DE4326869A1 - Profilleiste aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Profilleiste aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Profilleisten sind in unterschiedlichen Ausführungsformen, beispielsweise aus den Dokumenten DE-A-29 16 682, DE-A-30 23 767 und DE-A-37 06 197 bekannt. Sie werden insbesondere als sogenannte Dachkantenleisten im Verbindungsbereich zwischen dem Dachblech und den Seitenwandblechen von Kraftfahrzeugkarosserien angebracht und können als Abdeck- bzw. Dichtprofile, Regenrinnen und/oder Zierleisten dienen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Anwendungs- und Funktionsbereich solcher Profilleisten zu erweitern und damit einen spürbaren Rationalisierungseffekt bei der Serienproduktion von Kraftfahrzeugen zu erbringen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer gattungsgemäßen Profilleiste gelöst, die die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale aufweist. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Bisher werden die erforderlichen Verbindungsleitungen zwischen dem Vorder-, Mittel- und Heckteil von Kraftfahrzeugen durch den Karosserieinnenraum verlegt. Es handelt sich dabei um Energieleiter für verschiedene elektrische Verbraucher, um Leitungen für Steuer- und Anzeigesignale und/oder um Flüssigkeitsleiter, beispielsweise für das Waschwasser der Heckscheibenwaschanlage. Die einwandfreie Anbringung und Führung dieser Leitungen innerhalb der Karosserie ist in aller Regel kompliziert und zeitaufwendig. Ferner bereitet ihre Separierung bei der Demontage von Kraftfahrzeugen im Rahmen des Recycling erhebliche Schwierigkeiten.

Demgegenüber schafft die vorliegende Erfindung die Möglichkeit, alle besagten Leiter in einer leicht handhabbaren Baueinheit zu vereinigen, in der sie mit wenigen Handgriffen oder auch mittels automatisch arbeitender Vorrichtungen innerhalb kürzester Zeit montiert bzw. demontiert werden können. Ferner erleichtert ihre gute Zugänglichkeit gegebenenfalls eine Fehlersuche im Leitungssystem und bei einem Defekt ist ein Austausch mit geringstem Aufwand möglich.

Bei den in die erfindungsgemäße Profilleiste integrierten Energieleitern handelt es sich im allgemeinen um elektrische Leiter, durch die beispielsweise die Lampen der Heckbeleuchtung oder elektromotorisch bzw. elektromagnetisch betätigbare Einrichtungen versorgt werden oder mit denen elektrische Anzeige bzw. Steuersignale übermittelt werden können. Solche Leiter können teilweise auch als optische Leiter ausgebildet sein. Als Flüssigkeitsleiter kommen eingefügte Schläuche oder eingeformte geschlossene Kanäle in Betracht. Entsprechende geschlossene Kanäle oder auch Kanäle, die zur Rückseite der Profilleiste offen sind, können auch die besagten Energieleiter aufnehmen.

Die Ein- und Ausgänge der Energie- bzw. Flüssigkeitsleiter sind vorzugsweise nicht an der Oberseite der erfindungsgemäßen Profilleisten angebracht, sondern an den Profilflanken, an der Profilrückseite oder an den Profilstirnenden, und vorteilhaft sind sie montagefertig mit entsprechenden Anschlußeinrichtungen, wie elektrischen Steckverbindern bzw. Schlauchtüllen zum Aufschieben von Anschlußschläuchen, ausgestattet. Ferner kann es vorteilhaft sein, die erfindungsgemäße Profilleiste mit einer sich in ihrer Längsrichtung ändernden Querschnittskontur auszubilden, um sie so dem Karosserieverlauf anzupassen oder um sie in Teillängsbereichen mit angeformten bzw. angefügten seitlichen Ergänzungen in Form einer Regenrinne oder einer Dicht- bzw. Abdecklippe zu versehen. Insbesondere kann es zweckmäßig sein, die erfindungsgemäße Profilleiste in ihren Längsabschnitten nach Art und Anzahl unterschiedlich mit Energie- bzw. Flüssigkeitsleitern zu bestücken, also beispielsweise nur den Flüssigkeitsleiter über die gesamte Länge durchlaufen zu lassen und elektrische Leiter lediglich in bestimmten Längenabschnitten vorzusehen.

Besonders vorteilhaft ist die Realisierung der vorliegenden Erfindung in Form einer sogenannten Dachkantenleiste, wobei sich eine solche erfindungsgemäße Dachkantenleiste insbesondere auch über den eigentlichen Dachbereich hinaus nach vorne entlang der A-Säule und nach hinten entlang der C- bzw. D-Säule erstrecken kann.

In der beigefügten Zeichnung ist die vorliegende Erfindung beispielsweise in schematischer Darstellung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Profilleiste in Form einer Dachkantenleiste an einem in Seitenansicht gestrichelt angedeuteten Oberteil einer Pkw-Karosserie,

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Profilleiste mit unmittelbar eingeformten Energie- und Flüssigkeitsleitern,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Profilleiste mit zwei eingeformten geschlossenen Kanälen, von denen der eine unmittelbar als Flüssigkeitsleiter ausgebildet ist, während in den anderen mehrere Energieleiter eingefügt sind.

