DE4040895C2 - Tankentlüftungsanlage und Verfahren zum Betreiben einer solchen - Google Patents
Tankentlüftungsanlage und Verfahren zum Betreiben einer solchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tankentlüftungsanlage, wie sie in
Kraftfahrzeugen verwendet wird, und ein Verfahren zum Be
treiben einer solchen.
Es ist bekannt, in Tankentlüftungsanlagen Rückschlagventile
zu verwenden. In den Patentansprüchen und der Beschreibung
wird der Begriff "Überdruckventil" für ein Rückschlagventil
verwendet, das bei Überdruck im Tank öffnet, während der Be
griff "Unterdruckventil" für ein Rückschlagventil verwendet
wird, das bei Unterdruck im Tank öffnet.
Aus US-A-4,872,439 ist eine Tankentlüftungsanlage mit fol
genden Teilen bekannt:
- - einem Tank mit einem Tankverschluß,
- - einem Aktivkohlefilter,
- - einer ersten Verbindungseinrichtung zwischen Tank und Ak tivkohlefilter, in der ein elektrisch ansteuerbares Sperr ventil vorhanden ist,
- - einer zweiten Verbindungseinrichtung zwischen Tank und Aktivkohlefilter, in der parallelliegend ein Überdruck- und ein Unterdruckventil vorhanden sind,
- - einem Tankentlüftungsventil,
- - einem Tankverschlußsensor, der ein Tanköffnungssignal aus gibt, wenn der Tankverschluß geöffnet wird,
- - einer Schalteinrichtung, die das Tanköffnungssignal erhält und auf dieses hin das Sperrventil öffnet,
- - und einer Steuereinrichtung zum Steuern des Tankentlüf tungsventils.
Die Ventile in den Verbindungseinrichtungen zwischen Tank
und Aktivkohlefilter sorgen dafür, daß sich ein Überdruck
im Tank aufbaut, was die erwünschte Folge hat, das Verdamp
fern des Kraftstoffs im Tank zu verringern. Nur wenn der
Druck im Tank über den Druck steigt, bei dem das Überdruck
ventil öffnet, strömt Kraftstoffdampf ins Aktivkohlefilter,
wo er adsorbiert wird. Sobald die Steuereinrichtung das
Tankentlüftungsventil ansteuert, wird das Aktivkohlefilter
mit Luft bespült, wobei der adsorbierte Kraftstoff desor
biert. Die mit Kraftstoffdampf beladene Spülluft wird der
Ansaugluft der Brennkraftmaschine zugeführt, an der die An
lage vorhanden ist.
Problematisch an einer solchen Tankentlüftungsanlage mit
Überdruck ist der Betankungsfall. Heim öffnen des Tank
deckels könnte nämlich dieser aufgrund des Überdrucks weg
geschleudert werden. Um dies zu vermeiden, weist die be
kannte Anlage den genannten Tankverschlußsensor auf, der
dafür sorgt, daß das zum Aktivkohlefilter führende Sperr
ventil geöffnet wird, wenn der Tankverschluß geöffnet wird.
Dadurch baut sich der Überdruck im Tank ab, bevor der Tank
deckel abgeschraubt wird.
Abhängig vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine, an der
die Tankentlüftungsanlage betrieben wird, entstehen beim
öffnen des Tankentlüftungsventils unterschiedlich hohe Un
terdrücke im Aktivkohlefilter. Diese Unterdrücke wirken sich
bis zum genannten Überdruckventil hin aus, was zur Folge
hat, daß dieses teilweise bereits öffnet, wenn der Druck im
Tank nur unwesentlich über dem Umgebungsdruck liegt. Dadurch
geht der eigentliche Zweck der für Überdruck ausgelegten
Tankentlüftungsanlage verloren, nämlich den Verdampfungsgrad
des Kraftstoffs im Tank herabzusetzen. Der genannte uner
wünschte Effekt läßt sich zwar dadurch verringern, daß dafür
gesorgt wird, daß das Aktivkohlefilter so gut wie möglich
belüftet wird, jedoch läßt sich sehr gute Belüftung nur bei
einem neuen Filter erzielen. Mit zunehmendem Alter des Fil
ters wird der sich zum Überdruckventil hin auswirkende Un
terdruck stärker.
