DE4035199C2 - Eingelenk-Möbelscharnier - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Eingelenk-Scharnier für die
schwenkbare Anlenkung eines aufschlagenden Türflügels an
einem Schrankkorpus, mit in der Türflügel-Schließstellung
sichtbarem Scharniergelenk, dessen Türflügel-Anschlagteil
einen Einstecktopf aufweist, der in eine im Randbereich des
Türflügels in dessen Rückseite eingearbeitete, zur benach
barten Randkante des Türflügels durchbrechende Aussparung
einsetzbar ist, und in dem ein von der Randkante her paral
lel zu den Türflügel-Flachseiten einschiebbarer abgekröpf
ter Gelenkbauteil befestigt ist, welcher am Ende eines ent
lang der Randkante bis vor die Außenseite des Türflügels
geführten Kröpfansatzes den türflügelzugeordneten Teil des
Scharniergelenks in Form einer die Scharnier-Gelenkachse
aufnehmenden Lageröse trägt, und dessen Korpus-Anschlagteil
als auf der zugeordneten Korpus-Tragwand befestigbarer
langgestreckter Tragarm ausgebildet ist, dessen türflügel
zugewandtes Vorderende einen vor die Stirnkante der Korpus
wand geführten Kröpfabschnitt und zwei von dort vorste
hende, den dem Türflügel zugeordneten Teil des Scharnier
gelenks tragenden Kröpfansatz zwischen sich aufnehmende
Tragschenkel aufweist, in deren freien Enden die Lagerösen
für die Scharnier-Gelenkachse ausgebildet sind, wobei in
dem das vordere Ende des Tragarms mit den vorstehenden
Tragschenkeln verbindenden, vor die Stirnkanten der Korpus-
Tragwand geführten Kröpfabschnitt des Korpus-Anschlagteils
eine in Richtung der freien Enden der Tragschenkel offene
Vertiefung vorgesehen ist, in deren Bereich eine Biegefeder
angeordnet und an dem in der Schließstellung des Scharniers
der Biegefeder gegenüberliegenden Bereich des abgekröpften
Gelenkbauteils eine vorstehende Gleitnase ausgebildet ist,
auf welche die Biegefeder in der Schließstellung eine in
Schließrichtung wirkende Zuhaltekraft ausübt.
Neben den im modernen Möbel- und Innenausbau in großem Um
fange eingesetzten Mehrgelenk-Scharnieren werden für solche
Anwendungsfälle, in denen ein sichtbares Scharniergelenk
nicht stört, oder - aus stilistischen Gründen, z. B. bei
Stilmöbeln - sogar erwünscht ist, Eingelenk-Scharniere we
gen des einfachen und stabilen Aufbaus ihres Scharnierge
lenks auch weiterhin mit Vorteil eingesetzt. Auch für An
bau-Schränke in Büros, welche zur Aufnahme von Aktenordnern
dienen, werden Eingelenk-Scharniere mit Vorteil eingesetzt,
weil sie das Einstellen der Ordner im Bereich der Schrank-
Seitenwände - im Vergleich zu Mehrgelenk-Scharnieren - we
niger behindern. Die Befestigung des Scharniers am Türflü
gel bzw. der Tragwand erfolgt dabei - dem Standard der mo
dernen Mehrgelenk-Scharniere entsprechend - zweckmäßig
durch einen in eine Aussparung in der Türflügel-Rückseite
eingesetzten, als Einstecktopf ausgebildeten Türflügel-An
schlagteil einerseits und einen als auf einer an der Trag
wand befestigbarer Tragarm ausgebildeten Korpus-Anschlag
teil andererseits (DE 32 43 805 C2). Solche Scharniere wer
den vielfach im Innenausbau zur Anlenkung der Türflügel von
Einbauschränken verwendet, wobei es sich als Vorteil erwie
sen hat, daß bei diesen Scharnieren der Tragarm wahlweise
für die Anlenkung eines Einzel-Türflügels oder zweier seit
lich aufeinanderfolgender Türflügel im sogenannten Zwil
lingsanschlag an einer Tragwand verwendet werden kann. Als
Zuhalte- oder Schnäppermechanismus werden für solche Schar
niere unter anderem Rastmechanismen angewandt, bei denen in
einer Aussparung des Einstecktopfs bzw. einem mit dem Ein
stecktopf verbundenen und mit diesem relativ zum Tragarm
verschwenkbaren Scharnierteil ein durch eine vorgespannte
Feder in eine vorstehende Lage vorgespannter Rastkörper
verschieblich angeordnet ist, der beim Schließen des Schar
niers in der Schließstellung in eine Vertiefung in einer
gegenüberliegenden Fläche des Tragarms einrastet. Der für
die verschiebliche Lagerung des Rastkörpers und die ihn
vorspannende Feder erforderliche Hohlraum im Einstecktopf
bzw. dem mit ihm verbundenen Scharnierteil schwächt aber
diesen Scharniertopf und erfordert eine gegenüber derarti
gen Eingelenkscharnieren ohne Zuhaltemechanismus deutlich
massivere Ausgestaltung.
