DE3835391A1 - Viergelenk-moebelscharnier - Google Patents
Viergelenk-moebelscharnierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Viergelenk-Möbelscharnier, ins
besondere für Tür-Öffnungswinkel von mehr als 105° mit
einem an der Tragwand eines Schrankkorpus einstellbar
befestigbaren Tragarm als Korpus-Anschlagteil und einem
versenkt in einer Aussparung der Rückseite des am Korpus
anzulenkenden Türflügels befestigbaren, im Stanz-Preß-Ver
fahren aus dünnem Stahlblech hergestellten Einstecktopf als
Tür-Anschlagteil, die über zwei an ihren Enden jeweils auf
in Bohrungen im Tragarm bzw. dem Einstecktopf gehaltenen
Lagerstiften schwenkbar im Tragarm bzw. im Einstecktopf
gelagerte Scharnierlenker gekoppelt sind, wobei der in der
Öffnungsstellung des Scharniers äußere Scharnierlenker an
seinem topfseitigen Ende an gegenüberliegenden Längsseiten
angeformte Lageraugen aufweist, in welche je ein von der
zugewandten Topfwandung vorkragender kurzer Lagerstift der
art eingreift, daß zwischen den einander zugewandten Enden
der Lagerstifte ein freier Durchgang für den inneren Schar
nierlenker verbleibt und die kurzen vorkragenden Lager
stifte an ihren wandungsaußenseitigen Enden in einen ein
stückig angesetzten abgewinkelten Bügelabschnitt übergehen,
welche an ihren lagerstiftabgewandten Enden mit jeweils
einem weiteren parallel zum jeweiligen Lagerstift verlau
fenden längeren stiftförmigen Schenkel versehen sind, die
jeweils zueinander fluchtend und im wesentlichen in Anlage
ihrer freien Enden aneinander durch das Innere des Ein
stecktopfs zurückgeführt und durch eine aus dem Material
der Einstecktopfwandung gebildete Lasche gehalten sind.
Viergelenkscharniere mit vergrößertem Öffnungswinkel haben
sich in der Möbelherstellung in neuerer Zeit in erheblichem
Maße eingeführt, da diese Scharniere nur geringfügig auf
wendiger als die bisher überwiegend verwendeten, vorzugs
weise bis 90° oder allenfalls 105° zu öffnenden Viergelenk
scharniere, gegenüber den sogenannten Weitwinkelscharnieren
mit Kreuzgelenkmechanismus dagegen erheblich einfacher auf
gebaut und somit preisgünstiger in der Herstellung sind.
Aufgrund der kinematischen Verhältnisse kann allerdings das
topfseitige Ende des äußeren Scharnierlenkers nicht wie bei
den älteren Viergelenkscharnieren auf einem durchgehenden
Lagerstift gelagert werden, weil der innere Scharnierlenker
bei der Schließbewegung durch die topfseitige Schwenkachse
des äußeren Scharnierlenkers hindurchtritt. Für diese Lage
rung werden deshalb kurze, von der Wandung des Einsteck
topfs vorspringende und in die seitlichen Lagerösen am
topfseitigen Ende des äußeren Scharnierlenkers eingreifende
Lagerstifte verwendet, welche im Material des Einstecktopfs
befestigt werden. Diese Befestigung erfolgt durch Bemessung
der Lagerstifte mit Übermaß gegenüber den zugehörigen
Bohrungen im Einstecktopf, d.h. durch eine Preßpassung.
