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Maschine zur selbsttätigen Herstellung einer Schmuckkette, deren Gliedkette
aus zwei ovalen, einundeinhalb Windungen umfassenden, ineinandergeschobenen und
seitlich flach gepreßten Drahtschrauben bestehen Die Erfindung betrifft eine Kettenmaschine
zur Herstellung einer Sonderart von Schmuckketten. Die einzelnen Glieder der Schmuckkette
bestehen jeweils aus zwei eineinhalb Windungen umfassenden, ovalen, ineinandergesetzten
Drahtschrauben. Diese Ketten wurden bisher von Hand gemacht, was eine sehr mühsame
Arbeit war und wodurch die Kette sehr teuer zu stehen kam. Durch die neue Kettenmaschine
wird diese Kette nun völlig selbsttätig hergestellt.
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Die Erfindung besteht in der im Anspruch näher gekennzeichneten Bauart.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in 21 Abbildungen veranschaulicht.
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Abb. i und 2 zeigen die herzustellende Schmuckkette, und zwar Abb.
i in Ansicht auf ihre Schmuckfläche und Abb. 2 in Ansicht auf ihre Seitenkante.
Abb.3 bis 5 zeigen den vollständigen Werkzeugsatz der Maschine in Anfangsstellung,
und zwar Abb. 3 in Aufriß gemäß Linie und Pfeilrichtung A-A der Abb. q., Abb. q.
in Grundriß und Abb. 5 in Seitenansicht gemäß Linie und Pfeilrichtung B-B der Abb.
q..
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Die A.bb.6 bis 21 zeigen einzelne zusammen wirkende Werkzeuge in den
verschiedenen Bewegungsschritten des Arbeitsvorganges, und zwar Abb.6, 7, 9, 12,
15, i6, i9 im Aufriß, Abb. 8, 10, 11, 14, 17, 2o, 2 i im Grundriß
und Abb. 13 und 18 in Seitenansicht.
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Auf die Darstellung der gesamten Maschine wurde verzichtet, da die
Bewegungseinrichtungen für die Werkzeuge im wesentlichen aus bekannten Maschinenelementen
bestehen, welche erfindungsgemäß in einer neuen Art zueinander angeordnet und bewegt
werden.
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Die herzustellende Kette (Abb. i und 2) besteht aus Panzergliedern
i, die aus zwei Gliedteilen 2 und 3 zusammengesetzt sind. Die Gliedteile 2 und 3
sind mit Hilfe in zylindrischen Wickelhülsen sich drehender Dorne von ovalem Ouerschnitt
aus zwei ovalen Schraubenwindungen 4 und 5 (Abb. 9 und io) gebildet, welche einundeinhalb
Windungen umfassen, an ihren beiden längsgerichteten Enden 6 um etwas mehr als Drahtstärke
einwärts gebogen, durch teilweises Ineinanderschieben und seitliches Ineinanderpressen
mit ihren Enden 6 ineinandergehakt und von den äußeren Spiralschenkeln 7 umfaßt
sind.
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Die Maschine zur Herstellung dieser Kette besitzt die folgenden selbsttätig
bewegten Werkzeuge: Zwei Haltezangen 8 und 9
(s. Abb. 3 bis 5),
die auf gemeinsamer Mittelachse einander gegenüberstehen, sind in ihrer Längsrichtung
hin und her beweglich, heb- und senkbar und um ihre Mittelachse drehbar. In einer
senkrechten Ebene über der Mittelachse der Zange 8 und um einen waagerechten Bolzen
am Lager der Zange 8 ist ein vor dieselben greifender Finger io schwenkbar angeordnet.
In einer waagerechten Ebene, die der oberen Stellung der Haltezangen 8 und g entspricht,
sind rechtwinklig zur Haltezangenachse, diesseits und jenseits derselben einander
gegenüberstehend und seitlich gegeneinander versetzt, zwei Drahtschraubenwickelhülsen
ii und 12 angeordnet. Diese sind gegen Drehen festgestellt, an ihren vorderen Enden
beiderseits waagerecht abgeflacht, wie Abb. 3 erkennen läßt, und besitzen eine kreisrunde
Bohrung 13, welche dem größten Innendurchmesser der herzustellenden Drahtschrauben
4, 5 entspricht und mit Gewindegängen 14 versehen ist, welche dem größten Außendurchmesser
der Drahtschrauben 4 und 5 entsprechen und die abgeflachten Wände der Wickelhülsen
i i, 12 durchbrechen. An ihrem vorderen Ende sind die Wickelhülsen 11, 12 offen.