Bei einem Scharnier der eingangs erwähnten Art (DE 30 48 334 C2)
ist ein abgewandelter Rastmechanismus vorgesehen,
bei dem anstelle des federvorgespannten Rastkörpers eine
ausschließlich drehbar gelagerte Rolle vorgesehen ist, die
in der Schließstellung mit einem Teil ihres Umfangs in
Richtung zum Tragwand-Anschlagteil vortritt. Diese drehbare
Rolle tritt bei der Verschwenkung des Türflügel-Anschlag
teils in die Schließstellung in eine Vertiefung im Trag
wand-Anschlagteil ein, der von einem elastisch durchbieg
baren linearen Abschnitt einer in der Vertiefung angeordne
ten Drahtfeder durchsetzt wird. Vor Erreichen der Schließ
stellung läuft die Rolle an diesem linearen Abschnitt an
und tritt unter Verbiegung desselben über ihn hinweg. In
der Schließstellung federt die Drahtfeder dann wieder auf,
wodurch die Rolle und somit der Türflügel-Anschlagteil ver
rastet ist. Der für die drehbare Lagerung der Rolle ebenso
wie die Anordnung und Halterung der zu einem Oval gebogenen
Drahtfeder erforderliche Raum in den Scharnierteilen führt
dazu, daß eine optisch unauffällige Anordnung der zusammen
wirkenden Rastelemente im Bereich vor der Stirnkante der
Korpus-Tragwand nicht oder nur schwer verwirklichbar ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ei
nen Zuhalte- oder Schnäppermechanismus für Eingelenk-Schar
niere der hier in Frage stehenden Art anzugeben, welcher so
platzsparend aufgebaut ist, daß er im wesentlichen vollständig
in dem vor der Stirnfläche der Tragwand anzuordnen
den Kröpfabschnitt des Korpus-Anschlagteils liegt, und der
grundsätzlich sowohl für Einzel- wie auch Zwillingsanschlag
geeignet ist.
Ausgehend von dem bekannten Scharnier wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Biegefeder eine
Blattfeder ist und einen Abschnitt aufweist, der die Ver
tiefung im wesentlichen verdeckt und dessen im Bereich der
Tragschenkel liegendes freies Ende unter elastischer Verfor
mung rechtwinklig zur Tragwand-Stirnkante in die Vertiefung
hineindrängbar ist und in der Schließstellung des Schar
niers mit der Gleitnase zusammenwirkt. Die Verwendung einer
direkt mit einem starr am anderen Scharnier-Bauteil vorge
sehenen Gleitnase zusammenwirkenden Blattfeder ermöglicht
deren Anordnung in einer relativ niedrigen Vertiefung, da
solche Blattfedern bereits bei geringer Verbiegung eine
hinreichend hohe Zuhaltekraft erbringen. Die Vertiefung
wird dabei von dem mit der Gleitnase zusammenwirkenden
Blattfederschenkel verdeckt.
Das freie Ende des im übrigen im wesentlichen ebenen, mit
der Gleitnase zusammenwirkenden Blattfeder-Abschnitts läuft
zweckmäßig in einen im Querschnitt zur Stirnkante der Trag
wand zurückweisenden bogenförmigen Endabschnitt aus. Der
bogenförmige Endabschnitt überträgt in der geschlossenen
Scharnierstellung die Zuhaltekraft auf die Gleitnase.
Das dem freien Ende des Blattfederabschnitts gegenüberlie
gende Ende ist zweckmäßig ebenfalls bogenförmig in die Ver
tiefung zurückgekrümmt und in der Vertiefung befestigt.
Dabei kann die Ausgestaltung so getroffen sein, daß der
Bogen des in die Vertiefung zurückgekrümmten Endes des
Blattfeder-Abschnitts über einen Bogen in der Größenordnung
von etwa 180° verläuft und innerhalb der Vertiefung in einen
zweiten, im wesentlichen ebenen Blattfeder-Abschnitt
übergeht, der am Boden der Vertiefung abgestützt ist.
