DE4244081C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Anspinnen einer Offenend-SpinnvorrichtungInfo
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Landscapes
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anspin
nen einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei welchem ein Faser
strom erzeugt und mit Hilfe eines Hilfssaugluftstromes von
seinem Weg zur Fasersammelfläche eines Spinnrotors abgelenkt
und abgeführt wird, bis ein Fadenende auf die Fasersammelflä
che des Spinnrotors zurückgeliefert wird, wobei in Abstimmung
mit der Rücklieferung des Fadenendes der Hilfssaugluftstrom
außer Wirkung gebracht, im Spinnrotor ein Spinnunterdruck er
zeugt und der Faserstrom durch einen Faserspeisekanal der Fa
sersammelfläche des Spinnrotors zugeführt werden, wo das
Fadenende mit den neu zugespeisten Fasern verbunden und so
dann unter Einbindung von Fasern als fortlaufender Faden
durch ein Fadenabzugsrohr aus dem Spinnrotor abgezogen wird,
sowie eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Gemäß einem bekannten derartigen Verfahren wird mit Hilfe ei
nes Zubringerwalzenpaares ein Fadenende in das Fadenabzugs
rohr eingeführt und sodann vom Zubringerwalzenpaar freigege
ben (WO 86/01 235 A1). Während dieses Einführens des Fadenendes
in das Fadenabzugsrohr ist im Spinnrotor der Spinnunterdruck
eingeschaltet. Zusätzlich wirkt sich im Fadenabzugsrohr ein
Hilfsunterdruck aus, der an das Auflösewalzengehäuse angelegt
ist. Sodann wird bei wieder laufendem Spinnrotor die Faser
speisung freigegeben, der hierdurch bewirkte Faserstrom je
doch durch den Hilfsunterdruck daran gehindert, in den Spinn
rotor zu gelangen. Durch Abwerfen des Fadens von einer Ab
wurfspindel wird eine Fadenreserve aufgelöst. Aufgrund des
sich durch den Faserspeisekanal hindurch auswirkenden Hilfs
unterdruckes und der durch den rotierenden Spinnrotor bewirk
ten Fliehkraft wird das durch Abwerfen freigegebene Fadenende
in den Spinnrotor gesaugt und auf dessen Fasersammelfläche
abgelegt. In zeitlicher Abstimmung hiermit wird durch Ein
schalten des Spinnunterdruckes und Abschalten des Hilfsunter
druckes der Faserstrom in den rotierenden Spinnrotor gelei
tet, wo sich die Fasern mit dem Fadenende verbinden, das nun
wieder unter kontinuierlicher Einbindung von Fasern aus dem
Spinnrotor abgezogen und auf eine Spule aufgewickelt wird.
Das auf der Fasersammelfläche abgelegte Fadenende wird vom
Augenblick der Ablage an durch den rotierenden Spinnrotor ge
dreht. Um ein Überdrehen des Fadenendes zu verhindern, darf
dieses nur sehr kurze Zeit im Spinnrotor verbleiben, weshalb
das Fadenende auch während seines Rückführens auf die Faser
sammelfläche dieser Rotationswirkung nur kurze Zeit ausge
setzt wird. Beim Abwerfen des Fadens gelangt das Fadenende
zwar sehr rasch auf die Fasersammelfläche, doch ist diese
Rückführung zeitlich undefiniert, da je nach Garnnummer, Fa
sermaterial etc. das Fadenende unterschiedlich rasch in den
Spinnrotor gelangt. Darüber hinaus wird die Fadenrückführung
auf die Fasersammelfläche noch durch die Drehposition der Ab
wurfspindel beeinflußt, welche die Fadenreserve freigibt. Ei
ne zeitlich exakte Abstimmung auf die Freigabe des Faserstro
mes ist daher nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe auf
einfache und sichere Weise eine exakte Abstimmung zwischen
der Ablage des Fadenendes auf der Fasersammelfläche und der
Zuführung des Faserstromes zur Fasersammelfläche ermöglicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Fadenende bei stillstehendem Spinnrotor und wirksamem Hilfs
saugluftstrom in den Spinnrotor eingeführt und von dort in
den Faserspeisekanal eingesaugt und dort gehalten wird, daß
sodann der bisher stillstehende Spinnrotor erneut angetrieben
wird, daß anschließend bei gleichzeitiger Abschaltung des
Hilfssaugluftstromes der Spinnunterdruck eingeschaltet wird
und das Fadenende aus dem Faserspeisekanal heraus der Faser
sammelfläche des Spinnrotors zugeführt und dort mit den der
Fasersammelfläche wieder zugeführten Fasern verbunden wird.