In denselben ist j e ein Wickeldorn 15 gelagert, welcher schrittweise in einem Sinne
drehbar ist und dessen ovaler Querschnitt dem inneren lichten Maß der noch ungebogenen
Schraubenwindungen 4, 5 entspricht. Durch die hinterste, die Hülsen durchbrechende
Windung der Innengewindea.. 14 werden die zur Bildung der Schraubenwindungen 4,
5 dienenden Drähte 16, 17 eingeführt und dann um die Wickeldorne 15 gewickelt, so
daß beim Drehen eines Dornes von demselben weitere Schraubenwindungen gewickelt
und in den Gewindegängen 14 der Wickelhülsen i i, 12 nach vorn ausgeschoben
werden.
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Vor den Wickelhülsen i i, 12 im Bereich der oberen Schenkel ? (Abb.
io) der Schraubenwindungen 4, 5 ragt von schräg unten und hinten je ein rechtwinklig
zur Wickelhülsenachse gebogenes und parallel zu derselben bewegliches Messer 18,
und vor diesem ragt von oben her je ein mit den Wickelhülsen 11, i2 starr verbundenes
Messer ig (Abb.3, 4, 1o). Zwischen dem Ende der Wickelhülsen 1i, i2, dem beweglichen
Messer 18 und dem feststehenden Messer ig ist jeweils so viel Abstand, daß die aus
den Wickelhülsen i i, 12 herausgedrehten Drahtwindungen 4, 5 mit ihren Windungen
sich frei durchdrehen können.
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Den Wickelhülsen i i, i2 auf gleicher Mittelachse gegenüberstehend,
befinden sich Tastkolben 2o, welche mit dem auf gleicher Seite angeordneten Messer
18 gemeinsam längsbeweglich sind. Die Wickelhülsen i i, i2, Messer 18, ig und Tastkolben
2o sind teilweise gemeinsam längsbeweglich, teilweise bewegen sich Messer 18 und
Tastkolben 2o gegenüber den dann festgestellten Wickelhülsen 1i, 12 und den mit
denselben starr verbundenen Messern ig allein vor.
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Weiter sind vier Biegezangen 21 (s. Abb. 4) vorgesehen, deren
Schenkel um rückwärtig an, den Zangenschenkeln in Haltern sitzenden Bolzen schwenkbar
sind und die etwa in einem Winkel von 30° zu den Wickelhülsen 11, 12 und in Richtung
auf die Kreuzungsstelle zwischen den Mittelachsen der Wickelhülsen i i, 12 und der
Haltezangen 8, g längsbeweglich waagerecht geführt sind. Diese Zangen 21 mit je
einem Schenkelpaar 22, 23 dienen zum Einbiegen der freien Enden 6 der Spiralen 4,
5, wobei der am gegenüberliegenden Windungsschenkel 7 auftreffende Zangenschenkel
22 nur. angelegt wird, um als Gegenlager für den biegenden Zangenschenkel 23 zu
dienen, der demgemäß eine größere Bewegung erhält. Dieser Vorgang ist besonders
in Abb. 1:2 und 13 erkennbar.
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Der tieferen Stellung der Haltezangen 8, g entsprechend sind Preßwerkzeuge
angeordnet. Diese bestehen aus einer Preßzange 24 (s. Abb. 3, 4, 5), deren senkrechte
Mittelebene parallel zur Mittelachse der Wickelhülsen i i, 12 angeordnet und gegenüber
der Mittelachse der Wickelhülse i z (Abb. 4) um den Abstand der Mittelpunkte zweier
zu einem Glied vereinigten Einzelgliedteile nach einwärts versetzt ist, und ferner
aus einem von oben auf die Preßzange 24 (s. Abb. 5, 18) in deren Mittelebene
um einen tief unten sitzenden Bolzen nach links abwärts schwenkbaren Finger 25 sowie
aus einem von unten her senkrecht beweglichen Preßdorn 26, der zwischen die Preßflächen
der Zange 24 tritt, so daß innerhalb der Arbeitsflächen der geschlossenenPreßwerlczeuge24,
25, 26 ein rechteckiger Hohlraum gebildet wird, in welchem die Glieder ihre äußere
Fertigform erhalten.