Das freie Ende des am Boden der Vertiefung abgestützten
zweiten Blattfeder-Abschnitts kann dann in Richtung zur
Stirnkante der Tragwand umgebogen oder umgekantet sein und
in eine passende schlitzartige Aussparung im Boden der Ver
tiefung eingreifen.
Gegen Abheben des zweiten Blattfeder-Abschnitts aus der
Vertiefung ist dann zweckmäßig ein die Vertiefung quer
durchsetzender, an der der Vertiefung des Bodens abgewandten
Flachseite des zweiten Blattfeder-Abschnitts anliegender
Halterungsstift vorgesehen.
Anstelle der Ausbildung der Blattfeder mit zwei durch einen
Bogen verbundenen Blattfeder-Abschnitten ist auch eine Aus
gestaltung derart möglich, daß das bogenförmig in die Ver
tiefung zurückgekrümmte Ende der Blattfeder in einem pas
senden Aufnahmesschlitz in den vor die Tragwand-Stirnkante
geführten Kröpfabschnitt des Korpus-Anschlagteils gehalten
ist.
Der Korpus-Anschlagteil und zumindest der abgekröpfte Ge
lenkträgerbauteil des Türflügel-Anschlagteils sind - vor
zugsweise im Druckgußverfahren - aus Metall hergestellt,
wobei darin die Gleitnase zweckmäßig ein gesondert herge
stellter, in, einer Aussparung im abgekröpften Gelenkträger
bauteil gehalterter Teil aus Kunststoff ist. Gegenüber der
- an sich durchaus möglichen - Ausbildung der Gleitnase als
integraler Teil des Gelenkträgerbauteils hat die Verwendung
eines gesonderten Druckstücks aus Kunststoff den Vorteil,
daß bessere Gleit- und Verschleißeigenschaften zwischen der
Gleitnase und dem zugeordneten Blattfeder-Abschnitt erhal
ten werden. Die zur Halterung der aus Kunststoff herge
stellten Gleitnase am bzw. im
Gelenkträgerbauteil erforderliche Aufnahmeöffnung für die
Gleitnase kann mit sehr geringen Abmessungen hergestellt
werden, da eine Verschiebbarkeit dieser Gleitnase nicht erforder
lich ist und auch kein Hohlraum für eine Druckfeder erforder
lich ist.
Wenn das erfindungsgemäße Scharnier zur Anlenkung zweier
Türflügel an einer gemeinsamen Korpus-Tragwand im Zwillings-
Anschlag dienen soll und somit zwei Türflügel-Anschlagteile
an einem gemeinsamen Korpus-Anschlagteil schwenkbar angelenkt
sind, ist die Ausgestaltung so getroffen, daß die vor die
Türflügel-Außenseite geführten Gelenkträger-Bauteile beider
Türflügel-Anschlagteile jeweils in ihrem zwischen die Trag
schenkel des Korpus-Anschlagteils eingreifenden Bereich
eine etwa dem halben lichten Abstand zwischen den Tragschenkeln
entsprechende Abmessung haben.
Dabei sind die zwischen die Tragschenkel des Korpus-Anschlagteils
eingreifenden Bereich der Gelenkträger-Bauteile der Türflügel-
Anschlagteile zweckmäßig derart in Höhenrichtung zur waagerechten
Halbierungsebene der Türflügel-Anschlagteile versetzt, daß die
gegensinnig am Korpus-Anschlagteil angelenkten Türflügel-
Anschlagteile in Höhenrichtung fluchten.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung verschiedener
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten
Eingelenk-Scharniers, wobei der Korpus- und der
Türflügel-Anschlagteil im Bereich des Gelenks
voneinander getrennt und auseinandergezogen
dargestellt und die Tragwand sowie der Türflügel
jeweils nur strichpunktiert angedeutet sind;
Fig. 2 einen Längsmittelschnitt durch ein erstes
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Scharniers in der Schließstellung;
Fig. 3 eine Schnittansicht des in Fig. 2 gezeigten
Scharniers in einer Stellung, in welcher der
Türflügel so weit in Öffnungsrichtung ver
schwenkt ist, daß der Zuhaltemechanismus gerade
außer Wirkung gesetzt ist;
Fig. 4 einen Längsmittelschnitt durch ein in bezug
auf den Zuhaltemechanismus dem Scharnier
gemäß den Fig. 2 und 3 entsprechendes Scharnier
für den Zwillingsanschlag von zwei seitlich an
schließenden Türflügeln an einer gemeinsamen
Tragwand;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der bei den
Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 2 bis 4
vorgesehenen Blattfeder;
Fig. 6 einen Längsmittelschnitt durch ein zweites
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Eingelenk-Scharniers in der Schließstellung;
Fig. 7 das in Fig. 6 gezeigte Scharnier in der der
Fig. 3 entsprechenden leicht geöffneten
Stellung;
Fig. 8 das Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6 und 7
in der dem Scharnier gemäß Fig. 4 entsprechenden
Weiterbildung als Scharnier für den Zwillings
anschlag; und
Fig. 9 eine perspektivische Darstellung der bei den
Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 6 bis 8 verwen
deten Blattfeder.