Es bestand demgemäß das Problem, eine Tankentlüftungsanlage
mit Überdruck anzugeben, in der der erzielbare Überdruck im
wesentlich alterungsunabhängig ist. Es bestand weiterhin das
Problem, ein Verfahren zum Betreiben einer Tankentlüftungs
anlage anzugeben, mit dem sich der eben genannte Zweck er
zielen läßt.
Die erfindungsgemäße Tankentlüftungsanlage weist folgende
Merkmale auf:
- - einen Tank mit einem Tankverschluß,
- - eine elektrisch ansteuerbares Sperrventil,
- - ein Adsorptionsfilter,
- - Verbindungseinrichtungen von jeweils einem dieser Teile zum jeweils nächsten,
- - einen Differenzdrucksensor, der die Druckdifferenz zwi schen dem Druck im Tank und dem Umgebungsdruck mißt und ein Druckdifferenzsignal ausgibt,
- - eine Komparatoreinrichtung, die zumindest bei laufendem Motor das Druckdifferenzsignal mit einem oberen und einem unteren Schwellenwert vergleicht und ein Öffnungssignal zum öffnen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn das Druck differenzsignal größer wird als der obere Schwellenwert, und ein Schließsignal zum Schließen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn das Druckdifferenzsignal unter den unteren Schwellenwert fällt,
- - und eine Detektoreinrichtung, die ein Öffnungssignal zum öffnen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn sie mögli ches öffnen des Tanks feststellt, und ein Schließsignal zum Schließen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn sie mög liches Schließen des Tanks feststellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Tankent
lüftungsanlage, die einen Tank mit einem Tankverschluß, ein
elektrisch ansteuerbares Sperrventil, ein Adsorptionsfilter
und Verbindungseinrichtungen von jeweils einem dieser Teile
zum jeweils nächsten aufweist, ist durch folgende Schritte
gekennzeichnet:
- - Messen der Druckdifferenz zwischen dem Druck im Tank und dem Umgebungsdruck zumindest bei laufendem Motor,
- - Öffnen des Sperrventils entweder wenn die Druckdifferenz über einen oberen Schwellenwert steigt oder ein Indiz für mögliches öffnen des Tanks vorliegt,
- - und Schließen des Sperrventils entweder wenn die Druck differenz unter einen unteren Schwellenwert fällt oder ein Indiz für mögliches Schließen des Tanks vorliegt.
Für die erfindungsgemäße Tankentlüftungsanlage und das er
findungsgemäße Verfahren ist entscheidend, daß sie einen
Differenzdrucksensor zum Steuern des Sperrventils nutzen.
Der Sensor ist so angeordnet und ausgebildet, daß er die
Druckdifferenz zwischen dem Druck im Tank und dem Umgebungs
druck mißt. Dadurch ist sichergestellt, daß im Tank ein de
finierter Überdruck relativ zum Umgebungsdruck herrscht, un
abhängig vom jeweils aktuellen Unterdruck im Adsorptionsfil
ter. Dies hat u. a. zur Folge, daß besonders wenig Kraft
stoff verdampft und daß das Aktivkohlefilter besonders häu
fig bei fehlender Dampfzufuhr vom Tank regeneriert werden
kann.
Beim Betanken eines Fahrzeugs mit Sperrventil muß verhindert
werden, daß Dampf unter Überdruck aus dem Tank bei dessen
öffnen entweicht. Zum Feststellen des Öffnungs/Schließvor
gangs dient die genannte Detektoreinrichtung. Diese kann als
Tankverschlußsensor ausgebildet sein, wie bei der Anlage
gemäß der eingangs genannten US-A-4,872,439, jedoch ist es
möglich, diese Detektoreinrichtung andere Signale überprüfen
zu lassen, insbesondere den Laufzustand des Motors. Wenn die
Zündung des Motors ausgeschaltet wird, besteht die Möglich
keit des Betankens. Es wird also mit Ausschalten der Zündung
das Sperrventil geöffnet und für eine vorgegebene Zeitspanne
offen gehalten. Zum selben Zweck können auch Signale von
Türöffnungssensoren und/oder Sitzdrucksensoren abgefragt
werden und/oder es kann ein Fahrgeschwindigkeitssignal ge
nutzt werden.
