DE584282C

DE584282C - Verfahren zum Ziehen von Draehten, Rohren, Profildraehten o. dgl.

Info

Publication number: DE584282C
Application number: DEA64134D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-01-31
Filing date: 1931-11-15
Publication date: 1933-09-18

Description

Verfahren zum Ziehen von Drähten, Rohren, Profildrähten o. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ziehen von Drähten, Röhren, Profildrähten o. dgl., bei dem in eine von den Ziehdüsen begrenzte Kammer während des Ziehvorganges ein Schmiermittel, vorzugsweise Öl, zugeführt wird.
Wenn man den Durchmesser des zu ziehenden Drahtes o. dgl. mit geringer Anzahl von Zügen um einen großen Betrag vermindern will, so treten Schwierigkeiten auf, die vornehmlich dadurch bedingt sind, daß durch hohen Druck in den Ziehdüsen das Schmiermittel zwischen Ziehdüse und Draht: heraus. gedrängt wird, wodurch eine trockene Reibung entsteht, die eine erhebliche Wärmeentwicklung und große Reibungsverluste zur Folge hat.
Damit auch bei höchsten Pressungen zwischen Ziehdüse und Draht für eine ausreichende Sch nierung gesorgt und ein einwandfreier Ziehprozeß bei geringstem Kraftverbrauch gewährleistet ist, wird erfindungsgemäß das Schmiermittel in der Schmierkammer unter einem Druck bis zu etwa aooo kg/cm2 gehalten. Das unter Druck stehende Öl wird hierbei zwischen Ziehdüse und Draht hindurchgepreßt, so daß der Draht in der Ziehdüse stets mit einer feinen Ö1-haut versehen ist. Der für den jeweiligen Fall zweckmäßige Druck hängt von verschiedenen Umständen ab, z. B. vom Ziehgrad, von den Eigenschaften des zu- ziehenden Materials und von- der Ziehgeschwindigkeit. Der Erfindungsgedanke läßt sich bei mehrfachen Zügen wiederholt zur Anwendung bringen.
Die Erfindung betrifft ferner 'eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die durch große Festigkeit und Starrheit und mithin durch große Lebensdauer ausgezeichnet ist.
Die Abbildung zeigt einen Längsschnitt durch eine beispielsweise Ausführungsform der Ziehvorrichtung gemäß der Erfindung.
Die fest eingespannte Kappe io hat in der Mitte der Stirnwand eine Öffnung i i, durch welche der zu ziehende Draht eingeführt wird, während das ändere Ende der Kappe mit einem Aufnahmekörper 12 für die Spannfutter 14 und 15 -der Ziehdüsen 16 und i.7 verschraubt ist. Durch die Öffnung 13 tritt der gezogene Draht aus der Zieheinrichtung heraus. Von - den beiden aus hartem und widerstandsfähigem Material bestehenden, hintereinander angeordneten Ziehdüsen dient die Ziehdüse 16 vornehmlich zum Abschluß des Hohlraumes 27 sowie ferner dazu, dein Draht durch geringe Profilverminderung einen gleichmäßigen Querschnitt zu geben, bevor er in die Hauptziehdüse 1 7 gelangt. Zwischen den Spannfuttern 14 und 15 ist ein Ring 18 angeordnet, der mit einer kreisförmigen Nut i 9 sowie mit einer Anzahl radialer Bohrungen 2o versehen ist. Die Dichtungsscheiben 21 und 22 sorgen dafür, daß kein Öl nach außen austreten kann. Die Spannfutter 14 und 15 sowie der Ring 18 und die Dichtungsringe 21 und 22 werden in ihrer gegenseitigen gleichachsigen Lage im Aufnahmekörper 12 festgehalten durch einen Druckkörper 23, der mit seinem zylindrischen Ansatz in die Bohrung des Aufnahmekörpers 12 hineinpaßt. Der Preßdruck wird auf den Druckkörper 23 mit Hilfe mehrerer Schrauben 24 übertragen, die durch die Stimwand der Kappe io hindurchgehen.
Das Schmiermittel, vorzugsweise Öl, wird durch den Aufnahmekörper 12 hindurch mittels der Zuleitung 26 über den Ringraum 19 und die Bohrungen 2 o des Ringes i 8 - dem Hohlraum 27 zugeführt. Während der Draht durch die beiden Düsen hindurchgezogen wird, drängt sich das unter sehr' hohem Druck stehende Schmiermittel zwischen den Düsenwandungen und dem Draht hindurch, überwindet das durch den hohen Ziehdruck bewirkte Hinausdrängen des Ölfilms und sorgt für eine hinreichende Schmierung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Ziehen von Drähten, Rohren, Profildrähten o. dgl., bei dem ein Schmiermittel, insbesondere Öl, in eine vorzugsweise durch zwei Ziehdüsen bzw. durch das zu ziehende Material abgeschlossene Kammer eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel in der Schmierkammer unter einem Druck bis zu etwa 200o kg/cm2 steht.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Ziehdüse (x6) nur eine geringe QuersehnittsverIninderüng des zu ziehenden Materials bewirkt, während der Hauptziehvorgang in der zweiten Ziehdüse (17) erfolgt.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmiermittel der Schmierkammer über eine ringförmige Nut (i9) und radiale Bohrungen (20) eines Ringes (18) zugeführt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannfutter (14 und 15) für die Ziehdüsen (16,17) sowie der Ring (18) für die Ölzuführung und die Dichtungsscheiben (21, 22) in einem Aufnahmekörper (12) durch eine Kappe (io) unter Zwischenschaltung eines Druckkörpers (23) festgehalten werden.