Das in den Fig. 1 in perspektivischer Darstellung gezeigte
und in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Eingelenk-
Scharnier dient zur verschwenkbaren Lagerung eines aufschlagen
den Türflügels 12 an der Tragwand 14 - z. B. der Seitenwand -
eines Schrankkorpus, wie dies auch in den unterschiedliche
Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungsfiguren 2 bis 4
und 6 bis 8 erkennbar ist. Das eigentliche Scharniergelenk 16
ist dabei vor die Vorderseite des Türflügels gelegt, damit
der Türflügel beim Öffnen um wenigstens 180° bis vor die
Vorderseite eines ggf. vorhandenen benachbart anschließenden
zweiten Türflügels 12 schwenkbar ist. In Fig. 2 ist - neben
der geschlossenen Stellung - eine Öffnungsstellung des
Türflügels 12 um 90° und in Fig. 4 um 180° strichpunktiert
angedeutet, während in Fig. 3 der Türflügel 12 in einer
Öffnungs- bzw. Tür-Schließstellung dargestellt ist,
in welche der den Türflügel in der ganz geschlossenen Stellung
haltende Zuhalte- oder Schnäppermechanismus - bezogen auf
eine Öffnungsbewegung des Türflügels aus der Schließ
stellung gerade unwirksam bzw. -bezogen auf eine
Schließbewegung des Türflügels - gerade wirksam wird. Erkennbar
ist außerdem, daß die Lage des Scharniergelenks 16 auch noch eine
Öffnung des Türflügels über einen Öffnungswinkel von 180°
hinaus bis vor die Außenseite der Tragwand ermöglicht,
wenn diese die äußerste Seitenwand des Schranks ist.
Da der grundsätzliche Aufbau der verschiedenen, in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele gleich ist, wird nach
stehend zunächst die Ausgestaltung des durch das Scharniergelenk
16 verbundenen Korpus-Anschlagteils 18 sowie des Türflügel-
Anschlagteils 20 beschrieben. In Fig. 1 sind diese beiden
Anschlagteile 18, 20 in einer auseinandergezogenen, d. h. durch
Herausnahme des sie normalerweise zusammenhaltenden Gelenk
bolzens voneinander getrennten Stellung gezeigt. Der Korpus-
Anschlagteil 18 weist die Form eines langgestreckten
Tragarms 22 auf, der in seinem rückwärtigen, d. h. ins
Schrankinnere weisenden Endbereich zu einer Flanschplatte 24
vergrößert ist, welche von - im gezeigten Fall - drei im
Dreieck zueinander angeordnete Befestigungsbohrungen 26 durch
setzt wird, durch welche (nicht gezeigte) Befestigungs
bohrungen hindurch in die zugewandte Flachseite der
Tragwand 14 einschraubbar sind, an welcher der Korpus-
Anschlagteil 18 befestigt werden soll. Am türflügelseitigen
Vorderende des Tragarms 22 ist ein vor die Stirnkante der
Tragwand 14 geführter Kröpfabschnitt 28 einstückig angesetzt,
von welchem zwei in Höhenrichtung versetzte Tragschenkel 30
rechtwinklig von der Stirnkante der Tragwand 14 vorspringen,
in deren hülsenartig verdickten freien Enden 32 die fluchtenden
Lagerbohrungen 34 für die von einem (in Fig. 1 nicht gezeigten)
langgestreckten Lagerzapfen gebildete Scharnier-Gelenkachse
ausgebildet sind, welche den Türflügel-Anschlagteil 20
des Scharniers 10 schwenkbar mit dem Tragwand-Anschlagteil
18 koppelt.
