DE4316396C1 - Kettenwirkmaschine mit mindestens einer Legebarre - Google Patents
Kettenwirkmaschine mit mindestens einer LegebarreInfo
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- D04B27/10—Devices for supplying, feeding, or guiding threads to needles
- D04B27/24—Thread guide bar assemblies
- D04B27/32—Thread guide bar assemblies with independently-movable thread guides controlled by Jacquard mechanisms
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit min
destens einer Legebarre, deren Legenadeln mit Hilfe
einer Jacquard-Steuerung um mindestens eine Nadeltei
lung versetzbar sind.
Aus einer älteren, nicht vorveröffentlichten Patentschrift
der Anmelderin (DE-PS 42 26 899) ist zu entnehmen,
daß man den Versatz einer Legenadel mit Hilfe eines
piezoelektrischen Biegewandlers bewirken kann. Zu
diesem Zweck wird ein Trägerstreifen zwischen Legenadel
und Legebarre angeordnet, mit einer aktiven Schicht aus
piezoelektrischem Material versehen und eine Steuervorrichtung
zum Anlegen einer Steuerspannung an diese aktive
Schicht vorgesehen. Durch den Biegevorgang wird
die Legenadel leicht schräggestellt, was die Gefahr von
Nadelkollisionen hervorruft. Es ist daher in der gleichen
Patentanmeldung bereits vorgeschlagen, die Legenadel
mit mindestens zwei parallel nebeneinander angeordneten
Biegewandlern zu versehen, deren eine Enden an
der Legebarre befestigt und deren andere Enden mit der
Legenadel verbunden sind. Hierdurch ergibt sich eine
Art Parallelogrammführung der Legenadel, die dafür
sorgt, daß die Legenadel immer parallel zu den Wirkna
deln steht. Diese Lösung ist jedoch aus Platzgründen
nicht immer durchführbar.
Alle anderen bekannten Jacquard-Steuerungen sind we
sentlich platzaufwendiger. Die Steuerelemente befinden
sich oberhalb der Legebarre und übertragen die Stell
bewegung über Harnischschnüre, wie DE-PS 33 21 733 oder
DE-OS 40 28 390 zeigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ketten
wirkmaschine mit einer wenig Platz benötigenden
Jacquard-Steuerung für die Legenadeln anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
Die beiden in Reihe geschalteten piezoelektrischen Bie
gewandler führen beim Anlegen der Steuerspannung zu
einer S-förmigen Biegung des Trägers für die Legenadel.
Da die Biegewandler nicht parallel, sondern in Reihe
angeordnet sind, wird in Längsrichtung der Barre nur
wenig Platz benötigt bzw. können kräftige Biegewandler
verwendet werden. Für die Jacquard-Steuervorrichtung
wird oberhalb der Legebarre überhaupt kein Platz benö
tigt, weil die Steuerspannung unmittelbar an die Biege
wandler herangeführt werden kann.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 2 ergibt sich wegen
des gemeinsamen Trägerstreifens ein einfacher Aufbau
und eine einfache Herstellung. Der Trägerstreifen
selbst kann als Gegenelektrode zu den Anschlußelektro
den verwendet werden.
Die Weiterbildung nach Anspruch 3 führt zur Verwendung
zweier piezoelektrischer Biegewandler, die jeweils aus
einer passiven Schicht, nämlich dem Trägerstreifen, und
einer aktiven Schicht aus piezokeramischem Material,
bestehen und daher auch als "monomorph" bezeichnet wer
den. Hier genügt es - je nach Polarisation des piezo
elektrischen Materials - eine positive oder negative
Steuerspannung an beide Biegewandler anzulegen.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 führt zu Biegewand
lern, bei denen die passive Schicht, die durch den Trä
gerstreifen gebildet ist, beidseitig durch eine aktive
Schicht aus piezokeramischem Material abgedeckt ist.
Solche Biegewandler bezeichnet man auch als "trimorph".
Die Weiterbildung nach Anspruch 5 erlaubt es, die Lege
nadel wahlweise nach links und nach rechts auszulenken.
Günstig ist die Ausgestaltung nach Anspruch 6. Durch
Wahl des Abstandes läßt sich der effektive Versatzweg
der Legenadel bestimmen und so dem Anwendungszweck an
passen.