Damit eine solche Preßpassung tragfähig ist, darf die Länge
der die kurzen Lagerstifte einseitig aufnehmenden Bohrung
nicht zu kurz sein, d.h. diese Bohrungen können nur in
solchen Einstecktöpfen vorgesehen werden, in welchen genü
gende Wandstärken des Einstecktopfs im Bereich der Bohrun
gen für die Lagerstifte gegeben sind. Dies wurde zunächst
dadurch erreicht, daß die Einstecktöpfe im Druckgußver
fahren aus Zink-Druckguß (Zamak) hergestellt wurden, wobei
in den Gußformen an den entsprechenden Stellen Material
anhäufungen vorgesehen wurden. Die Herstellung von
Beschlagteilen aus Zink-Druckguß erfordert nun aber relativ
hohe Kosten für das Material und die zu dessen Umformung
erforderliche Energie, so daß versucht wird, solche
Beschlagteile nach Möglichkeit kostengünstiger im
Stanz-Preß-Verfahren aus Stahlblech herzustellen. Insbesondere
auch Einstecktöpfe von Scharnieren werden deshalb in zuneh
mendem Umfang auf diese Weise kostengünstiger hergestellt.
Durch die Dicke des Ausgangsmaterials ist aber die Wand
stärke eines aus Stahlblech hergestellten Einstecktopfs
vorgegeben und es ist ersichtlich, daß die Wandstärke eines
solchen Blech-Einstecktopfs nicht hinreicht, um nur einsei
tig gelagerte vorkragende Lagerstifte in Bohrungen der Wan
dung festzulegen. Für Einstecktöpfe aus Blech wurden daher
Konstruktionen zur Halterung der Lagerstifte vorgeschlagen,
welche grundsätzlich darauf beruhen, daß die Lagerstifte
von einem Ende eines auf der Außenseite der Umfangswandung
des Einstecktopfs angeordneten Bügelabschnitts umgekantet
und durch eine Bohrung in der Umfangswandung ins Topfinnere
geführt sind, wobei am anderen Ende des Bügelabschnitts
jeweils ein weiterer parallel zum Lagerstift verlaufender
Schenkel angesetzt und ebenfalls durch eine Bohrung ins
Topfinnere geführt ist. Die lagerstift-parallelen Schenkel
sind dann entweder reine Halterungselemente, welche in
einer geeigneten Weise in einer nicht störenden Lage im
Einstecktopf festgelegt werden (DE-GM 85 08 401; DE-GM 85 19 746),
wobei dann für den zweiten (äußeren) Scharnier
lenker ein gesonderter, mit beiden Enden in der Wandung des
Einstecktopfs gehalterter durchgehender Lagerstift erfor
derlich ist, oder einer der parallelen Schenkel wird als
Lagerstift für den zweiten (inneren) Scharnierlenker ver
wendet (DE-OS 29 26 486), wobei dann der parallele Schenkel
des anderen Lagerstifts in einer zum ersten Schenkel
versetzten Stellung durch das Innere des Einstecktopfs
geführt wird. In jedem Falle beengen der bzw. die nicht als
Lagerstift für den zweiten Scharnierlenker dienende(n)
parallelen Schenkel das Innere des Einstecktopfs und beein
trächtigen auch das Aussehen des - in der Öffnungsstellung
befindlichen - Scharniers.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
Viergelenk-Möbelscharniere der hier in Frage stehenden Art,
d.h. mit aus Blech hergestelltem Einstecktopf zu schaffen,
bei welchen das Innere des Einstecktopfs nicht durch einen
oder mehrere zur Halterung eines Lagerstifts dienenden
parallelen Bügel-Schenkel beengt und in der geöffneten
Stellung des Scharniers auch kein derartiger Bügel-Schenkel
sichtbar ist.
