DE457541C

DE457541C - Einspannvorrichtung fuer mehrere zu gleicher Zeit zu bearbeitende Teile aus Holz oder aehnlichem Material

Info

Publication number: DE457541C
Application number: DEF63466D
Authority: DE
Original assignee: FRANZ FUCHS MASCHINEN U APPBAU
Current assignee: FRANZ FUCHS MASCHINEN U APPBAU
Priority date: 1927-04-14
Filing date: 1927-04-14
Publication date: 1928-03-19

Description

Die Seitenflächen von flachen Teilen aua Holz oder ähnlichem weichen Material, wie ζ. B. Bürstenstiele u. dgl., werden derart bearbeitet, daß die in einer dem Maschinenschraubstock ähnlichen Spannvorrichtung zusammengepreßten Teile, die alle dieselbe Form erhalten sollen, von Hand an eine senkrecht stehende Frässpindel herangeführt werden, wobei die Formgebung durch die zur Begrenzung der Fräsarbeit dienende, miteingespannte Schablone erfolgt. Diese bisher bekannten' Spannvorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, daß die zu bearbeitenden Einzelteile, nachdem die vordere Seitenfläche gefräst ist, zur Fertigstellung der rückseitigen Seitenfläche umgespannt werden müssen, wodurch außer dem großen Zeitverlust, der bei Massewaren schwer ins Gewicht fällt, auch meistens ein Verrutschen der einseitig bearbeiteten Teile eintrat, so daß keine genaue Übereinstimmung dieser Teile erhalten wurde. Dieser Übelstand machte sich besonders bei der Herstellung von feineren Bürstenhölzern unangenehm bemerkbar, da diese in ihrer äußeren Form übereinstimmen sollen.

Ein weiterer Nachteil der bekannten Spannvorrichtungen besteht darin, daß die Preßspindel sehr weit hinter dem Angriffspunkt der Druckbacke angeordnet ist, wodurch das aus manchmal recht schmalen Teilen bestehende eingespannte Paket das Bestreben zeigte, auszubiegen, wodurch unliebsame Störungen im Arbeitsgange eintraten und sich des öfteren auch Arbeitsausschuß ergab.

Durch den vorliegenden Erfindungsgegeüstand werden diese Nachteile in einfacher und sicherer Weise vermieden. Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke besteht darin, daß die beiden das zu bearbeitende, aus den einzelnen Teilen bestehende Paket zusammenspannenden Preßbacken zwischen den Schenkeln der U-förmig gestalteten Haltevorrichtung drehbar angeordnet sind, wobei die Einrichtung getroffen ist, daß nach Lösung der auf die Druckbacke zentrisch wirkenden Preßspindel infolge der unter Federdruck stehenden, die leichte Drehbewegung der Preßbacken bewirkenden Kugellagerringe die einzelnen Teile, da ständig unter Druck stehend, sich nicht verschieben können. Die Drehbewegung der Preßbacken um i8o° nach der einen oder anderen Richtung wird durch seitlich angeordnete Federklinken automatisch begrenzt, so daß nach Fertigstellung der Fräsarbeit der einen Seite ohne Zeitverlust die Rückseite bearbeitet werden kann. Die Feststellung der Preßbacken in der Arbeitsstellung erfolgt durch einen in eine der Preßbacken eingreifenden federnden Stellstift. Die obere Preßbacke ist schlittenartig geführt und wird durch die zentrisch zu ihr angeordnete Preßspindel verstellt.

Ein weiterer Vorteil der Spannvorrichtung besteht noch darin, daß die Schablone und

die Gegenhalterplatte infolge der drehbaren Anordnung der Preßbacken stets an diesen befestigt bleiben können, wodurch das Einrichten und Festspannen der einzelnen Teile sehr erleichtert wird. Die ganze Vorrichtung wird auf dem Frästisch von Hand verschoben und an den senkrecht stehenden Frässpindeln entlanggeführt.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungs:- gegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt, und zwar veranschaulicht

Abb. ι die Vorderansicht, Abb. 2 die Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Abb. 3 die Draufsicht,

Abb. 4 Schnitt durch den Drehzapfen im vergrößerten Maßstabe,

Abb. 5 Draufsicht auf den Drehzapfen (bei abgenommener Preßbacke).