Das Sperrventil kann so ausgebildet sein, daß es im nicht
angesteuerten Zustand offen ist. In diesem Fall öffnet es
nicht nur, wenn es vom Druckdifferenzsensor wegen zu hohen
Überdrucks im Tank angesteuert wird, sondern man kann auch
dann die Ansteuerung beenden, wenn die Zündung der zugehöri
gen Brennkraftmaschine abgeschaltet wird. Es kann dann der
Tankdeckel abgeschraubt werden, ohne daß die Gefahr des Aus
tretens von Dämpfen oder gar des Wegschleuderns des Deckels
besteht. Das Starten des Motors wird dann als Signal gewer
tet, daß der Tankvorgang abgeschlossen sein sollte und dem
gemäß das Sperrventil wieder sperrend angesteuert werden
kann.
Vorteilhafter ist es jedoch, ein Sperrventil zu verwenden,
das im nichtangesteuerten Zustand geschlossen ist. Dadurch
wird gewährleistet, daß der Tank auch in den Stillstandszei
ten des Fahrzeugs, die typischerweise länger sind als die
Fahrtzeiten, unter Überdruck gehalten wird. Es muß dann
aber, wie oben beschrieben, mit Hilfe der Detektoreinrich
tung Sorge dafür getragen werden, daß der Überdruck vor dem
völligen Abschrauben des Tankdeckels abgebaut wird.
Um noch weiter die Sicherheit zu erhöhen, daß beim öffnen
des Tanks kein oder nur wenig Dampf austritt, ist es von
Vorteil, die Höhe der Schwellenwerte für die Druckdifferenz
von Werten von Betriebsparametern abhängig zu machen, wobei
bei solchen Werten, die auf einen baldiges mögliches öffnen
des Tanks hinweisen, die Höhe der Schwellenwerte erniedrigt
wird. Der wichtigste Parameter ist hierfür die Fahrgeschwin
digkeit. Fällt dies z. B. unter 20 km/h, ist nicht auszu
schließen, daß das Fahrzeug bald hält und dann betankt wird.
Ist dies tatsächlich der Fall, dann läßt sich der restliche
Druck schnell abbauen. Ist dies dagegen nicht der Fall, ist
der vorgenommene Druckabbau unschädlich, da insbesondere bei
nierigen Fahrgeschwindigkeiten oft hohe Unterdrücke im Saug
rohr des Motors herrschen und demgemäß die Regenerierung des
Adsorptionsfilters besonders gut arbeitet. Statt der Fahrge
schwindigkeit können zum selben Zweck z. B. die Drehzahl
und/oder die Last verwendet werden. Die Höhe der Schwellen
werte kann direkt von der Größe der überwachten Werte ab
hängen oder unterhalb einer Betreibsparameterschwelle können
erste Druckschwellwerte und darunter andere eingestellt wer
den. Auch Kombinationen dieser Vorgehensweisen sind möglich.
Der obere Schwellenwert kann z. B. von 40 auf 10 mbar oder
noch weniger abgesenkt werden.
Von weiterem Vorteil ist es, das Sperrventil zusätzlich ab
hängig von Diagnoseergebnissen anzusteuern. Wird bei einer
Diagnose Undichtheit zwischen Tank und Sperrventil festge
stellt, ist es von Vorteil, das Sperrventil dauernd offen
zuhalten, um soviel Kraftstoffdampf wie möglich abzusaugen,
damit dieser nicht durch die undichte Stelle an die Luft
strömen kann.
Aus Sicherheitsgründen ist es von Vorteil, ein Überdruckven
til parallel zum Sperrventil und ein Unterdruckventil am
Tankverschluß anzuordnen. Bei der Anbringung und insbesonde
re der Dimensionierung des Überdruckventils ist jedoch dafür
Sorge zu tragen, daß dieses nicht aufgrund eines hohen Un
terdrucks auf seiner Niederdruckseite bereits öffnet, wenn
im Tank noch gar nicht der Überdruck vorliegt, ab dem das
Sperrventil geöffnet wird.
