51 über diesen Schalter
28 in die Leitungen 53 und in die am Abzuggerät vorgesehenen Spulen oder Pulverpatronen
I6 bis V6, die dadurch auf einmal zur
Wirkung kommen und sämtliche Bomben freigeben.
Statt einer Nürnbergerschere mit zueinander einstellbaren Kontakten kann man auch
eine Walze mit über ihrem Umfang gleichmäßig auseinanderlaufenden Kontaktstreifen
verwenden, an welchen ein Gegenkontakt in Walzenlängsrichtung vorbei bewegt wird.
Ferner läßt sich die mechanische Einstellung der Bombenanzahl durch eine elektrische
Einstellung ersetzen, wobei durch Schalter die
entsprechende Bombenanzahl eingestellt oder gewählt wird und der Steuerkontakt 15 die
ausgewählten Lasten auslöst und das Laufwerk zur Ruhe bringt.
5 Ohne Änderung am Laufwerk kann man Skalen mit andern Fluggeschwindigkeiten und
Einschlagabständen verwenden. Das Laufwerk läßt sich so abändern, daß es den Steuernocken
mit größerer oder kleinerer Gesellwin-
■10 digkeit bewegt.
Ein Automat kann natürlich für mehr oder weniger als fünf Bomben oder Lastengruppen
verwendet werden. Im Bedarfsfalle sieht man auch, mehrere je von einem Automaten gesteuerte
Abwurfvorrichtungen im Luftfahrzeug vor.
Durch Änderung am Laufwerk und an der Skala kann jeder Fluggeschwindigkeit und jedem
Einschlagabstand Rechnung getragen werden. Die Angaben über Fluggeschwindigkeit
und Einschlagabstand lassen sich auf zwei oder mehr Skalen verteilen, wobei es dann einer entsprechenden Ausbildung und
Kupplung der Ein- bzw. Verstellvorrichtungen bedarf. Es können umgekehrt die Auslösestellen
an dem feststehend angeordneten Steuernocken vorbei bewegt werden. Das Band läßt sich auch nach Art eines Filmstreifens
antreiben, wobei die Ab- und Aufwickeltrommeln nicht unbedingt benötigt werden.
Claims (20)
- Patentansprüche:i. Steuervorrichtung für auf Luftfahrzeugen angeordnete Bombenabwurfvorrichtungen, gekennzeichnet durch Ausbildung derselben als Auslöseautomat in der Weise, daß einer vorzugsweise verstellbar gelagerten Skala (4) mit Angaben über Fluggeschwindigkeiten vonLuftfahrzeugen ■ und gegenseitigen Abstand der Bombeneinschläge eine mit Skalenzeiger (9) versehene Vorrichtung (10) zum Einstellen von untereinander gleich weit entfernten Bömbenhakenauslösestellen zugeordnet ist, die 'mit 'einem ,mit gleichmäßiger Geschwindigkeit bewegten, durch einfache Steuerbetätigung in Gang zu setzenden Steuerkörper (15) zusammenarbeiten.
- 2. Automat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Skala fest oder auswechselbar auf einem drehbar gelagerten Zylinder (7) angeordnet ist, wobei die die Fluggeschwindigkeit betreffenden Angaben in Zylinderumfangsrichtung und die zugehörigen, auf die Entfernung der Einschlagstellen sich beziehenden Angaben darüber in Zylinderlängsrichtung oder umgekehrt vorgesehen sind.6Ό
- 3. Automat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine schmaleFensteröffnung (8) des Automaten jeweils nur zusammengehörige Angaben der hinter ihr angeordneten Skala sichtbar werden läßt und der Zeiger der Einstellvorrichtung in Fensterlängsrichtung über den die Bombeneinschlagabstände betreffenden Angaben spielt.
- 4. Automat nach Anspruch 1 oder den folgenden,, dadurch gekennzeichnet, daß die Bombenhakenauslösestellen zueinander verstellbar sind.
- 5. Automat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösestellen von einer vorzugsweise doppelt geführten Nürnbergerschere getragen werden.
