DE19757446A1

DE19757446A1 - Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE19757446A1
Application number: DE1997157446
Authority: DE
Inventors: Josef Blaut; Manfred Dipl Ing Gaertner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-12-23
Filing date: 1997-12-23
Publication date: 1999-07-01

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-OS 33 25 714 ist eine Vorrichtung zum Abbremsen von Kraftfahrzeugen bekannt. Diese Vorrichtung weist eine Radaranlage auf, die einen Abstand zu einem Hindernis vor dem Fahrzeug ermittelt. An diese Radaranlage sind Warneinrichtungen gekoppelt, die eine Gefahrensituation an den Fahrer signalisieren. Wird während einer Fahrt durch eine Straßenkurve eine Warnbake, die den Straßenrand begrenzt, erfaßt, so kann die Radaranlage auch irrtümlich die Warneinrichtungen auslösen.

Aus der DE-OS 40 11 403 ist ein Infrarot-Bremssystem bekannt, das ebenfalls eine Radaranlage aufweist. Die Radaranlage sendet Infrarotsignale aus, die ein Objekt erfassen und dann reflektiert werden. Auch hier besteht die Möglichkeit des Fehlalarmes, wenn diese Strahlen in Kurvenfahrt von einer am Wegrand stehenden Warnbake reflektiert werden.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzu geben, die sicherstellt, daß Kraftfahrzeugführer in gefährlichen Situationen gewarnt werden und Fehlalarme ausgeschlossen sind.

Diese Aufgabe wird gemäß der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß mißt ein Kontroll- und Steuergerät bei einem Bremsvorgang die Bremskraft und gibt bei Überschreitung einer vorgegebenen Bremskraft elektrische Signale an ein Ausgabegerät ab. Gefahrensituation treten insbesondere in einem Stau auf. Ein vorausfahrender Kraftfahrzeugführer gerät in einen Stau und führt mit seinem Kraftfahrzeug eine Vollbremsung durch, was einer starken negativen Beschleunigung entspricht. Für den nachfolgenden Kraftfahrzeugführer ist eine solche Situation nur nach einer längeren Beobachtungszeit erkennbar. Er sieht zwar den vorausfahrenden Kraftfahrzeugführer bremsen, allerdings sieht er nicht, wie stark tatsächlich gebremst wird. In der Regel konzentriert sich der vorausfahrende Kraftfahrzeugführer erst auf den Bremsvorgang, ehe er den nachfolgenden Verkehr durch Einschalten der Warnblinkanlage warnt. Die Reaktionen der nachfolgenden Kraftfahrzeugführer setzen deshalb erst verspätet ein. Mit dem Ausgabegerät sind bei größerer negativer Beschleunigung Signale zur Benachrichtigung nachfolgender Autofahrer erzeugbar. Damit werden nachfolgende Kraftfahrzeugführer auf eine größere negative Beschleunigung aufmerksam gemacht und deren Reaktionen setzen früher ein. Die Gefahr eines Auffahrunfalles ist dadurch gemindert.

In vorteilhafter Weise wird bei Überschreitung der vorgegebenen Bremskraft die Zeitdauer der Überschreitung gemessen und bei Überschreitung einer vorgegebenen Zeitdauer gibt das Kontroll- und Steuergerät elektrische Signale an das Ausgabegerät ab. Wird nur kurzzeitig das Bremspedal mit größerer Kraft niedergetreten, so wird das Kontroll- und Steuergerät nicht aktiv. Nur bei anhaltendem Überschreiten der Bremskraft wird auch ein Signal erzeugt.

In einfacher Weise wird die Bremskraft anhand eines Kraftaufnehmers gemessen. Die von dem Bremspedal zurückgelegte Wegstrecke ist ein Maß für die erzeugte Bremskraft und bei Überschreiten einer vorgegebenen Strecke wird das Kontrollgerät aktiviert. Dabei finden Kraftaufnehmer Verwendung, die als Sensoren ausgebildet sind und die die Bremskraft indirekt über den zurückgelegten Weg messen.

In einfacher Weise wird die Bremskraft anhand des Bremsdruckes innerhalb des Bremszylinders gemessen und bei Überschreiten eines vorgegebenen Druckes ein Signal an das elektrisches Kontroll- und Steuergerät abgegeben.

In einfacher Weise wird die Zeit einer Wechselbetätigung von Gas zu Bremspedal gemessen und bei Erreichen einer vorgegebenen Zeit ein Signal an das Kontroll- und Steuergerät abgegeben.

In vorteilhafter Weise weist das Steuer- und Kontrollgerät einen Eingang auf, der an ein Antiblockiersystem (ABS) anschließbar ist. Wenn ein Antiblockiersystem aktiviert wird, wird gleichzeitig ein Signal an das Kontroll- und Steuergerät abgegeben. Die Aktivierung des Antiblockiersystems zeigt immer eine Gefahrensituation an.

In vorteilhafter Weise gibt das Kontroll- und Steuergerät abhängig von der Bremsstärke verschiedene Signale an das Ausgabegerät aus, so daß nachfolgende Kraftfahrzeugführer über die Bremsstärke entsprechend gewarnt werden.

In vorteilhafter Weise sind als Ausgabegerät rückwärtige Leuchten an dem Fahrzeug geschaltet, die die Informationen an nachfolgende Kraftfahrzeug führer weitergeben. Dabei sind neben den heute üblichen an der Rückseite eines Kraftfahrzeuges angeordneten Leuchten wie die Bremsleuchten, die fahrtrichtungsanzeigenden Leuchten und den Rücklichtern weitere zusätzliche Leuchten angeordnet.