Fig. 1: schematische Darstellung einer Überdruck-Tankent
lüftungsanlage;
Fig. 2: Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum Be
treiben einer Überdruck-Tankentlüftungsanlage.
Die Tankentlüftungsanlage gemäß Fig. 1 weist folgende Teile
auf: einen Tank 10 mit einem von einem Tankdeckel 11 abge
schlossenen Tankstutzen 12; ein elektrisch ansteuerbares
Sperrventil 13, zu dem ein Überdruckventil 14 und ein Unter
druckventil 15 parallel liegen; ein Aktivkohlefilter 16 als
Adsorptionsfilter, mit einer Belüftungsleitung 17; ein Tank
entlüftungsventil 19 und Verbindungseinrichtungen zwischen
den genannten Teilen. Insoweit ist die Tankentlüftungsanlage
bekannt.
Neu an dieser Anlage mit Sperrventil 13 ist, daß am Tank 10
ein Differenzdrucksensor 20 vorhanden ist, dessen Ausgangs
signal dazu dient, das Schaltventil 13 abhängig vom Über
druck im Tank 10 zu steuern. Der Differenzdrucksensor 20
mißt die Druckdifferenz zwischen dem Druck im Tank und dem
Umgebungsdruck.
Das Druckdifferenzsignal vom Differenzdrucksensor 20 wird in
einer Komparatoreinrichtung 21 ausgewertet, die Teil eines
Steuergeräts 22 ist. Diese Komparatoreinrichtung vergleicht
das Druckdifferenzsignal mit einem oberen und einem unteren
Schwellenwert und gibt ein Öffnungssignal zum öffnen des
Sperrventils an dieses aus, wenn das Druckdifferenzsignal
größer wird als der obere Schwellenwert. Dagegen gibt sie
ein Schließsignal zum Schließen des Sperrventils an dieses
aus, wenn das Druckdifferenzsignal unter den unteren Schwel
lenwert fällt.
Heim bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 weist die
Steuereinrichtung 22 außer der Komparatoreinrichtung 21 noch
eine Schalteinrichtung 23 und eine Diagnoseeinrichtung 24
auf. Die Schalteinrichtung 23 erhält ein Signal von einem
Tankverschlußsensor 25, der mit einem als Klappe ausgebilde
ten Tankverschluß 26 zusammenwirkt, der den Tankdeckel 11
abdeckt. Sobald der Tankverschluß 26 geöffnet wird, gibt
der Tankverschlußsensor 25 ein Tanköffnungssignal an die
Schalteinrichtung 23 aus, die daraufhin das Sperrvenitl 13
unabhängig vom Wert des Druckdifferenzsignals öffnet. Damit
die Schalteinrichtung 23 im Betankungsfall bei ausgeschalte
ter Zündung über ausreichende elektrische Energie zum An
steuern des Sperrventils 13 verfügt, steuert das Tanköff
nungssignal auch eine Spannungsversorgungseinrichtung 27 an,
die das Steuergerät 22 mit Energie versorgt, solange der
Tankverschluß 26 geöffnet ist.
Die Schalteinrichtung 23 muß sich nicht notwendigerweise in
nerhalb des Steuergerätes 22 befinden, sondern es kann sich
um eine selbständige, unmittelbar mit Spannung versorgte
Einrichtung handeln. In verschiedenen Fällen ist es jedoch
vorteilhafter, die Schalteinrichtung 23 als Teil der Steuer
einrichtung 22 auszubilden, nämlich insbesondere dann, wenn
beim Betanken Daten erfaßt und ausgewertet werden sollten,
z. B. solche über die Art des Kraftstoffs, wie er sich nach
dem Betanken im Tank befindet.
Die Diagnoseeinrichtung 24 im Steuergerät 22 dient dazu, das
Sperrventil 13 zu öffnen, wenn eine beliebige Anlagendiagno
se ergibt, daß eine Undichtheit in der Anlage besteht. Eine
solche Undichtheit kann insbesondere durch einen fehlerhaf
ten oder nicht ordnungsgemäß aufgeschraubten Tankdeckel 11
bestehen. In diesem Fall kann kein Überdruck im Tank 10 er
zeugt werden, und es ist von Vorteil, soviel Kraftstoffdampf
wie möglich über die Tankentlüftung abzusaugen.