Da der Spinnrotor während der Rückführung des Fadenendes in
den Spinnrotor nicht rotiert, wird das Fadenende keiner
Fliehkraft unterworfen und legt sich damit zufolge auch nicht
auf der Fasersammelfläche des Spinnrotors ab. Außerdem ist zu
diesem Zeitpunkt allein der Hilfssaugluftstrom wirksam, der
durch den Faserspeisekanal hindurch auf das in den Spinnrotor
eingeführte Fadenende einwirkt und dieses in den Faserspeise
kanal hineinzieht. Wenn anschließend der Spinnrotor wieder
auf eine spezielle Anspinngeschwindigkeit oder auch die nor
male Produktionsgeschwindigkeit beschleunigt wird, so kann
sich die wieder aufbauende Fliehkraft nicht auf das Fadenende
auswirken, da dieses keinen Kontakt mit der rotierenden Fa
sersammelfläche hat, sondern sicher im Faserspeisekanal ge
halten wird. Die Zeit, während welcher das Fadenende pneuma
tisch gehalten wird, ist völlig ohne Belang, zumal durch die
Umlenkungen des Fadenendes an den Mündungen des Fadenabzugs
rohres und des Faserspeisekanals und die hierdurch bedingte
Anpressung des Fadenendes an die Umlenkkanten das Fadenende
gegen Auflösen gesichert ist. Wenn, nachdem der Spinnrotor
die für das Anspinnen erwünschte Drehgeschwindigkeit erreicht
hat, der Spinnunterdruck im Spinnrotor zur Wirkung gebracht
und der Hilfssaugluftstrom abgeschaltet werden, so gelangt
schlagartig das Fadenende auf die Fasersammelfläche. Gleich
zeitig erreicht aber auch der Faserstrom die rotierende Fa
sersammelfläche, da er aufgrund der geänderten Unterdruckver
hältnisse nicht mehr umgelenkt und abgeführt wird. Eine spe
zielle zeitliche Abstimmung zwischen Fadenrücklieferung und
Freigabe der Faserspeisung auf die Fasersammelfläche ist
hierbei nicht erforderlich, da sich diese zeitliche Abstim
mung von selbst ergibt.
Die Ansetzerlänge lädt sich auf einfache Weise durch die Län
ge des Fadenendes festlegen, das in den Faserspeisekanal zu
rückgeliefert und dort gehalten wurde.
Da die Rücklieferung des Fadenendes in den Spinnrotor nicht
zugleich die Ablage des Fadenendes auf der Fasersammelfläche
bewirkt, braucht die Fadenrücklieferung nicht mit einer auf
das Anspinnen abgestellten Rückliefergeschwindigkeit zu er
folgen. Vielmehr kann die Lieferung des Fadenendes in den Fa
serspeisekanal mit einer frei wählbaren Rückführgeschwindig
keit erfolgen, so daß diese voll auf die Belange der Faden
rückführung abgestellt werden kann. Beispielsweise kann die
Rücklieferung feiner Garne rascher erfolgen als die grober
Garne, so daß letztere mit ihrem Ende trotz ihrer größeren
Steifigkeit dennoch sicher in den Faserspeisekanal eingeführt
und gehalten werden können.
Um mit Sicherheit das Fadenende gestreckt in den Faserspeise
kanal einführen zu können, ist in vorteilhafter Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, daß die Rückfüh
rung des Fadenendes durch den Spinnrotor hindurch in den Fa
serspeisekanal progressiv erfolgt. Durch dieses langsamere
Rückführen des Fadenendes in den Spinnrotor und in den Faser
speisekanal hat das Fadenende ausreichend Zeit, den durch die
Mündungen von Fadenabzugsrohr und Faserspeisekanal vorgegebe
nen Umlenkungen zu folgen, ohne daß die Gefahr besteht, daß
das Fadenende durch Trägheit zunächst beispielsweise an der
Mündung des Faserspeisekanals vorbeifliegt und lediglich in
Form einer Schlaufe in den Faserspeisekanal hineingezogen
wird mit dem Risiko, daß sich die Schlaufe nicht mehr auflö
sen kann.
Vorzugsweise wird die progressive Rückführung des Fadenendes
durch den Spinnrotor hindurch in den Faserspeisekanal mittels
einer antreibbaren Rolle gesteuert.
Das Einführen des Fadenendes in den Faserspeisekanal erfolgt
bei abgeschaltetem Spinnunterdruck. Um dennoch ein sicheres
Einführen des Fadenendes in das Fadenabzugsrohr zu erzielen,
kann erfindungsgemäß das Rückführen des Fadenendes zweiphasig
erfolgen, wobei das Fadenende in der ersten Rückführungsphase
unter der kombinierten Wirkung des Spinnunterdruckes und des
Hilfssaugluftstromes in eine Bereitschaftsstellung innerhalb
des Fadenabzugsrohres und in der zweiten Rückführungsphase
unter der alleinigen Wirkung des Hilfssaugluftstromes durch
den Spinnrotor hindurch in den Faserspeisekanal gebracht
wird.
Um den Ansetzer möglichst unauffällig zu gestalten, setzt
vorzugsweise beim erfindungsgemäßen Verfahren der Abzug des
Fadens bereits ein, bevor das Fadenende den Faserspeisekanal
verlassen hat und auf der Fasersammelfläche abgelegt worden
ist.
Zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens ist erfindungs
gemäß eine Steuervorrichtung vorgesehen, mit welcher die Ab
zugsvorrichtung, die Fadenrückliefervorrichtung, die Brems
vorrichtung, die Unterdruckleitung und die Hilfssaugleitung
steuermäßig verbunden sind und welche die Fadenrückliefervor
richtung vorübergehend einschaltet, während die Unterdruck
leitung unwirksam ist und die Hilfssaugleitung und die Brems
vorrichtung wirksam sind, und welche in Abstimmung mit dem
Freigeben des Spinnrotors durch die Bremsvorrichtung und mit
dem Einschalten der Speisevorrichtung die Hilfssaugleitung
außer Wirkung und die Unterdruckleitung und die Abzugsvor
richtung zur Wirkung bringt. Dank der erfindungsgemäßen Steu
ervorrichtung läßt sich das Anspinnen so steuern, daß das
Fadenende vor dem eigentlichen Anspinnen in eine Anspinnstel
lung innerhalb des Faserspeisekanals bringen läßt, aus wel
cher es zusammen mit den Fasern zum Anspinnen der Fasersam
melfläche zugeführt wird.
Um insbesondere auch stärkere Fadenenden sicher in den Faser
speisekanal einführen zu können, ist in vorteilhafter Ausge
staltung des Erfindungsgegenstandes vorgesehen, daß die Fa
denrückliefervorrichtung eine antreibbare Rolle aufweist, die
die progressive Rückführung des Fadenendes durch den Spinnro
tor hindurch in den Faserspeisekanal bewirkt, oder daß die
Fadenrückliefervorrichtung eine schwenkbare Fadenumlenkfüh
rung aufweist, durch deren Verschwenken der Faden progressiv
durch den Spinnrotor hindurch in den Faserspeisekanal saugbar
ist.
Der Erfindungsgegenstand ermöglicht in einfacher Weise ein
sicheres Anspinnen und das Festlegen einer definierten Anset
zerlänge. Da das Rückführen der Anspinnlänge des Fadenendes
durch das Fadenabzugsrohr hindurch in die Spinnvorrichtung
unabhängig von der Ablage des Fadenendes auf der Fasersammel
fläche des Spinnrotors erfolgt, lädt sich dieses Rückliefern
hinsichtlich seiner Rückführungsgeschwindigkeit frei gestal
ten.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachstehend mit Hilfe einer
Zeichnung näher erläutert, welche eine erfindungsgemäß ausge
bildete Spinnvorrichtung im schematischen Querschnitt zeigt.
Die einzige Figur zeigt lediglich die für das Verständnis der
Erfindung erforderlichen Teile. Dabei können diese Teile, wie
üblich, auf die Offenend-Spinnmaschine selber und auf eine
längs der Maschine verfahrbare Wartungseinrichtung verteilt
sein.
Die Offenend-Spinnvorrichtung besteht im wesentlichen aus ei
ner Speisevorrichtung 2, einer Auflösevorrichtung 3 und einem
in einem Gehäuse 11 angeordneten Spinnrotor 1.
Die Speisevorrichtung 2 besteht beim gezeigten Ausführungs
beispiel aus einer Speisewalze 20 und einer Speisemulde 21,
die mittels einer Druckfeder 22 elastisch gegen die Speise
walze 20 gedrückt wird. Die Speisewalze 20 ist mittels einer
steuerbaren Kupplung 23 mit einem nicht gezeigten Antrieb
verbunden. Mit Hilfe der Speisevorrichtung 2 wird ein Faser
band 4 der Auflösevorrichtung 3 zugeführt, die als wesent
lichstes Element eine in einem Gehäuse 30 angeordnete Auflö
sewalze 31 aufweist.
Der im Gehäuse 11 angeordnete Offenend-Spinnrotor 1 erstreckt
sich mit seinem Schaft 10 durch den Boden des Gehäuses 11
hindurch und ist in üblicher, nicht gezeigter Weise gelagert.
Das Gehäuse 11 wird durch einen Deckel 12 abgedeckt, der zen
trisch zum Spinnrotor 1 ein Fadenabzugsrohr 13 aufnimmt. Au
ßerdem ist im Deckel 12 ein Teil 141 eines Faserspeisekanals
14 angeordnet, dessen erster Teil 140 sich im Gehäuse 30 be
findet.
Das Gehäuse 30 weist im Bereich der Speisevorrichtung 2 eine
Zuführöffnung 300 für die Zuführung des Faserbandes 4, im Be
reich des Faserspeisekanals 14 eine Abführöffnung 301 für das
Abführen vereinzelter Fasern und in Umlaufrichtung der Auflö
sewalze 31 (Pfeil f) nach der Abführöffnung 301 eine Ein
trittsöffnung 302 in eine Hilfssaugleitung 32 auf. In der
Hilfssaugleitung 32 befindet sich ein Ventil 33, das mittels
eines geeigneten Stellantriebes 330 steuerbar ist.
Das Gehäuse 11 mit dem Spinnrotor 1 ist an eine Unterdruck
leitung 15 angeschlossen, mit deren Hilfe im Gehäuse 11 der
für das Spinnen erforderliche Spinnunterdruck erzeugt werden
kann. Zu diesem Zweck steht die Unterdruckleitung 15 - ebenso
wie auch die Hilfssaugleitung 32 - mit einer entsprechenden,
nicht gezeigten Unterdruckquelle in Verbindung. Um den Spinn
unterdruck nach Bedarf in oder außer Wirkung bringen zu kön
nen, befindet sich in der Unterdruckleitung 15 ein Ventil 16,
dem ein Stellantrieb 160 zugeordnet ist.