Der Türflügel-Anschlagteil 20 ist weitgehend versenkt in
einer Aussparung 36 in der Türflügel-Rückseite eingesetzt,
wobei diese in der Draufsicht im wesentlich kreisförmig
begrenzte Aussparung so in den Randbereich der Türflügel-
Rückseite eingebohrt oder eingefräst ist, daß sie in der
Randkante des Türflügels 12 noch ins Freie schneidet.
Der in die Aussparung 36 eingesetzte Teil des Türflügel-
Anschlagteils hat die Form eines zum Korpusinnern und zur
Randkante des Türflügels hin offenen Einstecktopfs 38,
der durch einen auf der Rückseite des Türflügels 12 aufliegen
den, den eigentlichen Topfdurchmesser überragenden Befestigungs
flansch 14 mit angesenkten Befestigungsbohrungen 42 am
Türflügel befestigbar ist. Im Innern des zur Randkante des
Türflügels offenen Einstecktopfs 38 ist ein parallel zu
den Flachseiten und rechtwinklig zur Randkante des Türflügels
12 verschiebbar geführten Schiebestücks 44 angeordnet,
welches durch eine einen langlochartigen Längsschlitz 46
durchsetzende und in eine Gewindebohrung 48 im Einstecktopf 38
eingeschraubte Befestigungsschraube 50 in der zuvor
- bei gelockerter Befestigungsschraube - eingestellten
Ausrichtung im Einstecktopf gehalten ist. Zur Sicherung
der relativen Einstellung des Schiebestücks 44 im Einsteck
topf 38 können die bei angezogener Befestigungsschraube 50
aufeinandergepreßten Flächen der beiden Teile mit einer
Riffelung oder Verzahnung versehen sein.
Das Schiebestück 44 weist an seinem aus dem offenen Ende
des Einstecktopfs 38 vortretenden Ende einen rechtwinklig
umgekanteten und bis vor die äußere Flachseite des
Türflügels 12 geführten Kröpfansatz 52 auf, dessen in senk
rechter Richtung gemessene Breite gerade etwa dem lichten
Abstand zwischen den Tragschenkeln 30 entspricht.
Am freien Ende des Kröpfansatzes 52 ist wiederum die Lager
öse 54 für die Gelenkachse des Scharniers gebildet. Insoweit
entspricht das beschriebene Scharnier 10 funktionell
im wesentlichen dem aus dem Stand der Technik (DE-PS 32 43 805)
bekannten Eingelenk-Scharnier 10, welches jedoch keinen
integrierten Zuhalte- oder Schnäppermechanismus aufweist.
Zur Ausbildung des Zuhalte-Mechanismus ist in dem vor die
Stirnkante der Korpus-Tragwand geführten Kröpfabschnitt
28 des Korpus-Anschlagteils 18 eine in Richtung der freien
Enden der Tragschenkel 30 offene Vertiefung 56 vorgesehen,
in welcher ein Abschnitt 58a einer als Biegefeder ausge
bildeten Blattfeder 58 so angeordnet ist, daß er die Vertiefung
56 im wesentlichen verdeckt und sein im Bereich der Trag
schenkel 30 liegendes freies Ende unter elastischer Verformung
rechtwinklig zur Tragwand-Stirnkante in Richtung zur
Stirnkante in die Vertiefung 56 hineindrängbar ist.
An der in der Schließstellung des Scharniers dem freien Ende
des Blattfeder-Abschnitts 58a gegenüberliegenden Bereich des
Kröpfansatzes 52 des Teils des Türflügel-Anschlagteils 20
bildenden Schiebestücks 44 ist eine vorstehende Gleitnase
60 ausgebildet, auf welche das freie Ende des Blattfeder-
Abschnitts 58a in der Schließstellung eine in Schließ
richtung wirkende Zuhaltekraft ausübt.
Das freie Ende des im übrigen im wesentlichen ebenflächigen
Blattfeder-Abschnitts 58 läuft zu diesem Zweck in einen
im Querschnitt zur Stirnkante der Tragwand zurückweisenden
bogenförmigen Endabschnitt 58b aus.
Das den Endabschnitt 58b gegenüberliegende Ende des Blatt
feder-Abschnitts 58 ist ebenfalls bogenförmig in die Vertiefung
56 zurückgekrümmt und dann in geeigneter Weise in der Vertiefung
befestigt, wobei die Ausbildung der Blattfeder 58 zunächst
in der bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 2 bis 5
verwirklichten Form beschrieben werden soll. Zunächst soll
jedoch noch darauf hingewiesen werden, daß die Gleitnase 60
entweder ein einstückig vom Schiebestück 44 vorstehender
rippenartiger Ansatz sein kann. Vorzugsweise ist die Gleitnase
jedoch ein gesondert hergestellter und in einer Aussparung
im abgekröpften Schiebestück 44 gehalterter Teil aus Kunst
stoff, um so das Gleitverhalten zwischen der mit dem bogen
förmigen Endabschnitt 58b des Abschnitts 58a der Blattfeder
zusammenwirkenden Flächen dieser Gleitnase und den Verschleiß
zu minimieren.
