DE4124702A1 - Vorrichtung zur ueberfuehrung eines faserflors in einen verdichter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abnahme eines Faserflors von einer Abnahmewalze der Krempelvorrichtung und zur Überführung in einen Verdichter.

Die Bildung eines Faserbandes aus dem Krempelflor erfolgt in einem Verdichter, der mehrere Walzenpaare aufweist. In diesen Verdichter wird der Anfang des Krempelflors von Hand eingeführt. Die Bedienung ergreift den Faserflor und bildet aus seiner Stirn eine Spitze, die in die Öffnung des Verdichters und weiter zwischen die hinter ihm ange­ ordneten Kalanderwalzen eingeführt wird. Diese Handlung wird bei verminderter Abzugsgeschwindigkeit durchgeführt und erst nach dem Einführen wird die Kalandermaschine auf die hohe Betriebsgeschwindigkeit gebracht.

Aus der EP-A-2 61 330 ist ein Verdichter für einen Krempel­ faserflor bekannt, der eine trichterförmige Öffnung und einen darin zentrisch ausmündenden Luftejektor aufweist.

Im Betrieb der Karde unterstützt die Ejektorwirkung die Einführung des Krempelfaserflors zwischen die Kalander­ walzen. Die Saugwirkung dieses Verdichters reicht jedoch nur dann aus, wenn sich das Ende des Faserflors nahe an der Einmündung der Verdichteröffnung befindet. Zur Ab­ nahme des vorderen Endabschnitts des Faserflors von der Abnahmewalze nach der Inbetriebsetzung der Karde ist die Ejektorwirkung nicht geeignet.

Bei anderen mit niedriger Abzugsgeschwindigkeit arbei­ tenden Karden bildet der abgeführte Faserflor zwischen der Abnahmewalze und dem Verdichter das klassische "Faserdrei­ eck", welches den Übergang von der vollen Breite des Fa­ serflors in die trichterförmige Öffnung des Verdichters ermöglicht. Bei leistungsfähigeren Krempelmaschinen mit Durchlaufgeschwindigkeiten von über 100 m/min kommt es je­ doch häufig zur Zerstörung dieses "Faserdreiecks" und zum Reißen und zur Unterbrechung des Abzuges. Deshalb werden für die sichere Abnahme des Faserflors und für seine Zu­ führung in den Verdichter verschiedene mechanische Ein­ richtungen, wie Querabnahmebänder, Führungsrollen, ein ab­ klappbarer Trog oder Querhilfswalzen verwendet, welche die Abnahme des zugeführten Faserflors von der Abnahmewalze und die Einziehung des abgenommenen Faserflors in die vor­ her bestimmte Bahn gewährleisten. So ist z. B. aus der DE-A-27 58 337 eine derartige Einrichtung bekannt, bei der eine Hilfswalze dicht neben einer Abnahmewalze angeordnet ist. Durch die Ventilationswirkung im Walzspalt zwischen den beiden Walzen erfolgt die Abnahme des Faserflors und eine Zwangsführung in einer vorbestimmten Bahn vor die Einmündung des Verdichters.

Diese Zusatzeinrichtungen komplizieren die Abnahmevorrich­ tungen um eine weitere bewegliche Abnahmevorrichtung, wo­ bei nach wie vor manuelle Arbeiten bei der Einführung des Faserflors in den Verdichter bei verminderter Abzugsge­ schwindigkeit der Karde durchgeführt werden müssen.

Bei der in der CS 2 55 402 vorgeschlagenen Lösung werden Nachteile der kostenaufwendigen Systeme der Vorauflösung, der Reinigung und der Zerfaserung des Fasermaterials ver­ ringert, weil diese Vorgänge in einer einzigen Einrichtung durchgeführt werden. Die Faserflocken werden fortschrei­ tend voraufgelöst, gereinigt und in Einzelfasern zerfa­ sert, wobei ein genügend gereinigtes Florband entsteht, das auch zum Verspinnen in spindellosen Spinnmaschinen geeignet ist, bei denen der Reinheitsgrad des vorgeleg­ ten Faserrohstoffes eine Grundbedingung für den erfolg­ reichen Spinnvorgang ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine automatische Abnahme des vorderen Faserflorendes von der Abnahmewalze einer Krempelvorrichtung und seine sichere Einführung in die trichterförmige Öffnung eines Verdichters zu schaffen, die ohne Anwendung von mechanischen Hilfsmitteln bei hohen Abzugsgeschwindigkeiten betriebssicher funktioniert.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß unterhalb der aufklappbaren Abdeckung länglich unter der Kante des Leitblechs bei der Abnahmewalze das Rohr mit den Düsen angeordnet ist, die in den Spalt zwischen der Kante und der Abnahmewalze orientiert sind, wobei das Rohr mit mindestens einer Ejektordüse des Verdichters an ein Steu­ erventil angeschlossen sein kann, das an einen Druckluft­ verteiler angeschlossen ist.