Der Spinnrotor 1 kann über seinen Schaft 10 angetrieben oder
abgebremst werden. Über ein Gestänge 17 - oder auch lediglich
über eine entsprechende Steuerung - kann wahlweise ein An
triebsriemen 170 oder eine Bremse 171 zur Anlage an dem
Schaft 10 gebracht werden, wofür ein oder mehrere entspre
chende Antriebe 18 zur Steuerung der erforderlichen Bewegun
gen dem Antriebsriemen 170 und der Bremse 17 zugeordnet sind.
Im Spinnrotor 1 wird in üblicher Weise ein Faden 40 gespon
nen, der mit Hilfe von Abzugswalzen 60 und 61 aus dem Spinn
rotor 1 abgezogen und einer nicht gezeigten Spule zum Aufwick
eln zugeführt wird. Die Abzugswalze 60 wird angetrieben,
während die Abzugswalze 61 durch nicht gezeigte elastische
Mittel elastisch an der Abzugswalze 60 anliegt. Die somit ei
nen Druckroller bildende Abzugswalze 61 ist auf dem freien
Ende eines zweiarmigen Hebels 62 gelagert, dessen anderes
freies Ende durch einen Stößel 630, der z. B. durch den Anker
eines Elektromagneten 63 gebildet wird, beaufschlagt werden
kann.
Die bisher erwähnten Elemente sind bei dem beschriebenen Aus
führungsbeispiel auf der Offenend- Spinnmaschine selber ange
ordnet.
Auf einer nicht gezeigten, längs den Spinnstellen der Offen
end-Spinnmaschine verfahrbaren Wartungseinrichtung ist ein
Fadenzubringer 5 schwenkbar gelagert. Dieser Fadenzubringer 5
besitzt Zuführwalzen 50 und 51, die voneinander entfernbar
sind, so daß ein im Spinnrotor 1 erzeugter Faden 40 durch das
geöffnete Walzenpaar hindurchgezogen werden kann. Von den Zu
führwalzen 50, 51 ist die Zuführwalze 51 mittels einer Motors
52 antreibbar.
Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist in Fadenlängs
richtung (Pfeil f1) nach den Abzugswalzen 60, 61 ein Reserve
bügel 7 vorgesehen, der aus der gezeigten Ruhestellung - in
welcher der Reservebügel 7 eine Fadenreserve halten kann - in
die gestrichelte Position geschwenkt werden kann, in welcher
der Faden 40 freigegeben ist. Um diese Schwenkbewegung durch
führen zu können, ist dem auf der Wartungseinrichtung gela
gerten Reservebügel 7 ein Schwenkantrieb 70 zugeordnet.
Wie die Abbildung zeigt, sind die Kupplung 23 der Speisevor
richtung 2 über eine Leitung 80, der Stellantrieb 330 für die
Hilfssaugleitung 32 über eine Leitung 81, der Fadenzubringer
5, der auch Teil der Fadenrückliefervorrichtung sein kann,
über eine Leitung 82, der Antrieb 18 (Bremsvorrichtung 171)
über eine Leitung 83, der Elektromagnet 63 der Abzugsvorrich
tung (Abzugswalzen 60, 61) über eine Leitung 84, der Stellan
trieb 160 für die Unterdruckleitung 15 über eine Leitung 85
und der Schwenkantrieb 70 (Fadenrückliefervorrichtung) über
eine Leitung 86 mit einer gemeinsamen Steuervorrichtung 8
verbunden, die den gesamten Anspinnvorgang steuert. Weitere
Leitungen sind vorgesehen, die mit Elementen in Verbindung
stehen, die jedoch für den hier zu beschreibenden Gegenstand
nicht von wesentlicher Bedeutung sind.
Während der normalen Produktion wird in bekannter Weise der
Speisevorrichtung 2 ein Faserband 4 zugeführt, deren ange
triebene Speisewalze 20 die Zuführung des Faserbandes 4 zur
rotierenden Auflösewalze 31 bewirkt. Die Auflösewalze 31 löst
aus dem voreilenden Ende des Faserbandes 4 Fasern (nicht ge
zeigt) heraus und fördert die vereinzelten Fasern in den Fa
serspeisekanal 14. Hier wirkt sich der mittels der Unter
druckleitung 15 erzeugte Spinnunterdruck aus, der bewirkt,
daß die Fasern in den Spinnrotor 1 gelangen, wo sie sich vom
Transportluftstrom trennen und wo sie an der Stelle des grö
ßeren Innendurchmessers des Spinnrotors 1 abgelegt werden,
während die Transportluft über den offenen Rand des Spinnro
tors 1 in die Unterdruckleitung 15 abgesaugt wird.
Mit den im Spinnrotor 1 abgelegten Fasern steht das Ende des
Fadens 40 in Verbindung, der die Fasern fortlaufend einbindet
und aus dem Spinnrotor 1 als gesponnener Faden abgezogen wird
(siehe Pfeil f1).
