-
Als Schneeersatz dienendes Belagsmaterial für künstliche Gleitbahnen
für Sportszwecke Die Erfindung betrifft ein als Schneeersatz dienendes Bela(Ysmaterial
'künstlicher Gleitbahnen für Sportszwecke, z. B. für das Skilaufen, Schlittenfahren
.sowie Rodeln o. dA., und hat zum Zweck, eine Gleitbahn zu schaffen, die im Aussehen
dem Schnee ähnelt und die .geeignet ist, als Ersatz für Schnee. zu dienen. Gemäß
der Erfindung soll das als Schneeersatz dienende Belagsmaterial aus einer losen
Masse aus festem, kristallinischem Material (z. B. zerkleinerter Waschsoda) und
fein verteiltem Füllstoff bestehen. Wenn die einzelnen Teile des Belag smaterials
zu ,groß sind, können sie zerkleinert werden. Beispielsweise soll Waschsoda benutzt
werden, die vorzugsweise, wie weiter unten im einzelnen beschrieben, zerkleinert
wird. In Nachstehendem sollen die kristallinischen Massen kurz mit »Soda« bezeichnet
werden, obwohl außer Soda auch andere Kristalle geeigneter Art benutzt werden können.
-
Vorzugsweise wird die gebrochene oder zerkleinerte Soda innig mi.t
einem fein verteilten Füllstoff gemischt, dessen spezifisches Gewicht niedrig im
Verhältnis zu dem der Soda ist. Der Füllstoff ist zweckmäßig saugfähig und vorzugsweise
pflanzlicher Art, wie z. B. Sägespäne oder gepulverter Holzschliff. Bei einem Ausführungsbeispiel
des Gleitbahnmaterials wird der Füllstoff in feuchtem Zustande zuerst innig mit
fein gepulverter Soda gemischt. Die letztere haftet an den Teilchen des Füllstoffs,
und zu dieser so erhaltenen Mischung wird eine weitere Menge von zerkleinerter Soda
zugemischt, die teilweise oder ganz grobkörniger ist als diejenige, die ursprünglich
"mit dem Füllstoff vermischt worden ist.
-
Es kann beispielsweise der Füllstoff zuerst durch irgendein geeignetes
Verfahren gebleicht und dann angefeuchtet oder ,mit -einem seifenartigen Stoff,
beispielsweise einer Lösung von gewöhnlicher Waschseife, imprägniert werden. Das
so behandelte Material wird teilweise getrocknet, so daß es noch einen gewissen
Feuchtigkeitsgehalt besitzt, der gerade hinreicht, um die fein zerkleinerten Sodateilchen
an ihm anhaften zu lassen. Weitere Mengen von zerkleinerter Soda werden dann mit
dem so behandelten Füllstoff vermischt, und diese weiteren Mengen der Soda bestehen
aus Teilen, die ungleichförmig in ihrer Größe sind. So kann beispielsweise die Soda
von vornherein auf drei verschiedene Größen zerkleinert werden, nämlich a) zu einem
festen Pulver, das sich für die Zumischung zum Füllstoff eignet, b) zu gröberer
Körnung, die etwa durch ein Sieb von
3/1s Zoll Maschenweite (etwa
5 mm) und c) zu einer noch gröberen KÖrnung, die etwa durch ein Sieb von 3/g Zoll
Maschenweite (etwa ro mm) hindurchgeht.. Die verschiedenen Korngrößen der zerkleinerten
Soda und der vorbehandelte Füllstoff werden. dann innig miteinander ,gemischt, wobei
die Mengen jeder Korngröße von Soda so ausgewählt werden, daß die gewünschte Oberfläche
und das gewünschte Aussehen beim Endmaterial vorhanden ist. In manchen Fällen werden
zweckmäßig gleiche Gewichtsmengen jeder der angegebenen Korngrößen benutzt.
-
Der Zweck des Füllmaterials isst, erstens der Gleitbahn den erforderlichen
»Körper« zu geben, so daß sie das Gewicht der Sportsleute tragen und eine im wesentlichen
glatte und gleichmäßige Oberdüäche den. Skiern, Rodelschlitten u. dgl. darbieten.
kann; zweitens, um den schneeähnlichen Effekt der Gleitbahn hervorzurufen, der nicht
so ins Auge springend ist, wenn der künstliche Schnee nur aus Kristallen besteht.
Der schneeähnliche Effekt ist sehr bemerkenswert, wenn der Füllstoff einem Bleichverfahren
unterworfen worden ist und wenn die Kristalle von verschiedener Korngröße sind;
drittens soll der Grad der Beständigkeit der Gleitbahn vermehrt werden, d. h. :es
soll eine Verwitterung der Kristalle verhindert werden, wenn eine zu hohe Temperatur
über der Gleitbahn vorhanden ist; zu diesem Zweck ist der Füllstoff vorzugsweise
aus saugfähigem Material gebildet.