Dichtheit kann z. B. dadurch überprüft werden, daß bei ge
schlossenem Sperrventil 13 die zeitliche Änderung des Druck
differenzsignals vom Differenzdrucksensor 20 am Tank 10 un
tersucht wird. Ändert sich dieses Signal über längere Zeit,
z. B. eine viertel bis eine halbe Stunde, oder eine längere
Fahrstrecke, z. B. 20-30 km praktisch nicht, ist dies ein
Zeichen dafür, daß entweder starke Undichtheit vorliegt oder
der Sensor defekt ist, jedenfalls ein erheblicher Fehler
vorhanden ist.
Ob bei nicht lokalisierbarer Undichtheit das Sperrventil 13
sicherheitshalber besser geöffnet oder geschlossen wird,
hängt davon ab, ob bei einer jeweiligen Anlage eher ein Feh
ler vor dem Sperrventil oder eher ein solcher dahinter wahr
scheinlich ist. Im letzteren Fall wird man das Sperrventil
öffnen, andernfalls schließen. Da Undichtheit meistens durch
falsches Verschließen des Tanks hervorgerufen ist, ist es im
allgemeinen am besten, das Sperrventil zu öffnen, wenn Un
dichtheit festgestellt wird.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, werden die Öffnungssignale von
der Komparatoreinrichtung 21, der Schalteinrichtung 23 und
der Diagnoseeinrichtung 24 alle auf dieselbe Ansteuerleitung
für das Steuerventil 13 gegeben. Dies soll andeuten, daß die
Signale im Sinne einer ODER-Verknüpfung miteinander verbun
den sind, d. h. es reicht zum öffnen des Sperrventils 13
aus, wenn eine der drei genannten Einrichtungen ein Öff
nungssignal ausgibt. Dies bedeutet, daß es zum Schließen des
Ventils nicht ausreicht, wenn nur eine der Einrichtungen das
Ventil schließend ansteuert; vielmehr wird das Sperrventil
13 nur dann geschlossen, wenn jede der drei Einrichtungen
schließend ansteuert.
Um den Tank 10 vor Beschädigungen zu schützen, falls das
Sperrventil 13 aufgrund eines Fehlers nicht mehr öffnen
sollte, liegt das Überdruckventil 14 parallel zum Sperrven
til 13. Das Überdruckventil 14 ist so dimensioniert, daß es
wirklich nur im Notfall öffnet, z. B. erst bei 200 mbar
Überdruck, während das Sperrventil 13 z. B. bei 60 mbar ge
öffnet und bei 30 mbar geschlossen wird. Der Öffnungsdruck
für das Sperrventil 14 und die Schaltdrücke für das Sperr
ventil 13 hängen jedoch stark von der Belastbarkeit des
Tanks 10 ab. Es ist zu beachten, daß das Sperrventil 13 auf
grund der Druckdifferenz angesteuert wird, wie sie zwischen
Tank und Umgebung herrscht. Dagegen wird das Überdruckventil
14 von der Druckdifferenz gesteuert, wie sie zwischen dem
Tank und dem Aktivkohlefilter 16 vorliegt. Dadurch, daß das
Überdruckventil 14 für einen größeren Öffnungs-Differenz
druck ausgelegt ist, als er dem Differenzdruck entspricht,
bei dem das Sperrventil 13 geöffnet wird, wird gewährlei
stet, daß das Uberdruckventil 14 auch dann nicht vor dem
Sperrventil 13 öffnet, wenn auf der Niederdruckseite des
Überdruckventils 14 Unterdruck herrscht. Sollte in Grenzfäl
len das Überdruckventil 14 doch vor dem Sperrventil 13 öff
nen, ist dies unkritisch, da dies nur dann sein kann, wenn
vom Saugrohr 29 her starker Unterdruck herrscht, was zur
Folge hat, daß Kraftstoffdampf, der in unerwünschter Weise
durch das Überdruckventil 14 hindurchtritt, sofort abgesaugt
wird.