Tritt aus irgendwelchen Gründen ein Fadenbruch auf oder hat
die Spinnvorrichtung aus anderen Gründen gestanden, so ist
zur Einleitung des Spinnvorganges ein Anspinnvorgang durchzu
führen.
Dem Anspinnvorgang geht in üblicher Weise ein Reinigungsvor
gang voraus, bei welchem Faden- und Faserreste sowie Schmutz
bestandteile aus dem inzwischen stillgesetzten Spinnrotor 1
entfernt werden. Während des Reinigungsvorganges beginnt be
reits das Rückliefern eines Fadenendes in eine Position, in
welcher der Fadenzubringer 5 den Faden aufnehmen und einer
Schneidvorrichtung zuführen kann, wo der Faden auf die ge
wünschte Anspinnlänge gebracht wird. Sodann führt der Faden
zubringer 5 das Fadenende einer Präpariervorrichtung zu, wo
das Fadenende eine für das Anspinnen optimale Form erhält.
Dann bewegt sich der Fadenzubringer 5 in die gezeigte Stel
lung oberhalb der Austrittsmündung des Fadenabzugsrohres 13.
Die Abzugswalze 61 ist zu diesem Zeitpunkt von der Abzugswal
ze 60 abgehoben, so daß der Faden 40 in eine Stellung zwi
schen den beiden Abzugswalzen 60, 61 gelangen kann.
Während dieser Bewegung des Fadens 40 in seine rückgeführte
Stellung und/oder während seiner Bewegung bis vor die Aus
trittsmündung des Fadenabzugsrohres 13 wird der Faden über
den Reservebügel 7 gelegt und in einer in bezug auf den nor
malen, in der Abbildung gezeigten Fadenlauf umgelenkten Bahn
gehalten, so daß eine Fadenreserve gebildet wird. Sodann wird
das Fadenende durch gemeinsames Rückdrehen der Spule oder ei
nes anderen Organes, das den Anspinnfaden der Spinnvorrich
tung zuführt, sowie der Zuführwalzen 50 und 51 in das Faden
abzugsrohr 13 gefördert.
Für diese Rücklieferung des Fadenendes bis in eine Bereit
schaftsstellung innerhalb des Fadenabzugsrohres 13 ist der
Spinnunterdruck nach wie vor wirksam, d. h. das Ventil 16 ist
geöffnet. Außerdem ist aber auch das Ventil 33 geöffnet, so
daß durch die kombinierte Wirkung von Spinnunterdruck und
Hilfssaugluftstrom der Faden in das Fadenabzugsrohr 13 ge
saugt wird.
Sodann wird der Spinnunterdruck durch Schließen des Ventils
16 abgeschaltet, so daß in der Spinnvorrichtung lediglich der
Hilfssaugluftstrom wirksam ist. Dieser Hilfssaugluftstrom
wirkt durch das Gehäuse 30 und den Faserspeisekanal 14 bis in
das Fadenabzugsrohr 13.
Das Hilfswalzenpaar, bestehend aus den Zuführwalzen 50 und
51, wird geöffnet. Sodann wird der Reservebügel 7 aus der mit
voller Linie gezeigten Position verschwenkt, wobei die Faden
reserve entsprechend der Schwenkbewegung des Reservebügels 7
aufgelöst wird. Der Hilfsluftstrom hält den vom Reservebügel
7 freigegebenen Faden gespannt und zieht sein Ende aus dem
Fadenabzugsrohr 13 heraus, in den Spinnrotor 1 hinein, ohne
daß das Fadenende jedoch auf dessen Umfangswand gelangt, und
schließlich in den Faserspeisekanal 14 hinein. Die Fadenbewe
gung endet, wenn der Reservebügel 7 den Faden freigibt.
Der Faden 40 erstreckt sich nun von der Spule - entweder der
Spule, auf welche der gesponnene Faden aufgewickelt wird,
oder einer speziellen Anspinnspule - zwischen den beiden Ab
zugswalzen 60, 61 und zwischen den beiden Zuführwalzen 50, 51
hindurch durch das Fadenabzugsrohr 13 in den Faserspeisekanal
14.
Jetzt wird der Spinnrotor 1 durch Betätigen des Antriebes 18
(oder der Antriebe 18) von der Bremse 171 freigegeben, wäh
rend der Antriebsriemen 170 wieder in Kontakt mit dem Schaft
10 des Spinnrotors 1 gebracht wird. Der Spinnrotor 1 läuft
somit hoch, wobei durch geeignete Maßnahmen vorgesehen werden
kann, daß der Spinnrotor 1 nicht gleich auf die volle Produk
tionsgeschwindigkeit, sondern lediglich auf eine etwas nied
rigere Anspinngeschwindigkeit gebracht wird. Beispielsweise
kann für den Antrieb des Spinnrotors 1 ein zusätzlicher An
triebsriemen (nicht gezeigt) vorgesehen sein, der mit An
spinngeschwindigkeit angetrieben wird und für die Dauer des
Anspinnens anstelle des Antriebsriemens 170 zum Einsatz
kommt.