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Auf der einen Schmalseite des Preßdorns 26 senkrecht unter der Mittelachse
der Haltezungen 8, g und schräg von unten nach oben gerichtet befindet sich eine
Führung 27 (Abb. ig) für einen Lotfaden 28, welche mit ihrer Vorderkante und dem
hochgehenden Preßdorn 26 zusammen als Schere für den Lotfaden dient.
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Der Antrieb. a11 dieser Werkzeuge erfolgt von einer gemeinsamen, parallel
zu den Wickelhülsen 11, 12, unter einer Maschinentischplatte angeordneten Nockenwelle
aus. Zur Übertragung der Nockenbewegungen auf die Werkzeuge dienen Schubstangen
und Hebel, welche teils um den Rand der Tischplatte, teils durch dieselbe greifen
und auf
die rückwärtigen Enden der durch entgegenwirkende Federn
beeinflußten Werkzeuge unmittelbar oder auf Schieber wirken, in oder auf welchen
die Werkzeuge gelagert sind. Die Drehung der Haltezangen 8, 9 um ihre Achse erfolgt
durch tangential an einem längsbeweglichen gezahnten Bund derselben bewegliche Zahnstangen.
Die schrittweise einseitig gerichtete Drehung der Wickeldorne 15 erfolgt durch Zahnsegmente,
welche mit Zahntrieben in Eingriff stehen, die durch einseitig wirkende Klauenkupplungen
bei einer Drehrichtung die Wickeldorne 15 mitnehmen, bei der anderen Drehrichtung
unbewegt lassen. Der Vorschub des Lotfadens 28 erfolgt durch zwei Druckrollen, zwischen
denen der Lotfaden 28 geführt ist und «-elche durch Schaltrad und Klinke gedreht
werden. Statt der vorbeschriehenen können natürlich auch gleichartig wirkende, andere
Elemente verwendet werden.
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Der Arbeitsgang der Maschine (s. Abb. 3 bis 21) verläuft folgendermaßen:
Ein eben fertig gewordenes Glied i wird von der Haltezange 8 aus den sich öffnenden
Preßwerkzeugen 24., 25, 26 (Abb. 3 bis 5) zurückgezogen und gleichzeitig durch Drehen
in eine waagerechte Ebene übergeführt (Abb.6). Unterdessen sind die Wickeldorne
15 um dreiviertel Windungen gedreht worden, so daß ein entsprechendes Stück ovale
Drahtschraube .4, 5 aus den Wickelhülsen 11, 12 bzw. je zwischen den Schneidkanten
der Messer 18, i g vorgedreht ist, dessen freies Ende 6 nun senkrecht nach oben
steht (Abb.6). In diesem Zustande bewegen sich die Wickelhülsen i 1, 12, Messer
18, i9 und Tastkolben 20 gemeinsam vor, bis die freien Drahtschraubenenden 6 senkrecht
unter der Mittelachse der Haltezangen 8, 9 stehen, wobei das Ende der in der Wickelhülse
i i gehaltenen Drahtschraube d. senkrecht unter der Öffnung der Endöse 29 des in
der Zange 8 gehaltenen Gliedes i steht (Abb. 6 und 8). Da beim Weiterdrehen der
Drahtschraube 4 deren freies Ende 6 unter der Öse des fertigen Gliedes i vorbeigedreht
würde, so wird dieses vor Einsetzen der Bewegung von dem Finger io mit seiner Öse
29 abwärts in Eingriff mit dem freien Ende 6 der Drahtschraube 4 gedrückt (Abb.7
und 8). Darauf werden die Wickeldorne 15 um weitere dreiviertel Umdrehungen gedreht,
so daß dann vor die Kanten der Messer 18, ig ovale Drahtschrauben 4, 5 von einundeinhalb
Windungen hinausgedreht sind. - Zu Beginn der Ausführung der letzten dreiviertel
Drehungen folgt die Haltezange 8 lnit dem in die Drahtschraube .4 eingehängten Glied
i deren ovalen Windungen durch entsprechende Vor- und Rückbewegungen und läßt dann
das Glied i der Kette fallen, die über eine nicht gezeichnete Rolle seitlich abgeleitet
wird. Nun hängt die Kette in der Drahtschraube 4 und darauf geht die Zange 8 zurück
(Abb. g und io). Dann gehen beide Zangen 8 und 9 vor, drehen sich der Steigung der
Drahtgänge der Drahtschrauben 4, 5 entsprechend und erfassen dieselben an ihren
mittleren Halbwindungen 29 (Abb. i i). Darauf bewegen sich die Messer 18 vor, so
daß die Drahtschrauben 4, 5 zwischen den Kanten, der ,Messer 18, ig abgeschnitten
werden. Gleichzeitig bewegen sich auch die Tastkolben 2o gegen das bisher freie
Ende 6 der Drahtschrauben 4, 5 und lenken die letzteren seitlich ab (_Abb. ii),
so daß nach Rückkehr der Messer und Tastkolben in Anfangsstellung die einander gegenüberstehenden
Endwindungen 3o beider Drahtschrauben 4, 5 so seitlich zueinander versetzt werden,
daß sich die beiden Drahtschrauben q. und 5 ineinanderschieben lassen (Abb. iia).
