DE416552C - Bandkabel fuer Schwachstromzwecke - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein für Schwachstromzwecke zu verwendendes Bandkabel derjenigen Art, bei der eine Mehrzahl durchlaufender, blanker Leiter parallel zueinander zwischen flachen, z. B. aus Papier gebildeten Isolationsschichten festgehalten werden. Die Befestigung der Leiter an den Isolationsschichten erfolgt durch geeignete Bindemittel bzw. durch die Klebekraft des Isolationsmaterials unter der Einwirkung von Druck und Wärme oder von. Druck allein. Derartig hergestellte Kabel zeichnen sich durch ihre vielseitige Verwendungsmöglichkeit und einfache Herstellung aus und können z. B. vorteilhaft für die Verdrahtung von Wählern in Fernsprechanlagen Verwendung finden.

Die Erfindung betrifft eine Verbesserung solcher Kabel sowie ein Verfahren zur Herstellung der verbesserten Kabel. Es wird da-

ao' bei die Verwendung äußerst schwacher Isolationsschichten geringer plastischer Eigenschaft ermöglicht, ohne das Isoliermaterial bei der Herstellung solcher Kabel infolge des hierbei auf die Leiter auszuübenden Drukkes zu beschädigen. Es wird ferner eine innige Verbindung der Isolierschichten zwischen den Leitern des Kabels erreicht, wodurch eine gesicherte Lage der einzelnen Leiter in den Isolierschichten bei Verhinderung einer gegenseitigen Berührung erzielt wird.

Gemäß der Erfindung werden diese Vorteile dadurch erreicht, daß eine oder beide Isolierschichten des Kabels derart bogenförmig um Leiter herumgepreßt sind, daß sie zwischen den Leitern in innige Berührung miteinander gebracht werden. Hierdurch wird ein Durchschneiden der Isolation durch die Leiter vermieden, auch können sich keine Hohlräume zwischen den Leitern bilden, die eine Berührung der Leiter untereinander ermöglichen. Eine solche Berührung kann insbesondere bei sehr eng zueinander angeordneten Leitern eintreten, was in an sich bekannter Weise durch die Anordnung einer inneren Isolierschicht, die wellenförmig um die Leiter herumgepreßt ist, mit Sicherheit vermieden, wird.

Einige Ausführungsformen derartiger Kabel sowie -das Verfahren zu ihrer Herstellung! sollen an Hand der Zeichnung näher beschrieben werden. Das in den Abb. 1 und 2 in Draufsicht und von vom gesehene dargestellte Bandkabel hat beispielsweise acht drahtförmige durchgehende Leiter 1, die zwischen dünnen Hartpapierschichten 2 und 3 festgehalten werden. Es ist hier nur die obere der beiden Isolierschichten 2 und 3 bogenförmig um die Drähte 1 herumgepreßt.

Das in der Abb. 3 in vergrößertem Maßstabe in Vorderansicht dargestellte Bandkabel besitzt drei Isolierschichten, die beiden äußeren bogenförmig um die einzelnen Leiter herumgepreßten Schichten 2, und 3 sowie eine innere Papierschicht 5, Letztere legt sich in Form der äußeren Schichten wellenförmig um die einzelnen Drähte 1, diese hierdurch " gegeneinander isolierend.

In der Abb. 4 ist dieses Kabel ebenfalls vergrößert in perspektivischer Ansicht, jedoch in unfertigem Zustande vor dem. Pressen ver- _7<J anschaulicht. Die Drähte 1 sind versetzt zueinander zu beiden Seiten der inneren Isolierschicht zwischen den beiden äußeren Schichten 2 und 3 angeordnet und werden erst durch die Einwirkung der Preßwalzen in ihre endgültige Lage gebracht, wobei dann die mittlere Isolierschicht 5 die aus der Abb. 3 ersichtliche Form und die äußere Schicht 2 ■ und 3 die Erhöhungen 4 erhalten.

In der Abb. 5 ist ein solches Kabel dargestellt, welches in regelmäßigen Abständen mit isolationsfreien Stellen 6 versehen ist, durch welche die blanken Leiter 1 geführt sind. Derartige Kabel können zur Vielfach-

*) .Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Heinrich Schmidt in Neukölln, und Kurt Böhme in Berlin-Siemensstadt.

verbindung von Rankkontakten in Fernsprechanlagen dienen, wobei sie in an sich bekannter Weise an den isolationsfreien Stellen geschränkt und fortlaufend gefaltet werden. Es entstehen dann an beiden Seiten des Kabels blanke, aus der Isolation herausragendeöscn, die an die festen Kontakte der Bank angeschlossen werden. Um Ungenauigkeiten in der Lage der übereinanderliegenden Kanten der zusammengehörenden Aussparungen einer isolationsfreien Stelle zu verhindern, werden nach der Erfindung die übereinanderliegenden Aussparungen 6 der Isolierschichten einer solchen Stelle während des Walzverfahrens durch eine gemeinsame Stanzvorrichtung gleichzeitig hergestellt.