Eine erhöhte Wirkung bei der Einführung des Faserflors in die trichterförmige Öffnung des Verdichters, wobei die Fasern des Faserflors vorzugsweise zusammengerollt und be­ reits vor dem Abzug durch die Kalanderwalzen verfestigt werden, wird dadurch erzielt, daß mindestens eine Ejektor­ düse des Verdichters in die Trichteröffnung des Verdich­ ters schräg einmündet.

Die Möglichkeit der vollautomatisierten Betätigung oder der manuellen Betätigung der Abnahme und Überführung des Faserflors in die trichterförmige Öffnung des Verdichters wird zweckmäßig dadurch erreicht, daß das Elektromagnet­ ventil in den Kreis eines Handschalters und/oder in den Kreis einer Steuereinheit mit mindestens einem Zeit­ relais eingeschaltet ist, das in den Hauptkreis der Ma­ schine geschaltet ist.

Eine wirkungsvolle Einführung des Faserflors in die Öff­ nung des Verdichters und seine Aufrechterhaltung in der bestimmten Bahn wird dadurch erzielt, wenn der Raum ober­ halb des Leitblechs auf dessen ganze Breite von der Ab­ nahmewalze bis zu dem Verdichter mit einer aufklappbaren Abdeckung versehen ist.

Weitere Vorteile und Effekte der Erfindung sind der fol­ genden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfin­ dung und der Zeichnung entnehmbar. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung mit einem Rohr und daran befestigten Düsen hinter einer Abnahmeper­ forierwalze sowie mit mindestens einem schrägen Ejektor eines Verdichters, die über ein Elektro­ magnetventil an einen Druckluftverteiler ange­ schlossen sind, und

Fig. 2 in Draufsicht ein Leitblech hinter einer Krempel­ vorrichtung und das Rohr mit den Düsen sowie zwei schräge Ejektoren, die in den Verdichter ausge­ richtet sind.

Einer perforierten Austragswalze 1 am Ende einer Krempel­ vorrichtung ist eine Abnahmewalze 2 mit einer schrägen oberen Anpreßleiste 3 für die Abnahme des gereinigten und zerfaserten Faserflors nachgeordnet. Der Faserflor wird in einer nicht dargestellten Vorrichtung mit Kalanderwalzen 4 zum Faserband verdichtet und über einen nicht dargestell­ ten Kannenstock in eine bereitgestellte Kanne transpor­ tiert.

Zwischen der Abnahmewalze 2 und einem trichterförmigen Verdichter 5 ist ein im wesentlichen horizontales Leit­ blech 6 vorgesehen, das mit seiner vorderen abgerundeten Kante bis vor die ganze Breite der Abnahmewalze 2 reicht und mit seinem anderen Ende in die trichterförmige Öff­ nung des Verdichters 5 einmündet. Diese Einmündung wird durch eine Seitenverengung des Leitblechs 6 und durch an dessen Seitenrändern aufgebogene Säume erzielt. Das Leit­ blech 6 bildet eine feste Führungsbahn für den abgenomme­ nen Faserflor vor seinem Eintritt in die trichterförmige Öffnung des Verdichters 5. Der Raum oberhalb des Leit­ blechs 6 von der Anpreßleiste 3 bzw. der Abnahmewalze 2 bis zum Verdichter 5 wird auf der ganzen Breite des Leit­ blechs 6 durch eine aufklappbare Abdeckung 7 genügend ab­ gedichtet. Diese Abdeckung 7 kann zur optischen Kontrolle des Faserflorflusses ganz oder teilweise aus einem durch­ sichtigen Material bestehen.

Seitlich unterhalb der abgerundeten Vorderkante des Leit­ blechs 6 bei der Abnahmewalze 2 ist ein Querrohr 8 mit Düsen 9 angeordnet, welche in den Spalt zwischen der Kante des Leitblechs 6 und der Abnahmewalze 2 orientiert sind. Das Querrohr 8 ist über ein Stellventil 10 und ein Gabel­ rohr 11 an ein Elektromagnetventil 12 angeschlossen, das mit einem Druckluftverteiler 13 verbunden ist. An densel­ ben Ausgang des Elektromagnetventils 12 ist über das Ga­ belrohr 11 mindestens eine schräg in die trichterförmige Öffnung des Verdichters 5 einmündende Ejektordüse 14 ange­ schlossen, mittels welcher in der trichterförmigen Öffnung des Verdichters 5 der für die Ansaugung des Faserflors notwendige Unterdruck und gleichzeitig eine rotierende Luftströmung erzeugt werden, welche den angesaugten Fa­ serflor in das Rückgebilde - das Faserband - zusammen­ rollt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, münden die Ejektordüsen 14 schräg und mit gegenseitiger Winkelversetzung in den verbreiterten Kopfteil des Verdichters 5, um in dessen axialer Durchgangsöffnung den rotierenden Luftstrom zu erzeugen.

Im elektrischen Steuerkreis 15 des Elektromagnetventils 12 ist ein Handschalter 16 angeordnet der zur Handbedienung an einer bequem zugänglichen Stelle der Einrichtung in­ stalliert ist. Das Elektromagnetventil 12 kann auch in den Kreis eines nicht dargestellten Zeitrelais eingeschaltet sein, das Teil der ggf. elektronischen Steuereinrichtung der Maschine ist.