In den Fig. 2 und 3 ist das in Fig. 1 perspektivisch
und auseinandergezogen dargestellte Eingelenk-Scharnier 10
in einem horizontalen Mittelschnitt gezeigt, wobei die
Funktion des Zuhalte- oder Schnäppermechanismus ersichtlich
wird, dessen Blattfeder 58 in Fig. 5 gesondert dargestellt ist.
Es ist erkennbar, daß das dem bogenförmigen Endabschnitt 58b
der Blattfeder 58 gegenüberliegende Ende des federnd
verbiegbaren Abschnitts 58a ebenfalls - und zwar über einen
Winkel in der Größenordnung von etwa 180° - bogenförmig
in die Vertiefung zurückgebogen ist, wobei dieser bogenförmige
Endabschnitt 58c dann wieder in einen im wesentlichen eben
flächigen Blattfeder-Abschnitt 58b übergeht, der am Boden
der Vertiefung 56 flach aufliegt. Das freie Ende dieses
Blattfeder-Abschnitts 58d seinerseits ist wiederum in Richtung
zur Stirnkante der Tragwand 14 umgebogen oder umgekantet,
und dieser umgebogene Endabschnitt 58e greift in eine
schlitzartige Aussparung 56a im Boden der Vertiefung 56 ein,
wodurch durch die Blattfeder 58 formschlüssig gegen Ver
schiebung in der Vertiefung 56 festgelegt ist.
Gegen Austritt aus der Vertiefung ist der zweite Blattfeder-
Abschnitt 58d durch einen die Vertiefung 56a quer durch
setzenden, nach dem Einlegen der Blattfeder 58 in die Vertiefung
durch Bohrungen in den die Vertiefung seitlich begrenzenden
Wandabschnitten den Kröpfabschnitts 28 eingepreßten Halterungs
stift 62 gesichert.
Fig. 4 zeigt eine Abwandlung des in den Fig. 2 und 3
gezeigten Scharniers 10 in dem Sinne, daß anstelle eines
Türlfügel-Anschlagteils 20 nunmehr zwei solcher Türflügel-
Anschlagteile - im sogenannten "Zwillingsanschlag" - am
Tragwand-Anschlagteil 18 verschwenkbar gehaltert sind. Damit
dies möglich ist, weisen die zwischen den Tragschenkeln 30
des Korpus-Anschlagteils gehalterten Kröpfansätze 52
der Schiebestücke 44 der beiden Türflügel-Anschlagteile 20
jeweils nur die halbe Breite des zwischen den Tragschenkeln 30
gemessenen lichten Abstands auf, wobei diese Kröpfansätze 52
relativ zur waagerechten Halbierungsebene des jeweiligen
Türflügel-Anschlagteils 20 in Höhenrichtung versetzt sind,
so daß die Einstecktöpfe 38 beider Türflügel-Anschlagteile 20
also in bezug auf ihre Halbierungsebene fluchten.
In den Fig. 6 und 7 bzw. 8 sind nur bezüglich der Ausge
staltung und Befestigung der - zusätzlich in Fig. 9 gesondert
gezeigten - Blattfeder 158 gegenüber der Blattfeder 58 der Aus
führungsbeispiele gemäß den Fig. 1 bis 3 bzw. 4 gezeigten
Scharniere 10 geänderte Scharniere dargestellt, wobei das
in den Fig. 6 und 7 wiedergegebene Scharnier wiederum
zur Anlenkung eines Türflügels 12 an der Tragwand 14
eines Schrankkorpus dient, während das in Fig. 8 dargestellte
Scharnier die verschwenkbare Anlenkung zweier Türflügel 12
an einer Tragwand 14 im Zwillingsanschlag mittels zweier
am Tragwand-Anschlagteil 18 angelenkter Türflügel-Anschlag
teile 20 ermöglicht.