Das Unterdruckventil 15 dient zum Schützen des Tanks 10 vor
zu großem Unterdruck. Um die Sicherheit gegen Unterdruck
noch weiter zu erhöhen, kann zusätzlich das Sperrventil 13
angesteuert werden, wenn das Druckdifferenzsignal vom Diffe
renzdrucksensor 20 Unterdruck im Tank anzeigt.
Anhand von Fig. 2 werden die vorstehend beschriebenen Ab
läufe einer bevorzugten Verfahrensvariante zum Betreiben
einer Tankentlüftungsanlage nochmals veranschaulicht.
Das Verfahren startet mit dem Einschalten der Zündung oder
dem Öffnen des Tankverschlusses. In einem anschließenden
Schritt s1 wird untersucht, ob der Tankverschluß geöffnet
wurde. Abhängig vom Ergebnis dieser Frage laufen zwei unab
hängige Teilverfahren ab.
Wurde der Tankverschluß geöffnet, wird das Sperrventil ge
öffnet (Schritt s2), dann wird so lange überprüft (Schritt
s3), ob der Tankverschluß wieder geschlossen ist, bis dies
tatsächlich der Fall ist, und dann wird das Sperrventil wie
der geschlossen (Schritt s4), womit das Ende des Verfahrens
erreicht ist.
Ergibt sich in Schritt s1 dagegen, daß der Tankverschluß
nicht geöffnet wurde, also das Verfahren durch Einschalten
der Zündung ausgelöst wurde, wird untersucht (Schritt s5),
ob eine Anlagendiagnose ausgeführt werden soll. Meistens
wird dies nicht der Fall sein, in welchen Fällen sich ein
Schritt s6 anschließt, in dem die Druckdifferenz DP aus dem
Druck DT im Tank und dem Umgebungsdruck DATM gemessen wird.
Ergibt sich in einem anschließenden Schritt s7, daß die
Druckdifferenz DP größer ist als ein oberer Schwellenwert
DPOSW, wird das Sperrventil geöffnet (Schritt s8). Andern
falls wird untersucht (Schritt s9), ob die Druckdifferenz DP
unter einem unteren Schwellenwert DPUSW liegt. Ist dies der
Fall, wird das Sperrventil wieder geschlossen (Schritt s10).
Andernfalls wird in einem Schritt s11 untersucht, ob das
Verfahren zu beenden ist, z. B. weil die Zündung abgeschal
tet wurde. Ist dies der Fall, wird das Verfahren beendet.
Ergibt sich in Schritt s11, daß das Verfahren weiterzuführen
ist, erfolgt Rückkehr zu Schritt s5 mit erneuter Abfrage, ob
Diagnose ausgeführt werden soll. Soll dies der Fall sein,
wird in einem Unterprogrammschritt s12 eine Anlagendiagnose
ausgeführt, z. B. eine solche, wie weiter oben beschrieben.
Stellt sich in einem folgenden Abfrageschritt s13 heraus,
daß die Anlage dicht ist, folgt der oben beschriebene Ablauf
ab Schritt s6. Andernfalls wird in einem Schritt s14 unter
sucht, ob die Anlage zwischen Tank und Sperrventil, ein
schließlich dem Tank selbst, undicht ist. Ist dies nicht der
Fall, folgt ebenfalls der beschriebene Ablauf ab Schritt s6.
Andernfalls wird Schritt s8 erreicht, also der Schritt des
Öffnens des Sperrventils.
In Fig. 1 sind am Steuergerät 22 noch verschiedene Signale
eingezeichnet, nämlich solche für die Drehzahl n, die Last
L, sowie, gestrichelt, für die Fahrgeschwindigkeit v und
für Größen die zusammengefaßt mit SIG bezeichnet sind. Bei
den lezteren handelt es sich insbesondere um Signale von
Türöffnungssensoren oder Sitzdrucksensoren.