Die Einrichtung gemäß der Erfindung arbeitet wie folgt:
Am Ende der Krempelvorrichtung werden die zerfaserten und gereinigten Fasern im Normalbetrieb durch die perforierte Walze 1 abgenommen, von welcher sie als Faserflor mittels der Abnahmewalze 2 mit der Anpreßleiste 3 in der vom Leit­ blech 6 begrenzten Bahn in die Öffnung des Verdichters 5 eingeführt werden. Im Verdichter 5 wird der Faserflor zu dem Florband geformt, das mittels der Kalanderwalzen 4 und der nicht dargestellten Walzen der weiteren Verzugsvor­ richtung abgezogen wird. So hergestelltes Faserflorband wird dann durch den Kannenstock in Kannen zusammengerollt.

Beim Anfahren des Fasermaterials in die Krempelvorrichtung wird durch Betätigen der Handtaste 16 das Elektromagnet­ ventil 12 geöffnet, womit Druckluft in die Düsen 9 des Rohres 8 und mindestens in eine schräge Ejektordüse 14 im Verdichter 5 strömt. Die aus den Düsen 9 von unten in den Spalt zwischen der vorderen abgerundeten Kante des Leit­ blechs 6 und der Abnahmewalze 2 strömende Druckluft hebt den Faserflor bzw. seine ankommende Stirn von der Ober­ fläche der Abnahmewalze 2 ab und führt ihn auf dem Leit­ blech 6 bis vor die Mündung der trichterförmigen Öffnung des Verdichters 5. Im Trichter wird von der Druckluft aus der schrägen Ejektordüse 14 ein Unterdruck erzeugt, wel­ cher das Vorderende des Faserflors einsaugt. Die Ansaug­ wirkung des zugeführten Faserflors wird durch die auf­ klappbare Abdeckung 7 unterstützt, welche den Raum ober­ halb des Leitblechs 6 abdichtet, wobei die aufgebogenen Ränder des Leitblechs 6 eine Vorformung bewirken. Eine weitere Wirkung der Düsen 9 des Rohres 8 liegt darin, daß die Druckluftströmung ein mögliches Aufbäumen des gekrem­ pelten Faserflors auf der Abnahmewalze 2 verhindert.

Der Faserflor wird im Verdichter 5 durch die rotierende Luftströmung aus mindestens einer Ejektordüse 14 vorzugs­ weise um seine Längsachse zusammengerollt und als vorver­ festigtes Fasergebilde kontinuierlich den nachgeordneten Kalanderwalzen 4 zugeführt.

Die beschriebenen Vorgänge des Abhebens und der Zuführung des gekrempelten Faserflors kann bei Verwendung eines nicht dargestellten Zeitrelais und anderer elektrischer bzw. elektronischer Bauteile automatisiert werden, in dessen Kreis das Elektromagnetventil 12 eingeschaltet ist. Nach Einschalten der Maschine mit der Krempelvorrichtung wird gleichzeitig oder mit der eingestellten Verzögerung das Verzögerungsrelais aktiviert, wobei diese Steuerung bzw. das Relais während der eingestellten Zeit die Öff­ nung des Elektromagnetventils 12 zur Durchführung der oben beschriebenen Vorgänge mit dem gekrempelten Faserflor ge­ währleistet.

Nach erfolgreichem Einzug des gekrempelten Faserflors in die trichterförmige Öffnung des Verdichters 5 und nach der Bildung des Faserbandes wird die Zuleitung der Druckluft in die Düsen 9 des Rohres 8 durch Freigeben der Handtaste 16 oder durch den Abfall des Verzögerungszeitrelais ge­ sperrt, die das elektromagnetische Ventil 12 in der Druck­ luftverteilung betätigen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur Überführung eines gereinigten und ge­ krempelten Faserflors von einer Abnahmewalze in einen Verdichter mit trichterförmiger Einzugsöffnung, bei welcher zwischen der Abnahmewalze und dem mit einem Ejektor versehenen Verdichtereinzug ein Leitblech an­ geordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb einer Abdeckung (7) im Spalt zwischen der Vorderkante des Leitblechs (6) und der Abnahmewalze (2) eine Reihe von Düsen (9) angeordnet ist, die in den Spalt zwischen der Leitblechkante und der Abnahmewalze (2) orientiert sind, und daß mindestens eine Ejektor­ düse in der Verdichteröffnung einen längs rotierenden Luftstrom zur Formung eines Faserbandes erzeugt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (9) an einem unter dem Spalt angeordneten Rohr (8) angeordnet sind, das zusammen mit der Zulei­ tung zu den Ejektoren (14) über mindestens ein Steuer­ ventil (12) an eine Druckluftversorgung angeschlossen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Ejektordüse (14) des Verdichters (5) in die Trichteröffnung des Verdichters (5) schräg einmündet.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (12) ein in einen elektrischen Schaltkreis mit einem Druckschalter (16) eingeschal­ tetes Elektromagnetventil ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektromagnetventil (12) in den Kreis eines Zeitrelais eingeschaltet ist, das mit dem Hauptsteuer­ kreis der Maschine verbunden ist.