Um Wiederholungen zu vermeiden, werden nachstehend nur die
gegenüber den Scharnieren gemäß den Fig. 1 bis 3 bzw. 4
getroffenen Änderungen der Blattfeder-Ausgestaltung und die
Art und Weise der Befestigung der abgewandelten Blattfeder
158 in der Vertiefung 56 beschrieben, während im übrigen auf
die vorausgehende Beschreibung zu den Fig. 1 bis 4 verwiesen
werden kann, zumal übereinstimmenden Teilen der
Scharniere in der Zeichnung gleiche Bezugszeichen zugeordnet
sind.
Die - in Fig. 9 wiederum gesondert gezeigte - Blattfeder 158
weist ebenfalls einen im wesentlichen ebenflächigen
federnd verbiegbaren Abschnitt 58 auf, der an seinem freien
schwingenden Ende in einen zur Stirnkante der Tragwand 14 zurück
weisenden bogenförmigen Endabschnitt 58b ausläuft.
Am gegenüberliegenden Ende ist ebenfalls ein - sich allerdings
nur über einen geringeren Winkel in der Größenordnung von
etwa 90° erstreckender - bogenförmiger Abschnitt 58c angesetzt,
der direkt in eine passende schlitzartige Aussparung 56b
in der Vertiefung eingeschoben und - z. B. durch Verstemmen -
in der Aussparung 56b gehalten ist.
Nachzutragen ist noch, daß im Falle der in den Fig. 4
bzw. 8 gezeigte Scharniere 10, bei denen jeweils zwei
Türflügel-Anschlagteile 20 an einem Tragwand-Anschlagteil 18
angelenkt sind, jeder der beiden Türflügel-Anschlagteile nicht
nur einen in der Breite auf die Hälfte verkleinerten
Kröpfansatz 52, sondern jeweils auch eine gesonderte
Gleitnase 60 aufweist, und jeder Gleitnase 60 jeweils
eine gesonderte Blattfeder 58 bzw. 158 zugeordnet ist,
die in der jeweils zugeordneten Vertiefung 56 in Höhen
richtung und in horizontaler Richtung zueinander versetzt
angeordnet sind. Um die in horizontaler Richtung
versetzte Anordnung der zweiten Blattfeder zu ermöglichen,
ist der Kröpfabschnitt 28 des Tragwand-Anschlagteils
18 über die tragwandabgewandte Seite der Tragschenkel 30
verlängert, um dort die Ausbildung der Vertiefung 56 für
die Anordnung der dem zweiten Türflügel-Anschlagteil
20 zugeordneten Blattfeder 58 bzw. 158 zu ermöglichen.
Während der Kröpfabschnitt 28 sich beim Normal-Anschlag
für einen Türflügel also nur bis etwa in die Mitte der
Stirnkante der Tragwand 14 erstreckt, überdeckt er beim
Scharnier für Zwillingsanschlag die Stirnkante der Tragwand 14
im wesentlichen vollständig.
Claims (10)
1. Eingelenk-Scharnier (10) für die schwenkbare Anlenkung
eines aufschlagenden Türflügels (12) an einem Schrank
korpus, mit in der Türflügel-Schließstellung sichtbarem
Scharniergelenk (16), dessen Türflügel-Anschlagteil (20)
einen Einstecktopf (38) aufweist, der in eine im Rand
bereich des Türflügels (12) in dessen Rückseite eingear
beitete, zur benachbarten Randkante des Türflügels
durchbrechende Aussparung (36) einsetzbar ist, und in
dem ein von der Randkante her parallel zu den Türflügel-
Flachseiten einschiebbarer abgekröpfter Gelenkbauteil
(Schiebestück 44) befestigt ist, welcher am Ende eines
entlang der Randkante bis vor die Außenseite des Türflü
gels (12) geführten Kröpfansatzes (52) den türflügelzu
geordneten Teil des Scharniergelenks in Form einer die
Scharnier-Gelenkachse aufnehmenden Lageröse (54) trägt,
und dessen Korpus-Anschlagteil (18) als auf der zugeord
neten Korpus-Tragwand (14) befestigbarer langgestreckter
Tragarm (22) ausgebildet ist, dessen türflügelzugewand
tes Vorderende einen vor die Stirnkante der Korpuswand
(14) geführten Kröpfabschnitt (28) und zwei von dort
vorstehende, den dem Türflügel (12) zugeordneten Teil
des Scharniergelenks tragenden Kröpfansatz (52) zwischen
sich aufnehmende Tragschenkel (30) aufweist, in deren
freien Enden die Lagerösen (32) für die Scharnier-
Gelenkachse ausgebildet sind, wobei in dem das vordere
Ende des Tragarms (22) mit den vorstehenden Tragschen
keln (30) verbindenden, vor die Stirnkanten der Korpus-
Tragwand (14) geführten Kröpfabschnitt (28) des Korpus-
Anschlagteils (18) eine in Richtung der freien Enden der
Tragschenkel (30) offene Vertiefung (56) vorgesehen ist,