Fig. 4 eine erfindungsgemäße Profilleiste mit einem eingeformten geschlossenen Kanal, der einen Flüssigkeitsleiter und mehrere Energieleiter enthält und

Fig. 5 eine erfindungsgemäße Profilleiste, bei der die Energie- bzw. Flüssigkeitsleiter in zur Profilrückseite offene Kanäle eingefügt sind.

Die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Profilleiste 1 erstreckt sich über die A-Säule A, die eigentliche Dachkante und die C-Säule C. Sie enthält beispielsweise einen Flüssigkeitsleiter und vier elektrische Leiter. Der Flüssigkeitsleiter erstreckt sich vom Fuß der A-Säule A bis zum Bereich der Heckscheibe und weist an seinem Ein- und Ausgang jeweils eine Schlauchanschlußnippel 3.2 auf. Die vier elektrischen Leiter beginnen ebenfalls am Fuß der A-Säule A, und sie münden teils an der B-Säule B und teils am Fuß der C- Säule C; ihre Enden sind jeweils mit Steckkontakten 2.2 ausgestattet.

Die in Fig. 2 wiedergegebene erfindungsgemäße Profilleiste 1 enthält mehrere isolierte Drähte 2 sowie einen Schlauch 3. Alle diese Leiter sind bei der Herstellung des Profils in dessen elastomeren Grundkörper eingeformt, insbesondere einextrudiert. Ferner enthält das Profil eine ebenfalls eingeformte Klemmschiene 7 mit etwa C-förmigem Querschnitt, mit deren Hilfe es an etwa T-förmigen Vorsprüngen der Karosserie verklammert werden kann.

Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform enthält das Dichtungsprofil 1 zwei geschlossene Kanäle 4, von denen der eine unmittelbar als Flüssigkeitsleiter 3 dient, während in den anderen mehrere isolierte Drähte 2 eingefügt sind. Der Flüssigkeitsleiter 3 weist zur Profilunterseite einen Ausgang 3.1 auf, der mit einem Nippel 3.2 zum Aufschieben eines Anschlußschlauches ausgestattet ist. Entsprechend besitzt einer der Drähte 2 in dem dargestellten Bereich einen Ausgang 2.1 mit Steckkontakt 2.2.

Das Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Fig. 4 enthält einen in den Profilkörper eingeformten geschlossenen Kanal 4, in den sowohl isolierte Drähte 2 als auch ein Schlauch 3 eingefügt sind. Die dargestellte Profilleiste weist eine durchgehend flache Rückseite auf, wodurch sie vorteilhaft durch Verklebung mit der Karosserie verbunden werden kann.

Bei der in Fig. 5 wiedergegebenen erfindungsgemäßen Profilleiste sind zur Aufnahme der isolierten Drähte - beispielsweise in Form eines Kabelbaumes sowie des Schlauches 3 zur Rückseite offene Kanäle 5 vorgesehen, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die Kanalwandungen mit durchgehenden angeformten, die Kanäle verengenden Halterippen 6 ausgestattet sind, durch die die eingefügten Leiter fixiert werden. Der die elektrischen Leiter 2 enthaltende Kanal ist mit einem seitlichen Ausgang 5.1 dargestellt, durch den zwei mit Steckkontakten 2.2 versehene Drahtenden 2.1 nach außen geführt sind. Zur Befestigung an der Fahrzeugkarosserie weist die dargestellte Profilleiste an ihrer Unterseite ein durchgehendes Steckprofil 8 auf, das in an sich bekannter Weise mit einem U-förmig gebogenen Metallstreifen 8.1 versteift ist und Klemmlippen 8.2 enthält und mit dem die Profilleiste durchgehend an einem Verbindungsflansch der Karosserie verankert wird. Ferner ist an diese Profilleiste ein lippenartiger Ansatz 9 angeformt, der beispielsweise im eigentlichen Dachbereich als nach oben offene Regenrinne ausgebildet ist und in den Bereichen der A-Säule A und der C- Säule C eine andere - insbesondere mehr geschlossene - Querschnittskontur aufweisen kann.

Claims (9)

1. Profilleiste aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen zur Befestigung an Außenflächen oder Außenkanten von Kraftfahrzeugkarosserien, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen innerhalb ihres Querschnitts in ihrer Längsrichtung verlaufenden Energie- und/oder Flüssigkeitsleiter (2, 3) enthält.

2. Profilleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Dachkantenleiste ausgebildet ist.

3. Profilleiste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Leiter (2, 3) in sie eingeformt ist/sind.

4. Profilleiste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der/die Leiter (2, 3) in sie einextrudiert ist/sind.

5. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen zu ihrer Rückseite offenen Kanal (5) aufweist, in den mindestens ein Leiter (2, 3) eingefügt ist.

6. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen in sie eingeformten geschlossenen Kanal (4) aufweist, der einen Flüssigkeitsleiter (3) bildet oder Energie- und/oder Flüssigkeitsleiter (2, 3) enthält.

7. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in sie integrierten Leiter (2, 3) bzw. Kanäle (4, 5) an den Profilflanken, an der Profilrückseite oder an den Profilstirnenden angeordnete Ein- und Ausgänge (2.1, 3.1, 5.1) mit Anschlußeinrichtungen (2.2, 3.2) aufweisen.

8. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine sich in Längsrichtung ändernde Querschnittskontur aufweist.

9. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Längsrichtung bereichsweise unterschiedliche Arten und/oder Anzahlen von Leitern (2, 3) enthält.