In einfacher Weise sind die rückwärtigen Fahrtrichtungsanzeiger als Ausgabegerät geschaltet, die als Warnblinklicht pulsierend gelb aufleuchten. Die gelben Warnblinkleuchten sind als Gefahrenanzeige jedem Kraftfahrzeugführer bekannt, insbesondere als Stauwarnung auf der Autobahn. Abhängig von der aufgebrachten Bremskraft sind die Blinkfrequenz und/oder die Lichtintensität veränderbar. Mit zunehmender Bremskraft wird die Frequenz höher und/oder die Intensität stärker.

In einer anderen einfachen Ausführung der Erfindung wird ein Sender aktiviert. Dieser Sender sitzt im hinteren Bereich des Fahrzeugs und sendet Signale an nachfolgende Kraftfahrzeuge aus. Ein entsprechender Empfänger empfängt die Signale und gibt diese Signale an den Fahrer weiter. Damit können Kraftfahrzeugführer nachfolgender Kraftfahrzeuge direkt gewarnt werden.

In einfacher Weise arbeiten Sender und Empfänger mit Infrarot-Strahlung, die nicht beliebig weit, sondern nur in einem begrenzten Raum zur Verfügung stehen.

In einfacher Weise gibt der Empfänger Signale an ein optisches Warngerät. Damit kann der Kraftfahrzeugführer des nachfolgenden Fahrzeuges durch ein Blinklicht in seinem Blickbereich gewarnt werden.

In einfacher Weise gibt der Empfänger Signale an ein akustisches Warngerät. Damit kann der Kraftfahrzeugführer des nachfolgenden Fahrzeuges durch einen Warnton gewarnt werden.

In einfacher Weise steuert der Empfänger ein zweites Kontroll- und Steuergerät in dem nachfolgenden Kraftfahrzeug an, das eine automatische Bremsung auslöst.

In vorteilhafter Weise empfängt das Kontroll- und Steuergerät eines nachfol genden Fahrzeuges ein Signal, das anzeigt, ob sich ein vor diesem Fahr zeug befindliches zweite Fahrzeug in einem ruhenden oder fahrenden Zustand befindet.

Zum besseren Verständnis wird nachfolgend die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in den Figuren näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 ein Kraftfahrzeug mit einer Bremsanlage und einem Kontroll- und Steuergerät und

Fig. 2 ein nachfolgendes Kraftfahrzeug mit einem Empfänger und einem Steuer- und Kontrollgerät zur Verarbeitung empfangener Signale.

Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit vier Rädern 2, einer Bremsanlage 3 und einer Pedalanordnung 4. Die Bremsanlage 3 weist einen Hauptbremszylin der 5, ein Bremspedal 6 und ein Antiblockiersystem 7 auf. Ein Kontroll- und Steuergerät 8 ist über ein elektrisch leitendes Kabel 9 mit einem Infrarot sender 10 und hinteren Leuchten 11 verbunden, die das Warnsignal anzeigen.

Fig. 2 zeigt ein nachfolgendes Fahrzeug 12 mit Vorderrädern 13. Im vorderen Teil des nachfolgenden Fahrzeuges 12 ist ein Infrarotempfänger 14 eingebaut. Der Infrarotempfänger 14 ist über ein elektrisch leitendes Kabel 15 mit einem optischen und akustischen Ausgabe- und Warngerät 16 verbunden. Das optische und akustische Ausgabegerät 16 zeigt einem Kraftfahrzeugführer des nachfolgenden Fahrzeugs 12 an, ob der Vordermann stark bremst.

Claims

1. Bremsanlage (3) für ein Kraftfahrzeug (1, 12), dadurch gekennzeichnet, daß ein Kontroll- und Steuergerät (8) bei einem Bremsvorgang die Bremskraft der Bremsung mißt und bei Überschreitung einer vorgegebenen Bremskraft elektrische Signale an ein Ausgabegerät (10, 11, 16) abgibt.

2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreitung der vorgegebenen Bremskraft die Zeitdauer der Überschreitung gemessen wird und bei Überschreitung einer vorgegebener Zeitdauer das Kontroll- und Steuergerät (8) elektrische Signale an das Ausgabegerät (10, 11, 16) abgibt.

3. Bremsanlage nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraft anhand eines Kraftaufnehmers ermittelbar ist.

4. Bremsanlage nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraft anhand des Druckes in einem Hauptbremszylinder (5) ermittelbar ist.

5. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zeitdauer eines Wechsels von dem Gaspedal zu dem Bremspedal ermittelbar ist und bei Unterschreitung einer vorgegebenen Zeitdauer ein Signal an das Kontroll- und Steuergerät abgebbar ist.

6. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontroll- und Steuergerät (8) ein Signal eines Antiblockiersystemes (7) registriert.

7. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontroll- und Steuergerät (8) abhängig von der Stärke der Bremsung veränderte Signale ausgibt.

8. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgabegerät (10, 11, 16) rückwärtige Leuchten (11) geschaltet sind.

9. Bremsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchten (11) fahrtrichtungsanzeigende Leuchten sind.

10. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgabegerät (10, 11, 16) ein Sender (10) ist, der Signale an einen Empfänger (14) in einem nachfolgenden Kraftfahrzeug (12) ausgibt.

11. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (10) und der Empfänger (14) mit Infrarot Strahlen arbeiten.

12. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (14) Signale an ein optisches Warngerät (16) abgibt.

13. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (14) Signale an ein akustisches Warngerät (16) abgibt.

14. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger (14) Signale an die Bremsanlage (3) abgibt.

15. Bremsanlage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontroll- und Steuergerät ein Signal empfängt, ob das Fahrzeug sich im ruhenden oder fahrenden Zustand befindet.