Wenn der Spinnrotor 1 die für das Anspinnen vorgesehene Dreh
zahl erreicht hat (spezielle Anspinn- oder auch volle Produk
tionsgeschwindigkeit), so wird von der Steuervorrichtung 8
die Kupplung 23 eingeschaltet, so daß die Speisewalze 20 das
bisher stillgesetzte Faserband 4 der Auflösewalze 31 wieder
zuführt, die das Faserband 4 zu Einzelfasern vereinzelt. Die
Einzelfasern werden aufgrund des in der Hilfssaugleitung 32
herrschenden Unterdruckes durch diese Leitung hindurch abge
saugt und abgeführt.
Wenn das voreilende Ende des Faserbandes 4, der sogenannte
Faserbart, seine Form, die es während der Produktion auf
weist, wieder erreicht hat - evtl. aber auch schon etwas frü
her, insbesondere bei groben Garnen - werden gleichzeitig die
Ventile 33 und 16 umgeschaltet. Im Spinnrotor 1 wirkt somit
wieder der normale Spinnunterdruck, während der Hilfssaug
luftstrom außer Wirkung gebracht worden ist. Im Faserspeiseka
nal 14 wird folglich eine Luftströmung erzeugt, die von der
Auflösewalze 31 in den Spinnrotor 1 orientiert ist. Durch
diese Luftströmung wird das bisher im Faserspeisekanal 14 ge
haltene Fadenende aus dem Faserspeisekanal 14 herausgesaugt
und aufgrund der durch den rotierenden Spinnrotor 1 bewirkten
Fliehkraft auf der umlaufenden Rotorwand abgelegt, von wo aus
das Fadenende in die Fasersammelrille an der Stelle des größ
ten Innenumfanges des Spinnrotors 1 abgelegt wird.
Gleichzeitig mit der Ablage des Fadenendes im rotierenden
Spinnrotor 1 gelangen jetzt auch die von der Auflösewalze 31
aus dem Faserbart herausgelösten Fasern in den Faserspeiseka
nal 14 und von hier in die Fasersammelrille des Spinnrotors
1.
Zeitlich abgestimmt auf das Umschalten der Luftströmung im
Faserspeisekanal 14, d. h. auf das Schließen des Ventils 33
und das Öffnen des Ventils 16, wird die bisher stillgesetzte
Spule wieder in Aufwickelrichtung angetrieben, so daß das
Fadenende wieder aus dem Spinnrotor 1 abgezogen wird. Dabei
werden die Fasern in bekannter Weise fortlaufend in das lau
fend abgezogene Fadenende eingebunden.
Nach Abschluß des Anspinnvorganges wird gegebenenfalls der
Antrieb des Spinnrotors 1 auf den gezeigten Antriebsriemen
170 umgeschaltet, wodurch der Spinnrotor 1 auf die normale
Produktionsgeschwindigkeit gebracht wird.
Wenn der Anspinnfaden von einer speziellen Anspinnspule für
das Anspinnen zurückgeliefert worden war, so wird er in be
kannter Weise durchtrennt und dadurch von der Anspinnspule
getrennt, während der fortlaufend aus dem Spinnrotor abgezogene
Faden an die Spule übergeben und auf diese aufgewickelt wird.
Somit herrschen jetzt wieder normale Produktionsverhältnisse.
Die Rücklieferung des Fadens erfolgt, wie oben bereits ge
sagt, bei noch stehendem Spinnrotor 1. Es gibt somit keine
Rotorrotation, durch welche das Fadenende überdreht werden
könnte, so daß es für die Rücklieferung des Fadens und für
seine Verweildauer im Faserspeisekanal aus technologischen
Gründen keine Zeiten gibt, die einzuhalten sind. Es ist somit
nicht erforderlich, das Rückliefern in der technisch
schnellstmöglichen Zeit durchzuführen. Bei dieser bestünde
die Gefahr, daß das aus dem Fadenabzugsrohr 13 austretende
Fadenende nicht rasch genug in den Faserspeisekanal 14 hinein
umgelenkt wird, sondern an dessen Austrittsmündung zunächst
vorbeifliegt. In einem solchen Fall wirkt der Hilfsluftstrom
erst einmal auf einen Zwischenabschnitt des rückgelieferten
Fadenendes und zieht dieses in Form einer Schlaufe in den Fa
serspeisekanal 14 hinein. Bei stärkeren Garnnummern kann es
dann Schwierigkeiten bereiten, diese Schlaufe aufzulösen, so
daß beim Umschalten der Luftströmung das Fadenende auch in
Form einer Schlaufe auf der Fasersammelfläche (Fasersammel
rille) abgelegt wird. Dies führt dann zu Störungen beim An
spinnen.