Zugleich kehren auch die Wickelhülsen i 1, 12 in ihre Ausgangsstellungen zurück.
Die Drahtschrauben .I, 5 sind nun je an ihrer mittleren Halbwindung 29 von den Zangen
8, 9 gehalten und liegen mit den freien hakenförmigen Halbwindungen 30, von denen
eine nach oben und eine nach unten gerichtet ist, einander entgegen (Abb. 15). Nun
werden je zwei Biegezangen 2i an die freien Halbwindungen 30 herangeführt und durch
teilweises Schließen der beiden Schenkelpaare 22,23 die freien Enden 6 der
Halbwindungen 30 vom Zangenschenkel23 um etwa Drahtstärke einwärts gebogen,
während sich der Zangenschenkel 22 an den gegenüber dem freien Schraubenende 6 liegenden
Schenkel ? als Gegenhalter anlegt (Abb. 12, 13, 14). Nach Rückkehr der Biegezangen
2i in ihre Ausgangsstellung gehen die Haltezangen 8, g mit den Drahtschrauben 4,
5 in ihre den Preßwerkzeugen 24, 25,:26 entsprechende tiefere Stellung (Abb. 15).
Darauf schiebt die Haltezange 9 durch eine Vorbewegung ihre Drahtschraube 5 in die
nun durch die Haltezange 8 zwischen die offene Preßzange24 gehaltene Drahtschraube
4 teilweise ein. Gleichzeitig wird ein Lotfaden 28 von schräg unten aus der Lotfadenführung
27 zwischen die Schenkel 7 der Drahtschrauben 4, 5 geschoben und durch Drehen der
Haltezangen 8, 9 zwischen den dadurch aneinandergelegtenDrahtschraubenschenkeln7
festgehalten (Abb. 16 und 17). Dann bewegt sich die Preßzange 24 von beiden Seiten
gegen die freien Enden der Drahtschrauben 4, 5. Der Preßfinger 25 (vgl. Abb. 18)
drückt von oben, der Preßdorn 26 von unten auf die Drahtschraubenschenkel7. Dadurch
werden die äußeren Drahtschraubenschenkel 6 in Eingriff miteinander und in die Ebene
der äußeren
nebeneinanderliegenden Drahtschraubenschenkel 7 gedrückt,
wodurch beide Drahtschrauben 4, 5 bereits fest ineinandergehakt und zu einem Glied
i verbunden werden. Gleichzeitig erhält das neue Glied i eine gleichmäßige rechteckige
Körperform (Abb. 18, i9, 20). Während das neue Glied i noch in den Preßwerkzeugen
24, 25, 26 gehalten ist, wird es durch Drehen der Haltezangen 8, 9 an den Mittelwindungen
29 (vgl. Abb. 2o), die jetzt die Endösen des Gliedes i bilden, in Panzergliedform
gebracht (Abb. 21). Darauf öffnen sich die Preßwerkzeuge 24, 25, 26, die Zange 9
geht zurück, und der Arbeitsgang beginnt nun von neuem.
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Die so hergestellten Kettenglieder werden nachher in bekannter Weise
durch Erwärmen verlötet.