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Selbstschlußventil mit Doppelabschluß durch einen Ventilkolben Die
Erfindung betrifft Selbstschlußventil mit Doppelabschluß, wie sie vorzugsweise als
Spülventile für Aborte benutzt zu werden pflegen. Hierbei ist unter Doppelabschluß
verstanden, daß der Zuflußstutzen ganz oder auch nur teilweise vom Kolbenventil
in der Schlußstellung überdeckt wird. Derartige Ventile mit Kolbenventil sind bekannt.
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Man hat bisher auf dem Standpunkt gestanden, daß es ein Vorteil sei,
dem Ventilkolben eine freie Drehung um seine Achse zu gestatten, damit eine gleichmäßige
Abnutzung des Kolbens eintritt. In Wahrheit ist aber die Möglichkeit der freien
Drehung ein Nachteil. Im Interesse geringster Reibungswiderstände der bewegten Teile
ist es erforderlich, den Führungsstellen in der Anhebevorrichtung ein ausreichendes
Spiel zu geben. Solche Führungsstellen sind vorhanden zwischen dem Ventilgriff und
dem Ventilkolben, insbesondere dem Kolben und der Kolbenstange. Unter Einwirkung
der Wasserströmung kann nun infolge des Spiels eine Verlagerung der bewegten Teile,
z. B. der Kolbenstange, aus der 1Zittelachse erfolgen, welcher der eingeschliffene
Kolben nicht im gleichen Ausmaß folgen kann. Die Verlagerung kann dann z. B. dazu
führen, daß die Kolbenstange an der Kolbendurchführung klemmt. Ist nun eine Drehung
des Kolbens, die ebenfalls unter der Wirkung des Wasserstromes erfahrungsgemäß eintritt,
nicht verhindert, so können die Widerstände und Klemmungen innerhalb der Durchführung
der Kolbenstange durch den Kolben immer an anderen Stellen auftreten, sind also
unberechenbar. Hierin liegt ein großer Nachteil, da bei der Abnahmeprüfung der Selbstschlußventile
ihr einwandfreies Arbeiten nur bei einer bestimmten Kolbenstellung festgestellt
werden kann, also keine Gewähr dafür vorhanden ist, daß das einwandfreie Arbeiten
bei allen praktisch möglichen Kolbenstellungen aufrechterhalten bleibt.
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Ferner ist wichtig, daß auch bei frei drehbaren Kolben die Drehung
selbstverständlich sehr langsam erfolgt. Infolgedessen bleibt an der dem Wassereintritt
zugekehrten Stelle der Kolbenwand diese dem Wasser verhältnismäßig lange ausgesetzt,
so daß sich an der gerade frei liegenden Stelle der Kolbenwand Ablagerungen ansetzen
können. Bisweilen erreichen diese Ablagerungen ein beträchtliches Maß. Dreht sich
dann der Kolben, so gelangen die Ablagerungen zwischen seine Oberfläche und die
Innengehäusewand und führen zu Klemmungen.
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Der vermeintliche Vorteil der Drehbarkeit des Kolbens ist also ein
Nachteil. Deshalb wird nach der Erfindung der Ventilkolben von Selbstschlußventilen
mit Doppelabschluß gegen Drehung gesichert. Gegenstand der Erfindung ist auch eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform der Drehungssicherung.
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Die Drehungssicherung bietet außerdem den Vorteil, daß es möglich
ist, die Mantelfläche
des Ventilkolbens an der dem Wassereintritt
zugekehrten Stelle mit einer Aussparung zu versehen, die in Form und Größe mit dem
lichten Durchdringungsquerschnitt zwischen Wassereintrittsstutzen und Ventilkolben
übereinstimmt. Etwaige Ablagerungen aus dem Wasser setzen sich dann in der Aussparung
ab und können überhaupt nicht zwischen Oberfläche des Ventilkolbens und Gehäuseinnenfläche
gelangen.
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Bei Selbstschlußventilen ohne Doppelabschluß ist eine Drehungssicherung
bekannt, jedoch zu anderem Zweck.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Selbstschlußspülventils
mit Doppelabschluß nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt das Ventil im Längsschnitt. Fig. 2 ist eine Draufsicht
von dem in Fig. i durch die Linie A-B bezeichneten Querschnitt aus, zum Teil ein
Schnitt durch den Kolben und seine Treibstange.
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Fig.3 ist ein Querschnitt nach der Linie C-D- der Fig. i.
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Im Gehäuse i ist der Ventilkolben 2 axial beweglich. Bei Nichtgebrauch
des Ventils ruht der Kolben auf dem Sitz 3. Im Kolben ist in üblicher Weise ein
Hilfsventil 4 vorgesehen. Ferner ist im Gehäuse ein Regelungshahn 5 vorhanden, der
zwischen dem Druckstutzen 6 und der sogenannten Gegendruckkammer 7 liegt und dazu
dient, den Übertritt des Wassers vom Druckstutzen in die Gegendruckkammer zeitlich
zu regeln. Eine Feder 8 drückt das Hilfsventil nieder, ein Griff 9 dient zum Öffnen
des Hilfs- und Hauptventils.
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Der Griff 9 umfaßt mit einer GabeI io eine abgeflachte Stelle an einem
hohlen, axial beweglichen Stutzen i i, und dieser wiederum ist durch eine mittlere
Stange i2 mit dem Hilfsventil 4 fest verbunden. Die Stange 12 hat unterhalb des
Kolbens 2 einen beiderseits abgeflachten Bund 13, der im Ruhezustand etwas unterhalb
des unteren Endes des Kolbennippels 14 liegt, so daß beim Niederdrücken des Griffes
9 und Anheben des Stutzens i i und der Stange 12 zunächst das Hilfsventil geöffnet
und erst nach einiger Zeit auch das Hauptventil mitgenommen wird.
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Erfindungsgemäß wird der Bund 13 zusammen mit dem Nippel zur Drehungssicherung
benutzt. Zu diesem Zweck erhält der \Tippel 14 zwei flache Lappen 15 (siehe
insbesondere Fig. 2), die beiderseits des abgeflachten Bundes 13 an der Stange 12
liegen. Die Drehungssicherung ist dadurch gegeben, daß die Hülse ii durch die Gabel
19 an einer Drehung um ihre Achse verhindert ist. Infolgedessen kann sich
auch die in ihr feste Stange 12 nicht drehen und hält mit ihrem abgeflachten Bund
13 und den Lappen 15 den Ventilkolben drehungssicher.
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Erfindungsgemäß ist ferner im Kolben 2 eine Aussparung 16 angebracht,
deren Form bei 17 neben dem Einlaufstutzen 6 dargestellt ist. Diese Form
ist zugleich die Projektion des Einlaufquerschnittes 18 des Stutzens 6. Es - dürfte
ohne weiteres klar sein, daß die Aussparung 16 eine sehr erhebliche Menge von Ablagerungen
aufnehmen kann, jedenfalls eine solche Menge, daß der Betrieb auf viele Jahre hinaus
gesichert ist.