Die Ausführungsform nach Anspruch 7 gibt die Möglich
keit, durch Einstellung der Steuerspannung die Größe
der Biegung und damit ebenfalls den Versatzweg zu be
stimmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Legenadel mit doppeltem
Biegewandler gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Darstellung eines abge
wandelten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 die Ausführungsform nach Fig. 2 nach Anlegen der
Steuerspannung,
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch einen Abschnitt
der Legebarre und
Fig. 5 eine Vorderansicht der Ausführungsform der
Fig. 4.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist eine Legenadel
1, die mit einem Loch 2 für die Fadenführung versehen
ist, einteilig mit einem Trägerstreifen 3 ausgebildet,
der mit seinem oberen Ende 4 an der Legebarre befestigt
wird. Es gibt zwei piezoelektrische Biegewandler 5 und
5a, die mechanisch in Reihe liegen. Der erste Biege
wandler 5 weist eine erste Schicht 6 aus piezokerami
schem Material auf, die durch eine Anschlußelektrode 7
abgedeckt ist. Der zweite Biegewandler 5a weist eine
zweite Schicht 8 aus piezokeramischem Material auf, die
durch eine Anschlußelektrode 9 abgedeckt ist. Die Pfei
le im Schichtmaterial geben die Polarisationsrichtung
der Keramik an.
Zur Jacquard-Steuervorrichtung 10 gehört ferner eine
Spannungsquelle 11, welche eine Spannung U abzugeben
vermag. Wenn ein Schalter 12 geschlossen wird, wird
eine Spannung, die mit Hilfe der beiden Einstellvor
richtungen 13 und 14, beispielsweise Potentiometer,
wählbar ist, an die Anschlußelektroden 7 und 9 gelegt.
Dies führt zu einer Biegung des Trägerstreifens 3 in
einer Fig. 3 entsprechenden Form. Der Schalter 12 ist
zweckmäßigerweise ein elektronischer Schalter, der nach
einem gespeicherten Programm geöffnet und geschlossen
wird.
Die Ausgestaltung nach Fig. 2 unterscheidet sich von
Fig. 1 dadurch, daß der Trägerstreifen 15 über ein
Kupplungselement mit der Legenadel 17 verbunden ist.
Wiederum gibt es zwei Biegewandler 18 und 19 mit einer
ersten piezokeramischen Schicht 20 und einer hierzu in
Richtung des Trägerstreifens versetzten piezokerami
schen Schicht 21. Auf der jeweils gegenüberliegenden
Seite befindet sich eine dritte Schicht 22 bzw. eine
vierte Schicht 23 aus piezokeramischem Material. Diese
Schichten sind wiederum mit Anschlußelektroden 24, 25,
26 bzw. 27 versehen.
Zur Ansteuerung dient die veranschaulichte Schaltung.
Eine Spannungsquelle U hat einen negativen Ausgang, der
mit den Anschlußelektroden der ersten Schicht 20 und
der zweiten Schicht 21 verbunden sowie über einen
Schalter S1 mit dem Trägerstreifen 15 verbindbar ist,
und einen positiven Ausgang, der mit den Anschlußelek
troden der dritten Schicht 22 und der vierten Schicht
23 verbunden sowie über einen Schalter S2 mit dem Trä
gerstreifen 15 verbindbar ist. Wenn der Schalter S1
betätigt wird, biegen sich die Biegewandler, wie in
Fig. 3 verdeutlicht; bei Betätigung des Schalters S2
ist die Biegung entgegengesetzt. Stehen beide Schalter
offen, nimmt die Legenadel 17 eine Mittelstellung zwi
schen ihren beiden Arbeitsstellungen ein. In allen Fäl
len hat die Legenadel 17 eine zu sich parallele Lage.
Die Fig. 4 und 5 zeigen jeweils einen Abschnitt 28 ei
ner Legebarre 29. Er trägt eine Haltevorrichtung 30,
mit der das obere Ende 4 des Trägerstreifens 15 festge
halten werden kann, und Anschläge 31, um den Versatz
der Legenadeln zu begrenzen. Wie Fig. 4 zeigt, ist das
Einspannende 4 des Trägerstreifens 15 mit einer Steuer
leitung 32 verbunden. An die Anschlußelektrode 24 (und
25) kann über eine Leitung 33 eine negative Spannung
und an die Anschlußelektrode 27 (und 26) über eine Lei
tung 34 eine positive Spannung angelegt werden.