in deren Bereich eine Biegefeder angeordnet und an dem
in der Schließstellung des Scharniers der Biegefeder
gegenüberliegenden Bereich des abgekröpften Gelenkbau
teils eine vorstehende Gleitnase (60) ausgebildet ist,
auf welche die Biegefeder in der Schließstellung eine in
Schließrichtung wirkende Zuhaltekraft ausübt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegefeder eine Blattfeder (58; 158) ist und ei
nen Abschnitt (58a) aufweist, der die Vertiefung (56) im
wesentlichen verdeckt und dessen im Bereich der Trag
schenkel (30) liegendes freies Ende unter elastischer
Verformung rechtwinklig zur Tragwand-Stirnkante in die
Vertiefung (56) hineindrängbar ist und in der Schließ
stellung des Scharniers (10) mit der Gleitnase (60) zu
sammenwirkt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das freie Ende des im übrigen im wesentlichen ebenen
Blattfeder-Abschnitts (58a) in einen im Querschnitt zur
Stirnkante der Tragwand (14) zurückweisendem bogenförmigen
Endabschnitt (58b) ausläuft.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das dem freien Ende des Blattfeder-Abschnitts (58a)
gegenüberliegende Ende ebenfalls bogenförmig in die Ver
tiefung zurückgekrümmt und in der Vertiefung befestigt
ist.
4. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bogen des in die Vertiefung (56) zurückgekrümmten
Endes des Blattfeder-Abschnitts (58a) über einen Bogen
in der Größenordnung von etwa 180° verläuft und
innerhalb der Vertiefung (56) in einen zweiten, im
wesentlichen ebenen Blattfeder-Abschnitt (58d)
übergeht, der am Boden der Vertiefung (56) abgestützt ist.
5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das freie Ende des am Boden der Vertiefung (56) abgestützten
zweiten Blattfeder-Abschnitts (58d) in Richtung zur
Stirnkante der Tragwand (14) umgebogen oder umgekantet
ist und in eine passende schlitzartige Aussparung
(56a) im Boden der Vertiefung (56) eingreift.
6. Scharnier nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Blattfeder-Abschnitt (58d)
von einem die Vertiefung (56) quer durchsetzenden, an der
vertiefungsbodenabgewandten Flachseite des zweiten
Blattfeder-Abschnitts (58d) anliegenden Halterungs
stift (62) gehalten ist.
7. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das bogenförmig in die Vertiefung zurückgekrümmte
Ende der Blattfeder (158) in einem passenden Aufnahme
schlitz (56b) in dem vor die Tragwand-Stirnkante
geführten Kröpfabschnitt (28) des Korpus-Anschlag
teils (18) gehalten ist.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Korpus-Anschlagteil (18) und
zumindest der abgekröpfte Gelenkträger-Bauteil (Schiebe
stück 44) des Türflügel-Anschlagteils (20) - vorzugs
weise im Spritzgußverfahren - aus Metall hergestellt
sind, und daß die Gleitnase (60) ein gesondert her
gestellter, in einer Aussparung im abgekröpften
Gelenkträger-Bauteil gehalterter Teil aus
Kunststoff ist.
9. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem
zur Anlenkung zweier Türflügel (12) an einer gemein
samen Korpus-Tragwand (14) im Zwillingsanschlag zwei
Türflügel-Anschlagteile (20) an einem gemeinsamen Korpus-
Anschlagteil (18) schwenkbar angelenkt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die vor die Türflügel-Außenseite
geführten Gelenkträger-Bauteile beider Türflügel-
Anschlagteile (20) jeweils in ihrem zwischen die Tragschenkel
(30) des Korpus-Anschlagteils (18) eingreifenden
Bereich eine etwa dem halben lichten Abstand zwischen den
Tragschenkeln (30) entsprechende Abmessungen haben.
10. Scharnier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen die Tragschenkel (30) des Korpus-
Anschlagteils (18) eingreifenden Bereiche der Gelenk
träger-Bauteile der Türflügel-Anschlagteile (20)
derart in Höhenrichtung zur waagerechten Halbierungs
ebene der Türflügel-Anschlagteile (20) versetzt sind, daß
die gegensinnig am Korpus-Anschlagteil (18) angelenkten
Türflügel-Anschlagteile (20) in Höhenrichtung fluchten.
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