Ausgehend von einem Viergelenkscharnier der eingangs er
wähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die parallel zu den Lagerstiften verlaufenden
Schenkel durch die in der Einstecktopf-Wandung vorgesehenen
Bohrungen für die Halterung des Lagerstifts zur Lagerung
des einstecktopfseitigen Endes des inneren Scharnierlenkers
hindurchgeführt sind, und daß jeder Schenkel von einer
gesonderten Lasche gehalten ist, welche den jeweils zuge
ordneten Schenkel derart mit Abstand voneinander auf gegen
überliegenden Seiten der Längsmittelachse des Einstecktopfs
umgreift, daß zwischen den Laschen ein Abschnitt wenigstens
eines der Schenkel freibleibt, auf welchem bzw. welchen das
einstecktopfseitige Ende des inneren Scharnierlenkers gela
gert ist. Die beiden lagerstift-parallelen Schenkel sind
also in einer der Lagerachse für die topfseitige Lagerung
des äußeren Scharnierlenkers entsprechenden Position im
Einstecktopfinnern gehalten, wobei zwischen den beiden die
Schenkel halternden Laschen ein Zwischenraum verbleibt, in
welchem ein Abschnitt bzw. Abschnitte der Schenkel frei
liegen, auf dem bzw. denen der äußere Scharnierlenker gela
gert ist. Ein gesonderter Lagerstift für diesen äußeren
Scharnierlenker ist also nicht erforderlich. Keiner der
beiden lagerstiftparallelen Schenkel beengt das Innere des
Einstecktopfs oder ist bei geöffnetem Scharnier sichtbar.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Scharniers haben
die zu den Lagerstiften parallelen Schenkel gleiche Länge,
so daß ihre freie Enden etwa in der Längsmittelebene des
Einstecktopfs zusammentreffen. Das für die Lagerung der
Scharnierlenker im Einstecktopf vorzusehende, von jeweils
einem Bügelabschnitt mit dem von dessen Enden abgewinkelten
Lagerstift bzw. Schenkel gebildete Paar von Lagerbügeln ist
also identisch, d.h. bei einem Einstecktopf finden keine
unterschiedlichen Lagerbügel Verwendung.
Alternativ können die zu den Lagerstiften parallelen
Schenkel auch unterschiedliche Länge haben, wobei dann der
längere Schenkel sich über die Längsmittelebene des Ein
stecktopfs hinaus bis in die den kürzeren Schenkel
halternde Lasche erstreckt. Dem Nachteil, daß dann das für
einen Einstecktopf zu verwendende Lagerbügelpaar aus Lager
bügeln mit unterschiedlich langen Schenkeln besteht, steht
der Vorteil gegenüber, daß der äußere Scharnierlenker auf
dem längeren, d.h. nicht durch einen Trennschlitz unterbro
chenen längeren Schenkel, gelagert werden kann.
Auf der freien Stirnseite des einen lagerstift-parallelen
Schenkels kann dann ein vortretender Ansatz angeordnet
sein, der in eine passende Ausnehmung in der freien Stirn
seite des anderen lagerstiftparallelen Schenkels eingreift.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß die freien
Schenkel-Enden bei der Montage mit Sicherheit in fluchtende
Ausrichtung gebracht werden.
Zur Sicherung der Lagerbügel gegen ungewolltes Zurückziehen
der Lagerstifte bzw. der Schenkel aus dem Innern des Ein
stecktopfs empfiehlt sich eine Ausgestaltung, bei welcher
die lagerstiftparallelen Schenkel in dem jeweils von der
zugehörigen Lasche umgriffenen Bereich eine wenigstens über
einen Teil der Schenkel-Außenfläche umflaufende Nut aufwei
sen, in welche jeweils ein über der Nut liegender Bereich
der Lasche hineinverformt ist. Dadurch ist dann also eine
formschlüssige Sicherung der Lagerbügel gegeben.
