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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von gebrochenem Steinmaterial,
z. g. Splitt o. dgl., zwecks Verbesserung der Siebeigenschaften Bei der Aufbereitung
von Splitt aus Grauwacken, Basalt u. dgl. ist es häufig so, daß naß gebaggertes
Material oder vom Regen benetztes derartiges Material auf Steinbrechern, Walzmühlen
u. dgl. Einrichtungen zerkleinert wird und daran unmittelbar 'anschließend das zerkleinerte
Gemisch mit Hilfe von Elevatoren auf Siebeinrichtungen zur Sortierung gelangt, wo
es ohne Verzug, also mit der noch mitgebrachten Feuchtigkeit bis zu i mm herab aussortiert
werden soll.
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Es ist nun eine Aussortierung auf solch kleine Körnungen herab nur
bei einem bestimmten Trockenheitsgrade des Gutes möglich. Dieser Trockenheitsgrad
wird aber durch die Zerkleinerung trotz vorheriger Oberflächenwasserbenetzung der
ungebrochenen Steine in einem .gewissen Grade dadurch erreicht, daß je nach der
weitgetriebenen Kornzerkleinerung, besonders bis zur Mehlgröße herab, eine wesentliche
Vergrößerung der Steinoberfläche stattfindet, die .in vielseitige Berührung mit
dem ursprünglichen Netzwasserfilm kommt und diesen abschwächt; außerdem wird die.beim
Brechen entstehende Erwärmung in günstigem Sinne einwirken.
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Dieser damit erreichte Trockenheitsgrad erweist sich aber für viele
Fälle als'Vorbedingüng für eine gute Aussiebun.g noch nicht als ausreichend, und
es zeigt sich sodann als Mißstand, daß erstens feuchtes Steinmehl die Gewebedrähte
des Siebes bis zu frühzeitigem Zuwachsen der Maschen verdicken kann und daß sich
zweitens an das aussortierte größere Korn Steingrieß anklebt, und zwar so fest,
daß dieses in nassem Zustand mit über das grobmaschige Sieb der Siebvorrichtung
geht und erst bei späterer Abtrocknung an der Luft wieder abfällt und dann den Anschein
ungenauer Aussiebung erweckt. Wenn es auch ein kleiner Prozentsatz ist gegenüber
dem Volumen des ausgeschiedenen Korns, so wird doch im Wettbewerb das grießfreie
Korn besser bewertet, auch wird eine öftere Reinigung der Siebe als verteuernd empfunden.
Andererseits kann für das zu zerkleinernde Gut weder vor noch nach dem Brechen eine
Lufttrocknungszeit eingeschaltet werden, sondern die Vorgänge sollen sich in einem
Zuge meist innerhalb weniger Minuten vollziehen.
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Um den Feuchtigkeitsgrad des Siebgutes für Siebzwecke zu vermindern,
gibt es allerdings schon bekannte Heizungsvorrichtungen zu weitgehender Trocknung.
Man kann das Siebgut mit besonderen Luft- und Dampfheizungen in Trommeln oder anderen
Behältern zum Sieben vortrocknen. Handelt es sich um eine grobkörnige Aussiebung,
wozu schon schräg gestellte feststehende Roste ausreichen, so- kann man letztere
mit Dampf beheizen mit der Wirkung der Offenhaltung .der Siebschlitze (Patent 437
477). Handelt es sich um sehr feine Kornsorten, so können hierfür auch bewegte Siebe
zur Heizung eingerichtet werden, deren Drähte als elektrische
Widerstandsheizkörper
ausgebildet sind und das anhaftende Gut erwärmen und frei machen (Patent 446 27q.).
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Wenn nun aber für die Siebung noch zu feuchte, gebrochene Steine vorliegen
zur Aussortierung in verschiedenartige, nicht zu feine Kornsorten, wofür die Durchschnittstrocknung
schon angenähert erreicht ist, oder wo es sich um bestehende Anlagen handelt, kann
man mit angeführten Trocknungswegen nicht auskommen bzw. ist deren Einhau vielfach
an zu hohe Kosten verknüpft. Hier dürfte gerade das' vorliegende Verfahren in vielen
Fällen doch den wirtschaftlichen Weg bedeuten, wenn auch in Betracht gezogen wird,
daß dabei dein erweiterten Elevatorbechervolumen und der mehrbelasteten Siebfläche
zuweilen Rechnung getragen werden muß und claß auch eine geringe Erhöhung des Kraftbedarfs
für den Elevator in Kauf genommen werden muß.
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Die den unzerkleinerten Stücken anhaftende Nässe wird von den frischen,
durch Zerkleinerung entstandenen Bruchflächen zum Teil aufgenommen bzw. abgeschwächt.
Es ist jedoch, weil eine Durchmischung der Körnungen zwischen Brecher und Sieb ohne
besondere Vorkehrungen erfolgt, diese Durchmischung der Körnungen praktisch als
sehr mangelhaft anzusehen, und es darf wohl angenommen werden, daß nur ein geringer
Teil der neu entstandenen Oberfläche an dieser Wasseraufsaugung beteiligt ist.
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Der für eine einwandfreie Aussortierung erforderliche Trockenheitsgrad
kann gemäß der Erfindung dadurch erzielt werden, daß man- zum Zwecke der Vergrößerung
der Trocknungsfläche einen Teil des schon sortierten feinen Korns wieder nach dein
unsortierten, gemischten, gebrochenen Material zu erneuter Mischung abzweigt.