In der U-förmig gestalteten Haltevorrichtung ι ist die untere Preßbacke 2 um den Zapfen 3 drehbar gelagert, wobei durch den unter dem Druck der Federn 4 stehenden Kugellagerring 5, der zwischen Preßbacke 2 und Druckring 6 angeordnet ist, nicht nur eine leichte Drehbeweglichkeit der Preßbacke gewährleistet ist, sondern auf diese auch während der Drehung nach Lösung des Preßspindeldruckes ständig der Druck der Federn 4 wirkt. Ober der unteren Preßbacke 2 ist die obere Preßbacke 7 in der gleichen Weise drehbar um den Zapfen 8 angeordnet, der in dem in der Haltevorrichtung 1 verschiebbaren Schlitten 9 befestigt ist, wobei auch hier zwischen der Preßbacke 7 und dem unter den Druck der Federn 10 stehenden Druckring 11 der Kugellagerring 12 angeordnet ist. Der die Preßbacke 7 tragende Schlitten 9 wird mittels der in der Haltevorrichtung gelagerten Preßspindel 13 durch Drehen des Schlüssels 14 auf bzw. nieder bewegt.

Zur Begrenzung der Drehbewegung der Preßbacken 2 und damit auch der Preßbacke 7 um 18o° dienen die zu beiden Seiten der Haltevorrichtung 1 angeordneten Federklinken 15, die um die Zapfen 16 drehbar angeordnet sind und in der nach oben gehenden Begrenzungslage durch Federn 17 gehalten werden. Die Schablone 18 und die Gegenhalterplatte 19, die auswechselbar sind, werden durch Schrauben an den Preßbacken 2 bzw. 7 befestigt. "Zwischen diesen werden nun die zu bearbeitenden Teile 20 gelegt und ausgerichtet, und durch Drehen der Preßspindel 13 werden sie zusammengespannt. Die ganze

Haltevorrichtung 1 wird nunmehr von dem Arbeiter mittels der an ihr angeordneten Haltegriffe 2, wobei die Hände gegen Verletzungen durch die Frässpindel durch Schutzhauben 22 geschützt werden, gegen die senk- 60 recht stehende, sich drehende Frässpindel geführt, wobei die Begrenzung der Arbeitsfläche durch die Schablone 18 erfolgt. Ist die Vorderseite fertig bearbeitet, wird die Preßspindel 13 etwas gelöst, eine der Federklinken 65 15 heruntergedrückt und das zwischen den Preßbacken 2 und 7 eingespannte Paket um i8o° gedreht, wobei durch die inzwischen wieder hochgeschnellte Federklinke 15 automatisch die Begrenzung der Drehbewegung 70 erfolgt. Die Sicherstellung in dieser Lage erfolgt durch Einschnappen eines federnd angeordneten Stellstiftes 23, der in ein Loch der Preßbacke 7 einspringt und der vor Vornahme der Drehbewegung auch hochgehoben 75 werden muß.

Claims

Patentansprüche:

i. Einspannvorrichtung für mehrere zu gleicher Zeit zu bearbeitende Teile aus Holz oder ähnlichem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die aufeinandergeschichteten, seitlich zu bearbeitenden Einzelteile (20) zwischen zwei " in einer U-förmig gestalteten Haltevorrichtung (1) ständig unter Federdruck stehende, drehbar angeordnete Preßbacken (2 und 7), von denen eine (7) in der Höhe verstellbar ist und die mit auswechselbarer Schablone (18) bzw. Gegenhalterplatte (19) versehen sind, mittels der auf eine der Preßbacken (7) zentrisch wirkenden Preßspiiidel (13) zusammengespannt werden, wobei zur Begrenzung der Drehbewegung des Preßpakets (2-18-20-19-7) ^zur Vornahme der rückseitigen Bearbeitung der eingespannten Teile (20) unter Federdruck stehende drehbare Klinken (15) dienen, deren Anschlagkerbe die Preßbacke (2) während des Arbeitsvorgangs umfaßt, während der Drehbewegung des Preßpakets dessen Darübergleiten ermöglicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der unter dem Druck der Federn (4 bzw. 10) stehenden Druckscheibe (6 bzw. 1) und der Preßbacke (2 bzw. 7) ein Kugellagerring (5 bzw. 12) angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.