Wenn der innere Scharnierlenker von zwei in der Seitenan
sicht im wesentlichen deckungsgleichen Blechzuschnitten mit
jeweils einer Lagerbohrung in jedem Ende gebildet wird,
empfiehlt es sich, die mit den Lagerbohrungen versehenen
einstecktopfseitigen Endabschnitte der den inneren Schar
nierlenker bildenden Blechzuschnitte mit parallelem Abstand
voneinander beidseitig der Längsmittelebene des Einsteck
topfs anzuordnen, wodurch die einstecktopfseitige Lager
basis des äußeren Scharnierlenkers verbreitert und so die
Stabilität des Einstecktopfs gegen seitliches Verkippen
erhöht wird.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Vier
gelenk-Möbelscharniers mit vergrößertem
Tür-Öffnungswinkel in der Öffnungsstellung;
Fig. 2 einen Längsmittelschnitt durch den Ein
stecktopf, das Gelenk und das türseitige
Vorderende des Tragarms des in Fig. 1
gezeigten Scharniers in der Öffnungsstel
lung;
Fig. 3 eine in der Schnittführung der Fig. 2 ent
sprechende Schnittansicht des Scharniers in
der Schließstellung;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Einstecktopf eines
ersten Ausführungsbeispiels des erfindungs
gemäßen Scharniers;
Fig. 5 eine Ansicht des Einstecktopfs, gesehen in
Richtung des Pfeils 5 in Fig. 4;
Fig. 6 eine Schnittansicht, gesehen in Richtung
der Pfeile 6-6 in Fig. 4;
Fig. 7 eine Ansicht des einstecktopfseitigen Endes
des inneren Scharnierlenkers, wobei die
diesen im Einstecktopf lagernden Lagerbügel
zusätzlich strichpunktiert dargestellt
sind;
Fig. 8 eine Ansicht eines Paars von Lagerbügeln,
wie es beim Ausführungsbeispiel gemäß der
Fig. 4 bis 6 verwendbar ist;
Fig. 9 eine Ansicht eines abgewandelten Lager
bügel-Paars;
Fig. 10 eine Ansicht eines weiter abgewandelten
Paars von Lagerbügeln, wobei zusätzlich die
die lagerstiftparallelen Schenkel der
Lagerbügel halternden Laschen im Schnitt
dargestellt sind; und
Fig. 11 eine Ansicht eines weiteren Paares von
Lagerbügeln mit ungleich langen lagerstift
parallelen Schenkeln, wobei wiederum die
die lagerstiftparallelen Schenkel haltern
den Laschen im Schnitt gezeigt sind.
Das in Fig. 1 gezeigte, in seiner Gesamtheit mit 10
bezeichnete erfindungsgemäße Scharnier ist ein sogenanntes
Viergelenkscharnier, welches bis zu einem Öffnungswinkel
von etwa 130° (Fig. 1 und 2) zu öffnen sein möge. Das
Scharnier setzt sich aus einem auf einer (nicht gezeigten)
auf der Tragwand eines Schrankkorpus vormontierten Montage
platte einstellbar befestigbaren Tragarm 12 mit umgekehrt
U-förmigem Querschnitt und einem in einer Aussparung der
Rückseite eines Türflügels versenkt befestigbaren Einsteck
topf 14 zusammen, welche durch zwei nach Art eines Vier
gelenks jeweils an ihren Enden verschwenkbar am Tragarm 12
bzw. im Einstecktopf 14 angelenkte Scharnierlenker 16, 18
derart miteinander gekoppelt sind, daß der Einstecktopf 14
- und somit ein an ihm befestigter Türflügel - von der in
Fig. 2 gezeigten Öffnungs- in die in Fig. 3 gezeigte
Schließstellung verschwenkbar ist. Der in der Öffnungsstel
lung sichtbare äußere Scharnierlenker 16 hat die Form eines
länglichen rechteckigen Streifens aus Metallblech, an des
sen gegenüberliegenden Längsrändern in den beiden Endberei
chen rechtwinklig umgekantete laschenartige Abschnitte an
geformt sind, welche durch jeweils fluchtende Bohrungen 20,
22 zu tragarm- bzw. einstecktopfseitigen Lageraugen 24, 26
ausgebildet sind. Durch einen in fluchtenden Bohrungen 28
in den seitlichen Wangen des Tragarms gehaltenen und die
Bohrungen 20 im Scharnierlenker 16 durchsetzenden Lager
stift 30 ist der Scharnierlenker 16 verschwenkbar am Trag
arm 12 angelenkt, während die Lagerung seines anderen Endes
innerhalb des Einstecktopfs 14 durch zwei von den Innen
flächen des Einstecktopfs vorkragende, jeweils in eine der
Bohrungen 22 des Scharnierlenkers 16 eingreifende kurze
Lagerstifte 32 erfolgt, zwischen deren einander zugewandten
Enden also ein Zwischenraum verbleibt, durch welchen der
entsprechend schmal bemessene innere Scharnierlenker 18
hindurchtreten kann, sobald sich der Einstecktopf 14 der
Schließstellung (Fig. 3) annähert. Der aus metallischem
Band- oder Plattenmaterial ausgestanzte, in der Seitenan
sicht bogenförmig gekrümmte innere Scharnierlenker 18 weist
an seinen Enden je eine Bohrung 34, 36 auf, von denen die
tragarmseitige Bohrung 34 von einem in fluchtenden Bohrun
gen 38 in den Wangen des Tragarms 12 gehaltenen Lagerstift
40 und die einstecktopfseitige Bohrung 36 von einem in
(nicht gezeigten) fluchtenden Bohrungen der Wandung des
Einstecktopfs 14 gehaltenen Lagerstift 42 durchsetzt wird.