- 6. Automat nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß vor den beim Steuervorgang in einer Linie oder Ebene liegenden Auslöses bellen ein den Steuerkörper tragendes, vorzugsweise an Ab- und Auf lauf trommel (17, 19) angeschlossenes Band (16) (Draht, Kette) angeordnet ist, dessen Antrieb' ihm eine gleichmäßige. Lauf geschwindigkeit erteilt.
- 7. Automat nach Anspruch 2 und 6; dadurch gekennzeichnet, daß das Band um den Skalenzylinder herumgeführt ist und die Trommeln sich an einem Zylinder ende befinden.
- 8. Automat nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß er mit elektrischen Kontakten (I...) als Auslösestellen und elektrisch einschaltbarem Steuerkörperantrieb versehen ist.
- 9. Automat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bombenhakenauslösekontakt (I) mit elektrischer, mit der Einschaltung des Steuerkörperantriebes verbundener Steuerung versehen ist.
- 10. Automat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Vorrichtung (23) zur Einstellung der Anzahl abzuwerfender Bomben als elektrisches Steuerorgan zum Stillsetzen des Steuerkörperantriebes ausgebildet ist.
- 11. Automat nach Anspruchs bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schaltung des Steuerkörperantriebes (21) ein no mit einer Sperrung zusammenarbeitender Magnet (20) dient, in dessen Stromkreis ein von der Einstellvorrichtung getragener, von dem Steuerkörper oder dessen Träger zu trennender Kontakt (23, 24) angeordnet ist.
- 12. Automat nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß von den einzelnen Bombenhakenauslösestellen mit diesen verstellbare besondere Markierungen (25) in den Bewegungsbereich des vor der Gehäusewand spielendenZeigers (23) der Einstellvorrichtung für die Zahl der abzuwerfenden Bomben geführt ist.
- 13. Automat nach Anspruch 8 oder den folgenden, bei dem die Bombenhakenauslösekontakte und die an sie angeschlossenen Leitungen für das Arbeiten mit Stromstoß und Stromunterbrechung eingerichtet sind, dadurch gekennzeichnet,ίο daß jeder Bombenhakenauslösekontakt aus drei je an eine Leitung angeschlossenen Lamellen besteht, von denen die eine (40) während des Auslösesteuerungsvorganges mit der zweiten 'Lamelle (41) in Kontakt gebracht wird, sonst aber mit der dritten Lamelle (39) leitend verbunden ist.
- 14. Automat nach Anspruch 8 oder den folgenden, gekennzeichnet durch die An-Ordnung einer vorzugsweise abschaltbar angeordneten Hilfsleitung (49) mit-Kontrollampe (31) zum Prüfen der Steuerung der Bombenhakenauslösung.
- 15. Automat nach Anspruch'8 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß er elektrische Mittel (28) zum gleichzeitigen und gemeinsamen Lösen aller Bomben mittels einer einzigen Steuerbetätigung aufweist.
- 16. Automat nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch Verwendung eines Schalters mit drei Schaltstellungen: Kontakt für Leitung des Steuerstromes, Unterbrechung der Stromführung für die Haftmagnete o. dgl., Übertragung von Stromstoß.
- 17. Automat nach Anspruch 8 bis 14, gekennzeichnet durch Verwendung eines Umschalters (35), der das Arbeiten der Auslösesteuerung entweder mit Stromstoß oder mit Stromunterbrechung oder mit der Kontrollampe gestattet und in einer weiteren Schaltstellung die Steuerleitungen abschaltet.
- 18. Automat nach Anspruchs und den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Bombenhaken angeschlossenen Leitungen (53, 53ß), von welchen jede für das Arbeiten mit Stromstoß und Stromunterbrechung sowohl bei Einzel- wie Massenabwurf vorgesehen ist, über einen am Gehäuse angeordneten Mehrfachstecker (32) geführt sind.
- 19. Automat nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine bei hängenden Bomben arbeitende elektrische Signalanlage mit am Automaten vorgesehenen Signallampen (30), deren Leitungen (54, 54a) über einen am Automaten angeordneten Mehrfachstecker (33) geführt sind.
- 20. Automat nach Anspruch 1 bis 8, gekennzeichnet durch Einrichtungen zum mechanischen Auslösen des Laufwerkes und der ersten Bombenhakenauslösestelle.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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1931
- 1931-11-25 DE DEH129565D patent/DE588683C/de not_active Expired
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