-
Ein weiterer Grund dafür, die Kristalle von verschiedener Korngröße
zu wählen, ist, es zu ermöglichen, daß die Gleitbahn gemäß der vom Annelder bevorzugten
Art aufgebaut wird, so daß also das feinere kristallinische Material sich in den
bürstenähnlichen Stapel der Unterlage einarbeitet, so daß eine kompakte, aber nachgiebige
Unterlage geschaffen wird.
-
Um ein funkelndes Aussehen zu .erhalten, wird dem Material zerkleinerter
Glimmer oder eine andere gepulverte Masse hinzugesetzt, deren funkelnde Eigenschaft
nicht durch Feuchtigkeit oder Berührung mit der zugesetzten Soda zerstört wird.
Es ist gefunden worden, daß eine geeignete Mischung etwa 65 Gewichtsteile Soda,
z8 Gewichtsteile Füllstoff mit gepulvertem Glimmer o. dgl. und 7 Gewichtsteile Feuchtigkeit
,enthält.
-
Das so vorbereitete Material kann in der gewünschten Dicke über irgendeine
geeignete Fläche oder Auflage ausgebreitet werden, die entweder eben oder geneigt
sein kann. Um jedoch die besten Ergebnisse zu erreichen, wird gemäß der Erfindung
eine Unterlage aus Faserstoff oder anderem nachgiebigen Material benutzt, der einen
bürstenartigen Flor oder Stapel von einer Länge von beispielsweise z Zoll (etwa
5 cm) besitzt. In diesen Flor oder Stapel wird das oben be.-schriebene Deckmaterial
,eingearbeitet, jedoch wird vorzugsweise nur das feinere Material eingebracht. Der
Zweck ist, die Zwischenräume der bürstenartigen Unterlage so auszufüllen, -da,ß
sie eine dichte, aber nachgiebige Unterlage ergibt, und auf die Oberfläche dieser
so vorbereiteten Unterlage wird dann eine weitere Schicht des Deckmaterials aufgebracht.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Behandlung der Glei.tbahnob@erflä.che,
um sie in ,gutem Zustande zu erhalten. Diese Behandlung besteht darin, daß die Temperatur
der umgebenden Luft auf annäliernd 12' C oder darunter -gehalten wird und daß das
Glestbahnmaterial von Zeit zu Zeit ,angefeuchtet wird, um zu verhindern, daß die
Oberfläche der Sodateilchen verwittern, also trocken und pulvrig werden. Feuchtigkeit
wird vorzugsweise in der Weise angewendet, daß die Oberfläche mit einer Lösung von
Waschsoda in Wasser besprüht wird. Diese Lösung kann mit einem schwachgrünen Farbstoff
gefärbt sein, so daß der Oberfläche der Gleitbahn en Aussehen erteilt wird, das
demjenigen des natürlichen Schnees ähnelt. Wenn die Gletbahn nicht benutzt wird,
wird sie vorzugsweise mit feuchten Tüchern bedeckt; wenn sie aber in Benutzung ist,
so hat es sich als notwendig herausgestellt, von Zeit zu Zeit einen nebelartigen
Sprühregen der Sodalö-sung in genügendem Maße auf ihre Oberfläche aufzubringen,
um diese leicht und gleichmäßig Die Erfindung ist nicht auf die oben angegebene
Temperatur begrenzt, da, allgemein i gesprochen, es genügt, wenn die Tempieratur
unterhalb des Taupunktes der umgebenden Atmosphäre bleibt.
-
Oben ist gesagt worden, daß der Füllstoff vorzugsweise mit einem seifenartigen
Material i behandelt werden soll. Andere kolloidale Körper können auch benutzt werden,
so daß die Erfindung eine Gleitbahnob:erflä-che betrifft, die aus zerkleinerten
Kristallen und einem nicht kristallinischen Bindemittel zu- 1 sammengesetzt ist,
welches, bevor es mit dien zerkleinerten Kristallen vermischt wird, mit einem kolloidalan
Bindemittel behandelt oder in Verbindung gebracht wird.
-
Waschsoda ist ein Beispiel eines verwittern- i den Materials, das
vorn Zeit zu Zeit Anfeuchtung verlangt. Wenn Kristalle zerfließlicher Art benutzt
werden, Ist es nötig, diese Neigung zum Zerfließen dadurch zu verringern oder aufzuheben,
daß die umgehende Atmo- i sphäre in trockenem Zustande erhalten wird, beiispielsweise
durch Abkühlung auf Einen
entsprechenden Grad. Indessen sind Kristalle,
die sehr stark zum Zerfließen neigen, für die Zwecke .der Erfindung nicht geeignet.