Insoweit ist das beschriebene Viergelenkscharnier an sich
bekannt, wobei erkennbar ist, daß der gegenüber den norma
len bis 90° oder allenfalls 105° zu öffnenden Viergelenk
scharnieren vergrößerte Öffnungswinkel dadurch ermöglicht
wird, daß das einstecktopfseitige Ende des inneren Schar
nierlenkers 18 bei Annäherung an die Schließstellung
zwischen den kurzen, von der Wandung des Einstecktopfs 14
vorkragenden Lagerstiften 32 hindurchtreten kann, was nicht
möglich wäre, wenn anstelle der beiden Lagerstifte 32 ein
durchgehender Lagerstift vorgesehen wäre. In diesem Zusam
menhang ist aber auch auf das im äußeren Lenker 16 erkenn
bare, etwa mittig aus dessen rechteckigem Streifenabschnitt
ausgestanzte Fenster 44 hinzuweisen, in welches in der
Öffnungsstellung der mittlere bogenförmige Abschnitt des
inneren Scharnierlenkers 18 eintreten kann, so daß dieser
ohne Schwächung des Mittelteils die gewünschte bogenförmige
Gestalt erhalten kann (siehe hierzu auch DE-OS 31 08 224).
Der Einstecktopf 14 des erfindungsgemäßen Viergelenk
scharniers 10 ist im Stanz-Preß-Verfahren aus Stahlblech
hergestellt, wodurch gegenüber den für diesen Anwendungs
fall ebenfalls verwendeten Einstecktöpfen aus Metallguß,
vorzugsweise Zink-Druckguß, eine wesentliche Kostenerspar
nis erreicht wird. Während die Lagerung von durchgehenden,
an beiden Enden jeweils in einer Bohrung der Wandung des
Einstecktopfs gehaltenen Lagerstiften bei solchen aus Blech
gepreßten Einstecktöpfen keine Schwierigkeiten bereitet,
weshalb sie für übliche Viergelenkscharniere auch in
größerem Umfange verwendet werden, bestehen Schwierigkeiten
hinsichtlich einer hinreichend belastbaren Befestigung der
kurzen, vorkragenden Lagerstifte 32 in der dünnen Blechwan
dung. Bei Druckguß-Einstecktöpfen kann die Wandstärke im
Bereich der Bohrung für die Aufnahme dieser Lagerstifte 32
so stark bemessen werden, daß sie mit hinreichender Bean
spruchbarkeit in die Bohrungen einpreßbar sind. Bei den aus
Blech gepreßten Einstecktöpfen ist eine solche Befestigung
ausschließlich durch eine Preßpassung aber - wegen der
geringen Wandstärke - nicht möglich. Die Anfügung gesonder
ter Befestigungsstifte für die Lagerstifte 32 oder deren
direkte Befestigung im Einstecktopf durch Einschweißen wäre
aber zu aufwendig und würde die angestrebte Verbilligung
gegenüber Einstecktöpfen aus Metallguß wieder zunichte
machen. Aus diesem Grund sind verschiedene Möglichkeiten
für die Ausbildung von aus Metallblech gepreßten
Einstecktöpfen entwickelt worden, in welchen die kurzen
Lagerstifte 32 einerseits hinreichend belastbar und
andererseits ohne besonderen Aufwand im Einstecktopf
befestigbar sind. Nachstehend werden verschiedene
Ausführungsbeispiele für die Möglichkeit der belastbaren
Befestigung der kurzen Lagerstifte im Rahmen der Erfindung
beschrieben.