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Es kommen bei dem aufgezeigten Wege gerade die kleinen aufsavgefähigün
Körnungen zu wiederholter Durchinischung, ohne dabei an die Sättigungsgrenze zu
gelangen, ehe sie ausscheiden: Sie streifen dabei nicht nur nasse, sondern auch
ganz trockene Flächen größerer Körnungen -und sind dabei auch einer lebhaften Luftbewegung
sowohl über dem Sieb als auch auf ihrem zusätzlichen Fallweg ausgesetzt, so daß
bei dem Verfahren nicht nur ejne relativ vermehrte Trocknung durch Teilnahme vorn
Wasser noch unberührter Flächen, sondern auch -eine wenn auch geringe zusätzliche
Lufttrocknung zutritt, womit zusammen ein erstrebter verbesserter Trocknungsgrad
zu erreichen ist. Zu diesem Zwecke wird an der Stelle, wo das feine Korn anfällt,
ein nach dem Elevatorrumpf zurückführender Schacht vorgesehen, dessen Einlauföffnung
mittels eines Schiebers, einer schwenkbaren Klappe o. dgl. vergrößert oder verkleinert
oder, wenn nötig, ganz abgeschlossen werden kann. Die Trockenwirkung auf das gesamte
Brechgut läßt sich noch dadurch steigern, daß der abgezweigte Körnungsanteil mittels
Durchführung von Heizgasen zusätzlich getrocknet wird, so da ß ein beliebig hoher
Trocknun gsgrad für das auszusiebende gemischte, ,gebrochene Korn erreicht werden
kann.
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Zur näheren Erläuterung ist auf der Zeichnung eine der vielen Gestaltungsmöglichkeiten
der Vorrichtung schematisch dargestellt.
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Mit a ist eine finit einer Schüttelvorrichtung b versehene Siebvorrichtung;
bezeichnet, die in bekannter Weise auf der ()bci-l:ante eines entsprechend der Siebanordnung
in verschiedene Sortierzellen c1, c=, c3, c4 unterteilten Saminelbeliälters'c
gelagert ist. Vor der Siebvorrichtung ist ein Elevator d angeordnet, der das in
Pfeilrichtung I vom Steinbrecher kommende zerkleinert;, unsorticrtc Material nach
oben fördert und durch den Schütttrichter dl der Siebvorrichtung zuführt. Gemäß
der Erfindung; ist nun im Bereich des feinsten, die Zelle cl beliefernden Siebes
ein Fallschacht e angeordnet, der zum Elevatorrumpf zurückfließt, so daß ein Teil
des anfallenden feinen Korns wieder vor den Elevator hinter den Steinbrecher zurückgeleitet
werden kann, um erneut mit dem unsortierten Material zwecks Vergrößerung der Trocknungsfläche
gemischt zu werden. Zur Regulierung der abgezweigten Menge ist die Einlauföffnung
des Fallschachtes e mit einem Schieber oder einer schwenkbaren Klappe f versehen,
die auch ein vollständiges Abschließen der Rückführvorrichtung gestattet für den
Fall, daß das unsortierte Material bereits den gewünschten "Trockenheitsgrad aufweist.
Durch eine an die Rückführleitung e angebaute Heizvorrichtung -g ist die Möglichkeit
gegeben, dem abgezweigten Kreislaufzufuhrkorn zum Zwecke einer zusätzlichen Trocknung
Heizgase zuzuleiten. Diese zusätzliche Trocknung; kann auch durch einen in den Fallschacht
einzublasenden Luftstrom erzielt werden.
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Der Trocknungsvorgang sei durch folgendes Beispiel leicht verständlich
gemacht. Sollen beispielsweise 3 cbm geschichtete Grauwacke oder Basalt von durchschnittlich
i dm3 Korngröße, von denen jeder Kubikmeter o,51 Netzwasser mitbringt, in drei gleich
große Kornsorten von o, i dm.-3, o,o5 dm3 und 0,02 dm3 mittlerer Korngröße, also
je i cbm gleichartigen Korns zerlegt werden, so wird deren Oberfläche im umgekehrten
Verhältnis zur ursprünglichen Korngröße vergrößert, so daß das Korn o, r dm' das
iofache, das Korn o,o5-dm3 das 2ofache und das Korn o,02 dm3 das 5o fache an Wasser
bei
gleich starkem Wasserfilm aufnehmen könnte. Die 1,5 1 Wasser
pro 3 cbm würden sich also, gleiche Verteilungsmöglichkeiten vorausgesetzt, auf
eine 8o/3mal so große Steinoberfläche verteilen können. -Erweist sich nun ein solches
Gemisch als für Siebzwecke noch nicht ausreichend trocken genug, so kann der Trockengrad
dadurch verbessert werden, daß nach der Erfindung ein Teil des schon abgesiebten
feinen Korns in dem Fallrohre oder auf anderem Wege nach dem Elevatorrumpf zurückgeleitet
wird, dort zu günstiger Mischung dem unsortierten Korngemisch zugeleitet wird und
dann mit diesem ein zweites Mal den Elevator und die betreffenden Siebe zu passieren
hat.
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Wird als Abzweigmenge für das obengenannte Beispiel ein ganzes Kubikmeter
Korn 0,02 dm- angenommen, das durch die Klappe/
o. dgl. eingestellt werden
könnte, so wird dadurch die Trocknungsfläche von 80/3-auf das 13o/3fache gebracht,
und es besteht außerdem noch die Möglichkeit, dieses Kreislaufzufuhrkorn, sei es
durch Luftstrom, sei es durch Beheizung, so weit zu trocknen, daß ein beliebig hoher-Trockengrad
für das auszusiebende gemischte, gebrochene Korn erreicht werden kann.