Die Abb. 6 zeigt nun schematisch das Verfahren zur Herstellung von Kabeln nach der Erfindung, und zwar insbesondere ein Verfahren zur Anfertigung von Kabeln nach der Abb. 5. Als Isoliermaterial dient eine beispielsweise mit Kunstharzlack versehene Papiermasse, die sich 'durch die Einwirkung von Wärme und Druck fest mit den Drähten verbindet. Dieses Isoliermaterial wird in Bandform von einer gemeinsamen Vorratstrommel 7 über Führungsrollen 8 und 9 und Preßwalzen 10 und 11 durch nichtgezeigte Transportrollen abgezogen. Die Walzen 10 sind an ihrem Umfange mit Längsnuten versehen, die dem gegenseitigen Abstande der Leiter 1 entsprechen. Je nach Art des Bindemittels werden die Walzen beheizt oder kalt zur Anwendung gebracht. Die Zuführung der Drähte 1 erfolgt zweckmäßig von zwei Seiten über Rollen 12, welche die Drähte gleichzeitig in ihrem gewünschten gegenseitigen Abstand halten. Kurz nach Verlassen der Vorratstrommel 7 gelangen die bis zu den Rollen 8 dicht aneinandergeführten Isolierbänder 2, 3 und S unter den Einfluß der Stanzvorrichtung 13, welche nur schematisch angedeutet ist und in bestimmten Abständen zur Herstellung der Aussparungen 6 zur Wirkung gebracht wird. Hierdurch werden in allen drei Bändern die aus der Abb. 5 ersichtlichen übereinander angeordneten Aussparungen 6 gleichzeitig ausgestanzt. Das innere Isolierband 5 wird den Preßwalzen ι ο und 11 direkt zugeführt. Die Drähte 1 legen sich über die Führungsrollen 12 vor den Preßwalzen 10 gegeneinander versetzt über die obere und untere Seite des inneren Bandes 5 innerhalb der über die Rollen 9 geführten äußeren Isolierbänder 2 und 3 (Abb. 4) und werden, wenn sie in den Bereich der mit bogenförmigem Profil versehenen beheizten Walzen 10 gelangen, durch den hierbei ausgeübten Druck und deren Wärme fest auf die dazwischen- ; liegenden Drähte ι und gegen das innere ] Band 5 gepreßt: Die äußeren Isolierbänder erhalten hierdurch die bogenförmige Gestal- ! tung, während gleichzeitig das innere Isolierband 5 wellenförmig um die Drähte 1 herum-' gelegt wird. Nach Verlassen dieser Walzen wird das Kabel noch zweckmäßig über Kaltwalzen 11 geführt, um eine schnelle Abküh- : lung und Härtung zu erzielen. Bei Verwendung von Bindemitteln, welche allein durch ■ den ausgeübten Druck eine genügende Klebkraft erhalten, ist die Anwendung beheizter Walzen natürlich nicht erforderlich. Soll nur die eine der beiden äußeren Isolierschichten um die Leiter herumgepreßt werden, so wird nur eine derartig- ausgebildete Walze 10 benutzt. Bei der dargestellten Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist für alle Isolierbänder eine gemeinsame Vorratstrommel 7 · angeordnet, es können hierfür aber natürlich auch mehrere getrennte Rollen verwendet j werden, ohne daß sich dadurch das Verfahren selbst ändert.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Bandkabel für Schwachstromzwecke, dessen parallel nebeneinander angeordnete blanke Leiter durch ein Bindemittel unter der Einwirkung von Druck zwischen flachen Isolationsschichten geringerer plastischer Eigenschaften, z. B. Papier, befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die eine oder beide Isolationsschichten (2, 3) des Kabels derart bogenförmig um die Leiter (1) herumgepreßt sind, daß sie zwischen den Leitern (1) in inniger Beruhrung miteinander stehen.

2. Verfahren zur Herstellung von Band-' kabeln nach Anspruch 1, dadurch gekernt zeichnet, daß zur Herstellung von Kabeln mit isolationsfreien Stellen (6) die für diese Stellen erforderlichen zusammengehörenden Aussparungen der Isolationsschichten durch eine gemeinsame Stanzvor- ■._ richtung (13) während des Walzverfahrens gleichzeitig hergestellt werden.

3. Verfahren zur Herstellung von Bandkabeln mit einer inneren Isolierschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (1) des Kabels vor ihrer » Vereinigung mit den Isolierschichten (2, 3, 5) in zwei Ebenen zu beiden Seiten der inneren Isolierschicht (5) geführt und unter der Einwirkung von Preßwalzen (10) in eine Ebene gebracht werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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