Bei dem in den Fig. 4 bis 6 gezeigten, aus Stahlblech
gepreßten Einstecktopf 14 ist für die Halterung der beiden
den Scharnierlenker 16 einstecktopfseitig halternden kurzen
Lagerstifte 32 eine Möglichkeit der Befestigung veranschau
licht, welche bekannten Ausgestaltungen ähnlich ist, dabei
aber deren Nachteile vermeidet. Der Einstecktopf 14 weist
einen langgestreckten wannen- oder trogförmigen Teil 46
auf, in welchem die Lagerung der Scharnierlenker 16, 18 er
folgt, und der versenkt in einer zugehörigen Aussparung im
Türflügel befestigt wird. Im oberen Rand des Teils 46 ist
ein rechtwinklig vorspringender Randflansch angesetzt, der
in einem Teilabschnitt 48 als auf der Innenseite des zuge
hörigen Türflügels aufliegender hohler Befestigungsflansch
mit versenkten Befestigungsbohrungen 50 für in das die Aus
sparung in der Türflügel-Rückseite umgebende Material des
Türflügels einschraubbare (nicht gezeigte) Befestigungs
schrauben ausgebildet ist, während die restlichen Teilab
schnitte 52 nur zur Abdeckung der neben dem wannen- oder
trogförmigen Teil 46 verbleibenden seitlichen Abschnitte
der (in der Draufsicht kreisförmigen) Aussparung im Tür
flügel dienen und eine dementsprechend begrenzte Form
haben. An den Teilabschnitten 52 können jeweils auf gegen
überliegenden Seiten Führungslappen 54 (Fig. 1) an den
Teilabschnitten 52 angeschnitten und rechtwinklig in
Richtung des wannen- oder trogförmigen Teils 46
zurückgekantet sein, welche den Einstecktopf 14 in der
zugehörigen Türflügel-Aussparung gegen seitliche
Verschiebungen zentrieren.
Die in den Fig. 4 bis 6 gezeigte, aus Stahldraht herge
stellten Lagerstifte 32 sind - in an sich bekannter Weise -
von einem Ende eines Bügelabschnitts 62 rechtwinklig abge
kantet, von dessem anderen Ende mit Abstand und parallel
zum Lagerstift 32 jeweils ein längerer stiftförmiger
Schenkel 64 abgekantet ist, der so lang bemessen ist, daß
er sich durch eine zugehörige Bohrung in der Seitenwand des
trog- oder wannenförmigen Teils 46 bis zur Längsmittelebene
des Einstecktopfs 14 erstreckt. In der Längsmittelebene des
Einstecktopfs treffen also die Stirnflächen der freien
Enden der Schenkel 64 aufeinander. Die Schenkel 64 werden
von jeweils einer um einen Teilabschnitt herumgebogenen
Lasche 65 gehalten, die von an der benachbarten Wandung des
trog- oder wannenförmigen Teils 46 angeschnittenen und um
die Schenkel 64 herumgebogenen Lappen gebildet sind. Die
Breite der Laschen 65 ist so gewählt, daß zwischen ihnen
die Endbereiche der Schenkel 64 frei bleiben, welche zusam
mengenommen den Lagerstift für die einstecktopfseitige
Lagerung des inneren Scharnierlenkers 18 bilden. Zweckmäßig
ist der innere Scharnierlenker 18 aus zwei in der Seitenan
sicht im wesentlichen deckungsgleichen Blechzuschnitten
18 a, 18 b zusammengesetzt. Seine einstecktopfseitigen Enden
können dann in der in Fig. 7 veranschaulichten Weise zwei
mal gegensinnig umgekantet werden, daß sie parallelen
Abstand voneinander haben. Die in diesen Endbereichen in
jedem der Blechzuschnitte 18 a und 18 b vorgesehene Bohrung
36 ist also jeweils auf dem freien Ende eines der Schenkel
64 gelagert.