Um nicht nur bei feinen Garnstärken, bei denen das geschil
derte Risiko nicht gegeben ist, sondern auch bei groben Garn
nummern mit Sicherheit einen guten Ansetzer zu erzielen,
wird gemäß einer bevorzugten Ausbildung des geschilderten
Verfahrens vorgesehen, daß das Fadenende nicht schlagartig,
sondern progressiv, d. h. langsam, durch den Spinnrotor 1 in
den Faserspeisekanal 14 zurückgeliefert wird. Das aus dem Fa
denabzugsrohr 13 aus tretende Fadenende hat auf diese Weise
mit Sicherheit ausreichend Zeit, dem in den Faserspeisekanal
14 eingesaugten Hilfssaugluftstrom in gestrecktem Zustand zu
folgen, so daß das Fadenende demzufolge nach Abschluß der
Rücklieferung während der pneumatischen Rückhaltung durch den
Hilfssaugluftstrom im Faserspeisekanal 14 eine gestreckte
Haltung einnimmt. Wenn anschließend die Luftströmung im Fa
serspeisekanal 14 umgekehrt wird durch Schließen des Ventils
33 und gleichzeitiges Öffnen des Ventils 16, so kann sich das
Fadenende entsprechend dem Fortgang des Austretens aus dem
Faserspeisekanal 14 bogenförmig in der Fasersammelrille des
Spinnrotors 1 ablegen.
Das progressive, d. h. allmähliche, Rückliefern des Fadenendes
in den Faserspeisekanal 14 kann mit Hilfe unterschiedlicher
Mittel erfolgen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei
Mittel (nämlich Zuführwalzen 50, 51 und Reservebügel 7) ge
zeigt worden, die wahlweise, aber auch in Kombination, zur
Anwendung kommen können.
Wenn die Spule, von welcher der Faden zum Anspinnen für die
Vorlage durch die Zuführwalzen 50, 51 vor die Austrittsmün
dung des Fadenabzugsrohres 13 nochmals abgetrieben werden
soll, so kann die weitere Rücklieferung des Fadens in den Fa
serspeisekanal 14 durch gleichzeitiges Rückdrehen dieser Spu
le und der Zuführwalzen 50, 51 erfolgen. Diese Rücklieferung
des Fadens kann aber auch durch Rückschwenken des Reservebü
gels 7 erfolgen, wenn ein solcher vorgesehen ist, wobei die
Rücklieferung durch die Zuführwalzen 50, 51 gegebenenfalls
auch unterstützt werden kann. In jedem Fall lädt sich durch
entsprechendes Verschwenken des Reservebügels 7 oder durch
entsprechenden Antrieb der Spule - und gegebenenfalls der Zu
führwalzen 50, 51 die Rücklieferung des Fadens mit der ge
wünschten Geschwindigkeit durchführen, so daß der Faden mit
Sicherheit in den Faserspeisekanal 14 gelangt.
Die Rücklieferung eines Fadens mittels einer Rolle, die die
Spule antreibt, oder die sich an der Mündung des Fadenabzugs
rohres 13 befindet - z. B. die Zuführwalzen 50, 51 - ist
hierbei besonders vorteilhaft, da die Rollen auf besonders
einfache Weise eine definierte Fadenführung und -rückführung
ermöglichen und eine positive Fadenrücklieferung bewirken.
Während außerhalb der Spinnvorrichtung die Fadenrücklieferung
mechanisch erfolgt oder zumindest mechanisch gesteuert wird,
erfolgt die Rücklieferung des Fadens im Fadenabzugsrohr 13
bzw. bis in den Faserspeisekanal 14 pneumatisch. Hierfür ge
nügt prinzipiell die Hilfssaugströmung, die den Faden aus der
Einführstellung vor dem Fadenabzugsrohr 13 in dieses hinein
und weiter bis in den Faserspeisekanal 14 saugen kann. Es
wird jedoch angestrebt, daß diese pneumatische Wirkung so
kräftig wie möglich ist. Aus diesem Zweck wird in einer er
sten Phase der rückzuliefernde Faden der kombinierten Wirkung
von Spinnunterdruck - mittels des geöffneten Ventils 16 - und
der Hilfssaugluftströmung - mittels des geöffneten Ventils 33
- ausgesetzt. Mittels dieser kombinierten Saugluftwirkung
wird der Faden aus der Stellung vor der Mündung des Fadenab
zugsrohres 13 bis in die Bereitschaftsstellung innerhalb des
Fadenabzugsrohres 13 rückgeliefert. Die kombinierte Wirkung
der beiden Saugluftströme (Spinnunterdruck und Hilfssaugluft
strom) führt zu einer kräftigen Saugwirkung vor der Mündung
des Fadenabzugsrohres 13, so daß ein rasches Ansaugen des Fa
denendes erreicht wird.
Wenn sich das Fadenende erst einmal im Fadenabzugsrohr 13 be
findet, so wird durch Schließen des Ventils 16 der Spinnun
terdruck abgeschaltet. Das Halten und später die weitere
Rücklieferung des Fadens erfolgen allein mittels des Hilfs
saugluftstromes, der jetzt aber völlig ausreicht, da er al
lein durch den durch das Fadenabzugsrohr 13 einströmenden
Luftstrom gespeist wird, welcher den Faden mitnimmt. Dieser
Luftstrom ist im Fadenabzugsrohr 13 konzentriert und daher
kräftig, so daß eine rasche und sichere Fadenmitnahme gewähr
leistet ist.