Werte für die Drehzahl und die Last werden vom Steuergerät
22 für viele Zwecke benötigt, insbesondere auch zum Steuern
der Tankentlüftung und zur Tankanlagendiagnose. Die gestri
chelt dargestellten Signale sind dann, insgesamt oder teil
weise, in Zusammenhang mit dem Vorstehenden von Interesse,
wenn der Tankverschlußsensor 25 fehlt. Dann liefern diese
Signale nämlich Hinweise auf die Möglichkeit, daß der Tank
geöffnet werden könnte, wie weiter oben beschrieben. Das
Fahrgeschwindigkeitssignal kann vorteilhafterweise auch zum
Einstellen der Überdruckschwellenwerte verwendet werden, wie
ebenfalls weiter oben erläutert.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betreiben einer Tankentlüftungsanlage an
einem Kraftfahrzeug, die einen Tank mit einem Tankverschluß,
ein elektrisch ansteuerbares Sperrventil, ein Adsorptions
filter und Verbindungseinrichtungen von jeweils einem dieser
Teile zum jeweils nächsten aufweist, gekennzeichnet durch
folgende Schritte:
- 1. Messen der Druckdifferenz zwischen dem Druck im Tank und dem Umgebungsdruck zumindest bei laufendem Motor,
- 2. Öffnen des Sperrventils entweder wenn die Druckdifferenz über einen oberen Schwellenwert steigt oder ein Indiz für mögliches Öffnen des Tanks vorliegt,
- 3. und Schließen des Sperrventils entweder wenn die Druck differenz unter einen unteren Schwellenwert fällt oder ein Indiz für mögliches Schließen des Tanks vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. als Indiz für einen Öffnungs/Schließ-Vorgang des Tanks überprüft wird, ob der Tankverschluß geöffnet wird oder ge schlossen wird,
- 2. und das Sperrventil geöffnet wird, wenn die Überprüfung ergibt, daß der Tankverschluß geöffnet wird, dagegen schließend angesteuert wird, wenn die Überprüfung ergibt, daß der Tankverschluß geschlossen ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Indiz für den Öffnungs/Schließ-Vorgang
des Tanks der Motorlauf dient, wobei mit Abstellen des Mo
tors das Sperrventil geöffnet und mit Ablauf einer vorgege
benen Zeispanne nach dem Öffnen das Sperrventil wieder ge
schlossen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Höhe der Schwellenwerte für die Druck
differenz von Werten von Betriebsparametern abhängt, wobei
bei solchen Werten, die auf einen baldiges mögliches Öffnen
des Tanks hinweisen, die Höhe der Schwellenwerte erniedrigt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- 1. untersucht wird, ob die Tankentlüftungsanlage dicht ist,
- 2. und dann, wenn eine Undichtheit festgestellt wird, das Sperrventil öffnend angesteuert wird.
6. Tankentlüftungsanlage mit
- 1. einem Tank (10) mit einem Tankverschluß (26),
- 2. einem elektrisch ansteuerbaren Sperrventil (13),
- 3. einem Adsorptionsfilter (16),
- 4. und Verbindungseinrichtungen von jeweils einem dieser Teile zum jeweils nächsten,
- 1. einen Differenzdrucksensor (20), der die Druckdifferenz zwischen dem Druck im Tank und dem Umgebungsdruck mißt und ein Druckdifferenzsignal ausgibt,
- 2. eine Komparatoreinrichtung (21, 22), die zumindest bei laufendem Motor das Druckdifferenzsignal mit einem oberen und einem unteren Schwellenwert vergleicht und ein Öffnungs signal zum Öffnen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn das Druckdifferenzsignal größer wird als der obere Schwel lenwert, und ein Schließsignal zum Schließen des Sperrven tils an dieses ausgibt, wenn das Druckdifferenzsignal unter den unteren Schwellenwert fällt,
- 3. und eine Detektoreinrichtung (25, 26), die ein Öffnungs signal zum Öffnen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn sie mögliches Öffnen des Tanks feststellt, und ein Schließ signal zum Schließen des Sperrventils an dieses ausgibt, wenn sie mögliches Schließen des Tanks feststellt.
7. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch
- 1. einen Tankverschlußsensor (25), der ein Tanköffnungssignal ausgibt, wenn der Tankverschluß (26) geöffnet wird,
- 2. und eine Schalteinrichtung (23, 22), die das Tanköffnungs signal erhält und auf dieses hin das Sperrventil (13) öff net.
8. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Sperrventil (13) ein Ventil ist, das im
nichtangesteuerten Zustand geschlossen ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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