In Fig. 8 ist das bei dem vorstehend in Verbindung mit den
Fig. 4 bis 6 beschriebenen Einstecktopf 14 verwendete
Paar von Lagerbügeln gezeigt, welche jeweils vom Bügelab
schnitt 62 mit dem von dessen einem Ende umgekanteten
Lagerstift 32 und dem von dessen anderem Ende umgekanteten
Schenkel 64 bestehen.
Fig. 9 zeigt ein abgewandeltes Lagerbügel-Paar, bei
welchem von der freien Stirnfläche des Schenkels 64 des
einen Lagerbügels ein zapfenartiger Ansatz 66 vorsteht,
während in der freien Stirnfläche des Schenkels 64 des
anderen Lagerbügels eine den Ansatz 66 in der bestimmungs
gemäß montierten Stellung des Lagerbügel-Paars im Einsteck
topf 14 passend aufnehmende Ausnehmung 68 vorgesehen ist.
Das in Fig. 10 gezeigte Paar von Lagerbügeln unterscheidet
sich von den zuvor beschriebenen Lagerbügeln dadurch, daß
in jedem der Schenkel 64 jeweils eine umlaufende Nut 70
eingeformt ist, in welche zur Sicherung der Lagerbügel in
der bestimmungsgemäßen Montagelage im Einstecktopf 14 gegen
Zurückziehen jeweils Material aus der den Schenkel 64 im
Bereich der Nut 70 umgreifenden Lasche 65 hineinverformt
ist.
Bei dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel
unterscheiden sich die beiden Lagerbügel dadurch, daß der
in der Zeichnung untere Lagerbügel einen Schenkel 64 auf
weist, welcher so lang ist, daß er sich über die Längsmit
telebene des Einstecktopfs hinaus bis in die Lasche 65
erstreckt, welche den entsprechend gekürzten Schenkel 64′
des in der Zeichnung oben liegenden Lagerbügels umgreift.
Das einstecktopfseitige Ende des inneren Scharnierlenkers
18 ist bei Verwendung eines Lagerbügel-Paars gemäß Fig. 11
also auf dem zwischen den Laschen 65 des Einstecktopfs 14
freiliegenden Abschnitt des Schenkels 64 gelagert.