Wenn der Faden weit genug in den Faserspeisekanal 14 zurück
geliefert worden ist, so kann sein Abzug bereits beginnen,
bevor das Fadenende den Faserspeisekanal 14 verlassen hat und
in der Fasersammelrille abgelegt worden ist. Hierdurch kann
die Verweildauer des Fadenendes in der Fasersammelrille ver
kürzt werden. Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise beson
ders unauffällige Ansetzer entstehen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung, bei
welchem ein Faserstrom erzeugt und mit Hilfe eines Hilfssaug
luftstromes von seinem Weg zur Fasersammelfläche eines Spinn
rotors abgelenkt und abgeführt wird, bis ein Fadenende auf
die Fasersammelfläche des Spinnrotors zurückgeliefert wird,
wobei in Abstimmung mit der Rücklieferung des Fadenendes der
Hilfssaugluftstrom außer Wirkung gebracht, im Spinnrotor ein
Spinnunterdruck erzeugt und der Faserstrom durch einen Faser
speisekanal der Fasersammelfläche des Spinnrotors zugeführt
werden, wo das Fadenende mit den neu zugespeisten Fasern ver
bunden und sodann unter Einbindung von Fasern als fortlaufen
der Faden durch ein Fadenabzugsrohr aus dem Spinnrotor abge
zogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenende bei
stillstehendem Spinnrotor und wirksamem Hilfssaugluftstrom in
den Spinnrotor eingeführt und von dort in den Faserspeiseka
nal eingesaugt und dort gehalten wird, daß sodann der bisher
stillstehende Spinnrotor erneut angetrieben wird, daß an
schließend bei gleichzeitiger Abschaltung des Hilfssaugluft
stromes der Spinnunterdruck eingeschaltet wird und das Faden
ende aus dem Faserspeisekanal heraus der Fasersammelfläche
des Spinnrotors zugeführt und dort mit den der Fasersammel
fläche wieder zugeführten Fasern verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückführung des Fadenendes durch den Spinnrotor hindurch in
den Faserspeisekanal progressiv erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
progressive Rückführung des Fadenendes durch den Spinnrotor
hindurch in den Faserspeisekanal mittels einer antreibbaren
Rolle gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rückführen des Fadenendes
zweiphasig erfolgt, wobei das Fadenende in der ersten Rück
führungsphase unter der kombinierten Wirkung des Spinnunter
druckes und des Hilfssaugluftstromes in eine Bereitschafts
stellung - innerhalb des Fadenabzugsrohres und in der zweiten
Rückführungsphase unter der alleinigen Wirkung des Hilfssaug
luftstromes durch den Spinnrotor hindurch in den Faserspeise
kanal gebracht wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Abzug des Fadens aus dem Spinn
rotor bereits einsetzt, bevor das Fadenende den Faserspeise
kanal verlassen hat und auf der Fasersammelfläche abgelegt
worden ist.
6. Vorrichtung zum Anspinnen einer Offenend-Spinnvorrichtung,
mit einer Speisevorrichtung zum Zuführen eines Faserbandes,
einer Auflösevorrichtung zum Auflösen des zugeführten Faser
bandes in Einzelfasern, einem sich von der Auflösevorrichtung
zu einem Spinnrotor erstreckenden Faserspeisekanal, einer
Hilfssaugleitung zum Absaugen der Fasern von ihrem Weg zum
Spinnrotor, einer Unterdruckleitung zum Erzeugen eines Spinn
unterdruckes im Spinnrotor, einer steuerbaren Bremsvorrich
tung für den Spinnrotor, einer Fadenrückliefervorrichtung zum
Zurückliefern eines anzuspinnenden Fadenendes in den Spinnro
tor sowie einer Abzugsvorrichtung zum Abziehen eines im
Spinnrotor erzeugten Fadens, zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich
net durch eine Steuervorrichtung (8), mit welcher die Abzugs
vorrichtung (60, 61), die Fadenrückliefervorrichtung (7; 50,
51), die Bremsvorrichtung (171), die Unterdruckleitung (15)
und die Hilfssaugleitung (32) steuermäßig verbunden sind und
welche die Fadenrückliefervorrichtung (7; 50, 51) vorüberge
hend einschaltet, während die Unterdruckleitung (15) unwirk
sam ist und die Hilfssaugleitung (32) und die Bremsvorrich
tung (171) wirksam sind, und welche in Abstimmung mit dem
Freigeben des Spinnrotors (1) durch die Bremsvorrichtung
(171) und mit dem Einschalten der Speisevorrichtung (2) die
Hilfssaugleitung (32) außer Wirkung und die Unterdruckleitung
(15) und die Abzugsvorrichtung (60, 61) zur Wirkung bringt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenrückliefervorrichtung (7; 50, 51) eine antreibbare Rolle
(51) aufweist, die die Rückführung des Fadenendes durch den
Spinnrotor (1) hindurch in den Faserspeisekanal (14) bewirkt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fadenrückliefervorrichtung (7) eine schwenkbare Fadenumlenk
führung aufweist, durch deren Verschwenken der Faden (40)
progressiv durch den Spinnrotor (1) hindurch in den Faser
speisekanal (14) saugbar ist.
Priority Applications (4)
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