Die Legenadeln 17 sind so eingespannt, daß sie bei feh
lender Steuerspannung in der Mitte zwischen zwei An
schlägen 31 liegen. Beim Anlegen einer Steuerspannung
an die Schichten 22 und 23 sowie Betätigen des Schal
ters S2 bewegen sich die Legenadeln 17 nach rechts, so
daß sie die Stellung 17′ einnehmen, in der sie an der
linken Seite des Anschlages 31 anliegen. Wird dagegen
die Steuerspannung an die Schichten 20 und 21 gelegt
und der Schalter S1 betätigt, bewegen sich die Legena
deln 17 nach links bis zum Anschlag 31. In Fig. 5 ist
veranschaulicht, daß sechs Nadeln die Stellung 17′ in
nehaben und lediglich eine Nadel 17 in entgegengesetz
ter Richtung ausgelenkt ist.
Als Material für die aktive Schicht kommt hauptsächlich
Piezokeramik in Betracht, also insbesondere synthetisch
hergegestellte, anorganische, polykristalline und
nicht-metallische Werkstoffe, meist aus modifiziertem
Blei-Zirkonat-Titanat. Sie erhalten ihre piezoelektri
sche Wirkung durch Polarisierung mit hohen Feldstärken.
Die aktive Schicht kann großflächig hergestellt, an
schließend geschnitten und dann auf die zuvor geschnit
tenen Trägerstreifen aufgeklebt werden.
Die Steuerung kann mit Hilfe eines Rechners erfolgen,
der für jeden Arbeitszyklus der Kettenwirkmaschine den
Biegewandlern zugeordnete Steuersignale abgibt, wie
dies schematisch in Fig. 1 veranschaulicht ist. Bei
Erregung durch den Rechner wird eine Steuerspannung im
Niederspannungsbereich, vorzugsweise von etwa 25 bis
30 V, an die Biegewandler abgegeben. Diese können so
ausgelegt sein, daß sie bei dieser Steuerspannung die
gewünschte Auslenkung der Legenadel 1 bzw. 17 bewirken.
Claims (7)
1. Kettenwirkmaschine mit mindestens einer Legebarre
(29), deren Legenadeln (1; 17) mit Hilfe einer Jac
quard-Steuerung (10) um mindestens eine Nadeltei
lung versetzbar sind, wobei die Legenadeln jeweils
unter Zwischenschaltung von zwei piezoelektrischen
Biegewandlern (5, 5a; 18, 19), die mechanisch in
Reihe liegen und bei gemeinsamer Ansteuerung eine
entgegengesetzte Biegung bewirken, an der Legebarre
befestigt sind.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden piezoelektrischen Biege
wandler (5, 5a; 18, 19) einen gemeinsamen Träger
streifen (3; 15) aufweisen, der in Streifenrichtung
versetzt eine erste und eine zweite aktive Schicht
(6, 8; 20, 21), die je mit einer Anschlußelektrode
(7, 9; 24, 25) abgedeckt sind, tragen und durch
Anlegen von Steuerspannungen in entgegengesetzter
Richtung auslenkbar sind.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste und zweite aktive Schicht
(6, 8; 20, 21) auf einander gegenüberliegenden Sei
ten des Trägerstreifens (3; 15) angeordnet sind.
4. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der ersten Schicht (20) eine dritte
aktive Schicht (22) und der zweiten Schicht (21)
eine vierte aktive Schicht (23) auf der jeweils
gegenüberliegenden Seite des Trägerstreifens (15)
zugeordnet ist und daß durch Anlegen von Steuer
spannungen zwischen Trägerstreifen (15) und An
schlußelektrode (26, 27) der dritten und vierten
Schicht (22, 23) diese in entgegengesetzter Rich
tung auslenkbar sind.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dritte Schicht (22) und die vier
te Schicht (23) beim Anlegen der Steuerspannung in
einer Richtung auslenkbar sind, die der Auslenk
richtung der ersten Schicht (20) bzw. der zweiten
Schicht (21) entgegengesetzt ist.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden
Biegewandlern (5, 5a; 18, 19) ein die Auslenkung
durch den ersten Biegewandler verstärkender Abstand
vorgesehen ist.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerspannungen
einstellbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316396 DE4316396C1 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Kettenwirkmaschine mit mindestens einer Legebarre |
Applications Claiming Priority (1)
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