Claims (6)
1. Viergelenk-Möbelscharnier, insbesondere für
Tür-Öffnungswinkel von mehr als 105° mit einem an der Tragwand
eines Schrankkorpus einstellbar befestigbaren Tragarm als
Korpus-Anschlagteil und einem versenkt in einer Aussparung
der Rückseite des am Korpus anzulenkenden Türflügels
befestigbaren, im Stanz-Preß-Verfahren aus dünnem Stahl
blech hergestellten Einstecktopf als Tür-Anschlagteil, die
über zwei an ihren Enden jeweils auf in Bohrungen im Trag
arm bzw. dem Einstecktopf gehaltenen Lagerstiften schwenk
bar im Tragarm bzw. im Einstecktopf gelagerte Scharnier
lenker gekoppelt sind, wobei der in der Öffnungsstellung
des Scharniers äußere Scharnierlenker an seinem topfseiti
gen Ende an gegenüberliegenden Längsseiten angeformte
Lageraugen aufweist, in welche je ein von der zugewandten
Topfwandung vorkragender kurzer Lagerstift derart ein
greift, daß zwischen den einander zugewandten Enden der
Lagerstifte ein freier Durchgang für den inneren Scharnier
lenker verbleibt und die kurzen vorkragenden Lagerstifte an
ihren wandungsaußenseitigen Enden in einen einstückig ange
setzten abgewinkelten Bügelabschnitt übergehen, welche an
ihren lagerstiftabgewandten Enden mit jeweils einem weite
ren parallel zum jeweiligen Lagerstift verlaufenden länge
ren stiftförmigen Schenkel versehen sind, die jeweils
zueinander fluchtend und im wesentlichen in Anlage ihrer
freien Enden aneinander durch das Innere des Einstecktopfs
zurückgeführt und durch eine aus dem Material der Einsteck
topfwandung gebildete Lasche gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die parallel zu den Lagerstiften (32) verlaufenden
Schenkel (64) durch die in der Einstecktopf-Wandung vorge
sehenen Bohrungen für die Halterung des Lagerstifts zur
Lagerung des einstecktopfseitigen Endes des inneren Schar
nierlenkers (18) hindurchgeführt sind, und daß jeder
Schenkel (64) von einer gesonderten Lasche (65) gehalten
ist, welche den jeweils zugeordneten Schenkel (64) derart
mit Abstand voneinander auf gegenüberliegenden Seiten der
Längsmittelachse des Einstecktopfs (14) umgreifen, daß
zwischen den Laschen (65) ein Abschnitt wenigstens eines
der Schenkel (64) frei bleibt, auf welchem bzw. welchen das
einstecktopfseitige Ende des inneren Scharnierlenkers (18)
gelagert ist.
2. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu den Lagerstiften (32) parallelen Schenkel (64)
gleiche Länge haben, so daß ihre freien Enden etwa in der
Längsmittelebene des Einstecktopfs (14) zusammentreffen.
3. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu den Lagerstiften (32) parallelen Schenkel (64;
64′) unterschiedliche Länge haben, wobei der längere
Schenkel (64) sich über die Längsmittelebene des Einsteck
topfs (14) hinaus bis in die den kürzeren Schenkel (64)
halternde Lasche (65) erstreckt.
4. Möbelscharnier nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß von der freien Stirnseite des einen paral
lelen Schenkels (64) ein Ansatz (66) vortritt, der in eine
passende Ausnehmung (68) in der freien Stirnseite des ande
ren parallelen Schenkels (64) eingreift.
5. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die parallelen Schenkel (64) in
dem jeweils von der zugehörigen Lasche (65) umgriffenen
Bereich eine wenigstens über einen Teil der Schenkel-Außen
fläche umlaufende Nut (70) aufweisen, und daß jeweils ein
über der Nut (70) liegender Bereich der Lasche (65) in die
Nut (70) hinein verformt ist.
6. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei
welchem der innere Scharnierlenker aus zwei in der Seiten
ansicht im wesentlichen deckungsgleichen Blechzuschnitten
mit jeweils einer Lagerbohrung in jedem Ende
zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
den Lagerbohrungen (36) versehenen einstecktopfseitigen
Endabschnitte der den inneren Scharnierlenker (18)
bildenden Blechzuschnitte (18 a; 18 b) mit parallelem Abstand
voneinander beidseitig der Längsmittelebene des
Einstecktopfs (14) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835391 DE3835391A1 (de) | 1988-10-18 | 1988-10-18 | Viergelenk-moebelscharnier |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835391 DE3835391A1 (de) | 1988-10-18 | 1988-10-18 | Viergelenk-moebelscharnier |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3835391A1 true DE3835391A1 (de) | 1990-04-19 |
Family
ID=6365339
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883835391 Withdrawn DE3835391A1 (de) | 1988-10-18 | 1988-10-18 | Viergelenk-moebelscharnier |
Country Status (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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|
8141 | Disposal/no request for examination |